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Aktuelle WEG-Rechtsprechung

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Fachtagung<br />

Wohnungseigentumsrecht<br />

<strong>Aktuelle</strong> <strong>WEG</strong> <strong>WEG</strong>-<strong>Rechtsprechung</strong><br />

<strong>WEG</strong> <strong>WEG</strong>-<strong>Rechtsprechung</strong><br />

<strong>Rechtsprechung</strong><br />

Rechtsanwalt Rüdiger Fritsch<br />

Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht<br />

1<br />

28.11.2012


Nutzung des Sondereigentums<br />

Der BGH als Kinderfeind?<br />

Die Mieterin M der Eigentumswohnung des E betreibt<br />

eine Kindertagespflegestätte und betreut<br />

regelmäßig mehr als 7 Kinder. Die Eigentümerin<br />

der direkt darunter liegenden Wohnung B be-<br />

klagt erhebliche Belästigungen. Die Gemein- Gemein-<br />

schaftsordnung sieht vor, dass die Nutzung der<br />

Wohnung zu anderen als zu Wohnzwecken der<br />

Zustimmung des Verwalters bedarf und mit Auflagen<br />

versehen werden kann. Weder M, noch E<br />

kümmern sich um die Zustimmung des Verwalters.<br />

Die ETV beschließt, die Nutzung zu untersagen<br />

– schließlich klagt B auf Unterlassung.<br />

2<br />

28.11.2012


Nutzung des Sondereigentums<br />

BGH, Urt. v. 13.7.2012 - V ZR 204/11<br />

Auch ohne ausdrücklichem Verbot in der Gemeinschaftsordnung<br />

ergibt sich aus der Nutzungszweckbestimmung<br />

in der Teilungserklärung, dass<br />

eine als „Wohnung“ oder „Eigentumswohnung“<br />

deklarierte Sondereigentumseinheit grundsätz- grundsätz-<br />

lich nur zu reinen Wohnzwecken genutzt werden<br />

darf. Aus der Bezeichnung von Räumen als<br />

Wohnungseigentum oder Wohnung folgt, dass<br />

das Wohneigentum zum Wohnen bestimmt ist und<br />

sich eine ordnungsmäßige Nutzung nach diesem<br />

Zweck zu richten hat.<br />

3<br />

28.11.2012


Nutzung des Sondereigentums<br />

BGH, Urt. v. 15.1.2010 – V ZR 72/09<br />

Die Nutzung eines Wohnungseigentums als Wohnung<br />

bedeutet, dass die betreffende Sondereigentumseinheit<br />

in erster Linie der Nutzung als Lebensmittelpunkt<br />

des Eigentümers oder sonstigen<br />

Wohnungsnutzers dient. Der Begriff des Wohnens<br />

ist aber nicht allzu eng auszulegen. Nicht nur eine<br />

langfristige Nutzung ist gemeint; auch ein Feriengast<br />

oder Geschäftsreisender „wohnt“ in einer<br />

angemieteten Wohnung, wenn eben auch nur<br />

kurz. Dass Kurzmieter weniger rücksichtsvoll seien,<br />

eine Sicherheitsgefahr darstellten oder die<br />

Eigenart der Wohnanlage änderten, könne nicht<br />

pauschal unterstellt werden.<br />

4<br />

28.11.2012


Nutzung des Sondereigentums<br />

BGH, Urt. v. 13.7.2012 - V ZR 204/11<br />

Dabei stellt sich die Frage, ob im Rahmen einer<br />

Wohnnutzung nicht auch die Betreuung von<br />

Kleinkindern inbegriffen ist. Denn zum Wohnen<br />

gehört schließlich auch die Möglichkeit, in der<br />

Familie neben den eigenen Kindern fremde Kinder<br />

zu betreuen, etwa bei regelmäßigen Besuchen<br />

