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Hautkrebs Krukenberg-Krebszentrum Dem Himmel ein Stück näher

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leben<br />

Das Mitteilungsblatt der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V.<br />

Jahrgang 12; Ausgabe 02/2012; ISSN 1864-7804<br />

<strong>Hautkrebs</strong><br />

Neues und Bekanntes<br />

<strong>Krukenberg</strong>-<strong>Krebszentrum</strong><br />

am Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />

<strong>Dem</strong> <strong>Himmel</strong> <strong>ein</strong> <strong>Stück</strong> <strong>näher</strong><br />

Ein Überblick über alternative Bestattungsmöglichkeiten


4<br />

Den Krebs zu besiegen ist unser Ziel.<br />

Mit ver<strong>ein</strong>ten Kräften.<br />

Wir von der Roche Pharma Onkologie arbeiten mit Leidenschaft an der Zukunft der Krebsmedizin, um den Patienten den<br />

Schrecken der Krankheit zu nehmen. Unsere jahrzehntelange Erfahrung und innovativen Forschungstechnologien sind die Basis<br />

für neue, richtungsweisende Therapien in der Onkologie. Symptome nicht nur behandeln, sondern langfristig Krebs besiegen:<br />

Das ist für uns k<strong>ein</strong> Traum, es ist das Ziel.<br />

www.roche-onkologie.de<br />

Roche Onkologie<br />

Die treibende Kraft


Editorial<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

liebe Mitglieder der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft<br />

Endlich Sommer! Das Leben findet wieder<br />

mehr im Freien statt. Der Sommer<br />

ist für viele Menschen die schönste Jahreszeit.<br />

Die Sonne fördert die Vitalität<br />

und seelische Ausgeglichenheit. Allerdings,<br />

die pralle Sonne sollte unbedingt<br />

gemieden werden, ebenso wie Solarien.<br />

Denn die unsichtbare UV-Strahlung<br />

schädigt die Hautzellen und kann<br />

langfristig zu <strong>Hautkrebs</strong> führen. Die<br />

Neuerkrankungsrate an <strong>Hautkrebs</strong> in<br />

Deutschland (Heller <strong>Hautkrebs</strong> <strong>ein</strong>geschlossen)<br />

liegt aktuell mit ca. 220.000<br />

Fällen erschreckend hoch. Die <strong>Hautkrebs</strong>inzidenz<br />

hat sich in den letzten 40<br />

Jahren vervierfacht.<br />

Neues zu diesem Thema – und sicher<br />

auch viel Unbekanntes – zeigt der Artikel<br />

des <strong>Hautkrebs</strong>zentrums Dessau-<br />

Anhalt auf Seite 4. Eine wichtige Aussa-<br />

ge bleibt: Nutzen Sie bitte regelmäßig<br />

das <strong>Hautkrebs</strong>-Screening, denn früh erkannt<br />

ist <strong>Hautkrebs</strong> fast immer heilbar.<br />

Eine gute Kampagne dazu stellen wir<br />

Ihnen auf Seite 11 vor:<br />

„Sei <strong>ein</strong> Kommissar und nimm Dich und<br />

D<strong>ein</strong>en Partner unter die Lupe!“ So lautet<br />

das Motto <strong>ein</strong>er aktuellen Kampagne<br />

der Europäischen <strong>Hautkrebs</strong>stif-<br />

tung (ESCF) mit dem bekannten Schauspieler<br />

Stefan Jürgens.<br />

Neue Entwicklungen in der medizinischen<br />

Versorgung stellen wir Ihnen ab<br />

Seite 14 vor. Das <strong>Krukenberg</strong>-Krebszen-<br />

Foto: Medizinische Fakultät der MLU Halle-Wittenberg<br />

Professor H. J. Schmoll<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

leben 02/2012<br />

trum am Universitätsklinikum Halle<br />

(Saale) ist als so genanntes umfassendes<br />

<strong>Krebszentrum</strong> (Comprehensive Can-<br />

cer Center) gegründet worden und soll<br />

die Ansprüche der obersten Stufe der<br />

integrativen onkologischen Versorgung<br />

in Deutschland entsprechend des Na-<br />

tionalen Krebsplans erfüllen.<br />

Ganz besonders möchten wir Ihnen<br />

<strong>ein</strong>en Artikel von Prof. Kleeberg, Vorstandsmitglied<br />

der Deutschen Krebsgesellschaft,<br />

ans Herz legen: „Kommu-<br />

nikation als kritische Aufgabe vom<br />

Screening bis zur Nachsorge“ auf Seite<br />

12. Denn wenn <strong>ein</strong> Patient erfährt, dass<br />

er Krebs hat, trifft es ihn bis ins Mark.<br />

Es entstehen plötzlich sehr viele Handlungsebenen,<br />

die berücksichtigt werden<br />

müssten, dass es sowohl für den<br />

Arzt als auch für den Patienten fast unmöglich<br />

ist, allen Erfordernissen gleichzeitig<br />

gerecht zu werden. Gute psycho-<br />

soziale Begleitung ersetzt in den meisten<br />

Fällen fachpsychologische Behandlung.<br />

Steigen Sie mit uns in die Diskussion<br />

<strong>ein</strong>.<br />

Wir wünschen Ihnen <strong>ein</strong>en strahlenden<br />

Sommer und grüßen Sie herzlich.<br />

Ihr Team der Sachsen-Anhaltischen<br />

Krebsgesellschaft<br />

Foto: © Tobias Jeschke/www.fotoist.de<br />

Sven Weise<br />

Geschäftsführer<br />

Inhalt<br />

Forum Onkologie<br />

<strong>Hautkrebs</strong> – Neues und Bekanntes 4<br />

Kommunikation als kritische Aufgabe<br />

vom Screening bis zur Nachsorge 12<br />

Das <strong>Krukenberg</strong>-<strong>Krebszentrum</strong><br />

am Universitätsklinikum Halle (Saale) 14<br />

SAKG Aktiv<br />

Lesecafé „ONKO-logisch“ 8<br />

Film-Tipp 9<br />

2. Halbjahresprogramm 2012 16<br />

Patienteninformationstag Kalbe 2012 17<br />

Kinder krebskranker Eltern 18<br />

Call for Abstract (Krebskongress 2013) 20<br />

Tanz dich gesund – Tanztherapie-Kurs 21<br />

Herzkissenübergaben in Sachsen-<br />

Anhalt 25<br />

Aktuelles<br />

Tatort Haut – Eine heiße Sache 11<br />

<strong>Dem</strong> <strong>Himmel</strong> <strong>ein</strong> <strong>Stück</strong> <strong>näher</strong> 22<br />

+++ Kurz gemeldet +++ 26<br />

Selbsthilfe<br />

Netzwerk „Männer mit Brustkrebs“ 19<br />

Sonstiges<br />

Impressum 19<br />

Mitgliedsantrag 16<br />

Termine<br />

5


Ursachen, Diagnostik und Therapie<br />

<strong>Hautkrebs</strong> – Neues und Bekanntes<br />

1. Einleitung: Häufigkeit und Ursachen<br />

Jährlich erkranken in Deutschland ca.<br />

224.000 Menschen neu an <strong>Hautkrebs</strong>,<br />

davon etwa 26.000 am schwarzen <strong>Hautkrebs</strong>,<br />

dem Malignen Melanom. Circa<br />

3.000 Menschen sterben pro Jahr daran.<br />

Risikofaktoren für die Entwicklung von<br />

Melanomen sind: heller Hauttyp, hohe<br />

Anzahl an Pigmentmalen (auch Naevi<br />

genannt) sowie <strong>ein</strong>e genetische Veranlagung.<br />

Allerdings setzt sich der negative<br />

Trend der letzten Jahre mit <strong>ein</strong>em<br />

zunehmenden Befall jüngerer Erkrankter,<br />

insbesondere Frauen, fort. Dabei<br />

spielt ansch<strong>ein</strong>end der regelmäßige Solariumbesuch<br />

<strong>ein</strong>e wichtige Rolle: nach<br />

aktuellen Daten erhöht sich bei <strong>ein</strong>em<br />

regelmäßigen Solariumsbesuch bis<br />

zum 35. Lebensjahr das Risiko, an <strong>ein</strong>em<br />

Malignen Melanom zu erkranken<br />

um fast 200 Prozent. In der „Sun-Study<br />

2012“ wurde festgestellt, dass Menschen<br />

unter 36 Jahren sich besonders<br />

häufig künstlich bräunen. Derzeit nutzen<br />

ca. 3,5 Millionen unter 36-Jährige<br />

Sonnenbänke. Die „Viel-Nutzer-Gruppe“<br />

und damit besonders gefährdet sind<br />

Frauen zwischen 18 bis 25 Jahren. Ein<br />

weiteres Ergebnis ist noch bedeutender:<br />

ca. 167.000 der derzeitigen Solariennutzer<br />

sind minderjährig. Nach<br />

6<br />

geltendem Recht sind die Betreiber verpflichtet,<br />

Jugendlichen den Zugang zu<br />

Solariengeräten zu verbieten. Sie riskieren<br />

seit März 2010 Bußgelder in Höhe<br />

von bis zu 50.000 Euro.<br />

Noch sicherer sind die als weißer <strong>Hautkrebs</strong><br />

bezeichneten Hauttumoren, das<br />

Basalzell- und das Plattenepithelkarzinom,<br />

zu <strong>ein</strong>em großen Teil UV-indziert.<br />

Als größtes Organ unseres menschlichen<br />

Körpers ist unsere Haut glücklicherweise<br />

<strong>ein</strong>er Betrachtung und Un-<br />

tersuchung gut zugänglich und ermöglicht<br />

so die Früherkennung von Hauttumoren.<br />

Seit 1. Juli 2008 haben in Deutschland<br />

alle gesetzlich krankenversicherten Personen<br />

ab dem 35. Lebensjahr alle zwei<br />

Jahre Anspruch auf <strong>ein</strong>e Hautfrüherkennungsuntersuchung<br />

(„Haut-Check“).<br />

Durch frühzeitiges Erkennen von Hautveränderungen<br />

kann in den meisten<br />

Fällen durch gezielte Behandlung <strong>ein</strong>e<br />

vollständige Heilung erzielt werden.<br />

2. Weißer <strong>Hautkrebs</strong> (Heller <strong>Hautkrebs</strong>)<br />

Darunter werden insbesondere Basalzellkarzinome<br />

und Plattenepithelkarzinome<br />

zusammengefasst. Beide Krebarten<br />

haben ihre Ursprungszellen in der<br />

obersten Hautschicht, der Epidermis.<br />

Basalzellkarzinom („Basaliom“)<br />

Häufig handelt es sich hierbei um hautfarbene,<br />

glänzende Knoten (Abb. 1), die<br />

von erweiterten Gefäßen und kl<strong>ein</strong>en,<br />

perlschnurartig angeordneten Knötchen<br />

umgeben sind. Das Basalzellkarzinom<br />

wächst zunächst langsam, sehr<br />

spät aber auch zerstörerisch, Absiedlungen<br />

(„Metastasen“) sind aber äußerst<br />

selten. Aus diesem Grund werden<br />

die Basalzellkarzinome als halb-bösartig<br />

(„semi-maligne“) <strong>ein</strong>gestuft.<br />

Abb. 1: Basalzellkarzinom<br />

Therapie<br />

Die Behandlung des Basalzellkarzinoms<br />

ist in der Regel die operative Entfernung<br />

mit <strong>ein</strong>em Sicherheitsabstand von ca.<br />

0,5 cm. Bei ganz oberflächlichen Ba-<br />

leben 02/2012 · Forum Onkologie


salzellkarzinomen kann auch lokal mittels<br />

Cremes behandelt werden. Dazu<br />

stehen das örtliche Chemotherapeutikum<br />

5-Fluorouracil oder der Immunmodulator<br />

Imiquimod zur Verfügung.<br />

Imiquimod regt das Immunsystem der<br />

Haut an, damit es selbst gegen den Tumor<br />

ankämpft. Die Nachteile der äußerlichen<br />

Behandlung sind jedoch die<br />

häufig lange Therapiedauer von bis zu<br />

mehreren Monaten und das Risiko von<br />

Rückfällen, wenn nicht alle Tumorzellen<br />

zerstört werden konnten. Bei der<br />

sog. photodynamischen Therapie werden<br />

durch lichtsensibilisierende Medikamente<br />

mit anschließender gezielter<br />

Anwendung von rotem Licht die Tumorzellen<br />

zerstört. Bei der Kältebehandlung<br />

(„Kryochirurgie“) wird die Hautveränderung<br />

mit flüssigem Stickstoff<br />

für wenige Sekunden bei minus 196<br />

Grad Celcius behandelt. Basalzellkarzinome<br />

sind strahlenempfindlich, weshalb<br />

auch <strong>ein</strong>e Bestrahlung bei Nichtoperationsfähigkeit<br />

möglich ist.<br />

Plattenepithelkarzinom („Spinaliom“)<br />

Häufig entwickeln sich Plattenepithelkarzinome<br />

aus Vorstufen, den sogenannten<br />

aktinischen Keratosen. Diese<br />

sind leicht schuppende Rauhigkeiten<br />

(ähnlich Schmirgelpapier) auf der Haut<br />

und entstehen durch langjährige Einwirkung<br />

von Sonnenlicht.<br />

Auch beim Plattenepithelkarzinom ist<br />

<strong>ein</strong>e außerordentlich große Vielfalt an<br />

Ersch<strong>ein</strong>ungsformen möglich. Vorwiegend<br />

handelt es sich jedoch um <strong>ein</strong>en<br />

Knoten von derber Beschaffenheit, der<br />

teils bluten und auch krustig belegt<br />

s<strong>ein</strong> kann. Häufig sind diese an Ohrmuscheln,<br />

Augenunterlider, Nasenrücken<br />

und Unterlippe (Abb. 2) anzutreffen,<br />

den sog. Lichtterrassen der Haut.<br />

Therapie<br />

Die Behandlung ist ähnlich der des Basalzellkarzinoms.<br />

Erste Wahl ist die<br />

operative Entfernung mit anschließender<br />

f<strong>ein</strong>geweblicher Untersuchung aller<br />

Schnittränder. Im Gegensatz zum<br />

Basalzellkarzinom besteht bei Plattenepithelkarzinomen<br />

<strong>ein</strong> höheres Risiko,<br />

in die zugehörigen Lymphknoten bösartige<br />

Zellen abzusiedeln und in seltenen<br />

Fällen auch in diverse Organe zu metastasieren.<br />

leben 02/2012 · Forum Onkologie<br />

Ist der Tumor dicker als 2 mm erfolgt in<br />

der Regel <strong>ein</strong>e Ultraschalluntersuchung<br />

der Lymphknoten.<br />

Abb. 2: Plattenepithelkarzinom<br />

3. Malignes Melanom<br />

„Schwarzer <strong>Hautkrebs</strong>“ (Abb. 3)<br />

Jedes dritte Melanom entwickelt sich<br />

aus <strong>ein</strong>em bereits vorhandenen Leberfleck.<br />

Aus diesem Grund gilt <strong>ein</strong> besonderes<br />

Augenmerk der Anzahl und dem<br />

Aussehen der Leberflecke am Körper<br />

wenn folgende Charakteristiken vorliegen:<br />

das Muttermal wird im Lauf der<br />

Zeit dunkler, die Pigmentierung innerhalb<br />

<strong>ein</strong>es Muttermales ist unterschiedlich,<br />

<strong>ein</strong> Muttermal sieht anders aus als<br />

alle anderen, <strong>ein</strong> Muttermal nimmt an<br />

Größe zu, oder <strong>ein</strong> Mal fängt an zu jucken,<br />

zu nässen oder zu bluten.<br />

Das Melanom geht von den pigmentbildenden<br />

Zellen der Haut oder Schleimhaut,<br />

den sogenannten Melanozyten,<br />

aus. Selten kommt das Melanom auch<br />

am Auge, an den Schleimhäuten oder<br />

den Hirnhäuten vor.<br />

Aufgrund klinischer und histologischer<br />

Kriterien werden Subtypen (superfiziell<br />

spreitendes, akrolentiginöses, noduläres<br />

und Lentigo-maligna Melanom) unterschieden.<br />

Seltene klinische Varianten<br />

sind u. a. das amelanotische Melanom,<br />

das subunguale Melanom (unter dem<br />

Nagel), das verruköse (warzenartig) sowie<br />

das Melanom der Schleimhäute.<br />

Der wichtigste prognostische Faktor ist<br />

die Tumordicke. Frühzeitige Diagnose<br />

ist Voraussetzung für <strong>ein</strong>e Heilung, die<br />

im frühen Stadium durch operative Entfernung<br />

mit Sicherheitsabstand in über<br />

90% der Fälle erreicht werden kann.<br />

Therapie<br />

Die Therapie der ersten Wahl beim Malignen<br />

Melanom ist <strong>ein</strong>e rasche, kom-<br />

plette Entfernung des Tumors. Die<br />

Größe der notwendigen Operation richtet<br />

sich nach der Dicke des Tumors, unter<br />

Einhaltung standardisierter Sicherheitsabstände.<br />

Bei den Operationen<br />

erfolgt der Wundverschluss entweder<br />

durch direkte Naht oder mittels sog.<br />

plastischer Operationen (bestimmte<br />

Formen der Hautverschiebung) oder<br />

durch Hauttransplantation.<br />

Bei <strong>ein</strong>er Tumordicke von mehr als 1<br />

mm wird der im Lymphabfluss der betroffenen<br />

Hautregion nächstgelege-<br />

ne Lymphknoten, auch Schildwächter-Lymphknoten<br />

genannt (Sentinel<br />

Lymph Node) operativ entfernt und untersucht.<br />

Sollten dabei Tumorzellen gefunden<br />

werden, erfolgt <strong>ein</strong>e komplette<br />

Entfernung aller Lymphknoten der jeweiligen<br />

Region (z. B. Leiste).<br />

Abb. 3: Malignes Melanom<br />

Adjuvante, unterstützende Therapie<br />

In Deutschland wird bei Melanomen<br />

mit <strong>ein</strong>er Tumordicke von mehr als 1,5<br />

mm <strong>ein</strong>e Immuntherapie mit Interferon-alpha<br />

empfohlen, die nach der operativen<br />

Entfernung des Tumors durchgeführt<br />

wird. Dabei wird das Medikament<br />

3 x pro Woche in das Unterhautfettgewebe<br />

gespritzt, ähnlich wie die Spritzen<br />

bei Zuckerpatienten. Interferon-alpha<br />

regt das körpereigene Abwehrsystem<br />

an, eventuell verbliebene, nicht sichtbare<br />

Tumorzellen zu bekämpfen und<br />

führt zu <strong>ein</strong>er Verlängerung des krankheitsfreien<br />

Zeitraumes.<br />

Behandlung bei Metastasen<br />

Das Maligne Melanom kann anfangs<br />

über die Lymphbahn, später auch über<br />

die Blutbahn metastasieren, d. h. Tochtergeschwülste<br />

aussenden. Wenn es<br />

sich um <strong>ein</strong>zelne Metastasen handelt,<br />

werden diese operativ entfernt. Wenn<br />

7


WZ_05/08-44<br />

Mehr als gut versorgt<br />

Herzlich willkommen in der Rehabilitationsklinik Bad Salzelmen<br />

Wir helfen unseren Patienten, alle Kräfte zu mobilisieren, wieder Mut zu<br />

fassen und neue Perspektiven zu sehen.<br />

Die Besonderheit der Rehabilitationsklinik Bad Salzelmen ist die enge Abstimmung<br />

und Integration zwischen den Abteilungen Onkologie, Pulmologie<br />

und Orthopädie. Im Mittelpunkt steht Ihre Anschlussheilbehandlung, die <strong>ein</strong><br />

qualifiziertes und hoch motiviertes Team aus rehabilitationserfahrenen<br />

Fachärzten und Therapeuten übernimmt bei:<br />

• Mammakarzinom und andere gynäkologische Tumore<br />

• Gastrointestinale Tumore<br />

• Bronchialkarzinom<br />

• Tumore von Niere, Blase und Prostata<br />

• Leukämien und Lymphome<br />

• bösartige Knochen- und Weichteiltumore<br />

• Melanome und andere Hauttumore<br />

Wir arbeiten eng mit dem Uniklinikum Magdeburg sowie dem Städtischen<br />

Klinikum Magdeburg mit s<strong>ein</strong>en Brust-, Darm- und Tumorzentren zusammen.<br />

