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<strong>einfach</strong> <strong>retour</strong> · 6<br />
Bahndirektor Hans-Rudolf Mooser: «Die Matterhorn Gotthard Bahn stellt den Zugang zu Zermatt mit einem Top-Angebot<br />
ganzjährig sicher.»<br />
Viel unterwegs<br />
Mit ihrem Angebotsausbau hat die Matterhorn Gotthard<br />
Bahn mehr Menschen mit der Bahn befördert:<br />
Die Frequenzen im Geschäftsjahr 2008 stiegen um<br />
20 Prozent (per Ende Oktober). Besonders bevorzugt<br />
haben die Fahrgäste Reisen nach Zermatt oder in<br />
Richtung Goms. Im Knoten Andermatt stieg die Belebung<br />
um 7 Prozent, in Disentis um 10 Prozent.<br />
Möglich machten dies die Anbindung an den NEAT-<br />
Bahnhof Visp, die Ostausfahrt in Brig und die neuen<br />
Kometzüge für den Regionalverkehr. Der Agglomerationsverkehr<br />
Brig–Visp blieb 2008 noch unter den<br />
Erwartungen: Die Bevölkerung nutzte die 30 zusätzlichen<br />
Verbindungen zwischen Brig und Visp noch<br />
zu wenig. 2009 sollen vor allem Pendler sowie<br />
Brig–Visp-Reisende generell mit diversen Aktionen<br />
zum Umsteigen animiert werden.<br />
Eine öffentliche Strasse wäre doch ein<br />
probates Mittel für die erfolgreiche<br />
Destinationsentwicklung?<br />
Gemäss Benchmark Report zum alpinen<br />
Tourismus ist Zermatt der erfolgreichste<br />
alpine Tourismusort der Schweiz und der<br />
zweiterfolgreichste des Alpenraums. Erfolg<br />
durch Strasse oder nicht: Es ist weder das<br />
eine noch das andere belegbar. Fakt ist: Die<br />
touristische Entwicklung von Zermatt war<br />
in den letzten 20 Jahren besser als bei allen<br />
anderen grösseren Tourismusdestinationen<br />
der Schweiz, ungeachtet einer öffentlichen<br />
Zufahrt.<br />
Entspricht eine Strasse mitten ins Dorf<br />
von Zermatt dem Wunsch der heutigen<br />
Gäste?<br />
Das müsste eine Gästebefragung erst zeigen.<br />
Sollten die Gäste den Ausbau der Strasse<br />
bis eingangs Zermatt als nötig erachten,<br />
heisst das noch nicht, dass sie auch bereit<br />
wären, für eine Komfortsteigerung – sofern<br />
sie dies als solche beurteilen – auch zu zahlen.<br />
Letztlich entscheidet die Nachfrage.<br />
Werden Sie die Eröffnung dieser Strasse<br />
miterleben?<br />
Die Zermatter haben Anspruch auf eine erhöhte<br />
Sicherheit auf der Strasse Täsch–<br />
Zermatt, das ist unbestritten. Doch sollten<br />
sie abwägen, was mehr Erfolg bringt: eine<br />
öffentliche Strasse mit allen Auswirkungen<br />
oder die einzigartige Marke «autofrei». Die<br />
heutige Lösung mit dem MTT und dem hohen<br />
Standard des öffentlichen Verkehrs<br />
bringt viele Vorteile.<br />
Zudem liegen die Verkehrsprioritäten im<br />
Oberwallis und im Bezirk Visp anderweitig:<br />
Stalden leidet unter zunehmender Belastung<br />
des Durchgangsverkehrs und pocht<br />
schon seit Langem auf eine Lösung. Grächen<br />
hat immer noch keine durchgehende<br />
zweispurige Strasse. Allein deshalb bin ich<br />
überzeugt, dass ich eine öffentliche Strasse<br />
nach Zermatt wohl nicht erleben werde.