Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau
Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau
Jahresbericht 2011 Caritas Thurgau
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Titel<br />
Titel<br />
Grundschrift<br />
Text<br />
<strong>Jahresbericht</strong>_<strong>2011</strong><br />
1
Impressum<br />
© <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong>, 2012<br />
Redaktion: Lukas Meyer<br />
Layout: Joss & Partner Werbeagentur AG, Weinfelden<br />
Druck: printagentur by Brüggli, Romanshorn<br />
Auflage: 2100 Ex.<br />
Bilder<br />
Titelbild: Urs Siegenthaler, aus der «mit mir»-Serie<br />
Donato Caspari, <strong>Thurgau</strong>er Zeitung,<br />
mit freundlicher Genehmigung: Seite 5<br />
Urs Siegenthaler: Seiten 4, 7, 9, 12<br />
Ladina Thurnheer: Seiten 3, 16<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong>:<br />
Seiten 11, 13, 14, 15, 17, 18, 19, 20, 21
Inhaltsverzeichnis<br />
4 Fokussierung auf die Kernaufgaben<br />
5 Leid lindern – Verhältnisse verbessern<br />
6 Sozialberatung<br />
8 Patenschaftsprojekt «mit mir»<br />
9 Schuldenberatung<br />
10 <strong>Caritas</strong>-Markt und <strong>Caritas</strong>-Boutique<br />
11 Unersetzlich: Freiwilligenarbeit<br />
12 ESRA Arbeitsintegrationsprogramm<br />
13 Lösungen für die Sozialfirmen<br />
14 Wissen weitergeben<br />
15 Öffentlichkeit sensibilisieren<br />
16 Hilfe zur Integration<br />
17 Faire Asylverfahren<br />
18 Kommentar zu den Finanzen<br />
19 Jahresrechnung <strong>2011</strong> (Zusammenfassung)<br />
22 Herzlichen Dank: Gönner und Gönnerinnen<br />
23 Vorstand und Team<br />
3
Der Vorstand konnte<br />
Ende Jahr ein<br />
realistisches Budget<br />
für 2012 verab<br />
schieden, welches<br />
schwarze Zahlen<br />
aufweist.<br />
4<br />
Fokussierung auf die Kernaufgaben<br />
<strong>2011</strong> stand im Vorstand der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> ein<br />
Thema im Vordergrund: die Ressourcen zu sichern,<br />
damit die Organisation weiterhin ihre Kernaufgaben<br />
wahrnehmen kann. Dies bedeutete, mit der Geschäftsstelle<br />
alle Dienstleistungen und Angebote zu<br />
überprüfen und die bereits Mitte 2010 eingeleitete<br />
schmerzhafte, aber notwendige Redimensionierung<br />
umzusetzen.<br />
Schon Mitte 2010 hatte sich deutlich abgezeichnet,<br />
dass wir zu viel tun wollten mit zu wenig Mitteln.<br />
Zwar ermöglichen die vorhandenen Rückstellungen<br />
einige defizitäre Jahre, auf Dauer kann das aber<br />
nicht gut gehen. Deshalb stellten wir als ersten<br />
Schritt auf Anfang <strong>2011</strong> das eigene Bildungsprogramm<br />
ein (vgl. <strong>Jahresbericht</strong> 2010) und bereiteten<br />
uns vor, weitere Massnahmen zu ergreifen. Die<br />
Bemühungen um ausgeglichene Finanzen wurden<br />
<strong>2011</strong> auf eine harte Probe gestellt. Der Kanton verlangte,<br />
dass die beiden Sozialfirmen «Haushalts-<br />
Fee» und «Ding-Shop» aus der ESRA ausgegliedert<br />
werden. Wir von der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> entschieden<br />
uns, sie – trotz bekannten Schwierigkeiten und<br />
laufenden Defiziten – zu übernehmen und dafür<br />
zu sorgen, dass sie entweder geordnet abgewickelt<br />
oder in eine sichere Zukunft überführt werden<br />
konnten (vgl. S. 13).<br />
Finanzielle und strukturelle Herausforderungen waren<br />
aber nicht nur im Arbeitsintegrationsbereich<br />
zu bewältigen, sondern ebenso im Migrationsbereich,<br />
z. B. bei der Dolmetschervermittlung und bei<br />
der Begleitung von Befragungen im Asylverfahren<br />
durch unsere HilfswerksvertreterInnen (vgl. S.<br />
16/17). Selbst unser prioritäres Kerngeschäft, die<br />
Armutsbekämpfung im Kanton, mit den Dienstleistungen<br />
der Sozialberatung, der Schuldenberatung<br />
und des Patenschaftsprojekts «mit mir» musste<br />
überprüft und organisatorisch neu aufgestellt werden<br />
(vgl. S. 6 bis 9).<br />
Alles in allem führte die Überprüfung dazu, dass<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> Ende <strong>2011</strong> um einen Drittel kleiner<br />
ist als zu Beginn des Jahres. Dafür konnte der Vorstand<br />
Ende Jahr ein realistisches Budget für 2012<br />
verabschieden, welches schwarze Zahlen aufweist.<br />
2012 wird er die getroffenen Massnahmen laufend<br />
auf ihre Wirksamkeit hin überprüfen und wenn nötig<br />
weitere Korrekturen vornehmen.<br />
Trotz dieser Überprüfung und der damit verbundenen<br />
Belastung und Unsicherheit erfüllten die Mitarbeitenden<br />
der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> auch im <strong>2011</strong> ihre<br />
Aufgaben mit Kompetenz und Engagement. Dies<br />
zeigen die Berichte auf den folgenden Seiten. Der<br />
Zweck der <strong>Caritas</strong>, wie er in den Statuten festgehalten<br />
ist, konnte gewahrt werden: «Der Verein <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Thurgau</strong> bezweckt die Förderung der tätigen<br />
Nächstenliebe gemäss christlichem Auftrag durch<br />
sinnvolle Hilfeleistungen an Mitmenschen in Bedrängnis.»<br />
Allen, die dazu beigetragen haben, dass dies möglich<br />
war, möchte ich meinen herzlichen Dank aussprechen.<br />
Sabine Tiefenbacher, Präsidentin
Leid lindern – Verhältnisse verbessern<br />
Mit der Kampagne «Armut halbieren» verpflichtete<br />
sich die <strong>Caritas</strong> auf den Einsatz für die Schwächsten<br />
im Rahmen eines 10JahresPlans 2010 – 2020.<br />
Wir leisten dabei direkte Hilfe für die Betroffenen, ob<br />
Familien, Arbeitslose oder Verschuldete etc. Gleichzeitig<br />
engagieren wir uns für gesellschaftspolitische<br />
Veränderungen. Denn Armut verschwindet leider<br />
nicht von alleine.<br />
Der Spardruck der letzten beiden Jahre zwang die<br />
Geschäftsstelle der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> zu gezielten,<br />
aber für die Mitarbeitenden sehr harten Massnahmen.<br />
Wir schlossen ganze Bereiche in der Arbeitsintegration<br />
und sistierten mehrere Projekte. Die Dolmetschervermittlung<br />
gaben wir an Dritte ab. Auch das<br />
Kerngeschäft mussten wir restrukturieren. Nur dank<br />
diesem Abbau konnten wir zentrale Angebote der<br />
Armutsbekämpfung sichern: das Patenschaftsprojekt<br />
«mit mir», die Sozial- und Schuldenberatung,<br />
den <strong>Caritas</strong>-Markt und die ESRA-Arbeitsintegration.<br />
Auch unseren Einsatz im Bereich der Migration und<br />
Integration können wir aufgrund der verbesserten<br />
Rahmenbedingungen weiterführen.<br />
Die <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> bleibt so in den zentralen Themenfeldern<br />
ihres Auftrages engagiert. In unserem<br />
Leitbild steht:<br />
Die <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> ist der tätigen Nächstenliebe<br />
(Diakonie) verpflichtet.<br />
Wir wollen:<br />
• Menschen in Not wahrnehmen, ihr Leid lindern.<br />
• Menschen für die Not anderer sensibilisieren<br />
und gemeinsam nach Lösungen zu wirksamer<br />
Hilfe suchen.<br />
• auf die Verwirklichung gerechter Verhältnisse<br />
hinarbeiten und mitwirken am Aufbau einer<br />
solidarischen Gesellschaft.<br />
• das Bewusstsein wecken für die sozialen Anliegen<br />
unserer Zeit.<br />
Wir sind uns sehr bewusst, dass wir mit unserer<br />
Beharrlichkeit, mit der wir Armut in der Schweiz ins<br />
Bewusstsein rücken und Verbesserungen verlangen,<br />
immer wieder anecken. Mit nicht persönlich<br />
Bekannten solidarisch zu sein, vielleicht sogar zu<br />
Gunsten von ihnen selber auf etwas zu verzichten,<br />
das ist uns Menschen nicht einfach so gegeben.<br />
Aber schon die Übersetzung unseres Organisationsnamens<br />
«<strong>Caritas</strong>»: «Tätige Nächstenliebe» verpflichtet<br />
uns zu diesem Engagement.<br />
Einen äusserst wichtigen Beitrag leisten dabei Freiwillige<br />
und Ehrenamtliche. Ihnen war das letzte Jahr<br />
– das Jahr der Freiwilligen – gewidmet. Auch unsere<br />
Mitglieder haben uns immer wieder mit ihrer ideellen<br />
und finanziellen Unterstützung sehr geholfen.<br />
Unser aufrichtiger Dank richtet sich an alle für <strong>Caritas</strong><br />
engagierten Menschen, ob Spender, Mitglieder,<br />
Freiwillige oder Angestellte. Nur durch deren hohen<br />
Einsatz konnten wir das Schiff <strong>Caritas</strong> durch diese<br />
stürmischen Zeiten in hoffentlich nun ruhigere Gewässer<br />
steuern.<br />
Rupert Summerauer, Geschäftsleiter<br />
Die <strong>Caritas</strong> lindert<br />
individuelles Leid,<br />
setzt sich aber<br />
auch für gerechtere<br />
Verhältnisse ein.<br />
5
Die Sozialberatung der<br />
<strong>Caritas</strong> ist Anlaufstelle<br />
bei allen Sorgen z. B.<br />
rund um Gesundheit,<br />
Arbeit, Finanzen, Ämter<br />
und Behörden, Familie,<br />
Kinder oder Beziehung.<br />
6<br />
Sozialberatung<br />
Susanne Nobs-Rageth<br />
<strong>2011</strong> führten wir 296 Kurzberatungen per Mail oder<br />
Telefon durch, 20 % mehr als im Vorjahr. Die Anzahl<br />
neu angemeldeter Klienten und Klientinnnen für die<br />
persönliche Sozialberatung blieb mit 154 fast gleich<br />
wie im Vorjahr (162).<br />
Auch wenn sich die Anzahl neu gemeldeter Klienten<br />
in der Sozialberatung kaum verändert hat, blieb<br />
das Arbeitsvolumen nicht gleich. Viele Beratungen<br />
<strong>2011</strong> waren umfangreich und zeitintensiv, und nicht<br />
wenige Klienten und Klientinnen wandten sich im<br />
Verlaufe des Jahres mehrmals mit verschiedenen<br />
Anliegen an die <strong>Caritas</strong>. Insgesamt wurden so bis<br />
Ende Jahr 471 Themen bearbeitet.<br />
In der Sozialberatung versuchen die Mitarbeiterinnen<br />
der <strong>Caritas</strong> als erstes, sich ein umfassendes<br />
Bild der Lage von Klienten zu machen. Dies ist Voraussetzung,<br />
um optimale Vorschläge unterbreiten<br />
zu können, wie Rat Suchende ihre Situation verbessern<br />
könnten. Neben dem «offenen Ohr» bietet<br />
<strong>Caritas</strong> in der Sozialberatung z. B. die Überprüfung<br />
des Budgets an oder Hilfe im Kontakt mit Ämtern<br />
und Behörden. Wo sinnvoll werden Klienten auf<br />
spezifische weitere Fachstellen hingewiesen. Die<br />
Beraterinnen können den Klienten auch eine Berechtigungskarte<br />
für den Einkauf im <strong>Caritas</strong>-Markt<br />
ausstellen, wenn die finanzielle Situation prekär ist.<br />
Dies ermöglicht eine nachhaltige Entlastung knapper<br />
Budgets (vgl. S. 10). Wichtige und geschätzte<br />
Angebote, die mithelfen können, Familien-Verhältnisse<br />
zu stabilisieren und Kindern Chancen zu<br />
eröffnen, sind zudem die finanziellen und die persönlichen<br />
Patenschaften. Finanzielle Patenschaften<br />
ermöglichen armutsbetroffenen Kindern Vereinsmitgliedschaften,<br />
Musikstunden, Nachhilfeunterricht<br />
usw. Bei den persönlichen Patenschaften im Projekt<br />
«mit mir» steht geschenkte Zeit im Vordergrund<br />
