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Europameister Bronze Europameister Bronze - Kanuverband

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Helmut Oblinger<br />

P. b. b. Verlagspostamt 5280 Braunau . Aufgabepostamt 4020 Linz . Sponsoring Post . Nr. 03Z035351 S<br />

österreichischer kanu sport<br />

Die Zeitschrift des Österreichischen <strong>Kanuverband</strong>es 2005<br />

<strong>Europameister</strong><br />

Oblinger-Peters - Schmid - Kuhnle<br />

<strong>Bronze</strong><br />

Fotos: © Birke - www.alakarte.de


Österreichs<br />

Kanusport, die 3.!<br />

> Wie versprochen,<br />

es gibt eine<br />

Sommer-nummer.<br />

Gar nicht so leicht,<br />

zuerst kommen<br />

keine Be-richte<br />

aber dann! Bis<br />

mein Computer<br />

streikt, na ja ,dazu<br />

braucht's nicht viel,<br />

nur einige große Fotos und er ist voll. Einzige<br />

Abhilfe wäre ein gleichmäßiger Artikelfluss<br />

bis zur nächsten "Deadline", übrigens, die ist<br />

am 31.12.2005.<br />

Allen Übersendern von Artikeln ein herzlicher<br />

Dank, ohne Eure Mitarbeit gäbe es keine Zeitung<br />

nur ein paar Blätter mit Verlautbarungen<br />

und vielleicht Ergebnissen.<br />

Stichwort Ergebnisse, ich glaube alle OKV-ler<br />

freuten sich mit Helmut Oblinger über seinen<br />

<strong>Europameister</strong>titel, und die <strong>Bronze</strong>medaille<br />

der Damen, den vierten Platz von Violetta<br />

Oblinger-Peters und über das Abschneiden<br />

der übrigen Österreicher. Auch die einsamen<br />

Kämpfer im WW-Weltcup, Gerhard und<br />

Mathias Schmid leisteten gewaltiges und<br />

weckten wehmütige Erinnerungen an vergan-<br />

Herren K 1<br />

Rang Name Verein<br />

1. Oblinger Helmut Forelle Teefix Steyr<br />

2. Natmessnig Herwig KV Klagenfurt<br />

3. Eplinger Alexander NFKC StoraEnso YBBS<br />

4. Hudetz Harald KV Klagenfurt<br />

5. Eplinger Christoph NFKC StoraEnso YBBS<br />

6. Spiegl Mathias Paddelsport Tulln<br />

7. Grabner Jakob NFKC StoraEnso YBBS<br />

8. Filzwieser Manuel KC Glanegg<br />

9. Veigl Dominik NFKC StoraEnso YBBS<br />

10. Brezina Benedikt Paddelsport Tulln<br />

11. Zöttl Armin NF Höflein<br />

12. Becke Gregor KC Braunau<br />

13. Scherwitzl Dominik KC Glanegg<br />

14. Preisl Herbert NF Höflein<br />

14. Spiegl Lukas Paddelsport Tulln<br />

16. Brezina Dominik Paddelsport Tulln<br />

17. Nußbaummüller Harald NFKC StoraEnso YBBS<br />

18. Kremslehner Wolfgang UKK Wien<br />

gene Österreichische Erfolge in der Wildwasserabfahrt.<br />

Auch im Flachwasser gingen die<br />

Lichter noch nicht ganz aus, der Damenzweier<br />

Schlitzer-Schwarz beweist es. Allen<br />

Verantwortlichen - Aktiven und Betreuern<br />

ein Dankeschön für ihren Einsatz und viel<br />

Erfolg in der laufenden Saison.<br />

Noch etwas persönliches. Zu meinen<br />

"GEDANKEN" in der vorigen Nummer erntete<br />

ich überraschend viel Zustimmung aber auch<br />

Kritik, die ich beide dankbar angenommen<br />

habe denn<br />

1. zeigt es, die Zeitung wird gelesen,<br />

2. die Leser denken über den Artikel nach<br />

und<br />

3. haben zum Thema eine eigene Meinung.<br />

Nur ein Spezialist glaubte mich etwas, sagen<br />

wir am unteren Niveau, beschimpfen zu<br />

müssen, er versteht's sicher nicht besser.<br />

Der Großteil dieser Nummer ist den Tourensport<br />

- Breitensport gewidmet. Berichte<br />

aus den Vereinen über Veranstaltungen und<br />

Gemeinschaftsfahrten, von Kursen, von Faltbootgruppen<br />

und einiges über Canadier sind<br />

vertreten. Vielleicht gibt es Euch Anregungen,<br />

selbst für Euch neue Wege im Kanusport<br />

einzuschlagen, etwas anderes zu versuchen<br />

oder vielleicht gar, den einen oder anderen<br />

Artikel für unsere Kanuzeitung zu verfassen.<br />

Ich würde mich freuen!<br />

Euer Günter J. Goldbach, Pressereferent<br />

Österreichische Staatsmeisterschaft<br />

Slalom 2005<br />

österreichischer kanu sport<br />

Damen K 1<br />

2<br />

Inhalt:<br />

> <strong>Europameister</strong> 04<br />

> Generalversammlung 06<br />

> Weltcup Flach- & Wildwasser 07<br />

> Wildwasserstrecke Wien 08<br />

> Struktur & Freestyle 10<br />

> Yukon River Kanu Tour 12<br />

> Costa Rica 14<br />

> ...aus den Vereinen 17<br />

> Frühlingsimpressionen 18<br />

> ...aus den Vereinen 20<br />

> Tagliamento 23<br />

Impressum<br />

Medieninhaber, Verleger, Redaktion:<br />

Österreichischer Kanu Verband, Gießereistr. 8, A 5280<br />

Braunau / Inn, Austria<br />

Schriftleitung - für den Inhalt verantwortlich:<br />

Günter J. GOLDBACH Gumppstr. 21a, 6020 Innsbruck,<br />

Austria; E-Mail: redaktion@okv.at<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht immer<br />

