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Unten kalt,<br />
oben fegt die «Guggsa»<br />
Mit den Abfahrtsskiern ruckelte Klaus Garbely die ersten Male über die Loipe.<br />
Inzwischen nahm er 17-mal am Gommerlauf teil.<br />
An diesem Sport muss etwas dran sein: Mit<br />
25 zog es Klaus Garbely, Lokführer aus Reckingen,<br />
nach Lern- und Arbeitsjahren in<br />
der Deutschschweiz ins Goms zurück –<br />
nicht nur wegen des Langlaufs, aber auch.<br />
17 Gommerläufe sind es inzwischen geworden.<br />
«Den ersten Lauf absolvierte ich<br />
ohne einen Meter Training. Als Gommer<br />
lief man <strong>einfach</strong> den Gommer», lacht er.<br />
«Ich trainiere<br />
nach Lust<br />
und Laune»<br />
Nun ist letzterer, der Lauf, so eigenwillig<br />
wie seine Läufer. «Ich lief 15 Gommerläufe<br />
bei schlechtem Wetter. In Blitzingen war es<br />
kalt, in Oberwald fegte die ‹Guggsa› wie<br />
ein ausgewachsener Schneesturm. Die<br />
Skier klebten, denn wachsen kann man bei<br />
diesen wechselnden Verhältnissen nicht<br />
richtig», erzählt Garbely.<br />
Auf die Skatingskier kommt jetzt nur noch<br />
Abfahrtswachs. Klaus Garbely trainiert regelmässig,<br />
um der Fitness willen, aber «immer<br />
nach Lust und Laune». Die fünf Skatingschritte<br />
hat er sich selber beigebracht:<br />
Fünf Saisons feilte er an den verschiedenen<br />
Rhythmen, symmetrisch, asymmetrisch,<br />
langes Gleiten. Er kontrollierte Puls und<br />
spürte so heraus, wie er das Rennen angehen<br />
wollte.<br />
Am Anfang war der Ski<br />
Noch heute lacht er über seine ersten Gehoder<br />
eben Gleitversuche auf der Loipe.<br />
Klaus Garbely, dazumal 10-jährig, startete<br />
an Familienrennen. «Teilnehmen ging über<br />
alles. Ungeachtet dessen, ob man langlaufen<br />
konnte oder nicht.» In der Schule<br />
hätten sie ebenfalls das Langlaufen geübt.<br />
Wer welche besass, zog die Langlaufskier<br />
an. Die anderen ruckelten unverdrossen<br />
mit den Abfahrtsskiern im Schlittschuhschritt<br />
nach Münster und zurück.<br />
Lokführer Klaus Garbely: «Ein gut präparierter Ski ist der halbe Lauf.»<br />
Später freilich, im Skiclub Obergoms, gings<br />
mit richtigen Langlaufskiern ringer. Dennoch<br />
hat Klaus Garbely eine Rennkarriere<br />
an den Nagel gehängt. «Ich habe kein Talent<br />
erkannt», sagt er von sich.<br />
Erprobtes statt Experimente<br />
So wurden die Gommerläufe zum persönlichen<br />
Wettrennen mit und gegen sich: «Ich<br />
sage mir jedes Jahr bewusst: langsam starten.<br />
Dann hänge ich mich an einen, den<br />
ich kenne, mein Ehrgeiz treibt mich an und<br />
ab Ulrichen ists ein Krampf», spasst er.<br />
Auf die Theorien vom Ernähren vor dem<br />
Wettkampf pfeift der Skater. «Das essen,<br />
was man gewohnt ist. Ich esse am Wettkampfmorgen<br />
Brot mit Butter und Konfitüre,<br />
wie ich das morgens immer tue.» Ein-<br />
<strong>einfach</strong> <strong>retour</strong> · 7<br />
mal, am Jungfraumarathon, hat Garbely<br />
experimentiert: Er ass einen Teller Spaghetti.<br />
Das ging drei Kilometer lang gut. «Danach<br />
musste ich aufgeben. Mir war übel.»<br />
Am 22. Februar 2009 will er es noch einmal<br />
wissen. Er wird sich in Blitzingen erneut<br />
sagen: «Langsam starten.»<br />
Mit der Bahn ins Ziel<br />
Immer gut in Form ist die Matterhorn Gotthard<br />
Bahn: Als fahrende Tribüne begleitet sie den Gommerlauf<br />
Jahr für Jahr von Blitzingen nach Oberwald.<br />
Die Reisenden im Extrazug fahren bequem mit der<br />
Spitze mit. Die Platzzahl ist beschränkt.