von Freunden der Kinder oder im Wege der<br />

Nachbarschaftshilfe.<br />

5<br />

28.11.2012


Nutzung des Sondereigentums<br />

BGH, Urt. v. 13.7.2012 - V ZR 204/11<br />

Allerdings kann auch eine abweichende Nutzung<br />

der Eigentumswohnung, sogar eine gewerbliche<br />

oder freiberufliche Nutzung, erlaubt sein.<br />

Dies setzt jedoch voraus, dass die abweichende<br />

Nutzungsart bei typisierender Betrachtungsweise<br />

keine größeren Störungen anderer Bewohner im<br />

Hause hervorruft, als die Störungen, die durch<br />

eine (erlaubte) Wohnnutzung ohnehin auftreten<br />

würden.<br />

6<br />

28.11.2012


Nutzung des Sondereigentums<br />

BGH, Urt. v. 13.7.2012 - V ZR 204/11<br />

Dies muss indes nicht entschieden werden, wenn<br />

die Eigentümerversammlung zulässigerweise anstelle<br />

des Verwalters über die Erteilung einer Zustimmung<br />

zur abweichenden Nutzungsart ent-<br />

schieden und diese verweigert hat.<br />

7<br />

28.11.2012


Nutzung des Sondereigentums<br />

BGH, Urt. v. 13.11.2011 - V ZR 166/10<br />

Haben die Wohnungseigentümer die Entscheidung<br />

über eine an sich von dem Verwalter gemäß<br />

Vereinbarung in der Gemeinschaftsordnung zu<br />

erteilende Zustimmung an sich gezogen und<br />

beschlossen, sie zu verweigern, sind sie und<br />

nicht der Verwalter für die Klage auf Erteilung der<br />

Zustimmung passivlegitimiert.<br />

Dies gilt auch dann, wenn sie den Verwalter<br />

durch Beschluss angewiesen haben, die Zustimmung<br />

selbst zu verweigern.<br />

8<br />

28.11.2012


Nutzung des Sondereigentums<br />

BGH, Urt. v. 13.7.2012 - V ZR 204/11<br />

Die Eigentümerversammlung hat somit zulässigerweise<br />

anstelle des Verwalters über die<br />

Erteilung einer Zustimmung zur abweichenden<br />

Nutzungsart entschieden und diese verweigert.<br />

Dieser Negativbeschluss entfaltet indes keine<br />

Sperrwirkung, so dass es dem Eigentümer unbenommen<br />

bleibt, einen neuerlichen Antrag auf<br />

Erteilung einer Genehmigung (gegebenenfalls<br />

unter Auflagen) zu beantragen.<br />

9<br />

28.11.2012


Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

Werdender Wohnungseigentümer auf ewig?<br />

Erwerber E kauft in einer noch zu errichtenden<br />

Wohnungseigentumsanlage vom Bauträger mit<br />

Notarvertrag vom 1.7.2011 eine Eigentums-<br />

wohnung. Zu seinen Gunsten wird im Grund- Grund-<br />

buch am 1.11.2011 eine Auflassungsvormerkung<br />

eingetragen. Am 4.6.2012 wird die Wohnung bezugsfertig<br />

von E abgenommen und E zieht ein.<br />

Hausgeld zahlt er keins. Als die Gemeinschaft<br />

ihn verklagt, wendet E ein, dass am 3.6.2012 der<br />

Erwerber B als weiterer Eigentümer im Grundbuch<br />

neben dem Bauträger eingetragen wurde.<br />

10<br />

28.11.2012


Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

BGH, Urt. v. 11.5.2012 – V ZR 196/11<br />

Der Ersterwerber von Wohnungseigentum, zu<br />

dessen Gunsten auf der Grundlage eines wirk-.<br />

samen Erwerbsvertrags eine Auflassungsvor-<br />

merkung eingetragen ist, ist auch dann als wer- wer-<br />