den Standpunkt des Verbandes bzw des Schriftleiters wieder.<br />

Auch für die Richtigkeit des Inhalts ist der Verfasser<br />

zuständig. Artikel können aus wichtigen- redaktionellen<br />

- Gründen gekürzt wiedergegeben werden.<br />

Erscheinungsort: A 5280 Braunau / Inn, Austria<br />

Layout: bit-pool Büro für Gestaltung, Anton-Rauch-Str. 27,<br />

A 6020 Innsbruck, Austria; www.bit-pool.com<br />

Druck: sandler print&more, Krummnußbaum 42,<br />

3671 Marbach; www.sandler.at<br />

Der Österreischische Kanu Verband im Internet: www.<br />

kanuverband.at.<br />

1. Oblinger Violetta Forelle Teefix Steyr<br />

2. Kuhnle Corinna NF Höflein<br />

3. Schmid Julia KV Klagenfurt<br />

4. Dangl Iris NFKC StoraEnso YBBS<br />

v.l.n.r.: Natmessing, Oblinger, Eplinger<br />

v.l.n.r.: Schmid, Oblinger, Kuhnle<br />

Eplinger Paul


Liebe Sportsfreunde!<br />

> Die <strong>Europameister</strong>schaften<br />

im Kanu-<br />

Slalom zeigten tolle<br />

Leistungen unserer<br />

N a t i o n a l mannschaft.<br />

Österreichs<br />

Team war die<br />

Überraschung dieser<strong>Europameister</strong>schaft<br />

mit Gold und<br />

<strong>Bronze</strong>. Gezielte Vorbereitung und Harmonie<br />

auf allen Ebenen führte zu diesen Erfolgen<br />

die für den <strong>Kanuverband</strong> von sehr großer<br />

Bedeutung sind. Herzliche Gratulation an<br />

alle Sportler und Mitarbeiter. Bei dieser<br />

Gelegenheit wünsche ich dem Team für die<br />

WM in Sydney Ende September viel Erfolg.<br />

Auch auf dem Finanzsektor gibt es einen großen<br />

Erfolg für den Kanusport zu melden. Die<br />

Einreichung der Projekte des <strong>Kanuverband</strong>es<br />

im Rahmen der "Besonderen Bundes-<br />

Sportförderung" gemäß § 9 des Bundesförderungsgesetzes<br />

wurden am 04.07.2005 laut<br />

Beschluss des Ausschusses für strukturverbessernde<br />

Maßnahmen für die Jahre 2005 und<br />

2006 dem Verband zusätzliche Mittel in der<br />

Höhe von 270.200,00 Euro genehmigt.<br />

Bei positiver Entwicklung ist eine Verlängerung<br />

bis 2008 in Aussicht gestellt.<br />

Die genannten Fördermittel sind für die<br />

eingereichten Maßnahmen und Personen<br />

zweckgewidmet und können nur im Rahmen<br />

der drei geförderten Bereiche<br />

Bereich Trainer und Betreuer<br />

185.000,00 Euro<br />

Bereich Nachwuchs<br />

36.300,00 Euro<br />

Bereich Infrastruktur Sekretariat<br />

48.900,00 Euro<br />

entsprechend abgerechnet werden.<br />

Aufgrund dieser Förderungen kann die<br />

Betreuung der Sportler stark verbessert werden.<br />

Im Slalom können jetzt zu den beiden<br />

hauptamtlichen Trainern Jernej Abramic und<br />

Mag. Dr. Manuel Köhler auch Techniktrainer<br />

Jim Jayes und Sportwissenschaftler Dipl.<br />

Phys. Mag. Dr. Alexander Aichner für die Int.<br />

Großeinsätze WM, EM, Weltcup und Trainingslager<br />

eingesetzt werden.<br />

Im Flachwasser konnte damit das Provisorium<br />

mit Matyus Zsolt in ein fixes Arbeitsverhältnis<br />

gestellt werden. Dazu kommt noch Vasile<br />

Lehaci als weiterer Trainer.<br />

Im Nachwuchsbereich ist die Förderung zum<br />

Großteil für Trainingsangebote für Schulen<br />

und Schulsportwochen ausgelegt.<br />

Im Bereich Förderung Infrastruktur kann das<br />

Sekretariat jetzt ganztägig besetzt werden.<br />

Eine schon lange fällige Notwendigkeit. Mit<br />

Petra Lisec wird dies bereits umgesetzt.<br />

Dass diese zusätzlichen Finanzmittel aber<br />

auch eine große Verantwortung gegenüber<br />

dem Förderer darstellen brauche ich wohl<br />

nicht erwähnen.<br />

Mit dem neuen Flachwasser Bundestrainer<br />

aus Ungarn und dem Einsatz von Vasile Lehaci<br />

gibt es jetzt im Flachwasserbereich wohl die<br />

letzte und einmalige Chance dieses Angebot<br />

entsprechend zu nützen. Sollte dies nicht der<br />

Fall sein so werden die Mittel vom Förderer<br />

2006 für Flachwasser eingestellt. Der neue<br />

Bundestrainer, in den letzten Jahren ungarischer<br />

Jugend-Nationaltrainer, ist für den<br />

ge-samten Sportbetrieb zuständig und wird<br />

je nach Bedarf im LZ Ottensheim und in Wien<br />

eingesetzt. Vasile Lehaci arbeitet vorwiegend<br />

im LZ Ottensheim. Zur konstruktiven Mitarbeit<br />

stehen die Türen offen.<br />

Als Optimist bin ich noch immer der Meinung<br />

dass auch im Flachwasser mit gezielter<br />

Zusammenarbeit der Schritt zur internationalen<br />

Spitze mit entsprechender Ausdauer<br />

machbar ist. Unser Damen K 2 ist am Weg<br />

3<br />

österreichischer kanu sport<br />

dazu. Wie hoch aber die Limits für Peking liegen<br />

möchte ich kurz in Erinnerung bringen:<br />

A-Leistung<br />

WM 1. bis 5. Platz oder erstes Fünftel,<br />

jedoch maximal 12. Platz<br />

EM erstes Sechstel,<br />

jedoch maximal 10. Platz<br />

WC 1. - 5. Platz<br />

B-Leistung<br />

WM erstes Drittel,<br />

jedoch maximal 20. Platz<br />

EM erstes Viertel,<br />

jedoch maximal 15. Platz<br />

