LNN 2012 - Landsknechte Bretten

508. Jahrgang
MEDICUS
Ausgabe Nr. 6
Waschen gegen Pestilenz!
Mit dieser provokativen These geht nun eine
Vereinigung junger Medicusse in die Offensive.
Erfahrene Doktoren warnen jedoch
davor, voreilige Schlüsse zu ziehen.
Heidelberger Universitätsabsolventen
Heidelberg. Das dieser Tage die
Pest vielerorts Einzug hält, ist kein
Geheimnis, selbst in Bretten fällt
sie überraschend jedes Jahr aufs
neue um 22:30 Uhr im Amtshof
ein. Das unzählige einem ekligen
Siechtum erliegen ist ebenso
wenig überraschend. Seit einer
Ewigkeit suchen hochstudierte
Ärzte und Wissenschaftler nach
einem Heilmittel gegen diesen
Fluch in Form einer Krankheit.
Nun behaupten aber ein paar
junge Universitätsabsolventen
aus Heidelberg, das ultimative
Heilmittel entdeckt zu haben.
Man solle sich regelmäßig
waschen und sämtliche Öffnungen
und Stellen des Körpers reini-
gen! Das soll der Pest den Kampf
ansagen und sie angeblich sogar
im Keim ersticken.
“Das ist natürlich völliger
Unfug,” meint Doktor Matthias
Täufer, Leibarzt des Ulmer Stadtvogtes
und Herausgeber dreier
medizinischer Schriften. “Wie
wir alle wissen, wird die Pestilenz
mittels der Luft übertragen. Sie ist
somit unsichtbar und kann nicht
abgewaschen werden, wie etwa
Straßenstaub. Aderlass ist die bewährte
und einzige Therapie, die
neben dem Gebet zum Herrgott
die Symptome lindern kann!”
Häufiges Waschen hingegen
führe genau zum gegenteiligen
Ergebnis. Mehr als einmal im
16,99 ‘
FICK BLAU
Das Hustenkondom
ihrer Wahl
Seite 10
halben Jahr solle auch weiterhin
das Badehaus nicht aufgesucht
werden. In Verbindung
mit einer Hure jedoch sei
nichts dagegen einzuwenden.
Allerdings auch nur dann, wenn
man im Zuber den Koitus verübe.
Doktor Täufer meint hierzu: “Der
Akt im Wasser und die damit einhergehende
Ausscheidung von
Sekreten egalisieren den reinigenden
Effekt des Wassers wiederrum.
Das Reinigen des Körpers
ist nach wie vor mit äußerster
Vorsicht zu genießen! Man beraubt
den Körper damit seiner
natürlichen Hülle!
Zu spät! Weder
Wasser noch Seife
helfen jetzt noch
Kot-Ex
- darauf schwör’ ich!