Bellinzona Die Helsana zeigt ... - Burkhalter Technics AG
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Das Magazin der <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> // Herbst 09 //<br />
Grossprojekte Schweiz // Verkehrstechnik // Installationen // Services // Gebäudetechnik // Telematic // Security<br />
auf<br />
DrAHT.<br />
BellinzonA<br />
<strong>Die</strong> HelsAnA zeiGT ArcHiTekToniscHen<br />
WeiTBlick unD pfleGT iHre BAusuBsTAnz.<br />
scHAlTAnl<strong>AG</strong>enBAu<br />
Wenn es in Der HAupTverTeilunG kleMMT, DAnn<br />
kleMMT es Bei Der sTroMversorGunG üBerAll.<br />
sBB AlTsTeTTen<br />
Der BAHnpAss<strong>AG</strong>ier WirD zuM reisekunDen –<br />
Wie Bei Den sBB Aus eineM DenkMAl ein <strong>Die</strong>nsTleisTunGszenTruM<br />
WirD.
inhalt editorial<br />
Das Magazin der <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> // Herbst 09 //<br />
aufDrAHT.<br />
Andiast: Bei <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> sind die Mitarbeiter das Wertvollste:<br />
Sie geben der Marke ein Gesicht. // Seite 4<br />
<strong>Bellinzona</strong>: <strong>Die</strong> Pflege der eigenen Denkmäler ist für die Versicherung <strong>Helsana</strong><br />
eine Aufgabe, die sie mit Engagement angeht. // Seite 6<br />
Flughafen Zürich: Schaltschränke, eingerichtet an der Hohlstrasse,<br />
installiert im Terminal 2. // Seite 12<br />
Bahnhof Altstetten: Ein Gebäude verändert seine Funktion, aber nicht sein Gesicht. // Seite 14<br />
Circus Knie: Ein Elektrounternehmen macht einen grossen Zirkus. // Seite 18<br />
Impressum: «aufDRAHT» ist eine Kundenzeitschrift der <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> Zürich und erscheint in unregelmässigen Abständen.<br />
Konzeption, Text: Claudia Berke, archipress.ch, Chabrey Grafik: Othmar Rothenfluh, Zürich<br />
Redaktion: Peter Michel, <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> und archipress.ch Korrektorat: Ruth Rybi, Gockhausen<br />
Fotos: Flughafen Zürich, Fredi Trümpler, Martin Stollenwerk, Rita Palanikumar: alle Zürich, Enrico Cano, <strong>Bellinzona</strong>, Daniel Boschung, Wallisellen<br />
Druckerei: Reproscan, Zürich<br />
| 02 | 03 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 09<br />
6 12<br />
Peter Michel // Geschäftsführer <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> //<br />
«es sinD iMMer<br />
<strong>Die</strong> MiTArBeiTer,<br />
<strong>Die</strong> eine firMA zuM<br />
erfolG Tr<strong>AG</strong>en.»<br />
Wer an sich selber arbeitet, an seiner persönlichkeit feilt, die «Marke ich»<br />
pflegt, der wird zu einem angenehmen und wertvollen Gegenüber. Das gilt in der<br />
Geschäftswelt genauso wie im Privatleben. Und darum investieren wir von <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong><br />
nicht nur in die Weiterbildung unserer Mitarbeiter, wenn es um Bits und Bites geht, um Tools<br />
und Tacs, sondern auch um die Menschen und das Menschliche in unserer Firma. «Unsere Marke<br />
sind unsere Mitarbeiter», hat Hans-Peter Gasser im Seminar in Andiast gesagt. Und genau das<br />
streben wir mit Massnahmen wie diesen Seminaren an. Denn davon profitieren sollen nicht nur<br />
die Mitarbeiter, sondern auch Sie, unsere Kunden.<br />
<strong>Die</strong>se Ausgabe von «aufDrAHT» <strong>zeigt</strong> ihnen, dass es der Mittel viele sind, die<br />
einer firma ein Gesicht geben. <strong>Die</strong> <strong>Helsana</strong> setzt in <strong>Bellinzona</strong> auf ihre architektonische<br />
Substanz. Das macht nicht nur die Geschäftsleitung stolz. <strong>Die</strong> SBB setzen auf Kundennähe und<br />
verlieren gleichzeitig ihr Kapital, die Bauten, nicht aus den Augen, die Migros und der Flughafen<br />
Zürich setzen sich einem kontinuierlichen, technischen Innovationsprozess aus. All das setzt nicht<br />
nur viel Know-how und Kapital voraus, sondern auch motivierte und engagierte Mitarbeiter.<br />
Und wir von <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> sind einfach nur ein bisschen stolz darauf, dass all diese Firmen<br />
uns auf ihren verschiedenen Wegen ein grösseres oder kleineres Stück mitnehmen und dass Sie,<br />
die Leserinnen und Leser von «aufDRAHT», uns erst noch dabei begleiten.<br />
Peter Michel
andiast: marke ich<br />
AucH Der MenscH isT<br />
eine MArke<br />
DIe MITARbeITeR Von buRkHAlTeR<br />
TecHnIcS ScHäRfen IHRe PeRSönlIcHkeIT<br />
In eIneM SeMInAR In AnDIAST<br />
KommuniKation iSt alleS. Kommunikation befriedigt<br />
das Kontaktbedürfnis des Menschen, stärkt das Gefühl<br />
der Zusammengehörigkeit. Kommunikation ist auch Ausdruck<br />
der Persönlichkeit. Und hier setzte das Seminar in Andiast<br />
ein.<br />
Zu Anfang des Jahrtausends, 2001 und 2002, hatte die <strong>Burkhalter</strong><br />
<strong>Technics</strong> im Bündner Bergdorf Andiast Teambildungsseminare<br />
durchgeführt. Jetzt war das Individuum an der Reihe.<br />
Wiederum unter der Führung der Firma Ameo aus Zürich,<br />
mit Fredi Trümpler als Coach, zogen die einzelnen Geschäftsfelder<br />
von der Hohlstrasse 475 aus und mussten den ersten<br />
Tag in Andiast erst mal Gutes tun. Heuer stand der Rastplatz<br />
Vat Mulin auf dem Programm mit Wasserleitung und Feuerstelle.<br />
Für die Städter keine leichte Aufgabe: Graben und<br />
Schaufeln, und das im steilen Gelände auf 1800 Meter über<br />
Meer, brachten manchen an seine physischen und psychischen<br />
Grenzen. Und genau das war auch die Absicht. Fredi<br />
Trümpler erklärte das so: «Nur wer auch mal über seinen<br />
Schatten springen kann, wer den inneren Schweinehund<br />