dender Wohnungseigentümer anzusehen, wenn<br />

er die Wohnung vor Entstehung der werdenden<br />

Wohnungseigentümergemeinschaft erworben hat,<br />

auch wenn er den Besitz an der Wohnung erst<br />

nach Entstehen der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

erlangt und ist daher zur Zahlung des<br />

Hausgelds verpflichtet.<br />

11<br />

28.11.2012


Teilnahmerecht<br />

Böse oder schlampig?<br />

Verwalter Verwalter V V V lädt lädt zur zur zur Eigentümerversammlung<br />

Eigentümerversammlung<br />

Eigentümerversammlung<br />

am am am 15.11.2012 15.11.2012 ein. ein. ein. Dabei Dabei wird wird Eigentümer<br />

Eigentümer<br />

Q Q „versehentlich“ „versehentlich“ nicht nicht eingeladen.<br />

eingeladen.<br />

eingeladen.<br />

Nach Nach 3 3 Monaten Monaten erhebt erhebt Q Q bei bei Gericht Gericht Klage<br />

Klage<br />

auf auf auf auf auf Feststellung Feststellung der der der der der Nichtigkeit Nichtigkeit der der in in der<br />

der<br />

Versammlung Versammlung Versammlung vom vom 15.11.2012 15.11.2012 gefassten<br />

gefassten<br />

Beschlüsse.<br />

Beschlüsse.<br />

12<br />

28.11.2012


Teilnahmerecht<br />

BGH, Urt. v. 30.7.2012 – V ZR 235/11<br />

Die Die unterbliebene unterbliebene Ladung Ladung eines eines Wohnungs-<br />

Wohnungs<br />

eigentümers eigentümers eigentümers führt führt nur nur nur in in ganz ganz besonders<br />

besonders<br />

schwerwiegenden schwerwiegenden Ausnahmefällen Ausnahmefällen zur zur Nich-<br />

Nich<br />

tigkeit tigkeit der der der in in der der Eigentümerversammlung<br />

Eigentümerversammlung<br />

gefassten gefassten Beschlüsse, Beschlüsse, etwa etwa etwa etwa etwa wenn wenn der der Woh Woh- Woh-<br />

Woh<br />

nungseigentümer nungseigentümer in in böswilliger böswilliger böswilliger Weise Weise Weise gezielt<br />

gezielt<br />

von von der der der Teilnahme Teilnahme ausgeschlossen ausgeschlossen werden<br />

werden<br />

soll. soll. Ein Ein solcher solcher Ausnahmefall Ausnahmefall liegt liegt hingegen<br />

hingegen<br />

nicht nicht vor, vor, wenn wenn die die Ladung Ladung nur nur irrtümlich<br />

irrtümlich<br />

unterblieben unterblieben ist. ist. So So verhält verhält es es es sich sich sich hier.<br />

hier.<br />

13<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

Es kann nur einen geben…<br />

Die Die Die Gemeinschaftsordnung Gemeinschaftsordnung der der Wohnanlage<br />

Wohnanlage<br />

bestimmt, bestimmt, dass dass sich sich jeder jeder Eigentümer Eigentümer durch<br />

durch<br />

seinen seinen seinen Ehegatten, Ehegatten, den den Verwalter Verwalter oder oder einen<br />

einen<br />

anderen anderen Eigentümer Eigentümer Eigentümer vertreten vertreten lassen lassen kann.<br />

kann.<br />

Eigentümer Eigentümer E E erteilt erteilt Verwalter Verwalter V V Vollmacht Vollmacht für<br />

für<br />

die die Eigentümerversammlung Eigentümerversammlung am am am 3.7.2012.<br />

3.7.2012.<br />

In In dieser dieser Versammlung Versammlung Versammlung legt legt Eigentümer Eigentümer Q<br />