Unser Ziel ist es, nicht nur den physischen Heilungsprozess zu stabilisieren,<br />

sondern Sie gezielt dabei zu unterstützen und Sie zu motivieren, das Vertrauen<br />

in Ihre eigene Kraft zurück zu gewinnen.<br />

Gerne erhalten Sie weitere Informationen und Prospekte. Bitte nehmen Sie<br />

Kontakt mit uns auf.<br />

Wann immer Menschen uns brauchen, sind wir für sie da.<br />

Rehabilitationsklinik Bad Salzelmen<br />

Fachklinik für Orthopädie, Onkologie<br />

und Pneumologie<br />

Badepark 5<br />

39218 Schönebeck/Elbe<br />

Telefon 03928 718-0<br />

Fax 03928 718-599<br />

info@rehaklinik-bad-salzelmen.de<br />

www.rehaklinik-bad-salzelmen.de<br />

www.wzk-portal.de<br />

Individuell behandelt


mehrere Tochtergeschwülste, z. B. in<br />

Lunge, Knochen, Leber und Gehirn vorliegen,<br />

kommt eher Strahlentherapie<br />

oder Chemotherapie, ggf. in Kombination<br />

zur Anwendung. Seit 2011 gibt es<br />

neue Behandlungsansätze über <strong>ein</strong>e<br />

individuelle Be<strong>ein</strong>fl ussung des Patientenimmunsystems<br />

auf bestimmten<br />

Ebenen und damit <strong>ein</strong>er positiven Be<strong>ein</strong>fl<br />

ussung der Erkrankung.<br />

4. Seltene <strong>Hautkrebs</strong>arten<br />

Kutane Lymphome<br />

Unter kutanen Lymphomen versteht<br />

man <strong>ein</strong>e Gruppe von Krebserkrankungen,<br />

bei denen sich weiße Blutkörperchen<br />

unkontrolliert in der Haut vermehren.<br />

Die Mycosis fungoides ist das häufi gste<br />

der kutanen Lymphome und gehört zu<br />

den T-Zell-Lymphomen mit häufi g guter<br />

Prognose. Diese Erkrankung zeigt<br />

sich zu Beginn durch großfl ächige dunkelrote,<br />

leicht schuppende Flecken. Oft<br />

besteht starker Juckreiz.<br />

Im Gegensatz dazu zeigen sich B-Zell-<br />

Lymphome häufi g durch <strong>ein</strong>zelne rote<br />

Knoten am Stamm oder an den Armen.<br />

Die Therapie der Wahl hinsichtlich der<br />

häufi geren T-Zell-Lymphome ist <strong>ein</strong>e lokale<br />

Therapie mit <strong>ein</strong>er Kortisonsalbe<br />

oder <strong>ein</strong>e PUVA-Therapie (Psoralen +<br />

UVA-Therapie), bei der nach vorheriger<br />

medikamentöser Lichtsensibilisierung<br />

<strong>ein</strong>e Lichttherapie folgt.<br />

Merkelzellkarzinom<br />

Merkelzellkarzinome gehören zu den<br />

bösartigsten Tumoren und gehen von<br />

den Merkelzellen der Haut aus, welche<br />

spezialisierte Zellen der Haut sind, die<br />

aus dem Nervensystem stammen. Das<br />

Polyomavirus, das in ca. 80% der Merkelzellkarzinome<br />

nachgewiesen werden<br />

kann, ist wahrsch<strong>ein</strong>lich für die<br />

Tumorentstehung mit verantwortlich.<br />

Das Merkelzellkarzinom entwickelt sich<br />

typischerweise schnell und schmerzlos.<br />

Therapie der Wahl ist <strong>ein</strong>e operative<br />

Entfernung mit großzügigem Sicherheitsabstand<br />

nach allen Seiten und die<br />

Lymphknotenkontrolle.<br />

Dermatofi brosarkoma protuberans<br />

Das Dermatofi brosarkoma protuberans<br />

gehört zu den örtlich bösartigen Neubildungen<br />

des Bindegewebes. Die The-<br />

leben 02/2012 · Forum Onkologie<br />

rapie der Wahl ist <strong>ein</strong>e Operation mit<br />

<strong>ein</strong>em großen Sicherheitsabstand [1 –<br />

3 (5) cm] und anschließend die engmaschige<br />

Kontrolle zur rechtzeitigen Erkennung<br />

von Rückfalltumoren („Rezidiven“).<br />

Darüber hinaus gibt es noch zahlreiche<br />

weitere, seltene <strong>Hautkrebs</strong>formen, auf<br />

die hier nicht weiter <strong>ein</strong>gegangen wird.<br />

Für weitere Informationen verweisen<br />

wir auf Informationsmaterial Ihres<br />

<strong>Hautkrebs</strong>zentrums in Kooperation mit<br />

Ihrem Hautarzt/ärztin.<br />

Abschließend soll noch <strong>ein</strong>mal erwähnt<br />

werden, dass die sicherste und beste<br />

Methode sich vor <strong>Hautkrebs</strong> jeder Art<br />

zu schützen in der Meidung von zu viel<br />

Sonnenlicht und der regelmässigen<br />

Kontrolle der gesamten Haut durch <strong>ein</strong>en<br />

Facharzt für Dermatologie (Hautarzt)<br />

liegt.<br />

Sollte bereits <strong>ein</strong> Hauttumor entstanden<br />

s<strong>ein</strong>, ist bei rechtzeitiger Erkennung<br />

in 90% der Fälle <strong>ein</strong>e Heilung möglich.<br />

Machen Sie also bitte von den Vorsorgeuntersuchungen<br />

Gebrauch und stellen<br />

Sie sich dem Hautarzt vor, wenn<br />

Sie verdächtige Veränderungen an der<br />

Haut bemerken. / Dr. med. N. El-Haj<br />

Korrespondenzanschrift:<br />

Dr. med. N. El-Haj, <strong>Hautkrebs</strong>zentrum Dessau-Anhalt<br />

(Leiter: Dr. med. D. Trebing) Klinik für Dermatologie,<br />

Venerologie und Allergologie/Immunologisches Zentrum<br />

Städtisches Klinikum Dessau, Auenweg 38,<br />

06847 Dessau-Roßlau, Telefon: 0340 5014029,<br />

ines.zwarg@klinikum-dessau.de<br />

Literatur bei den Verfassern<br />

www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

Mit Lust zum Leben<br />

Wochenendseminar für<br />

Krebsbetroffene und<br />

Angehörige<br />

28. bis 30. September 2012<br />

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Ziemendorf (Arendsee/Altmark)<br />

•<br />

Biografi e-Arbeit<br />

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Teilnahmegebühr: pro Person 70 EUR<br />

(inkl. Unterbringung in komfortablen<br />

Zweibettzimmern)<br />

Anmeldung bis zum 31. August 2012:<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale)<br />

Tel. 0345 4788110 · Fax 0345 4788112<br />

info@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

Mit freundlicher Unterstützung des<br />

Verbandes der Ersatzkassen Sachsen-<br />

Anhalt (vdek)<br />

9<br />

Foto: © drubig-photo - Fotolia.com


foto: © Gina Sanders – www.fotolia.com<br />

www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

Unsere Angebote<br />

• Onkologische Fachliteratur<br />

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• Bücher zur Krankheitsbewältigung<br />

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10<br />

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ONKO-logisch<br />

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Alle hier vorgestellten Titel können<br />

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Bücher wurden uns von verschiedenen<br />

Verlagen, Firmen oder Privatpersonen<br />

kostenfrei zur Verfügung gestellt.<br />

Lesecafé „ONKO-logisch“ · Geschäftsstelle<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft<br />

e. V., Paracelsusstraße 23<br />

06114 Halle (Saale)<br />

Mo bis Do: 10 bis 15 Uhr<br />

Fr: 10 bis 14 Uhr<br />

und nach Ver<strong>ein</strong>barung<br />

Der König aller Krankheiten:<br />

Krebs – <strong>ein</strong>e Biografi e<br />

Siddhartha Mukherjee<br />

DuMont Buchverlag GmbH<br />

(2012) [ISBN 978-3-8321-9644-8]<br />

Krebs entsteht in unseren eigenen Zellen,<br />

ist <strong>ein</strong> Teil von uns und doch ist er<br />

uns so fremd. Über perfi de Mechanismen<br />

zeigt er sich anpassungsfähig und<br />

widerstandskräftig. Krebs hat viele Gesichter.<br />

Siddhartha Mukherjee hingegen<br />

gibt der Erkrankung <strong>ein</strong> Gesicht und<br />

zeichnet in s<strong>ein</strong>em Buch „Krebs – <strong>ein</strong>e<br />

Biographie“, für welches der Onkologe<br />

und Forscher 2011 den Pulitzer-Preis erhielt,<br />

<strong>ein</strong> Porträt im Wandel der Zeiten,<br />

indem er zu den Ursprüngen der Krankheit<br />

zurückkehrt und ihre Entwicklung<br />

im Laufe der Geschichte darstellt.<br />

Auf bemerkenswerte Art und Weise gelingt<br />

es dem Autor mit großem historischem<br />

Tiefgang den Leser zu fesseln,<br />

indem er nicht nur die Meilenst<strong>ein</strong>e<br />

der Krebsforschung und Krebsbehandlung<br />

schildert, sondern auch die Wissenschaftler<br />

und Ärzte vorstellt, welche<br />

sich über Jahrzehnte mit Forscherdrang,<br />

Hoffnung, Ideenreichtum, Ehrgeiz aber<br />

auch Fehl<strong>ein</strong>schätzungen und Enttäuschungen<br />

der Erkrankung widmeten.<br />

Zudem lässt die empathische Betrachtung<br />

von Patienten den Leser spüren,<br />

was <strong>ein</strong> neuer Krebsfall auch aus Sicht<br />

der behandelnden Ärzte an Belastungen<br />

bedeutet.<br />

Doch was ist <strong>ein</strong>e Biographie über Krebs<br />

ohne den Tod der Erkrankung zu kennen?<br />

Laut Siddhartha Mukherjee werden<br />

wir dessen Ende nicht erleben. Was<br />

sich ändern wird, ist nur der Umgang<br />

mit dem Krebs. /K. Rietscher SAKG<br />

Warum haben wir Sand in den Augen<br />

und Schmetterlinge im Bauch<br />

Jürgen Brater<br />

Beltz (2011)<br />

[ISBN 978-3-407-75354-0]<br />

Wichtige, witzige und skurrile Schlauheiten<br />

von A – wie Adrenalin, H – wie<br />

Hormone, über K – wie Kartoffelchips,<br />

bis O – wie Ohrenwackeln und Z – wie<br />

Zahnfarbe. Dinge, die uns den Alltag<br />

versüßen, erschweren, manchmal befremden,<br />

erklärt uns Jürgen Brater und<br />

er löst zuweilen <strong>ein</strong>en Aha-Effekt aus.<br />

Weiß ich doch alles, wird der erwachsene<br />

Leser sagen. Nee, sag ich. Viele<br />

Dinge sind verschütt gegangen. Das<br />

macht das Buch so lesenswert. Ein<br />

Schmunzeln wird sich auf Ihr Gesicht<br />

stehlen, wenn Sie über die Seiten fl iegen.<br />

Manchmal kommt <strong>ein</strong> „oho“ oder<br />

„aha“ oder „siehste“, habe ich völlig<br />

vergessen! Vielleicht werden Sie Ihren<br />

Liebsten das Buch unter die Nase halten<br />

und sagen: „hast Du das noch gewusst!?“<br />

Wissenschaftliche Fakten, <strong>ein</strong>gebettet<br />

in <strong>ein</strong>e Geschichte. Geeignet für Kinder<br />

und Jugendliche, die viele ihrer Problemchen<br />

(Pickel, Eitelkeiten, Schamesröte)<br />

erklärt fi nden. Die Reiferen unter<br />

uns haben beim Füllen von Wissenslücken<br />

ihren Spaß.<br />

Gehen Sie solchen <strong>ein</strong>schneidenden<br />

Fragen nach wie: Warum lernen wir<br />

manche Dinge leichter als andere? Warum<br />

sind m<strong>ein</strong>e Zähne nicht heller? Warum<br />

können wir uns bei Chips nicht zurückhalten?<br />

Wissen Sie noch für was das Zwerchfell<br />

gut ist?! Lesen Sie`s nach! /S. Hunold SAKG<br />

leben 02/2012 · SAKG Aktiv


Was macht der Krebs mit uns?<br />

Kindern die Krankheit erklären<br />

Sabine Brütting<br />

BALANCE buch + medien verlag<br />

(2011) [ISBN 978-3-86739-064-4]<br />

„Lange saßen sie dort und hatten es<br />

schwer. Aber sie hatten es gem<strong>ein</strong>sam<br />

schwer, das war der Trost. Leicht war es<br />

trotzdem nicht.“ (Astrid Lindgren aus<br />

Ronia Räubertochter).<br />

Die zentrale Frage ist „wie sag ich`s dem<br />

Kinde!?“ Was als flapsige Redewendung<br />

herhalten kann, ist bei Sabine Brütting<br />

bitterer Alltag. Als Gestalttherapeutin<br />

erlebt sie die täglichen Unsicherheiten,<br />

Ängste und Hilflosigkeit von Kindern<br />

und Jugendlichen die mit der Erkrankung<br />

ihrer Eltern, speziell innerhalb der<br />

Familien nicht klar kommen. Eine doppelte<br />

Überforderung beginnt. Für den<br />

Moment selbst labil und verzweifelt,<br />

soll die Furcht des Kindes ausgehalten<br />

werden. Das Kindern mehr zugetraut<br />

werden kann als wir uns allgem<strong>ein</strong> vorstellen,<br />

wird in dem Ratgeber detailliert<br />

bzw. aus Sicht der „Mitleidenden“, professionell<br />

erläutert. Kindgerechte Informationen<br />

als gut verstandene Offenheit,<br />

führen zu mehr Anteilnahme,<br />

Nähe und Vertrauen, weg von falscher<br />

Fürsorge, Druck und Ausgrenzung. Die<br />

Kinder wollen, dürfen und können teilhaben.<br />

Sie sollten und wollen verstehen<br />

was da passiert, wie sie ihre Rolle finden,<br />

angemessen ausfüllen und nicht<br />

länger isoliert werden. /S. Hunold SAKG<br />

leben 02/2012 · SAKG Aktiv<br />

Einführung in die systemische<br />

Familienmedizin<br />

Susanne Altmeyer, Askan Hendrischke<br />

Carl-Auer-Systeme Verlag<br />

(2012) [ISBN 978-3-89670-829-8]<br />

Familie und Krankheit, ergibt das <strong>ein</strong>en<br />

Zusammenhang? Natürlich! Akute,<br />

chronische oder schwer verlaufende<br />

Krankheiten zählen zu den größten<br />

Stressoren, mit denen sich sowohl Erkrankte<br />

als auch die <strong>ein</strong>zelnen Familienmitglieder<br />

aus<strong>ein</strong>andersetzen müs-<br />

sen. Beide Parteien benötigen in solchen<br />

Situationen professionelle Unterstützung.<br />

Es ist sogar wissenschaftlich<br />

erwiesen, dass das Einbeziehen von Familien<br />

und Freunden in die Krankenbehandlung<br />

allen <strong>ein</strong>e Möglichkeit bietet,<br />

sich mit den enormen Belastungen und<br />

Unsicherheiten, die <strong>ein</strong>e Krankheit mit<br />

sich bringt, zu arrangieren und zu ertragen.<br />

Und genau hier setzt die systemische<br />

Familienmedizin an: sie stellt die<br />

Auswirkungen körperlicher Krankheit<br />

auf das persönliche Leben der Betroffenen<br />

und die zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen der Familie in den Mittelpunkt<br />