überwindet, der kann ein erfolgreiches Ich entwickeln.»<br />
Seit rund zehn Jahren gehören Themen wie «der Mensch als<br />
Marke» oder «die Marke Ich» zu den Titeln von Karriereratgebern<br />
und Managementseminaren. «<strong>Die</strong> Unternehmen haben<br />
gemerkt, dass sie nur so gut sind wie ihre Mitarbeiter»,<br />
erklärt Fredi Trümpler den Boom.<br />
Und was auf den ersten Blick etwas künstlich scheint, macht<br />
durchaus Sinn, wenn ein Persönlichkeitsseminar wie in Andiast<br />
dazu dient, die Mitarbeiter dazu zu bringen, ihre Stärken<br />
und Schwächen zu entdecken, die Stärken weiterzuentwickeln<br />
und an den Schwächen zu arbeiten.<br />
<strong>Die</strong> Kopfarbeit erledigen die Mitarbeiter der <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong><br />
dann am zweiten Tag. Zwar litten sie noch etwas unter<br />
Muskelkater und Verspannungen, aber alles rein physischer<br />
Natur. <strong>Die</strong> Gruppe Gebäudetechnik rund um Hans-Peter Gasser<br />
ist guter Dinge. In einer ersten Gruppenarbeit soll sie sich<br />
überlegen und dann auf einem Papier darstellen, wie ein Ich-<br />
Management aussehen soll und aussehen kann. <strong>Die</strong> Gruppenarbeit<br />
wurde von Fredi Trümpler intensiv vorbereitet.<br />
Unter dem Motto «Ich bin ein <strong>Burkhalter</strong> – mein Name ist<br />
mein Markenzeichen» hatten alle miteinander schon vorher<br />
gesammelt, was denn so alles zum Selbstmarketing gehören<br />
könnte. Sanft geleitet und gesteuert von Coach Trümpler<br />
| 04 | 05 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 09<br />
Auch die Entwicklung der<br />
eigenen Persönlichkeit<br />
ist Arbeit und manchmal<br />
Grenzerfahrung. Darum<br />
wird zuerst einfach einmal<br />
gebaut, mit Schaufeln und<br />
mit den Händen, bis der<br />
Schweiss rinnt.<br />
konnte die Gruppe die Eckpunkte schnell zusammentragen:<br />
Einstellungen, Emotionen, Verhalten, Erscheinung. Und erst<br />
wenn all diese Elemente positiv zusammenspielen, wenn sie<br />
sich permanent weiterentwickeln, dann kann aus einer Person<br />
auch eine Marke werden, eine Marke mit Zukunft. So lautete<br />
die Botschaft des Seminars.<br />
eS war erStaunlich, wie rasch die einzelnen Arbeitsgruppen<br />
in übersichtlichen Skizzen dargestellt hatten, was<br />
es alles zum Ich-Management braucht: vom regelmässigen<br />
Sport, damit das Erscheinungsbild stimmt, bis hin zur<br />
Selbstdisziplin beim Aufstehen, damit auch das Verhalten<br />
positiv ankommt. Fredi Trümpler hat reiche Erfahrung mit<br />
der Kombination von körperlicher Arbeit und anschliessender<br />
Reflexion: «Ist die körperliche Aktivität mit sozialem Engagement<br />
verbunden», erklärt der Coach, «dann steigert das<br />
den Durchhaltewillen, den Teamgeist und die Integrationsfähigkeit<br />
der Gruppe. Darüber hinaus wird ein nachhaltiger<br />
Wert geschaffen.»<br />
Vor allem Durchhaltewille war in Andiast am zweiten Tag gefragt,<br />
denn nach dem Mittagessen machte sich die körperliche<br />
Anstrengung bemerkbar. Es waren die Büroarbeiter, die<br />
Verschleisserscheinungen <strong>zeigt</strong>en, während die Bauleute<br />
eher mit dem langen Sitzen am zweiten Tag zu kämpfen hatten.<br />
«Eine gute Erfahrung für alle», meint Hans-Peter Gasser,<br />
der ein heterogenes Team mit einer Frau und 17 Männern<br />
führt. «Bei mir sitzen Softwareentwickler und Handwerker<br />
im gleichen Boot», sagt Gasser. In Andiast zogen sie auf jeden<br />
Fall alle am gleichen Strick und motivierten sich immer<br />
wieder, weiterzumachen. Gruppe 2 brachte es mit ihrer Aussage auf<br />
den Punkt: «Das Team ist mein Gewinn.»<br />
<strong>Die</strong> letzte Aufgabe des Seminars, einen Slogan für die Abteilung Gebäudetechnik<br />
zu kreieren, mit dem sich alle identifizieren können,<br />
weckte dann die Lebensgeister. Beim Ich-Management ist es entscheidend,<br />
dass jeder Einzelne seine Werte, sein Ich, in die Gruppe<br />
einbringen kann.<br />
Auf der Alp Dado, wo der Workshop stattfand, gelang das hervorragend.<br />
Das, was die Gruppen an Slogans zu Papier brachten, reicht jedem<br />
Thinktank einer Werbeagentur zur Ehre. <strong>Die</strong> erste Gruppe brillierte<br />
mit dem Satz: «Liebe ist rot, Technik ist gelb». Fredi Trümpler<br />
war begeistert und hätte den Slogan am liebsten in Druck gegeben.<br />
Aber auch Gruppe 2 war kreativ mit ihrem kleinen Dach über dem<br />
îhr: «Wir machen îhr Gebäude intelligent». Und Gruppe 3 bezog sich<br />
auf das helvetische Sackmesser: «scharf, präzise, traditionell, überzeugend,<br />
innovativ und zuverlässig». Da blieb Hans-Peter Gasser nur<br />
noch das Schlusswort: «Unsere Marke sind unsere Mitarbeiter».<br />
Vom<br />
BrunnenBau<br />
zum<br />
marKenSlogan<br />
Der erfolg stand am Anfang,<br />
der Erfolg, den inneren Schweinehund<br />
überwunden und mit Schaufel<br />
und Pickel eine Wasserleitung<br />
gegraben zu haben, bis der Brunnen<br />
an seinem Platz stand; der Erfolg,<br />
sich in der Gruppe zu beweisen;<br />
der Erfolg, mit einer Einzelleistung<br />
einen Beitrag für das Gesamtwerk<br />
geleistet zu haben.<br />
Das Denken kam nachher. In<br />
Gruppen versuchten die <strong>Burkhalter</strong>s<br />
sich klar zu werden, wer sie<br />
sind und was sie tun, als Gruppe<br />
«Gebäudetechnik»: «Liebe ist<br />
rot, Technik ist gelb», «Wir machen<br />
îhr Gebäude intelligent» und<br />
«Wie ein Schweizer Sackmesser –<br />
<strong>Burkhalter</strong> Gebäudetechnik», lauteten<br />
die Slogans für den Markenspot.