Gewertet werden nur die Olympischen<br />

Disziplinen. Für die Qualifikation ist 2007 eine<br />

A und B Leistung notwendig. Ein Medaillengewinn<br />

bei WM oder EM gilt als Qualifikation,<br />

allerdings erst ab 2007. Die Bestätigung der<br />

Leistung muß 2008 noch einmal erbracht<br />

werden.<br />

Abschließend möchte ich mich bei allen<br />

bedanken die mir bei der am 2. April abgehaltenen<br />

Generalversammlung das Vertrauen<br />

für die nächsten 3 Jahre ausgesprochen<br />

haben. Ich werde mich bemühen diesen großen<br />

Vertrauensvorschuss von 96% mit dem<br />

Vorstand entsprechend umzusetzen.<br />

Unsere neuen Mitarbeiter:<br />

Matyus Zsolt, geb. 24.05.1969, verheiratet,<br />

3 Kinder, Trainerausbildung Uni Budapest,<br />

9 Jahre Leistungssportler, 11 Jahre Vereinstrainer,<br />

2 Jahre Nationaltrainer Jugend<br />

Aufgabengebiet:<br />

- Ausarbeitung Trainingsprogramme<br />

- Organisieren Trainingslager<br />

- Dokumentation von Leistungserhebungen<br />

- Koordination Vereinstrainer<br />

- Talentsuche und Betreuung<br />

Walter Aumayr<br />

Präsident<br />

Petra Lisec, geb. 30.10.1971, ledig<br />

je 4 Jahre Volks- u. Hauptschule, 4 Jahre<br />

Oberstufenrealgymnasium, 3 Jahre Lehrberuf<br />

Reiseverkehrkaufmann Österr. Verkehrsbüro<br />

mit Lehrabschluß, Scharinger Reisebüro,<br />

Brodschelm Reisebüro, Leiterin Global Reisen


OK Tacen<br />

> Nach Jahren harter Trainingsarbeit, von<br />

Erfolgen und Rückschlägen begleitet, steht der<br />

32 jährige Oberösterrei-cher nun ganz oben<br />

auf der Erfolgslei-ter, er ist <strong>Europameister</strong>.<br />

Nicht im Vorübergehen, sondern nach einer<br />

starken und strategisch klugen, dynamischen<br />

Fahrt gelang es ihm, vom 4. Platz<br />

im Semifinale diese <strong>Europameister</strong>-schaft zu<br />

gewinnen. Ein toller Erfolg den er schon lange<br />

verdient und den er sich hart erarbeitet hat.<br />

Sein Erfolg beweist, das auch Vertreter kleiner<br />

Sportnationen bei richtigem Einsatz und<br />

passendem Umfeld durchaus Chan-cen in der<br />

Welt des Spitzensports haben. Er war aber<br />

nicht als Einzel-kämpfer in Tacen am Start,<br />

seine Gattin, Violetta Oblinger-Peters, errang<br />

den 4. Platz in der Einzelwertung und zusammen<br />

mit den Nachwuchsfahrerinnen Corinna<br />

Kuhnle und Julia Schmid die <strong>Bronze</strong>medaille<br />

im Mannschaftsbewerb.<br />

In der Herren K1 Mannschaft belegte<br />

Österreich mit Oblinger-Hudetz-<br />

Nat-messnig den 4. Platz von 18 Mann-<br />

schaften. Im Einzelbewerb der Damen<br />

erreichte Corinna Kuhnle den 18. und<br />

Birke - www.alakarte.de<br />

Helmut Oblinger<br />

<strong>Europameister</strong><br />

<strong>Bronze</strong> für<br />

die erst 16 jährige Julia Schmid den<br />

30. Platz. Eine besondere Talentprobe<br />

legte Leopold Fuchs im C1 mit seinem<br />

9. Platz im Finale ab. Peter Draxl wurde 22.. Die<br />

Brüder Gerhard und Mathias Schmid belegten<br />

österreichischer kanu sport<br />

4<br />

Österreichs Damenmannschaft mit<br />

Oblinger - Kuhnle - Schmid<br />

Birke - www.alakarte.de<br />

im C 2 den 18. Rang. Nun das gute Abschneiden<br />

unserer jungen Teammitglieder kommt nicht<br />

von ungefähr, viel Trainingsarbeit, ein gutes<br />

Mannschaftsklima, ein Betreuerteam mit<br />

den Trainern Abramcic und Dr. Köhler sowie<br />

den persönlichen Betreu-ern von Violetta<br />

OK Tacen OK Tacen


und Helmut Oblinger taten ein übriges. Ja,<br />

richtig gelesen, es wurden vom OKV alle<br />

Bootsklassen beschickt. Seit langem startete<br />

eine Damen K1 Mannschaft und gewann<br />

sogar eine Medaille!<br />

Allen, den Aktiven und allen Betreuern,<br />

herzliche Gratulation zu diesen Leistungen<br />

und diesem Erfolg. Es heißt, das der Erfolg<br />

viele Väter hat, nun dies stimmt im Falle<br />

Helmut Oblingers sicher. Da ist zuerst Helmut<br />

Oblinger sen., einst selbst ein österreichische<br />

Spitzenfahrer, seine Vereine, zuerst<br />

Graz dann Braunau und nun Forelle Steyr,<br />

seine verschiedenen Trainer und Betreuer,<br />

die verschiedenen Förderer und Sponsoren<br />

wie Top Sport-Austria, die Sporthilfe, das<br />

Bundesheer, das Land Oberösterreich, die<br />

Energie AG, Volksbank und Teekanne. Und<br />

auch der Österreichische Kanu Verband, der<br />

den Sportlern ja erst die Möglichkeit bietet,<br />

an nationalen Meisterschaften und internationalen<br />

Großveranstaltungen teilzuneh-<br />

men und der auch das nötige Umfeld,<br />

die Veranstaltungen, die dazu nötigen<br />

Funktionäre, die Betreu-ung zur Ausübung<br />

des Spitzensports bereitstellt und die dazu<br />

nötigen Mittel beschafft. Alle diese und noch<br />

einige andere sind die Väter des Erfolges, die<br />

einen mehr, die anderen weniger - aber alle<br />

braucht es!<br />

Neben diesen Vätern braucht es aber auch<br />

Menschen mit, ja sagen wir, Visionen. Der<br />

