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LVSA - Landesverband Sächsischer Angler eV

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<strong>Landesverband</strong> <strong>Sächsischer</strong> <strong>Angler</strong> e. V.<br />

eckigen Rinne mit Kunststoffborsten<br />

am Boden.<br />

Die Half-Duplex-Technologie (HDX-<br />

Technologie) stellte Herr Dr. Alex Haro<br />

vom S.O. Conte Anadromous Fish Research<br />

Center (USGS) vor. Antennen registrieren<br />

Transponder mit unverwechselbaren<br />

Codes, worauf man die Wanderung<br />

der mit Transpondern versehenen<br />

Fische genau mitverfolgen kann.<br />

Frau Dr. Beate Adam schilderte das<br />

von ihrem Institut durchgeführte<br />

Fischmonitoring in der Fischaufstiegsanlage<br />

Geesthacht. Jährlich werden ca.<br />

10.000 Elbefische unterschiedlicher<br />

Arten mit HDX-Transpondern markiert<br />

und bis zu 2 km unterhalb des<br />

Wehres wieder eingesetzt. Seit November<br />

2009 konnten 42 % der Fische<br />

wieder oberhalb des Wehres registriert<br />

werden. Mit Inbetriebnahme des<br />

neuen Doppelschlitzpasses passierten<br />

30 % den neuen Fischaufstieg.<br />

Abschließend präsentierte Herr Markus<br />

Faller vom selben Institut Ergebnisse<br />

von Thomas von der Heide<br />

Am Donnerstag, dem 19.05.2011, fand<br />

in Grimma das 5. Wanderfisch-Symposium<br />

des Mitteldeutschen Wanderfisch<br />

e.V. statt, auf dem auch dieses<br />

Jahr wieder ein abwechslungsreiches<br />

und informatives Programm rund um<br />

das Thema Wanderfische präsentiert<br />

wurde. An dem Symposium nahmen<br />

zahlreiche Experten, Vertreter von Organisationen<br />

und Behörden sowie interessierte<br />

<strong>Angler</strong> teil, die sich einen<br />

ganzen Tag lang über Wanderfische informierten<br />

und Erfahrungen austauschten.<br />

Nach der Begrüßung und Einleitung<br />

durch den Vereinsvorsitzenden Thomas<br />

von der Heide präsentierte zuerst<br />

Thomas Gaumert von der Hamburger<br />

Behörde für Stadtentwicklung und<br />

Umwelt einen sehr interessanten Vortrag<br />

zum Fischmonitoring am Elbestrom.<br />

Der Schwerpunkt seines Berichtes<br />

lag in den Erfahrungen mit dem<br />

Fischmonitoring am Wehr Geesthacht.<br />

Fischaufstiegsanlage Geesthacht Visualisierung: Vattenfall Europe AG<br />

des Fischmonitorings in Geesthacht. In<br />

den acht Monaten seit der Inbetriebnahme<br />

des Doppelschlitzpasses stiegen<br />

insgesamt 201.586 Fische aus 37<br />

Fischarten über den neuen Fischpass<br />

auf. Über 57.000 Flussneunaugen wurden<br />

registriert. Seit März 2011 sind<br />

zunehmend Meerneunaugen gefunden<br />

worden. Hervorzuheben ist, dass<br />

das gesamte Artenspektrum der Elbe<br />

in die neue Anlage einwandert. Aus<br />

dieser Situation geht die Gewissheit<br />

hervor, dass an den Mündungen von<br />

Saale und Mulde, der Schwarzen Elster<br />

5. Wanderfisch-Symposium<br />

Dort wurde eine neue moderne Fischaufstiegsanlage<br />

(FAA) gebaut, um auch<br />

dem größten Wanderfisch, dem Stör,<br />

die Wanderung elbaufwärts in Zukunft<br />

wieder zu ermöglichen.<br />

Neben dem Stör sollen vor allem<br />

auch Fischarten wie Lachs, Meerforelle<br />

und Aal mit Hilfe der FAA wieder zu<br />

ihren Laichgründen und Lebensräumen<br />

wandern können. Natürlich werden<br />

auch viele weitere Arten (zum Beispiel<br />

Flussneunauge, Meerneunauge,<br />

Flunder, Stint, Quappe) von dieser Anlage<br />

profitieren, der jetzt größten in<br />

Europa.<br />

Bereits innerhalb der ersten 90 Minuten<br />

nach dem Fluten der FAA wurden<br />

über 500 Fische registriert. Mit<br />

dem begleitenden Fischmonitoring<br />

können Wissenschaftler die richtige<br />

Funktion der Fischaufstiegshilfe kontinuierlich<br />

belegen. Dazu werden dreimal<br />

täglich die Fische aus den Reusen<br />

am Ende des Aufstiegs entnommen,<br />

vermessen, registriert und wieder ausgesetzt.<br />

Somit können umfangreiche<br />

und in Tschechien unzählige Wanderfische<br />

vieler unter besonderem Schutz<br />

stehender Arten an den undurchlässigen<br />

Wehren und nicht funktionierenden<br />

Fischtreppen „rütteln“ werden. Eine<br />

100 %ige Durchwanderbarkeit kann<br />

nur durch Rückbau von Wehranlagen<br />

gesichert werden. Ohne weitere Maßnahmen<br />

an den Nebenflüssen bleibt der<br />

Lachs in der Mulde oder Saale jedoch<br />

weiterhin nur ein Traum.<br />

Dem interessierten Leser wird die<br />

ausführliche Version empfohlen:<br />

www.landesanglerverband-sachsen.de<br />

Daten zu Abundanzen, Artenspektrum,<br />

Altersstrukturen und Artengewichten<br />

gesammelt werden, die zur<br />

Beantwortung interessanter wissenschaftlicher<br />

Fragen genutzt werden<br />

können.<br />

Danach folgte eine Präsentation von<br />

Dr. Frank Molls, Vertreter der Stiftung<br />

Wasserlauf und des Rheinischen Fischereiverbands<br />

von 1880 e.V., über<br />

den aktuellen Stand des Wanderfischprogramms<br />

in Nordrhein-Westfalen.<br />

Dr. Molls erläuterte die Schwerpunkte,<br />

Maßnahmen und Erfolge des dortigen<br />

Wanderfischprogramms und ging insbesondere<br />

auf die Wiederansiedlung<br />

des Maifisches ein. Die Bestände des<br />

früher sehr verbreiteten Maifisches wurden<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts durch<br />

Gewässerverschmutzung, Überfischung<br />

und den Ausbau des Rheins zur Schifffahrtsstraße<br />

fast vollständig dezimiert.<br />

Seit 1935 konnten im Rhein jetzt erstmals<br />

wieder junge Maifische nachgewiesen<br />

werden, was ein sehr großer<br />

Fortsetzung auf Seite 132 »<br />

Fischer & <strong>Angler</strong> in Sachsen, Herbst 2011 131

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