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Warum Edelstahl ? Auszug aus www.klinikheute.de vom 13.7.2004 Sanitärprodukte Das kurze Leben von Escherichia coli. Hersteller von Sanitärartikeln aus Edelstahl dürfen sich bestätigt fühlen: Auf diesem Material sterben Bakterien weitaus schneller als auf Kunststoff, so das Ergebnis einer Studie der Universität Leipzig. Die Erkenntnisse der Forscher betreffen unter anderem die Absterberate von Escherichia coli, jenes Bakterium, das im menschlichen Stuhl vorkommt und in hohem Grad für Sekundarerkrankungen in Kliniken verantwortlich gemacht werden kann. Laut Statistik sterben jährlich mindestens 20.000 Patienten an den Folgen von Zusatzinfektionen in deutschen Krankenhäusern. Die Dunkelziffer soll weitaus höher liegen. Unter das Mikroskop genommen haben die Wissenschaftler vom Institut für Hygiene der Universität Leipzig aber auch die Mikroorganismen Pseudomonas aeruginosa ( Nass- und Pfützenkeim) , Staphylococcus aureus ( resistenter Trockenkeim) und Candida albicans ( humanpathogener Pilz ) . Das Ergebnis: Die Überlebensrate der Bakterien ist auf Kunststoff nahezu doppelt so hoch wie auf Edelstahl. Markus Braun, Prokurist des Sanitärherstellers Meiko Maschinenbau aus Offenburg, sieht in dem Resultat eine Auszeichnung der hauseigenen Produktpalette: Wir vermeiden seit geraumer Zeit den Einsatz von Kunststoff. Griffe und Wassertanks für Steckbeckenspüler werden bei uns ausschließlich aus Edelstahl hergestellt. Das Material biete, so Braun, neben den hygienischen auch zahlreiche weitere Vorteile: Verschmutzungen seien auf Edelstahl leichter wahrzunehmen als auf Kunststoff, die Geräte wiesen eine höhere Lebensdauer auf und seien zudem vollständig recycelbar. In Auftrag gegeben wurde die Studie von Hans Hergert, Geschäftsführer der Firma Frelu aus dem sächsischen Großsteinberg, die Gebrauchsartikel für Kliniken und Heime herstellt. Hergert war nach dem Besuch einer Fachmesse im amerikanischen Atlanta darauf Aufmerksam gemacht worden, dass durch die Verwendung von Edelstahl keimarme Oberflächen herzustellen seien. Gesicherte Erkenntnisse darüber waren von den Amerikanern jedoch nicht zu erlangen. Für die Leipziger Studie mussten zunächst Kernsuspensionen der verwendeten Mikroorganismen hergestellt werden. Diese wurden in verschiedenen Konzentrationen auf Oberflächen aus Chromnickelstahl, Glas und Kunststoff übertragen und getrocknet. Als nach 90 Minuten die Keimrückgewinnung erfolgte, stellte sich heraus, dass auf der Edelstahloberfläche nur eine geringe Anzahl von Bakterien vorhanden war. Die Anzahl der überlebenden Mikroorganismen auf Kunststoff war jedoch so hoch, dass sich ihre Auszählung als unmöglich Erwies. Nach 120 Minuten Antrocknungszeit auf Edelstahl hatte sich die Absterberate der Bakterien auf nahezu 100% erhöht. Bei Escherichia coli Keimen betrug sie 99,21%, ein für Krankenhaushygieniker besonders erfreuliches Resultat, angesichts des großen Gefahrenpotentials, das die Fäkalentsorgung in den Kliniken aufweist. Frelu – Chef Hans Hergert überrascht das Untersuchungsergebnis nicht, auch wenn er nicht damit gerechnet hätte, dass es in dieser Deutlichkeit ausfällt. Bereits zu DDR-Zeiten stellte er Gebrauchsgegenstände wie Griffe, Handläufe, Umsetzhilfen oder Duschsitze für Krankenhäuser und Heime her. In Ermangelung von Edelstahl versah Hergert die damals aus unveredeltem Stahl gefertigten Produkte mit einer Einbrennlackierung. Er erinnert sich: Mein normaler Menschenverstand sagte mir damals, dass es auf jeden Fall hygienischer sein müsse als die ansonsten in der DDR hochgelobte Verarbeitung von Plasten und Elasten. Hersteller wie Frelu oder Meiko, die schon seit längerem auf Edelstahl setzen, dürfen sich also bestätigt fühlen: Unter hygienischen Gesichtspunkten ist der Einsatz dieses Materials weitaus unbedenklicher als der Einsatz von Kunststoff.
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