Sportdirektor Prof. Helmar Steindl ist ein solcher.<br />

Selbst ein ehemaliger Weltklassepaddler<br />

im C 2, will er, das Österreicher wieder in<br />

allen Bootsklassen an den Start gehen. Und er<br />

ist auf dem besten Weg dazu. Aber er ist kein<br />

Träumer, er ist ein erfolgreicher Kanulehrer,<br />

5<br />

österreichischer kanu sport<br />

Birke - www.alakarte.de<br />

Trainer und ein einfallsreicher Funktionär.<br />

Seine Idee, wie beim ÖSV, kleine<br />

Trainingsgruppen zu bilden, die bei<br />

Grosswettkämpfen am Betreuersektor<br />

OK Tacen<br />

zusammenarbeiten, scheint, wie die<br />

<strong>Europameister</strong>schaft zeigt, aufzugehen.<br />

Sicher, alle Arbeit, besonders im Sport auf<br />

diesem Niveau, geht nicht immer ohne, na ja,<br />

atmosphärische Störungen über die Bühne,<br />

aber bei einigermaßen guten Willen glätten<br />

sich die Wogen dann doch. Und sonst gibt es<br />

ja noch den Präsidenten, der Ruhe stiftet.<br />

Auf jeden Fall, der OKV hat wieder eine junge<br />

Slalommannschaft, die mit Violetta und<br />

Helmut Oblinger hervorragende Vorbilder<br />

im eigenem Team hat. So gesehen kann man<br />

allen Betei-ligten nur noch mal gratulieren<br />

und viel Erfolg bei den weiteren Bewerben<br />

und zur WM 2005 wünschen.<br />

OK Tacen OK Tacen<br />

gg


Generalversammlung<br />

2005 am 2. April in Linz<br />

> Bei der HV waren 25 Vereine mit 1727<br />

Stimmen, der Ehrenpräsident Rudolf<br />

ZINGROSCH, das Ehrenmitglied Max RAUB und<br />

als besonderer Gast der Landessportdirektor<br />

für Oberösterreich, Herr Alfred HARTL anwesend.<br />

Zu Beginn gedachte die Versammlung des im<br />

Vorjahr verstorbenen Gründungsmitgliedes<br />

des OKV, Herrn Franz POPOCHVICH, der großen<br />

Anteil an der erfolgreichen Entwicklung<br />

unseres Verbandes hatte.<br />

Präsident Aumayr zog eine positive Bilanz der<br />

abgelaufenen Jahre, berichtete über sportliche<br />

Erfolge und über die erfreulich gute<br />

Zusammenarbeit mit BSO, Topsport AUSTRIA,<br />

ÖOC und HSZ. Er gratulierte Trainer Manuel<br />

KÖHLER zum Doktortitel und würdigte seine<br />

erfolgreiche Tätigkeit für den OKV. Weiters<br />

sprach er Prof. Helmar STEINDL seinen Dank<br />

für seinen Einsatz und seine Arbeit aus.<br />

Zur Zeit läuft in OÖ ein Nachwuchsprojekt<br />

unter Vasile LEHACI für Flachwasser und in<br />

Wien bemüht sich eine Gruppe unter der<br />

Leitung von Mag. Wolfgang KREMSLEHNER<br />

und Mag. Michael KUGLER um den Bau einer<br />

künstlichen Slalomstrecke.<br />

Vize DI Manfred POCK berichtete über sportliche<br />

und strukturelle Erfolge aber auch über<br />

Probleme deren Ursachen und Folgen zu<br />

besprechen und zu lösen seien.<br />

Vize Dietmar SCHLÖGLMANN bedauerte, daß<br />

sich kein Sportler für Athen qualifizieren<br />

konnte, verwies aber auf die WC Erfolge von<br />

Petra SCHLITZER und Vicki SCHWARZ die<br />

wieder zu Hoffnung Anlass geben. Er lobte<br />

auch die vorbildliche Nachwuchsarbeit des<br />

PSV.<br />

Im WW sind für Peking bereits die Weichen<br />

gestellt, oberstes Ziel ist die Heranführung<br />

der Nachwuchssportler an die Spitze. Mehrere<br />

Trainingsteams unter den Trainern ABRAMCIC<br />

und Dr. KÖHLER arbeiten daran.<br />

Bereichsleiter Wandersport, Hans HUBER, fordert<br />

dass dem Breitensport mehr Bedeutung<br />

zugemessen wird, sind doch mehr als 90%<br />

der Mitglieder Breitensportler. Er berichtete<br />

von Gesprächen in Hinblick auf geplante<br />

Fahrverbote und Sperren. Auch herrsche<br />

großes Interesse an Schnupper und<br />

Anfängerkursen und Schulsportwochen. Vize<br />

DI M. POCK dankte an dieser Steel Hans<br />

HUBER für seinen unermüdlichen Einsatz für<br />

unseren Sport.<br />

Lehrwarte: In der abgelaufenen Periode kann<br />

eine positive Bilanz gezogen werden. Das<br />

Interesse ist groß, das Kursangebot wurde<br />

durch Freestyle und Canadiertechnik erweitert.<br />

In der nun folgenden Unterbrechung richtete<br />

der LSO Direktor Alfred HARTL Worte<br />

der Anerkennung an die Verantwortlichen<br />

des OKV. Er lobte den OKV als einen erfolgreichen<br />

Verband, dem Dank des Einsatzes<br />

seiner Funktionäre und der Aktiven sehr viel<br />

gelungen ist. Er versprach die weitere Unterstützung<br />

des Landes und wünschte allen<br />

Anwesenden alles Gute für die Zukunft. Es<br />

folgten Ehrungen für verdiente Funktionäre:<br />

Hermann SALZNER für unermüdlichen<br />

Einsatz auf der Regattastrecke Ottensheim,<br />

Dietmar FRIES für die jahrelange Betreuung<br />

der TID und Gerhard BOSINA für seine<br />

Verdienste um den Marathonsport.<br />

Nun ging es mit RAFTING weiter. Rafting<br />

ist seit 4 Jahren beim Verband hatte schöne<br />

sportliche Erfolge, die Wettkampfstrecke in<br />

Wildalpen wurde erneuert, die Zusammenarbeit<br />

mit dem OKV funktioniert gut, die<br />

Präsentation in der Kanuzeitung muß verbessert<br />

