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Erkundung und Sanierung einer Setzungsstelle<br />

eines hohen Dammes der Hochgeschwindig-<br />

keitsstrecke Köln – Rhein/Main<br />

Dipl.-Ing. Manuel Stelte, Keller Grundbau G<strong>mbH</strong>, Bochum<br />

Dipl.-Ing. Steffen Tost, <strong>BAUGRUND</strong> <strong>DRESDEN</strong> <strong>Ingenieurgesellschaft</strong> <strong>mbH</strong>, Dresden<br />

Seite 1 von 8<br />

Seit Inbetriebnahme der Hochgeschwindigkeitsstrecke Köln – Rhein/Main der Deutschen Bahn AG im<br />

Jahre 2002 wurden an einem Damm anhaltende Setzungen gemessen. Im Zuge der Ursachenermittlung<br />

wurde unter anderem festgestellt, dass unter der Setzungsmulde, etwa im Bereich der Dammaufstandsfläche,<br />

eine Schwächezone vorhanden war. Im Sommer 2007 erfolgte eine Ertüchtigung der Schwächezone<br />

bei Aufrechterhaltung des Verkehrs durch eine neuartige Kombination verschiedener Injektionsverfahren<br />

und unter permanenter messtechnischer Überwachung der Gleise. Die während und nach<br />

der Sanierung durchgeführten Verformungsmessungen bestätigen, dass es erstmals gelungen ist, eine<br />

Schwächezone in der Dammaufstandsfläche eines Bahndammes unter den komplizierten Randbedingungen<br />

so zu vergüten, dass keine weiteren Setzungen erwartet werden.<br />

1. Einführung<br />

An der Neubaustrecke (NBS) Köln – Rhein/Main<br />

der Deutschen Bahn AG wurden in einem<br />

ca. 45 m langen Bereich des Dammes nördlich<br />

der Eisenbahnüberführung (EÜ) B 413 anhaltende<br />

Setzungen festgestellt. Auch nach der Aufnahme<br />

des planmäßigen Zugbetriebes im Jahre<br />

2002 sind bis zum Jahr 2005 weitere Setzungen<br />

bis maximal ca. 70 mm eingetreten (Bild 1).<br />

Setzung [mm]<br />

0<br />

10<br />

20<br />

30<br />

40<br />

50<br />

60<br />

70<br />

80<br />

2001 2002 2003 2004 2005<br />

0<br />

Zeit [Jahre]<br />

5,0<br />

13,0<br />

19,0<br />

24,0<br />

28,6<br />

Setzungen im Gleis<br />

Köln - Frankfurt<br />

56,0 56,8<br />

63,2<br />

69,2<br />

72,2<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Zeit [Monate]<br />

Bild 1. Beispiel des zeitlichen Verlaufs der von<br />

Mitte 2001 bis Mitte 2005 gemessenen Setzungen<br />

Da aufgrund der anhaltenden Setzungs-<br />

tendenzen zu erwarten war, dass 2006 die vorhandenen<br />

Höhenregulierungsreserven der Festen<br />

Fahrbahn aufgebraucht sind, wurden Untersuchungen<br />

zu den Setzungsursachen durchgeführt<br />

und nach einem Konzept zur Sanierung der Setzungsstelle<br />

gesucht.<br />

Der Damm der NBS Köln – Rhein/Main verläuft<br />

parallel und im Abstand von ca. 50 m zur<br />

Achse der umverlegten Bundesautobahn<br />

BAB A 3 (Bild 2).<br />

Der NBS-Damm kreuzt im spitzen Winkel die<br />

frühere Aufstandsfläche des Dammes der ehemaligen<br />

Autobahn. Die Autobahn wurde wegen des<br />

Neubaues der ICE-Strecke nach Nordosten in ihre<br />

jetzige Lage verlegt.<br />

Der Damm im Bereich der Setzungsmulde hat<br />

eine Höhe von ca. 10 m bis 11 m. Er befindet sich<br />

in Kurvenlage und ist in Fahrtrichtung von Köln<br />

nach Frankfurt, d.h. von Nordwesten nach Südosten<br />

schwach geneigt.<br />

Die Gleise sind mit u = 170 mm überhöht. Der<br />

Böschungswinkel der Dammböschungen beträgt<br />

29° (Böschungsneigung 1 : 1,8).