helsana im tessin<br />
| 06 | 07 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 09<br />
HelsAnA:<br />
Wenn ArcHiTekTur<br />
zuM MArkenzeicHen<br />
WirD<br />
HISToRIScH MIT bellInzonA<br />
VeRbunDen, zeIGT DIe VeR-<br />
SIcHeRunG IM uMGAnG MIT DReI<br />
GebäuDen kulTuRelle VeR-<br />
AnTwoRTunG, ökonoMIScHen<br />
unD ökoloGIScHen weITblIck.<br />
Das Gebäude an der Viale Portone, mit Blick zum Castello, hat vom Architekten Christian Rivola<br />
und seinem Atelier RIBO neben einer neuen Technik auch einen neuen fünften Stock erhalten und ein<br />
faszinierendes Lichtkonzept, das der Piazza del Sole nachts ein neues Gesicht verleiht.
helsana im tessin<br />
| 08 | 09 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 09<br />
Luce, funzionalità, costruzione e colore (Licht, Funktionalität,<br />
Konstruktion und Farbe). <strong>Die</strong>se vier Eigenschaften stehen bei<br />
Architekt Christian Rivola im Zentrum seines Schaffens.<br />
Links: Für den Aufgang in den fünften Stock wählte er eine<br />
leichte Konstruktion für die Treppe, um Gewicht zu sparen, und<br />
setzt sowohl das künstliche wie das natürliche Licht so ein,<br />
Kompetenzzentrum und architektonisches<br />
Schmuckstück in einem hat der Architekt<br />
Christian Rivola mit seinem Team an<br />
der Viale Portone für die <strong>Helsana</strong> gebaut.<br />
Das Gebäude war 1975 bis 1976 von Fernando<br />
Cattaneo als Verwaltungsgebäude<br />
für die Versicherung erstellt worden.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Helsana</strong> Versicherung hat historisch<br />
eine wichtige Präsenz in <strong>Bellinzona</strong>. Hier<br />
war 1906 die erste Sektion der damaligen<br />
Helvetia gegründet worden. <strong>Bellinzona</strong> war<br />
damals Eisenbahnknotenpunkt. <strong>Die</strong> Mehrheit<br />
der Versicherten waren Bähnler. <strong>Die</strong><br />
Versicherung entwickelte sich hier im Laufe<br />
der Zeit von der kleinen Niederlassung zum<br />
präsenten Tessiner Unternehmen. Das manifestierte<br />
sich im Bau und Bezug von archi-<br />
<strong>Die</strong> perle<br />
an Der Via<br />
lugano 5<br />
Als «die schönste Jugendstilvilla<strong>Bellinzona</strong>s»<br />
beschreibt Architekt<br />
Rivola das Haus<br />
«Belvedere». Er freut<br />
sich auf die Aufgabe,<br />
die Villa funktional und<br />
technisch auf den neuesten<br />
Stand zu bringen,<br />
und das in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem<br />
Denkmalschutz, denn<br />
nicht nur das Äussere,<br />
sondern auch die fünf<br />
Säle mit Deckenmalereien<br />
und Stukkaturen<br />
sind geschützt.<br />
tektonisch bedeutenden Gebäuden. Neben<br />
der Viale Portone bezog die <strong>Helsana</strong> mehrere<br />
Stockwerke an der Via Nizzola, erbaut<br />
von Mario Botta. <strong>Die</strong> nebenstehende historische<br />
Villa , von Mario Botta umgebaut, wird<br />
als Ausbildungszentrum genutzt.<br />
Das Architekturbüro RIBO, das im Tessin einen<br />
ausgezeichneten Ruf als sorgfältiger Sanierer<br />
von wertvoller Bausubstanz geniesst,<br />
erhielt von der <strong>Helsana</strong> den Auftrag, die beiden<br />
Verwaltungsgebäude technisch und<br />
funktional auf den neuesten Stand zu bringen.<br />
DaS zweite leBen der beiden prominenten<br />
Gebäude beginnt im Jahre 2005. Rivola<br />
beschränkt sich nicht auf Technik und<br />
Funktion: «Ich wollte vor allem das Haus an<br />
dass das Treppenhaus wie eine Skulptur erscheint.<br />
Unten links: Der Sitzungsraum ist rundherum verglast mit<br />
einer neuartigen Konstruktion, die sowohl klimatisch als auch<br />
akustisch perfekt isoliert. <strong>Die</strong> Beleuchtung ist in die Stützen<br />
integriert. <strong>Die</strong> Cafeteria rechts davon ist gleich konstruiert,<br />
unterscheidet sich aber in der farbigen Möblierung.<br />
der Portone städtebaulich aufwerten.» Und<br />
das ist ihm auch gelungen. Mit einem neuen<br />
«Hut», einer Erweiterung um ein Stockwerk,<br />
steht der Zweckbau nun in einem engen<br />
Kontext zum Castelgrande. Dass mit<br />
der Aufstockung alle Wünsche der Bauherrschaft<br />
nach zusätzlichen Räumen wie Cafeteria<br />
und einem repräsentativen Sitzungsraum<br />
erfüllt wurden, war die Basis für die<br />
Erweiterung in die Höhe.<br />
Für Rivola steht als Fundament seiner Arbeit<br />
die Funktionalität, die er allerdings weit<br />
fasst: «Als Erstes müssen sich die Menschen<br />
in den Räumen wohl fühlen. Das ist die primäre<br />
Funktion, die ein Haus erfüllen muss,<br />
dem untergeordnet sind Funktionalitäten<br />
wie Licht, Akustik und Technik.» Der fünfte
helsana im tessin<br />
Im Bürogebäude von Mario Botta fehlte es vor allem an der notwendigen technischen<br />
Infrastruktur und an Licht. Christian Rivola versorgt die Räume über Deckenklima-<br />
anlagen mit frischer Luft und sorgt mit einer neuen Anordnung der Möblierung und<br />
mit dem Öffnen der Räume für mehr Licht an den Arbeitsplätzen.<br />
| 10 | 11 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 09<br />