werden.<br />

FREESTILE - Rodeo ist jetzt offiziell in der<br />

ICF, es kann in den nächsten 3 Jahren zur 1.<br />

offiziellen WM kommen. Bis dorthin wird es<br />

wegen der BSO Richtlinien weiterhin nur ÖM<br />

und keine Staatsmeisterschaften geben.<br />

DRACHENBOOT ebenfalls neu, da muß man<br />

die Zukunft abwarten,<br />

PRESSE. Heuer gibt es eine Sommernummer,<br />

die Referate, Vereine und Mitglieder werden<br />

um Mitarbeit gebeten.<br />

MARATHON: Kein Sportler konnte sich für<br />

die WM qualifizieren, der Referent dankt<br />

für die gute Zusammenarbeit und wünscht<br />

seinen Nachfolger alles Gute.<br />

TID: Die 49. TID funktionierte bestens, auch<br />

an der Schwachstelle Wien konnte ein neuer<br />

Standort gefunden werden. Die Vorbereitungen<br />

zur 50. TID heben bereits begonnen, der<br />

scheidende Referent sagt seinen Nachfolger<br />

die volle Unterstützung zu.<br />

KONTROLLE: Die Finanzgebarung ist sehr<br />

gut nachvollziehbar und übersichtlich. Der<br />

ge-stellte Antrag, den Kassier zu entlasten,<br />

wurde einstimmig angenommen. Es folgte<br />

der Antrag, den gesamten übrigen Vorstand<br />

zu entlasten, dem wurde einstimmig nachgekommen.<br />

Bei den nun folgenden Neuwahlen wurde<br />

zuerst Walter AUMAYR wieder zum<br />

Präsidenten gewählt. Er bedankte sich für<br />

das erneute Vertrauen. Seine erste Aufgabe<br />

österreichischer kanu sport<br />

6<br />

wird die Ausarbeitung neuer, gesetzkonformer<br />

Statuten sein, die bei der nächsten HV<br />

der Versammlung zur Abstimmung vorgelegt<br />

werden.<br />

Bei den Neuwahlen gab es einige Probleme,<br />

für die Referate Lehrwarte- und Trainerausbildung<br />

und für Freestyle war die Meldung<br />

der Kandidaten von ihren Vereinen vergessen<br />

worden. Nach längerer Debatte genehmigte<br />

die HV einstimmig die Nachnominierung der<br />

anwesenden Kandidaten.<br />

Bei der Wahl wurden alle vorgeschlagenen<br />

Kandidaten gewählt, neu im Vorstand<br />

sind Mag. Wolfgang HÖCHTL für Marathon,<br />

Stefan STEFFEL für Freestyle und Janis Rene<br />

KAUDELKA für die TID.<br />

Nun ging es um die Beiträge, der Vorstand<br />

schlug vor, um den Vereinen einen Anreiz<br />

zu bieten wirklich alle ihrer Mitglieder zu<br />

melden, den Kopfbeitrag von Euro 5 auf Euro<br />

2.- zu senken. Nach einigen Bedenken um<br />

eine eventuelle Machtverschiebung durch<br />

Mit-gliederzuwachs einzelner Sparten bei<br />

Abstimmungen siegte die Vernunft und der<br />

Antrag wurde einstimmig angenommen.<br />

Dafür wird die Auszahlung der Totomittel<br />

ausgesetzt. Nach abschließenden Worten<br />

des Präsidenten schloss die Versammlung<br />

um 13:40 Uhr.<br />

gg<br />

DER NEUE<br />

VORSTAND<br />

DES OKV :<br />

Präsident: Walter AUMAYR<br />

Vizepräsidenten: DI Manfred POCK,<br />

DI Dietmar SCHLÖGLMANN, DKFM Wolfram<br />

STEINWENDTNER<br />

Finanzreferent: Georg SCHWARZMAIR<br />

Schriftführer: Erwin HUBER<br />

Sportdirektoren Rennsport:<br />

Wolfgang RENZ, Harald MARKTLER<br />

Sportdirektoren Wildwasser:<br />

Prof. Helmar STEINDL, Paul EPLINGER<br />

Bereichsleiter Marathon:<br />

Mag. Wolfgang HÖCHTL<br />

Bereichsleiter Freestyle : Stefan STEFFEL<br />

Bereichsleiter Wandersport + Polo:<br />

Hans HUBER<br />

Bereichsleiter Trainer- und Lehrwartereferat:<br />

Ing. Peter REITHMAIER<br />

Pressereferent: Günter J. GOLDBACH<br />

Bereichsleiter TID: Janis Rene KAUDELKA<br />

Kontrolle: Robert HUBER, Dietmar PRESSLER,<br />

Franz ENGL<br />

Schiedsgericht: Mag. Gerhard PEINHAUPT,<br />

Mag. Wolfgang KREMSLEHNER, Peter<br />

FAUSTER, Wilhelm SCHATZ, Heinz RODINGER


Flachwasser Welt Cup II<br />

vom 27.5. - 29.5.2005 in Duisburg<br />

Petra Schlitzer und Viktoria Schwarz paddelten<br />

in die Weltspitze und holten über<br />

200m Silber!<br />

> Gut vorbereitet und mit viel Selbstvertrauen<br />

gingen unsere beiden Damen beherzt im K2<br />

über 200m und 500m an den Start und erreichten<br />

mit ihrem Vorlaufsieg über 200m den<br />

Direkteinzug ins Finale! Als Vorlaufschnellste<br />

zeigten sie der Konkurrenz, dass sie im Finale<br />

ein Wörtchen mitreden werden, was sie dann<br />

auch eindrucksvoll mit ihrem 2. Platz bestätigten!<br />

Umso beachtlicher ist ihr Erfolg, da von den<br />

grossen Kajaknationen wie z.B. Polen oder<br />

Deutschland jeweils die 2 stärksten Boote an<br />

den Start gingen und die Kanutinnen dieser<br />

Nationen um ihre EM u. WM Tickets fuhren!<br />

Besonders erfreulich und wichtig für Vicky und<br />

Petra ist auch das Erreichen des A Finales über<br />

die olympische Distanz von 500m. Im Finale<br />

wurde unser Zweier jedoch durch Wellen eines<br />

Kampfrichterbootes etwas aus dem Rhythmus<br />

gebracht, ohne dieses Missgeschick wäre auch<br />

hier eine noch bessere Platzierung als der 8.<br />

Platz möglich gewesen! Abgerundet wurden<br />

die ausgezeichneten Leistungen der Damen<br />