ihrer Betrachtungen.<br />

Der Leser erhält praktische Hinweise,<br />

wann und wie das System „Familie“ in<br />

die Behandlung <strong>ein</strong>bezogen werden<br />

muss. Außerdem werden die verschiedenen<br />

Krankheitsphasen betrachtet<br />

und die dabei auftretenden Herausforderungen<br />

detailliert beschrieben.<br />

Das Buch von Susanne Altmeyer und<br />

Askan Hendrischke – beide in medizinischen<br />

Berufen tätig – beschreibt gut<br />

und verständlich die vielfältigen Wechselwirkungen<br />

zwischen Krankheiten<br />

und Familien. /S. Krüger SAKG<br />

FILM-TIPP<br />

Love Life – Liebe trifft leben<br />

Es ist die ganz große Liebe zwischen<br />

Stijn und Carmen: die<br />

perfekte Ehe, die perfekte Tochter,<br />

das perfekte Leben. Das<br />

junge Paar kann sogar mit Stijns<br />

gelegentlichen Seitensprüngen<br />

umgehen. Dann erfährt Car-<br />

men, dass sie Krebs hat. Es beginnt<br />

<strong>ein</strong>e langwierige Behandlung<br />

mit Chemotherapie,<br />

Bestrahlung und Amputation ei-<br />

ner Brust. Stijn ist der Belastung<br />

nicht gewachsen und<br />

flüchtet in <strong>ein</strong>e Daueraffäre<br />

mit der Malerin Roos, während<br />

er weiterhin an Carmens Seite<br />

bleibt und sich um sie kümmert.<br />

Die Verfilmung von Kluuns Roman<br />

„Mitten ins Gesicht“ ist<br />

nichts für schwache Nerven.<br />

Regisseur R<strong>ein</strong>out Oerlemans<br />

nimmt die Zuschauer mit auf<br />

<strong>ein</strong>e Reise durch das Schöne<br />

und das Erschreckende. Der<br />

Film beruht auf <strong>ein</strong>er wahren<br />

Begebenheit. Und er erinnert<br />

uns daran, dass <strong>ein</strong>e der härtesten<br />

Bewährungsprobe für<br />

die Liebe immer noch das Leben<br />

selbst ist.<br />

Fazit: Eine großartige Geschich-<br />

te über Mut, Hilflosigkeit und<br />

die wahre Liebe. /S. Weise SAKG<br />

Auf DVD erhältlich seit dem<br />

Frühjahr 2012.<br />

11


CELENUS Teufelsbad Fachklinik<br />

Michaelst<strong>ein</strong> 18<br />

38889 Blankenburg 12<br />

Tel. 039 44/944 - 0<br />

www.teufelsbad-fachklinik.de<br />

info@teufelsbad-fachklinik.de<br />

Rehabilitationsklinik für Orthopädie,<br />

Rheumatologie und Onkologie<br />

Die Teufelsbad Fachklinik befindet sich am nordwestlichen Stadtrand von Blankenburg im Ortsteil Michaelst<strong>ein</strong><br />

in <strong>ein</strong>em parkähnlichen Areal von ca. 10 ha Größe und ist von großen Waldbeständen umgeben. Es bestehen<br />

Busverbindungen zur Stadt, nach Quedlinburg, Wernigerode und Thale. Die Klinik verfügt über 280 Betten. Sie<br />

wurde 1997 eröffnet. Die Klinik ist geeignet für Patienten, die rollstuhlversorgt sind.<br />

Indikationen für den Bereich Onkologie:<br />

Hämatologische Systemerkrankungen<br />

� Lymphome (Hodgkin/Non Hodgkin)<br />

� Leukämien (auch nach Stammzelltransplantation)<br />

� Myeloproliferative Erkrankungen<br />

� Plasmozytom<br />

Solide Tumoren<br />

� Magen-Darm-Trakt <strong>ein</strong>schließlich Leber und<br />

Bauchspeicheldrüse<br />

� Lungentumoren<br />

� HNO-Tumore<br />

� Gynäkologische Tumoren <strong>ein</strong>schließlich Brusttumore<br />

� Schilddrüsen-Tumore<br />

� Harnblasen- und Nierentumore<br />

� Weichteilsarkome<br />

� Hodentumore<br />

� Prostata-Tumore<br />

� Knochen- oder Muskeltumore<br />

Diagnostik<br />

� Klinisches und hämatologisches Labor<br />

� EKG<br />

� Langzeit-EKG<br />

� Langzeit-Blutdruck, Belastungs-EKG<br />

� Sonographie Bauch, Lunge, Lymphknoten, Schilddrüse<br />

� Dopplersonographie<br />

� Röntgen<br />

� Lungenfunktionsprüfung<br />

� Ernährungsanamnese<br />

� Klinisch psychologische Diagnostik der Persönlichkeit<br />

und der Leistungsfähigkeit<br />

Kostenträger:<br />

Unsere Rehabilitationsleistungen erbringen wir im Auftrag<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung (DRV Mitteldeutschland),<br />

DRV Knappschaft/Bahn/See, der gesetzlichen<br />

Krankenkassen, sowie auf Einzelantrag auch für:<br />

� DRV Bund (ehemals BfA)<br />

� Beihilfestellen<br />

Therapieangebot:<br />

� Ausführliche Krankheitsinformation<br />

� Optimierung der medikamentösen Therapie<br />

� Chemotherapie<br />

� Schmerztherapie<br />

� Angepasste Krankengymnastik (auch auf<br />

neurophysiologischer Basis)<br />

� Krankengymnastik im Bewegungsbad<br />

� Manuelle Therapie<br />

� Medizinische Trainingstherapie<br />

� Sporttherapie (Nordic Walking, Terraintraining,<br />

Aquajogging, Ergometertraining)<br />

� Ergotherapie<br />

� Marnitz-Massagen<br />

� manuelle Lymphdrainagen<br />

� klassische Massagen<br />

� Thermotherapie (Kryotherapie, Frischmoortherapie)<br />

� Inhalationstherapie<br />

� Elektrotherapie<br />

� Entspannungstherapie<br />

� Logopädie/Schlucktherapie<br />

� SHG-Kontakte<br />

� Psychologische Mitbetreuung<br />

� Orthopädisch-rheumatologische Mitbehandlung<br />

� Ernährungsberatung, Durchführung aller wissenschaftlich<br />

anerkannten Diäten<br />

� Mitbetreuung durch Diabetologen DDG<br />

� Hydrotherapie<br />

Angebote:<br />

� Privatkuren<br />

� Ambulante Kuren<br />

� Ambulante Physiotherapie<br />

� Gesundheitswochen


Eine Initiative der Europäischen <strong>Hautkrebs</strong>stiftung<br />

Sei <strong>ein</strong> Kommissar und nimm Dich und D<strong>ein</strong>en Partner unter die Lupe!<br />