Q<br />

ebenfalls ebenfalls eine eine Vollmacht Vollmacht des des E E vor. vor.<br />

vor.<br />

Rechtslage?<br />

Rechtslage?<br />

14<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

BGH, Urt. v. 30.3.2012 – V ZR 178/11<br />

Bei Bei der der der gebotenen gebotenen gebotenen nächstliegenden nächstliegenden Ausle Ausle-<br />

Ausle<br />

gung gung der der Bestimmung Bestimmung nach nach dem dem Wortlaut<br />

Wortlaut<br />

lässt lässt sich sich der der Regelung Regelung nicht nicht entnehmen,<br />

entnehmen,<br />

dass dass aus aus dem dem beschränkten beschränkten Kreis Kreis der der als<br />

als<br />

Vertreter Vertreter in in Betracht Betracht Betracht Betracht Betracht Betracht Betracht kommenden kommenden Personen<br />

Personen<br />

stets stets nur nur eine eine zu zu bevollmächtigen bevollmächtigen ist.<br />

ist.<br />

Die Die gleichzeitige gleichzeitige Bevollmächtigung Bevollmächtigung mehrerer<br />

mehrerer<br />

Personen Personen Personen ist ist daher daher zulässig.<br />

zulässig.<br />

15<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

BGH, Urt. v. 30.3.2012 – V ZR 178/11<br />

Mehrere Mehrere Bevollmächtige Bevollmächtige Bevollmächtige müssen müssen müssen sich<br />

sich<br />

untereinander untereinander einigen, einigen, wie wie wie abgestimmt<br />

abgestimmt<br />

abgestimmt<br />

wird, wird, da da lediglich lediglich eine eine Stimme, Stimme, wenn<br />

wenn<br />

auch auch durch durch mehrere, mehrere, vertreten vertreten wird.<br />

wird.<br />

Analogie Analogie zu zu § 25 25 Abs. Abs. 2 2 S. S. 2 2 <strong>WEG</strong>:<br />

<strong>WEG</strong>:<br />

„Steht „Steht ein ein Wohnungseigentum Wohnungseigentum mehreren<br />

mehreren<br />

gemeinschaftlich gemeinschaftlich zu, zu, so so können können sie sie das<br />

das<br />

Stimmrecht Stimmrecht nur nur einheitlich einheitlich einheitlich ausüben.“<br />

ausüben.“<br />

16<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

Babylonische Verwirrung<br />

Die Die Gemeinschaftsordnung Gemeinschaftsordnung der der der <strong>WEG</strong> <strong>WEG</strong> (10 (10 (10 Einheiten)<br />

Einheiten)<br />

regelt, regelt, dass dass für für das das das Stimmrecht Stimmrecht in in der der Versammlung<br />

Versammlung<br />

die die Anzahl Anzahl der der Einheiten Einheiten (Objektprinzip) (Objektprinzip) (Objektprinzip) maßgebend<br />

maßgebend<br />

ist.<br />

ist.<br />

In In der der Eigentümerversammlung Eigentümerversammlung erscheint erscheint der der Ihnen<br />

Ihnen<br />

bis bis dato dato vollkommen vollkommen unbekannte unbekannte Herr Herr M M und und und erklärt,<br />

erklärt,<br />

dass dass dass er er der der der Eigentümer Eigentümer Eigentümer der der soeben soeben soeben durch durch durch Unter Unter-<br />

Unter<br />

teilung teilung des des Ladenlokals Ladenlokals 1 1 in in Laden Laden 1A 1A und und Laden Laden 1B<br />

1B<br />

neu neu entstandenen entstandenen Einheit Einheit 1B 1B ist.<br />

ist.<br />

17<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

BGH, Urt. v. 1.10.2004 - V ZR 210/03<br />

Jeder Jeder Wohnungseigentümer Wohnungseigentümer ist ist ist mangels mangels ent-<br />

ent<br />

entgegenstehender entgegenstehender Vereinbarung Vereinbarung Vereinbarung berechtigt,<br />

berechtigt,<br />

auch auch ohne ohne ohne Mitwirkung Mitwirkung der der der übrigen übrigen Eigen-<br />

Eigen<br />

tümer tümer sein sein Wohnungseigentum Wohnungseigentum in in mehrere mehrere in<br />

in<br />

sich sich abgeschlossene abgeschlossene Raumeinheiten Raumeinheiten zu zu un un- un-<br />

un<br />

terteilen terteilen und und diese diese diese zu zu veräußern, veräußern, veräußern, sofern sofern sofern da-<br />

da<br />

durch durch durch nicht nicht in in die die Rechte Rechte der der übrigen übrigen übrigen Woh-<br />

Woh<br />

nungseigentümer nungseigentümer nungseigentümer (etwa (etwa durch durch eine eine abwei-<br />

abwei<br />

chende chende Nutzungsart Nutzungsart oder oder bauliche bauliche Verän Verän-<br />

Verän<br />

derungen) derungen) eingegriffen eingegriffen wird.<br />

wird.<br />

18<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

BGH, Urt. v. 27.4.2012 – V ZR 211/11<br />

Die Die nachträgliche nachträgliche Aufteilung Aufteilung Aufteilung und und Veräuße-<br />

Veräuße<br />

rung rung eines eines Wohnungseigentumsrechts Wohnungseigentumsrechts darf darf<br />

darf<br />

nicht nicht zu zu einer einer Vermehrung Vermehrung der der der Stimmrechte<br />

Stimmrechte<br />

führen, führen, da da hierdurch hierdurch in in in die die Rechte Rechte der der üb-<br />

üb<br />

rigen rigen Wohnungseigentümer Wohnungseigentümer eingegriffen<br />

eingegriffen<br />

würde. würde. würde. Daher Daher Daher bleiben bleiben die die Stimmrechte Stimmrechte in in in der der<br />

der<br />

Wohnungseigentümergemeinschaft Wohnungseigentümergemeinschaft im im Falle<br />

Falle<br />

vereinbarten vereinbarten Kopf Kopf- Kopf oder oder Objektstimmrecht<br />

Objektstimmrecht<br />

unverändert.<br />

unverändert.<br />

19<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

BGH, Urt. v. 27.4.2012 – V ZR 211/11<br />

Das Das Stimmrecht Stimmrecht des des unterteilten unterteilten Objekts Objekts wird<br />

wird<br />

aufgespalten, aufgespalten, wobei wobei das das Stimmrecht Stimmrecht wegen<br />

wegen<br />

der der Selbständigkeit Selbständigkeit der der der neu neu geschaffenen<br />

geschaffenen<br />

Einheiten Einheiten von von deren deren Erwerbern Erwerbern nach nach Bruch Bruch- Bruch-<br />

Bruch<br />

teilen teilen teilen und und und nicht nicht analog analog § 25 25 Abs. Abs. 5 5 <strong>WEG</strong> <strong>WEG</strong> <strong>WEG</strong> zur<br />

zur<br />

gesamten gesamten gesamten Hand Hand auszuüben auszuüben ist.<br />

ist.<br />

20<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

Noch mehr Verwirrung…<br />

Die Die Gemeinschaftsordnung Gemeinschaftsordnung der der Wohnanlage<br />

Wohnanlage<br />

Wohnanlage<br />

bestimmt, bestimmt, dass dass nach nach dem dem gesetzlichen gesetzlichen Kopf-<br />

Kopf<br />

prinzip prinzip prinzip abgestimmt abgestimmt wird. wird. Es Es gibt gibt 8 8 Wohnungs-<br />

Wohnungs<br />

eigentümer, eigentümer, aber aber 9 9 Wohnungen. Wohnungen. Die Die neunte<br />

neunte<br />

Wohnung Wohnung steht steht im im Miteigentum Miteigentum der der Eigen Eigen- Eigen-<br />

Eigen<br />

tümer tümer tümer der der Einheiten Einheiten 1 1 und und 2. 2. Es Es kommt kommt zu<br />

zu<br />

einer einer einer „Kampfabstimmung“, „Kampfabstimmung“, „Kampfabstimmung“, bei bei bei der der die die Eigen-<br />

Eigen<br />

tümer tümer 1 1 – 4 mit „JA“, die die Eigentümer 5 – 8 mit<br />

„NEIN“ „NEIN“ „NEIN“ stimmen. stimmen. Verwalter Verwalter V V V verkündet, verkündet, dass<br />

dass<br />

der der Beschlussantrag Beschlussantrag abgelehnt abgelehnt abgelehnt sei.<br />

sei.<br />

Zu Zu Recht?<br />

Recht?<br />

21<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

AG Offenbach, Urt. v. 27.4.2012 – 330 C 202/11<br />

Sind Sind zwei zwei Wohnungseigentümer Wohnungseigentümer bei bei Anwen-<br />

Anwen<br />

dung dung des des Kopfstimmrechts Kopfstimmrechts Kopfstimmrechts i.S.d. i.S.d. i.S.d. § 25 25 Abs. Abs. 1<br />

1<br />

<strong>WEG</strong> <strong>WEG</strong> sowohl sowohl sowohl jeweils jeweils Alleineigentümer Alleineigentümer je je je einer<br />

einer<br />

Wohnungseigentumseinheit, Wohnungseigentumseinheit, als als auch auch Mit-<br />

Mit<br />

eigentümer eigentümer eigentümer eigentümer eigentümer einer einer dritten dritten Wohnung, Wohnung, so so steht<br />

steht<br />

Ihnen Ihnen nicht nicht nur nur jeweils jeweils eine eine (allein (allein abzuge-<br />

abzuge<br />

bende) bende) Stimme, Stimme, Stimme, sondern sondern zusätzlich zusätzlich eine eine wei-<br />

wei<br />

tere tere (gemeinschaftlich (gemeinschaftlich abzugebende) abzugebende) Stimme<br />

Stimme<br />

zu, zu, da da der der Alleineigentümer Alleineigentümer einer einer Wohnung<br />

Wohnung<br />

und und die die Rechtsgemeinschaft Rechtsgemeinschaft an an einer einer Woh-<br />

Woh<br />

nung nung zwei zwei verschiedene verschiedene Eigentümer Eigentümer sind.<br />

sind.<br />

22<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

Und noch einer oben drauf…<br />

In In der der Eigentümerversammlung Eigentümerversammlung Eigentümerversammlung kommt kommt es es zu<br />

zu<br />

einer einer „Kampfabstimmung“, „Kampfabstimmung“, die die die mittels mittels Stimm Stimm-<br />

Stimm<br />

zetteln zetteln zetteln durchgeführt durchgeführt durchgeführt wird. wird. Dabei Dabei werden werden die<br />

die<br />

eingesammelten eingesammelten Stimmzettel Stimmzettel Stimmzettel von von dem dem hierzu<br />

hierzu<br />

bestimmten bestimmten Beirat Beirat B B geöffnet geöffnet und und die die Stimmen Stimmen Stimmen Stimmen<br />

Stimmen<br />

mittels mittels Beamer Beamer Beamer in in in eine eine Tabelle Tabelle Tabelle eingetragen.<br />

eingetragen.<br />

Als Als Als erkennbar erkennbar wird, wird, dass dass die die die NEIN NEIN-Stimmen<br />

NEIN Stimmen<br />

überwiegen überwiegen werden, werden, fordern fordern A A A und und B B ihre ihre noch<br />

noch<br />

nicht nicht ausgezählten ausgezählten Stimmzettel Stimmzettel zurück zurück und und und än-<br />

än<br />

dern dern diese diese diese von von „NEIN“ „NEIN“ auf auf auf jeweils jeweils jeweils „JA“.<br />