Bild 2. Örtliche Situation, Blick Richtung Köln<br />

2. Untersuchungen zur Ursachenermittlung<br />

Zunächst wurden die Bestandsunterlagen in Bezug<br />

auf die Vollständigkeit der Gütenachweise<br />

für den Erdbau, die Lage der Dammaufstandsfläche,<br />

die Lage von Bodenaustauschzonen und<br />

eventuell vorhandener Fehl- oder Schwachstellen<br />

recherchiert.<br />

Im Sommer 2005 begannen im Dammbereich<br />

die Baugrunderkundungen. Dazu wurden insgesamt<br />

6 verrohrte Rammkernbohrungen von der<br />

Dammkrone aus und 30 Schwere Rammsondierungen<br />

(DPH) von der Dammkrone bzw. von den<br />

Böschungen aus niedergebracht. Die maximale<br />

Erkundungstiefe betrug bei den Bohrungen<br />

31 m und bei den Schweren Rammsondierungen<br />

25 m.<br />

Der Zweck der Bohrungen bestand darin, den<br />

Schichtaufbau nachzuerkunden und umfangreiches<br />

Probenmaterial, insbesondere ungestörte<br />

Proben zu gewinnen. Anhand der Schweren<br />

Rammsondierungen sollten flächendeckend maßgebende<br />

Eigenschaften des Dammmaterials und<br />

des Untergrundes, z. B. Lagerungsdichte und<br />

Steifigkeit erfasst werden.<br />

An den ungestörten Bodenproben wurden<br />

verschiedene bodenmechanische Laborversuche<br />

ausgeführt. Die Proben wurden dabei so ausgewählt,<br />

dass alle Schichten und die unterschiedlichen<br />

Konsistenzen erfasst wurden.<br />

An 16 Bodenproben wurden Drucksetzungsversuche<br />

in der Regel als Zeitsetzungsversuche<br />

ausgeführt.<br />

Außerdem wurden der Fahrweg und der<br />

Damm in regelmäßigen Abständen mittels eines<br />

umfangreichen geodätischen Messprogramms<br />

beobachtet, um so Rückschlüsse auf die<br />

Größe und den Verlauf der Verformungen zu<br />

erhalten.<br />

Seite 2 von 8<br />

3. Ergebnisse der Baugrunduntersuchungen<br />

und Setzungsursachen<br />

Ausgehend von den vorhandenen geotechnischen<br />

Unterlagen zum Bau der NBS waren im Dammuntergrund<br />

unter einer dünnen Oberbodenschicht<br />

quartäre Deckschichten aus Verwitterungslehm<br />

und darunter devonische Schichten aus Schluffstein,<br />

Tonstein und Sandstein zu erwarten. Der<br />

Verwitterungslehm ist ein meist kiesiger, aus<br />

Tonschieferstücken bestehender, sandiger und<br />

schluffiger Ton mit weicher bis steifer Konsistenz.<br />

Die devonischen Schichten stehen in den oberen<br />

Zonen als Lockergestein an. Nach der Tiefe<br />

gehen diese Zersatzschichten allmählich in meist<br />

sandige, schluffige Tone mit steif bis halbfester<br />

Konsistenz und schließlich in ein entfestigtes<br />

Festgestein über. Der Damm oberhalb der natürlich<br />

anstehenden Schichten besteht von oben nach<br />

unten aus der Frostschutzschicht, der bis 3 m unter<br />

SO reichenden Unteren Tragschicht und dem<br />

Dammerdkörper.<br />

Die verbesserte Dammschüttung, der Erdkörper<br />

des Dammes und die Untere Tragschicht wurden<br />

aus gemischtkörnigen, gut abgestuften Ausbruchmassen,<br />

d.h. aus gebrochenem Schluffstein-/<br />

Tonstein-/Sandsteinmaterial (meist als GU ) hergestellt<br />

und entsprechend den Anforderungen der<br />

Regelwerke verdichtet. Die Untere Tragschicht<br />

wurde in den unteren Lagen mit 2 % und in der<br />

obersten Lage mit 5 % Bindemittel verbessert.<br />

Grundwasser wurde in Tiefen von ca. 15 m bis<br />

20 m festgestellt.<br />

Bild 3 zeigt exemplarisch einen im Ergebnis<br />

der Erkundungen erstellten Längsschnitt im Bereich<br />

des Gleises Köln - Frankfurt.<br />

Anhand der Schlagzahlen N10 der DPH können<br />

auf Erfahrung beruhende Aussagen zur Zusammendrückbarkeit<br />

und zur Steifigkeit gegeben<br />

werden. Insbesondere wurde auf die in<br />

DIN 4093-3 (1) enthaltenen Korrelationen zwischen<br />

N10 und den Steifebeiwert nach OHDE<br />

zurückgegriffen. Schlagzahlen N10 ≤ 5, besonders<br />

jedoch Schlagzahlen N10 ≤ 3 deuten somit auf<br />

Schwächezonen hin. Entsprechend dieser Klassifizierung<br />

ließen sich 2 Schwächezonen in unterschiedlichen<br />

Tiefenlagen eingrenzen (Bild 3).<br />

Eine untere Schwächezone mit vorwiegend<br />

N10 < 3 wurde im Bereich der Dammaufstandsfläche<br />

etwa über die Breite der Dammkrone und<br />

bis zu 30 m Länge festgestellt. Im Extremfall<br />

wurden hier sogar Schlagzahlen N10 = 0 - 2 über<br />

eine Mächtigkeit von 2 m lokalisiert. Wie den<br />

vorhandenen Unterlagen entnommen wurde, ist


338<br />

334<br />

330<br />

326<br />

322<br />

318<br />

0.00<br />

0.50<br />

1.00<br />

1.50<br />

2.00<br />

2.50<br />

3.00<br />

3.50<br />

4.00<br />

4.50<br />

5.00<br />

5.50<br />

6.00<br />

6.50<br />

7.00<br />

7.50<br />

8.00<br />

8.50<br />

9.00<br />

9.50<br />

10.00<br />

10.50<br />

11.00<br />

11.50<br />

12.00<br />

12.50<br />

12.90<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Köln Frankfurt<br />

0.00<br />

0.50<br />

1.00<br />

1.50<br />

2.00<br />

2.50<br />

3.00<br />

3.50<br />

4.00<br />

4.50<br />

5.00<br />

5.50<br />

6.00<br />

6.50<br />

7.00<br />

7.50<br />

8.00<br />

8.50<br />

9.00<br />

9.50<br />

10.00<br />

10.50<br />

11.00<br />

11.50<br />

12.00<br />

12.50<br />

13.00<br />

13.50<br />

14.00<br />

14.50<br />

15.00<br />

15.50<br />

16.00<br />

16.10<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Bild 3. Längsschnitt im Gleis Köln – Frankfurt mit erkundeten Schwächezonen<br />

