Wirtschaftskompass - IHK Schwerin
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Bild: SVZ<br />
Unbekannter kosmetik-Riese<br />
Anders als z. B. in der Anhänger-Fertigung<br />
haben die Shampoo-Mischer und Abfüller<br />
ihre Produktion in den vergangenen<br />
Jahren fast ständig hochfahren und sich<br />
in einem sehr umkämpften Markt behaupten<br />
können. Nahezu gleichzeitig lief unter der Regie<br />
der direkten Führung von Geschäftsführer Thomas<br />
Willig aber auch ein beispielloses Investitionsprogramm.<br />
Aus der früher eher an eine<br />
Manufaktur erinnernde Fertigung ist inzwischen<br />
ein hochmoderner Produktionsbetrieb geworden.<br />
Seit 2007 wurden rund 25 Millionen Euro in<br />
den Standort investiert. Allein 2012 sind 2,7 Millionen<br />
Euro als reine Bauräume für spezielle geschützte<br />
Plattenlager investiert worden. Es geht<br />
dabei um vier Räume zu je 500 Quadratmeter<br />
Fläche mit einer Höhe von elf Metern. Aufgrund<br />
der meist entzündlichen Ware müssen diese<br />
Lager speziell gesichert sein. Mit den zusätz-<br />
lichen Kapazitäten von 2.800 Palettenplätzen<br />
verschafft sich die Dankwardt GmbH eine noch<br />
bessere Position auf dem Kosmetikmarkt. Das,<br />
was die Jessenitzer können, vermögen nur ganz<br />
wenige in Europa. Auch bei den Kunden spielt<br />
man längst in der obersten Liga, europaweit geht<br />
es da vielleicht nur noch um zehn bis 15 Kunden,<br />
die die nötigen Stückzahlen ordern. Kapazität,<br />
die Fähigkeit schnell zu liefern und vor allem<br />
Qualität, das ist gefragt. Und Geschäftsführer<br />
Thomas Willig hält nach wie vor große Stücke<br />
auf seine Mecklenburger Belegschaft. „Wir haben<br />
allein 22 Leute, die sich nur mit Qualitätskontrolle<br />
beschäftigen. Meist bekommen wir nur<br />
die Rezepturen, den Rest von der Produktion bis<br />
zur Auslieferung in die halbe Welt, das regeln<br />
dann wir hier. Und die Jessenitzer sind schon<br />
seit Jahren über das normale Maß hinaus engagiert,<br />
damit wir im Markt da bleiben können,<br />
WIRtscHaftsREgIon WEstMEcklEnbuRg ■<br />
Hinter dem unternehmen, dessen namen immer noch wenige kennen, steckt ein kosmetikhersteller von inzwischen europäischer<br />
dimension. der lohnfertiger für nahezu alle wichtigen kosmetikmarken wird 2011 allein mit seinem Mecklenburger Werk mehr<br />
als 90 Millionen Euro umsatz realisieren. Millionen von shampoo-flaschen, Millionen dosen Haarspray, Rasierwasser, deo-sprays<br />
verlassen Jahr für Jahr das Werk aus dem kleinen ort nahe lübtheen. Mit gut 180 beschäftigten, davon mehr als 60 prozent<br />
frauen, ist die dankwardt gmbH nicht nur einer der größten arbeitgeber der Region. sie ist vor allem einer der beständigsten.<br />
parchimer Hnp zieht nach schwerin<br />
Das Unternehmen HNP Mikrosysteme wird von<br />
Parchim in die Landeshauptstadt ziehen. Eine<br />
Unternehmenssprecherin begründete die Entscheidung<br />
mit der Raummenge am bisherigen<br />
Standort im Parchimer Innovations- und Technologiezentrum<br />
(PITZ). Das Unternehmen sei<br />
in den vergangenen Jahren kontinuierlich auf<br />
inzwischen mehr als 50 Mitarbeiter gewachsen<br />
und werde nun größere Räumlichkeiten am<br />
Bleicher Ufer in <strong>Schwerin</strong> beziehen.<br />
HNP Mikrosysteme sucht bereits mehr als<br />
ein Jahr nach einem neuen Standort. "Es war<br />
schwierig, geeignete Räume zu finden, die<br />
auch noch ein weiteres Wachstum möglich<br />
machen", so Marketingchefin Dörte Hoffmann.<br />
"Wir werden nämlich weiter expandieren und<br />
wollen demnächst einige neue Mitarbeiter einstellen."<br />
HNP Mikrosysteme stellt Mikrozahnringpumpen<br />
her. Die Erzeugnisse dienen zum<br />
Dosieren kleinster Mengen und werden in der<br />
Labor- und Analysetechnik, im Maschinenbau<br />
und in der Pharmaindustrie eingesetzt. Spektakulärster<br />
Einsatzort war die Raumstation<br />
ISS. Das Unternehmen liefert 70 Prozent seiner<br />
Produktion ins Ausland.<br />
Die Erfolgsgeschichte begann 1998 in Parchim<br />
mit fünf Mitarbeitern mit der Entwicklung von<br />
Feinstpumpen, die dank eines eigens ertüftelten<br />
Mikrozahnringes hochpräzise arbeiten.<br />
Die kleinste Pumpe kann exakt 1,5 Mikroliter<br />
je Minute dosieren, das sind 0,0000015 Liter.<br />
1999 wurde HNP für die Produktentwicklung<br />
der Mikrozahnringpumpe der Ludwig-Bölkow-<br />
Technologiepreis der Industrie- und Handelskammer<br />
zu <strong>Schwerin</strong> verliehen. HNP Mikrosysteme<br />
gehört zum Hydraulik Nord Verbund.<br />
Der Konzern will seine Zentrale ins ehemalige<br />
wo wir sind.“ Einziger Nachteil: Das große Werk<br />
liegt mitten im Dorf. Seitdem das Unternehmen<br />
für 35.000 Euro einen Parkplatz vor dem Ort<br />
gebaut hat, ist die Belastung durch schwere<br />
Lkw zurückgegangen. Jeder Fahrer muss zuerst<br />
auf den Platz, sich anmelden und darf nur bei<br />
Bedarf liefern. Eine endgültige Lösung wäre die<br />
seit Jahren geplante Umgehung, das Verfahren<br />
hat sich nicht zuletzt wegen des Widerstandes<br />
einzelner Anwohner erheblich verzögert. Jetzt<br />
könnte vielleicht 2013 gebaut werden.<br />
Die Weichen für den entscheidenden Planungsschritt<br />
der Umgehungsstraße in Jessenitz-Werk<br />
sind gestellt. Damit stehen die Zeichen gut, dass<br />
ein wichtiges Verkehrsprojekt endlich Wirklichkeit<br />
wird, denn die neue Straße wird gebaut, um<br />
das Dorf Jessenitz-Werk vom Werksverkehr der<br />
Dankwardt-GmbH zu entlasten. ■<br />
Quelle: SVZ Hagenow Mayk Pohle<br />
Bild: HNP<br />
Offizierscasino in der <strong>Schwerin</strong>er Johannes-<br />
Stelling-Straße verlagern. Derzeit wird das<br />
denkmalgeschützte Gebäude dafür saniert. ■<br />
Quelle: SVZ, Gert Steinhagen<br />
<strong>Wirtschaftskompass</strong> 01|02|2013 ■ 3