durch den 5. Platz im B-Finale K1 über 500m<br />

von Petra!<br />

Ich bin überzeugt, dass uns unsere Mädels<br />

auch bei den bevorstehenden Europa- und<br />

Welt-meisterschaften für die sie sich durch<br />

ihre Leistungen fix qualifiziert haben positiv<br />

überraschen werden! Natürlich sollen hier<br />

auch unsere beiden Kanuten Günter Briedl<br />

und Daniel Janisch lobend erwähnt sein, die<br />

sich tapfer in der Bootsklasse mit der grössten<br />

Leistungs-dichte und den meisten Teilnehmern<br />

dem K1 der Herren über alle Distanzen durch<br />

den Wettkampf schlugen!<br />

Welt Cup in<br />

> Nachdem Gerhard Schmid noch eine wichtige<br />

Prüfung seines Medizinstudiums abgelegt<br />

hatte ging es am 9.Mai los in Richtung Nottingham.<br />

Die erste Nacht verbrachten die Sportler<br />

in London wo am Morgen das böse Erwachen<br />

auf sie wartete, der Motor ihres Autos war<br />

"gone". Mit Mietwagen und selbstgebastelten<br />

Dachträ-ger ging es dann weiter.<br />

Mittwochabend endlich in Nottingham wo der<br />

erste Bewerb, ein Sprint, stattfand. Hier konnten<br />

die besten Einzelergebnisse dieser Rennen<br />

erzielt werden. Gerhard wurde 7. und ließ viele<br />

höher eingeschätzte Teilnehmer hinter sich,<br />

sein Bruder Mathias wurde 15.<br />

Anschließend ging es zum Washburn River,<br />

das Wetter wurde zunehmend britischer. Beim<br />

Classic wurde Gerhard 11. sein "kleiner" Bruder<br />

wurde 26. Der 3. und 4. Lauf zum Welt Cup fand<br />

in Irland statt, das bedeutete 10 Stunden zu fahren.<br />

Auf der grünen Insel erwies sich der Sprint<br />

als sehr anspruchsvoll. Ein 13. und ein 20. Platz<br />

waren das Ergebnis. In der Classic meldete sich<br />

Gerhard mit einem 10.Platz wieder in der Spitze<br />

zurück, Mathias wurde 22. Überraschend war<br />

der Zwischenstand im Welt Cup. Gerhard lag<br />

auf Platz 4, Mathias auf Platz 15. Am 23. Mai<br />

ging es nach Wales, nach Bala am Tryweryn<br />

7<br />

österreichischer kanu sport<br />

Günter erreichte mit großem Einsatz über<br />

200m und 1000m und Daniel über 500m und<br />

1000m jeweils das Semifinale!<br />

Wolfgang Renz<br />

Rennsportdirektor-Flachwasser<br />

Wildwasser Abfahrts<br />

Großbritannien und Irland<br />

River. Hier gab es nur wenig Trai-ningsmöglichkeit,<br />

einmal am Tag und bei sehr geringen<br />

Wasserstand. Der sehr anspruchsvolle Kurs<br />

beanspruchte das Material auch sehr stark und<br />

ohne Trainingsboote war die Vorbereitung nicht<br />

optimal und so konnten unsere Athleten nicht<br />

an die vorherigen Erfolge anknüpfen, Ger-hard<br />

belegte im Sprint Platz 13 ,in der Classic ging<br />

es besser, Platz 13 für Gerhard und Platz 25<br />

für Mathias. Im Gesamt Welt Cup landeten sie<br />

auf Patz 13 und 22. Zurück ging es, da sie kein<br />

Fahrzeug mehr hatten, mit dem kroatischen<br />

Team. Für die beiden Sportler gab es kaum eine<br />

Pause, da sie Ende Juni im C2 bei den Slalom<br />

- <strong>Europameister</strong>schaften im Einsatz waren.<br />

Peter Draxl


Projekt:<br />

Künstliche Wildwasserstrecke in Wien<br />

> Letzten September trafen sich beim<br />

Gar-tenfest anlässlich der Hochzeit meines<br />

Bruders Franz einige Paddler. Im Gespräch<br />

bedauerten wir, dass für Wien zwar künstliche<br />

Wildwasserstrecken geplant, aber keine<br />

bis jetzt verwirklicht wurde. Da ich mich<br />

gerne an meine Zeit als Slalomfahrer zurückerinnere<br />

und auch meine Söhne paddeln,<br />

erklärte ich mich bereit, den Projektleiter zu<br />

machen und zu schauen, ob wir nicht doch<br />

ein Projekt realisieren können.<br />

Also recherchierte ich zuerst beim Stadtbauamt.<br />

Dort war man sehr kooperativ und<br />

überließ mir großzügig alle vorhandenen<br />

Unterlagen über eine im Jahr 2002 geplante<br />

Strecke beim Nußdorfer Wehr, am Beginn<br />

des Donaukanals. Das geplante Projekt war<br />

toll, mit Tiefgarage für 100 Stellplätze,<br />

Bootshaus mit allen Arten von Kanus und<br />

Kajaks, einem Panoramarestaurant und einer<br />

ca. 500 m langen Strecke mit hydraulisch<br />

verstellbaren Einbauten. Die Zahlen für den<br />

laufenden Betrieb wurden sehr optimistisch<br />

angenommen. Die Investitionssumme hätte<br />

EUR 15 Mio betragen. Darin waren allerdings<br />

noch nicht die Grundstückskosten und<br />

die Übersiedlung der MA 48 (Müllabfuhr)<br />

enthalten. Die MA 48 hat nämlich auf dem<br />

geplanten Gelände eine Garage und eine<br />

Lehrwerkstätte. Diese zusätzlichen Kosten<br />

hätten die Projektkosten verdoppelt, was den<br />

Stadtvätern denn doch zuviel war.<br />

Wir entwarfen eine kleinere Variante, die<br />

ohne dem Areal der MA 48 auskommt und<br />

bauten sogar ein Modell im Maßstab 1:100:<br />

Der Lokalaugenschein im November 2004<br />

ergab, dass quer durch die für die Strecke<br />

vorgesehene Wiese eine Spundwand bis auf<br />