(vgl. S. 8).<br />
Als schöne Draufgabe zu diesen Angeboten durften<br />
wir auch <strong>2011</strong> wieder Lidl Schweiz die Weihnachtswünsche<br />
bis 30 Franken von 85 anonymisierten armutsbetroffenen<br />
Kindern melden, welche von Mitarbeitenden<br />
des Unternehmens dann erfüllt wurden<br />
(Aktion Wunschbaum). Unzählige Zeichnungen und<br />
Briefe zeigen, wie viel Freude diese Aktion bewirkte.<br />
Betriebliche Sozialberatung<br />
Seit zwei Jahren bietet <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> ihre Dienste<br />
für eine <strong>Thurgau</strong>er Firma im Rahmen der betrieblichen<br />
Sozialberatung für Mitarbeitende an. Dieses<br />
Beratungsangebot wurde <strong>2011</strong> ausgebaut. Dank<br />
der Zusammenarbeit mit <strong>Caritas</strong> Aargau gilt das<br />
Angebot nun auch für Angestellte der Tochterfirma<br />
unserer Auftraggeberin an deren zweitem Standort<br />
im Kanton Solothurn. Dieser Schritt freut uns ganz<br />
besonders, da er die Vorteile und die Stärke des<br />
Netzwerkes der verschiedenen regionalen <strong>Caritas</strong>-<br />
Organisationen zeigt.<br />
Passantenhilfe<br />
Einen eigentlichen Ansturm erlebten wir bei der<br />
Notunterstützung für Durchreisende ohne festen<br />
Wohnsitz in der Schweiz. Ganz offensichtlich hatte<br />
sich dieses Hilfsangebot in bestimmten Kreisen<br />
herumgesprochen. Es blieb schliesslich als einzige<br />
Lösung, dieses Angebot per 1. Juli <strong>2011</strong> auszusetzen.<br />
Die Nachfrage im ersten Halbjahr war aber so<br />
hoch, dass sich im Jahrestotal (235) die Notunterstützungen<br />
im Vergleich zum 2010 kaum verringert<br />
haben.<br />
Abklärungen für ROKJ<br />
ROKJ ist ein gemeinsames Projekt von Rotary<br />
und dem Inner Wheel Club zur Unterstützung wirtschaftlich<br />
und sozial benachteiligter Kinder. <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Thurgau</strong> ist Mitglied im Projektteam von ROKJ,<br />
Region <strong>Thurgau</strong>-Konstanz. In dieser Funktion bearbeiteten<br />
wir <strong>2011</strong> 22 Unterstützungs-Gesuche.<br />
Dies sind deutlich weniger als im Vorjahr (36). Der<br />
Rückgang ist die erfreuliche Folge unseres Bemühens<br />
während der letzten drei Jahre, den Rotariern<br />
das notwendige Know-how zu vermitteln, damit sie<br />
einfachere Fälle selber abklären können.<br />
Jahresvergleich Kurzberatung und<br />
Sozialberatung 2007– <strong>2011</strong><br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Sozialberatung Kurzberatung (Triage)<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
<strong>2011</strong>
Beispiele aus der Sozialberatung<br />
Susanne Nobs-Rageth<br />
Wer ist armutsbetroffen in der reichen Schweiz? Einige<br />
Beispiele können lebensnah veranschaulichen,<br />
welche Menschen hinter dem Begriff stehen. Die<br />
grosse Erleichterung, die in Dankesschreiben von<br />
Klienten der <strong>Caritas</strong> hörbar wird, spiegelt zudem<br />
den enormen Druck, unter dem Armutsbetroffene<br />
in der Schweiz oft stehen.<br />
Zum Beispiel: Langzeitarbeitslosigkeit und<br />
Krankheit<br />
Die vierköpfige Familie M. lebt in äusserst prekären<br />
Verhältnissen. Der Vater ist langzeit-arbeitslos<br />
und mittlerweile ausgesteuert, und die Mutter hat<br />
aufgrund psychischer Probleme grosse Mühe, eine<br />
Arbeitsstelle zu finden. Sie bezieht eine halbe IV-<br />
Rente. Von dieser sowie Ergänzungsleistungen<br />
muss die Familie leben, ergänzt durch Sozialhilfe.<br />
Zum Beispiel: Allein erziehende Mutter<br />
Frau Z. ist eine junge, allein erziehende Mutter eines<br />
9-jährigen Sohns. Der Kindsvater und ehemalige<br />
Partner von Frau Z. wurde vor ein paar Jahren<br />
in sein Herkunftsland ausgewiesen. Alimente erhält<br />
sie von ihm keine. Frau Z. bringt sich und ihren<br />
Sohn mit einer 70%-Stelle im Gesundheitswesen<br />
über die Runden.<br />
<strong>2011</strong> musste Frau Z. bei sich dringend eine umfangreichere<br />
Zahnbehandlung durchführen lassen.<br />
Dies sprengte ihr scharf kalkuliertes Budget.<br />
Zum Beispiel: Migrationshintergrund<br />
Herr und Frau B. sind vor 19 Jahren in die Schweiz<br />
gekommen. Dennoch sprechen sie nur sehr<br />
schlecht Deutsch. Ihre beiden Töchter sind hier auf<br />
die Welt gekommen und müssen oft als «Dolmetscherinnen»<br />
fungieren. Herr B. findet unter diesen<br />
Voraussetzungen stets nur knapp bezahlte Teilzeitstellen<br />
als Küchenhilfe und kann damit seine vierköpfige<br />
Familie nicht selbständig ernähren. Deshalb<br />
bezieht sie zusätzlich Sozialhilfe.<br />
Zum Beispiel: Working Poor<br />
Familie I. hat zwei kleine Kinder, beides Buben.<br />
Der Vater arbeitet zu einem bescheidenen Lohn im<br />
Transportbereich. Trotz des Vollzeit-Jobs lebt die<br />
Familie nur ein paar Franken über dem sozialrechtlichen<br />
Existenzminimum. Auch nur kleine Extras erlaubt<br />
das knappe Budget nicht.<br />
«Ich bedanke mich für das gute Gespräch bei Ihnen!<br />
In Bezug auf die Kostengutsprache bin ich,<br />
fast ohne Worte zu finden, einfach sehr froh und<br />
dankbar. Nun kann ich den Alltag mit einer finanziellen<br />
Sorge weniger meistern.»<br />
«Herzlichen Dank für die <strong>Caritas</strong>MarktKarte!<br />
Heute waren wir einkaufen und wir, auch die Kinder,<br />
waren überwältigt. Sogar WeledaProdukte,<br />
das ist fast nicht real, wie im Traum.»<br />
«Im Juni haben Sie spontan und unkompliziert<br />
zum richtigen Zeitpunkt einen wesentlichen Unterstützungsbeitrag<br />
für das Schulgeld von Frau<br />
P. geleistet. Dafür möchte ich mich im Namen<br />
unserer Beratungsstelle herzlich bedanken.»<br />
«Meine Kinder freuten sich riesig über die Geschenke<br />
und noch mehr, als sie sahen, dass sie<br />
das bekamen, was sie sich schon lange wünschten,<br />
ich ihnen aber nicht ermöglichen konnte.»<br />
Mehrere Kinder,<br />
Scheidung, Arbeits<br />
losigkeit, Krankheit,<br />
ungenügende<br />
Ausbildung oder<br />
Migrations hintergrund –<br />
das sind die<br />
wichtigsten Faktoren,<br />
die in der Schweiz<br />
zu Armut führen.<br />
7
«Ich habe durch<br />
<strong>Caritas</strong> ein sehr liebes,<br />
herziges Gottimeitli<br />
gefunden, das mein<br />
Leben bereichert…»<br />
Patenschaftsprojekt «mit mir» 2007– <strong>2011</strong><br />
Stand per Jahresende 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Aktuell von <strong>Caritas</strong><br />
begleitete Patenschaften<br />
Total aller je vermittelter<br />
Patenschaften<br />
Kinder auf der Suche<br />
nach Paten<br />
8<br />
Patenschaftsprojekt «mit mir»<br />
Susanne Nobs-Rageth<br />
Nach dem Projektstart 2004 stieg die Nachfrage<br />
nach Patenschaften bis 2009 stark an. Mit den vorhandenen<br />
Ressourcen und dem bisherigen Konzept<br />
war seither eine weitere Ausweitung nicht zu<br />
bewerkstelligen. Deshalb suchten wir <strong>2011</strong> nach<br />
neuen Wegen und arbeiten nun auch in der Vermittlung<br />
und Begleitung der Patenschaften mit Freiwilligen.<br />
Im Projekt «mit mir» vermitteln wir Kindern aus Familien<br />
in schwierigen Situationen freiwillige Patinnen<br />
oder Paten als zusätzliche Bezugspersonen.<br />
Ziel ist es, betroffene Kinder aus einem drohenden<br />
«Abseits» zu holen, ihnen einen kreativen Umgang<br />
mit Freizeit zu ermöglichen und die Eltern zu entlasten.<br />
Das Projekt macht Freude und überzeugt<br />
durch seinen nachhaltigen, mehrdimensionalen<br />
Ansatz.<br />
<strong>2011</strong> konnten wir 14 neue Patenschaften vermitteln;<br />
12 Patenschaften wurden beendet. Damit<br />
zählten wir Ende Jahr 29 laufende Patenschaften.<br />
Dies entspricht etwa dem, was möglich ist, wenn<br />
die Vermittlung und Begleitung vollständig mit den<br />
30 Stellenprozenten der Projektleitung (plus Unterstützung<br />
durch Praktikanten) erfolgen muss, die<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> dafür einsetzen kann. Das Potential<br />
und die Nachfrage sind aber weit grösser. Deshalb<br />
starteten wir <strong>2011</strong> mit einem neuen Konzept.<br />
Dabei übernehmen Freiwillige als regionale VermittlerInnen<br />
die operative Tätigkeit der Vermittlung und<br />
Begleitung von Patenschaften. Die Projektleiterin<br />
der <strong>Caritas</strong> kann sich auf die Führung, die Qualitätssicherung<br />
und die Promotion konzentrieren. Neben<br />
dieser Entlastung fördert das neue Konzept auch<br />
die regionale Verankerung des Projekts «mit mir».<br />
Wir streben in allen fünf Regionen ein Tandem an<br />
13 18 28 27 29<br />
29 43 65 80 94<br />
7 19 4 21 5<br />
Freiwillige im Einsatz 18 29 45 48 52<br />
VermittlerInnen an, welche je maximal acht bis<br />
zehn Patenschaften betreuen. Damit könnten wir<br />
schliesslich etwa 80 bis 100 aktive Patenschaften<br />
im Kanton <strong>Thurgau</strong> führen. <strong>2011</strong> arbeiteten wir die<br />
ersten beiden regionalen Vermittlerinnen ein.<br />
Nicht nur die knappen Stellenprozente begrenzten<br />
letztes Jahr das Projekt. Der Ausbau, ja sogar das<br />
bestehende Volumen waren erneut auch durch<br />
die knappen finanziellen Mittel gefährdet. Deshalb<br />
suchten wir <strong>2011</strong> intensiv bei Stiftungen und Unternehmen,<br />
Gemeinden und Kirchgemeinden nach<br />
Mitteln für das Projekt. Trotz einigen Erfolgen ist<br />
eine dauerhafte Entspannung nicht erreicht.<br />
Dankesschreiben<br />
«mit mir»-Patin und -Patenkind<br />
«Ich finde es mega schön, dass ich mit meiner<br />
Patin in die Berge durfte. Früher war das für<br />
mich nicht möglich. Und auch, dass wir schon<br />
zusammen in Konstanz waren. So konnte ich<br />
Konstanz erleben. Shoppen finde ich lässig, ich<br />
gehe aber auch gern spazieren mit ihrem Hund.<br />
Und manchmal hilft sie mir auch bei den Hausaufgaben.<br />
– Ich finde meine Patin sehr sympathisch,<br />
nett und hilfsbereit.»<br />
«Ich kann mit meinem Gottimeitli so viele tolle<br />
Sachen machen, die uns beiden gefallen. Es<br />
spielt dabei keine Rolle, ob es bei mir im Garten<br />
UnkrautJäten ist oder ob wir auf den Titlis gehen.<br />
Ich finde es schön: Sie ist einfach glücklich<br />
mit allem. Ganz besonders freut mich, dass sie<br />
so gerne spaziert, auch mit meinem Hund, und<br />
gerne wandert! So kann ich ihr meine grosse<br />
Leidenschaft, die Berge, ein klein wenig näher<br />
bringen, was für mich eine grosse Freude ist.<br />
Da sie schon älter ist, kann ich sie auch schon<br />
mal zum Shoppen mitnehmen. Wir haben dabei<br />
immer sehr viel Spass. Ich finde, sie ist sehr bescheiden.<br />
…<br />
Ihre Familie ist ausgesprochen nett und ich bin<br />
gerne dort und geniesse regelmässig feinen türkischen<br />
Kaffee und ihre Freundlichkeit. Sie unterstützen<br />
ihre Tochter auch sehr bei unseren<br />
Aktivitäten.»