„JA“.<br />

Daraufhin Daraufhin kommt kommt der der Beschluss Beschluss zustande.<br />

zustande.<br />

23<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

BGH, Urt. v. 13.7.2012 – V ZR 54/11<br />

Da Da Da die die Stimmabgabe Stimmabgabe in in der der Eigentümerver-<br />

Eigentümerver<br />

sammlung sammlung wie wie die die die Abgabe Abgabe einer einer Willenser-<br />

Willenser<br />

klärung klärung zu zu behandeln behandeln ist, ist, kann kann die die Stimmab-<br />

Stimmab<br />

gabe gabe grundsätzlich grundsätzlich widerrufen widerrufen und und auch<br />

auch<br />

angefochten angefochten angefochten angefochten werden.<br />

werden.<br />

24<br />

28.11.2012


Stimmrecht in der Eigentümerversammlung<br />

BGH, Urt. v. 13.7.2012 – V ZR 54/11<br />

Allerdings Allerdings Allerdings wird wird die die Stimmabgabe Stimmabgabe Stimmabgabe wie wie eine<br />

eine<br />

Willenserklärung Willenserklärung gem. gem. § 130 130 Abs. Abs. 1 1 BGB<br />

BGB<br />

mit mit dem dem Zugang Zugang wirksam wirksam und und bindend,<br />

bindend,<br />

weshalb weshalb ein ein Widerruf Widerruf ab ab diesem diesem Zeitpunkt<br />

Zeitpunkt<br />

ausscheidet. ausscheidet. Dabei Dabei kommt kommt es es es es für für den den Zeit Zeit- Zeit-<br />

Zeit<br />

punkt punkt des des Zugangs Zugangs nicht nicht auf auf die die Abgabe Abgabe Abgabe der<br />

der<br />

letzten letzten Stimme Stimme bzw. bzw. den den Zeitpunkt Zeitpunkt der der Ver-<br />

Ver<br />

kündung, kündung, sondern sondern auf auf den den den Zeitpunkt Zeitpunkt des des Zu Zu-<br />

Zu<br />

gangs gangs beim beim Versammlungsleiter Versammlungsleiter bzw. bzw. bei bei der der<br />

der<br />

Person Person an, an, an, die die bestimmungsgemäß bestimmungsgemäß die<br />

die<br />

Stimmen Stimmen entgegennimmt.<br />

entgegennimmt.<br />

25<br />

28.11.2012


Stimmrechtsfragen<br />

Wirtschaftseinheiten<br />

Die Die Gemeinschaftsordnung Gemeinschaftsordnung der der Wohnanlage<br />

Wohnanlage<br />

Wohnanlage<br />

bestimmt, bestimmt, dass dass 4 4 Wirtschaftseinheiten Wirtschaftseinheiten gebildet<br />

gebildet<br />

werden, werden, die die getrennt getrennt abzurechnen abzurechnen sind. sind. Über<br />

Über<br />

die die nur nur nur nur eine eine Wirtschaftseinheit Wirtschaftseinheit betreffenden<br />

betreffenden<br />

Angelegenheiten Angelegenheiten und und Kosten Kosten entscheiden, entscheiden, entscheiden, so-<br />

so<br />

weit weit zulässig, zulässig, nur nur die die die Eigentümer Eigentümer Eigentümer der der be be-<br />

be<br />

treffenden treffenden Wirtschaftseinheit.<br />

Wirtschaftseinheit.<br />

Wirtschaftseinheit.<br />

Die Die Wirtschaftseinheit Wirtschaftseinheit 2 2 beschließt beschließt beschließt über über die<br />

die<br />

Jahresabrechnung Jahresabrechnung und und und den den den Wirtschaftsplan.<br />

Wirtschaftsplan.<br />

Wirtschaftsplan.<br />

26<br />

28.11.2012


Stimmrechtsfragen<br />

BGH, Urt. v. 20.7.2012 – V ZR 231/11<br />

In In diesen diesen diesen Fällen Fällen hat hat der der Verwalter Verwalter hausbe-<br />