im unmittelbaren Anschlussbereich der unteren<br />

Schwächezone in Richtung Frankfurt während<br />

des Streckenbaues ein Bodenaustausch mit ausreichender<br />

Güte vorgesehen worden.<br />

Eine weitere, obere Schwächezone, die allerdings<br />

eine wesentlich geringere Längs- und<br />

Querausdehnung sowie Mächtigkeit als die untere<br />

Schwächezone aufweist, wurde ca. 1 m bis 1,5 m<br />

ab UK Untere Tragschicht ermittelt. Sie erstreckt<br />

sich etwa auf 20 m Länge.<br />

In Bild 4 ist schematisch der Zusammenhang<br />

zwischen der Ausprägung der Schwächezonen<br />

(oben) und den geodätisch ermittelten Setzungsmulden<br />

(unten) dargestellt. Danach besteht ein<br />

direkter Zusammenhang zwischen der erkundeten<br />

Intensität der unteren Schwächezone und dem<br />

Bereich mit den größten Verformungen. Demzufolge<br />

haben sich die Schwächezonen als eindeutige<br />

Ursachen für die eingetretenen Setzungen erwiesen.<br />

4. Setzungsprognosen und Folgerungen<br />

für die Sanierung<br />

Bereich der Setzungsmulde<br />

Zur Prognose des Zeit-Setzungs-Verlaufes des<br />

Fahrweges sowie des Untergrundes wurden umfangreiche<br />

zweidimensionale Finite-Elemente-<br />

Berechnungen durchgeführt (2). Dazu wurden die<br />

Materialparameter für das verwendete Stoffgesetz<br />

(Hardening-Soil-Modell) anhand der Ergebnisse<br />

der Drucksetzungsversuche und anhand der<br />

Schlagzahlen der DPH abgeleitet. In Bild 5 ist<br />

OK Feste Fahrbahn<br />

Setzungsmaximum<br />

0.00<br />

0.50<br />

1.00<br />

1.50<br />

2.00<br />

2.50<br />

3.00<br />

3.50<br />

4.00<br />

4.50<br />

5.00<br />

5.50<br />

6.00<br />

6.50<br />

7.00<br />

7.50<br />

8.00<br />

8.50<br />

9.00<br />

9.50<br />

10.00<br />

10.50<br />

11.00<br />

11.50<br />

12.00<br />

12.50<br />

13.00<br />

13.50<br />

14.00<br />

14.50<br />

15.00<br />

15.50<br />

16.00<br />

16.50<br />

17.00<br />

17.50<br />

18.00<br />

18.50<br />

19.00<br />

19.50<br />

20.00<br />

0 10 20 30 40 50<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.00<br />

0.50 Beton<br />

0.50<br />

0.50<br />

1.00 FSS<br />

1.00<br />

1.00<br />

1.50<br />

1.50<br />

1.50<br />

2.00 Untere Tragschicht<br />

2.00<br />

2.00<br />

2.50<br />

2.50<br />

2.50<br />

3.00<br />

3.00<br />

3.00<br />

3.50<br />

3.50<br />

3.50<br />

4.00<br />

4.00 obere<br />

4.00<br />

4.50<br />

4.50<br />

5.00<br />

Schwächezone 4.50<br />

5.00<br />

5.00<br />

5.50<br />

5.50<br />

5.50<br />

6.00<br />

6.00<br />

6.00<br />

6.50<br />

6.50<br />

6.50<br />

7.00<br />

7.00<br />

7.00<br />

7.50<br />

7.50<br />

7.50<br />

8.00 Auffüllung 8.00<br />

8.00<br />

8.50<br />

8.50<br />

8.50<br />

9.00 (Damm) 9.00<br />

9.00<br />

OK Urgelände9.50<br />

9.50<br />

9.50<br />

10.00<br />

10.00<br />

10.00<br />

10.50<br />

10.50<br />

10.50<br />

11.00<br />

11.00<br />

11.00<br />

11.50 untere 11.50<br />

11.50<br />

12.00<br />

12.00<br />

12.00<br />

12.50 Schwächezone<br />

12.50<br />

12.50<br />

13.00<br />

13.00<br />

13.00<br />

13.50<br />

13.50<br />

13.50<br />

14.00<br />

14.00<br />

14.00<br />

14.50<br />

14.50<br />

14.50<br />

15.00<br />

15.00<br />

15.00<br />

15.50<br />

15.50<br />

15.50<br />

16.00<br />

16.00<br />

16.00<br />

16.50<br />

16.50<br />

16.50<br />

17.00<br />

Verwitterungslehm oder<br />

17.00<br />

17.00<br />

17.50<br />

17.50<br />

17.50<br />

18.00<br />

18.00<br />

Schluffsteinzersatz<br />

18.00<br />

18.50<br />

Schluffsteinzersatz<br />

18.50<br />

18.50<br />

19.00<br />

19.00<br />