Schuldenberatung<br />
Susanne Nobs-Rageth<br />
Am 1. Januar <strong>2011</strong> startete <strong>Caritas</strong> die kostenlose<br />
Beratungshotline «SOS Schulden» unter der Rufnummer<br />
0800 708 708. Seither haben sowohl die<br />
Telefonberatungen als auch die Erstgespräche in<br />
der Schuldenberatung deutlich zugenommen.<br />
Die Hotline «SOS Schulden» ist von Montag bis<br />
Donnerstag von 10 bis 13 Uhr besetzt. Kurze Fragen<br />
der Anrufenden können wir direkt beantworten,<br />
für längere Auskünfte und Abklärungen vereinbaren<br />
wir einen Termin für eine Erstberatung. Sowohl die<br />
Anonymität der Hotline als auch der neue Termin<br />
über Mittag wurden sehr geschätzt. Beides macht,<br />
dass die Zugangshürden zum Angebot tief sind.<br />
Und dennoch riefen nicht selten Bekannte oder<br />
Verwandte einer verschuldeten Person für diese an<br />
und nicht sie selbst!<br />
Schuldenberatung<br />
Das neue Angebot führte dazu, dass <strong>2011</strong> 60 %<br />
mehr Telefonberatungen und 24 % mehr Erstgespräche<br />
als im Vorjahr durchgeführt wurden. Die<br />
Mehrheit unserer 143 Klienten und Klientinnen,<br />
die zum Erstgespräch kamen, waren bereits seit<br />
drei Jahren oder noch länger verschuldet. Gefragt<br />
nach den Gründen für die Verschuldung nannten<br />
sie am häufigsten «Fehleinschätzung der Finanzen»,<br />
«Einkommenseinbussen» oder «Trennung/<br />
Scheidung». Bei einem knapp berechneten Budget<br />
können Veränderungen im Job oder der persönlichen<br />
Umstände wie bei einer Trennung schnell zu<br />
Zahlungsschwierigkeiten und zu Betreibungen führen.<br />
Die allermeisten Rat Suchenden fühlten sich<br />
durch das Erstgespräch deutlich erleichtert. Sie<br />
konnten endlich einmal ihre Situation ansprechen<br />
und gewannen einen Überblick über die Ausstände<br />
und über ihre Handlungsmöglichkeiten. Oft konnte<br />
durch den Termin bei der Schuldenberatung eine<br />
weitere Verschuldung verhindert und das Budget<br />
stabilisiert werden.<br />
Schuldensanierung<br />
Eine Schuldensanierung verlangt einem Klienten viel<br />
ab. Es braucht während der ganzen Dauer – meist<br />
etwa drei Jahre – eine hohe Motivation und die Bereitschaft<br />
zum Verzicht. Unerwartete Veränderungen<br />
der Lebensumstände in dieser Frist wie etwa<br />
eine Kündigung oder die Einführung von Kurzarbeit<br />
können eine Sanierung gefährden.<br />
<strong>2011</strong> fassten wir in 10 % der Fälle mit den Klienten<br />
eine Schuldensanierung ins Auge; aber nur in nicht<br />
ganz der Hälfte dieser Fälle konnte sie erfolgreich<br />
installiert werden. Schlimm war, wenn eigentlich alle<br />
Anforderungen gegeben waren, aber die Gläubiger<br />
die Sanierung nicht akzeptierten.<br />
Ist eine Schuldensanierung nicht möglich, bleibt nur<br />
ein Leben mit Schulden oder privat Konkurs anzumelden.<br />
Allerdings ist ein Privatkonkurs nur für jene<br />
ca. 5 % der Schuldner sinnvoll, die zukünftig den<br />
laufenden Verpflichtungen nachkommen können<br />
und bei denen der Verschuldungsgrund behoben ist.<br />
Die Schuldenfachstelle der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> berät<br />
die Klienten auch in diesen Fällen über ihre Handlungsmöglichkeiten.<br />
Eine Schulden<br />
sanierung verlangt<br />
einem Klienten viel ab.<br />
Es braucht eine hohe<br />
Motivation, stabile per<br />
sönliche Verhält nisse<br />
und die Bereitschaft<br />
zum Verzicht.<br />
Art der Beratung 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Telefonische Beratungen 240 429 328 228 368<br />
Erstgespräche 96 71 52 116 143<br />
Laufende Sanierungen 23 26 39 29 23<br />
9
Dank Sponsoren und<br />
der Unterstützung<br />
durch die Verkaufs<br />
StandortGemeinden<br />
erschliesst das<br />
<strong>Caritas</strong>MarktMobil<br />
den Kanton <strong>Thurgau</strong><br />
immer besser.<br />
10<br />
<strong>Caritas</strong>-Markt und <strong>Caritas</strong>-Boutique<br />
Thomas Kunz<br />
Auf Mitte <strong>2011</strong> schlossen wir die Pilotphase unseres<br />
mobilen <strong>Caritas</strong>Marktes mit einer positiven Bilanz<br />
ab. Die fahrende Ergänzung zum festen Laden<br />
in Weinfelden funktioniert. Dank ausserordentlichen<br />
SponsoringBeiträgen und der Beteiligung der VerkaufsStandortGemeinden<br />
bedienen unsere zwei<br />
Wagen seither fix Sirnach, Münchwilen und Frauenfeld,<br />
ab Frühjahr 2012 zudem auch Kreuzlingen.<br />
Aus einer Kundenbefragung wissen wir, dass das<br />
Einzugsgebiet eines <strong>Caritas</strong>-Marktes «nur» etwa<br />
eine halbe Wegstunde umfasst – zu Fuss oder mit<br />
dem öffentlichen Verkehr. Ein einziger, fester <strong>Caritas</strong>-<br />
Markt, wie unserer in Weinfelden, ermöglicht deshalb<br />
bei weitem nicht allen Bedürftigen im Kanton<br />
einen vergünstigten Einkauf von Nahrungsmitteln<br />
und Waren des täglichen Bedarfs. Die ideale Lösung<br />
sind aus Kostengründen nicht weitere Läden, sondern<br />
<strong>Caritas</strong>-Markt-Mobile, fahrbare <strong>Caritas</strong>-Märkte,<br />
die flexibel weitere Standorte bedienen können.<br />
Damit wir diese Lösung nach der Pilotphase konsolidieren<br />
konnten, mussten wir Sponsoren für die unabdingbaren<br />
Investitionen finden. Beiträge aus dem<br />
Jubiläumsfonds der <strong>Thurgau</strong>er Kantonalbank und<br />
aus dem Lotteriefonds des Kantons <strong>Thurgau</strong> ermöglichten<br />
schliesslich, das benötigte zweite Fahrzeug<br />
anzuschaffen und gebrauchsfertig zu machen.<br />
Ebenso wichtig war, dass sich alle Verkaufsstand-<br />
Entwicklung Kundenkontakte und Nettoumsatz 2007 – <strong>2011</strong><br />
Kundenkontakt<br />
Netto-Umsatz in CHF<br />
ort-Gemeinden mit einem Beitrag an unseren Aufwendungen<br />
<strong>2011</strong> beteiligten. Dies zeigt, dass sie<br />
das Projekt als ergänzendes Angebot im Bereich<br />
der Sozialhilfe schätzen und anerkennen, was entscheidend<br />
ist für sein Funktionieren. Armutsbetroffene<br />
im Kanton erfahren in der Regel nämlich erst<br />
dann von unserem Angebot, wenn sie eine Beratungsstelle,<br />
ein Sozialamt oder sonst eine Institution<br />
im Sozialwesen darauf aufmerksam macht und<br />
ihnen gleich die Karte ausstellt, die zum Einkauf berechtigt.<br />
Deshalb ist der gute Ruf der <strong>Caritas</strong> und<br />
des <strong>Caritas</strong>-Marktes so wichtig.<br />
Spielsachen und Second-Hand-Velos<br />
Das Angebot der <strong>Caritas</strong>-Boutique an ausserordentlich<br />
günstigen und trotzdem einwandfreien und<br />
modischen Kleidern sowie nützlichen Alltagsgegenständen<br />
ist insbesondere für unsere Kunden und<br />
Kundinnen im Markt eine willkommene Ergänzung.<br />
Von grosszügigen Sachspendern und –spenderinnen<br />
erhielten und erhalten wir für den Verkauf in der<br />
<strong>Caritas</strong>-Boutique recht viele Spielsachen. Im Spätsommer<br />
<strong>2011</strong> konnten wir zudem bei der Auflösung<br />
einer Spielgruppe das ganze Inventar übernehmen,<br />
das übrig geblieben war. Dies zusammen ergab einen<br />
wunderbaren Stock für unseren erfolgreichen<br />
«Verkaufsmonat Kinderspielzeug» im Herbst. Ebenfalls<br />
sehr gefragt in der Boutique sind die von ESRA<br />
Rerec in Sirnach revidierten Second-Hand-Velos.<br />
Kunden Umsatz<br />
30'000<br />
27'000<br />
24'000<br />
21'000<br />
18'000<br />
15'000<br />
12'000<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
450'000.–<br />
400'000.–<br />
350'000.–<br />
300'000.–<br />
250'000.–<br />
200'000.–<br />
150'000.–
Unersetzlich: Freiwilligenarbeit<br />
Ingeborg Baumgartner<br />
<strong>2011</strong> war das europäische Jahr der Freiwilligen.<br />
Ziel war, die gesellschaftliche Bedeutung der Freiwilligenarbeit<br />
sichtbar zu machen. Denn nur was<br />