nizzola<br />
Wie ein Riegel grenzt<br />
das von Mario Botta<br />
1998 gebaute Verwaltungsgebäude<br />
den Park<br />
vom dahinterliegenden<br />
Wohnviertel mit Villen<br />
aus dem 20. Jahrhundert<br />
ab.<br />
Ein Steg durchschneidet<br />
den Park und erschliesst<br />
das Gebäude über<br />
einen Turm mit dem<br />
gegenüberliegenden<br />
Quartier. Mario Botta<br />
gilt als Meister der städtebaulichen<br />
Gestaltung.<br />
Nizzola fand und findet<br />
internationale<br />
Beachtung.<br />
Stock an der Viale Portone ist ein schönes Beispiel<br />
für Rivolas Architekturverständnis. Sein<br />
Spiel mit dem Licht, seine ausgeklügelten Lösungen,<br />
die trotz Rundumverglasung eine<br />
konstante Raumtemperatur garantieren und<br />
die lärmige Stadt draussen halten, schaffen ein<br />
angenehmes Arbeitsklima.<br />
Dazu gehört auch die bessere Organisation der<br />
Innenräume des Gebäudes. So wurden zwei<br />
durch das Kernzentrum getrennte Mauern abgebrochen.<br />
Damit entstand Platz für die sogenannten<br />
Logistikpoints mit Kopierern, Scannern,<br />
Fax etc.<br />
Christian Rivola greift selten auf am Markt vorhandene<br />
Lösungen zurück, entwickelt eigene<br />
technische Innovationen. Sichtbare Elemente<br />
dafür sind seine Lichtinstallationen an der Viale<br />
Portone. Durch Oblichter fällt natürliches<br />
Licht ins neu gestaltete Treppenhaus zum aufgesetzten<br />
Stockwerk, ergänzt durch Eckleuchten.<br />
Neue vertikale LED-Lampen, eingefügt in<br />
die geometrischen Schnittpunkte der Ecken<br />
des Gebäudes, definieren seine Volumetrie.<br />
Um beispielsweise das zu planen und zu realisieren,<br />
war eine enge Zusammenarbeit mit der<br />
Firma Elettro Celio aus Giubiasco notwendig,<br />
einer Tochter der <strong>Burkhalter</strong> Gruppe. Bei der<br />
Realisierung griffen die Mannen von <strong>Burkhalter</strong><br />
<strong>Technics</strong> der Elettro Celio dann noch unter<br />
die Arme, denn die ganzen Arbeiten mussten<br />
nicht nur in wenigen Monaten umgesetzt werden,<br />
sondern auch noch im benutzten Gebäude.<br />
Fred Häsler, der Projektleiter aus Zürich,<br />
<strong>zeigt</strong> sich von der Zusammenarbeit ganz begeistert:<br />
«Das klappte nach allen Seiten hervorragend,<br />
mit dem Architektenteam, unserer<br />
Tochter in Giubiasco und der Bauherrschaft.»<br />
<strong>Die</strong> Bauherrschaft, die <strong>Helsana</strong>, wird auch von<br />
Christian Rivola gelobt: «Ohne diese Kooperation<br />
hätten wir zwei so komplexe Aufgaben<br />
nicht bewältigen können.»<br />
zwei geBäuDe – zwei SySteme Während<br />
an der Viale Portone die zweischichtige<br />
Aussenfassade als thermische Verpackung<br />
dient, die Hülle damit bereits klimatisch optimiert<br />
ist, trafen Architekt und die Planer der<br />
Firma Celio beim Botta-Haus auf ganz andere<br />
technische Gegebenheiten. Zwar sind die Räume<br />
mit mehr als drei Metern hoch, gleichzeitig<br />
durfte aber aus urheberrechtlichen Gründen<br />
an der Fassade nichts verändert werden.<br />
Für beide Verwaltungsgebäude sind die Anforderungen<br />
gleich, die die <strong>Helsana</strong> punkto tech-<br />
In der Tür zum Sitzungszimmer wird das neue Rot der <strong>Helsana</strong> sichtbar.<br />
Ergänzend dazu stehen Farben wie zum Beispiel das Grüngelb in der Logistikecke,<br />
die Freude und Helligkeit in die Räume bringen sollen.<br />
An der Via Nizzola wurden alle Logistikpoints zusätzlich hell ausgeleuchtet.<br />
nischer Ausrüstung wie Serverräume, Logistikpoints<br />
stellte, aber auch die Ansprüche<br />
in Sachen Arbeitsplatzklima.<br />
<strong>Die</strong> Büros waren dunkel, schwer zu lüften,<br />
zu heizen und zu kühlen. An der Via Nizzola<br />
fehlten Doppelböden oder Hohldecken,<br />
die die notwendigen Installationen erlaubt<br />
hätten. Das Architekturatelier RIBO und die<br />
Planer von Elettro Celio kamen dann auf eine<br />
einfache Lösung. «Gute Lösungen sind immer<br />
einfach», schmunzelt Christian Rivola.<br />
Sie hängten partiell die Decken herunter. So<br />
konnten sie die Installationen in die Räume<br />
führen und erst noch cachieren. An den Decken<br />
über den Arbeitsplätzen installierten<br />
sie Klimaelemente. Ecken, die wenig natür-<br />
lich belichtet wurden – die regelmässig in<br />
die Fassade geschnittenen Fenster sind<br />
schmal–, wurden geschickt genutzt, um<br />
Technikschränke unterzubringen. <strong>Die</strong><br />
vorhandenen Heizungen wurden ummantelt<br />
und ebenfalls genutzt, um Leitungen<br />
zu verstecken und die Heizkapazität<br />
zu erweitern. Den Raumraster, den<br />
Mario Botta seinem Bau zugrunde gelegt<br />
hatte, nutzte der Architekt, um Nischen<br />
einzuschneiden und hier die Logistikpoints<br />
unterzubringen. <strong>Die</strong> Räume folgen<br />
dem neuen Farbkonzept der <strong>Helsana</strong><br />
mit Dunkelrot als Hauptfarbe, Hellblau,<br />
Gelb, Hellgrün und Beige als ergänzende<br />
Nebenfarben.
