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Teil 1 - Hefersweiler

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Allgemeine Ortsgeschichte<br />

Das 1190 erstmals erwähnte Gersweiler und das am 25.02.1236 erstmals erwähnte Finkenbach sind fränkische<br />

Gründungen der Aufbauzeit des 6. bis 7. Jahrhunderts. Im Frühmittelalter gehörten die Orte zum Nahegau, später<br />

zum Stammesherzogtum Franken. Ihre Geschichte ist zum größten <strong>Teil</strong> gemeinschaftlich. Sehr prägend war die<br />

Zugehörigkeit zur freien Reichsherrschaft Hohenfels-Reipoltskirchen (1304-1602). Für diese waren die Dörfer<br />

von hoher Bedeutung. Neben mehreren Gerichtssitzen besaß die, ringsum von kurpfälzischem und veldenzischem<br />

Hoheitsgebiet umgebene reipoltskirchische Enklave bereits um 1300 Marktrechte. Das Finkenbach auch kirchlich<br />

schon im frühen Mittelalter eine nicht unbedeutende Rolle spielte, zeigt noch heute der wuchtige Trutzbau der<br />

1304 erstmals erwähnten ehemaligen Wehrkirche. 1409 wurde diese sogar Wallfahrtskirche für<br />

Quatembermessen. Nach dem Aussterben der Dynastie Reipoltskirchen (1602) erbte die Tochter des Grafen<br />

Johann III. von Dhaun-Falkenstein die Orte. Doch bereits 1603 fallen Finkenbach und Gersweiler wieder durch<br />

Testament an die Grafen Johann Casimir und Steino von Löwenhaupt. Nun begann eine unglückliche<br />

Entwicklung einmal wurde die Hälfte, ein anderes Mal ein Viertel der Gemeinde verkauft oder vererbt. Im Jahre<br />

1611 gehen beide Dörfer in den Besitz der Fürstin Karoline von Isenburg und der Gräfin Charlotte von<br />

Hillesheim über. In deren Eigentum bleiben sie bis zur französischen Revolution. Wegen dieser<br />

Frauenherrschaften werden die Bewohner noch heute als „Isenburger“ geuzt. Nach dem Zusammenbruch der<br />

feudalen Herrschaften mit der Eroberung durch französische Revolutionstruppen 1792 erfolgte 1797 der faktische<br />

Anschluss der Pfalz an Frankreich. 1798 wurden Finkenbach und Gersweiler ohne Rücksicht auf die Meinung der<br />

Bevölkerung zu einer Gemeinde vereinigt. Sie war Bestandteil des Kantons Rockenhausen im „Departement Du<br />

Mont Tonnerre“ (Departement Donnersberg) und ab 1800 auch des „Arrondissement Kaiserslautern.“ Am 20.<br />

April 1798 wurde Adam Goedel gemeinschaftlicher Adjunkt (Ortsbürgermeister) der Gemeinde „Finkenbach et<br />

Gersweiler.“ Der Rückzug der Franzosen hatte zunächst die gemeinsame Verwaltung der Pfalz durch Österreich<br />

und Bayern (1814-1816) und danach gemäß dem Wiener Kongress ihre Angliederung an das Königreich Bayern<br />

zur Folge. 1818 dem Landkommissariat (seit 1862 Bezirksamt) Kirchheimbolanden zugeordnet, wurde<br />

Finkenbach-Gersweiler 1900 Gemeinde des neuentstandenen Bezirksamtes Rockenhausen, welches im 1946<br />

errichteten Bundesland Rheinland-Pfalz als Landkreis aufging. Im Rahmen der Verwaltungsreform vereinigten<br />

sich 1969 die beiden Landkreise Rockenhausen und Kirchheimbolanden zum Donnersbergkreis. Nach Auflösung<br />

der Bürgermeisterei Bisterschied (gegründet 1802) kam Finkenbach-Gersweiler 1972 zur Verbandsgemeinde<br />

Alsenz-Obermoschel. So hat die kleine Nordpfalzgemeinde bis heute insgesamt zwölf Mal die Herrschaft<br />

gewechselt.

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