Tatort Haut – Eine heiße Sache!<br />

Stefan Jürgens – Botschafter der ESCF Bild: ZDF, Petro Domenigg.<br />

„Lass dich Screenen“<br />

„Ohne Sonne geht bei mir gar nichts! Ich<br />

liebe es, im Sonnenlicht Energie zu tanken<br />

und die Wärme auf m<strong>ein</strong>er Haut zu<br />

spüren. Das lasse ich mir auch weder<br />

<strong>Hautkrebs</strong>-Screening<br />

Früh erkannt ist <strong>Hautkrebs</strong> fast immer<br />

heilbar.<br />

Seit 1. Juli 2008 haben gesetzlich Versicherte<br />

ab 35 Jahren alle zwei Jahre<br />

Anspruch auf <strong>ein</strong>e kostenlose Früherkennungsuntersuchung<br />

auf <strong>Hautkrebs</strong>.<br />

Bei dem sogenannten <strong>Hautkrebs</strong>-<br />

Screening nimmt <strong>ein</strong> Dermatologe<br />

oder <strong>ein</strong> Hausarzt mit spezieller Fortbildung<br />

die Haut gründlich unter<br />

die Lupe. Neben der Ganzkörperuntersuchung<br />

gehören zur <strong>Hautkrebs</strong>-<br />

Früherkennung <strong>ein</strong>e Beratung zum<br />

individuellen Krankheitsrisiko des<br />

Patienten und Verhaltenstipps zum<br />

Schutz vor <strong>Hautkrebs</strong>.<br />

Untersuche dich<br />

K<strong>ein</strong> Organ des Menschen lässt sich<br />

so <strong>ein</strong>fach und so effektiv untersu-<br />

chen wie die Haut. Durch die regel-<br />

mäßige, systematische Selbstunter-<br />

leben 02/2012 · Aktuelles<br />

verbieten, noch mies machen. Sonne ist<br />

Leben! M<strong>ein</strong> Leben! Seit ich die Europäische<br />

<strong>Hautkrebs</strong>stiftung kenne, weiß<br />

ich, dass zu intensive Sonnenstrahlung<br />

gefährlich ist. Dennoch muss ich mich<br />

suchung der eigenen Haut, der des Partners<br />

und des Kindes lassen sich bereits<br />

kl<strong>ein</strong>e Veränderungen aufspüren:<br />

1. Stelle dich vor den Spiegel und untersuche<br />

d<strong>ein</strong>en Körper von vorne,<br />

von hinten und von den Seiten. Die<br />

Arme dabei nach oben halten!<br />

2. Beuge die Ellenbogen und schaue<br />

von den Oberamen zu den Unterarmen<br />

über den Handflächen bis hin<br />

zu den Fingernägeln alles genau an.<br />

3. Überprüfe auch B<strong>ein</strong>e, Füße und Fußsohlen<br />

sowie Zehzwischenräume.<br />

4. Nimm <strong>ein</strong>en Handspiegel und untersuche<br />

den Nacken, Hinterkopf und<br />

den Bereich hinter den Ohren. Die<br />

Kopfhaut nicht vergessen!<br />

5. Schaue schließlich auch am Rücken<br />

und Gesäß mit <strong>ein</strong>em Handspiegel<br />

genauer nach.<br />

Um <strong>ein</strong>en Leberfleck richtig zu beurteilen,<br />

hilft die ABCD-Regel. Wenn auch<br />

nicht zu Hause verkriechen. Viel sinnvoller<br />

sind <strong>ein</strong> vernünftiger Umgang mit<br />

der Sonne, <strong>ein</strong> guter Sonnenschutz und<br />

<strong>ein</strong> wachsames Auge auf m<strong>ein</strong>en Körper.<br />

Die Aufklärungskampagne ‚Tatort<br />

Haut – Eine heiße Sache‘ der Europäischen<br />

<strong>Hautkrebs</strong>stiftung unterstütze<br />

ich gerne, da sie <strong>ein</strong>en wichtigen Beitrag<br />

zur Vorsorge leistet, so dass <strong>Hautkrebs</strong><br />

gar nicht erst entsteht. Die erschreckende<br />

Zahl von fünf Prozent Neuerkrankungen<br />

pro Jahr machen deut-<br />

lich, dass dringend etwas unternommen<br />

werden muss. Anders als bei anderen<br />

Krebserkrankungen besteht bei<br />

<strong>Hautkrebs</strong> die Chance zur Prävention<br />

und frühen Therapie, da das Organ<br />

Haut zu sehen ist. Diese Chance sollte<br />

man nicht verstreichen lassen …“<br />

Stefan Jürgens,<br />

Schauspieler und Musiker<br />

nur <strong>ein</strong>es der Merkmale zutrifft, zeig<br />

den Leberfleck <strong>ein</strong>em Arzt:<br />

A für Asymmetrie, das heißt der Leberfleck<br />

ist in s<strong>ein</strong>er Form weder<br />

rund noch oval<br />

B für Begrenzung, das heißt die Ränder<br />

des Leberflecks sind unscharf<br />

und unregelmäßig<br />

C für Color (Farbe), das heißt der Leberfleck<br />

zeigt dunkle und helle<br />

Areale<br />

D für Durchmesser, das heißt der Leberfleck<br />

ist an der breitesten Stelle<br />

größer als 5 Millimeter im Durchmesser<br />

Achte besonders auf:<br />

• Größenzunahme<br />

• Formveränderung vorhandener<br />

Leberflecken<br />

• Juckreiz<br />

•<br />

Blutung aus Leberfleck<br />

13


Psychoonkologische Begleitung statt fachpsychologischer Behandlung<br />

Kommunikation als kritische Aufgabe<br />

vom Screening bis zur Nachsorge<br />

Es ist doch <strong>ein</strong>e Selbstverständlichkeit,<br />

Patienten sorgfältig zu erklären, warum<br />

man ihnen zu Diesem oder Jenem rät,<br />

was man damit zu ihrem Besten erreichen,<br />

wovor man sie bewahren möchte:<br />

Schutz vor Krankheit, rasche Genesung,<br />

Vermeidung von Schaden und Rückfällen,<br />

also lebenswertes Leben bei guter<br />

Lebensqualität.<br />

Und doch, hört man sich um, fragt danach,<br />

studiert die Literatur 1, 2 dann sind<br />

Klagen und Kritik unüberhörbar.<br />

Je mangelhafter Aufklärung und Begleitung,<br />

desto größer ist die Unsicherheit.<br />

Es resultieren Ängste und Sorgen, <strong>ein</strong>e<br />

Verschlechterung der Stimmung bis hin<br />

zur Depression und reaktiver psychosozialer<br />

Dekompensation.<br />

Nicht alles aber vieles wäre vermeidbar,<br />

nähmen wir unsere Verantwortung für<br />

nachhaltige Kommunikation ernst. Empathie<br />

zu vermitteln mag nicht jedermanns<br />

Sache s<strong>ein</strong>, sich um gute Kommunikation<br />

zu bemühen ist dagegen<br />

Pflicht des klinischen Onkologen gleich<br />

welcher Disziplin. Dies kann man erlernen<br />

und es ist Aufgabe der akademischen<br />

Medizin, Kommunikation zu<br />

14<br />

lehren. Aber nicht als Anhängsel irgendwann<br />

„später“, sondern frühzeitig und<br />

immer wieder: Mit der Ausbildung präklinisch<br />

über die klinischen Semester,<br />

dem Praktischen Jahr und zur berufsbegleitenden<br />

Fort- und Weiterbildung.<br />

Aus unterschiedlichen Blickwinkeln gilt<br />

es kontinuierlich dazu zulernen, wenn<br />

man die Onkologie ganzheitlich vertreten<br />

und dies nicht den Heilpraktikern<br />

überlassen möchte. Die Kurse, die wir<br />

von der European School of Oncology in<br />

den vergangenen Jahren durchführten,<br />

haben <strong>ein</strong>drucksvoll gezeigt, wie sich<br />

selbst „Alte Hasen“, erfahrene Kliniker<br />

und Praktiker emotional und intellektuell<br />

bewegten, lernten, wenn sie nochmals<br />

in die „Schule“ gingen.<br />

Screening macht Früherkennung zunächst<br />

unpersönlich, „man“ nicht „Ich“<br />

wird angesprochen. Screening kann<br />

Krankheit vermeiden oder Verläufe erleichtern,<br />

muss aber in <strong>ein</strong>e umfassen-<br />

de Beratung zur Prävention, primär zur<br />

Vorsorge und sekundär zur Früherkennung,<br />

<strong>ein</strong>gebettet s<strong>ein</strong>. Es gilt, den Patienten<br />

aufzuklären, s<strong>ein</strong>e individuellen<br />

Risikofaktoren zu analysieren und dann<br />

gezielt zu motivieren. Je kompetenter<br />

diese fundamental wichtige Aufgabe<br />

kommuniziert wird, desto nachhaltiger<br />

sind die Erfolge, persönlich durch Vermeidung<br />

von Krankheit, gesellschaftlich<br />

durch Vermeidung von Kosten.<br />

Therapie, operativ, strahlentherapeutisch<br />

oder medikamentös, verliert viele<br />

aus Ungewissheit entstandenen Ängs-<br />

te, wenn man dem Patienten als „Partner“<br />

begegnet. Mitarbeit, Therapietreue,<br />

„Adherence“ genannt, setzen<br />

Verständnis, Einsicht und Motivation<br />

voraus. Dagegen Anordnungen zu folgen,<br />

von oben herab erlassen, solche<br />

sog. „Compliance“ enttäuscht. Selbst<br />

adjuvante Medikationen werden vernachlässigt,<br />

der Schock der Diagnose<br />

Krebs wird verdrängt, der alte Schlendrian<br />

übernimmt 3, 4 . Immer wieder erneut<br />

informieren, motivieren, bestärken<br />

und begleiten, helfen dem Partner,<br />

„adhährent“ zu bleiben und das eigene<br />

Leben aktiv in die Hand zu nehmen 5 .<br />

Voraussetzung ist das richtig erlernte<br />

Kommunizieren von Aufklärung. Das<br />

Realisieren der lebensgefährlichen Diagnose,<br />

die primäre, adjuvante und<br />

leben 02/2012 · Forum Onkologie


palliative Therapie stellen <strong>ein</strong>e gravierende<br />

subjektive Belastung dar, die ausnahmslos<br />

jeden Betroffenen erheblich<br />

belastet und bei etwa jedem Fünften<br />

<strong>ein</strong>e fachpsychologische Behandlung<br />

erforderlich macht. Unbedacht bleiben<br />

dabei oft die Angehörigen, die dieselben<br />

Nöte und dies oft akzentuierter erleben,<br />

als die Betroffenen selbst 6 .<br />

Als häufigste Ursache <strong>ein</strong>er psychosozialen<br />

Dekompensation erlebe ich immer<br />

wieder mangelhafte Aufklärung. Zwar<br />

ist sie erfolgt, vor der Operation, der<br />

Bestrahlung, der Chemotherapie usw.,<br />

aber nicht ausreichend, nicht wiederholt,<br />

und ohne, dass auf die Unsicherheit<br />

<strong>ein</strong>gegangen und nach Ängsten<br />

gefragt wurde.<br />

Der ehrlich und nachhaltig, d. h. wiederholt<br />

informierte Patient bedarf nur<br />

ausnahmsweise psychoonkologischer<br />

Behandlung. Man erspart ihm Not, der<br />

Onkologie Kosten, Zeit und Geld. Dabei<br />

gilt weiter der Rat von Leo Tolstoj: „Es<br />

ist wichtig nicht zu lügen, man muss<br />

nicht alles sagen was man weiß und<br />

was wahr ist, aber alles was man sagt,<br />

muss wahr s<strong>ein</strong>“ 7 .<br />

Dies selbst in der terminalen Phase,<br />

wenn Palliativtherapie hinter Palliativmedizin<br />

zurücktritt. Ein <strong>ein</strong>zelner Onkologe,<br />

auf sich all<strong>ein</strong> gestellt, ist dabei<br />

leicht überfordert. Gejagt von Pflichten,<br />

Mangel an Zeit und Gelegenheit, muss<br />

er, gestützt auf s<strong>ein</strong> onkologisches und/<br />

oder palliativmedizinisches Team von<br />

verschiedener Seite und mit unterschiedlichen<br />

Kompetenzen, Aufklärung<br />

und Begleitung vermitteln.<br />

Nachsorge praktiziert aus dem Verlangen<br />

nach Sicherheit, dem Aufspüren<br />

<strong>ein</strong>er Fernmetastasierung durch Blutteste<br />

und Bildgebung, mit immer moderneren<br />

Verfahren und immer früher,<br />

hat, von Ausnahmen abgesehen, die<br />

Heilungsraten und Überlebenszeiten<br />

nicht verbessert. Statt Sicherheit kann<br />

aber <strong>ein</strong>fühlsame onkologische Begleitung<br />

Geborgenheit vermitteln. Immer<br />

noch gilt die alte Erfahrung, dass die<br />

Früherkennung <strong>ein</strong>er Tumordissemination<br />

nicht die Lebenszeit, sondern nur<br />

die Leidenszeit verlängert 8 .<br />

Es gilt auf die Sorge um das „Danach“<br />

<strong>ein</strong>zugehen, die Patienten sorgsam zu<br />

betreuen. Das „danach umsorgen“ entspricht<br />

dem Bedürfnis der Patienten. Es<br />

leben 02/2012 · Forum Onkologie<br />

gilt subjektive Wünsche mit dem objektiven<br />

Bedarf in Einklang zu bringen. Wir<br />

können unsere Patienten darin unterstützen,<br />

das Rückfallrisiko zu mindern,<br />

geistiges und körperliches Wohls<strong>ein</strong>,<br />

also Heilung zu fördern und oftmals<br />

Schlimmeres zu verhüten. Dazu muss<br />

Nachsorge immer individuell s<strong>ein</strong>.<br />

Schema F belastet wo wir entlasten<br />

wollen und schützt nicht vor Rückfall!<br />

Aus Chemotherapie, endokriner und<br />

Strahlentherapie resultieren bei 20 bis<br />

30% der Patienten <strong>ein</strong>e passagere kognitive<br />

Behinderung, depressive Verstimmung<br />

und das körperlich wie seelisch<br />

belastende Fatigue-Syndrom 9, 10 .<br />

Auch nach 5 Jahren und später bestehen<br />

immer noch höhere Raten an körperlichen<br />

Symptomen, speziell Fatigue,<br />

Gefühle von Unsicherheit, Angst vor<br />

<strong>ein</strong>em Rückfall und <strong>ein</strong>e größere Aufmerksamkeit<br />

gegenüber körperlichen<br />

Symptomen. Umgekehrt erfahren 30<br />

bis 50% der Patienten günstige Entwicklungen<br />

wie <strong>ein</strong> positiveres Selbstempfinden,<br />

bessere soziale Beziehungen,<br />

<strong>ein</strong>e größere Wertschätzung des<br />

Lebens, welches nicht mehr als selbstverständlich<br />

hingenommen wird 11 .<br />

Ergänzend zu stationärer Rehabilitation<br />

und für die Erholung entscheidend<br />

ist <strong>ein</strong>e vorbeugende, kontinuierliche<br />

und ganzheitliche Begleitung während<br />

der Therapie mit Betonung der Lebensführung<br />

(Ernährung und Bewegung) 12 .<br />

Sie ggf. zu ändern ist <strong>ein</strong> psychologisches<br />

Problem, das kontinuierliche Motivation<br />

und Remotivation erfordert,<br />

jetzt die führende Aufgabe der Nachsorge.<br />

Allerdings lässt der Wunsch<br />

Selbstheilungskräfte anzuregen, viele<br />

Krebskranke nach komplementären<br />

Maßnahmen greifen. Aufgabe des onkologischen<br />

Teams ist es, auf Patienten<br />

frühzeitig zuzugehen, ihr Verständnis<br />

von der Erkrankung zu eruieren, häufig<br />

genug dies zu korrigieren und sie ggf.<br />

vor Gefahren durch unbedachte komplementäre<br />

Medizin zu bewahren. Eine<br />

gute Kommunikation vorausgesetzt,<br />

sollten wir sie gewähren lassen, wenn<br />

ihnen durch das angestrebte komplementäre<br />

Verfahren nach sorgfältigem<br />

Ermessen k<strong>ein</strong> gesundheitlicher oder<br />

psychosozialer Schaden erwächst. Wissenschaftlich<br />

belegt ist all<strong>ein</strong> der Nutzen<br />

von Ernährung in Verbindung mit<br />

Bewegung. Das kostet Mühe aber k<strong>ein</strong>e<br />

solidarisch aufzubringende Ressourcen.<br />

Es ist wohl menschliche und soziale Tragik,<br />

dass der <strong>ein</strong>fachere, bequeme Weg<br />

Heilung mit Medikamenten zu suchen<br />

der Erkenntnis zuwiderläuft, durch aktive<br />

Lebensführung Krankheit vermeiden<br />

und wirksam begegnen zu können.<br />

Fähigkeit zur Kommunikation, also erlerntes<br />

Wissen statt Intuition, die sehr<br />

wichtig, aber nicht Jedermann gegeben<br />

ist, vermeidet, lindert, ja heilt psychosoziale<br />

Not des Kranken und der<br />

Angehörigen. Gute psychosoziale Begleitung<br />

ersetzt in den meisten Fällen<br />

fachpsychologische Behandlung. Sie<br />

muss nicht zeitaufwändig s<strong>ein</strong>, kann<br />

auch nonverbal die richtige Saite zum<br />

Klingen bringen 13 . Sie muss aber immer<br />

das onkologische Team mit <strong>ein</strong>beziehen.<br />

Hierfür an sich zu arbeiten spart<br />

Zeit, Belastung, eigene Kosten und die<br />

der Solidargem<strong>ein</strong>schaft, dies insbesondere<br />

wo wir immer drängender darüber<br />

nachdenken müssen, wie wir das<br />

Gesundheitswesen entlasten können.<br />

/Prof. Dr. med. Ulrich Kleeberg, HOPA Hamburg<br />

1 Higginson I. J., Costantini M.: Communication in endof-life<br />

cancer care : a comparison of team assessments<br />

in three European countries. J. Clin. Oncol.: 2002; 20:<br />

3674 - 82<br />

2 Kleeberg U. R., Feyer P., Günther W., Behrens M.: Patient<br />

satisfaction in outpatient cancer care: a prospective survey<br />

using the PASQOC questionnaire. Support Care Cancer<br />

2008; 16: 947 - 54<br />

3 Pierce J. P., Stefanick M. L., Flatt S. W. et al.: Greater survival<br />

after breast cancer in physically active women with<br />

high vegetable – fruit intake regardless of obesity. J. Clin.<br />

Oncol. 2007; 25: 2345 – 51<br />

4 Blanchard C. M., Courneya K. S., St<strong>ein</strong> K.: Cancer survivors’<br />

adherence to lifestyle behavior recommendations<br />

and associations with health-related quality of life: Results<br />

from the American Cancer Society’s SCS-II. J. Clin.<br />

Oncol. 2008; 26: 2198 – 2204<br />

5 Scheier M. F., Helgeson V. S., Schulz R. et al.: Interventions<br />

to enhance physical and psychological functioning<br />

among younger women who are ending non-hormonal<br />

adjuvant treatment for early stage breast cancer. J. Clin.<br />

Oncol. 2005; 23: 4298 - 3011<br />

6 Grov e. K., Dahl A. A., Moum T., Fossa S. D.: Anxiety, depression,<br />

and quality of life in care givers of patients<br />

with cancer in late palliative phase. Ann. Oncol. 2005;<br />

16: 1185 – 91<br />

7 Leo Tolstoj (1886): Der Tod des Iwan Iljitsch.<br />

8 Kleeberg U. R.: Nachsorge Krebskranker: Individuelle prognosebezogene<br />

Begleitung, somatische und psychosoziale<br />

Rehabilitation und Qualitätssicherung als zentrale<br />

Aufgabe der Nachsorge. InFoOnkologie 1999; 2:81-82<br />

9 Mar Fan H. G., Houédé – Tchen N., Yi Q-L. et al.: Fatigue,<br />

menopausal symptoms, and cognitive function in women<br />

after adjuvant chemotherapy for breast cancer: 1-<br />

and 2-year follow up of a prospective controlled study. J.<br />

Clin. Oncol. 2005; 23: 8025 – 32<br />

10 Armes J., Crowe M., Colbourne L. et al. : Patients’ supportive<br />

care needs beyond the end of cancer treatment:<br />

a prospective, longitudinal survey. J. Clin. Oncol. 2009;<br />

27: 6172 – 79<br />

11 Bower J. E.: Behavioral symptoms in patients with breast<br />

cancer and survivors. J. Clin.Oncol. 2008; 26: 768-77<br />

12 Knols R., Aaronson N. K., Uebelhart D. et al.: Physical exercise<br />

in cancer patients during and after medical treatment:<br />

A systematic review of randomized and controlled<br />

clinical studies. J. Clin. Oncol. 2005; 23: 3830 – 42<br />

13 Fogarty L. A., Curbow B. A., Wingard J. R. et al.: Can 40<br />

seconds of compassion reduce patients anxiety? J. Clin.<br />

Oncol. 1999; 17: 371 – 379<br />

15


Vom <strong>ein</strong>zelnen Organkrebszentrum zum Comprehensive Cancer Center:<br />

Das <strong>Krukenberg</strong>-<strong>Krebszentrum</strong> am Uni-<br />

versitätsklinikum Halle (Saale)<br />

Schwerpunkt der medizinischen Versorgung<br />

an der Medizinischen Fakultät<br />

der Martin-Luther-Universität Halle-<br />

Wittenberg und dem Universitätsklinikum<br />

Halle (Saale) ist die Onkologie. Dies<br />

umfasst die hochspezialisierte Versorgung<br />

und Betreuung krebskranker Patientinnen<br />

und Patienten, aber auch die<br />

wissenschaftliche Beschäftigung mit<br />

Krebserkrankungen und der Weiterent-<br />

wicklung von Prävention, Diagnose,<br />

Therapie und Nachsorge.<br />

Strukturell wird dieser Schwerpunkt<br />

durch die Gründung des Comprehensive<br />

Cancer Center mit dem Namen<br />

<strong>Krukenberg</strong>-Krebs-Zentrum am Univer-<br />

sitätsklinikum Halle (Saale) umgesetzt.<br />

Die Namensgebung steht für die langjährige<br />

Tradition zentralisierter onkologischer<br />

Spezialversorgung am Universiätsklinikum<br />

in Halle an der Saale.<br />

Das zertifizierte Brustzentrum und das<br />

zertifizierte Gynäkologische <strong>Krebszentrum</strong><br />

sind die Vorreiter für diese durch<br />

die Deutsche Krebsgesellschaft e. V.<br />

und den Nationalen Krebsplan der Bundesregierung<br />

vorgezeichnete Verbesserung<br />

der Struktur.<br />

Am Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />

besteht seit mehr als acht Jahren <strong>ein</strong> interdisziplinäres<br />

Brustzentrum und seit<br />

über drei Jahren <strong>ein</strong> Gynäkologisches<br />

<strong>Krebszentrum</strong>, welche jeweils nach<br />

Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft<br />

e. V. zertifiziert sind; beide Zentren<br />

waren die ersten ihrer Art in den<br />

neuen Bundesländern und stehen für<br />

die strukturelle Verbesserung der onkologischen<br />

Versorgung in Deutschland.<br />

In interdisziplinären Organkrebszentren<br />

– dazu gehören nach den<br />

Vorstellungen der Deutschen Krebsgesellschaft<br />

auch Darmkrebszentrum, Prostatakrebszentrum,<br />

Lungenkrebszen-<br />

trum, Zentrum für Leukämien und Lymphome,<br />

<strong>Hautkrebs</strong>zentrum u. a. – wird<br />

in Über<strong>ein</strong>stimmung mit internationa-<br />

16<br />

len Vorgaben angestrebt, Abläufe zu<br />

standardisieren, zu dokumentieren und<br />

regelmäßig durch externe Kollegen auditieren<br />

zulassen. Der Nachweis dieser<br />

Strukturqualität ist Grundbedingung für<br />

die Vergabe <strong>ein</strong>es Zertifikates der Deutschen<br />

Krebsgesellschaft e. V. (Abb. 1).<br />

Wichtigstes Kernstück der umfassenden<br />

Betreuung im Rahmen <strong>ein</strong>es Organkrebszentrums<br />

ist die interdisziplinäre<br />

Konferenz. In diesen sitzen die<br />

behandlungsführenden Ärzte sowie<br />

alle beteiligten Diagnostiker, um anhand<br />

der Krankengeschichte, der bildgebenden<br />

Befunde und der histologischen<br />

Befunde das weitere, individuell<br />

abgestimmte Vorgehen zu besprechen<br />

und <strong>ein</strong>en Diagnose- und Therapieplan<br />

zu erstellen. Der Beschluss der interdisziplinären<br />

Konferenz ist Basis für das<br />

Nachbeobachtung Supportive<br />

Therapie<br />

• Beratung, Aufklärung<br />

• Compliance adjuvante<br />

Dauertherapie<br />

• Früherkennung<br />

• Tumorregister<br />

• Schmerztherapie<br />

• Transfusionsmedizin<br />

• CAM<br />

• Ernährungstherapie<br />

• Physiotherapie<br />

Psychosoziale<br />

Versorgung<br />

• Rehabilitationsmedizin<br />

• Psychoonkologie<br />

• Maltherapie<br />

• Sozialberatung/-hilfe<br />

weitere Vorgehen und wird den Patientinnen<br />

und Patienten von den behandlungsführenden<br />

Ärzten ausführlich erklärt.<br />

Interdisziplinäre Konferenzen sind<br />

seit vielen Jahren am Universitätsklini-<br />

kum Halle (Saale) etabliert.<br />

Weiterer Schwerpunkt der Krebszentren<br />

ist die spezialisierte psychosoziale<br />

und pflegerische Versorgung. Für diesen<br />

Zweck sind z. B. in der Frauenklinik<br />

<strong>ein</strong>e Psychologin (Dr. phil. Ute Berndt)<br />

und <strong>ein</strong>e Maltherapeutin (Susann Weigel)<br />

<strong>ein</strong>gestellt. Weiterhin gibt es speziell<br />

onkologisch ausgebildete Schwestern<br />

in der Versorgung und Betreuung<br />

von Krebspatienten. Dieses Angebot<br />

soll in Zukunft auch für die anderen onkologischen<br />

Abteilungen des Universitätsklinikums<br />

Halle (Saale) ausgebaut<br />

werden. Interdisziplinäre Palliativmedi-<br />

Abb 1: Struktur Onkologische Zentren in Deutschland (modifiziert nach Beckmann et al. 2007)<br />

Niedergelassene Fach-<br />

und Allgem<strong>ein</strong>ärzte<br />

Tumor-<br />

Dokumentation<br />

Organübergreifende<br />

Versorgung<br />

Pathologie<br />

Radiologie<br />

Radioonkologie<br />

Medikamentöse Onkologie<br />

Operative Onkologie<br />

Tumorregister<br />

Tumor-<br />

Konferenzen<br />

Kliniken der Region Organzentren und Krebszentren<br />

der Region<br />

Onkologisches Zentrum<br />

Studienmanagement<br />

Interdisziplinäre<br />

Konferenz<br />

Benchmarking<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Genetik Palliativmedizin<br />