schaltanlagen<br />
scHAlTAnl<strong>AG</strong>en sinD DAs HerzsTück<br />
jeDer elekTroinsTAllATion<br />
ScHAlTScHRänke koMMen übeRAll DA zuM eInSATz,<br />
wo elekTRoInSTAllATIonen An eIneM oRT zuSAMMen-<br />
GefüHRT weRDen.<br />
<strong>Die</strong> BurKhalterS BeherrSchen Den Kompletten<br />
prozeSSaBlauf im SchaltanlagenBau. Der Schaltanlagenbau<br />
ist das Herzstück der Elektroinstallation, sei es auf dem<br />
Flughafen, in der Industrie, der Verwaltung, im Shoppingcenter<br />
und im Wasserkraftwerk.<br />
Überall, wo viele Drähte zusammenlaufen, kommen Schaltanlagensysteme,<br />
auch Schaltschränke genannt, zum Einsatz. Sie sind<br />
nichts anderes als Behälter, die früher Schalter und Sicherungen<br />
und heute komplexe elektronische Steuerungsmodule enthalten.<br />
Auf dem Markt existieren verschiedene Anbieter von Systemen<br />
und Modulen für das Innenleben, unter anderen die Firmen ABB<br />
und Schneider Electric.<br />
An der Hohlstrasse sitzen die Spezialisten, die zusammen mit der<br />
Bauherrschaft entscheiden, welcher Anbieter den Zuschlag erhält,<br />
und die dann zusammen mit Elektroingenieuren und Planern<br />
die Schaltanlagen konzipieren und verdrahten. Entscheidend<br />
für deren Qualität und Sicherheit ist die Beherrschung des kompletten<br />
Prozessablaufs. Denn Schaltschränke werden unter anderem<br />
in der Gebäudeautomation eingesetzt, in der Versorgung<br />
| 12 | 13 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 09<br />
von Rechenzentren und für die USV (unterbrechungsfreie Stromversorgung),<br />
wie das Beispiel der Migros <strong>zeigt</strong>, und für die Niederspannungshauptverteilung,<br />
wie das im Terminal 2 des Flughafens<br />
Zürich geschieht.<br />
Dort wurde eine knapp 30-jährige Anlage aus sicherheitstechnischen<br />
Überlegungen ersetzt. Und logischerweise entsprach die<br />
alte Anlage auch nicht mehr dem neuesten Stand der Technik und<br />
wurde aufgerüstet. Identisch ist aber das Versorgungskonzept.<br />
Unter anderem beziehen die Gepäcksortieranlage, Lüftungsanlagen,<br />
Lifte und die Notstromversorgung Kommunikation ab Niederspannungshauptverteilung<br />
im Terminal 2 im ersten Untergeschoss<br />
ihre elektrische Energie. Da erstaunt es nicht, dass der<br />
Stromverbrauch riesig ist. Alleine über die neu installierte Niederspannungshauptverteilung<br />
werden rund fünf Millionen Kilowattstunden<br />
jährlich umgesetzt.<br />
Und so ist in der neuen Anlage eine Komponente ganz neu. Der<br />
für dieses Projekt beauftragte Systemingenieur Giordano De Stefani<br />
erklärt das so: «Heute wird überall Energie gespart. Aber um<br />
den Energieverbrauch zu optimieren, muss man wissen, wer wie<br />
Von links nach rechts: Blick auf das Airside Center des Flughafens<br />
Zürich. Schaltschränke der Firma <strong>Burkhalter</strong> (System Schneider) in<br />
einer Spezialfarbe, die der Niederspannungshauptverteilung im ersten<br />
Untergeschoss im Sektor B dienen. Blick in offene Schaltschränke:<br />
einschiebbare Racks mit den Steigzonen (unten).<br />
viel Energie effektiv verbraucht.» Und zu diesem Zweck wurde<br />
ein Messkonzept mit zahlreichen Messstellen installiert. Über<br />
Wandler werden Verbrauchergruppen entsprechend dem Verrechnungszweck<br />
zusammengefasst oder erhalten einzelne Mess-<br />
stellen. Im Gegensatz zu früher wird heute jede Kilowattstunde<br />
auf jeden Leistungsträger genau umgerechnet. So kommt der Entwicklung<br />
eines Messkonzeptes heute eine genauso entscheidende<br />
Bedeutung zu wie der Gesamtplanung der Anlage.<br />
Von oben nach unten: <strong>Die</strong> unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung (USV) wird mittels Batterien<br />
gewährleistet. Das Notnetz wird über eine<br />
Kupferschiene eingespiesen. <strong>Die</strong> Abgänge bei<br />
den eingeschobenen Racks brauchen Raum.<br />
migroS: unterBrechungSfreie<br />
StromVerSorgung<br />
Das Rechenzentrum<br />
des Migros Genossenschaftsbundes<br />
steht auf<br />
drei Beinen, was die<br />
Energieversorgung betrifft:<br />
Netz, Batterien<br />
und Notstromgeneratoren.<br />
Bei kurzen Stromunterbrüchen<br />
sorgt<br />
eine USV-Anlage (unterbruchsloseStromversorgung)<br />
mittels<br />
Batterien für Elektrizität.<br />
<strong>Die</strong> Batterieanlagen<br />
speisen drei USV-Anlagen<br />
von je 300 Kilowatt.<br />
<strong>Die</strong> Autonomiezeit der<br />
Anlage liegt bei mehr<br />
als 60 Minuten. Sie versorgt<br />
das Rechenzentrum<br />
via zwei paralleler<br />
1000-Ampère-<br />
Stromschienen. Sicherheit<br />
und Zuverlässigkeit<br />
werden bei der Migros<br />
gross geschrieben,<br />
dient das Rechenzentrum<br />
doch diversen<br />
Applikationen wie beispielsweise<br />
der Logistik<br />
oder dem Warenwirtschaftssystem.<br />
Da würde<br />
sich ein Stromausfall<br />
fatal auswirken.<br />
Bei der Wahl des<br />
Modells der Schaltschränke<br />
waren die<br />
Platzverhältnisse eines<br />
der Auswahlkriterien.<br />
<strong>Die</strong> Schränke der Firma<br />
<strong>Burkhalter</strong> (System<br />
ABB) lassen sich hier<br />
etwas enger stellen als<br />
andere Modelle.