den Wiener Neustädter Tegel in 33 m Tiefe<br />

geht. Diese dicht zu halten ist sehr aufwändig<br />

und teuer. Weiters müsste das ablaufende<br />

Wasser ca. 100 m durch das Gelände<br />

der MA 48 abgeleitet werden, wo es einen<br />

Fettabscheider und einen Kanal quert. Dieser<br />

Tunnelbau für die Entwässerung von 15 m 3<br />

wäre ebenfalls sehr kostenintensiv geworden.<br />

Da der verbleibende Platz für die restliche<br />

Infrastruktur wie Parkplätze und Bootshaus<br />

recht eng wäre und der Niveauunterschied<br />

zwischen Donau und Donaukanal nach<br />

Inbetriebnahme eines Kleinkraftwerkes bei<br />

der Schemmerlbrücke nur mehr 3 m statt der<br />

geplanten 5 m beträgt, machten wir uns auf<br />

die Suche nach einem besseren Standort.<br />

Im Dezember 2004 konnten wir mit<br />

dem zuständigen Bauingenieur des<br />

Kraftwerks Greifenstein das Areal rund um<br />

das Kraftwerk auf Tauglichkeit für eine<br />

Wildwasserstrecke inspizieren. Auch hier<br />

war die Hilfsbereitschaft erstaunlich hoch<br />

und wir bekamen umgehend Kopien von<br />

Plänen. Auf einem hatte er sogar einen für<br />

ihn vorstellbaren Streckenverlauf skizziert.<br />

Im Jänner 2005 analysierten wir einige<br />

Standorte auf der Donauinsel gemeinsam<br />

mit dem dort zuständigen Bauingenieur der<br />

MA 45 (Wasserbau). Da wir eine Strecke mit<br />

natürlichem Gefälle verwirklichen wollten<br />

damit die Betriebskosten durch eine Pumplösung<br />

nicht unnötig in die Höhe getrieben<br />

österreichischer kanu sport<br />

8<br />

werden, schied die Donauinsel aus. Das<br />

gestaute Donauwasser darf nämlich nicht<br />

in die Neue Donau gelangen, da dort das<br />

Wasser im Normalfall Badewasserqualität<br />

hat. Beim Kraftwerk Freudenau gibt es<br />

linksufrig einen Fischauf- und -abstieg der<br />

nicht verändert werden darf. Die zuständige<br />

Dame beim Verbund hat mir mitgeteilt, dass<br />

sie dort schon einige Paddler herausgeholt<br />

hat und dass sich an der Widmung sicher<br />

nichts ändern wird - schade!<br />

Also arbeiteten wir im Feburar 2005 ein<br />

Grobkonzept für den Standort Greifenstein<br />

aus. Dieses ist unter http://www-greifenstein.tgm.ac.at<br />

downloadbar. Dank Walter<br />

Aumayr wurde es ein offizielles Projekt<br />

des Österreichischen <strong>Kanuverband</strong>es, was<br />

die Chancen einer Umsetzung beträchtlich<br />

steigert. So durften wir das Projekt bei<br />

der Generalversammlung des <strong>Kanuverband</strong>es<br />

präsentieren, wofür ich ein Modell im<br />

Maßstab 1:2000 baute:<br />

Mag. Michael Kugler, Co-Projektleiter,<br />

gestaltete für den Vortrag bei der Generalversammlung<br />

eine Power-Point Präsentation.<br />

Gemeinsam präsentierten wir das Projekt<br />

und es bestand reges Interesse daran. Wir<br />

reichten das Projekt bei den Grundeigentümern<br />

Verbund Austrian Hydro Power AG<br />

ein und präsentierten es bei der via donau<br />

(Wasserstraßendirektion) welcher auch ein<br />

Teil des geplanten Areals gehört. Von beiden<br />

Eigentümern haben wir mittlerweile<br />

Stellungnahmen, dass sie sich ein derartiges<br />

Projekt prinzipiell vorstellen können.<br />

Im April 2005 hatten wir eine Besprechung<br />

mit dem obersten Sportbeamten des Bundeskanzleramtes.<br />

Dort wurde relativ rasch<br />

klar, dass eine Strecke in Wien gewünscht<br />

wird. Im Rahmen eines Konzeptes für den


Aufbau einer Mannschaft für die Olympischen<br />

Spiele 2012 kann eine derartige Strecke als<br />

Infrastrukturmaßnahme dargestellt werden,<br />

aber eben nur im Raum Wien.<br />

Also fanden wir uns Anfang Mai 2005 wieder<br />

auf der Donauinsel ein. Diesmal beim<br />

Ruderzentrum bei der Steinspornbrücke.<br />

Dort haben wir ein Areal zwischen<br />

Steinspornbrücke und Pumpwerk gefunden<br />

auf welchem die Errichtung einer künstlichen<br />

Wildwasserstrecke möglich sein sollte.<br />

Die Infrastruktur wie Leistungszentrum,<br />

Bootshaus, Restaurant und Parkplätze sind<br />

beim Ruderzentrum schon vorhanden, bzw.<br />

sollen sogar noch weiter ausgebaut werden.<br />

Die Ruderer sind erfreut über eine zusätzliche<br />

Nutzung. Das heißt, wir müssen nur die<br />

Strek-ke errichten. Die Kosten dafür belaufen<br />

sich laut Hydrostadium auf EUR 3-5 Mio. Das<br />

Wasser muß dort zwar gepumpt werden, doch<br />

die Kosten für die Betriebsstunde sollten sich<br />

mit EUR 100,- bis 160,- in Grenzen halten.<br />

Dafür haben wir aber Badewasserqualität und<br />

sollten die Strecke gut vermarkten können um<br />

die laufenden Betriebskosten zu decken.<br />

Bezüglich Marktforschung bearbeiten zwei<br />

Diplomandinnen am Institut für Tourismus<br />

und Freizeitwirtschaft der WU Wien das<br />

Thema im Rahmen ihrer Diplomarbeiten. An<br />

zwei Handelsakademien in Wien arbeiten<br />

insgesamt vier Projektgruppen an Marketing-<br />

und Controlling-Themen. Die Ergebnisse<br />