sichtbar ist, kann anerkannt und wertgeschätzt<br />
werden.<br />
Via <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> verschenkten im Jahr <strong>2011</strong><br />
120 Frauen und 97 Männer insgesamt 9’364 Stunden<br />
Einsatz als Freiwillige. Setzt man einen durchschnittlichen<br />
Wert pro Stunde von CHF 25.– ein,<br />
ergibt das einen Betrag von CHF 234’100.–. Dieses<br />
riesige Engagement verdient unsere grösste<br />
Dankbarkeit!<br />
Freiwillige setzten sich im Projekt «mit mir» als regionale<br />
Vermittlerinnen bzw. als Paten und Patinnen,<br />
als Omas und Opas für Kinder aus prekären<br />
Verhältnissen ein (vgl. S. 8). Freiwillige beluden das<br />
<strong>Caritas</strong>-Markt-Mobil und fuhren es an drei Tagen in<br />
der Woche zu den verschiedenen Verkaufsstandorten<br />
im Kanton (vgl. Artikel nebenan). Freiwillige<br />
ermöglichten, dass im Dezember die Aktion «Eine<br />
Million Sterne» den Kanton in vorweihnachtliches<br />
Kerzenlicht tauchte. Und ehrenamtlich arbeitet<br />
auch der Vorstand der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong>.<br />
Ohne Freiwillige und Ehrenamtliche könnte <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Thurgau</strong> weder ihre zentralen Angebote «mit mir»<br />
und <strong>Caritas</strong>-Markt-Mobil aufrecht erhalten, noch<br />
die jährliche Lichteraktion «Eine Million Sterne»<br />
durchführen.<br />
Selbstverständlich arbeiten Freiwillige im <strong>Thurgau</strong><br />
nicht nur bei <strong>Caritas</strong>, sondern auch bei anderen<br />
Non-Profit-Organisationen. Deshalb gibt es einen<br />
organisationen-übergreifenden Zusammenschluss,<br />
das Freiwilligenzentrum <strong>Thurgau</strong> (heute<br />
Bénévol <strong>Thurgau</strong>). <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> bildet zusammen<br />
mit Pro Juventute <strong>Thurgau</strong>, Pro Senectute<br />
<strong>Thurgau</strong> und dem Schweizerischen Roten Kreuz<br />
<strong>Thurgau</strong> die Trägerschaft dieser Fachstelle für Freiwilligenarbeit<br />
im Kanton.<br />
Das Freiwilligenzentrum mit seinen Mitgliedorganisationen<br />
organisierte und koordinierte die besonderen<br />
Projekte zum europäischen Jahr der Freiwilligen:<br />
eine Plakat- und Postkartenkampagne und<br />
einen grossen Dankesanlass für mehr als 300 Personen<br />
zum Jahresende.<br />
Viele Gemeinden im Kanton <strong>Thurgau</strong> stellten die<br />
Plakate mit Aussagen zur Freiwilligenarbeit an den<br />
Ortseingängen auf. Die Plakate wiesen mit prägnanten<br />
Aussagen auf die Freiwilligenarbeit hin:<br />
Engagiert. Freiwillig.<br />
• … weil ich neugierig auf Neues bin<br />
• … damit fühle ich mich wertvoll<br />
• … ich will geben und nicht nur nehmen<br />
• … erweitert meinen Horizont<br />
• … stärkt unsere Gemeinde!<br />
• … weil die Kinder aus dem Haus sind<br />
• 700 Mio. Stunden im Jahr. Danke!<br />
Das Motto der Dankes- und Schlussveranstaltung<br />
zum Freiwilligenjahr im <strong>Thurgau</strong>erhof Weinfelden<br />
am 24. November war «Freiwilligenarbeit verbindet».<br />
Die verschiedenen RednerInnen, eine eindrückliche<br />
Menschenpyramide, der Gospelchor<br />
Winterthur und ein leuchtender Apéro unterstrichen<br />
alle die grosse Bedeutung des freiwilligen Engagements<br />
im Kanton <strong>Thurgau</strong>.<br />
Ohne Freiwillige gäbe<br />
es weder das Projekt<br />
«mit mir» noch das<br />
<strong>Caritas</strong>MarktMobil.<br />
11
Mit unseren fokus<br />
siertenTätigkeits bereichen und dem<br />
gegenwärtigen<br />
Personalbestand sind<br />
wir wieder sehr gut<br />
aufgestellt.<br />
12<br />
ESRA Arbeitsintegrationsprogramm<br />
Rupert Summerauer, Geschäftsleiter ESRA<br />
<strong>2011</strong> hatten wir deutlich weniger Teilnehmende im<br />
Arbeitsprogramm als in den beiden Vorjahren. Dies<br />
zwang uns sowohl zu einer Fokussierung unseres<br />
Angebots als auch zu einem schmerzhaften Abbau<br />
beim eigenen Personal. Dafür gelang es uns,<br />
den Prozentsatz der Teilnehmenden, für die während<br />
der Programmdauer eine Anschlusslösung<br />
gefunden werden konnte, bei fast 50 % zu halten.<br />
Unseren Integrationsauftrag haben wir <strong>2011</strong> gut<br />
erfüllt.<br />
Die Herausforderungen des Wirtschaftsstandorts<br />
Schweiz im letzten Jahr – Stichwort: Frankenstärke<br />
– schlugen sich noch nicht in der Arbeitslosigkeit nieder.<br />
Diese war unverändert auf einem tiefen Niveau,<br />
mit entsprechenden Folgen für unser Arbeitsintegrationsprogramm.<br />
Die Zuweisungen von Teilnehmenden<br />
brachen um fast 30 % ein. Hatten wir von 2008<br />
bis 2010 einen Anstieg von Zuweisungen bis auf 268<br />
Teilnehmer pro Jahr zu verzeichnen, waren es <strong>2011</strong><br />
nur noch 190 Zuweisungen. Selbst die Verschärfung<br />
des Arbeitslosengesetzes auf 1. April <strong>2011</strong>, mit der<br />
auf einen Schlag etwa 500 Personen im <strong>Thurgau</strong><br />
ausgesteuert wurden, bzw. die versprochene Beteiligung<br />
des Kantons an Kosten für die Teilnahme in<br />
Beschäftigungsprogrammen (<strong>Thurgau</strong> Plus), mit der<br />
diese Härte abgefedert werden sollte, führte nicht zu<br />
den erwarteten Zuweisungen durch die Gemeinden.<br />
<strong>2011</strong> hatten wir aber nicht nur weniger Teilnehmende.<br />
Gleichzeitig verkürzte sich die durchschnittliche<br />
Dauer, die ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin im<br />
Programm verbrachte, von 4,2 Monate 2010 auf<br />
3,6 Monate <strong>2011</strong>. Die Lösungsquote lag nach 53 %<br />
im Vorjahr bei weiterhin guten 47 %.<br />
Weniger Teilnehmende und kürzere Beteiligungsdauer,<br />
das bedeutet eine schlechtere Auslastung<br />
der Infrastruktur des Programms. Wir mussten uns<br />
aufgrund dieser Entwicklungen auf Kernaufgaben<br />
einschränken. Wir liessen den Bereich ESRA Office<br />
auslaufen und konzentrierten uns auf die Bereiche<br />
«Werkstatt» und «Verkauf». Zudem mussten wir<br />
den Personalbestand um 30 % reduzieren, um den<br />
finanziellen Aufwand gemäss den Vorgaben unseres<br />
Auftraggebers anzupassen. Dies erforderte eine<br />
Umverteilung der Aufgaben auf die verbleibenden<br />
Personen. Mit unseren fokussierten Tätigkeitsbereichen<br />
und dem gegenwärtigen Personalbestand<br />
sind wir wieder sehr gut aufgestellt, um die zukünftigen<br />
Herausforderungen zu meistern.<br />
ESRA Recycling in Sirnach bietet Arbeitsplätze im<br />
Bereich der Entsorgung und Wiederverwertung<br />
von Elektronik-Schrott. Die Teilnehmenden zerlegen<br />
fachgerecht Elektronikartikel und führen die<br />
sortierten Einzelteile der Rohstoff-Rückgewinnung<br />
oder der schadstoffarmen Vernichtung zu. Die Gesamtleistung<br />
von ESRA Recycling reduzierte sich<br />
<strong>2011</strong> gegenüber dem Vorjahr um 35 % auf 750<br />
Tonnen. Sicht- und spürbar war in diesem Bereich<br />
nicht nur der Teilnehmer-Rückgang, sondern auch<br />
der Übergang von den schweren Röhrengeräten<br />
(Fernseher, Monitore) zu den leichten Flachbildschirmen.<br />
Bei höherem Aufwand, einen Flachbildschirm<br />
statt ein Röhrengerät aufzutrennen, reduziert<br />
sich der Output in Tonnen zerlegtem Material.<br />
In unseren Werkstätten in Sirnach bieten wir seit<br />
einiger Zeit Arbeitsplätze für qualifizierende Arbeiten<br />
an. Mechaniker finden in der Velowerkstatt<br />
entsprechende Programmplätze, Schreiner oder<br />
Maler können in der Möbelwerkstatt Renovationsarbeiten<br />
erledigen, und zudem gibt es Plätze<br />
in der Elektro- und Elektronikreparaturwerkstatt.<br />
Das dritte Standbein ist der Bereich «Verkauf» mit<br />
seinen Programm-Plätzen im <strong>Caritas</strong> Markt Weinfelden.<br />
Trotz weniger Teilnehmenden <strong>2011</strong> konnte<br />
hier der Umsatz gesteigert werden.