• Tumorgenetische<br />

Beratung<br />

• Prävention<br />

Rehabilitations<strong>ein</strong>richtungen<br />

der Region<br />

Organspezifische Versorgung<br />

(Organkrebszentren)<br />

Brustkrebszentrum<br />

Darmkrebszentrum<br />

Prostatakrebszentrum<br />

Lungenkrebszentrum<br />

<strong>Hautkrebs</strong>zentrum<br />

Aus-/Fortbildung<br />

Lymphomzentrum etc.<br />

• Ambulante und<br />

stationäre palliative<br />

Betreuung<br />

• Hospiz<br />

leben 02/2012 · Forum Onkologie


zin, Schmerztherapie und Sozialdienst<br />

runden diese Gesamtbetreuung ab.<br />

Die Qualitätskontrolle der eigenen Behandlungsergebnisse<br />

ist <strong>ein</strong> nächstes<br />

Merkmal. Dazu existiert in vielen onkologischen<br />

Kliniken <strong>ein</strong> internes Tumorregister<br />

mit Nachbeobachtung der<br />

eigenen Patientinnen und Patienten.<br />

Schon seit Jahren gibt es am Tumorzentrum<br />

Halle e. V. <strong>ein</strong> fachübergreifendes,<br />

regionales Tumorregister. Dieses gilt es,<br />

für das <strong>Krukenberg</strong>-<strong>Krebszentrum</strong> am<br />

Universitätsklinikum Halle (Saale) und<br />

andere Kliniken verpflichtend und professioneller<br />

zu gestalten sowie ausreichend<br />

auszustatten.<br />

Am Beispiel des Brustzentrums lässt<br />

sich zeigen, wie hilfreich Informationen<br />

dieser Register sind. Aus den Daten<br />

der letzten 10 Jahre können wir<br />

zeigen, dass die Prognose bei der Diagnose<br />

Brustkrebs in Über<strong>ein</strong>stimmung<br />

mit den Daten anderer Brustzentren in<br />

Deutschland inzwischen hervorragend<br />

ist: Nur 7% der Patientinnen versterben<br />

innerhalb der ersten 5 Jahre nach Diagnosestellung,<br />

die meisten Patientinnen<br />

(93%) leben. Viele Organkrebszentren<br />

wie die oben genannten Beispiele<br />

„Brustzentrum“ und „Gynäkologisches<br />

<strong>Krebszentrum</strong>“ können zusammen im<br />

Rahmen <strong>ein</strong>es umfassenden und überdisziplinären<br />

<strong>Krebszentrum</strong>s die Versorgung<br />

auch für Tumorpatienten verschiedenster<br />

Organe optimieren.<br />

Das <strong>Krukenberg</strong>-<strong>Krebszentrum</strong> am Universitätsklinikum<br />

Halle (Saale) ist als<br />

sogenanntes umfassendes <strong>Krebszentrum</strong><br />

(CCC) gegründet worden und soll<br />

die Ansprüche der obersten Stufe der<br />

integrativen onkologischen Versorgung<br />

in Deutschland erfüllen (Abb. 2). In ihrer<br />

täglichen Arbeit haben onkologisch<br />

tätige Ärztinnen und Ärzte die Aufgabe,<br />

aus den täglichen Beobachtungen und<br />

Therapieentscheidungen wissenschaftlich<br />

relevante Fragestellungen abzuleiten<br />

und damit zur Weiterentwicklung<br />

von Forschung in Diagnostik, Therapie<br />

und klinischer Versorgung beizutragen.<br />

Patientinnen und Patienten dieser Einrichtungen<br />

können so frühzeitig in den<br />

Bereich modernster Therapien kommen.<br />

Ein Beispiel für diese sogenannte translationale<br />

Forschung (Abb. 3) ergibt sich<br />

aus dem Ziel, die unterstützende medikamentöse<br />

Therapie beim Brustkrebs<br />

leben 02/2012 · Forum Onkologie<br />

noch weiter zu individualisieren. Dafür<br />

wurden die Prognosemarker uPA und<br />

PAI-1 entwickelt und an der Universitätsfrauenklinik<br />

Halle (Saale) zur klinischen<br />

Routine fortentwickelt und inzwischen<br />

vor Ort, aber auch in vielen<br />

anderen Kliniken Deutschlands in die<br />

Routine überführt. So ist es aufgrund<br />

von diesen Forschungsergebnissen<br />

möglich, noch gezielter zu behandeln<br />

und manchen Patientinnen <strong>ein</strong>e Chemotherapie<br />

zu ersparen.<br />

Abb. 2: Dreistufige Gliederung der Krebszentren (BRD)<br />

CCC – ComprehensiveCancerCentre<br />

CC – Onkologische Zentren<br />

C – Einzelne Organkrebszentren<br />

Im nationalen Krebsplan ist <strong>ein</strong>e 3-stufige<br />

Gliederung onkologischer Versorgung<br />

vorgesehen (Abb 2). Die Gründung<br />

des <strong>Krukenberg</strong>-<strong>Krebszentrum</strong>s<br />

am Universitätsklinikum Halle (Saale)<br />

entspricht somit <strong>ein</strong>er zentralen Vorgabe.<br />

Derzeit besteht in Deutschland<br />

für fachübergreifende onkologische<br />

Spitzenzentren (CCC) mit umfassendem<br />

Anspruch onkologischer Spitzenmedizin<br />

und Forschung <strong>ein</strong> Bedarf von ca. 40<br />

Zentren.<br />

Zukünftig können über das <strong>Krukenberg</strong>-<br />

<strong>Krebszentrum</strong> am Universitätsklinikum<br />

Halle (Saale) aktuelle onkologische Fragestellungen<br />

noch besser beantwortet<br />

sowie Prävention, Früherkennung, Diagnosestellung,<br />

Therapie, Nachsorge<br />

und weitere Versorgung stetig verbessert<br />

werden. Dabei sind auf bereits etablierter<br />

interdisziplinäre Konferenzen,<br />

z. B. die Tumor-Konferenz für gynäkologische<br />

Tumore, gastrointestinale Tumore,<br />

Brustkrebs, Knochentumore etc.<br />

sowie das Angebot der Psychoonkologie,<br />

der Maltherapie, der Palliativ- und<br />

Schmerztherapie und tumorgenetische<br />

Beratung zu verweisen. Am Zentrum<br />

beteiligt sind alle Kliniken und Institute,<br />

die sich mit Krebserkrankungen und<br />

onkologischer Therapie beschäftigen.<br />

Die Ansprechpartner für Patientinnen,<br />

Patienten und Angehörige bleiben in<br />

den bekannten Abteilungen. Im Allgem<strong>ein</strong>en<br />

kennt der niedergelassene, betreuende<br />

Arzt diese Wege und kann<br />

s<strong>ein</strong>e Patienten richtig leiten.<br />

/Prof. Dr. med. Christoph Thomssen<br />

Abb 3. Translationale Forschung als integraler Part onkologischer Spitzenmedizin am CCC<br />

Patientenversorgung<br />

Routine<strong>ein</strong>satz<br />

Verbesserung von<br />

Diagniose und<br />

Therapie<br />

Fragestellung<br />

Translationale Forschung<br />

Klinische Studien<br />

Referenz: Beckmann MW, Adler G, Albers P et al. (2007)<br />

Dreistufenmodell optimiert Behandlung unter Kostendeckung.<br />

Deutsches Ärzteblatt 44: A3004-3009<br />

Korrespondenzanschrift:<br />

Prof. Dr. med. Christoph Thomssen, Klinik und Poliklinik für<br />

Gynäkologie, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,<br />

Ernst-Grube-Strasse 40, 06097 Halle (Saale)<br />

/Vorstehender Text wurde redaktionell bearbeitet und<br />

gekürzt.<br />

Grundlagenforschung<br />

Neue Erkenntnisse<br />

Weiterentwicklung<br />

wissenschaftlicher<br />

Erkenntnis<br />

17


Mitgliedsantrag<br />

Hiermit stelle ich den Antrag auf Mitgliedschaft in der<br />

Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft e. V. als<br />

Privatperson – natürliches Mitglied<br />

(Jahresbeitrag mind. 20 EURO)<br />

Firma/Institution – juristisches Mitglied<br />

(Jahresbeitrag mind. 550 EURO)<br />

Ich verpfl ichte mich zur regelmäßigen Zahlung des<br />

Mitgliedsbeitrages in Höhe von EURO<br />

(bitte selbst festlegen)<br />

Name Vorname<br />

Titel Institution<br />

Straße/PF<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon Fax<br />

18<br />

E-Mail<br />

Geburtsdatum Tätigkeit<br />

Ich ermächtige die Sachsen-Anhaltische Krebsgesell-<br />

schaft e. V. zum Einzug m<strong>ein</strong>es Mitgliedsbeitrages:<br />

Konto<br />

Bank<br />

BLZ<br />

Ich werde Mitglied<br />

Ich überweise m<strong>ein</strong>en Jahresbeitrag auf das Konto:<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Saalesparkasse Halle (Saale)<br />

Konto: 387307317<br />

BLZ: 800 537 62<br />

per Fax: 0345 4788112 oder per Post an:<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale)<br />

Ich bin damit <strong>ein</strong>verstanden, dass m<strong>ein</strong>e Daten zwecks Mitgliederverwaltung<br />

gespeichert werden. Ich kann diese Zustimmung jederzeit widerrufen.<br />

Datum Unterschrift


24. März 2012 · Patienteninformationstag in Kalbe/Milde<br />

Leben mit der Diagnose Krebs<br />

Am 24. März 2012 veranstaltete die<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft<br />

in Kooperation mit der MEDIAN Klinik<br />

Kalbe/Milde in Kalbe/Milde <strong>ein</strong>en Patienteninformationstag.<br />

Betroffene, Angehörige<br />

und Interessierte konnten sich<br />

rund um das Thema Krebserkrankung<br />

informieren. Dazu gab es unterschiedliche<br />

Vorträge mit anschließenden Diskussionsrunden,<br />

in der eigene Fragen<br />

gestellt werden konnten.<br />

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten<br />

Sven Weise, Geschäftsführer der<br />

SAKG und Katharina Molenda, Chefärztin<br />

der Onkologie an der MEDIAN Klinik,<br />

die zahlreich erschienen Teilnehmer. Im<br />

ersten Vortrag ging es dann um neue<br />

Methoden und Möglichkeiten in der<br />

Krebsbehandlung.<br />

Auf den nächsten Vortrag „Lachen ist<br />

die beste Medizin“ waren alle an diesem<br />

Tag gespannt. Die Lachtrainerin<br />

Frau Anne Rauch aus Berlin, stellte das<br />

Lach-Yoga vor. Beim Lach-Yoga geht es<br />

vor allem um das Lachen ohne Grund.<br />

Lachen tut dem Körper und der Seele<br />

gut, das ist uns allen bekannt. Aber es<br />

gibt auch hin und wieder Momente<br />

bzw. Situationen im Leben, da vergeht<br />

uns sprichwörtlich das Lachen. Da aber<br />

gerade das Lachen und <strong>ein</strong>e positive Le-<br />

leben 02/2012 · Aktiv<br />

bens<strong>ein</strong>stellung über diese schwierigen<br />

Momente hinweg helfen, ist es wichtig<br />

das Lachen nicht zu verlieren. Die Lachtrainerin<br />

Frau Rauch zeigte den Teilnehmern,<br />

dass man das Lachen sehr gezielt<br />

wieder lernen bzw. bewusster im<br />

Alltag anwenden kann. Dass dies auch<br />

wirklich funktioniert, wurde in den<br />

praktischen Übungen schnell deutlich.<br />

Es wurden zahlreiche Techniken vorgestellt<br />

um wieder das zu lernen, was<br />

Kinder perfekt können: Lachen ohne<br />

Grund! Denn Kinder lachen deutlich<br />

mehr als Erwachsene. Es sch<strong>ein</strong>t, als<br />

wenn Erwachsene das Lachen etwas<br />

verlernt hätten. Wissen Sie wie oft Sie<br />

am Tag lachen? N<strong>ein</strong>? Dann fangen Sie<br />

an wieder mehr darauf zu achten, viel<br />

und herzlich zu lachen. Dass Lachen<br />

auch ansteckend s<strong>ein</strong> kann, erfuhren <strong>ein</strong>ige<br />

Teilnehmer während der Übungen.<br />

Eine Stunde lang lachte der gesamte Tagungsraum.<br />

Es war <strong>ein</strong>e gelungene Abwechslung<br />

und das absolute Highlight<br />

an diesem Tag.<br />

Die vielen interessanten, guten Informationen<br />

aus dem Vortrag „Kann die<br />

Ernährung Krebserkrankungen be<strong>ein</strong>flussen?“<br />

von Manuela Pirnsch (Ernährungsberaterin<br />

an der MEDIAN-Klinik)<br />

wurden im Anschluss gleich bei <strong>ein</strong>em<br />

gem<strong>ein</strong>samen Mittagessen praktisch<br />

ausprobiert .<br />

In den Pausen gab es die Möglichkeit,<br />

sich an Info-Ständen* beraten zu lassen.<br />

Nach der Mittagspause lud Sven Weise,<br />

Geschäftsführer der SAKG, zum Thema<br />

„Aktuelle Herausforderungen der Krebspatienten<br />

bei <strong>ein</strong>em Wunsch auf Rehabilitation“<br />

<strong>ein</strong>. Interessant waren dabei,<br />

wie mit <strong>ein</strong>er Ablehnung umgegangen<br />

wird und wann sich <strong>ein</strong> Widerspruch<br />

lohnt. Es wurde vor allem auch deutlich,<br />

dass es heutzutage bei <strong>ein</strong>igen Antragstellern<br />

enorme Probleme beim Genehmigungsverfahren<br />

gibt.<br />

Am Ende des Patientenformationstages<br />

hatte jeder die Möglichkeit sich<br />

zwischen zwei Aktivangeboten zu entscheiden.<br />

Zur Auswahl standen Wassergymnastik<br />

oder Pilates. Beide Angebote<br />

wurden sehr rege genutzt und<br />

fanden große Begeisterung.<br />

Herzlichen Dank an alle Unterstützer<br />

und Kooperationspartner.<br />

/M. Schimmelpfennig SAKG<br />

* Arbeitskreis der Pankreatektomierten · Bauchspeicheldrüsenerkrankte<br />

e. V. · Deutsche ILCO e. V. · Selbsthilfever<strong>ein</strong>igung<br />

für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs<br />

TULPE e. V., Bundes-Selbsthilfever<strong>ein</strong> für Hals-, Kopf- und<br />

Gesichtsversehrte · Krebsselbsthilfegruppe Gardelegen<br />

Klinikgruppe Stendal am Brustzentrum · PARITÄTISCHE<br />

Selbsthilfekontaktstelle Altmark · MEDIAN Klinik Kalbe/<br />

Milde · Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

19


foto: © silbru.dd – www.fotolia.com<br />

www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

Durch Wissen zum Leben<br />

20<br />

Krebs-<br />

aktionstag<br />

2012<br />

Krebs – Therapien<br />

und Forschung im<br />

Wandel der Zeit<br />

13. Okt. 2012 · 9:30 bis 16:30 Uhr<br />

Stadthaus am Marktplatz<br />

Halle (Saale)<br />

Eintritt ist frei.<br />

• Vorträge und Diskussionen zu:<br />

neuen Therapien, Schwerbehindertenrecht,<br />

Fatigue und Komplementären<br />

Behandlungsmethoden<br />

• Expertenrunden<br />

• Informations- und Beratungsstände<br />

Beratung für Krebsbetroffene und<br />

Angehörige<br />

Tel: 0345 4788110<br />

www.krebsberatung-online.de<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

KKH Allianz, Medac GmbH, Novartis<br />

Pharma GmbH, Roche Pharma AG<br />

Neues Beratungsangebot<br />

Kinder krebskranker Eltern<br />

Erstmals wendet sich die Sachsen-Anhaltische<br />

Krebsgesellschaft (SAKG) mit<br />

<strong>ein</strong>em speziellen Beratungsangebot an<br />

Familien mit Kindern, in denen <strong>ein</strong> oder<br />

beide Elternteile an Krebs erkrankt sind.<br />

Kern des Angebots ist <strong>ein</strong>e regelmäßige<br />

Sprechstunde. In diesem Rahmen wollen<br />

die Mitarbeiter der SAKG möglichst<br />

früh an betroffene Familien herantreten.<br />

Unter Leitung von Kinderpsychologin<br />

Katja Pangert soll <strong>ein</strong>e gezielte<br />

Aus<strong>ein</strong>andersetzung der Kinder mit der<br />

Erkrankung ihrer Eltern gewährleistet<br />

werden. Das Angebot ist offen für alle<br />

Familien, in denen minderjährige Kinder<br />

leben. Es wird vom Landesverband<br />

der Arbeiterwohlfahrt (AWO) unterstützt.<br />

Zwar gibt es derzeit k<strong>ein</strong>e genaue Statistik,<br />

wie hoch die Zahl von Kindern<br />

krebskranker Eltern in der Gesellschaft<br />

ist. Fest steht jedoch: „Es sind nicht wenige,<br />

das zeigen auch die Erfahrungen<br />

aus unserer täglichen Arbeit“, sagt Sven<br />

Weise, Chef der SAKG. „Auch aus diesem<br />

Grund ist das neue Angebot längst<br />

überfällig“, so Weise.<br />

Oft werden die Kinder krebskranker Eltern<br />

mit ihren Ängsten all<strong>ein</strong> gelassen.<br />

Sie erfassen zwar die Bedrohung durch<br />

die Erkrankung intuitiv. Trotzdem ver-<br />

meiden viele Eltern Gespräche darüber.<br />

Die Gründe: sie sind mit der Diagnose<br />

und der Therapie selbst stark beschäftigt.<br />

Außerdem wollen sie ihre Kinder<br />

schützen, indem sie ihnen wichtige Informationen<br />

vorenthalten. „Doch das<br />

ist <strong>ein</strong> Fehler“, sagt Weise. Kinder spüren<br />

die Unsicherheit der Eltern, trauen<br />

sich jedoch nicht, nachzufragen. Mit<br />

schwerwiegenden Folgen: Sie beziehen<br />

die Sprachlosigkeit auf sich und reagieren<br />

mit Schuldgefühlen und Verhaltensauffälligkeiten.<br />

In Extremfällen kann<br />

das zum Beispiel zu verstärkten Aggressionen,<br />

Depression, Rückzug und Verschlossenheit<br />

führen.<br />

Die neue Beratung soll Eltern darin unterstützen,<br />

sich in dieser herausfordernden<br />

Situation ihrer Elternrolle zu<br />

stellen. Die Eltern werden im sicheren<br />

Umgang mit ihren Kindern unterstützt.<br />

Die Kinder sollen lernen, Fragen zu stellen<br />

und ihre Ängste zu formulieren.<br />

Nur so können beide Seiten lernen, die<br />

Krankheit und ihre belastenden Begleitersch<strong>ein</strong>ung<br />

zu verstehen, zu bewältigen<br />

und nachzubereiten. /S. Weise SAKG<br />

Weitere Informationen<br />

Tel.: 0345 4788110, info@krebsgesellschaft-sachenanhalt.de<br />

leben 02/2012 · SAKG Aktiv


Bericht zum Netzwerktreffen in Kassel<br />

Netzwerk „Männer mit Brustkrebs“<br />

Bei herrlichstem Frühlingswetter kam<br />

in Kassel Mitte März das Netzwerk der<br />

Männer mit Brustkrebs zu s<strong>ein</strong>em nunmehr<br />

fünften Treffen zusammen. Ich<br />

war zum ersten Mal dabei und war be<strong>ein</strong>druckt<br />

von der hervorragend or-<br />

ganisierten Veranstaltung. Ich fühlte<br />

mich gleich pudelwohl unter den 22<br />

Teilnehmern: Männer zwischen 40 und<br />

76 Jahren, die aus allen Teilen der Republik<br />

und sogar aus Österreich angereist<br />

waren.<br />

In der Vorstellungsrunde erfuhr ich<br />

das erste Mal, dass wir zwar alle Brustkrebspatienten<br />

sind, Operation, Diagnosen<br />

und Nachbehandlungen jedoch<br />

bei jedem <strong>ein</strong> unterschiedliches Bild<br />

ergeben. Es stellte sich aber auch heraus,<br />

dass wir alle mehr oder weniger<br />

stark mit den Nebenwirkungen der Antihormonbehandlung<br />

zu kämpfen haben.<br />

Von Gliederschmerzen bis zu starken<br />

Depressionen wurde berichtet. Die<br />

Auswirkungen sind bei den meisten so<br />

heftig, dass die Lebensqualität stark be<strong>ein</strong>trächtigt<br />

ist.<br />

Neben dem intensiven Austausch mit<br />

den anderen Teilnehmern stellte der<br />

IMPRESSUM<br />

leben, Ausgabe 02/2012<br />

12. Jahrgang<br />

ISSN 1864-7804<br />

Herausgeber<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Paracelsusstraße 23<br />

