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Artenschutz an Gebäuden
nur das Gebäude nach der Sanierung
in neuem Gewand präsentieren
sollte, sondern dass auch den Mauerseglern
das Dach über dem Kopf
erhalten bleiben sollte. Zu diesem
Zweck wurden insgesamt 23 Nistplätze
im oberen Fassadenbereich
eingebaut – die Einbauarbeiten
überwachte er persönlich und war
auch später beim Einlegen der
künstlichen Nistschalen durch den
LBV zugegen. „In den letzten Wochen
habe ich einiges über Mauersegler
und Artenschutz am Haus erfahren;
auch als Architekt lernt man
eben nie aus“, sagte er und begleitete
die Projektleiterin Frau Weber
sogar, als diese die Nachbargebäude
genauer ins Visier nahm. „Diese Gebäude
sind baugleich, vielleicht
könnte man wenigstens hier die
Hausverwaltung vorab von den
heimlichen Untermietern informieren
– damit solch ein Drama nicht
mehr passiert.“ Genau das wünschen
auch wir beim LBV uns: Dass
Münchner Bürger – vom Naturfreund
bis zum Architekt – ihrer
Stadtnatur mehr Aufmerksamkeit
schenken und so mithelfen, Sommerdramen
wie das in Moosach zu
verhindern.
Herzlichen Dank an Herrn Architekt
Rainer Wilhelm, den Generalunternehmer
Tobias Bauer und an
LBV-Mitglied Klemens Gatz, den
couragierten Moosacher, dem 19
Mauersegler ihr Leben verdanken!
Rücksicht auf
Gebäudebrüter
Viel besser lief es am Gisela-Gymnasium.
Dort war im Jahr 2008 der
erste Bauabschnitt fertig gestellt
worden. Um den betroffenen Gebäudeteil
sanieren zu können, wurden
die Mauersegler vorsorglich
ausgesperrt. Als Alternativangebot
waren Nistkästen außen an das Gerüst
gehängt worden. Doch die
Vögel nahmen diese Zwischenmaßnahme
nicht an. Im zweiten Bauabschnitt
2009 wurde daher anders
verfahren: Sorgfältige Umstellung
der Arbeiten machte es möglich, den
Bauabschnittsbeginn auf die Zeit ab
August zu verlegen. Für diesen
Wunsch des LBV setzte sich die Projektleitung
vom Hochbaureferat der
Landeshauptstadt München besonders
ein. Damit die Arbeiten wie
vorgesehen beginnen konnten und
1/ 2010
Die neuen Nistkästen sind in die Fassade integriert Foto: Sylvia Weber
damit auch keine verspätete Brut
übersehen wurde, beobachteten ehrenamtliche
Helfer des LBV an mehreren
Abenden das Gebäude. Als
keine Einflüge mehr registriert wurden,
konnte die Sanierung wie geplant
beginnen. Zum Glück hatten
die Segler ihre Bruten pünktlich beendet.
Die Mauerseglerkolonie am
Gisela-Gymnasium wird es auch
weiterhin geben. Denn die alten
Nistplätze blieben trotz Umbau erhalten.
Und die Kolonie darf sich
auch gerne vergrößern: Am mittlerweile
fertig gestellten Neubau wurden
15 zusätzliche Nistplätze für die
rasanten Flieger eingebaut.
Dankeschön den Architekturbüros
Assmann und Fischer+Steiger,
der Projektleitung des Hochbaurefe-
GESUCHT!
17
rates und allen ehrenamtlichen Helfern,
die einige Biergartenbesuche
an lauen Sommerabenden der Mauerseglerbeobachtung
geopfert haben!
Heim für Spatzen
Im letzten Heft wurde über die
Not und den Rückgang der Münchner
Spatzen berichtet. Selbstverständlich
setzt sich der LBV auch für
diese Gebäudebrüter ein. So konnten
wir 2009 bei der Sanierung einer
Wohnanlage im Arabellapark erreichen,
dass 30 Nistplätze für Haussperlinge
in den Fassadenbereich integriert
wurden. Außerdem wurde
durch vorzeitige Information der
Baubeteiligten verhindert, dass die
Schlupfwinkel von Mauersegler, Spatz & Co.
Mauersegler, Rauch- und Mehlschwalbe, Haussperling,
Dohle und Turmfalke brauchen unsere Hilfe.
Bitte helfen Sie mit, diese Gebäudebrüter zu schützen:
Melden Sie uns alle Bruten aus München
und dem Landkreis!
Meldebögen und Informationen gibt es in unserer
Geschäftsstelle in der Klenzestraße 37 oder im
Internet: www.lbv-muenchen.de/Projekte unter
Artenschutz an Gebäuden/Schutzmaßnahmen/Meldung von Quartieren
Kontakt: Sylvia Weber, Tel. 0 89 / 20 02 70 83, E-Mail: s-weber@lbv.de