19.00<br />

19.50<br />

19.50<br />

20.00<br />

19.50<br />

20.10<br />

20.00<br />

0 10 20 30 40 50<br />

20.10<br />

19.85<br />

0 10 20 30 40 50<br />

0 10 20 30 40 50<br />

0.00<br />

0.50<br />

1.00<br />

1.50<br />

2.00<br />

2.50<br />

3.00<br />

3.50<br />

4.00<br />

4.50<br />

5.00<br />

5.50<br />

6.00<br />

6.50<br />

7.00<br />

7.50<br />

8.00<br />

8.50<br />

9.00<br />

9.50<br />

10.00<br />

10.50<br />

11.00<br />

11.50<br />

12.00<br />

12.50<br />

13.00<br />

13.50<br />

14.00<br />

14.50<br />

15.00<br />

15.50<br />

16.00<br />

16.50<br />

17.00<br />

17.50<br />

18.00<br />

18.50<br />

19.00<br />

19.50<br />

20.00<br />

20.10<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Seite 3 von 8<br />

exemplarisch eines der verwendeten Finite-<br />

Elemente-Modelle dargestellt.<br />

Entfernung von Streckeachse [m]<br />

5<br />

0<br />

-5<br />

-10<br />

-15<br />

-20<br />

-25<br />

a) Schwächezonen<br />

obere Schwächezone<br />

untere Schwächezone<br />

weniger stark ausgeprägt<br />

untere Schwächezone<br />

stark ausgeprägt<br />

b) Setzungsmulden<br />

10 m<br />

18.00<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Setzungsmaximum<br />

Betriebs-km<br />

Köln Frankfurt<br />

20.00<br />

20.10<br />

0 10 20 30 40 50<br />

Bodenaustauschbereich<br />

Böschungsfuß<br />

Gleis F - K<br />

Streckenachse<br />

Gleis K - F<br />

Gleis F - K<br />

Streckenachse<br />

Gleis K - F<br />

Setzungen ab<br />

Mai 2004 in mm<br />

Bild 4: Räumliche Lage der Schwächezone und<br />

der Setzungsmulde (Draufsicht)<br />

In den Finite-Elemente-Berechnungen wurden<br />

die bisherige Belastungsgeschichte (Rückbau des<br />

vorhandenen Autobahndammes, Herstellung des<br />

Dammes einschließlich Oberbau) sowie die Zeiträume<br />

der bisherigen und zu erwartenden Setzun-<br />

0.00<br />

0.50<br />

1.00<br />

1.50<br />

2.00<br />

2.50<br />

3.00<br />

3.50<br />

4.00<br />

4.50<br />

5.00<br />

5.50<br />

6.00<br />

6.50<br />

7.00<br />

7.50<br />

8.00<br />

8.50<br />

9.00<br />

9.50<br />

10.00<br />

10.50<br />

11.00<br />

11.50<br />

12.00<br />

UK Bodenaustausch<br />

12.50<br />

13.50<br />

14.00<br />

14.50<br />

15.00<br />

15.50<br />

16.00<br />

16.50<br />

17.00<br />

17.50<br />

0.00<br />

0.50<br />

1.00<br />

1.50<br />

2.00<br />

2.50<br />

3.00<br />

3.50<br />

4.00<br />

4.50<br />

5.00<br />

5.50<br />

6.00<br />

6.50<br />

7.00<br />

7.50<br />

8.00<br />

8.50<br />

9.00<br />

9.50<br />

10.00<br />

10.50<br />

11.00<br />

11.50<br />

12.00<br />

12.50<br />

13.00<br />

13.50<br />

14.00<br />

14.50<br />

15.00<br />

15.50<br />

16.00<br />

16.50<br />

17.00<br />

17.50<br />

18.00<br />

18.50<br />

19.00<br />

19.50<br />

0 5 10 m<br />

10 m<br />

5<br />

3<br />

1<br />

-1<br />

-3<br />

-5<br />

-7<br />

-9<br />

-11<br />

-13<br />

-15<br />

-17<br />

-19


gen berücksichtigt. Der Zeit-Setzungs-Vorgang<br />

wurde vereinfachend als Konsolidierungsvorgang<br />

bei voller Wassersättigung angenommen.<br />

Bild 5. Finite-Elemente-Modell mit Schwächezonen<br />

im Untergrund und im Damm<br />

Die Zeitsetzungsverläufe nach Herstellung der<br />

Festen Fahrbahn wurden jeweils mit und ohne<br />

Verkehrslast berechnet. Als setzungserzeugende<br />

Belastung wurde ca. 1/3 der UIC-Last, d. h.<br />

20 kN/m² angesetzt.<br />

Im Ergebnis der durchgeführten Setzungsberechnungen<br />

wurde festgestellt, dass ein schnelles<br />

Abklingen der Setzungen nicht zu erwarten war,<br />

was auch durch die kontinuierlich durchgeführten<br />