ahnhof altstetten<br />
BAHnHof AlTsTeTTen:<br />
oB HisToriscH oDer neu:<br />
forM folloWs funcTion<br />
DIe bAHnHofSbAuTen Von MAx VoGT<br />
PRäGen DIe ScHweIzeRIScHe lAnDScHAfT<br />
bIS HeuTe. DIeSe funkTIonAlen bAuTen<br />
weRDen Von Den Sbb, GebäuDe füR<br />
GebäuDe, HeuTIGeM nuTzen AnGePASST.<br />
Der Bahnhof altStetten SchreiBt geSchichte. Und<br />
das macht der Bahnhof schon lange. Und zwar seit dem 9. August<br />
1847. Damals wurde er zusammen mit der Spanisch-Brötli-Bahn,<br />
der ersten Eisenbahnstrecke der Schweiz, in Betrieb genommen.<br />
50 Jahre später ging der Zimmerbergtunnel auf und die Verbindungslinie<br />
Wiedikon – Altstetten wurde eröffnet. Der Bahnhof Altstetten<br />
gewann an Bedeutung.<br />
In den 1960ern entstanden zwischen <strong>Die</strong>tikon und Altstetten ein<br />
drittes und ein viertes Steckengeleise. <strong>Die</strong> Inbetriebnahme der<br />
Käferberglinie am 1. Juni 1969 ermöglichte die Verbindung nach<br />
Zürich Oerlikon.<br />
Seit dem 2. Mai 1990, dem Tag der Inbetriebnahme der S-Bahn,<br />
verkehren in Altstetten auf den Gleisen 3 und 4 vor allem S-Bahn-<br />
Züge, auf den Gleisen 6 und 7 der Fernverkehr.<br />
Da erstaunt es nicht, dass der Bahnhof Altstetten nicht nur verkehrstechnisch<br />
Geschichte schreibt, sondern auch seine Gebäude<br />
ins Auge fallen. Der erste Bahnhof musste bereits 1864 vergrössert<br />
werden. Jakob Friedrich Wanner, der auch den damaligen<br />
Hauptbahnhof in Zürich entworfen hatte, machte sich ans Werk<br />
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Der Bahnhof Altstetten<br />
ist als einziges<br />
Gebäude<br />
Vogts im kantonalenDenkmalinventar<br />
aufgeführt.<br />
und gestaltete einen sogenannten Keilbahnhof, der bis Mitte der<br />
1960-Jahre seinen Zweck erfüllte.<br />
Das heutige Bahnhofgebäude ist mit seinen zehn Geschossen<br />
eines der wenigen «Hochhäuser» der Stadt Zürich. Es war Max<br />
Vogt, der Chefarchitekt der Kreisdirektion III der SBB, der damit<br />
nicht nur dem Bahnhofareal Altstetten, sondern dem Stadtteil Altstetten<br />
ein neues Gesicht verlieh.<br />
Der skulpturale Bau aus rohem Beton gehört zu den ausdrucksstärksten<br />
Bauten von Vogt. Der Bahnhof ist aus architektonischer<br />
Sicht einer der wichtigsten Bauten der SBB und sicher mit ein<br />
Grund, warum das Unternehmen 2005 den Wakkerpreis für hochstehende<br />
Baukultur erhielt. Auch die Stadt Zürich erkennt die<br />
bauliche Qualität des Bahnhofs Altstetten an und verlieh dem Gebäude<br />
die «Auszeichnung für gute Bauten». Der Bahnhof wird im<br />
Denkmalpflegeinventar des Kantons Zürich als «schützenswerter<br />
Bau» geführt.<br />
Vogts Architektur wurzelt in der Moderne der 1920er- und 30er-<br />
Jahre und im Werk Le Corbusiers nach 1945. Vogts Kompositionen<br />
bestehen aus reduzierten, ineinander geschobenen, auf-<br />
Mit zehn<br />
Stockwerken galt<br />
das Bahnhof-<br />
gebäude bis zur<br />
Jahrtausendwende<br />
als richtiges<br />
Hochhaus.<br />
altStetten<br />
unD max Vogt<br />
1925 geboren, studierte<br />
Vogt 1945 bis 1949 an<br />
der ETH in Zürich<br />
bei Friedrich Hess, William<br />
Dunkel und Hans<br />
Hoffmann.<br />
1957 bewarb er sich auf<br />
ein Stelleninserat der<br />
SBB und wurde als SBB-<br />
Architekt eingestellt.<br />
1974 wurde er Sektionschef<br />
der damaligen SBB-<br />
Kreisdirektion III. Er war<br />
es, der für die Bahnhofarchitektur<br />
bis 1989 verantwortlich<br />
war und ein<br />
eigentliches «Corporate<br />
Design» schuf. Herausragendes<br />
Beispiel seines<br />
Schaffens ist der Bahnhof<br />
Altstetten.
