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Studienverzeichnis Wintersemester 2009/10 [pdf] - Pädagogische ...

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Vorwort des Rektors<br />

Sehr geehrte Studierende,<br />

sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />

Die Lehrer/innenbildung in Österreich ist auch nach dem Universitätsgesetz 2002 und nach dem Hochschulgesetz 2005 einer andauernden<br />

Reformdiskussion unterworfen. Da die Ausbildung für die Studierenden des Lehramtes an den Universitäten gemäß den Richtlinien<br />

des Bologna-Prozesses erst angedacht wird und die Erfahrungen der neuen drei-zyklischen Studienarchitektur mit Bachelor-,<br />

Master und PhD-Abschlüssen noch ausgefeilt werden müssen, besteht auf Grund dieses Reformstaus auf der universitären Ebene noch<br />

Handlungsbedarf. Eine Lehrer/innenbildung, welche diese neue europäische Architektur ernst nimmt, eröffnet abgestufte Karrieren<br />

durch ein abgestuftes System von Abschlüssen.<br />

Auch die Ausbildung der Pflichtschullehrer/innen sowie die Fort- und Weiterbildung aller Lehrer/innen an <strong>Pädagogische</strong>n Hochschulen<br />

stehen vor einem nächsten Entwicklungsschritt, da die Durchlässigkeit der Studien von der Hochschule zur Universität verbessert, die<br />

Rahmenbedingungen für handlungsorientiertes Forschen seitens des Dienst- und Besoldungsrechts neu gestaltet und die Förderung<br />

des kumulierten Studierens im Sinne des lebensbegleitenden Lernens österreichweit stärker gestützt werden muss.<br />

Beide Institutionen der Lehrer/innenbildung, sowohl die Universitäten als auch die <strong>Pädagogische</strong>n Hochschulen, streben das gemeinsame<br />

Ziel einer von Kooperation getragenen Lehrer/innenbildung an. Die dazu von der Bundesregierung eingerichtete Expert/innengruppe,<br />

hat zum Jahresbeginn 20<strong>10</strong> den Auftrag, Eckpunkte für eine neue, europakompatible Lehrer/innenbildung vorzulegen und die<br />

kommenden Herausforderungen für den Lehrberuf mit einzubeziehen. Die Mitglieder der Rektorenkonferenz der öffentlichen <strong>Pädagogische</strong>n<br />

Hochschulen Österreichs haben zu diesen und auch weiteren Entwicklungsthemen der interministeriellen Expert/innengruppe<br />

Vorschläge unterbreitet.<br />

So soll einem integrierten Modell von Fachausbildung, fachdidaktischer Ausbildung und Pädagogik gegenüber einem konsekutiven<br />

Modell der Vorzug gegeben werden. Im Sekundarbereich ist fachliche Priorität unverzichtbar, im Primarbereich soll der ganzheitliche<br />

pädagogische Ansatz durch die Möglichkeit zu fachlichen Ausbildungen ergänzt und erweitert werden. Zunehmend sollen mit der<br />

bisher konventionellen Lehrer/innenbildung die vielfältigen Referenzbereiche zu schulbezogenen Aufgabenfeldern der Schulpädagogik<br />

verflochten werden. Dazu zählen u.a. Schulentwicklung, Umwelterziehung, Gesundheitserziehung, Gewaltprävention u. v. m.<br />

Eine vorrangige Aufgabe einer gelingenden Lehrer/innenbildung besteht in der Schaffung eines Rahmens für ein wissenschafts- und<br />

forschungsbasiertes, praxiswirksames Szenario für Lehrer/innen aller Schultypen. Universitäten und <strong>Pädagogische</strong>n Hochschulen<br />

müssen gemeinsame und standortbezogene Strukturen entwickeln und verbessern, die in der Lage sind, Forschungsaktivitäten zu<br />

unterstützen. Besondere Bedeutung erhält die Vermittelbarkeit der Forschungsergebnisse, damit daraus Qualitätsentwicklung für Aus-,<br />

Fort- und Weiterbildung erfolgen kann.<br />

Über diese Fach- und Sachargumente des momentanen österreichischen Reformdialogs hinaus werfen Zukunftsplaner der Bildung<br />

schon den nächsten Blick bis auf das Jahr 2020. Ein rasantes internationales Zusammenwachsen von hochschulischen Institutionen<br />

macht diesen Blick in die weitere Zukunft notwendig. Die besonderen Herausforderungen im Sinne des Bologna-Prozesses 2020 sind<br />

erst kürzlich im Leuven-Kommuniqué der Konferenz der für die Hochschulen zuständigen europäischen Ministerinnen und Minister<br />

zusammengefasst worden. Für den europäischen Hochschulraum stellen sich gemäß dieses Kommuniqués die Aufgaben der Sicherung<br />

einer hohen Qualität in hochschulischen Ausbildungen, der sozialen Gerechtigkeit hinsichtlich des Zugangs zur tertiären Bildung,<br />

des studierendenzentrierten Lernens, der internationalen Offenheit und des lebenslangen Lernens. In den kommenden Reformbemühungen<br />

müssen diese Faktoren insbesondere auch für die Lehrer/innenbildung in Österreich berücksichtigt werden.<br />

Es wäre vermessen zu behaupten, dass das Studienangebot im vorliegenden <strong>Studienverzeichnis</strong> der <strong>Pädagogische</strong>n Hochschule alle<br />

die oben angeführten Zukunftsfragen der Lehrer/innenbildung schon reflektierte. Es darf aber erfreulicherweise vermerkt sein, dass<br />

die Erstellung des <strong>Studienverzeichnis</strong>ses für das <strong>Wintersemester</strong> <strong>2009</strong>/<strong>10</strong> vor dem Hintergrund einer aktiven und kritischen Auseinandersetzung<br />

mit aktuellen und zukunftsorientierten Herausforderungen der Aus-, Fort- und Weiterbildung geschehen ist.<br />

Namens der <strong>Pädagogische</strong>n Hochschule Vorarlberg danke ich allen Mitdenker/innen, die die Fülle dieses Studienangebotes ermöglicht<br />

haben, und wünsche allen Bildungsinteressierten viel Erfolg bei ihren Studien.<br />

Ivo Brunner, Rektor<br />

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