geodätischen Setzungsmessungen bestätigt wurde.<br />

Da die länger andauernden Setzungen ein nicht<br />

tolerierbares Risiko darstellten und da die erkundete<br />

untere Schwächezone als Hauptursache für<br />

die Setzungen identifiziert worden war, wurde<br />

beschlossen, eine Sanierung der unteren Schwächezone<br />

vorzunehmen.<br />

Auf eine Sanierung der oberen Schwächezone<br />

wurde aufgrund der geringen Ausdehnung und<br />

einer damit zu erwartenden untergeordneten<br />

Auswirkung auf die eingetretenen Verformungen<br />

verzichtet.<br />

5. Sanierung der unteren Schwächezone<br />

Das Ziel der Sanierung bestand darin, die untere<br />

Schwächezone mittels Injektionen zu ertüchtigen.<br />

Als Grundlage für den Nachweis der erfolgreichen<br />

Bodenvergütung mittels Injektion bzw. Verdichtung<br />

wurden Ergebnisse von nachträglich<br />

Schweren Rammsondierungen herangezogen, die<br />

an den Stellen der im Rahmen der Erkundung<br />

2005 durchgeführten DPH auszuführen waren.<br />

Dazu wurden die Schlagzahlen N10 vor und nach<br />

der Sanierungsmaßnahmen über die gesamte Höhe<br />

der Schwächezone untereinander verglichen.<br />

Seite 4 von 8<br />

Als weitere „indirekte“ Nachweiskriterien für<br />

die Bodenvergütung wurden die sich an der Festen<br />

Fahrbahn während der Injektion einstellenden<br />

Hebungen, die während der Injektion verpressten<br />

Mengen sowie der weitere Setzungsverlauf herangezogen.<br />

Die Eigenschaften der zu behandelnden Bodenschichten<br />

(TL- und TM-Böden) schlossen<br />

eine Behandlung mit einer porenverfüllenden<br />

Injektion aus, so dass Injektionsverfahren<br />

mit dem eine Verdrängung und Verdichtung des<br />

Bodens erreicht werden konnten, anzuwenden<br />

waren.<br />

Zum Einsatz kam eine neuartige Kombination<br />

von Verdichtungs- und Soilfrac®-Injektionen.<br />

- Verdichtungsinjektion<br />

Bei der Verdichtungsinjektion (Compaction<br />

Grouting) wird über ein im zu verbessernden<br />

Baugrund eingebrachtes Bohrrohr oder Bohrgestänge<br />

Mörtel unter Druck verpresst, wobei der<br />

Mörtel aufgrund seiner Zusammensetzung und<br />

Fließeigenschaften nicht in die Poren des Baugrundes<br />

eindringt (3). Auf diese Weise lassen<br />

sich Böden bis in den bindigen Bereich behandeln.<br />

Dabei wird die Konsistenz des Injektionsmaterials<br />

so gewählt, dass es nicht zu einem klüftigen<br />

Aufbrechen des Bodens sondern zu einer<br />

volumenmäßigen Verdrängung kommt.<br />

Die kombiniert zur Verdichtungsinjektion vorgenommenen<br />

Soilfrac®-Injektionen wurden zur<br />

Erzielung einer annähernd homogenen Stabilisierung<br />

bzw. gleichmäßigen Verspannung im oberen<br />

Dammkörper durchgeführt. Sie dienten weiterhin<br />

zur Vergleichmäßigung des erzeugten Verpresskörpers<br />

sowie der Möglichkeit, gezielte Ausgleichsinjektionen<br />

vornehmen zu können.<br />

- Soilfrac®-Verfahren<br />

Bei diesem Verfahren wird im Gegen-<br />

satz zur Verdichtungsinjektion eine hydraulische<br />

Rissbildung erzeugt. Ursache für die Rissbildung<br />

ist der Einsatz von Suspensionen auf Zementbasis<br />

an Stelle steifen Mörtels. Bei diesem Injektionsver-fahren<br />

kommt es zu einer Verdichtung infolge<br />

Aufbrechen und Fracen (Aufreißen) des<br />

Bodens. Jedoch entsteht dabei nicht ein konzentrierter<br />

Injektionskörper sondern eine verzweigte<br />

Fracstruktur, die in Richtung der größten<br />

Hauptspannung die Größte Ausdehnung erreicht.<br />

Eingesetzt wurde das Soilfrac®-Verfahren<br />

zur Feinsteuerung der Stabilisierung und gezielten<br />

Hebung des Gleiskörpers.