services: schaltschränke<br />
einander geschichteten Körpern. <strong>Die</strong> rohen Formen sind vom<br />
rechten Winkel dominiert, die Wände fugenlos, die Konturen hart,<br />
die Kanten scharf. <strong>Die</strong> Fassaden wirken grafisch. Max Vogt war<br />
ein Anhänger der Maxime des Architekten Louis Henry Sullivan<br />
und dessen berühmterem Schüler Frank Lloyd Wright: «Form follows<br />
function».<br />
Ein sich fatal auswirkender Fehler schlich sich aber in die Arbeit<br />
Vogts. «Ein Problem ist, dass Vogt in seinen funktional ausgeklügelten<br />
Monolithen die damalige Nutzung buchstäblich in Beton<br />
gegossen hat». schreibt Ruedi Weidmann in einem Artikel über<br />
Max Vogt in der Zeitschrift TEC21.<br />
Bei Den SBB immoBilien stehen die Erhöhung der Kundenfreundlichkeit<br />
sowie der Gewinn von kommerziellen Flächen beim<br />
Umbau der Schalterhalle in Altstetten im Vordergrund.<br />
Mit der Wahl von Peter Brader, von apb architekten aus Uster, haben<br />
die SBB ge<strong>zeigt</strong>, dass sie Wert auf die Qualität der vorhandenen<br />
Bausubstanz legen. Vogts Bauten erschöpfen sich nicht in<br />
der Verwandtschaft mit dem damals vorherrschenden «New Bru-<br />
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<strong>Die</strong> Fassade wirkt sehr grafisch und ist geprägt von<br />
Rücksprüngen und Einschnitten, die scharfe Schatten werfen.<br />
Das vorherrschende Material ist roher Beton.<br />
talism». Vogt war ein Meister der Raumverschränkungen, der<br />
vielfältigen Lichteinfälle, der überraschenden Formen, der skulpturalen<br />
Qualitäten. Peter Brader ist sich dessen bewusst: «Wir<br />
wollten bei der Umgestaltung den Charakter des Vogtbaus behalten.»<br />
Das ist den Architekten gelungen, denn sie setzten auf<br />
denselben Granitboden, eine ähnliche Decke.<br />
Technisch sind die Anforderungen an das transformierte Gebäude<br />
allerdings ganz andere. <strong>Die</strong> gesamte Elektrotechnik konnte<br />
unter der tiefer gehängten Decke versteckt werden. Hier laufen<br />
die Bahnspezifikationen wie Videoüberwachung und Einbruchschutz,<br />
aber auch der Antrieb der Sonnenstoren. <strong>Die</strong> Storen sind<br />
von den Arbeitsplätzen aus steuerbar. Alle Steuerelemente sind<br />
versenkt, um die Optik der Architektur Vogts nicht in Mitleidenschaft<br />
zu ziehen.<br />
«<strong>Die</strong> Detailarbeit verlangte von den Elektromonteuren Hochpräzisionsarbeit»,<br />
lobt Peter Brader. Sie mussten Hand in Hand mit<br />
den Stahlbauern zusammenarbeiten. Denn bei allem, was irgendwo<br />
durchgezogen oder befestigt werden musste, machte sich das<br />
bevorzugte Material von Max Vogt bemerkbar: Stahlbeton. Über<br />
die Decke laufen auch die Steuerungselemente der Gebäudetechnik,<br />
die dem Öffnen und Schliessen der Türen dienen, dem Heizen<br />
der Räume und der Beleuchtung. <strong>Die</strong> einzige Ausnahme sind<br />
EDV und Telefonie, die über einen Hohlboden gezogen wurden.<br />
Damit wird die Wartung der Computeranlagen vereinfacht, erklärt<br />
Andreas Jud, der Projektleiter von <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong>. Der Architekt<br />
ergänzt: «Dank des Hohlbodens sitzen die Kundenberater<br />
auf der gleichen Höhe wie die stehenden Kunden.»<br />
<strong>Die</strong> SBB sehen in der neu gestalteten Halle drei Schalter für den<br />
Billetverkauf vor und zwei Verkaufsstellen im Reisebüro. Links<br />
der Reisebüroschalter leuchtet die Wand jetzt gelborange. Sie<br />
soll dem Kunden Lust machen auf Sonne und Strand und ihn so<br />
zu Ferien animieren.<br />
<strong>Die</strong> rückwärtigen Arbeitsplätze sind in Anthrazit gehalten. Damit<br />
erreichten die Architekten, dass die Dimensionen der Halle<br />
von Max Vogt nicht verloren gingen, und «mit dem dunklen<br />
Grau nehmen sich die neu eingebauten Körper zurück», erläutert<br />
Peter Brader.<br />
<strong>Die</strong> Möblierung ist von den<br />
SBB, die Architektur und<br />
die Einbauten sind von Peter<br />
Brader. Mit dem Granitboden<br />
knüpfte er an die Architektur<br />
von Max Vogt an.<br />
<strong>Die</strong> gelborange Wand beim Eingang<br />
zum Reisezentrum setzt nicht nur einen<br />
Farbakzent, sondern ist auch Ferienanimation.<br />
<strong>Die</strong> graue Kiste (unten)<br />
nimmt sich zurück und macht<br />
der Architektur Platz.