Lösungen für die Sozialfirmen<br />
Rupert Summerauer<br />
Seit 2006 bot <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> unter dem Dach des<br />
Vereins ESRA langzeitarbeitslosen Menschen, die<br />
von Sozialhilfe leben, eine spezifische Chance: teilwirtschaftliche<br />
Arbeitsplätze in Sozialfirmen. Diese<br />
erlaubten es ihnen, sich leistungsgemäss sozial<br />
und beruflich zu integrieren. Das Konzept fand<br />
aber leider zu wenig aktive Unterstützung durch<br />
die Gemeinden. So mussten wir die Betriebe aus<br />
finanziellen Gründen <strong>2011</strong> schliessen.<br />
Im Jahr 2005 lief die Wirtschaft wieder einmal nicht<br />
gut, die Arbeitslosen-Zahlen waren hoch und jene<br />
der Sozialhilfe-Empfänger stiegen stetig. Die Frage<br />
stand im Raum, welche Lösungen es für Menschen<br />
noch gibt, die nicht mehr «arbeitsmarktfähig» sind.<br />
Das Stichwort der «1000-Franken-Jobs» bzw. der<br />
Sozialfirmen machte die Runde. Sozialfirmen kombinieren<br />
eine sinnvolle Beschäftigung, soziale Integration<br />
und ein teilwirtschaftliches Einkommen.<br />
Auch im Kanton <strong>Thurgau</strong> forderten die Gemeinden<br />
die Schaffung solcher Projekte. Deshalb startete<br />
u. a. <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> 2006 das Projekt «Ding-<br />
Shop», einen Gebrauchtwarenmarkt für Möbel,<br />
Geräte und Secondhand-Mode. Die Erwartungen<br />
an diese erste Sozialfirma im <strong>Caritas</strong>-Netz der<br />
Schweiz waren sehr hoch. Insbesondere die Sozialdienste<br />
der Gemeinden erhofften sich, auf diesem<br />
Weg schnell viele der sehr schwer vermittelbaren<br />
Personen wieder in den ersten Arbeitsmarkt<br />
integrieren und die Kosten der Sozialhilfe senken<br />
zu können.<br />
Schon bald zeigte sich aber, dass zwar die Vorgabe<br />
an Sozialfirmen, aus den Produkten einen<br />
Ertrag von annähernd 50 % des Aufwandes zu erzielen,<br />
erreicht werden konnte, aber die Zuweisungen<br />
aus den Gemeinden im nötigen Umfang ausblieben.<br />
Zum einen hatte sich die wirtschaftliche<br />
Situation wieder etwas erholt. Zum anderen überschätzten<br />
viele Gemeinden die Leistungsfähigkeit<br />
der zugewiesenen Arbeitslosen und beurteilten<br />
entsprechend die Integrationsarbeit als zu teuer.<br />
Diese Entwicklung forderte erste Restrukturierungen,<br />
erste Anbieter gaben auf. Wir von <strong>Caritas</strong><br />
blieben aber vom Nutzen der Sozialfirmen überzeugt<br />
und wurden darin auch von Zuweisenden<br />
ermuntert. Deshalb übernahm der Verein ESRA<br />
zusammen mit <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> 2009 die Sozialfirma<br />
«Haushalts-Fee», ein Reinigungsunternehmen,<br />
von einem anderen Anbieter. Trotz der verbalen<br />
Unterstützung fehlte es aber weiterhin an den notwendigen<br />
Zuweisungen.<br />
Den eigentlichen «Todesstoss» für Sozialfirmen<br />
brachte dann die Revision des Gesetzes über die<br />
Arbeitslosenversicherung von 2010. Mit einer teilwirtschaftlichen<br />
Anstellung bei einer Sozialfirma<br />
kann man sich seither keine Anspruchsberechtigung<br />
mehr für Arbeitslosengelder erarbeiten,<br />
womit ein weiterer Anreiz für Sozialämter wegfiel,<br />
Personen zuzuweisen.<br />
In dieser Lage mussten wir <strong>2011</strong> aus finanziellen<br />
Gründen die Konsequenzen ziehen. Auf Sommer<br />
<strong>2011</strong> verselbständigten wir die «Haushalts-Fee».<br />
Sie arbeitet nun als normales Reinigungsunternehmen<br />
im freien Markt. Die Sozialfirma Ding-Shop<br />
schlossen wir auf Jahresende. Einen Teil davon<br />
konnten wir als Brocki in das ESRA Arbeitsintegrationsprogramm<br />
der Arbeitslosenversicherung integrieren<br />
(siehe nebenstehenden Bericht).<br />
Fazit: Für langzeitarbeitslose Sozialhilfeempfänger,<br />
die keinen Anspruch auf eine Invalidenrente haben<br />
und nur sehr schwer in den ersten Arbeitsmarkt<br />
integriert werden können, haben sich die Perspektiven<br />
im <strong>Thurgau</strong> weiter verengt. Ohne den<br />
entsprechenden politischen Willen und die nötigen<br />
gesetzlichen Grundlagen wird sich daran leider<br />
nichts ändern.<br />
Für langzeitarbeitslose<br />
Sozialhilfeempfänger<br />
haben sich die<br />
Perspektiven im<br />
<strong>Thurgau</strong> weiter<br />
verengt.<br />
13
Kurse und Referate<br />
bieten die Möglichkeit,<br />
das wertvolle<br />
Fach wissen der<br />
Mitarbeitenden weiter<br />
zu verbreiten.<br />
14<br />
Wissen weitergeben<br />
Susanne Nobs-Rageth / Ingeborg Baumgartner / Susanne Ammann<br />
Die Mitarbeitenden der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> verfügen<br />
über wertvolles Fachwissen und profunde Berufserfahrung.<br />
An verschiedensten Veranstaltungen im<br />
<strong>2011</strong> setzten sie ihr Wissen ein, um weitere Personen<br />
zu ermächtigen, kompetent handeln zu können.<br />
Die folgenden Beispiele vermitteln einen Eindruck,<br />
wen die <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> im <strong>2011</strong> zu erreichen versuchte<br />
und mit welchen Inhalten.<br />
Sinnvoll helfen: Kurs für Pfarreimitarbeitende<br />
Pfarrhäuser und Pfarrämter sind beliebte Anlaufstellen<br />
für Durchreisende und Notleidende – und<br />
manchmal auch für «Schlaumeier». Wie können<br />
Pfarreimitarbeitende Hilfe suchenden Passantinnen<br />
und Passanten sinnvoll und nachhaltig helfen, ohne<br />
ausgenützt oder unter Druck gesetzt zu werden?<br />
Wo hat die Hilfe Grenzen? Schon zum zweiten Mal<br />
bot <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> <strong>2011</strong> in Zusammenarbeit mit<br />
der katholischen Erwachsenenbildung einen Kurs<br />
dazu an. Pfarreimitarbeitende sollen befähigt werden,<br />
sinnvoll und nachhaltig helfen zu können. Die<br />
positive Resonanz zeigt, dass wir mit diesem Angebot<br />
ein echtes Bedürfnis abdeckten.<br />
Jugendliche für die Armut in der reichen<br />
Schweiz sensibilisieren<br />
Viele Menschen – nicht zuletzt viele Jugendliche<br />
– können sich unter Armut in der Schweiz nichts<br />
Konkretes vorstellen oder denken, dass da auf sehr<br />
hohem Niveau gejammert wird. Deshalb boten wir<br />
<strong>2011</strong> für Jugendliche von Firm- und Schulklassen<br />
einen Kurs zum Thema an. Die Jugendlichen gingen<br />
dabei der Frage nach, was Geld für sie bedeutet,<br />
lernten Definitionen von Armut kennen und erhielten<br />
Informationen über die Arbeit der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong>.<br />
Danach schlüpften sie in die Rolle einer fürsorgeabhängigen<br />
Familie und erprobten, wie es ist, mit<br />
dem Geld des Sozialdienstes auszukommen. Sie<br />
erstellten ihr persönliches Budget und konnten im<br />
<strong>Caritas</strong>-Markt mit dem errechneten Betrag einkaufen.<br />
Ein eindrückliches Erlebnis, das manches Vorurteil<br />
zurecht gerückt haben wird.<br />
Information über das Asylverfahren<br />
Die Frauengruppe der SP Arbon organisierte im<br />
Frühjahr <strong>2011</strong> eine offene Informationsveranstaltung<br />
zum Schweizerischen Asylverfahren und den<br />
damit verbundenen Problemen. Dazu luden die Politikerinnen<br />
zwei Fachfrauen ein, unter anderem unsere<br />
Bereichsverantwortliche Migration. Sie erklärte<br />
dem interessierten Publikum die konkreten Schritte<br />
eines Asylverfahrens; die Fachfrau der Peregrinastiftung<br />
berichtete anschliessend aus dem Alltag<br />
der Asylsuchenden in Durchgangsheimen. Die Veranstaltung<br />
war gut besucht und die Möglichkeit zur<br />
Diskussion wurde rege genutzt. Die wichtigsten<br />
Informationen fanden zudem über die ausführliche<br />
Berichterstattung in der «<strong>Thurgau</strong>er Zeitung» weitere<br />
Verbreitung.<br />
Neben diesen Kursen bestritten Mitarbeitende<br />
weiter einen Vortrag vor MigrantInnen zum Thema<br />
Schulden und Schuldensanierungen oder beteiligten<br />
sich in einer Veranstaltungsreihe eines Seelsorgeverbandes<br />
zum Thema «Regelung der letzten<br />
Dinge» mit Referaten zu Patientenverfügung und<br />
Nachlassregelung.