- Ausführung der Verdichtungsinjektion<br />

Zur optimalen Injektion der Schwächezone wurde<br />

die Anordnung von 28 Injektionsfächern gewählt.<br />

Die bis zu 30 m langen Bohrungen mit unterschiedlichen<br />

Neigungen wurden geometrisch der<br />

Ausdehnung der Schwächezone angepasst<br />

(Bild 6).<br />

Bild 6a. Querschnitt des Bahndamms<br />

Bild 6b. Grundriss des Bahndamms<br />

Da alle Arbeiten unter Aufrechterhaltung des<br />

planmäßigen Zugbetriebes erfolgen mussten,<br />

wurden im Vorfeld in einem Mess- und Alarmplan<br />

alle notwendigen Maßnahmen und Vorgehensweisen<br />

für die Einhaltung der strengen bahnbetriebsrelevanten<br />

Sicherheitskriterien festgeschrieben.<br />

Nach Abteufen der Bohrungen begann<br />

der Verpressvorgang unmittelbar über das Bohrgestänge.<br />

Das Gestänge wurde in Schritten von<br />

0,50 m gezogen, so dass eine Einzelstufenverpressung<br />

in den planmäßigen Verpressabschnitten<br />

erfolgen konnte.<br />

Durch das Abteufen der Bohrungen und damit<br />

verbundenen Spannungsumlagerungen traten zunächst<br />

Setzungen auf. Im weiteren Verlauf der<br />

Verdichtungsinjektion wurden Hebungen bis zu<br />

Seite 5 von 8<br />

3 mm gemessen (siehe hierzu Abschnitt 6 und<br />

Bild 7).<br />

Als Injektionsmaterial kam ein hydraulisch abbindender<br />

Mörtel zum Einsatz.<br />

Bild 7. exemplarischer Verformungsverlauf während<br />

der Injektionsarbeiten (24h-GD = Mittelwert<br />

aus allen Messwerten über 24 Stunden)<br />

Das festgelegte Injektionskonzept wurde wie<br />

geplant permanent anhand der messtechnischen<br />

Beobachtung der Gleislage bezüglich Verpressmengen<br />

und -druck angepasst.<br />

Im Pilgerschritt wurden zunächst Primärpunkte<br />

mit festgelegtem Verpressdruck und festgelegter<br />

Verpressmenge hergestellt, um eine erste Verspannung<br />

des Bodens zu erzielen. Danach wurden<br />

Sekundärpunkte ohne Begrenzung von Injektionsmenge<br />

bis zu einem vorher definierten Druckniveau<br />

hergestellt (Bild 8).<br />

Bild 8. Anordnung von Primär- und Sekundärpunkten<br />

Durch das Einpressen von Injektionsmaterial in<br />

den Sekundärpunkten wurde eine Verspannung<br />

des Bodens mit dem bereits angesteiften bzw.<br />

ausgehärteten Mörtel der Primärpunkte erreicht.<br />

Alle Verpressmengen und -drücke wurden online<br />

registriert und ausgewertet. Bei den Sekundärpunkten<br />

konnte eine Erhöhung des Drucks um<br />

ca. 30 % festgestellt werden.<br />

- Durchführung der Soilfrac®-Arbeiten<br />

Die kombiniert zur Verdichtungsinjektion vorgenommenen<br />

Soilfrac®-Injektionen wurden zur


Erzielung einer annähernd homogenen Stabilisierung<br />

bzw. gleichmäßigen Verspannung im<br />

oberen Dammkörper durchgeführt. Sie dienten<br />

weiterhin zur Vergleichmäßigung des erzeugten<br />

Verpresskörpers sowie der Möglichkeit, ge-<br />

zielte Ausgleichsinjektionen vornehmen zu können.<br />

Aufgrund der erzielten Vorspannungen durch<br />

die Verdichtungsinjektion wurden während der<br />

Bohrarbeiten und des Einbaus der Manschettenrohre<br />

keine Setzungen festgestellt (Bild 7).<br />

Die Beaufschlagung der einzelnen Injektionsstufen<br />

erfolgte in mehreren Phasen, so dass<br />

ein möglichst gleichmäßiges Druck- und Verformungsniveau<br />

über den gesamten Injektionsbereich<br />

erreicht wurde. Aufgrund des auf Inhomogenitäten<br />

hindeutenden uneinheitlichen Druckniveaus<br />

zu Beginn der Soilfrac-Arbeiten hat sich<br />

die Durchführung dieses 2. Injektionsverfahrens<br />

als sinnvoll erwiesen.<br />

Injiziert wurde mit bis zu fünf Injektionsphasen,<br />

wobei sich eine Steigerung des Druckniveaus<br />

zwischen der ersten und fünften Phase im<br />

Mittel von bis zu 75 % ergab.<br />

In Bild 9 sind die Injektionsdrücke und die<br />

Injektionsmengen der Soilfrac-Arbeiten graphisch<br />

dargestellt. Das relativ einheitliche Niveau der<br />

Enddrücke ist deutlich erkennbar. Um jedoch<br />

bereichsweise gezielte Hebungen zu erreichen<br />

wurden örtlich höhere Verpressmengen eingebracht.<br />

Durch die im Dammkörper verbliebenen Manschattenrohre<br />

besteht die Möglichkeit, die<br />

Soilfrac®-Injektionen ggf. zu wiederholen.<br />

6. Messtechnische Überwachung<br />

Eine permanente messtechnische Überwachung<br />

der Festen Fahrbahn war zwingend notwendig,<br />

um die Sanierungsarbeiten unter laufendem<br />

Zugbetrieb zielgerichtet und ohne schädliche<br />

Auswirkungen auf den Fahrweg ausführen<br />

zu können. Dazu wurde zusätzlich zu den regelmäßigen<br />

geodätischen Messungen der Gleislage<br />

auch ein automatisch arbeitendes hydrostatisches<br />

Druckschlauchwaagensystem der Firma Getec<br />

G<strong>mbH</strong> installiert.<br />

Verpressdruck<br />

Verpressmenge<br />

Frankfurt<br />

Köln<br />

Seite 6 von 8<br />

Bild 9. Drei-dimensionale Darstellung von Verpressdrücken<br />

und -mengen der Soilfrac®-<br />

Injektionen<br />

Die insgesamt 48 Messwertaufnehmer wurden<br />

an den Trogwangen der Festen Fahrbahn mit einem<br />

gleichmäßigen Abstand von ca. 3,60 m zu<br />

deren kontinuierlichen Verformungsüberwachung<br />

angeordnet (Bild 10).<br />

Bild 10. Messgeber an der Festen Fahrbahn


Die Messergebnisse der Druckschlauchwaage<br />

wurden laufend von Bauleitung, geotechnischer<br />

Fachbaubegleitung und Bauherrn überwacht und<br />

bewertet. Im Ergebnis der so ermittelten Verformungsverläufe<br />

erfolgte eine stetige Festlegung<br />

der weiteren Injektionsparameter.<br />

Die vom Druckschlauchwaagemesssystem gelieferten<br />

Daten dienten darüber hinaus der Überprüfung<br />

der Einhaltung der im Mess- und Alarmplan<br />

festgelegten Warn- und Alarmwerte, wobei<br />

hierzu u.a. folgende Kriterien einzuhalten waren:<br />

• Höhenänderung in Längsrichtung +/- 2 mm,<br />

• Änderung der Trogquerhöhe, +/- 1 mm.<br />

7. Kontrolle des Sanierungserfolges<br />

Zum Nachweis des Sanierungserfolges wurden<br />

nach Abschluss der Sanierungsarbeiten im September<br />

2007 Schwere Rammsondierungen (DPH)<br />

ausgeführt.<br />

Alle 10 DPH wurden analog zu den Erkundungen<br />

2005 von OK Damm abgeteuft. Die Ansatzpunkte<br />

der DPH wurden so festgelegt, dass der<br />

Sanierungsbereich flächig repräsentativ erfasst<br />

wurde und die „neuen“ DPH neben „alten“ DPH<br />

mit sehr geringen Schlagzahlen N10 lagen.<br />

Mit 7 DPH konnte die untere Schwächezone<br />

vollständig durchteuft werden. Die restlichen<br />

3 DPH wurden infolge von Hindernissen (evtl.<br />

Mörtel aus der Verdichtungsinjektion) innerhalb<br />

(2 DPH) bzw. oberhalb (1 DPH) der unteren<br />

Schwächezone abgebrochen.<br />

Bei allen DPH, welche die Schwächezone<br />

durchteuften bzw. innerhalb der Schwächezone<br />

endeten, wurden ausnahmslos deutlich höhere<br />

Schlagzahlen im Vergleich zu den Schlagzahlen<br />

der DPH aus den Erkundungen von 2005 festgestellt.<br />

Konkret wurde eine Erhöhung der Schlagzahlen<br />

N10 von ca. 2 bis 4 auf ca. 8 bis 10 der<br />

Schlagzahlen ermittelt. Bild 11 zeigt die Erhöhung<br />

der Schlagzahlen anhand des Vergleichs der<br />

Ergebnisse von jeweils zweier DPH aus den Jahren<br />

2005 bzw. 2007.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen, dass anhand<br />