06114 Halle (Saale)<br />

Telefon: 0345 4788110<br />

Telefax: 0345 4788112<br />

info@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

www.krebsberatung-online.de<br />

Spendenkonto<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

Saalesparkasse<br />

Konto-Nr.: 387 307 317<br />

BLZ: 800 537 62<br />

Vortrag von PD Dr. med. Christian<br />

Rudlowski, leitender Oberarzt der Universitäts-Frauenklinik<br />

Bonn, <strong>ein</strong> weite-<br />

res Highlight der Veranstaltung dar. Dr.<br />

Rudlowski hat mehrere wissenschaftliche<br />

Arbeiten zum männlichen Brustkrebs<br />

veröffentlicht. Die Befürchtung<br />

der beiden Organisatoren – Peter Jurmeister<br />

und Kuno Meyer – dass die geplante<br />

Länge des Vortrags von zwei<br />

Stunden viel zu lang sei, erwies sich<br />

schnell als unbegründet. Die Zeit verging<br />

angesichts der vielen wichtigen Informationen<br />

über neue Behandlungsmethoden<br />

und Erkenntnisse wie im<br />

Flug. Die anschließende Diskussion war<br />

ebenfalls sehr bereichernd. So konnten<br />

viele Fragen der Anwesenden sofort beantwortet<br />

und ausdiskutiert werden.<br />

Auch m<strong>ein</strong>e Fragen zu der Gefahr von<br />

Wechselwirkungen durch die Einnahme<br />

verschiedener Medikamente wurden<br />

beantwortet.<br />

Am zweiten Veranstaltungstag hielt<br />

unter anderem <strong>ein</strong>er der Betroffenen,<br />

Willi Schroeder, <strong>ein</strong>en Vortrag, in dem er<br />

von s<strong>ein</strong>em Engagement in s<strong>ein</strong>er Heimatstadt<br />

Aachen berichtete. Er ist dort<br />

sehr aktiv, damit unsere Krankheit besser<br />

bekannt wird. Wir leben noch, so<br />

s<strong>ein</strong>e Aussage, weil bei uns die Erkrankung<br />

rechtzeitig erkannt wurde. Durch<br />

die Arbeit des Netzwerks, so hofft er,<br />

könnten wir weitere Leben retten.<br />

Auch etwas Besinnliches brachte Willi<br />

Verantwortliche Redakteure<br />

Sven Weise, Jana Krupik-Anacker<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.<br />

redaktion@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

Bildquellen<br />

[© ArTo (Titel, S. 4), © auremar (S. 18) © gradt<br />

(S. 21), © Stephan Leyk (S. 22), © focus finder<br />

(S. 23), © Ingo Brucherseifer (S. 24) © Inga Nielsen<br />

(S. 26)] – fotolia.com;<br />

U. Kleeberg (S. 12); SAKG (S. 3, 17, 25)<br />

Druck<br />

Druckerei & DTP-Studio H. Berthold<br />

06114 Halle (Saale) · Äußere Hordorfer Str. 1<br />

Auflage: 5.500 Exemplare<br />

Ersch<strong>ein</strong>ungsweise:<br />

Einmal im Quartal<br />

Redaktionsschluss ist der 15. August 2012<br />

mit – <strong>ein</strong>e kl<strong>ein</strong>e Geschichte, die uns<br />

bewusst machte, dass uns an jedem<br />

neuen Tag 86.400 Sekunden Leben geschenkt<br />

werden. Gerade wir Krebskranke<br />

wollen jedes neue Tagesgeschenk<br />

bewusst erleben!<br />

So hatte die Veranstaltung alles zu<br />

bieten: viele interessante Informationen,<br />

gute Gespräche mit anderen Betroffenen,<br />

Mitarbeit bei organisatorischen<br />

Fragen, Besinnliches, aber auch<br />

Unterhaltsames und Amüsantes, denn<br />

abends in fröhlicher, geselliger Runde<br />

spielten Krankheiten k<strong>ein</strong>e Rolle mehr.<br />

Ich – und damit bin ich sicherlich nicht<br />

all<strong>ein</strong> – freue mich schon auf unser<br />

nächstes Netzwerktreffen in Magdeburg.<br />

Dieses findet während der Bundestagung<br />

der Frauenselbsthilfe nach<br />

Krebs statt, unter deren Schirmherrschaft<br />

wir stehen und die uns unsere<br />

Arbeit im Netzwerk durch finanzielle<br />

und organisatorische Unterstützung<br />

überhaupt erst ermöglicht.<br />

Vielen Dank dafür.<br />

/Odalbert Rosse, Halle (Saale)<br />

Bundestagung der Frauenselbsthilfe<br />

nach Krebs e. V. 2012<br />

Termin: 23. – 26.08.2012,<br />

Ort: Maritim-Hotel,<br />

Otto-von-Guericke-Str. 87,<br />

39104 Magdeburg<br />

Der gesamte Inhalt der Ausgabe ist urheberrechtlich<br />

geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Alle Angaben<br />

ohne Gewähr! Für namentlich gekennzeichnete<br />

Artikel sind jeweilige Autorinnen und Autoren<br />

verantwortlich. Der Inhalt dieser Beiträge entspricht<br />

nicht unbedingt der M<strong>ein</strong>ung der Redaktion.<br />

Wir begrüßen ausdrücklich die Einreichung von<br />

Manuskripten, Artikeln sowie auch Erfahrungsberichten<br />

von Patienten. Jedoch kann für unverlangt<br />

<strong>ein</strong>gesandte Manuskripte, Fotos, Disketten usw.<br />

leider k<strong>ein</strong>e Gewähr übernommen werden; es<br />

erfolgt k<strong>ein</strong> Rückversand. Die Haftung für zugesandte<br />

Texte oder Bilder wird ausgeschlossen. Die<br />

Redaktion behält sich bei der Veröffentlichung von<br />

<strong>ein</strong>gesandten Artikeln und Leserbriefen das Recht<br />

zur Bearbeitung und zum Kürzen vor.<br />

21


5. Sachsen-Anhaltischer Krebskongress 2013<br />

Call for Abstract<br />

Zum 5. Sachsen-Anhaltischen Krebskon-<br />

gress am 15. und 16. März 2013 in den<br />

Räumen der Leopoldina in Halle können<br />

Beiträge zum wissenschaftlichen<br />

Programm in Form von Vorträgen <strong>ein</strong>gereicht<br />

werden.<br />

Im Mittelpunkt des Kongresses steht<br />

wieder die Darstellung der Onkologie<br />

als interdisziplinäres Fachgebiet mit<br />

Bezug zur klinischen Forschung, zur<br />

Epidemiologie, Qualitätsentwicklung<br />

und Versorgungsforschung mit regionalem<br />

Bezug.<br />

Themenschwerpunkte sind alle häufigen<br />

Tumorentitäten (wie z. B. Brust-,<br />

Prostata-, Lungen-, Darm-, Gebärmutterkrebs,<br />

Leukämien, Lymphome u. a.),<br />

onkologische Rehabilitation, Psychosoziale<br />

Onkologie sowie spezielle Themen<br />

aus der Onkologie des Landes. Selbstverständlich<br />

wünschen wir uns auch<br />

22<br />

für andere Tumorentitäten aktuelle herausragende<br />

Beiträge.<br />

Alle Interessierten haben die Möglichkeit,<br />

eigene Erkenntnisse u. a. zu den<br />

genannten Themenschwerpunkten im<br />

Rahmen <strong>ein</strong>es Beitrages in den Sessions<br />

Ärzte, Pflegende oder Patienten <strong>ein</strong>zureichen.<br />

Die Bewerbung erfolgt als Kurzfassung<br />

(Abstract) des Vortrages. Die Dauer der<br />

Vorträge beträgt maximal 15 Minuten.<br />

Bitte reichen Sie Ihr Abstract unter Angabe<br />

der Session bis zum 7. September<br />

2012 nur per E-Mail an projekte@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

<strong>ein</strong> (doc-<br />

oder pdf-Format, <strong>ein</strong>zeilig, 12pt Arial,<br />

Gliederung in Fragestellung, Methodik,<br />

Ergebnisse, Schlussfolgerung, maximal<br />

300 Wörter).<br />

Die <strong>ein</strong>gereichten Abstracts werden<br />

dann durch den wissenschaftlichen<br />

www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

5. Sachsen-Anhaltischer<br />

Krebskongress<br />

0345 4788110<br />

Kongressbeirat entsprechend geprüft<br />

und beurteilt.<br />

Sie können mit Ihren wissenschaftlichen<br />

Beiträgen <strong>ein</strong>en wichtigen Anteil<br />

zum Gelingen des Kongresses in Halle<br />

beisteuern und die Onkologie in ihrer<br />

ganzen Breite präsentieren. Wir würden<br />

uns freuen, Sie im März 2013 in<br />

Halle begrüßen zu können.<br />

Weitere Informationen<br />

Bianca Hoffmann<br />

Tel.: 0345 4788110<br />

projekte@krebsgesellschaft-sachsen<br />

anhalt.de<br />

15. und 16. März 2013<br />

Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften<br />

Jägerberg 1 · 06108 Halle (Saale)<br />

Wissenschaftliches Patientenforum<br />

Programm 16. März 2013<br />

15. und 16. März 2013<br />

Krebsberatungstelefon für Betroffene und Angehörige<br />

Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e. V.


Tanztherapie in der SAKG<br />

Tanz dich Gesund<br />

Was ist <strong>ein</strong>e Tanztherapie? In der Tanztherapie<br />

werden Elemente von Bewegung,<br />

Rhythmus, Spiel, Entspannung<br />

und Phantasie genutzt, um Körper,<br />

Geist und Seele in Einklang zu bringen.<br />

Die eigenen Bedürfnisse und Ausdrucksmöglichkeiten<br />

des Menschen<br />

werden dabei berücksichtigt. Die meisten<br />

Menschen haben Angst, beim Tanzen<br />

nicht dem Schönheits- und Bewegungsideal<br />

zu entsprechen. Aus diesem<br />

Grund existieren bei der Tanztherapie<br />

k<strong>ein</strong>e genauen Bewegungsvorgaben.<br />

Vielmehr soll <strong>ein</strong> freier, explosiver Tanz<br />

entstehen, der dem Verstehen und Verarbeiten<br />

von Gefühlen dient. Auf diese<br />

Weise können Konfl ikte und Stimmungen,<br />

die während <strong>ein</strong>es Krankheitsverlaufes<br />

unterdrückt wurden, frei werden.<br />

Die erste deutsche Pilotstudie zur Wirksamkeit<br />

der Tanztherapie in der Onkologie<br />

wurde 2004 mit 115 Frauen in der<br />

onkologischen Rehabilitation an der Klinik<br />

für Tumorbiologie in Freiburg durchgeführt.<br />

Diese ergab, dass die Tanztherapie<br />

den Zugang zur Erlebnisfähigkeit<br />

und zu seelischen Verarbeitungsprozessen<br />

erleichtert und zur Vermeidung von<br />

Angst und Depressionen beiträgt.<br />

Wo liegt der Ursprung der Tanztherapie?<br />

Eine der bekanntesten Begründerinnen<br />

der Tanztherapie in den 40er Jahren<br />

war Trudi Schoop, <strong>ein</strong>e amerikanische<br />

Tanztherapeutin, die in psychiatrischen<br />

Kliniken mit Patienten anfi ng zu tanzen.<br />

Im Jahre 1966 wurde die American<br />

Dance Therapie Association (ADTA) gegründet,<br />

in der sich Vertreterinnen der<br />

verschiedenen tanztherapeutischen Ansätze<br />

in <strong>ein</strong>em Dachverband zusammenschlossen.<br />

Anfang der 80er Jahre entstanden auch<br />

in Deutschland mehrere Institute, die<br />

Aus- und Weiterbildungen in Tanztherapie<br />

anbieten.<br />

In der Geschäftsstelle der Sachsen-Anhaltischen<br />

Krebsgesellschaft fand unlängst<br />

<strong>ein</strong>e Schnupperstunde zur Tanztherapie<br />

für Krebsbetroffene statt. Auf<br />

leben 02/2012 · SAKG Aktiv<br />

Grund des großen Interesses und der<br />

Begeisterung aller Teilnehmer beabsichtigt<br />

die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft,<br />

in diesem Jahr das Projekt<br />

„Tanz dich gesund“ – Tanztherapie für<br />

Krebsbetroffene, ab August/September<br />

anzubieten.<br />

Interessenten an der Tanztherapie melden<br />

sich bitte bei Frau Beate Lehrmann<br />

(SAKG) unter 0345 4788110. /K. Winker SAKG<br />

Wir sind zum<br />

größten Länderfest<br />

an allen drei Tagen<br />

vor Ort<br />

in Zusammenarbeit mit dem AWO<br />

Landesverband Sachsen-Anhalt e. V.<br />

Großer Gesundheitsparcours – rund um<br />

die Gesundheit, Körperwahrnehmung,<br />

Entspannungstechniken u. v. m. mit<br />

kl<strong>ein</strong>en Sofortpreisen<br />

Projekt „Herzkissen“ – von Frauen für<br />

an Brustkrebs erkrankte Frauen<br />

Quiz „Krebsprävention für Erwachsene“<br />

mit tollen Wellness-Preisen<br />

Glücksrad – Kampagne „5 am Tag“<br />

für und mit Kindern und Jugendlichen<br />

Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch und<br />

erlebnisreiche Tage!<br />

Sachsen-Anhaltische<br />

Krebsgesellschaft e. V.<br />

Paracelsusstraße 23 · 06114 Halle (Saale)<br />

Tel. 0345 4788110 · Fax 0345 4788112<br />

info@krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

23


Ein Überblick über alternative Bestattungsmöglichkeiten<br />

<strong>Dem</strong> <strong>Himmel</strong> <strong>ein</strong> <strong>Stück</strong> <strong>näher</strong><br />