werden im Februar 2006 präsentiert. Die<br />

Ergebnisse des ersten Projekttages könnt ihr<br />

unter www.kanuverband.at nachlesen.<br />

Unser Präsident Walter Aumayr hat ein<br />

Ansuchen um Fördermittel für die Machbarkeitsstudien<br />

eingereicht und wir sollten<br />

gegen Ende Juli Bescheid bekommen, welche<br />

Mittel zur Verfügung gestellt werden.<br />

Wer über den weiteren Projektfortschritt<br />

informiert werden will oder Anregungen zum<br />

Projekt hat, schickt mir einfach ein Email<br />

an wolfgang.kremslehner@kremslehnerhote<br />

ls.at. Ich maile Pro-jekt-Updates, sobald es<br />

wieder etwas Berich-tenswertes gibt.<br />

Mag. Wolfgang Kremslehner,<br />

UKK Wien,<br />

Projektleiter Wildwasserzentrum Wien<br />

9<br />

österreichischer kanu sport<br />

AUF-<br />

RUF!<br />

Liebe Freunde des Wassersports,<br />

Für die Umsetzung und Realisierung des Projektes<br />

Wildwasserzentrum Wien, benötigen wir<br />

Eure Hilfe! Im Rahmen einer wissenschaftlichen<br />

Studie an der Wirtschaftsuniversität Wien<br />

be-schäftigen sich zwei Studentinnen mit einer<br />

Potentialanalyse für dieses Projekt.<br />

Ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit ist ein<br />

Fragebogen, der sich vor allem an Wassersportler<br />

und Sportbegeisterte richtet. Ziel des<br />

Fragebogens ist eine Erhebung der gewünschten<br />

Angebote und Zusatzleistungen sowie Eure<br />

Wünsche und Anregungen für das Wildwasserzentrum<br />

Wien kennen zu lernen.<br />

Bitte informiert Euch ab Mitte Juli auf www.<br />

kanuverband.at oder www.kajak.at über den<br />

Fragebogen, und unterstützt uns bei der<br />

Evaluierung dieser wichtigen Punkte durch das<br />

zahlreiche Ausfüllen des Online-Fragebogens.<br />

Leitet diese Info auch an befreundete Sportler und<br />

Interessierte weiter, damit wir Eure Wünsche<br />

und Anliegen in unsere Konzeption und in die<br />

wis-senschaftliche Studie miteinbeziehen können.<br />

Danke für Eure Unterstützung!<br />

F. Moser und S. Mihalits - Diplomandinnen<br />

Mag. W. Kremslehner - Projektleiter


Das Kanufreestyle ist seinen Kinderschuhen<br />

entwachsen. Einige Jahre hats gedauert,<br />

am Anfang konnte es weder laufen noch<br />

reden, doch schon die ersten Freestyler wussten,<br />

es würde bald mit vielen Stimmen sprechen.<br />

Nun steht die Disziplin Kanufreestyle als<br />

Jugendlicher in der Familie des Kanusports.<br />

Schon ist ein nicht unbeträchtlicher Teil<br />

der neu abgesetzten Boote "riverrunner",<br />

"Spielboote" und "Rodeoschüsseln". Namhafte<br />

Kajakproduzenten werden nicht müde,<br />

von Jahr zu Jahr neue Modelle für den<br />

Freestylesektor auf den Markt zu bringen.<br />

Nicht erst seit dieser Saison liegt auf den<br />

Dachträger der Kajakfahrer neben dem<br />

"Dickschiff" fürs Grobe das kleine Freestylekajak<br />

- weil damit selbst bei Niederwasser<br />

immer irgendwo was geht. Auch zeigt<br />

die junge Disziplin durchaus Einfluss auf<br />

Etabliertes am Fluss: Fahre ich bei einer<br />

Walze oder Welle weiter oder ist sie es wert<br />

ein wenig mit ihr zu spielen. Die neuen<br />

Boote faszinieren durch die Möglichkeit aus<br />

dem Walzenhoppeln ein seitliches Surfen<br />

zu machen oder an die Kerze weitere Enden<br />

dranzuhängen.<br />

Struktur & Freestyle?<br />

Wie schon bisher, so stellen sich auch in<br />

dieser Phase der Entwicklung einer Sportart<br />

immer wieder Fragen, deren Beantwortung<br />

den Verlauf des Prozesses für bestimmte Zeit<br />

beeinflussen. Als wichtigste Frage aus der<br />

Sicht des Referates Kanufreestyle erscheint<br />

im Moment, wie sich die in der Wahrnehmung<br />

der Freestyler angelegte Irritation des gleichzeitigen<br />

Denkens von "Freestyle" und "Struktur"<br />

in der Praxis auflösen lässt. Denn in<br />

der Bedeutung der Wörter an sich ist kein<br />

Widerspruch angelegt: Struktur ist etwas<br />

Tragendes und Förderndes, nichts Einschränkendes.<br />

Aufgaben des Referates Kanufreestyle<br />

> Das Referat Kanufreestyle bemüht sich nun<br />

um die Schaffung dieser Strukturen innerhalb<br />

des OKVs. Es geht ihm um die Initiation<br />

von Sozial- und Wettkampfstrukturen,<br />

sowie um die Bewusstmachung und die<br />

Kommunikation bestehender rechtlicher und<br />

finanzieller Strukturen. Das Bemühen um ein<br />

gutes "Gerüst" in den genannten Bereichen<br />

sieht das Referat Kanufreestyle als wichtige<br />

Aufgabe. Eine präsentable Veranstaltung, die<br />

man im Ansinnen ein solches Gerüst zu bieten<br />

organisiert hat, war die im Juni 2005 stattfindende<br />

Lehrwartekoordination. Der OKV bzw.<br />

das Referat Kanufreestyle luden zur Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema "Rodeo" an die<br />

Isarwalze nach Plattling. Die Ausschreibung<br />

der Koordination sowie die Übernahme der<br />

Kosten erfolgte durch den OKV (organisatorische<br />

und finanzielle Struktur). