mit wisser - MITTENDRIN in Hellersdorf
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MIT WISSER<br />
MIT WISSER<br />
69. Ausgabe Januar 2010 0,50 Euro<br />
Zeitung des Vere<strong>in</strong>s „<strong>MITTENDRIN</strong> <strong>in</strong> <strong>Hellersdorf</strong>“ e.V.<br />
Ra<strong>in</strong>er Voggenreiter, Jahrgang `57 ist<br />
zur Zeit Ortsvorsteher des Ortsteils Hönow<br />
<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de Hoppegarten. Seit<br />
Amtsantritt als Ehrenamtlicher Bürgermeister<br />
vor gut e<strong>in</strong>em Jahr besitzt unser<br />
Vere<strong>in</strong> und nicht zuletzt „<strong>MITTENDRIN</strong><br />
<strong>in</strong> Brandenburg“ geme<strong>in</strong>nützige GmbH<br />
e<strong>in</strong>en sehr guten Kontakt zu ihm. Herr<br />
Voggenreiter ist verheiratet und verdient<br />
se<strong>in</strong>en Lebensunterhalt als Gastwirt im<br />
Familienbetrieb vom „SCHWARZEN<br />
KATER“ <strong>in</strong> der Thälmann - Straße 66 <strong>in</strong><br />
Hönow. Immer wenn ich ihn <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
„Wohnzimmer“ <strong>in</strong> der Gaststube aufsuche,<br />
treffe ich auf e<strong>in</strong>en netten, freundlichen<br />
und unkomplizierten Gesprächspartner,<br />
<strong>mit</strong> dem man völlig entspannt<br />
und konstruktiv über alles reden kann.<br />
Herr Voggenreiter ist e<strong>in</strong> echtes Hönower<br />
Urgeste<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong> Großvater war noch<br />
Schmied <strong>in</strong> der Dorfschmiede <strong>in</strong> Hönow,<br />
welche heutzutage e<strong>in</strong> Ausflugslokal ist.<br />
Se<strong>in</strong>e Eltern, langjährige Gastronomen,<br />
betrieben unter anderem langjährig die bekannte<br />
Gastwirtschaft „MITTELPUNKT<br />
DER ERDE“ am Ortse<strong>in</strong>gang Hönow,<br />
Mahlsdorfer Straße. Herr Voggenreiter<br />
selbst wuchs im Siedlungsgebiet Hönow<br />
KJHZ „AUFWIND“<br />
Wenn e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>e Reise tut...<br />
Sivester mal anders<br />
jetzt mal ganz persönlich<br />
Maßregelvollzug<br />
Mittendr<strong>in</strong> Club<br />
Aus dem Inhalt<br />
Seite 2<br />
Seite 3<br />
Seite 4<br />
Seite 5<br />
Seite 6<br />
Seite 7<br />
Neujahrsgrüße<br />
Zum Jahreswechsel grüße ich alle Leser des „Mit<strong>wisser</strong>s“ ganz herzlich<br />
und wünsche ALLEN von „Mittendr<strong>in</strong>“ e<strong>in</strong> gesundes und erfolgreiches<br />
2010. Ich b<strong>in</strong> mir sicher, dass zwischen dem Ort Hönow und „Mittendr<strong>in</strong>“<br />
die gute Zusammenarbeit weiter ausgebaut wird.<br />
Ra<strong>in</strong>er Voggenreiter<br />
Ortsvorsteher Hönow<br />
E<strong>in</strong> Besuch beim Ortsvorsteher von Hönow<br />
auf. Nach der Polytechnischen Oberschule<br />
absolvierte er e<strong>in</strong>e Lehrausbildung als<br />
Facharbeiter für Straßenbautechnik <strong>in</strong><br />
Hohenschönhausen, arbeitete als Kraftfahrer<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Berl<strong>in</strong>er Betrieben<br />
und danach vor der Wende bis 1994<br />
als Taxifahrer. Als er die Möglichkeit am<br />
Schopfe packte, auf se<strong>in</strong>em Grundstück<br />
e<strong>in</strong>e Gastwirtschaft zu errichten, erfüllte<br />
sich <strong>mit</strong> der Eröffnung vom „SCHWAR-<br />
ZEN KATER“ im November 1994 nicht<br />
zuletzt e<strong>in</strong> Lebenstraum. Regelmäßige,<br />
durch ihn <strong>in</strong>itiierte Gesprächsrunden <strong>mit</strong><br />
verschiedensten Menschen am Stammtisch<br />
dieses Gasthauses vermochten es,<br />
dass 2002 die CDU – Ortsgruppe Hönow<br />
gegründet wurde. Herr Voggenreiter<br />
ist nicht nur Mitbegründer der Hönower<br />
CDU sondern fühlt sich, wie man sehen<br />
kann <strong>in</strong> der Pflicht, politische Verantwortung<br />
zu übernehmen. Ich frage ihn nach<br />
Freizeit. „Für das Camper – Hobby ist<br />
schon seit Jahren die Zeit nicht mehr da“.<br />
„Als Ortsvorsteher dieser Großgeme<strong>in</strong>de<br />
Hönow (zur Zeit etwa 9000 E<strong>in</strong>wohner)<br />
hat man viel zu tun... . Viele Leute kommen<br />
<strong>mit</strong> Problemen hier her. Also mache<br />
ich die Bürger – Sprechstunde hier <strong>in</strong> der<br />
Gaststube. Das ist e<strong>in</strong>fach und spart Kosten.“<br />
Ich stelle fest, dass er diese zusätzliche<br />
und zugleich sehr anspruchsvolle<br />
Aufgabe sehr gern und <strong>mit</strong> <strong>in</strong>novativem<br />
Geist ausfüllt. Vielleicht kann e<strong>in</strong>er wie<br />
er Hönow nicht nur voranbr<strong>in</strong>gen, sondern<br />
aus dem Schlafstatt – Dase<strong>in</strong> erwecken...<br />
? Wichtig ist ihm dabei, dass<br />
die Menschen <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de näher<br />
zusammen rücken, Freizeit noch <strong>in</strong>tensiver,<br />
vielfältiger gestaltet und generationsübergreifende<br />
Lebensqualität z.B.<br />
über die Vere<strong>in</strong>sarbeit <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />
spürbar und fortlaufend entwickelt, aber<br />
auch nicht zuletzt das örtliche und regionale<br />
Gewerbe gestärkt wird... .<br />
Wir haben uns an diesem Nach<strong>mit</strong>tag<br />
noch sehr lange und sehr gut unterhalten.<br />
Ich habe mich beim Gesprächspartner<br />
Ra<strong>in</strong>er Voggenreiter pudelwohl gefühlt.<br />
Se<strong>in</strong>e netten und freundlichen Wünsche,<br />
gerichtet an unseren Vere<strong>in</strong>, unser Engagement<br />
und unser Vorhaben <strong>in</strong> Hönow<br />
habe ich <strong>mit</strong>genommen. Ich freue mich<br />
auf das nächste Wiedersehen und den<br />
nächsten Besuch beim Ortsvorsteher von<br />
Hönow.<br />
Matthias Brühl<br />
Achte<strong>in</strong>halb Stunden<br />
Richtfest „Hönow“<br />
Sportgeme<strong>in</strong>schaft Mittendr<strong>in</strong> e.V.<br />
vtp - Umweltvere<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>fach Kult!<br />
Mosaik<br />
Seite 8<br />
Seite 9<br />
Seite 9<br />
Seite 10<br />
Seite 11<br />
Seite 12
Seite 2 MITWISSER 69. Ausgabe<br />
Praxis für Physiotherapie<br />
Günter Ste<strong>in</strong>icke<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo - Do 8-12 Uhr 13-20 Uhr<br />
Fr 8-14 Uhr<br />
Hausbesuche nach Vere<strong>in</strong>barung<br />
Sozial und engagiert<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfezentrum „AUFWIND“<br />
Der im Januar 2003 begonnene Umsteuerungsprozess,<br />
weg von den separierten<br />
e<strong>in</strong>zelnen Hilfeformen h<strong>in</strong> zu <strong>in</strong>tegrativen,<br />
flexiblen sozialräumlich organisierten<br />
Hilfen unter e<strong>in</strong>em Dach, fand se<strong>in</strong>e<br />
Heimat und Verortung <strong>in</strong> der Region im<br />
K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfezentrum „AUF-<br />
WIND“, dass sich seit Januar 2007 <strong>in</strong> der<br />
Nossener Str. 87-89 (Nähe TRAM M6,<br />
18 Riesaer Straße) <strong>in</strong> der Region <strong>Hellersdorf</strong><br />
Ost / Mahlsdorf bef<strong>in</strong>det. Das<br />
Haus ist e<strong>in</strong>es von drei K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfezentren<br />
des Jugendwerk Aufbau<br />
Ost e.V. - e<strong>in</strong> seit 1991 <strong>in</strong> den unterschiedlichsten<br />
Tätigkeitsfeldern aktiver,<br />
anerkannter und erfolgreicher Träger,<br />
der se<strong>in</strong>e Wurzeln im Bezirk Marzahn-<br />
<strong>Hellersdorf</strong> hat.<br />
Das Haus „Aufw<strong>in</strong>d“ wird seit Januar<br />
2009 von Bernd Wieneke geleitet und<br />
ist Anlaufpunkt für Familien und Jugendliche<br />
im Sozialraum <strong>Hellersdorf</strong><br />
Ost/ Mahlsdorf. Hier haben die Bedürfnisse<br />
von Jugendlichen und Familien<br />
<strong>mit</strong> Unterstützung von professionellen<br />
Fachkräften e<strong>in</strong>en Raum. E<strong>in</strong>e tragende<br />
Säule des K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfezentrums<br />
ist der Bereich der „Ambulanten<br />
Hilfen zur Erziehung“. Hier arbeitet e<strong>in</strong><br />
multiprofessionelles Team von Sozialpädagogen,<br />
Pädagogen, Psychologen, K<strong>in</strong>derkrankenschwestern,Erziehungshelfern,<br />
Erziehern, Therapeuten u.a. <strong>in</strong> den<br />
Bereichen „E<strong>in</strong>zelfallbezogene Hilfen“,<br />
„Familienassistenz“, „Soziale Gruppenarbeit“,<br />
„Familientherapie“, „Integrative<br />
Lerntherapien“ und „Psychotherapie“.<br />
Das Team leistet hier wertvolle Arbeit <strong>in</strong><br />
enger Zusammenarbeit <strong>mit</strong> dem Jugendamt.<br />
Das KJHZ „Aufw<strong>in</strong>d“ kooperiert seit<br />
JAO e.V. - Zirkus und Fasch<strong>in</strong>g 2009<br />
langer Zeit <strong>mit</strong> der benachbarten „Grundschule<br />
am Schleipfuhl“. Dies ist manifestiert<br />
<strong>in</strong> der geme<strong>in</strong>samen Durchführung<br />
des Zirkusprojekts „die frechen Flöhe“.<br />
Seit September ist das KJHZ „Aufw<strong>in</strong>d“<br />
<strong>mit</strong> der Beschäftigung e<strong>in</strong>er Schulsozialarbeiter<strong>in</strong><br />
unter der Regie von JAO<br />
e.V. und <strong>in</strong> Kooperation <strong>mit</strong> Jugendhilfe<br />
und Schule <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Phase getreten.<br />
Gleichzeitig startete JAO e.V. se<strong>in</strong> Projekt<br />
zur Flexiblen Schule<strong>in</strong>gangsphase an<br />
der Grundschule am Schleipfuhl und der<br />
Kolibri-Grundschule zur Integration von<br />
K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> den regulären Schulalltag.<br />
E<strong>in</strong> weiterer fester Bestandteil und regionaler<br />
Anlaufpunkt für Familien ist der<br />
Familientreff (§ 16 SGB VIII) unter der<br />
Leitung von Frau Neubert. Der Familientreff<br />
bietet Begegnung und Beratung<br />
für junge Familien, K<strong>in</strong>der und Alle<strong>in</strong>erziehende<br />
<strong>mit</strong> offener, vertrauensvoller<br />
Atmosphäre. Er hat e<strong>in</strong> breitgefächertes<br />
Angebot, <strong>mit</strong> unterschiedlichen vernetzten<br />
und offenen Angeboten im Kontext<br />
von „Familie und Erziehung“. Insbesondere<br />
s<strong>in</strong>d das: Elternkurse, Spiel- und<br />
Kreativnach<strong>mit</strong>tage, Elternfrühstück<br />
bzw. Familienabendbrot, Kochen <strong>mit</strong> Er-<br />
Akazienallee 35<br />
Ecke Hultsch<strong>in</strong>er Damm<br />
12623 Berl<strong>in</strong><br />
Tel.: 030 - 56 700 900<br />
Fax: 030 - 56 700 901<br />
nährungsberatung, Angebote für K<strong>in</strong>der<br />
wie z.B. Hausaufgabenhilfe, Familienberatungsangebote<br />
u.v.m.<br />
Im Jahr 2009 startete <strong>mit</strong> offizieller Eröffnung<br />
am Standort <strong>Hellersdorf</strong> das<br />
Projekt „Wellcome“ für die E<strong>in</strong>beziehung<br />
Ehrenamtlicher unter dem Motto: „K<strong>in</strong>der<br />
sollen e<strong>in</strong>en guten Start <strong>in</strong>‘s Leben<br />
haben“. Für das bundesweit anerkannte<br />
Projekt übernahm JAO e.V. die Koord<strong>in</strong>ation<br />
<strong>in</strong> Marzahn-<strong>Hellersdorf</strong>. Das Projekt<br />
begleitet und unterstützt vor allem junge<br />
Familien und Alle<strong>in</strong>erziehende im ersten<br />
Lebensjahr nach der Geburt des K<strong>in</strong>des.<br />
Es ver<strong>mit</strong>telt Ehrenamtliche zur Entlastung<br />
der Mütter und praktischen Hilfe im<br />
Alltag.<br />
Durch den Bereich „Bildung, Beschäftigung,<br />
Arbeit für Jugendliche und junge<br />
Erwachsene“ wird e<strong>in</strong>e Vernetzung im<br />
Haus „Aufw<strong>in</strong>d“ deutlich. Hier agiert der<br />
Trägerverbund „Globus“ und das Modellprojekt<br />
„FÖJ kompetent“ des JAO e.V. Sie<br />
leisten engagierte Arbeit zur Integration<br />
Jugendlicher <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt.<br />
Zudem haben die Streetworker (Fördervere<strong>in</strong><br />
für Jugend und Sozialarbeit e.V.),<br />
als weiteres Zeichen des vernetzenden<br />
Gedanken ihr „Basement“ im Souterra<strong>in</strong><br />
des Gebäudes, was genau, wie dieser Artikel<br />
im Mit<strong>wisser</strong> zeigt, (e<strong>in</strong> herzlicher<br />
Dank hierfür an Mittendr<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Hellersdorf</strong><br />
e.V. und die Redaktion!), dass die<br />
vernetzende Zusammenarbeit <strong>in</strong> der Region<br />
funktioniert!<br />
Bernd Wieneke<br />
Haus „Aufw<strong>in</strong>d“<br />
Bernd Wieneke<br />
Nossener Str. 89<br />
12627 Berl<strong>in</strong><br />
Tel.: 99 28 11 50<br />
Fax.: 99 28 11 51<br />
edv-service-friedrichs<br />
Inhaber: Stefan Friedrichs<br />
Telefon: 030 - 616 09 376<br />
Fax: 030 - 616 09 377<br />
Web: www.esf-direkt.de<br />
Shop: www.esf-pr<strong>in</strong>t.de<br />
Familientreff<br />
Christiane Neubert<br />
Nossener Str. 87<br />
12627 Berl<strong>in</strong><br />
Tel.: 99 28 86 24
Januar 2010 MITWISSER<br />
Seite 3<br />
Wenn e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>e Reise tut...<br />
Heute: Sri Lanka - E<strong>in</strong> Inselstaat im Indischen Ozean<br />
Als e<strong>in</strong>e Art Fortsetzungsserie wollen wir Orte und Länder vorstellen, die von unseren Mitarbeitern, Klienten<br />
oder Ehrenamtlichen bereist wurden. Dabei sollen weniger allgeme<strong>in</strong>e Informationen, die man auch Reiseführern<br />
entnehmen könnte, ver<strong>mit</strong>telt werden, sondern es soll e<strong>in</strong> ganz persönlicher E<strong>in</strong>druck der spezifischen Region an<br />
den <strong>in</strong>teressierten Leser weitergegeben werden.<br />
Nach <strong>in</strong>sgesamt 12 Stunden Flugzeit<br />
(über Frankfurt am Ma<strong>in</strong> und Bahre<strong>in</strong>)<br />
verschlug es uns letztes Jahr nach Sri<br />
Lanka (übersetzt „schönes Land).<br />
Hermann Hesse soll ausgerufen haben:<br />
“Es ist das Paradies“. Allerd<strong>in</strong>gs empf<strong>in</strong>g<br />
uns das ehemalige Ceylon alles andere<br />
als paradiesisch - es regnete <strong>in</strong> Strömen.<br />
Bei 30°C nahmen wir erst mal e<strong>in</strong>e warme<br />
„Dusche“. Unserer Begeisterung<br />
konnte das Wetter ke<strong>in</strong>en Abbruch tun,<br />
so bot uns doch die tropische Insel e<strong>in</strong>e<br />
artenreiche Flora und Fauna, e<strong>in</strong>e moderne<br />
Hauptstadt und viele alte Ru<strong>in</strong>en.<br />
Besonders bee<strong>in</strong>druckten mich die vielen<br />
Elefanten. 3000 von ihnen leben heute<br />
noch auf Sri Lanka. 14 000 waren es mal,<br />
bevor die Trophäenjagd während der Kolonialzeit<br />
<strong>in</strong> Mode kam. Kolonialherren<br />
gab es immer wieder andere. Die ersten<br />
waren 1517 - 1658 die Portugiesen, 1658 -<br />
1796 die Holländer, ab 1802 - 1948 waren<br />
dann die Briten an der Macht, alle h<strong>in</strong>terließen<br />
ihre Spuren. Die Unabhängigkeit<br />
brachte dem Land nicht die erhoffte<br />
Ruhe. Immer wieder kam es zu Unruhen<br />
zwischen den S<strong>in</strong>ghalesen und den Tamilen.<br />
Letztere kämpften, vorwiegend <strong>mit</strong><br />
terroristischen Mitteln, für e<strong>in</strong>en eigenen<br />
Staat im Nordosten. Im Mai 2009 wurde<br />
offiziell der Sieg über die tamilischen<br />
Rebellen verkündet, seitdem ist es friedlich.<br />
Wer nachts se<strong>in</strong>e Balkontür auflässt,<br />
kann am nächsten Morgen schon mal von<br />
e<strong>in</strong>em Hutaffen auf se<strong>in</strong>em Bett begrüßt<br />
werden. In den Bergen betteln die Affen<br />
zudem oft an der Straße. So haben wir<br />
uns bei jeder Gelegenheit <strong>mit</strong> Bananen<br />
e<strong>in</strong>gedeckt, die es auf Sri Lanka <strong>in</strong> vielen<br />
verschiedenen wohlschmeckenden Sorten<br />
gibt.<br />
Im Elefantenwaisenhaus von P<strong>in</strong>nawela<br />
leben heute etwa 80 verwaiste, kranke<br />
und verletzte Tiere. Höhepunkte s<strong>in</strong>d<br />
die Fütterung der Elefantenbabys <strong>mit</strong> der<br />
Flasche und das Baden im Fluss Maya<br />
Oya. Gegen e<strong>in</strong> gewisses Entgelt durften<br />
wir die Elefanten füttern und auf ihnen<br />
reiten.<br />
Des Weiteren konnten wir unter anderem<br />
beobachten, wie Palmhörnchen <strong>in</strong><br />
den Bäumen herumturnten, Kühe<br />
und Ziegen zwischen uralten L<strong>in</strong>ienbussen<br />
und Tuktuks auf den Straßen<br />
flanierten, Warane auf dem Hotelgelände,<br />
nur wenige Meter von den<br />
Sonnenliegen entfernt, herumschlichen<br />
oder sich am Fluss auf den Bäumen<br />
sonnten.<br />
Viele Tiere leben <strong>in</strong> Nationalparks,<br />
wie z.B. im Yala-Nationalpark. Hier<br />
s<strong>in</strong>d Leoparden, Wasserbüffel, Mungos,<br />
Wildschwe<strong>in</strong>e, Schildkröten,<br />
Pfauen, Pelikane und Störche zu Hause.<br />
Erwähnenswert ist, dass 2004, während<br />
des Tsunami, ke<strong>in</strong>e Tiere verendet s<strong>in</strong>d.<br />
Diese s<strong>in</strong>d damals, dank ihres Inst<strong>in</strong>kts,<br />
rechtzeitig geflohen.<br />
Die sichtbaren Spuren der Flutwelle s<strong>in</strong>d<br />
größtenteils beseitigt. Vere<strong>in</strong>zelt stolpert<br />
man noch über Ru<strong>in</strong>en von Hotels oder<br />
Wohnhäusern. Denkmäler er<strong>in</strong>nern überall<br />
an diese Katastrophe.<br />
Neben Agrarprodukten wie Tee, Kokos<br />
oder Kautschuk, ist der Tourismus der<br />
wichtigste Devisenbr<strong>in</strong>ger. Reiseleiter<br />
gibt es <strong>in</strong> Sri Lanka an jeder Ecke. Wir<br />
haben kurz nach unserer Ankunft e<strong>in</strong>en<br />
E<strong>in</strong>heimischen namens Suranga kennengelernt,<br />
der uns den Rest der Zeit e<strong>in</strong> super<br />
Begleiter war. Mit ihm haben wir uns<br />
viele Sehenswürdigkeiten angesehen, wie<br />
z.B. den Zahntempel <strong>in</strong> Kandy (Zahn von<br />
Buddha), e<strong>in</strong>en rotbraunen Felsen, e<strong>in</strong>em<br />
Tafelberg ähnlich, der weith<strong>in</strong> sichtbar<br />
aus e<strong>in</strong>er Ebene ragt. Dort ließ sich im 5.<br />
Jh. n. Chr. der damalige Herrscher e<strong>in</strong>en<br />
Palast bauen. Nach 1200 Stufen genießt<br />
man e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>maligen Ausblick<br />
über den Urwald. Auf<br />
dem Weg dorth<strong>in</strong> kann man<br />
die Wolkenmädchen von<br />
Sigiriya bewundern, farbige<br />
Fresken, jedes zeigt e<strong>in</strong>e<br />
Frau aus dem Harem des<br />
Königs. Ursprünglich waren<br />
es 500 Bilder, von denen nur<br />
noch wenige zu erkennen<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
Die nächste Station waren<br />
die Tempelanlagen von<br />
Dambulla, fünf von Mönchen<br />
über e<strong>in</strong>en Zeitraum<br />
Tempelanlage von Dambulla<br />
von 200 Jahren ausgemalte und <strong>mit</strong> Buddhafiguren<br />
geschmückte Höhlen. An<br />
heißen Tagen s<strong>in</strong>d diese Ausflüge sehr<br />
anstrengend. Nach 1200 Stufen und dem<br />
Barfußlaufen (typisch für Tempel) über<br />
heiße Ste<strong>in</strong>e tun e<strong>in</strong>em die Füße weh.<br />
Aufgrund der katastrophalen Straßenverhältnisse<br />
ist jeder Ausflug <strong>in</strong> Sri Lanka<br />
anstrengend. Die 90 km vom Flughafen<br />
nach Beruwala dauerten immerh<strong>in</strong> 3,5<br />
Stunden. Viele Ausflugsfahrten dauern<br />
aufgrund der Entfernungen sehr lange.<br />
Sri Lanka ist e<strong>in</strong>e Topadresse für Ayurvedakuren.<br />
So ließen wir uns mehrere<br />
Male bei e<strong>in</strong>er Massage verwöhnen. Alles<br />
<strong>in</strong> allem e<strong>in</strong> Urlaub, der uns noch sehr<br />
lange <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung bleiben wird.<br />
Am Ende noch e<strong>in</strong> Tipp: E<strong>in</strong>en Urlaub <strong>in</strong><br />
Sri Lanka würde ich nicht als Pauschalurlaub<br />
buchen. Per Internet kann man sich<br />
wunderschöne Privatunterkünfte buchen,<br />
e<strong>in</strong>en preiswerten Flug dazu und Reiseleiter<br />
s<strong>in</strong>d genug im Land.<br />
Jeanette Schneider
Seite 4 MITWISSER 69. Ausgabe<br />
Neigt sich das Jahr dem Ende zu, stellen<br />
sich viele die Frage: „Was mache ich<br />
nun Silvester?“ Die meisten feiern wahrsche<strong>in</strong>lich<br />
zu Hause im engsten Kreis<br />
der Familie oder gehen <strong>mit</strong> Freunden auf<br />
die Piste. Je nach persönlicher Neigung<br />
besucht man auch mal die e<strong>in</strong>e oder andere<br />
Party, an der e<strong>in</strong>ige hundert Gäste<br />
teilnehmen. Wem das alles zu wenig ist<br />
und wer MEHR will, der feiert halt <strong>mit</strong><br />
30.000 Menschen.<br />
Bereits zum dritten Mal fand <strong>in</strong> Düsseldorf<br />
die sogenannte SENSATION statt.<br />
Dabei ist der Name Programm. So entwickelte<br />
sie sich <strong>in</strong> den letzten Jahren immer<br />
mehr zu e<strong>in</strong>er Silvesterparty, die vor<br />
namhaften DJ’s, spektakulären Showe<strong>in</strong>lagen<br />
und atemberaubenden Spezialeffekten<br />
nur so strotzt.<br />
Die SENSATION ist e<strong>in</strong> Produkt der niederländischen<br />
Enterta<strong>in</strong>mentfirma ID&T<br />
und startete erfolgreich im Jahre 2000 <strong>in</strong><br />
Amsterdam. Dort allmählich Kult, wurde<br />
das Konzept 2005 <strong>in</strong> die ganze Welt<br />
Silvester mal anders<br />
SENSATION - E<strong>in</strong>e Party der Superlative<br />
exportiert. „The<br />
World’s Lead<strong>in</strong>g<br />
Dance Event“ (die<br />
weltgrößte Tanzveranstaltung)<br />
f<strong>in</strong>det<br />
<strong>mit</strong>tlerweile <strong>in</strong> 15<br />
Großstädten statt,<br />
unter anderem <strong>in</strong><br />
Prag, Sao Paulo, Madrid<br />
und Melbourne<br />
und begeistert jährlich<br />
weltweit 350.000<br />
Besucher.<br />
„Be Part Of The Night – Dress In White“<br />
lautet der Dresscode, was bedeutet, dass<br />
man anziehen kann was man will, Hauptsache<br />
weiß.<br />
Die Show bietet e<strong>in</strong>e Nacht lang Abschied<br />
von der Realität und lässt e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
andere Welt abtauchen. Um die Illusion<br />
perfekt zu gestalten, werden Show-Thema,<br />
Effekte und Musik <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großem<br />
Rahmen präsentiert, fast wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
glamourösen Theaterstück.<br />
Ende 2008 war ich<br />
live bei der SENSA-<br />
TION dabei und warf<br />
mich am Silvesterabend<br />
<strong>in</strong>s Partygetümmel.<br />
Nach Düsseldorf<br />
kommt man ziemlich<br />
günstig per Flugzeug,<br />
<strong>in</strong> nicht mal ei-<br />
ner Stunde. Der E<strong>in</strong>trittspreis ist happig.<br />
So zahlt man für e<strong>in</strong> normales Ticket 69<br />
EURO und für e<strong>in</strong> sogenanntes Deluxe-<br />
Ticket 150 EURO, wobei letzteres den<br />
E<strong>in</strong>tritt zu den VIP-Bereichen ermöglicht.<br />
20:00 Uhr. Kaum auf der stadiongroßen<br />
Tanzfläche der LTU-Arena (jetzt:<br />
ESPRIT-Arena) angekommen, präsentierte<br />
sich e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>e zentralgelegene<br />
Bühne <strong>mit</strong> weißen quallenförmigen<br />
Stoffbahnen an der Hallendecke.<br />
Das Show-Thema <strong>in</strong> dem Jahr lautete<br />
„Ocean Of White“. Man fühlte sich <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e rege Unterwasserlandschaft entführt,<br />
voller Leben und wunderschönen<br />
Landschaften.<br />
Für die Fans und Liebhaber der Musikrichtungen<br />
Electro, Techno, House<br />
und Trance war die Party e<strong>in</strong> unvergessliches<br />
Erlebnis.<br />
Bis 06:00 Uhr morgens wurde gefeiert.<br />
Danach fielen wir erschöpft <strong>in</strong>s Bett.<br />
Christian Knorr
Januar 2010 MITWISSER<br />
Seite 5<br />
Andreas Saebel ist seit e<strong>in</strong>em<br />
schweren Unfall und die dadurch<br />
verursachte e<strong>in</strong>seitige Lähmung<br />
nicht mehr fähig, am regulären Arbeitsleben<br />
teilzunehmen. Seit September<br />
2007 besucht er deshalb die<br />
Beschäftigungstagesstätte des Vere<strong>in</strong>s<br />
„Mittendr<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Hellersdorf</strong>“<br />
e.V..<br />
Geboren wurde Andreas Saebel am<br />
9. August 1969 <strong>in</strong> Mahlsdorf. Se<strong>in</strong><br />
Vater arbeitete als Maurermeister<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Betrieb <strong>in</strong> Friedrichsha<strong>in</strong>.<br />
Se<strong>in</strong>e Mutter war auch<br />
selbständig und arbeitete als Repassierer<strong>in</strong>.<br />
Die Arbeit e<strong>in</strong>er Repassierer<strong>in</strong><br />
ist das Auffangen von Laufmaschen<br />
<strong>in</strong> Strumpfhosen und Strümpfen.<br />
Manchen ist dieser Beruf vielleicht noch<br />
bekannt, aber ich hörte diese Berufsbezeichnung<br />
zum ersten Mal.<br />
Herr Saebel besuchte damals regulär<br />
den K<strong>in</strong>dergarten und anschließend die<br />
Schule. Se<strong>in</strong> Liebl<strong>in</strong>gsfach war Sport.<br />
Von der 4.-5. Klasse tra<strong>in</strong>ierte er bis zu<br />
4mal wöchentlich Kanusport im Vere<strong>in</strong><br />
bei Müggelheim an der Krampe. An den<br />
Wochenenden waren oft Wettkämpfe,<br />
an denen er durch Regattenfahrten teilnahm.<br />
Aufgrund des häufigen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs<br />
ließen bei Andreas Saebel die schulischen<br />
Leistungen nach und er hörte demzufolge<br />
<strong>mit</strong> diesem Sport auf. Von der 8.-9.<br />
Klasse besuchte er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Freizeit die<br />
Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft Volleyball <strong>in</strong> der<br />
Schule. Im W<strong>in</strong>ter, die damals noch richtige<br />
W<strong>in</strong>ter waren <strong>mit</strong> Schnee und eisiger<br />
Kälte, spielte Andreas Saebel gern Eishockey<br />
<strong>mit</strong> se<strong>in</strong>en Freunden am Rohrpfuhl<br />
<strong>in</strong> Mahlsdorf oder fuhr Schlittschuh. E<strong>in</strong><br />
weiteres Hobby von ihm war das Angeln.<br />
So fuhr er <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>en Freunden <strong>mit</strong> dem<br />
Moped oft nach Üdersee bei Fürstenwalde<br />
zum Angeln. Selbst das Eisangeln probierte<br />
er aus, aber leider ohne jemals Erfolg<br />
gehabt zu haben, da den Jungs dann<br />
doch die Ausdauer bei der Eiseskälte<br />
fehlte. In den Ferien arbeitete er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Championaufzucht. Durch diesen Nebenjob<br />
besserte er se<strong>in</strong> Taschengeld auf.<br />
jetzt mal ganz persönlich<br />
In e<strong>in</strong>er Fortsetzungsserie stellen wir Ihnen<br />
Mitarbeiter und Klienten <strong>in</strong> unserem Vere<strong>in</strong> vor.<br />
Heute: Andreas Saebel, Klient<br />
Nach Abschluss der Schule machte Herr<br />
Saebel e<strong>in</strong>e Ausbildung als Maurer bei der<br />
Alt-Kaulsdorfer Baugesellschaft. Während<br />
se<strong>in</strong>er Lehrzeit machte er auch e<strong>in</strong>en<br />
LKW-Führersche<strong>in</strong>. Nach erfolgreicher<br />
Beendigung der Maurerlehre wurde er<br />
im Ausbildungsbetrieb übernommen und<br />
arbeitete dort <strong>in</strong>sgesamt ca. 4 Jahre. Der<br />
Berufswunsch Maurer bestand bei Andreas<br />
Saebel schon seit Jahren, da er ja so<br />
zu sagen durch se<strong>in</strong>en Vater <strong>in</strong> diese Tätigkeit<br />
h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> wuchs. Dennoch wollte er<br />
nicht <strong>in</strong> den Betrieb des Vaters arbeiten.<br />
Zur Wendezeit 1989 wurde er als Soldat<br />
bei der NVA für 1 ½ Jahre vereidigt,<br />
wurde aber letztlich nur für e<strong>in</strong> Jahr als<br />
Grenzsoldat bei Magdeburg e<strong>in</strong>gesetzt.<br />
Nach se<strong>in</strong>er Wehrpflicht arbeitete er wieder<br />
bei der Alt-Kaulsdorfer Baugesellschaft,<br />
<strong>in</strong> der er jetzt oft als LKW-Fahrer<br />
und weniger als Maurer e<strong>in</strong>gesetzt wurde.<br />
Kurz nach der Grenzöffnung wurde<br />
die Alt-Kaulsdorfer Baugesellschaft <strong>in</strong>solvent.<br />
Demzufolge wurde das Arbeitsverhältnis<br />
aufgelöst und Herr Saebel f<strong>in</strong>g<br />
nun doch im Maurerbetrieb se<strong>in</strong>es Vaters<br />
an zu arbeiten. Nach 2 Jahren wechselte<br />
er zu e<strong>in</strong>en anderen Baubetrieb nach<br />
Re<strong>in</strong>ickendorf. 1998 arbeitete er 1 Jahr <strong>in</strong><br />
Bayern<br />
1999 war e<strong>in</strong> schwerer Lebense<strong>in</strong>schnitt<br />
für Andreas Saebel. Er wurde Opfer e<strong>in</strong>es<br />
Autounfalls auf der Autobahn durch<br />
Fremdverschulden. Die Unfallfolge war<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>seitige Körperlähmung.<br />
Herr Saebel durchlebte e<strong>in</strong>en langen<br />
Genesungsweg, der <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em<br />
4-monatigen Krankenhausaufenthalt<br />
<strong>in</strong> München begann und sich<br />
über viele Rehabilitationen über<br />
mehrere Jahre h<strong>in</strong>weg zog, z.B.<br />
1 Jahr Reha <strong>in</strong> Burgau, 1 Jahr <strong>in</strong><br />
Augsburg und später dann heimatnahe<br />
Reha <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> Grünheide.<br />
Anschließend lebte er wieder bei<br />
se<strong>in</strong>en Eltern und war u.a. auch<br />
wegen der Bewegungse<strong>in</strong>schränkung<br />
durch se<strong>in</strong>e Lähmung e<strong>in</strong>e<br />
Belastung für se<strong>in</strong>e Mutter. Erfreulicherweise<br />
fand Herr Saebel dann<br />
e<strong>in</strong>e Beschäftigung im geschützten<br />
Bereich des Vere<strong>in</strong>s „Wuhletal“ e.V., wo<br />
er ca. 3-4- Jahre arbeitete. Zwischenzeitlich<br />
machte er für 6 Wochen e<strong>in</strong>e Sprachtherapie<br />
<strong>in</strong> Vechta, da se<strong>in</strong>e Aussprache<br />
und Sprachfähigkeit durch die Lähmung<br />
e<strong>in</strong>geschränkt waren. Dann war er noch<br />
für 6 Wochen zur Reha <strong>in</strong> den Beelitzer<br />
Heilstätten. Währenddessen bekam er<br />
über 3 Jahre Injektionen, die die Bewegungsfähigkeit<br />
der Hand erhöhten.<br />
Seit 2007 ist Andreas Saebel <strong>in</strong> der Beschäftigungstagesstätte<br />
des Vere<strong>in</strong>s<br />
„Mittendr<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Hellersdorf</strong>“ e.V. , wo er<br />
verschiedene Tätigkeiten unter Berücksichtigung<br />
se<strong>in</strong>er gesundheitlichen E<strong>in</strong>schränkungen<br />
ausführt. So ist er u.a.<br />
vor<strong>mit</strong>tags <strong>mit</strong> dem Korbflechten zur<br />
Schulung se<strong>in</strong>er F<strong>in</strong>gerfertigkeit beschäftigt<br />
und nach dem Mittag hilft er beim<br />
Abwaschen und bei Re<strong>in</strong>igungsarbeiten<br />
<strong>in</strong> der Küche. Durch die E<strong>in</strong>gliederung<br />
<strong>in</strong> die Beschäftigungstagesstätte hat Andreas<br />
Saebel e<strong>in</strong>e Beschäftigung gefunden,<br />
die ihm e<strong>in</strong>e Unterstützung bei der<br />
Tagesstrukturierung bietet. Gleichzeitig<br />
kann er hier auch soziale Kontakte pflegen,<br />
da er oft zu Hause alle<strong>in</strong> ist und nur<br />
noch selten Besuch von früheren Freunden<br />
erhält. In se<strong>in</strong>er Freizeit sieht er sich<br />
gern Fußball oder andere Sportarten im<br />
Fernsehen an. H<strong>in</strong> und wieder geht er<br />
gern <strong>in</strong>s K<strong>in</strong>o <strong>mit</strong> se<strong>in</strong>em alten Freund.<br />
Tanja Krug
Seite 6 MITWISSER 69. Ausgabe<br />
Im Maßregelvollzug („Forensik“) werden<br />
nach §§ 63, 64 Strafgesetzbuch<br />
(StGB) psychisch kranke oder suchtkranke<br />
Straftäter untergebracht, die im<br />
S<strong>in</strong>ne der Paragrafen § 20 oder § 21<br />
des Strafgesetzbuches als schuldunfähig<br />
oder verm<strong>in</strong>dert schuldfähig gelten,<br />
bei denen zugleich unter Gesamtwürdigung<br />
des Täters und se<strong>in</strong>er Tat e<strong>in</strong>e weitere<br />
Gefährlichkeit zu erwarten ist und<br />
wenn zwischen Delikt und psychischer<br />
Störung e<strong>in</strong> Zusammenhang besteht.<br />
Bei suchtkranken Rechtsbrechern muss<br />
für e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>weisung gemäß § 64 ke<strong>in</strong>e<br />
E<strong>in</strong>schränkung der Schuldfähigkeit vorliegen.<br />
Diese genannten Feststellungen<br />
werden durch das Gericht <strong>in</strong> der Hauptverhandlung<br />
getroffen.<br />
Die Unterbr<strong>in</strong>gung von psychisch kranken<br />
Straftätern nach § 63 erfolgt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
psychiatrischen Krankenhaus. Diese<br />
Maßregel ist unbefristet. Suchtkranke<br />
Straftäter werden nach § 64 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Entziehungsanstalt vorerst befristet auf<br />
zwei Jahre untergebracht. Beide Gruppen<br />
gelten <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie als Patienten.<br />
Der Maßregelvollzug ist vom Strafvollzug<br />
und von der Sicherungsverwahrung<br />
gefährlicher Täter zu unterscheiden.<br />
Maßregelvollzugse<strong>in</strong>richtungen sollen<br />
zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> Höchstmaß an Sicherheit<br />
für die Bevölkerung gewährleisten und<br />
zum anderen e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle Therapie<br />
für die Patienten ermöglichen. Sie müssen<br />
aus diesem Grund behandeln und<br />
zugleich psychisch stabilisieren und rehabilitieren.<br />
Dieses Ziel kann nur durch<br />
abgestufte, ständig überprüfte Vollzugslockerungen<br />
von der Ausführung bis<br />
h<strong>in</strong> zum Freigang und Urlaub erreicht<br />
werden. Als problematisch erweist sich<br />
<strong>in</strong> diesem Zusammenhang die seit 1990<br />
zu beobachtende Zunahme der E<strong>in</strong>weisungen<br />
und der gleichzeitige Rückgang<br />
von Entlassungen. Um den Anforderungen<br />
<strong>in</strong> Zukunft noch Rechnung tragen<br />
zu können, s<strong>in</strong>d 2007 Neuregelungen im<br />
Maßregelvollzug verabschiedet worden.<br />
Die Unterbr<strong>in</strong>gung soll künftig noch effektiver<br />
ausgestaltet werden. Sie wird so-<br />
Maßregelvollzug<br />
Schutz und Therapie<br />
<strong>mit</strong> stärker als bislang<br />
von den tatsächlichen<br />
Erfolgsaussichten e<strong>in</strong>er<br />
Therapie abhängig<br />
se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e erfolgreiche<br />
Therapie erfordert<br />
neben e<strong>in</strong>er verbesserten<br />
Abstimmung<br />
von Strafvollzug und<br />
Unterbr<strong>in</strong>gung besonders<br />
qualifizierte<br />
Therapeuten. Denen<br />
es gel<strong>in</strong>gt, den Straftäter<br />
als Menschen<br />
wahrzunehmen und<br />
ihn als Patienten zu<br />
behandeln.<br />
Die Maßregelvollzugse<strong>in</strong>richtungen s<strong>in</strong>d<br />
psychiatrisch-forensische Fachkrankenhäuser<br />
oder Abteilungen an psychiatrischen<br />
Kl<strong>in</strong>iken. In Berl<strong>in</strong> wurde <strong>in</strong> den<br />
letzten Jahren e<strong>in</strong>e Trennung von Maßregelvollzug<br />
und Psychiatrie vollzogen, die<br />
Forensik wurde systematisch aus der Psychiatrie<br />
herausgelöst. Aus der Abteilung<br />
e<strong>in</strong>er psychiatrischen Kl<strong>in</strong>ik (damals der<br />
Karl-Bonhoeffer-Kl<strong>in</strong>ik) wurde durch<br />
politischen Beschluss e<strong>in</strong> eigenes Krankenhaus,<br />
das Krankenhaus des Maßregelvollzugs<br />
(KMV). Kritiker sehen als<br />
Folge dieser Trennung e<strong>in</strong>e zunehmende<br />
Ghettoisierung der Betroffenen und<br />
fordern, dass die Forensik so wenig wie<br />
möglich nach ganz eigenen Regeln und<br />
Gesetzmäßigkeiten funktioniert, dabei<br />
nur e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destmaß an Abschottung darstellt<br />
und so früh wie vertretbar zu Ende<br />
ist.<br />
Das Berl<strong>in</strong>er Krankenhaus des Maßregelvollzuges<br />
verfügt über 432 Planbetten<br />
<strong>in</strong> 4 Abteilungen. Die Unterbr<strong>in</strong>gung der<br />
Patienten erfolgt <strong>in</strong> Abhängigkeit des Geschlechtes,<br />
des Deliktes bzw. der Erkrankung.<br />
Die jeweiligen Abteilungen haben<br />
verschiedene Behandlungsschwerpunkte.<br />
Spezifische Therapien (u.a. spezifische<br />
und allgeme<strong>in</strong>e Krim<strong>in</strong>altherapie, kognitive<br />
Therapie, Arbeits- und Beschäftigungstherapie)<br />
widmen sich im wesent-<br />
E<strong>in</strong>gangsbereich e<strong>in</strong>er modernen Maßregelvollzugskl<strong>in</strong>ik<br />
lichen den besonderen Problemen und<br />
Bedürfnissen der Patienten. Dazu gehört<br />
auch der Abbau von Hospitalisierungsersche<strong>in</strong>ungen<br />
und der Aufbau sozial<br />
kompetenter Verhaltensweisen.<br />
Die Arbeit erfolgt <strong>in</strong> enger Kooperation<br />
<strong>mit</strong> dem vorhandenen ambulanten psychiatrischen<br />
Versorgungssystem Berl<strong>in</strong>s.<br />
Die Zusammenarbeit wird von den <strong>in</strong><br />
der Forensik tätigen Mitarbeitern oft<br />
als problematisch erlebt. Sie müssen<br />
e<strong>in</strong>en erheblichen Aufwand leisten, um<br />
ihre Patienten geme<strong>in</strong>depsychiatrisch<br />
versorgen zu können. Der Grund liegt<br />
hierbei <strong>in</strong> der Fremdheit, Forensik wird<br />
als etwas Neues, Anderes erlebt. Dabei<br />
ist nicht die Erkrankung das Integrationshemmnis,<br />
sondern das Delikt. Das<br />
Delikt macht Angst. Die Praxis zeigt <strong>in</strong><br />
bee<strong>in</strong>druckender Weise, dass die E<strong>in</strong>stellung<br />
der Mitarbeiter sich ändert, wenn<br />
sie die betreffenden Menschen kennen<br />
gelernt haben. Zudem kann die Arbeit<br />
<strong>mit</strong> forensischen Klienten zur Qualifizierung<br />
des Gesamtsystems beitragen<br />
und Ausgrenzung aller Art m<strong>in</strong>dern.<br />
Im Interesse der Betroffenen besteht<br />
die Forderung, sich als Träger und Trägerverband<br />
e<strong>in</strong>deutig zur geme<strong>in</strong>samen<br />
Versorgungsverpflichtung zu bekennen<br />
und sich aktiv daran zu beteiligen.<br />
Anja Thomsen
Januar 2010 MITWISSER<br />
Seite 7<br />
„Auf nach Halle!“ hieß es am 26.11.2009<br />
für die Teilnehmer der alljährlich stattf<strong>in</strong>denden<br />
Weihnachtsfahrt des Vere<strong>in</strong>s. In<br />
Halle angekommen, begann unser Besuch<br />
zunächst <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em deftigen Mittagessen<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gemütlichen Restaurant im Herzen<br />
der Stadt. Gesättigt und gestärkt g<strong>in</strong>g<br />
es direkt im Anschluss auf zu e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />
Stadtführung. Interessantes und Wissenswertes<br />
zur Geschichte der „Schönen<br />
an der Saale“, Anekdoten und Legenden<br />
über ihre Bewohner sowie e<strong>in</strong>drucksvolle<br />
historische Sehenswürdigkeiten aus<br />
mehreren Jahrhunderten, erwarteten uns.<br />
Gelernt haben wir, dass Halle als Salz-,<br />
Industrie-, Handels- sowie Schul- und<br />
Universitätsstadt bezeichnet wird. Im<br />
Mittelalter verhalfen die Salzgew<strong>in</strong>nung<br />
und der Salzhandel durch die Halloren<br />
der Stadt zum Aufstieg. Schon zu dieser<br />
Zeit war Halle e<strong>in</strong> reger Handelsplatz<br />
für das weiße Gold. Halloren waren die<br />
Salzarbeiter, die ursprünglich auf der<br />
„Halle“, dem heutigen Hallmarkt, lebten<br />
und <strong>in</strong> der Sal<strong>in</strong>e das weiße Gold gewannen.<br />
Als Hallenser dagegen wurden die<br />
Händler und Bürger bezeichnet, die um<br />
den heutigen Marktplatz, gelebt und <strong>mit</strong><br />
Salz gehandelt haben. Heutzutage werden<br />
die <strong>in</strong> Halle geborenen Menschen als<br />
Hallenser bezeichnet, während h<strong>in</strong>gegen<br />
die Zugezogenen scherzhaft Hallunken<br />
genannt werden. Im Anschluss an diesen<br />
lehrreichen Rundgang hatten wir etwas<br />
Zeit, den Weihnachtsmarkt <strong>in</strong> der Altstadt<br />
zu erkunden und dort gemütlich an<br />
den schönen Weihnachtsständen vorbei<br />
zu schlendern. Danach g<strong>in</strong>g es zum heiß<br />
ersehnten Highlight des Ausfluges: der<br />
Hallorenfabrik! Hier <strong>in</strong> der ältesten Schokoladenfabrik<br />
Deutschlands erfuhren wir<br />
beim Besuch des <strong>mit</strong> viel Liebe zum Detail<br />
gestalteten Schokoladenmuseums <strong>in</strong>teressantes<br />
über die Geschichte der heutigen<br />
Hallorenfabrik, welche bis <strong>in</strong>‘s Jahr<br />
1804 zurückreicht. Damals eröffnete der<br />
Konditor Friedrich August Miethe e<strong>in</strong>e<br />
kle<strong>in</strong>e Konditorei und Honigbäckerei, <strong>in</strong><br />
der damals bereits viel <strong>mit</strong> Schokolade gearbeitet<br />
wurde. Nach Zusammenschluss<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er anderen Hallenser Schokola-<br />
Jahresabschlussfahrt<br />
nach Halle<br />
Schokolade im großen Stil - hier werden süße Träume wahr!<br />
denfabrik, erhielt das Unternehmen<br />
den heutigen Namen Halloren. 1952<br />
war die Geburtsstunde der Orig<strong>in</strong>al<br />
Hallorenkugeln, e<strong>in</strong>e Hälfte Sahne<br />
und e<strong>in</strong>e Hälfte Kakao und dies umhüllt<br />
von fe<strong>in</strong>er Schokolade. Vor diesem<br />
Geschmackserlebnis wurde uns<br />
zunächst e<strong>in</strong>mal die moderne handwerkliche<br />
Seite der Schokoladen-<br />
und Pral<strong>in</strong>enproduktion gezeigt. E<strong>in</strong><br />
besonderes Highlight ist das Schokoladenzimmer,<br />
e<strong>in</strong> 17 m² großer<br />
Biedermeier-Salon fast vollständig<br />
aus Schokolade gestaltet. Naschen<br />
ist hier nicht erlaubt, aber dafür bieten<br />
sich im Museum genügend andere<br />
Gelegenheiten... Hier im Museum bef<strong>in</strong>det<br />
sich zudem die größte Hallorenkugel<br />
der Welt als Ausstellungsstück. Diese<br />
br<strong>in</strong>gt sage und schreibe 200 kg auf die<br />
Waage! Am Schokoladen-Zimmer angekommen,<br />
bestand die Möglichkeit, Schoko-<br />
und Confiserieproben zu genießen.<br />
Der Anblick dieser ließ unsere Herzen<br />
höher schlagen. E<strong>in</strong>e weitere Besonderheit<br />
ist wohl der Fabrikverkauf, der Hunderte<br />
von Halloren- Kugeln zum Verkauf<br />
anbietet. Verschiedene Geschmackssorten<br />
wie Schoko-Eierlikör, Schoko-Rum,<br />
Erdbeer-Joghurt, oder Stracciatelles machen<br />
die Auswahl groß und die Entscheidung<br />
schwer. Ganz zu schweigen von der<br />
Vielzahl der Pral<strong>in</strong>en und Trüffel sowie<br />
Immer etwas BESONDERES,<br />
bietet der Verkaufswagen der Beschäftigungstagesstätte von<br />
„<strong>MITTENDRIN</strong> <strong>in</strong> <strong>Hellersdorf</strong>“ e.V.<br />
Hier f<strong>in</strong>den Sie u.a.:<br />
diverse Korbwaren<br />
Holzarbeiten<br />
Keramik<br />
Kissen<br />
Beutel und Taschen<br />
Tücher<br />
Dekoartikel für alle Festtage<br />
Endlich da! Die Schokoladenfabrik ...<br />
Spezialitäten wie Nougatriegel, Katzenzungen<br />
oder Gelee-Bananen. Zudem gibt<br />
es hier viele neue Produkte und Großpackungen,<br />
die kaum im Handel zu f<strong>in</strong>den<br />
s<strong>in</strong>d. Im Cafe der Hallorenfabrik konnten<br />
wir uns bei e<strong>in</strong>em leckeren Stück<br />
Kuchen und e<strong>in</strong>er Tasse Kaffe zunächst<br />
e<strong>in</strong>mal entspannen und unsere Ausbeute<br />
aus dem Fabrikverkauf begutachten.<br />
Pappesatt und voll bepackt <strong>mit</strong> Naschereien,<br />
traten wir am späten Nach<strong>mit</strong>tag<br />
die Heimfahrt an. E<strong>in</strong> Ausflug nach Halle<br />
und se<strong>in</strong>e Schokoladenfabrik lohnt sich<br />
allemal und wird uns noch lange <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung<br />
bleiben. E<strong>in</strong> Muss für alle Schokoladenliebhaber!<br />
Steffi Mrotzek<br />
Diese kreativen, <strong>in</strong> Handarbeit gefertigten Gegenstände eignen sich sowohl für den<br />
Eigenbedarf, als auch sehr gut zum Verschenken. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Öffnungszeiten: Montag - Freitag von 8:00 - 16:30 Uhr<br />
Sie f<strong>in</strong>den uns <strong>in</strong> der Albert-Kuntz-Straße 46, 12627 Berl<strong>in</strong> (U-Bhf. Louis-Lew<strong>in</strong>-Straße)
Seite 8 MITWISSER 69. Ausgabe<br />
Achte<strong>in</strong>halb Stunden<br />
In e<strong>in</strong>er Fortsetzungsserie begleitet unsere ehrenamtliche Reporter<strong>in</strong> Steffi Mrotzek für e<strong>in</strong>en Arbeitstag<br />
Mitarbeiter aus unserem Vere<strong>in</strong> und erzählt exklusiv für den MITWISSER ihre Geschichte.<br />
Mit viel Humor und Freude am Werk - der Alltag <strong>in</strong> der Wohngeme<strong>in</strong>schaft Pohlestraße<br />
In den frühen Morgenstunden beg<strong>in</strong>nt der<br />
Dienst. Für Morgenmuffel e<strong>in</strong>e tödliche<br />
Zeit, doch für S<strong>in</strong>a S. ke<strong>in</strong> Problem. Der<br />
Frühdienst macht der stets gut gelaunten<br />
Betreuer<strong>in</strong> nichts aus. Zwei Bewohner<br />
sitzen auf der Couch und s<strong>in</strong>d schon fast<br />
zum Aufbruch bereit. Doch zuvor gibt es<br />
e<strong>in</strong>en Morgenkaffee <strong>mit</strong> S<strong>in</strong>a S., um den<br />
letzten Tag auszuwerten und den nun bereits<br />
begonnenen zu planen. Sofort fällt<br />
ihr auf, dass e<strong>in</strong> Bewohner noch nicht<br />
aufgestanden ist. Kurzerhand steht sie<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Zimmer, um den Wecker zu<br />
ersetzen. Nun wird gewirbelt, um noch<br />
rechtzeitig <strong>in</strong> die Werkstatt zu gelangen…Sobald<br />
alle Bewohner außer Haus<br />
s<strong>in</strong>d, beg<strong>in</strong>nt für die humorvolle Betreuer<strong>in</strong><br />
der bürokratische Teil ihrer Arbeit:<br />
Berichte warten schon sehnsüchtig darauf,<br />
verfasst zu werden, zudem gleicht<br />
das Büro an manchen Tagen e<strong>in</strong>em Call<br />
Center, wenn nämlich ständig das Telefon<br />
kl<strong>in</strong>gelt…Wer von den Bewohnern<br />
nicht <strong>in</strong> die Werkstatt geht, verbr<strong>in</strong>gt den<br />
Tag <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>er anderen für ihn s<strong>in</strong>nstiftenden<br />
Tätigkeit. Neben S<strong>in</strong>a S. arbeiten<br />
noch ihr Kollege sowie e<strong>in</strong> Spr<strong>in</strong>ger <strong>in</strong><br />
der Wohngeme<strong>in</strong>schaft, die Wohnplätze<br />
für Menschen <strong>mit</strong> Beh<strong>in</strong>derungen bereit<br />
hält.<br />
Der nächste Tag: S<strong>in</strong>a S. tritt heute um<br />
14 Uhr ihren Spätdienst an. Kaum angekommen,<br />
wird sie von der Bewohner<strong>in</strong><br />
der WG aufgeregt <strong>in</strong> deren Zimmer<br />
gelotst. „Schau mal, das soll sich heute<br />
verändern.“ Kurz darauf kl<strong>in</strong>gelt es an<br />
der Tür. Es ist der Bruder der Bewohner<strong>in</strong>,<br />
der beim Umgestalten des Zimmers<br />
behilflich ist. S<strong>in</strong>a S. kann sich zurück<br />
ziehen und den beiden die Zimmergestaltung<br />
überlassen. Denn schon wieder kl<strong>in</strong>gelt<br />
es an der Tür. Ach ja, da war ja noch<br />
etwas… Das Interview für den Mit<strong>wisser</strong><br />
sollte heute stattf<strong>in</strong>den. Gut gelaunt<br />
öffnet S<strong>in</strong>a S. die Tür und bittet <strong>in</strong> die<br />
gemütliche Wohnküche zum Gespräch.<br />
Bei e<strong>in</strong>em Rundgang durch die WG wird<br />
deutlich, dass auf die Individualität jedes<br />
e<strong>in</strong>zelnen Bewohners großen Wert gelegt<br />
wird. Jedes Zimmer kann nach eigenen<br />
Wünschen und Vorstellungen gestaltet<br />
Frau S<strong>in</strong>a S. (l<strong>in</strong>ks) und die Bewohner der WG Pohlestraße<br />
werden. E<strong>in</strong> Zimmer soll demnächst sogar<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Graffiti-Kunstwerk verschönert<br />
werden. E<strong>in</strong>e Bildergalerie ziert<br />
den Flur, auf dem witzige Fotos von den<br />
alljährlichen Urlaubsfahrten zu sehen<br />
s<strong>in</strong>d. Zudem ist jeder Bewohner der WG<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em selbst gestalteten Bild im Flur<br />
verewigt worden. Klassische Gruppenausflüge<br />
im Zugzwang der Gesamtgruppe<br />
gibt es nicht. Alle Ausflüge beruhen<br />
auf Freiwilligkeit und werden nur <strong>mit</strong> den<br />
Bewohnern unternommen, die sich auch<br />
wirklich dafür <strong>in</strong>teressieren. Auf E<strong>in</strong>zelaktivitäten<br />
wird großen Wert gelegt. Dabei<br />
ist die WG sehr familiär gehalten, da<br />
sie schließlich für viele den Familienersatz<br />
darstellt. E<strong>in</strong>e lustige Form der Mitarbeiterbewertung<br />
seitens der Bewohner<br />
stellen so genannte „Betreuer- Zeugnisse“<br />
dar. Hier wird die Arbeitsleistung der<br />
Betreuer <strong>in</strong> Kriterien wie „Zuhören“, „da<br />
se<strong>in</strong>“ oder „Kaffeekonsum“ bewertet.<br />
S<strong>in</strong>a S. sche<strong>in</strong>t im letzteren Kriterium die<br />
Nase weit vorn zu haben...<br />
Sportlich aktiv geht es weiter im Programm.<br />
Dazu wird zunächst der gemütliche<br />
Wohnraum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Fitness-Raum<br />
umfunktioniert. Betreuer und Bewohner<br />
geben sich ganz der sportlichen Aktivität<br />
h<strong>in</strong>. Das Radeln auf dem Heimtra<strong>in</strong>er<br />
lässt die Pfunde schmelzen und ganz<br />
nebenbei macht der Geme<strong>in</strong>schaftssport<br />
auch noch Spaß!! Im Anschluss gibt es<br />
e<strong>in</strong> gesundes Mahl aus Fisch und Gemüse.<br />
Ausgepowert und gesättigt bleibt noch<br />
Zeit, e<strong>in</strong>en gemütlichen Spieleabend zu<br />
veranstalten. E<strong>in</strong> selbst gebasteltes Spiel-<br />
brett <strong>mit</strong> WG-Fotos als Untergrund soll<br />
dabei demnächst als kreativer Spiele<strong>mit</strong>telpunkt<br />
dienen.<br />
Apropos Sport und Fisch: 2 Mal im Jahr<br />
geht es ab auf den Äppelkahn, um sich<br />
se<strong>in</strong>en Fisch selbst zu angeln. Beim Angelsport<br />
können dann alle mal so richtig<br />
die Seele baumeln lassen...Ach ja, das<br />
Zimmer der Bewohner<strong>in</strong> ist übrigens sehr<br />
schön geworden. Strahlend präsentiert es<br />
sich nun im neuen Glanz!<br />
Steffi Mrotzek<br />
MITTEN im Leben GmbH<br />
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Alle Mietangelegenheiten<br />
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Januar 2010 MITWISSER<br />
Seite 9<br />
Es geht zügig voran – so kann man das Geschehen<br />
beschreiben, das sich auf unserem<br />
Bauernhof <strong>in</strong> Hönow abspielt. Deshalb waren<br />
wir auch sehr froh, dass wir noch vor<br />
Beg<strong>in</strong>n des eigentlichen W<strong>in</strong>ters, nämlich<br />
am 10.11.2009, unser Richtfest feiern konnten.<br />
In der feierlichen Zeremonie, <strong>in</strong> der<br />
nicht nur der Vorstandsvorsitzende, Herr<br />
Gobes, die Arbeit der Gewerke lobte, sondern<br />
auch Herr Voggenreiter, Ortsvorsteher<br />
des Ortsteils Hönow, die sowohl materiellen<br />
Investitionen wie auch das Engagement<br />
des Vere<strong>in</strong>s würdigte, hatten traditionell die<br />
Zimmerleute das Sagen. Natürlich hatten sie<br />
e<strong>in</strong>en riesigen Nagel, der <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />
Hammer vom Bauherren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en viel zu di-<br />
Am 5.12.2009 fand unsereJahresabschlussveranstaltung<br />
<strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em<br />
Tontaubenschießen statt.<br />
Bei prachtvollem Herbstwetter<br />
fanden sich 11<br />
Vere<strong>in</strong>s<strong>mit</strong>glieder <strong>in</strong> der<br />
Waldesruher Friedhofstr. e<strong>in</strong>. Alle waren<br />
sehr gespannt auf dieses Ereignis und<br />
warteten ganz locker und <strong>mit</strong> guter Laune<br />
diszipl<strong>in</strong>iert auf die Verantwortlichen.<br />
Sportschießen ist <strong>in</strong>ternational und gilt<br />
auch als e<strong>in</strong>e Olympische Diszipl<strong>in</strong>.<br />
Sportliches Schießen bedeutet Schießen<br />
nach bestimmten Regeln.<br />
Das Sportschießen hat <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />
Europa e<strong>in</strong>e lange Tradition. Das korporierte<br />
Schützenwesen geht auf die<br />
Bürgerwehren der Städte zurück. In<br />
Deutschland und <strong>in</strong> den angrenzenden<br />
Nachbarländern gibt es z.B. seit dem Mittelalter<br />
Schützengilden. Davon zeugt u.a.<br />
das berühmteste Bild „Die Nachtwache“<br />
(1642) des niederländischen Malers Rembrandt,<br />
welches die Amsterdamer Bürgerwehr<br />
darstellt - e<strong>in</strong>e Schützengilde.<br />
Der erste bezeugte Schützenwettbewerb<br />
wurde aber bereits 1442 <strong>in</strong> der Schweiz<br />
abgehalten.<br />
Ziel des Sportschießen ist es, durch E<strong>in</strong>klang<br />
von Körper (statischem Aufbau<br />
und Körperbeherrschung) und Geist (<strong>in</strong>nere<br />
Ruhe und Kontrolle von äußeren<br />
E<strong>in</strong>flüssen) die Mitte e<strong>in</strong>er Schießscheibe<br />
bzw. Tontauben zu treffen. Dies braucht<br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, sowohl körperliches wie auch<br />
mentales. Oft werden diese Belastungen<br />
unterschätzt und Schießen auch gelegent-<br />
Richtfest <strong>in</strong> Hönow<br />
cken Balken e<strong>in</strong>geschlagen werden musste.<br />
Herr Gobes schlug sich tapfer und <strong>in</strong> dem<br />
dann folgenden traditionellen Richtspruch<br />
wurde dem Haus nur Glück gewünscht. Die<br />
zahlreich erschienenen Gäste ließen sich<br />
durch das Haus führen, dessen spätere Nutz<br />
u ng sich s cho n a bz e ich n e t . S o e nt s t ehe n<br />
13 E<strong>in</strong>zimmer – Appartement – Wohnungen<br />
und für e<strong>in</strong>en zu schaffenden Beschäftigungsbereich<br />
große Arbeitsräume.<br />
Bei Gulaschsuppe und Glühwe<strong>in</strong> wurden<br />
dann <strong>in</strong> entspannter Runde auch Projektideen<br />
besprochen, aber eben auch e<strong>in</strong>fach nur<br />
nett zusammen gesessen.<br />
Danken möchten wir noch Herrn Dr. Seidel,<br />
der nicht nur der Architekt des Baus ist, son-<br />
Tontaubenschießen - (clay pigeon shoot<strong>in</strong>g)<br />
lich nicht als Sport anerkannt.<br />
Wir als Gruppe hatten uns nicht vorgenommen,<br />
an den Olympischen Spielen<br />
teilzunehmen und so g<strong>in</strong>gen wir gelassen<br />
an die uns gestellten Aufgaben. Bevor wir<br />
überhaupt an den Schießplatz traten, wurden<br />
wir von dem Verantwortlichen (im<br />
ersten Leben Polizist) e<strong>in</strong>gewiesen. Im<br />
Gespräch zeigte er uns e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>schuss,<br />
bei dem jemand, statt die Tontaube zu<br />
treffen, fast <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Fuß schoss. E<strong>in</strong> kalter<br />
Schauer überkam uns, auch wenn wir<br />
äußerlich ansche<strong>in</strong>end gelassen darüber<br />
h<strong>in</strong>weg sahen. Dann kam die E<strong>in</strong>teilung<br />
<strong>in</strong> Gruppen. Ke<strong>in</strong>er wollte der Erste se<strong>in</strong>,<br />
aber wie heißt es so schön: „Den letzten<br />
beißen die Hunde!“ Also stellten sich 6<br />
sportbegeisterte Mitglieder der Herausforderung.<br />
Jeder hatte 15 Schuss zur<br />
Verfügung - es g<strong>in</strong>g sehr militärisch zu.<br />
Viele H<strong>in</strong>weise wurden gegeben. Zum<br />
Beispiel drückt man ab, wenn die Tontaube<br />
nicht mehr zu sehen ist. Zu unserem<br />
größten Bedauern war diese so schnell,<br />
dass wir sie von Anfang an nicht gesehen<br />
haben. Außerdem durfte man nach<br />
dem Schießen nicht nach vorne treten,<br />
denn das bedeutete e<strong>in</strong>e Kneipenrunde.<br />
Schwierig war das Halten der Waffe<br />
und auch war nicht klar, wo man eigentlich<br />
durchgucken muss. E<strong>in</strong>ige machten<br />
statt dem l<strong>in</strong>ken Auge das rechte zu oder<br />
umgekehrt. Schlimm war es, wenn beide<br />
Augen zu waren.<br />
Schnell waren die 15 Schuss verballert<br />
und wir zählten <strong>in</strong>sgeheim, wie viel Tontauben<br />
jeder geschafft hat. Es reichte auf<br />
jeden Fall nicht für die Olympischen Spie-<br />
Die Richtkrone wurde aufgesetzt<br />
dern auch den Bau begleitet. Er sorgt für e<strong>in</strong>en<br />
reibungslosen Ablauf auf der Baustelle<br />
und da<strong>mit</strong> hält er den Bauherren den Kopf<br />
frei, auch, da<strong>mit</strong> diese weitere Projekte planen<br />
können.<br />
Ursula Gobes<br />
le - das war uns allen klar, aber der Spaß,<br />
den wir dabei hatten, war riesengroß.<br />
Anschließend wurden die Schusswaffen<br />
wieder <strong>in</strong> Sicherheit gebracht und das<br />
Tontaubenschießen war da<strong>mit</strong> beendet.<br />
Bei e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Essen konnten<br />
wir uns über Resultate und Erfahrungen<br />
austauschen.<br />
Unser Fazit: Trotz e<strong>in</strong>iger blauer Flecken<br />
am rechten Oberarm war es für uns alle<br />
e<strong>in</strong>e Bereicherung und e<strong>in</strong>e gelungene<br />
Veranstaltung.<br />
Ursula Röhr<br />
Was mache ich <strong>mit</strong> me<strong>in</strong>en Schulden –<br />
Hilfe und <strong>in</strong>dividuelle Gespräche<br />
Folgende Probleme können besprochen<br />
werden:<br />
Wie verhalte ich mich bei Mietschulden?<br />
Was mache ich <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em Inkassoschreiben?<br />
Wie gehe ich <strong>mit</strong> e<strong>in</strong>em gerichtlichen<br />
Mahnbescheid um?<br />
Welche Folgen kann e<strong>in</strong> Vollstreckungsbescheid<br />
haben?<br />
Kontopfändung, was nun?<br />
Informationen zum gesetzlichen Verbraucher-Insolvenzverfahren<br />
Jeden Mittwoch 17.00 – 19.00 Uhr<br />
bei “Mittendr<strong>in</strong> <strong>in</strong> <strong>Hellersdorf</strong>” e.V.<br />
im Stadtteilzentrum <strong>Hellersdorf</strong>-Ost<br />
Albert-Kuntz-Str. 58 12627 Berl<strong>in</strong><br />
Kontakt: Herr Granzow Tel.: 99 49 86 91
Seite 10 MITWISSER 69. Ausgabe<br />
Energie sparen – aber wie?<br />
Licht aus für die Glühlampe !<br />
Sie sollen helfen, das Klima zu retten: Energiesparlampen. Bis 2012 werden sie <strong>in</strong> der EU die Glühlampe komplett<br />
ersetzen. Aber auch das Sparlicht hat se<strong>in</strong>e Schattenseiten. Hier e<strong>in</strong> Überblick über die Vor- und Nachteile.<br />
Vor 130 Jahren begann der Siegeszug<br />
der klassischen Glühlampe, im<br />
Volksmund „Glühbirne“ genannt. Ab<br />
1880 war sie technisch so ausgereift,<br />
dass sie <strong>in</strong>dustriell produziert werden<br />
konnte.<br />
Mit Beschluss des EU-Parlaments<br />
wird die Glühlampe <strong>in</strong> Deutschland<br />
und den anderen EU-Mitgliedsstaaten<br />
nun zum langsamen Aussterben verurteilt.<br />
Doch auch die Schweiz, Australien<br />
und Neuseeland beschlossen<br />
das Ende der Glühlampe. Sie muss<br />
Energiesparlampen weichen, die<br />
mehr Licht und weniger Wärme produzieren.<br />
Die Glühlampe hat e<strong>in</strong>e Lichtausbeute<br />
von ca. 5%, dem stehen 95%<br />
Verlustleistung <strong>in</strong> Form von Wärme<br />
gegenüber. Die Energiesparlampe hat<br />
<strong>mit</strong> 25% Lichtausbeute den 5-fachen<br />
Wirkungsgrad.<br />
Energiesparlampen <strong>in</strong> verschiedenen Formen<br />
Das Aus der Glühlampe kommt<br />
stufenweise. In der EU sollen die<br />
schlimmsten Energiefresser den Anfang<br />
machen. Matte Glühlampen dürfen<br />
seit dem 1. September 2009 nicht<br />
mehr verkauft werden, unabhängig<br />
von ihrer Leistung.<br />
Zum gleichen Zeitpunkt kam das Aus<br />
für die klare 100-Watt-Glühlampe.<br />
Jeweils im September der Jahre 2010<br />
bis 2012 werden dann stufenweise die<br />
leistungsschwächeren Lampen folgen<br />
(siehe „Zeitplan“).<br />
AUSSTIEGS-ZEITPLAN<br />
Das Verkaufsverbot für die herkömmliche<br />
Glühlampe <strong>in</strong> der Europäischen Union<br />
soll schrittweise erfolgen, beg<strong>in</strong>nend<br />
am 1. September 2009 <strong>mit</strong> dem generellen<br />
Verkaufsverbot für Lampen <strong>mit</strong> mattiertem<br />
Glas. Für Glühlampen <strong>mit</strong> klarem<br />
Glas gilt folgender Zeitplan:<br />
1. September 2009: 100 Watt<br />
1. September 2010: 75 Watt<br />
1. September 2011: 60 Watt<br />
1. September 2012: 40/25 Watt<br />
Ab 1. September 2012 ist auch der Verkauf<br />
anderer Glühlampen (z.B. Halogenlampen)<br />
der Energieeffizienzklassen D, E<br />
und F <strong>in</strong> der EU verboten.<br />
Ab 2016 dürfen nur noch Lampen der<br />
Effizienzklasse A verkauft werden. Das<br />
gilt dann auch für Kompaktleuchtstofflampen<br />
(„Energiesparlampen“).<br />
E<strong>in</strong>e Ausnahme gilt für Speziallampen<br />
zum Beispiel <strong>in</strong> Kühlschränken oder<br />
Backöfen.<br />
Aber wie gut s<strong>in</strong>d Energiesparlampen?<br />
STROMSPAR-POTENZIAL<br />
Energiesparlampen brauchen bei vergleichbarer<br />
Lichtausbeute rund 80 Prozent<br />
weniger elektrischen Strom als Glühlampen,<br />
das versprechen die Hersteller. Renommierte<br />
Institute er<strong>mit</strong>telten <strong>in</strong> Tests<br />
nur 50 bis 77 Prozent E<strong>in</strong>sparung.<br />
WIRTSCHAFTLICHKEIT<br />
Normale Energiesparlampen s<strong>in</strong>d <strong>mit</strong><br />
Preisen zwischen drei und zehn Euro<br />
zwar deutlich teurer als Glühlampen.<br />
Durch die längere Lebensdauer und ger<strong>in</strong>geren<br />
Stromverbrauch machen sie sich<br />
aber unterm Strich mehr als bezahlt, hat<br />
Stiftung Warentest errechnet: Man spart<br />
etwa 65 Euro über die durchschnittliche<br />
Lebensdauer von 10000 Stunden, wenn<br />
man e<strong>in</strong>e 60-Watt-Glühlampe durch e<strong>in</strong>e<br />
11-Watt-Energiesparlampe ersetzt.<br />
LEBENSDAUER<br />
Glühlampen geht nach rund 1000 Stun-<br />
den das Licht aus. Energiesparlampen leben<br />
sechs- bis 15-mal länger. Aber auch<br />
hier haben wissenschaftliche Versuche<br />
große Qualitätsunterschiede gezeigt,<br />
wobei die Erfahrungen der Verbraucher<br />
bestätigt wurden, dass so manche Energiesparlampe<br />
nicht sechs bis sieben, sondern<br />
nur zwei bis drei Jahre hält. Vor allem<br />
<strong>in</strong> Räumen, wo das Licht oft nur kurz<br />
brennt, geben sie vorzeitig den Geist auf.<br />
HELLIGKEIT<br />
Mit der Helligkeit liegt bei den Energiesparlampen<br />
e<strong>in</strong>iges im Argen: Oft s<strong>in</strong>d<br />
unterschiedliche Modelle bei gleicher<br />
Leistungsangabe <strong>in</strong> Watt unterschiedlich<br />
hell. Um so viel Licht zu bekommen,<br />
wie e<strong>in</strong>e 75-Watt-Glühlampe, kann e<strong>in</strong>e<br />
Energiesparlampe <strong>mit</strong> 15 Watt ausreichen,<br />
man kann aber auch e<strong>in</strong>e <strong>mit</strong> 20<br />
Watt benötigen. Entscheidend ist nicht<br />
die Leistungsaufnahme <strong>in</strong> Watt, sondern<br />
der Lichtstrom, gemessen <strong>in</strong> Lumen. Der<br />
wird aber erst ab 2010 groß und deutlich<br />
auf der Lampenpackung stehen.<br />
ELEKTRONIKSCHROTT<br />
Energiesparlampen s<strong>in</strong>d elektronische<br />
Geräte und enthalten giftiges Quecksilber<br />
<strong>in</strong> unterschiedlicher Konzentration.<br />
Sie gehören daher nicht <strong>in</strong> den Hausmüll,<br />
sondern müssen als Elektronikschrott<br />
entsorgt werden.<br />
Schon heute ist erkennbar, dass die Energiesparlampe<br />
e<strong>in</strong>e Zwischenstufe ist und<br />
die fernere Zukunft der LED – Lampe<br />
(Leuchtdioden) gehört.<br />
Werner Rodenberg<br />
An dieser Stelle möchten wir Sie<br />
auf unseren Newsletter aufmerksam<br />
machen.<br />
Der Newsletter wird e<strong>in</strong>mal monatlich<br />
verschickt und <strong>in</strong>formiert über<br />
aktuelle Ereignisse aus unserem<br />
Vere<strong>in</strong>.<br />
Jeder Interessierte ist herzlich e<strong>in</strong>geladen<br />
sich unter:<br />
www.EV-<strong>MITTENDRIN</strong>.de/newsletter<br />
für den Empfang anzumelden.
Januar 2010 MITWISSER<br />
Seite 11<br />
Die Mitte Berl<strong>in</strong>s markiert auch<br />
nach der Wiedervere<strong>in</strong>igung weith<strong>in</strong><br />
sichtbar der 365 m hohe Fernsehturm<br />
...<br />
Allgeme<strong>in</strong>e Informationen<br />
- Durchmesser Turmfuß: 32 m<br />
- E<strong>in</strong>gang Aussichtsetage: 6,25 m<br />
- 2 Personenaufzüge, Technikaufzug<br />
- Stahltreppe: 986 Stufen<br />
- Evakuierungsbühnen: 188 m, 191 m<br />
- Aussichtsetage: 3,78 m<br />
- Telecafé: 207,53 m<br />
- Eisteller: 250,20 m<br />
- Spitze: 368,03 m<br />
- Betonschaft bis Antenne: 250 m<br />
- Gewicht des Betonschaftes: 26000 t<br />
- Mittlere Höhe der Kugel: 212 m<br />
- Höhe Technikebene: 210 m<br />
- Gewicht der Kugel: 4.800 t<br />
- Höhe des Antennenträgers: 118 m<br />
- Gewicht des Antennenträgers: 245 t<br />
Historie<br />
Der Fernsehturm ist mehr als nur e<strong>in</strong><br />
Aussichtsturm und technische Notwendigkeit.<br />
Er ist e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d der DDR<br />
und ohne den Zusammenhang des<br />
Kalten Krieges nicht vorstellbar. Die<br />
DDR plante Anfang der 50er Jahre,<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e neue Anlage zu bauen,<br />
die vor allem zum Senden des DDR-<br />
Fernsehens dienen sollte. Zunächst<br />
fasste man e<strong>in</strong>en Standort <strong>in</strong> den<br />
Müggelbergen <strong>in</strong>‘s Auge. Nachdem<br />
dort bereits Nebengebäude errichtet<br />
worden waren, stellte das Innenm<strong>in</strong>isterium<br />
fest, dass die Sendeanlage<br />
<strong>in</strong> der E<strong>in</strong>flugschneise des damals<br />
geplanten Schönefelder Flughafens<br />
stehen würde. Die Geschichte des<br />
Berl<strong>in</strong>er Fernsehturms ist zugleich<br />
gebunden an die historische Situation<br />
Fernsehturm als Fußball (Juli 2006)<br />
E<strong>in</strong>fach Kult!<br />
des geteilten Deutschlands und da<strong>mit</strong><br />
verbunden der geteilten Stadt Berl<strong>in</strong>.<br />
Die beiden verworfenen Pläne - Sendeanlage<br />
<strong>in</strong> den Müggelbergen und<br />
architektonisches Symbol auf dem<br />
Schlossplatz - fanden schließlich zusammen<br />
und brachten etwas Neues<br />
hervor: den Fernsehturm <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>s<br />
Mitte. Der entstand nun aber nicht auf<br />
dem Berl<strong>in</strong>er Schlossplatz, wo <strong>in</strong> den<br />
siebziger Jahren der Palast der Republik<br />
gebaut wurde, sondern gleich<br />
neben dem Alexanderplatz. E<strong>in</strong>er Anekdote<br />
zufolge hat Walter Ulbricht,<br />
Parteichef der SED und Staatsoberhaupt<br />
der DDR, den Standort 1964<br />
persönlich bestimmt.<br />
„Nu, Genossen,“ soll Ulbricht gesagt<br />
haben, als er vor e<strong>in</strong>em Modell von<br />
Berl<strong>in</strong> stand, „da sieht man‘s ganz genau:<br />
Da gehört er h<strong>in</strong>.“<br />
Tatsächlich gaben wohl nicht diese<br />
Worte Ulbrichts den Ausschlag, sondern<br />
der sandige Untergrund, der als<br />
Baugrund besser geeignet war, als das<br />
morastige Gelände des Schlossplatzes<br />
an der Spree.<br />
Nach nur 53 Monaten Bauzeit war die<br />
„sozialistische Höhendom<strong>in</strong>ante“ gefertigt<br />
und der Berl<strong>in</strong>er Fernsehturm<br />
wurde am 3. Oktober 1969 <strong>in</strong> Betrieb<br />
genommen. Auch nach der Vere<strong>in</strong>igung<br />
1990 hat der Berl<strong>in</strong>er Fernsehturm<br />
nichts an se<strong>in</strong>er Attraktivität<br />
verloren. Zum Jahreswechsel 1995/96<br />
wurde das Innenleben des Berl<strong>in</strong>er<br />
Fernsehturms generalsaniert, wobei<br />
die Haus-, Klima- und Brandschutztechnik<br />
komplett erneuert wurde.<br />
Rund e<strong>in</strong>e Million Besucher pro Jahr<br />
genießen seitdem wieder den Aufenthalt<br />
und die Aussicht vom Berl<strong>in</strong>er<br />
Fernsehturm. Nach der Wiedervere<strong>in</strong>igung<br />
1990 ist der Fernsehturm<br />
schnell zu e<strong>in</strong>em Symbol für Gesamtberl<strong>in</strong><br />
geworden - und avancierte zu<br />
e<strong>in</strong>em der beliebtesten Ausflugsziele<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />
Mehr als e<strong>in</strong>e Million Menschen besuchen<br />
den Fernsehturm pro Jahr. Die<br />
Berl<strong>in</strong>er selbst kommen ebenso, wie<br />
Touristen aus der gesamten Republik<br />
und dem Ausland.<br />
Marcus Bialek<br />
Blick von unten bis zur Antennenspitze<br />
Öffnungszeiten:<br />
März - Oktober 9:00 Uhr bis 1:00 Uhr<br />
November - Februar 10:00 Uhr bis 24:00 Uhr<br />
E<strong>in</strong>trittspreise:<br />
Erwachsene: 8,50 EUR<br />
ermäßigt bis 16 Jahre: 4,00 EUR<br />
angemeldete Gruppen ab 20 Personen: 6,00 EUR<br />
Leser des MITWISSER<br />
laden wir gegen Vorlage dieses<br />
Abschnitts zu:<br />
e<strong>in</strong>em Stück Kuchen<br />
<strong>in</strong> unserem „Haus der Möglichkeiten“<br />
<strong>in</strong> der Brodauer<br />
Str. 27-29, 12621 Berl<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>.<br />
Verkehrsanb<strong>in</strong>dung:<br />
<strong>mit</strong> S-Bahn - S5 bis Berl<strong>in</strong>-<br />
Kaulsdorf<br />
oder Bus 195, 197 - bis Station<br />
S-Bahnhof Kaulsdorf<br />
Nr.: 67-1001.1110<br />
gültig bis: 31.02.2010
Seite 12 MITWISSER 69. Ausgabe<br />
Gedanken zum Spiel<br />
(von e<strong>in</strong>em der <strong>mit</strong>spielte)<br />
Das Fußballspiel fand ich für mich sehr gut, und ich f<strong>in</strong>de,<br />
wir haben alle gekämpft und das Beste gegeben. Gut war,<br />
dass wir am Montag noch geübt haben, das hat auch sehr<br />
viel Spaß gemacht, man tut etwas Gutes für sich und man<br />
soll weiter machen, auch wenn es schwerfällt.<br />
Man sollte nicht aufgeben! Es macht auch viel Spaß! Man<br />
darf ke<strong>in</strong>e Angst vor dem Gegner haben, sonst wird es<br />
nichts.<br />
Wir müssen uns e<strong>in</strong>fach trauen, den Willen zum Sieg haben<br />
und an uns glauben.<br />
Hans-Joachim Zeidler<br />
Das war unsere<br />
Weihnachtsfeier 2009<br />
Impressum<br />
Unsere Vere<strong>in</strong>szeitung ersche<strong>in</strong>t jeden zweiten Monat<br />
Redaktionsschluss: 15.12.2009<br />
Anschrift:<br />
<strong>MITTENDRIN</strong> <strong>in</strong> <strong>Hellersdorf</strong> e.V.<br />
Albert-Kuntz-Straße 58<br />
12627 Berl<strong>in</strong> Tel./Fax: 030 - 99 88 160<br />
www.ev-<strong>mit</strong>tendr<strong>in</strong>.de<br />
E-mail: UrsulaGobes@ev-<strong>mit</strong>tendr<strong>in</strong>.de<br />
Redaktion: (V. i. S. d. P.) U. Gobes, Chr. Knorr,<br />
D. Granzow und T. Krug<br />
Für e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte, Zeichnungen und Fotos wird<br />
ke<strong>in</strong>e Haftung übernommen.<br />
Die Redaktion behält sich das Recht vor, Artikel zu<br />
kürzen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben<br />
nicht unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung der Redaktion wieder.<br />
Tombola<br />
(Chancen für die deutsche „Elf“)<br />
Am 4. Dezember fand die Auslosung zur 19. Fußballweltmeisterschaft<br />
statt.<br />
Deutschland hatte mal wieder „Losglück“, denn Australien,<br />
Ghana und Serbien liegen uns e<strong>in</strong>fach.<br />
Warum?:<br />
Gegen Australien, wie auch gegen die zwei anderen<br />
Teams, haben wir e<strong>in</strong>e sensationelle Länderspielbilanz<br />
von teilweise 100%. Gegen Ghana gab es 1993<br />
e<strong>in</strong> 6:1 nach 0:1 Halbzeitstand!<br />
Peter Krock<br />
Und so geht‘s:<br />
Rätselecke<br />
Die Zahlen 1 - 9 werden so <strong>in</strong> die freien Felder gesetzt,<br />
dass <strong>in</strong> jeder Zeile, Spalte und <strong>in</strong> jedem 3x3-<br />
Feld jede Zahl nur e<strong>in</strong>mal vorkommt.<br />
Die Auflösung erfolgt <strong>in</strong> der nächsten Ausgabe.