Öffentlichkeit sensibilisieren<br />
Rupert Summerauer / Lukas Meyer<br />
Neben der direkten Hilfe für Familien und Einzelpersonen,<br />
die in prekäre Situationen geraten, ist für<br />
die <strong>Caritas</strong> die Prävention wichtig. Die gesellschaftlichen<br />
Bedingungen sind so zu verbessern, dass<br />
Menschen in der Schweiz weniger schnell in Armut<br />
und Not geraten. Aufklärung und Sensibilisierung<br />
sind unsere Instrumente dazu.<br />
Zum Beginn der Dekade «Armut halbieren 2010–<br />
2020» hatte <strong>Caritas</strong> gefordert, dass sich die öffentliche<br />
Hand mit einer klaren Strategie dem Problem<br />
der Armut in der Schweiz annimmt.<br />
Armut bekämpfen – auch ohne Bericht<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> begrüsste den Antrag von Grossräten<br />
der SP an den Regierungsrat, einen Armutsbericht<br />
für den Kanton zu verfassen. Er sollte Klarheit<br />
über das Ausmass der Armut schaffen und<br />
aufzeigen, wie der Kanton sie zu bekämpfen vorhat.<br />
Nach der ablehnenden Antwort durch den Regierungsrat<br />
im Dezember 2010 setzte sich <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Thurgau</strong> nochmals im Vorfeld der Debatte im Grossen<br />
Rat vom Februar <strong>2011</strong> für das Anliegen ein. Wir<br />
konnten so beispielsweise vor einigen Fraktionen<br />
unsere Argumente vorbringen. Dass das Anliegen<br />
auch im Grossen Rat dennoch keine Mehrheit fand,<br />
enttäuschte uns zwar. Aber wir lassen uns nicht<br />
entmutigen: <strong>Caritas</strong> bleibt dran.<br />
Armut ein Gesicht geben<br />
Neben der politischen Ebene der Sensibilisierungsarbeit<br />
ist für uns auch der direkte Weg an die Öffentlichkeit<br />
wichtig. Wir wollen der Armut ein Gesicht<br />
geben, Menschen berühren und mit konkreten Bei-<br />
spielen aufzeigen, was Armut in der Schweiz heisst:<br />
zwar nicht lebensbedrohender Mangel, aber soziale<br />
Ausgrenzung, verminderte Lebens- und Bildungschancen,<br />
Scham und Bedrückung. Wir zeigen Hintergründe,<br />
Beispiele und Forderungen der <strong>Caritas</strong><br />
zweimal jährlich in unserem Magazin «Nachbarn»<br />
auf, wir versenden viermal jährlich Fallbeispiele an<br />
uns zugewandte Personen und wir bemühen uns,<br />
dass Zeitungen über Schicksale aus dem Kanton<br />
und unsere Hilfs-Angebote berichten. Das Thema<br />
Armut soll in der Öffentlichkeit präsent sein und etwas<br />
von seinem Stigma verlieren.<br />
Fest der Solidarität<br />
Eine besondere Bedeutung hat für uns jedes Jahr<br />
auch die Aktion «Eine Million Sterne». Am 17. Dezember<br />
erleuchteten wieder Tausende von Windlichtern<br />
der <strong>Caritas</strong> in Aadorf, Arbon, Bussnang,<br />
Ermatingen, Frauenfeld, Kreuzlingen, Romanshorn<br />
und Steckborn öffentliche Plätze und brannten in<br />
Solidarität mit benachteiligten Menschen.<br />
Tag der Flüchtlinge<br />
Präsenz markierte <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> auch am<br />
Schweizerischen Flüchtlingstag vom 18. Juni <strong>2011</strong>.<br />
An der Veranstaltung in Kreuzlingen zum 20-Jahr-<br />
Jubiläum der <strong>Thurgau</strong>er Rechtsberatungsstelle für<br />
Asylsuchende berichtete Dr. Carlo Knöpfel von <strong>Caritas</strong><br />
Schweiz zum Thema «Flüchtlinge: humanitäre<br />
Tradition in der Schweiz und in Europa». Das «Recht<br />
der Fremden» ist ein biblisches Kernanliegen und<br />
damit auch eines von <strong>Caritas</strong>.<br />
Was PassantInnen als Wünsche bei «Eine<br />
Million Sterne» auf Banderolen schrieben.<br />
• Wir wünschen, dass es der ganzen Familie<br />
gesundheitlich gut geht.<br />
• Einen Job für meinen Mann und unseren<br />
Freunden ein «sich finden».<br />
• Ich wünsche mir, dass wir alle aus<br />
den Schulden kommen.<br />
• Trost für die Traurigen, Frieden allen,<br />
die krank sind – Kein Krieg und Unheil.<br />
• Ich wünsche mir, dass sich alle<br />
etwas mehr Zeit nehmen.<br />
• Ich wünsche meinen Kindern Gottes Segen<br />
und dass im neuen Jahr ihre Träume und<br />
Wünsche (so Gott will) in Erfüllung gehen.<br />
• Frieden, Liebe, Hilfsbereitschaft,<br />
Füreinander da sein, Zuhören.<br />
Neben der Hilfe für<br />
Bedürftige ist es<br />
ebenso Aufgabe der<br />
<strong>Caritas</strong>, durch Aufklä<br />
rung zur Verbesserung<br />
der gesellschaftli<br />
chen und politischen<br />
Rahmenbedingungen<br />
beizutragen.<br />
15
Verschiedene Studien<br />
belegen ein erhöh<br />
tes gesundheitliches<br />
Risiko für Kinder von<br />
Migrationsfamilien. Das<br />
Projekt «Miges Balù»<br />
gibt hier Gegensteuer.<br />
Einsatzstunden nach Auftraggeber<br />
16<br />
Hilfe zur Integration<br />
Susanne Ammann<br />
Es ist eine berechtigte Forderung, dass Menschen,<br />
die in die Schweiz zuwandern, sich integrieren sollen<br />
und als wichtigen Schritt dazu zum Beispiel Deutsch<br />
lernen. Bis es aber so weit ist, können fehlende<br />
Sprachkenntnisse und damit verbundene Informationslücken<br />
die Integration zusätzlich erschweren.<br />
Integration ist ein wechselseitiger Prozess, zu dem<br />
auch unsere Gesellschaft einen Teil beitragen muss.<br />
Neben einer wünschenswerten «Willkommenskultur»<br />
besteht die Möglichkeit, mit konkreten Projekten<br />
die Integration zu unterstützen. <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong><br />
erhielt in diesem Sinne <strong>2011</strong> einen Auftrag in der<br />
Gesundheitsförderung. Gleichzeitig mussten wir<br />
den seit 10 Jahren geführten Dolmetschdienst an<br />
VERDI abtreten.<br />
Dolmetschdienst<br />
Das Erlernen einer Sprache dauert mehrere Jahre.<br />
Was tun, wenn ein schwieriges Elterngespräch<br />
kurz nach dem Zuzug in die Schweiz ansteht oder<br />
komplexe gesundheitliche Probleme auftreten?<br />
Damit auch in diesen Fällen eine nachhaltige Verständigung<br />
möglich ist, vermittelte der Dolmetschdienst<br />
von <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> seit 2002 qualifizierte<br />
interkulturelle Übersetzerinnen und Übersetzer für<br />
34 Sprachen und Dialekte. Die Finanzierung des<br />
Dolmetschdienstes war von Anfang an schwierig.<br />
Aus Kostengründen ging <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong><br />
bereits im Jahr 2009 eine Kooperation mit dem<br />
Dolmetschdienst von <strong>Caritas</strong> Luzern ein. Anfang<br />
<strong>2011</strong> entschlossen sich die Kantone Graubünden,<br />
St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und <strong>Thurgau</strong>,<br />
ab 2012 in der Ostschweiz einen einzigen kantonsübergreifenden<br />
Dolmetschdienst zu lancieren,<br />
um den Fortbestand dieser wichtigen Dienstleistung<br />
sicherzustellen. Nach einer Ausschreibung<br />
erhielt der Dolmetschdienst VERDI aus St. Gallen<br />
den Zuschlag. Somit endete das Engagement von<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> in diesem Bereich per Ende <strong>2011</strong>.<br />
Auftraggeber 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Gesundheit 393 375 575 624 440<br />
Schulen 130 238 261 305 254<br />
Sozial 103 120 78 115 85<br />
Andere Bereiche 6 4 13 23 8<br />
Total 632 737 927 1067 787<br />
Die interkulturellen Übersetzerinnen und Übersetzer<br />
des <strong>Caritas</strong> Dolmetschdienstes <strong>Thurgau</strong> wurden<br />
aber von VERDI übernommen und stehen weiterhin<br />
im <strong>Thurgau</strong> im Einsatz.<br />
Miges Balù: Gesundheitsförderung<br />
und Prävention<br />
Verschiedene Studien belegen ein erhöhtes gesundheitliches<br />
Risiko für Kinder von Migrationsfamilien.<br />
Mit dem Projekt «Miges Balù» soll die<br />
Chancengleichheit dieser Kinder für den Start in<br />
ein gesundes Leben verbessert und gleichzeitig<br />
die Integration dieser Familien ins Schweizerische<br />
Gesundheits- und Sozialsystem gefördert werden.<br />
Der inhaltliche Schwerpunkt liegt bei den Themen<br />
«Ernährung» und «Bewegung». «Miges Balù» wird<br />
im Rahmen des Kantonalen Aktionsprogramms<br />
«<strong>Thurgau</strong> bewegt» umgesetzt. Anfang <strong>2011</strong> wurde<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> mit der Projektleitung beauftragt.<br />
Mütter- und Väterberatungen bieten kompetente<br />
Hilfe in Gesundheits- und Erziehungsfragen für<br />
Eltern von Kindern bis zum Kindergarteneintritt.<br />
Ziel von «Miges Balù» ist, dass sie mit ihrem Beratungsangebot<br />
vermehrt auch Familien mit Migrationshintergrund<br />
erreichen. Dazu rekrutierten wir<br />
<strong>2011</strong> 24 interkulturelle Übersetzerinnen für total 13<br />
Sprachen, die in vier ganztägigen Weiterbildungen<br />
auf ihren Einsatz zur interkulturellen Vermittlung bei<br />
den Mütter- und Väterberatungen vorbereitet wurden.<br />
Zudem reflektierten Mütterberaterinnen und<br />
Vermittlerinnen in zwei halbtägigen Weiterbildungen<br />
gemeinsam Fragen der transkulturellen Kompetenz<br />
und der Zusammenarbeit. Sämtliche Weiterbildungen<br />
mussten wegen der grossen Teilnehmerzahl<br />
doppelt geführt werden. Seit November <strong>2011</strong> können<br />
die interkulturellen Vermittlerinnen eingesetzt<br />
werden. Über das erweiterte Angebot informierten<br />
wir alle relevanten Personen des Gesundheitsbereichs<br />
im Kanton.
Faire Asylverfahren<br />
Susanne Ammann<br />
Ein fairer Umgang mit Fremden ist ein urchristliches<br />
Anliegen, das in der Bibel mehrfach angesprochen<br />
wird. Jesus sagt: «Ich war fremd, und ihr habt mich<br />
aufgenommen.» <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> setzt sich seit<br />
vielen Jahren für faire Asylverfahren ein. <strong>2011</strong> trug<br />
dieses Engagement aber wesentlich zu den finanziellen<br />
Herausforderungen der Organisation bei.<br />
Hilfswerksvertretung<br />
27 HilfswerksvertreterInnen der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong><br />
nahmen <strong>2011</strong> als VerfahrensbeobachterInnen an<br />
812 Anhörungen von Asylsuchenden zu deren<br />
Asylgründen teil. Dies bedeutet einen Rückgang<br />
gegenüber dem Vorjahr um fast 56%. Grund dafür<br />
war der sprunghafte Anstieg der neu eingereichten<br />
Asylgesuche (2010:15’567, <strong>2011</strong>: 22’551) als<br />