Klärchen hat es lange nicht mehr so gut<br />

mit uns gem<strong>ein</strong>t. Dieser Tag ist <strong>ein</strong>fach<br />

perfekt für <strong>ein</strong>en Ausflug. Und ich weiß<br />

auch schon das Ziel: Schon oft hat mich<br />

dieses Schild an der B107 Richtung Oranienbaum,<br />

unweit der A9-Abfahrt Dessau<br />

Ost, gelockt. FriedWald steht darauf<br />

geschrieben.<br />

Ich kann mich gar nicht satt sehen, hören,<br />

riechen.<br />

Unter mir raschelt das Laub, über mir<br />

die Blätter im Wind. Das Licht verzaubert<br />

mich und das Hellgrün der Blätter,<br />

die Vögel laden zum Konzert. Von weitem<br />

höre ich <strong>ein</strong> paar Stimmen, aber ich<br />

kann niemanden sehen. Was für <strong>ein</strong>e<br />

Idylle ist dieser Wald! Ich kann mich gar<br />

nicht satt sehen, hören, riechen.<br />

Der FriedWald Dessau-Wörlitz ist mitten<br />

im UNESCO-Weltkulturerbegebiet<br />

und Biosphärenreservat Mittlere Elbe<br />

gelegen, 118 Hektar groß und beherbergt<br />

hauptsächlich Hainbuchen, Eichen,<br />

Kiefern. Vom Besucherparkplatz<br />

aus hat man noch <strong>ein</strong> gutes <strong>Stück</strong> Weg<br />

zurückzulegen. Aber ich habe ja Zeit.<br />

Auf der gut befestigten Straße kommen<br />

mir immer wieder Radfahrer entgegen.<br />

Rechts und links vom Weg erstrecken<br />

sich Naturlehrpfade, Insektenho-<br />

24<br />

tels und Wald soweit das Auge reicht.<br />

Nach etwa zwei Kilometern stehe ich<br />

am Eingang des Friedwaldes. Zunächst<br />

sch<strong>ein</strong>t er <strong>ein</strong> Wald wie jeder andere zu<br />

s<strong>ein</strong>. Doch ab und zu entdecke ich blaue,<br />

rote, gelbe, orange Bänder an besonders<br />

schönen und gesunden Bäumen.<br />

Weiter oben tragen sie <strong>ein</strong>e dezent<br />

platzierte unauffällige Nummerierung.<br />

An manchen Bäumen sind kl<strong>ein</strong>e Namensschildchen<br />

mit Geburts- und Sterbedaten<br />

angebracht. Von Gräbern oder<br />

Grabschmuck k<strong>ein</strong>e Spur. Abseits vom<br />

Weg finde ich <strong>ein</strong>en prächtigen Baum,<br />

der leider schon reserviert ist. Wäre dies<br />

m<strong>ein</strong> Familienbaum, würde ich hier mit<br />

m<strong>ein</strong>er Familie schon zu Lebzeiten <strong>ein</strong><br />

Picknick veranstalten. Es wäre doch<br />

<strong>ein</strong>e schöne Familientradition, jedes<br />

Jahr gem<strong>ein</strong>sam an diesen Ort zurückzukehren,<br />

<strong>ein</strong>e schöne Stunde dort zu<br />

verbringen und anschließend gut gelaunt<br />

und erholt in den Alltag zurückzukehren.<br />

Und wenn <strong>ein</strong>er aus unserer<br />

Runde mal <strong>ein</strong>es Tages von uns gegangen<br />

s<strong>ein</strong> sollte, so wären wir mit ihm<br />

in dieser Stunde an diesem Ort wieder<br />

ver<strong>ein</strong>t. Ich lächele bei dem Gedanken.<br />

Halten Sie mich deshalb für pietätlos?<br />

Warum sind Gräber eigentlich nicht gemütlich<br />

und laden zum Verweilen <strong>ein</strong>?<br />

Ich gebe zu, ich habe es nicht so mit<br />

Friedhöfen. Die Gräber m<strong>ein</strong>er Großeltern<br />

habe ich seit <strong>ein</strong>er halben Ewigkeit<br />

nicht mehr besucht. Es ist nicht so, dass<br />

sie mir gleichgültig wären. Sie sind oft<br />

in m<strong>ein</strong>en Gedanken. Aber an diesem<br />

Ort, den ich in k<strong>ein</strong>er Weise mit den<br />

Verstorbenen verbinde, will sich <strong>ein</strong>fach<br />

k<strong>ein</strong> angenehmes Gefühl, geschweige<br />

denn Erinnerung <strong>ein</strong>stellen. Ich stehe<br />

an ihrem Grab vor <strong>ein</strong>em willkürlichen<br />

Flecken, der so gar nicht zum Verweilen<br />

<strong>ein</strong>lädt und ich fühle mich schlecht.<br />

Und schuldig, weil ich sie so selten besuchen<br />

komme. Also fahre ich gar nicht<br />

erst hin. Warum sind Gräber eigentlich<br />

nicht gemütlich und laden zum Verweilen<br />

<strong>ein</strong>? Ist unser Umgang mit dem Tod<br />

denn wirklich so phantasielos und fade?<br />

Diese Gedanken beschäftigen mich auf<br />

m<strong>ein</strong>em Heimweg.<br />

Wieder zu Hause recherchiere ich, was<br />

es mit den bunten Bändern auf sich hat.<br />

Ich erfahre: Es gibt Einzel-, Familien- und<br />

Freundschaftsbäume, Gem<strong>ein</strong>schafts-<br />

und Prachtbäume oder Basisplätze mit<br />

verkürzter Ruhezeit. Bis zu 10 Einzelruhestätten<br />

beherbergt so <strong>ein</strong> Grabbaum.<br />

Die aufgelisteten Baumpreise sind abhängig<br />

von Stärke, Art und Lage des<br />

Baumes. Unabhängig vom ausgewähl-<br />

leben 02/2012 · Aktuelles


ten Baum fallen bei der FriedWaldbestattung<br />

noch 225 EUR Beisetzungsgebühr<br />

an. Die biologisch abbaubare<br />

Urne ist im Preis inbegriffen. Gar k<strong>ein</strong>e<br />

teure Alternative, wie mir sch<strong>ein</strong>t. Das<br />

bestätigt mir auch Frau Richter, Auszubildende<br />

im Bestattungsunternehmen<br />

Avalon. „Die Grabpflege und Friedhofsgebühren<br />

machen <strong>ein</strong>en Großteil der<br />

Kosten aus. Die entfallen bei allen Arten<br />

naturnaher Bestattungen.“<br />

Nun bin ich neugierig geworden. Welche<br />

Möglichkeiten gibt es denn sonst<br />

noch? „Die wohl bekannteste, in unserer<br />

Region aber eher unübliche Alternativbestattung,<br />

ist die Seebestattung.<br />

Grundsätzlich ist sie in allen Meeren<br />

möglich, die Beisetzung in der Ostsee<br />

ist dann aber doch die preiswerteste“,<br />

erklärt die junge Frau. Eine Seebestattung<br />

kann anonym oder mit Angehörigen<br />

durchgeführt werden. Die Beisetzung<br />

übernimmt der Kapitän. Die<br />

Hinterbliebenen erhalten im Anschluss<br />

die Koordinaten der Urnenversenkung<br />

sowie <strong>ein</strong>en Auszug aus dem Logbuch.<br />

„Aber <strong>ein</strong>e Seebestattung unterliegt gewissen<br />

Einschränkungen“, warnt mich<br />

die Dreiundzwanzigjährige. „Angehörige,<br />

die an der Zeremonie teilnehmen<br />

wollen, sollten bedenken, dass Licht<br />

und offenes Feuer an Bord verboten<br />

sind und der Grabschmuck k<strong>ein</strong>en verarbeiteten<br />

Kunststoff b<strong>ein</strong>halten darf.<br />

leben 02/2012 · Aktuelles<br />

Und bei schlechter Wetterlage kann die<br />

Bestattung von der Reederei verschoben<br />

werden“, klärt mich die werdende<br />

Bestatterin auf. Die Preise sind abhängig<br />

vom gewünschten Gewässer und<br />

von der Reederei.<br />

Immer öfter nachgefragt werden die<br />

preisgünstigen Bestattungsangebote<br />

der Oase der Ewigkeit. Nach dem Motto<br />

„<strong>Dem</strong> <strong>Himmel</strong> <strong>ein</strong> <strong>Stück</strong> <strong>näher</strong> …“ kann<br />

man sich unter anderem in den Schweizer<br />

Bergen, im Kanton Wallis, bestatten<br />

lassen. Wer mag, kann s<strong>ein</strong>e Asche<br />

in Bach oder Wind verstreuen lassen.<br />

Auch anonyme Almwiesen und halb-<br />

anonyme Felsenbestattungen (Einzel-<br />

oder Familienplätze, die auf <strong>ein</strong>er kl<strong>ein</strong>en<br />

Plakette mit den Initialen der<br />

Verstorbenen gekennzeichnet werden)<br />

sind hier möglich. Und ähnlich wie im<br />

FriedWald gibt es auch in der Oase der<br />

Ewigkeit Bergwaldbestattungen bzw.<br />

können die eigenen Familien- und Gem<strong>ein</strong>schaftsbäume<br />

(auch schon zu Lebzeiten!)<br />

gepflanzt werden. Übrigens,<br />

mit dem Kauf <strong>ein</strong>es Bestattungsplatzes<br />

erwirbt man gleichzeitig das Recht,<br />

die Urne des Verstorbenen zum persönlichen<br />

Abschiednehmen auf unbestimmte<br />

Zeit mit nach Hause nehmen<br />

zu dürfen. Zur Bestattung reist die<br />

Urne per Post in die Schweiz <strong>ein</strong> oder<br />

wird von den Angehörigen mitgebracht.<br />

Wer möchte, darf die Beisetzung selbst<br />

vornehmen. Selten tragen die Angehörigen<br />

schwarze Trauerkleidung“, berichtet<br />

Dietmar Kapelle, Geschäftsführer<br />

der Oase der Ewigkeit. Können die Hinterbliebenen<br />

bei der Bestattung nicht<br />

anwesend s<strong>ein</strong>, wird ihnen auf Wunsch<br />

<strong>ein</strong> Foto von der Beisetzung übermittelt.<br />

Das Gelände der Oase der Ewigkeit<br />

ist öffentlich und jederzeit frei zugänglich.<br />

Übernachtungsmöglichkeiten (ab<br />

25 SFR) bestehen vor Ort.<br />

Das gesamte Angebot finden Sie im Internet<br />

unter www.oase-der-ewigkeit.de.<br />

Die Anonymität der grünen Wiese verunsichert<br />

manche<br />

„Viele Angehörige sehnen sich aber danach,<br />

den Verstorbenen am Grab zu besuchen“,<br />

weiß Frau Richter. „Auch die<br />

Anonymität der grünen Wiese verunsichert<br />

manche Hinterbliebene, die dann<br />

oft nicht wissen, wohin mit den mitgebrachten<br />

Blumen.“ Für diesen Fall bietet<br />

das Flamarium, <strong>ein</strong> parkähnlich angelegter<br />

Urnenfriedhof in Kabelsketal OT<br />

Osmünde, <strong>ein</strong>e Beisetzung nach bronzezeitlichem<br />

nordischem Vorbild. Hier<br />

werden Urnen in <strong>ein</strong>er Röse (Pl. Röser)<br />

bestattet. Solche aus der Bronze- und<br />

Eisenzeit stammenden St<strong>ein</strong>hügelgräber<br />

sind vor allem aus Schweden, Dänemark<br />

und von den Britischen Inseln<br />

bekannt. Unter ihnen wurden ausge-<br />

25


wählte Verstorbene beigesetzt. Heute<br />

finden in dem Ring um den St<strong>ein</strong>hügel<br />

bis zu 150 Urnen Platz.<br />

In Kabelsketal kann man <strong>ein</strong>en St<strong>ein</strong><br />

der Röse aussuchen und mit den Daten<br />

des Verstorbenen kennzeichnen. Die<br />

Anlage wird vom Flamarium bepflanzt<br />

und gepflegt, Angehörige haben jedoch<br />

die Möglichkeit, Blumen am Grabst<strong>ein</strong><br />

niederzulegen. Die gesetzliche Ruhefrist<br />

beträgt 15 Jahre. Mit dem Kauf<br />

<strong>ein</strong>es Urnengrabes (299,00 EUR) entfallen<br />

weitere Kosten, ausgenommen<br />

ist die individuelle Kennzeichnung des<br />

St<strong>ein</strong>s durch die Angehörigen.<br />

<strong>Dem</strong> Bedürfnis der Hinterbliebenen,<br />

auch über den Tod hinaus mit dem Verstorbenen<br />

verbunden zu bleiben, versucht<br />

auch Avalon Bestattungen Rechnung<br />

zu tragen. Auf Wunsch werden vor<br />

der Beisetzung Totenmasken nach afrikanischem<br />

Vorbild angefertigt oder Fingerabdrücke<br />

genommen. Diese werden<br />

als buchstäblich begreifbare Erinnerung<br />

an den geliebten Menschen von <strong>ein</strong>em<br />

Juwelier in <strong>ein</strong>zigartige Schmuckstücke,<br />

wie Kettenanhänger, Ringe oder<br />

Armbänder, <strong>ein</strong>gearbeitet. Eine andere<br />

26<br />

Druckerei H. Berthold<br />

Möglichkeit, <strong>ein</strong> Erinnerungsstück des<br />

Verstorbenen bei sich zu führen, sind<br />

Amurnlette-Miniurnen oder kl<strong>ein</strong>e Kettenanhänger,<br />

die vor der Beisetzung<br />

mit etwas Asche des Verstorbenen befüllt<br />

werden können.<br />

FriedJuwel Edelst<strong>ein</strong>bestattungen bietet<br />

verschiedene Halbedelst<strong>ein</strong>e an, die<br />

der Urne nach <strong>ein</strong>em der Esoterik und<br />

Homöopathie bekannten Verfahren vor<br />

der Beisetzung beigelegt werden. Durch<br />

den ständigen Kontakt mit der Asche<br />

wird <strong>ein</strong>e mehrtägige Energetisierung<br />

in Gang gesetzt, die den Halbedelst<strong>ein</strong><br />

aktiviert. Anschließend wir der St<strong>ein</strong><br />

den Trauernden ausgehändigt.<br />

Außergewöhnlich ist der so genannte<br />

Erinnerungsdiamant der Schweizer Fir-<br />

ma Algordanza. Dieser wird ausschließlich<br />

aus der humanen Kremationsasche<br />

des Verstorbenen hergestellt und auf<br />

Wunsch, gegen Aufpreis, geschliffen.<br />

Größe und Karat können von den Angehörigen<br />

im Voraus bestimmt werden.<br />

Die preisgünstigste Variante, <strong>ein</strong> ungeschliffener<br />

Rohdiamant von 0,4 Karat,<br />

schlägt mit 3.800 EUR zu Buche.<br />

Nicht nur die Finanzen bestimmen über<br />

unsere letzte Ruhestätte<br />

Die Trauer- und Bestattungskultur befindet<br />

sich im Wandel. Erdbestattungen<br />

machen mittlerweile nur noch ca. zehn<br />

Prozent der Beerdingungen aus. Die<br />

konservativen Bestattungsmodelle auf<br />

unseren Friedhöfen überwiegen zwar<br />

derzeit noch, der Trend geht aber <strong>ein</strong>deutig<br />

hin zu alternativen Beisetzungsformen,<br />

wie mir Frau Richter versichert.<br />

Sich aus der Vielzahl von Bestattungsmöglichkeiten<br />

die passende auszuwählen,<br />

will wohlüberlegt s<strong>ein</strong>. Denn nicht<br />

nur die Finanzen bestimmen über unsere<br />

letzte Ruhestätte. Die Wahl der<br />

Bestattungsform ist vielmehr zur Einstellungssache<br />

und zum Ausdruck des<br />

persönlichen Lebensgefühls geworden.<br />

Der Bestatter Ihres Vertrauens wird Sie<br />

dabei nach bestem Gewissen beraten.<br />

Vielleicht erleichtern Besuche möglicher<br />

in Frage kommender Begräbnisstätten<br />

die Qual der Wahl. Für Interessenten<br />

werden übrigens ganzjährig<br />

samstags 14-tägig immer um 14.00 Uhr<br />

Führungen im FriedWald Dessau-Wörlitz<br />

angeboten. Wegen der begrenzten<br />

Teilnehmerzahl empfiehlt sich <strong>ein</strong>e Anmeldung<br />

unter 06155 848200 oder unter<br />

www.friedwald.de. /S. Schmeil SAKG<br />

Weiterführende Informationen unter:<br />

www.friedwald.de<br />

www.flamarium.de<br />

www.naturbestattungen.de<br />

www.friedjuwel.de<br />

www.oase-der-ewigkeit.de<br />

www.algordanza.de<br />

Kunstdruckkataloge · Produktkataloge · Geschäftsdrucksachen · Postkarten<br />

Werbeflyer · Broschüren · Kalender · Zeitungen · Zeitschriften · Mailings<br />

Äußere Hordorfer Straße 1 · 06114 Halle (Saale) · Telefon: (03 45) 5 30 55-0 · Telefax: (03 45) 5 30 55-45<br />