hausbe<br />

zogene zogene Wirtschaftspläne Wirtschaftspläne und und Jahresabrech-<br />

Jahresabrech<br />

nungen nungen nungen aufzustellen aufzustellen und und den den jeweiligen<br />

jeweiligen<br />

Untergemeinschaften Untergemeinschaften zur zur Beschlussfassung<br />

Beschlussfassung<br />

vorzulegen.<br />

vorzulegen.<br />

Soweit Soweit Lasten Lasten und und und Kosten Kosten sowie sowie sowie Einnahmen<br />

Einnahmen<br />

betroffen betroffen sind, sind, die die in in die die die Zuständigkeit Zuständigkeit der<br />

der<br />

gesamten gesamten Wohnungseigentümergemein-<br />

Wohnungseigentümergemein<br />

schaft schaft fallen, fallen, beschließen beschließen sämtliche sämtliche Eigen-<br />

Eigen<br />

tümer.<br />

tümer.<br />

27<br />

28.11.2012


Darlehensfinanzierung<br />

Geld von der Bank<br />

Die Die Eigentümerversammlung Eigentümerversammlung der der Wohnungseigen<br />

Wohnungseigen-<br />

Wohnungseigen<br />

tümergemeinschaft tümergemeinschaft Streitweg Streitweg 13 13 beschließt beschließt gegen<br />

gegen<br />

die die Stimme Stimme des des Q, Q, die die Kosten Kosten der der Fassadensanie-<br />

Fassadensanie<br />

rung rung mangels mangels ausreichender ausreichender Mittel Mittel der der Rücklage<br />

Rücklage<br />

durch durch die die Aufnahme Aufnahme eines eines zinsverbilligten zinsverbilligten zinsverbilligten zinsverbilligten zinsverbilligten Dar Dar- Dar-<br />

Dar<br />

lehens lehens der der der KfW KfW über über den den rechtsfähigen rechtsfähigen Verband Verband<br />

Verband<br />

der der Wohnungseigentümer Wohnungseigentümer bei bei der der der XX-Bank<br />

X Bank zu<br />

zu<br />

finanzieren.<br />

finanzieren.<br />

Q Q ficht ficht den den Beschluss Beschluss an.<br />

an.<br />

28<br />

28.11.2012


Darlehensfinanzierung<br />

BGH, Urt. v. 28.9.2012 – V ZR 251/11<br />

Die Befugnis der Wohnungseigentümer,<br />

den Finanzbedarf der Wohnungseigentümergemeinschaft<br />

auch durch Auf-<br />

nahme nicht nur kurzfristiger Darlehen<br />

zu decken, ergibt sich zwar nicht ausdrücklich<br />

aus dem <strong>WEG</strong>, wird von<br />

diesem aber vorausgesetzt.<br />

29<br />

28.11.2012


Darlehensfinanzierung<br />

BGH, Urt. v. 28.9.2012 – V ZR 251/11<br />

Daher kann die Eigentümerversammlung<br />

mit einfacher Mehrheit über die<br />

Aufnahme eines Darlehens über den<br />

rechtsfähigen Verband entscheiden.<br />

30<br />

28.11.2012


Darlehensfinanzierung<br />

BGH, Urt. v. 28.9.2012 – V ZR 251/11<br />

Unter welchen Voraussetzungen der<br />

grundsätzlich zulässige Beschluss den<br />

Grundsätzen ordnungsmäßiger Verwal-<br />

tung entspricht, muss hier nicht ent- ent-<br />

schieden werden, da der betreffende Beschluss<br />

bereits bestandskräftig ist.<br />

31<br />

28.11.2012


Jetzt kann nichts mehr schiefgehen!<br />

32<br />

28.11.2012

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