der Ergebnisse der DPH ausnahmslos höhere,<br />

größtenteils deutlich höhere Schlagzahlen N10<br />

mit Verbesserungsfaktoren bis zu 10 über den<br />

gesamten Höhenquerschnitt der unteren Schwächezone<br />

im Vergleich zu den Ergebnissen der<br />

Erkundungen aus 2005 nachgewiesen wurden.<br />

Bei den Injektionsarbeiten konnten im Verlauf<br />

der Tätigkeiten deutliche Anstiege der Verpress-<br />

Seite 7 von 8<br />

drücke und zweifelsfreie Hebungen erzielt werden.<br />

Verdichtungsinjektion<br />

DPH 13<br />

0 10 20 30 40 50<br />

0,0<br />

0,5<br />

1,0<br />

1,5<br />

2,0<br />

2,5<br />

3,0<br />

3,5<br />

4,0<br />

4,5<br />

5,0<br />

5,5<br />

6,0<br />

6,5<br />

7,0<br />

7,5<br />

8,0<br />

8,5<br />

9,0<br />

9,5<br />

10,0<br />

10,5<br />

11,0<br />

11,5<br />

12,0<br />

12,5<br />

13,0<br />

13,5<br />

14,0<br />

14,5<br />

15,0<br />

15,5<br />

16,0<br />

16,5<br />

17,0<br />

17,5<br />

18,0<br />

18,5<br />

19,0<br />

19,5<br />

20,0<br />

336,16 m ü. NN<br />

DPH N1<br />

Schwächezone<br />

Verdichtungsinjektion<br />

10 20 30 40 50<br />

Bild 11. Vergleich der Schlagzahlen N10 von<br />

2 DPH aus den Jahren 2005 bzw. 2007<br />

0,0 0<br />

0,5<br />

1,0<br />

1,5<br />

2,0<br />

2,5<br />

3,0<br />

3,5<br />

4,0<br />

4,5<br />

5,0<br />

5,5<br />

6,0<br />

6,5<br />

7,0<br />

7,5<br />

8,0<br />

8,5<br />

9,0<br />

9,5<br />

10,0<br />

10,5<br />

11,0<br />

11,5<br />

12,0<br />

12,5<br />

13,0<br />

13,5<br />

14,0<br />

14,5<br />

15,0<br />

15,5<br />

16,0<br />

16,5<br />

17,0<br />

17,5<br />

18,0<br />

18,5<br />

19,0<br />

19,5<br />

20,0<br />

DPH 6<br />

336,45 m ü. NN<br />

DPH N7<br />

Damit war der Erfolg der Vergütung der Bodenschichten<br />

direkt als auch indirekt nachgewiesen.<br />

Die tatsächlichen Verpressmengen liegen deutlich<br />

über den im Vorfeld der Sanierung abgeschätzten<br />

Verpressmengen, so dass davon ausgegangen<br />

werden kann, dass eine ausreichende Verringerung<br />

des vorhandenen Porenraumes erreicht<br />

wurde. Sichtbare Austritte von Injektionsgut<br />

wurden zu keinem Zeitpunkt der Sanierung festgestellt.<br />

Durch stetige Anpassung der Injektionsparameter<br />

und die wirklichkeitsnahe Interpretation der<br />

Messergebnisse unter Berücksichtigung externer<br />

Einflüsse (Temperatur, dynamische Lasten aus<br />

Zugverkehr etc.) konnten die strengen Anforderungen<br />

an die Verformungen eingehalten werden.<br />

Die Verformungen am Fahrweg im Zuge der<br />

Ertüchtigung mit den genannten Injektionsverfahren<br />

konnte auf ein Minimum beschränkt werden,<br />

so dass jederzeit betriebliche Einschränkungen<br />

auf den Zugverkehr ausgeschlossen werden konnten.<br />

Durchgeführte geodätische Kontrollmessungen<br />

nach Abschluss der Sanierungen zeigten im Zeitraum<br />

von August 2007 bis Dezember 2007 geringfügige<br />

Verformungen. Diese Setzungen sind<br />

höchstwahrscheinlich auf einen Rückgang des bei<br />

der Sanierung erzeugten Porenwasserüberdrucks<br />

zurückzuführen. Die im April 2008 durchgeführte<br />

Schwächezone<br />

LEGENDE:<br />

DPH 2005<br />

DPH N 2007


geodätische Kontrollmessung zeigt keine weiteren<br />

Setzungszunahmen (4).<br />

Aufgrund der v.g. Sachverhalte ist davon auszugehen,<br />

dass es mit der vorgenommenen Sanierung<br />

gelungen ist, die vorhandene untere Schwächezone<br />

zu beseitigen.<br />

Quellennachweis<br />

1. DIN 4094-3, Felduntersuchungen, Teil 3:<br />

Rammsondierungen, Januar 2002<br />

2. PLAXIS Version 8.2, Manual, 2007<br />

3. Kirsch, K.; Sondermann, W.: Baugrundverbesserung,<br />

Grundbautaschenbuch, 6. Auflage,<br />

Teil 2, S. 10, 2001,<br />

4. intermetric Gesellschaft für Ingenieurvermessung<br />

und raumbezogene Informationssysteme<br />

<strong>mbH</strong>: NBS Köln - Rhein/Main Los A; Setzungsgebiet<br />

nördlich EÜ B 413, Folgemessung vom<br />

22.04.2008, 30.04.2008, unveröffentlicht<br />

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