Folge der Situation in Nordafrika. Die über Jahre<br />
abgebauten Strukturen innerhalb des Bundesamts<br />
für Migration waren nicht ausreichend, um mit diesem<br />
Ansturm befriedigend klar zu kommen. An den<br />
Empfangs- und Verfahrenszentren wurden <strong>2011</strong><br />
aus Ressourcen- und Kapazitätsgründen während<br />
Monaten fast keine Bundesanhörungen mehr<br />
durchgeführt. Nach der Erstbefragung wurden viele<br />
Asylsuchenden direkt in die Kantone weitergeleitet.<br />
Dort warten sie teilweise monatelang auf ihre Anhörung.<br />
Die stark schwankenden Anhörungszahlen stellen<br />
für alle Beteiligten in der Hilfswerksvertretung eine<br />
grosse Herausforderung dar. Mussten im Spitzenmonat<br />
2010 237 Anhörungen bewältigt werden,<br />
folgten sich im Jahr <strong>2011</strong> mehrere Monate mit je<br />
bloss 17 Anhörungen. Diese Spannbreite verlangt<br />
von den HilfswerksvertreterInnen extrem grosse<br />
Flexibilität, Einsatzbereitschaft und Motivation.<br />
2009<br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
2009<br />
2010<br />
<strong>2011</strong><br />
Total Asylgesuche Schweiz<br />
0 5000 10000 15000 20000 25000<br />
Anhörungen im Koordinationsgebiet<br />
0 500 1000 1500 2000 2500<br />
Auch die Planung in der Koordination ist äusserst<br />
schwierig, da die Strukturen nicht ständig verändert<br />
werden können. Zugleich führten diese niedrigen<br />
Befragungszahlen <strong>2011</strong> dazu, dass die Bundespauschale<br />
zur Entschädigung dieses Auftrags<br />
nicht mehr kostendeckend war und viel Aufwand<br />
investiert werden musste, um einen Defizitausgleich<br />
zu erhalten.<br />
Rechtsberatung für Asylsuchende <strong>Thurgau</strong><br />
<strong>2011</strong> konnte die Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende<br />
<strong>Thurgau</strong> (RBS TG) ihr 20-Jahr-Jubiläum<br />
feiern. <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> war von Beginn weg in der<br />
Trägerschaft vertreten und während mehrerer Jahre<br />
für die operative Leitung zuständig. Dann ging<br />
diese zum HEKS über, dem Hilfswerk der evangelischen<br />
Kirchen Schweiz. Die zwanzigjährige Geschichte<br />
der RBS TG ist geprägt von vielen Veränderungen<br />
– zumeist Verschärfungen im Asylgesetz.<br />
Die Beratungsstelle stellte sich diesem Wandel und<br />
blieb dabei ihrem Auftrag treu, auf der Seite verfolgter<br />
Menschen zu stehen.<br />
Die Mit-Finanzierung erwies sich für die <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Thurgau</strong> aber je länger je mehr als grosses Problem.<br />
Nach der Kündigung der Unterstützung durch<br />
<strong>Caritas</strong> Schweiz auf Ende 2010 und der finanziellen<br />
Herausforderung der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> im <strong>2011</strong>,<br />
mussten wir schweren Herzens den Austritt aus<br />
der Trägerschaft vollziehen.<br />
Die stark schwanken<br />
den Anhörungszahlen<br />
stellen für alle<br />
Beteiligten in der<br />
Hilfswerksvertretung<br />
eine grosse Heraus<br />
forderung dar.<br />
17
Die rückwirkende<br />
Übernahme der So<br />
zialfirmen DingShop<br />
und HaushaltsFee<br />
von ESRA bedeutete<br />
eine grosse finanzielle<br />
Herausforderung für<br />
<strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong>.<br />
18<br />
Kommentar zu den Finanzen<br />
Rupert Summerauer, Ingeborg Baumgartner<br />
<strong>2011</strong> war ein schwieriges Finanzjahr für <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Thurgau</strong>. Es brauchte eine umsichtige Organisation,<br />
um sowohl die Liquidität wie die Substanz während<br />
des Jahres zu gewährleisten und die Weichen<br />
für eine Erholung in der Zukunft zu stellen.<br />
Für das Berichtsjahr war ein Defizit von CHF 91’600<br />
budgetiert. Bezogen auf das Organisationskapital<br />
von CHF 145’553 wäre dieser Betrag verkraftbar<br />
gewesen. Aber dann geriet die Partnerorganisation<br />
ESRA Arbeitsintegration durch ihre beiden defizitären<br />
Sozialfirmen Ding-Shop und Haushalts-Fee<br />
unter scharfen Druck des Kantons (vgl. Berichte<br />
S. 4 und S. 13). Im April <strong>2011</strong> entschied sich der<br />
<strong>Caritas</strong>-Vorstand, die beiden Sozialfirmen rückwirkend<br />
per 1. Januar <strong>2011</strong> zu übernehmen, damit<br />
ESRA zahlungsfähig blieb. Was die <strong>Caritas</strong> bislang<br />
an Projektbeiträgen in die Firmen investiert hatte,<br />
musste abgeschrieben, auf die Rückzahlung von<br />
bereits gewährten Darlehen verzichtet werden und<br />
zudem waren die Defizite der Firmen durch <strong>Caritas</strong><br />
<strong>Thurgau</strong> zu tragen. Um dies zu ermöglichen, wurde<br />
der ganze Fonds für Darlehen in Höhe von CHF<br />
90’500 aufgelöst.<br />
Die Sozialfirma Haushalts-Fee wurde per Ende August<br />
in neue Hände übergeben, schloss aber dennoch<br />
mit einem Defizit ab. Der Ding-Shop wurde<br />
als Sozialfirma per Ende Jahr geschlossen.<br />
Nicht nur durch den Bereich Arbeitsintegration ergaben<br />
sich <strong>2011</strong> finanzielle Herausforderungen. Ein<br />
gravierender Verlust resultierte auch im Migrationsbereich<br />
beim Projekt der Hilfswerksvertretungen<br />
während den Asyl-Befragungen (vgl. Bericht S. 17).<br />
Budgetiert waren 1’300 Befragungen, deutlich weniger<br />
als im Vorjahr (2010: 1’850). Aber selbst diese<br />
vorsichtige Prognose wurde massiv unterschritten:<br />
Real fanden nur 812 Befragungen statt! Derartige<br />
Nachfrageschwankungen lassen sich von einem<br />
Hilfswerk nicht auffangen. Im Dezember <strong>2011</strong> gelang<br />
es uns, den Bund zu überzeugen, dass eine<br />
Defizitdeckung in diesem Bereich unerlässlich ist,<br />
wenn <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> weiterhin diesen Leistungsauftrag<br />
wahrnehmen soll.<br />
Im <strong>2011</strong> sparten wir, wo immer wir konnten. Gleichzeitig<br />
bemühten wir uns, die Mittelbeschaffung zu<br />
intensivieren. Mit unseren Projekten «mit mir» (vgl.<br />
S. 8) und <strong>Caritas</strong>-Markt-Mobil (vgl. S. 10) klapperten<br />
wir Stiftungen und Fonds, Serviceclubs und<br />
Firmen, politische Gemeinden und Kirchgemeinden<br />
nach zusätzlichen Drittmitteln ab. Das Ergebnis<br />
half, das schwierige Finanzjahr zu meistern. An der<br />
Jahresversammlung im Juni <strong>2011</strong> entschieden die<br />
Mitglieder zudem, ihren Jahresbeitrag von CHF 20<br />
auf CHF 120 für 2012 zu erhöhen. Und nicht zuletzt<br />
trägt die katholische Landeskirche der finanziellen<br />
Situation der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> Rechnung und<br />
erhöht ihren jährlichen Beitrag auf 2012 um CHF<br />
30’000.<br />
Die Überprüfung aller Dienstleistungen und Angebote,<br />
der Abschied von den Sozialfirmen und<br />
weitere Redimensionierungen sowie die erhöhten<br />
Einnahmen erlaubten es, dass das Budget 2012<br />
mit einem Vorschlag von gut CHF 50’000.– verabschiedet<br />
werden konnte. Dies ist nötig, damit das<br />
reduzierte Organisationskapital wieder aufgestockt<br />
und die finanzielle Struktur mit einer gesunden Kapitalbasis<br />
stabilisiert werden kann.<br />
Wir werden aber weiterhin auf die grosszügige Unterstützung<br />
von Mitgliedern, GönnerInnen, SpenderInnen<br />
und Freiwilligen angewiesen sein, um auch<br />
das reduzierte Angebot gewährleisten zu können.
Jahresrechnungen <strong>2011</strong><br />
Zusammenfassung<br />
Verein <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong><br />
1. BILANZ 31.12.11 31.12.10<br />
Aktiven CHF CHF<br />
Flüssige Mittel 114’500 108’738<br />
Kurzfristige Forderungen und TA 283’641 504’635<br />
Warenlager Handelswaren 98’055 26’046<br />
Sachanlagen 16’869 10’315<br />
Langfristige Forderungen 0 100’000<br />
Wertschriften 1’000 1’000<br />
Total Aktiven 514’065 750’734<br />
Passiven<br />
Fremdkapital 482’895 428’134<br />
Fondskapital zweckgebunden 16’332 177’047<br />
Organisationskapital 14’838 145’553<br />
Total Passiven 514’065 750’734<br />
2. BETRIEBSRECHNUNG <strong>2011</strong> 2010<br />
Ertrag CHF CHF<br />
Beiträge für Not- und Überbrückungshilfe 112’585 54’042<br />
Kath. Landeskirche <strong>Thurgau</strong> 230’000 230’000<br />
Thurg. Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende 22’500 45’000<br />
Direkter Projektertrag 1’719’195 1’718’924<br />
Ertrag aus Handel 527’143 352’085<br />
Verschiedene Erträge / Spenden 51’067 28’779<br />
Entnahmen aus zweckgebundenen Fonds 160’715 95’000<br />
Entnahmen aus freien Fonds /Zuwendungen 130’500 80’000<br />
Rückschlag <strong>2011</strong>/ 2010 215 51’874<br />
Total Ertrag 2’953’920 2’655’704<br />
Aufwand<br />
Not- und Überbrückungshilfe 112’585 54’042<br />
Direkter Projektaufwand 2’363’716 2’159’471<br />
Administrativer Aufwand 360’528 352’191<br />
Thurg. Rechtsberatungsstelle für Asylsuchende 22’500 80’000<br />
Abschreibung Darlehen 90’533 0<br />
Zuweisung an Fonds 0 10’000<br />
Finanzaufwand 4’058 0<br />
Total Aufwand 2’953’920 2’655’704<br />
Mittelverwendung (Verein <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong>)<br />
17% Migration<br />
14% Handel<br />
1% Projekte<br />
23% Soziale Aufgaben<br />
45% Erwerbslose<br />
19
20<br />
Jahresrechnungen <strong>2011</strong><br />
Zusammenfassung<br />
<strong>Caritas</strong>-Stiftung <strong>Thurgau</strong><br />
1. BILANZ 31.12.11 31.12.10<br />
Aktiven CHF CHF<br />
Flüssige Mittel 96’142 137’324<br />
Diverse Guthaben 0 167<br />
Darlehen <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> 100’000 100’000<br />
Total Aktiven 196’142 237’490<br />
Passiven<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 17’334 53’728<br />
Rückstellungen für Patenschaften 4’362 9’427<br />
Stiftungsvermögen 174’446 174’335<br />
Total Passiven 196’142 237’490<br />
2. BETRIEBSRECHNUNG <strong>2011</strong> 2010<br />
Ertrag CHF CHF<br />
Ertrag aus Mittelbeschaffung 87’974 115’460<br />
Diverse Erträge 2’138 399<br />
Entnahmen aus Rückstellung Patenschaften 13’505 10’080<br />
Vorschlag <strong>2011</strong>/ 2010 -110 -6’587<br />
Total Ertrag 103’507 119’353<br />
Aufwand<br />
Aufwand für Not- und Überbrückungshilfe 37’909 31’080<br />
Aufwand Mittelbeschaffung 57’041 76’940<br />