internas: jubiläumsfest<br />
Wenn<br />
BurkHAlTers zirkus<br />
MAcHen<br />
«Zauberwelt im Zirkuszelt», unter diesem Motto steht die heurige<br />
Tournee des Circus Knie. <strong>Die</strong> Welt des Zirkus zog auch die 1820<br />
Mitarbeiter der <strong>Burkhalter</strong> Gruppe in ihren Bann. Am 5. Juni waren<br />
die <strong>Burkhalter</strong>s aus der ganzen Schweiz angereist, um auf der<br />
Zürcher Sechseläutewiese auf den 50. Geburtstag der Elektrofirma<br />
anzustossen. Mutige Mitarbeiter <strong>zeigt</strong>en, dass sie sich auch<br />
eine Artistenkarriere vorstellen könnten. Einige schwangen sich<br />
als Mitglied der «Jockeytruppe Fratellini Errani» aufs Pferd und<br />
sorgten für manchen Lacher bei den Kollegen im Publikum.<br />
Aber auch die wahren Könner der Manege, wie der Meister der<br />
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drei Zigarrenschachteln, Kris Kremo, und Les Rossyann, zwei<br />
«Musikal-Clowns», lösten wahre Begeisterungsstürme bei der gelb<br />
angezogenen <strong>Burkhalter</strong> Crew aus.<br />
Einen besinnlichen Moment gab es, als Ruth <strong>Burkhalter</strong>, Witwe<br />
von Firmengründer Ernst <strong>Burkhalter</strong>, im alten Firmenkäfer in die<br />
Manege chauffiert wurde. Peter Michel, Geschäftsführer der <strong>Burkhalter</strong><br />
<strong>Technics</strong>, unterhielt sich mit der Frau, die während mehr als<br />
30 Jahren den Betrieb an der Seite ihres Mannes Ernst geleitet und<br />
so den Grundstein zur <strong>Burkhalter</strong> Gruppe gelegt hatte, deren Mitarbeiter<br />
an dem Juniabend im Zirkuszelt feierten.<br />
ruTH BurkHAlTer erinnerT sicH:<br />
«Wir WollTen Gross WerDen,<br />
unD Wir sinD Gross GeWorDen».<br />
ernst <strong>Burkhalter</strong> gründete mit seiner frau ruth 1959<br />
ein eigenes elektrounternehmen. was an der zähringerstrasse<br />
in zwei kleinen Büros und einem lagerraum mit<br />
zwei monteuren begonnen hatte, ist heute die zweitgrösste<br />
elektrofirma der Schweiz, genauso wie es ernst <strong>Burkhalter</strong><br />
immer gewollt hatte.<br />
Begonnen hatte die Erfolgsgeschichte der <strong>Burkhalter</strong>s mit einem Konkurrenzverbot.<br />
Ernst und Ruth setzten alles auf eine Karte, investierten ihr gesamtes<br />
Erspartes, um das Konkurrenzverbot aufzuheben, und gewannen. Generalunternehmen,<br />
Banken und Industriefirmen wollten schon bald von den <strong>Burkhalter</strong>s<br />
installiert werden. Es wurde eng an der Zähringerstrasse. Bis die Firma<br />
an der Dachslernstrasse eine Bleibe fand, musste Ruth <strong>Burkhalter</strong> noch einige<br />
Male Kartons packen. Sie erinnert sich: «Eine Quelle stetigen Ärgers war mein<br />
lärmiger Buchungsautomat.» Das lästige Ding war der Grundstein für die Betriebsbuchhaltung<br />
pro Baustelle, wie sie noch heute ihre Gültigkeit hat.<br />
Mit dem Erfolg der Firma kamen auch die grossen Pläne. Ruth <strong>Burkhalter</strong> erzählt:<br />
«Ernst hatte den Ehrgeiz, der Grösste seiner Branche zu werden. Er gründete<br />
und übernahm in der ganzen Schweiz selbstständige Firmen.» 1969 war<br />
das Firmenkonglomerat dann so gross, dass es in eine Aktiengesellschaft umgewandelt<br />
wurde.<br />
Ernst und Ruth <strong>Burkhalter</strong> waren Patrons alter Schule, die mit viel Eigenkapital<br />
und Reserven auch wirtschaftlich «strube» Zeiten überstanden. «Auch wenn<br />
Umsatz und Gewinn weniger wurden, wir konnten die Mitarbeiter weiter beschäftigen»,<br />
erinnert sich Ruth <strong>Burkhalter</strong>.<br />
<strong>Die</strong> <strong>Burkhalter</strong>s kommen<br />
So erstaunt es nicht, dass Firmenkultur bei den <strong>Burkhalter</strong>s und ihren Mitarbeitern<br />
nicht bloss ein Wort war, sondern wahrhaft eine Kultur. Ruth und Ernst<br />
banden die langjährigen Mitarbeiter in die Firma ein, gaben dem Unternehmen<br />
ein Gesicht. <strong>Die</strong> Farbe Gelb gehörte schon damals zu den <strong>Burkhalter</strong>s.<br />
«Strom ist gelb», sagt Ruth <strong>Burkhalter</strong>. Und das ist er bis heute geblieben. Firmensignet,<br />
Kundenzeitung, Firmenautos leuchten in der prägnanten Farbe<br />
und machen weitherum kund, was zu Beginn der 1970-Jahre entstanden war:<br />
«<strong>Die</strong> <strong>Burkhalter</strong>s kommen».<br />
Ruth <strong>Burkhalter</strong> weiss noch genau, wie das entstanden ist. «In enger Zusammenarbeit<br />
mit Grafikern und Textern arbeiteten wir Slogans und Radiospots<br />
aus. Was in Zürich mit , bald stadtbekannt<br />
war, wurde schweizweit zu einem richtigen Ohrwurm.»<br />
Und das ist auch gut so, denn Ernst <strong>Burkhalter</strong> war Mitte der 1980-Jahre seinem<br />
Traum von der grössten Elektrofirma der Schweiz sehr nahe gekommen<br />
und hatte 25 Firmen aus der ganzen Schweiz unter dem Dach der <strong>Burkhalter</strong><br />
Holding <strong>AG</strong> zusammengeführt. Den Sitz der Holding hatte er zusammen mit<br />
Ruth an der Hohlstrasse 475 in Zürich Altstetten errichtet. <strong>Die</strong> <strong>Burkhalter</strong>s sind<br />
noch heute da zu Hause.
<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong><br />
Hohlstrasse 475<br />
8048 Zürich<br />
Telefon 044 432 11 11<br />
Fax 044 432 36 33<br />
www.burkhalter-technics.ch<br />
info@burkhalter-technics.ch<br />
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