ISDN: (03 45) 5 30 55-99 · E-Mail: druckerei.berthold@t-online.de<br />

leben 02/2012 · Aktuelles


Landesweites Projekt hilft Brustkrebspatientinnen<br />

Kl<strong>ein</strong>es Herz mit großer Wirkung<br />

Mit der Aktion „Herzen lindern Schmerzen“<br />

will die Sachsen-Anhaltische Krebs-<br />

gesellschaft e. V. in Kooperation mit<br />

den neun zertifizierten Brustkrebszen-<br />

tren im Bundesland und finanzieller<br />

Unterstützung der Techniker Krankenkasse<br />

(TK) dem Thema Brustkrebs zu<br />

mehr öffentlicher Aufmerksamkeit verhelfen.<br />

Mit mehr als 47.500 Neuerkrankungen<br />

pro Jahr in Deutschland ist dies<br />

die häufigste Krebserkrankung beim<br />

weiblichen Geschlecht und wird all<strong>ein</strong><br />

in Sachsen-Anhalt bei rund 2.100<br />

Frauen jährlich festgestellt.<br />

Insgesamt 750 der herzförmigen Helfer<br />

sollen in den nächsten Wochen und<br />

Monaten an Patientinnen in den Brustkrebszentren<br />

in Aschersleben, Halle,<br />

Magdeburg, Salzwedel, Stendal, und<br />

Weißenfels verteilt werden. Im Mai und<br />

leben 02/2012 · SAKG Aktiv<br />

Juni erhielten die Klinik für Gynäkologie<br />

und Geburtshilfe am Städtischen Klinikum<br />

Dessau, das Brustzentrum Altmark<br />

in Salzwedel und das Brustzentrum am<br />

AMEOS-Klinikum Aschersleben jeweils<br />

20 Herzen.<br />

Die 40 mal 50 Zentimeter großen Kissen<br />

werden in Hand- und Heimarbeit<br />

von freiwilligen Helfern gefertigt. Stoffe<br />

und Füllmaterialien stellt die Krebsgesellschaft<br />

zur Verfügung, die dafür im<br />

Rahmen der Selbsthilfeförderung jetzt<br />

rund 4.000 Euro von der Techniker Krankenkasse<br />

erhielt. „Die Herzkissen dienen<br />

nicht nur der Schmerzlinderung,<br />

sondern vermitteln den Betroffenen zugleich<br />

das Gefühl, mit ihrer Erkrankung<br />

nicht all<strong>ein</strong> zu s<strong>ein</strong> und tragen so zur<br />

Genesung der Patientinnen bei. Daher<br />

haben wir die Förderung für dieses Pro-<br />

jekt als Teil unserer Selbsthilfeaktivitäten<br />

im Bundesland gern übernommen“,<br />

so Jens Hennicke, Leiter der TK-Landesvertretung<br />

Sachsen-Anhalt.<br />

In den zurückliegenden Jahren hat die<br />

Techniker Krankenkasse ihre Selbsthilfe-<br />

Aufwendungen konsequent gesteigert.<br />

Hennicke: „Über verschiedene Förderwege<br />

fließen in diesem Jahr all<strong>ein</strong> nach<br />

Sachsen-Anhalt rund 58.000 Euro, deren<br />

Verteilung auf Selbsthilfegruppen,<br />

-verbände und -organisationen aber bereits<br />

abgeschlossen ist. Damit liegt die<br />

Fördersumme 2012 mehr als doppelt<br />

so hoch wie noch vor fünf Jahren“.<br />

/S. Weise SAKG<br />

Bild oben: Hermann Voß, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde<br />

am Städtischen Klinikum Dessau, überreicht<br />

Elke Köthe das erste Herzkissen.<br />

27


+++ Kurz gemeldet +++<br />

Hygienebehälter in Herrentoiletten<br />

In Damentoiletten sind Hygienbehälter<br />

selbstverständlich. Sie sollten auch in<br />

den Herrentoiletten selbstverständlich<br />

werden. Im Interesse der Betroffenen<br />

geht der Bundesverband Prostatakrebs<br />

Selbsthilfe e. V. (BPS) dieses Thema offensiv<br />

an. Denn Harninkontinenz ist<br />

nach wie vor <strong>ein</strong> Tabuthema. Vermutlich<br />

leiden mehr als fünf Millionen Männer<br />

unter unwillkürlichem Harnverlust. Nur<br />

zwei Millionen von ihnen sind in ärztlicher<br />

Behandlung. Dabei be<strong>ein</strong>trächtigt<br />

Harninkontinenz die Teilnahme am<br />

sozialen Leben und damit die Lebensqualität<br />

der Betroffenen. Männer mit<br />

Harninkontinenz tragen Vorlagen, die<br />

sie unterschiedlich häufig wechseln<br />

müssen. Wenn allerdings Hygienebehälter<br />

fehlen, ist <strong>ein</strong>e diskrete, sichere<br />

und hygienische Entsorgung der Vorlagen<br />

problematisch. Infos: www.hygienebehaelter-herrentoiletten.de<br />

Bundestagung der Frauenselbsthilfe<br />

nach Krebs e. V. 2012<br />

Termin und Ort: 23. – 26.08.2012, Maritim-Hotel,<br />

Otto-von-Guericke-Str. 87,<br />

39104 Magdeburg<br />

Zur Bundestagung kommen <strong>ein</strong>e große<br />

Zahl von Mitgliedern des Bundesverbandes<br />

aus ganz Deutschland zusammen.<br />

Aus allen zwölf Landesverbänden<br />

werden über 700 TeilnehmerInnen erwartet.<br />

Gesunde Ernährung im Berufsalltag<br />

Berufstätige sollten im Berufsalltag auf<br />

<strong>ein</strong>e gesunde Ernährung achten. Sich<br />

im Berufsalltag abwechslungsreich und<br />

28<br />

ausgewogen zu ernähren, steigert das<br />

körperliche Wohlbefinden und fördert<br />

die Leistungsfähigkeit und Konzentration<br />

am Arbeitsplatz. Eine gem<strong>ein</strong>same<br />

Pause mit Kolleginnen und Kollegen<br />

ist <strong>ein</strong>e gute Möglichkeit, Kontakte zu<br />

pflegen und bei <strong>ein</strong>em kl<strong>ein</strong>en Spaziergang<br />

nach dem Mittagessen wird der<br />

Kopf frei und der Kreislauf kommt wieder<br />

in Schwung.<br />

Tipps zur gesunden Ernährung geben<br />

Experten im AOK-Forum „Ernährung“<br />

unter www.aok.de/sachsen-anhalt.<br />

6. Magdeburger Psychoonkologisches<br />

Kolloquium<br />

Zum 6. Magdeburger Psychoonkologischen<br />

Kolloquium lädt am 14. September<br />

2012 die Arbeitsgruppe Psychoonko-<br />

logie des Tumorzentrums Magdeburg/<br />

Sachsen-Anhalt e. V. <strong>ein</strong>. Angesprochen<br />

sind onkologisch und psychoonkologisch<br />

tätige Psychologen, Ärzte, Sozialarbeiter<br />

und Seelsorger aus dem niedergelassenen<br />

und klinischen Bereich.<br />

Die Veranstaltung findet im Großen<br />

Konferenzraum (Haus 18) auf dem Gelände<br />

des Universitätsklinikum Magde-<br />

burg A.ö.R., 39120 Magdeburg, Leipziger<br />

Straße 44, statt.<br />

Weitere Informationen www.med.unimagdeburg.de/KHAE.html<br />

Neue Außenberatungsstelle für Krebsbetroffene<br />

aus der Region Bitterfeld-<br />

Wolfen<br />

Am 10. Juli 2012 eröffnet die Sachsen-<br />

Anhaltische Krebsgesellschaft (SAKG)<br />

in Bitterfeld-Wolfen/OT Bitterfeld <strong>ein</strong>e<br />

weitere Außenberatungsstelle in Sachsen-Anhalt.<br />

Ab dem 8. August 2012 können sich immer<br />

am zweiten Mittwoch im Monat<br />

von 9 Uhr bis 12 Uhr in den Räumen<br />

der Arbeiterwohlfahrt Bitterfeld, Friedensstraße<br />

2, 06749 Bitterfeld, Krebs-<br />

erkrankte und ihre Angehörigen kostenfrei<br />

beraten lassen. Ratsuchende<br />

sollten telefonisch unter 0345 4788110<br />

<strong>ein</strong>en Termin ver<strong>ein</strong>baren.<br />

Das kostenlose Angebot der SAKG erstreckt<br />

sich über Informationsvermittlung<br />

und Beratung zu verschiedenen<br />

sozialrechtlichen Aspekten bis hin zu<br />

psychologischer Unterstützung. Betrof-<br />

fene finden hier außerdem vielfältige<br />

Ratgeber und Literatur zu Fragen und<br />

Themen der Krebserkrankung und deren<br />

Behandlung. Die Beratungsstelle in<br />

Bitterfeld kann mit freundlicher Unterstützung<br />

der Rentenversicherung Mit-<br />

teldeutschland und dem AWO Landesverband<br />

Sachsen-Anhalt realisiert werden<br />

und ist die neunte Beratungsstelle<br />

der SAKG seit 2010. Mit diesem Projekt<br />

soll die psychosoziale Betreuung Krebsbetroffener<br />

in den ländlichen Regionen<br />

verbessert werden.<br />

leben 02/2012 · Aktuelles


Indikationen:<br />

Fachklinik für kardio-pulmonale und onkologische<br />

Rehabilitation<br />

Klinik für Anschlussrehabilitation (AHB)<br />

• Bösartige Geschwulsterkrankungen und<br />

maligne Systemerkrankungen<br />

• Erkrankungen des Herzens und<br />

des Kreislaufs<br />

• Erkrankungen der Atemwege<br />

• Diabetes mellitus<br />

(von der Deutschen Diabetesgesellschaft<br />

(DDG) akkreditierte Einrichtung)<br />

Auszug aus unserem Diagnostikangebot:<br />

• EKG / Belastungs-EKG<br />

• Spiroergometrie, Langzeit-Blutdruck<br />

• Langzeit-EKG <strong>ein</strong>schl. Telemetrie,<br />

• Sonographie (Abdomen, Schilddrüse)<br />

• Echokardiographie, Stressechokardiographie<br />

• Doppleruntersuchung der peripheren und<br />

hirnversorgenden Gefäße<br />

• Lungenfunktionsprüfung<br />

• Klinisch psychologische Diagnostik der<br />

Persönlichkeit und der Leistungsfähigkeit<br />

Kostenträger:<br />

• Deutsche Rentenversicherungen<br />

• gesetzliche und private Krankenkassen<br />

• Berufsgenossenschaften<br />

• Private Rehabilitationsmaßnahmen<br />

• Beihilfestellen<br />

• Aufnahme von Begleitpersonen<br />

Weitere Angebote:<br />

• Privatkuren<br />

• Ambulante Kuren<br />

• Ambulante Physiotherapie<br />

• Ambulante Ergotherapie<br />

• Gesundheitswochen<br />

• Schnupperkuren<br />

Paracelsus-Harz-Klinik<br />

OT Bad Suderode<br />

Paracelsusstraße 1 06485 Quedlinburg T 039485 99-0<br />

www.paracelsus-kliniken.de/bad_suderode Email: bad_suderode@paracelsus-kliniken.de<br />

Auszug aus unserem Therapieangebot:<br />

• Herz-/Kreislauf-Funktionstraining<br />

• Physio- und Sporttherapie<br />

• Krankengymnastik im Bewegungsbad<br />

• Manuelle Therapie<br />

• Medizinische Trainingstherapie<br />

• Manuelle Therapie<br />

• Marnitz-Massagen<br />

• Angepasste Krankengymnastik<br />

(auch auf neurophysiologischer Basis)<br />

• Inhalationstherapie<br />

• Schmerztherapie<br />

• Ergotherapie<br />

• Entspannungstherapie<br />

• Psychologische Betreuung<br />

• Sozialberatung<br />

• Ernährungsberatung<br />

• Mitbetreuung durch Diabetologen DDG<br />

• Stomatherapie<br />

• Chemotherapie<br />

• SHG-Kontakt


Termine 2012<br />

Veranstaltungen, Angebote und Kongresse rund um das Thema Gesundheit<br />

Aktuelle Informationen unter www.krebsgesellschaft-sachsenanhalt.de<br />

Außenberatungsstellen<br />

Bernburg<br />

25.07.2012 jeden vierten Mittwoch im Monat<br />

22.08.2012 9 Uhr bis 12 Uhr, AWO Tages- und Kurzzeitpflege<br />

26.09.2012 Andreasstraße 1 – 3, 06406 Bernburg<br />

24.10.2012<br />

Bitterfeld-Wolfen<br />

08.08.2012 jeden zweiten Mittwoch im Monat<br />

12.09.2012 9 Uhr bis 12 Uhr, AWO Kreisverband Bitterfeld e. V.<br />

10.10.2012 Friedensstraße 2, 06749 Bitterfeld<br />

Dessau-Roßlau<br />

26.07.2012 jeden vierten Donnerstag im Monat<br />

23.08.2012 9 Uhr bis 12 Uhr, MDK Sachsen-Anhalt, Regionaldienst Dessau<br />

27.09.2012 Am Alten Theater 9, 06844 Dessau-Roßlau<br />

25.10.2012<br />

Kalbe (Milde)<br />

26.07.2012 jeden letzten Donnerstag im Monat<br />

30.08.2012 10 Uhr bis 13 Uhr, AWO Kreisverband Altmark e. V.<br />

27.09.2012 Bahnhofsstraße 27, 39624 Kalbe (Milde)<br />

25.10.2012<br />

Merseburg<br />

02.08.2012 jeden ersten Donnerstag im Monat<br />

04.10.2012 9 Uhr bis 12 Uhr, AWO Stadtverband Merseburg e. V.,<br />

06.09.2012 Bürgerhaus, Neumarkt 5, 06217 Merseburg<br />

(entfällt)<br />

Sangerhausen<br />

01.08.2012 jeden ersten Mittwoch im Monat<br />

05.09.2012 9:00 bis 12:00 Uhr und 12.30 Uhr bis 15.30 Uhr,<br />

03.10.2012 AWO Kreisverband Sangerhausen e. V.<br />

(entfällt) Karl-Liebknecht-Straße 33, 06526 Sangerhausen<br />

Stendal<br />

26.07.2012 jeden letzten Donnerstag im Monat<br />

30.08.2012 14 Uhr bis 17 Uhr, Johanniter-Krankenhaus Genthin-Stendal,<br />

27.09.2012 Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe (Eingang<br />

25.10.2012 Ambulanz, 1. Etage), Bahnhofstraße 24-25, 39576 Stendal<br />

Wernigerode<br />

11.07.2012 jeden zweiten Mittwoch im Monat<br />

08.08.2012 von 9.00 bis 12.00 Uhr und 13 Uhr bis 16 Uhr,<br />

12.09.2012 Harz-Klinikum Wernigerode-Blankenburg<br />

10.10.2012 Onkologische Tagesklinik im Medizinischen<br />

Versorgungszentrum (MVZ), Ilsenburger Straße 15,<br />

38855 Wernigerode<br />

Wittenberg<br />

09.08.2012 jeden zweiten Donnerstag im Monat<br />

13.09.2012 8:30 Uhr bis 11:30 Uhr, Arbeiterwohlfahrt Kreisverband<br />

11.10.2012 Wittenberg e. V., Marstallstraße 13, 06886 Wittenberg<br />

Onkologischer Arbeitskreis<br />

02.07.2012 jeden ersten Montag im Monat<br />

03.09.2012 Termine sind vorläufig, Jahresplan unter<br />

www.medizin.uni-halle.de/onkologie/index.php?id=357<br />

Selbsthilfegruppen und ihre Termine finden<br />

Sie auf unserer Internetseite www.sakg.de<br />

oder unter der Telefonnummer 0345 4788110<br />

Veranstaltungen und Kongresse<br />

Juli 2012<br />

06.07.2012 Festveranstaltung „20 Jahre Krebsselbsthilfe in Sachsen-Anhalt“<br />

Jubiläum Mit<strong>ein</strong>ander Für<strong>ein</strong>ander Landesverband für Krebsselbsthilfe<br />

Sachsen-Anhalt e. V., Gesundheitszentrum AOK<br />

Sachsen-Anhalt, Lüneburger Str. 4, Magdeburg<br />

11.07.2012 Treffen des Arbeitskreises der Pflegenden in der Onkologie<br />

15.30 Uhr bis 17.30 Uhr, Städtisches Klinikum Dessau-Roßlau,<br />

Auenweg 38 Dessau-Roßlau<br />

18.07.2012 Info-Treff: Wegweiser in schweren Stunden – Abschiedsrituale,<br />

Bestattungsvorsorge, Rechte und Pflichten im Trauerfall,<br />

Referenten: Berit Ichite, Trauerbegleiterin, André R<strong>ein</strong>efeld,<br />

Kroon Bestattungen, Christian Hojenski, Förster im Friedwald,<br />

17:00 Uhr, Geschäftsstelle der Sachsen-Anhaltischen Krebsgesellschaft<br />

(SAKG)<br />

August 2012<br />

15. 08.2012 Schnupperstunde – Qigong<br />

Gabriele Herbst, 17:00 Uhr, Geschäftsstelle der SAKG<br />

September 2012<br />

01.09.2012 Parkfest in der Südstadt<br />

Tombola 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Pestalozzipark, Halle (Saale)<br />

14.09.2012 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene<br />

10 Uhr bis 12 Uhr, AWO Kreisverband, Karl-Liebknecht-Str. 33,<br />

06526 Sangerhausen – Die Veranstaltung ist kostenfrei.<br />

Wir bitten um telefonische Voranmeldung unter 0345 4788110.<br />

15.09.2012 Freiwilligentag Halle (Saale)<br />

Marktplatz Halle (Saale)<br />

17.09.2012 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene<br />

16.30 Uhr bis 19.00 Uhr, Hansering 15, Halle (Saale)<br />

Hinweise zur Veranstaltung s. a. 14.09.<br />

19. 09.2012 Info-Treff: Knochenmetastasen – Was kann man tun?<br />

Referent: Prof. Dr. med. Karl-Stefan Delank, Direktor der Universitätsklinik<br />

und Poliklinik für Orthopädie am Universitätsklinikum<br />

Halle (Saale), 17:00 Uhr, Geschäftsstelle der SAKG<br />

21.09.2012 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene<br />

16.30 Uhr bis 18.30 Uhr, Knappe LIVA Küchen, Dornbergsweg 19,<br />

38855 Wernigerode – Hinweise zur Veranstaltung s. a. 14.09.<br />

25.09.2012 Gesund mit Genuss – Kochstudio für Krebsbetroffene<br />

15 Uhr bis 17 Uhr, AWO –Seniorenzentrum, Haus „Zepziger Weg“,<br />

Staufenberger Str. 18, 06406 Bernburg – Hinweise zur Veranstaltung<br />

s. a. 14.09.<br />

29.09.2012 Aktionstag des Tumorzentrums Anhalt „Gem<strong>ein</strong>sam gegen<br />

Krebs – <strong>ein</strong>e große Herausforderung für alle medizinischen<br />

Fachrichtungen“ 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr, Radisson Blue Hotel<br />

„Fürst Leopold“ Dessau-Roßlau<br />

28.09.2012 – Wochenendseminar für Krebsbetroffene und Angehörige<br />

30.09.2012 Leiterin: Petra-Alexandra Buhl, Pferde- und Freizeitparadies<br />

Ziemendorf (Altmark), Dorfstraße 49 g, 39619 Ziemendorf<br />

Oktober 2012<br />

01.10.2012 Aktion Lucia<br />

17:00 Uhr, Kl<strong>ein</strong>e Kapelle, Krankenhaus St. Elisabeth und<br />

St. Barbara, Mauerstraße 5, 06110 Halle (Saale)<br />

13.10.2012 Krebsaktionstag<br />

„Krebs-Therapien und Forschung im Wandel der Zeit“<br />

9:30 Uhr bis 16:30 Uhr, Stadthaus Halle (Saale), Marktplatz 2,<br />

06108 Halle (Saale) – Nähere Informationen sowie das vollständige<br />

Programm für beide Oktoberveranstaltungen erhalten<br />

Sie in der Geschäftsstelle der SAKG

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