Verwaltungsaufwand 117 583<br />
Bildung Rückstellung für Patenschaften 8’440 10’750<br />
Total Aufwand 103’507 119’353<br />
Mittelherkunft (konsolidierte Zahlen<br />
Verein <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> und Verein ESRA)<br />
15% Beiträge aus<br />
Dienstleistungen<br />
17% Handel<br />
4% Beiträge Dritter/<br />
div. Beiträge<br />
5% Spenden/<br />
Legate/Beiträge<br />
7% Kirchliche<br />
Institutionen<br />
1% Beiträge<br />
<strong>Caritas</strong> Schweiz<br />
51% Leistungsverträge<br />
öffentliche Hand
Jahresrechnungen <strong>2011</strong><br />
Zusammenfassung<br />
Stiftung Katholische Kinder- und Jugendhilfe <strong>Thurgau</strong><br />
1. BILANZ 31.12.11 31.12.10<br />
Aktiven CHF CHF<br />
Flüssige Mittel 179’393 174’407<br />
Diverse Guthaben 164 3’787<br />
Darlehen <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> 100’000 100’000<br />
Total Aktiven 279’557 278’194<br />
Passiven<br />
Kurzfristiges Fremdkapital 16’050 11’280<br />
Legat Egger 82’362 84’156<br />
Stiftungsvermögen 181’145 182’759<br />
Total Passiven 279’557 278’194<br />
2. BETRIEBSRECHNUNG <strong>2011</strong> 2010<br />
Ertrag CHF CHF<br />
Ertrag aus Mittelbeschaffung 16’613 15’981<br />
Diverse Erträge 1’794 275<br />
Trauerkartenverkauf und Zinsen 2’803 2’941<br />
Rückschlag <strong>2011</strong>/ 2010 1’613 2’435<br />
Total Ertrag 22’823 21’632<br />
Aufwand<br />
Aufwand für Not- und Überbrückungshilfe 20’800 18’644<br />
Beiträge aus Legaten 1’794 2’753<br />
Einkauf Trauerkarten 83 114<br />
Verwaltungsaufwand 146 120<br />
Total Aufwand 22’823 21’632<br />
Der vollständige Finanzbericht kann bei der <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> bezogen oder<br />
unter www.caritas-thurgau.ch abgerufen werden.<br />
21
22<br />
Herzlichen Dank!<br />
Lukas Meyer<br />
Unser aufrichtiger und herzlicher Dank geht an alle<br />
Frauen und Männer, Firmen, Organisationen, Gemeinden<br />
und Stiftungen, welche uns im letzten Jahr<br />
gespendet haben – teils direkt, teils über die Kirchenopfer<br />
im Frühjahr und Herbst oder anlässlich<br />
der Aktion «Eine Million Sterne» in Aadorf, Arbon,<br />
Bussnang, Ermatingen, Frauenfeld, Kreuzlingen,<br />
Romanshorn und Steckborn. Sie haben damit erst<br />
unsere Dienstleistungen und Angebote für Menschen<br />
in prekären Verhältnissen im <strong>Thurgau</strong> möglich<br />
gemacht.<br />
Gönner und Gönnerinnen<br />
(mehr als CHF 250.– im <strong>2011</strong>, z.T. projektgebunden<br />
für «mit mir», das <strong>Caritas</strong>-Markt-Mobil oder die<br />
Rechtsberatungsstelle)<br />
Dr. Otto Bättig-Schumann, Kreuzlingen; Annelies<br />
und Pius Biedermann, Bischofszell; Cyrill Bischof,<br />
Uttwil; Pia und Alois Böhi-Meyer, Fischingen; Daniela<br />
Bonomessi-Fischli, Frauenfeld; Dominique<br />
Bösch, Homburg; Ferdinand Bösch-Thurnherr,<br />
Frauenfeld; Barbara Dietz und Jakob Rohrer, Altnau;<br />
Carmen Eberle Schweizer, Salmsach; Bernhard<br />
Fraefel, Weingarten-Kalthäusern; Elisabeth und<br />
Andreas Herren, Wagenhausen; Reinhard Heusel,<br />
Kreuzlingen; Jakob Hofer-Ackermann, Oberaach;<br />
Marie-Louise Höpli, Aadorf; Regula Kuhn-Somm,<br />
Küttigen; lic. iur Otmar Kurath, Weinfelden; Hanskaspar<br />
Lieberherr, Matzingen; Bruno Lude, Arbon;<br />
Els Mähr, Wittenbach; Armin Malär, Hüttwilen; Leo<br />
Müller, Fischingen; Eliane Müller, Frauenfeld; Regula<br />
und Thomas Nägeli, Bottighofen; Petra und<br />
Mathias Näpflin, Stettfurt; Brigitt Napflin, Weinfelden;<br />
Doris Neff-Gander, Wallenwil; Markus Reich,<br />
Romanshorn; Cornelia Rüesch-Koch, Busswil; Verena<br />
Schmitter-Bachmann, Weinfelden; Gabriela<br />
Schmucki, Romanshorn; Angela und Rolf Steiger-<br />
Ceriani, Kesswil; Andrea und Stefan Ströbele, Romanshorn;<br />
Silvia und Reinhard Styger, Berg; Sabine<br />
Tiefenbacher, Frauenfeld; Rita und Heiner Vogel-<br />
Ettlin, Tuttwil; Paul und Katharina Winiger-Sprenger,<br />
Frauenfeld; Ulrike und Gerd Zimmermann-Frank,<br />
Rickenbach b. Wil; Renate Zulauf, Bottighofen<br />
SP Frauengruppe Arbon; Frauengemeinschaft St.<br />
Gallus, Egnach; Gemeinderäte Stettfurt (Sitzungsgeld)<br />
und weitere Personen und Institutionen, die ausdrücklich<br />
nicht genannt sein möchten.<br />
Finanzielle Patenschaften für armuts be troffene<br />
Kinder im Kanton (CHF 480.–/Jahr)<br />
24 Familien mit total 52 Kindern konnten im letzten<br />
Jahr davon profitieren.<br />
Trudy und Beat Aepli-Lehner, Arbon; Monika Altwegg,<br />
Tägerwilen; Caroline Birrer, Ettenhausen TG;<br />
René und Marianne Bock, Weinfelden; Annelies<br />
und Alfred Kaltenbrunner-Rütsche, Aadorf; Christina<br />
Kind Brunschwiler und Joel Brunschwiler, Weinfelden;<br />
Katharina Natterer-Zwyssig, Landschlacht;<br />
Ulrich Niederer, Davos Platz; Cornelia Schori, Herdern;<br />
Erica Wellauer, Frauenfeld<br />
EIP Technics AG, Frauenfeld; Joss & Partner<br />
Werbeagentur AG, Peter Joss, Weinfelden<br />
und weitere, die ausdrücklich nicht genannt sein<br />
möchten.<br />
Stiftungen, Fonds und Service-Clubs/Firmen/<br />
Gemeinden, Kirchgemeinden (mehr als CHF 250.–)<br />
Jubiläumsfonds TKB<br />
Lotteriefonds des Kantons <strong>Thurgau</strong><br />
Irma Wigert Stiftung<br />
ROKJ (Rotary und Inner Wheel Club)<br />
Rotaract Konstanz-Kreuzlingen<br />
(Adventskino-Aktion)<br />
<strong>Thurgau</strong>er Gemeinnütziger Frauenverein,<br />
Tägerwilen<br />
Lidl Schweiz (Wunschbaum-Aktion, vgl. S. 6)<br />
Meyerhans Hotz AG, Weinfelden<br />
Mosterei Möhl AG, Stachen<br />
Schulung Beratung Kultur AG,<br />
Martina Oertli-Giger, Eschlikon TG<br />
Ulmann AG, Weinfelden<br />
Gemeinde Frauenfeld, Gemeinde Kemmental,<br />
Gemeinde Kreuzlingen, Gemeinde Münsterlingen,<br />
Gemeinde Sirnach, Gemeinde Stettfurt<br />
Evangelische Kirchgemeinde Arbon<br />
Evangelische Kirchgemeinde Weinfelden<br />
Katholischer Pfarreirat Steckborn<br />
Katholische Kirchgemeinde Sulgen<br />
Katholische Kirchgemeinde Weinfelden
Vorstand und Team <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong><br />
Rupert<br />
Summerauer<br />
Ingeborg<br />
Baumgartner<br />
Thomas<br />
Kunz<br />
Juliane<br />
Müller<br />
Regina<br />
Sczepek<br />
Evelyne<br />
Zuppiger<br />
Susanne<br />
Ammann<br />
Ruth<br />
Hess<br />
Ivana<br />
Leins Ouirdani<br />
Susanne<br />
Nobs-Rageth<br />
Thomas<br />
Spirig<br />
Mitarbeitende per 31.12.<strong>2011</strong><br />
Caroline<br />
Baumann<br />
Carmen<br />
Kern<br />
Lukas<br />
Meyer<br />
Christina<br />
Schmitter<br />
Ladina<br />
Thurnheer<br />
Mitglieder Vorstand Sabine Tiefenbacher, Frauenfeld, Präsidentin<br />
und Stiftungsrat Irène Aemisegger, Mettendorf, Vize-Präsidentin<br />
Cyrill Bischof, Uttwil; Pius Lang, Gachnang; Reto<br />
Marty, Amriswil; Margrith Mühlebach, Dettighofen<br />
Thomas G. Nägeli, Bottighofen<br />
Geschäftsleitung Rupert Summerauer<br />
Leitungsteam Rupert Summerauer, Susanne Ammann,<br />
Thomas Kunz, Susanne Nobs-Rageth,<br />
Cyril Oderbolz (bis 31.10.<strong>2011</strong>)<br />
Personalwesen Christina Schmitter<br />
Qualitätsmanagement Christina Schmitter<br />
Kommunikation / Simone Curau-Aepli (bis 31.03.<strong>2011</strong>),<br />
Fundraising Lukas Meyer (ab. 01.04.<strong>2011</strong>)<br />
Finanzen / Administration Ingeborg Baumgartner, Ruth Hess,<br />
Ivana Leins Ouirdani, Regina Sczepek<br />
Sozialberatung / Susanne Nobs-Rageth, Caroline Baumann,<br />
Schuldenberatung Carmen Kern, Assiavi Matter Jans (01.02.<strong>2011</strong> bis<br />
31.12.<strong>2011</strong>), Christian Schmid (bis 28.02.<strong>2011</strong>),<br />
Ladina Thurnheer (Praktikantin, seit 01.08.<strong>2011</strong>)<br />
Patenschaftsprojekt Susanne Nobs-Rageth,<br />
«mit mir» Ladina Thurnheer (Praktikantin, seit 01.08.<strong>2011</strong>)<br />
Freiwilligenarbeit/Diakonie Susanne Nobs-Rageth, Ingeborg Baumgartner<br />
Koordination Susanne Ammann, Regina Sczepek (StV),<br />
Hilfswerkvertretung Ruth Hess<br />
HilfswerksvertreterInnen Heinz Arnold, Rita Borner, Marta Büchler, Sabine<br />
Conrad, Wilma Franco, Anita Huber, Annette<br />
Humbel, David Kaufmann, Dominique Knüsel,<br />
Elisabeth Lamprecht, Eva Lipecki, Christian Lutz,<br />
Silvana Menzli, Antoinette Merz, Judith Minger,<br />
Barbara Mologni, Rebar Muhamad, Aranka<br />
Németh, Bettina Rechsteiner, Muriel Roth, Gina<br />
Rüetschi, Regina Sczepek, Melanie Strasser,<br />
Salome von Orelli, Florian Wissmann, Peter<br />
Wohnlich, Renate Zulauf<br />
Koordination Flüchtlingstag Susanne Ammann, Regina Sczepek<br />
Gesundheit und Integration Susanne Ammann<br />
Dolmetschdienst <strong>Thurgau</strong> Susanne Ammann (bis 31.12.<strong>2011</strong>)<br />
Ding-Shop Thomas Spirig, Juliane Müller, Evelyne Zuppiger<br />
Haushalts-Fee Anita Wartmann (bis 31.08.<strong>2011</strong>), Ruedi Hoppe<br />
(bis 31.03.<strong>2011</strong>)<br />
Mitarbeitende: Serifa Brändle (bis 31.07.<strong>2011</strong>),<br />
Fardin Saedmucheshi (ab 01.02.<strong>2011</strong> bis<br />
31.08.<strong>2011</strong>), Yvonne Lüthi (bis 31.01.<strong>2011</strong>)<br />
ESRA Arbeitsintegration (Details s. separater <strong>Jahresbericht</strong>)<br />
Rupert Summerauer, Thomas Kunz, Cyril Oderbolz<br />
(bis 31.10.<strong>2011</strong>), Simone Curau-Aepli (bis<br />
31.03.<strong>2011</strong>), Jürg Giezendanner, Ruedi Hoppe (bis<br />
31.08.<strong>2011</strong>), Claudia Huber, Käthy Imark, Renate<br />
Joham (bis 30.09.<strong>2011</strong>), Roger Lehmann (bis<br />
31.03.<strong>2011</strong>), Renato Maciariello (ab 27.06.<strong>2011</strong>),<br />
Lukas Meyer (ab 01.04.<strong>2011</strong>), Marc Moser,<br />
Christina Schmitter, Michael Thomas<br />
23
Wir helfen Menschen.<br />
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Wir danken Ihnen.<br />
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§19 lit.1 vom steuerbaren<br />
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n PC 85-1120-0<br />
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n <strong>Thurgau</strong>er Kantonalbank<br />
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n PC 85-2228-2<br />
n <strong>Thurgau</strong>er Kantonalbank<br />
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