Thüringer Orgeln - Lukaskantorei Stuttgart

Schmalkalden, Schlosskirche
Schmalkalden, Schloss Wilhelmsburg, Schlosskirche
Daniel Meyer, Göttingen, 1586-1589
Restauriert von Wilhelm Rühle, Moritzburg, abgeschlossen 1976
Das Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden war eine Nebenresidenz
der Landgrafen von Hessen, die ab 1583 alleinige Besitzer
der vormals hennebergischen Herrschaft Schmalkalden waren.
Wilhelm IV. von Hessen ließ die Burg Waltaff aus dem 12. Jahrhundert
abreißen und begann 1584 mit dem Bau des Renaissanceschlosses,
das 1590 eingeweiht wurde.
Die Schlosskirche wurde von dem Niederländer Willem Vernukken
als protestantische Kirche erbaut. Die Renaissanceorgel ist die
älteste Orgel Thüringens und eine der ältesten Europas. Gebaut
wurde sie von Daniel Meyer aus Göttingen 1586-89. Die Prospektpfeifen
sind aus Holz und mit Elfenbein belegt. Im Laufe der Jahrhunderte
wurde sie mehrmals umgebaut und dem Zeitgeschmack
und den gottesdienstlichen Bedürfnissen angepasst. Das staatliche
Amt für Denkmalpflege der DDR beauftragte 1972 die kleine
Werkstatt von Wilhelm Rühle im sächsischen Moritzburg mit der
denkmalgerechten Restaurierung des Instruments. Dazu bekam er
die Sondergenehmigung für eine Reise nach Dänemark, um im
Schloss Frederiksborg bei Kopenhagen die berühmte Compenius-
Orgel von 1610 zu untersuchen, die ebenfalls aus lauter Holzpfeifen
besteht.
Manual CDEFGA bis a’’, kurze Oktave
Gedackt 8’ Holz original
Principal 4’ Holz mit Elfenbein belegt, Prospekt, ganz original
Spitzoktav 2’ Holz rekonstruiert
Cymbeln 1/6’ Holz rekonstruiert
Regal 8’ rekonstruiert
Regal 4’ rekonstruiert
Tremulant
Vogelgeschrey
Windladen, Spielanlage, Bälge größtenteils original
Stimmton: a’=476,5 Hz
Temperierung: modifiziert mitteltönig
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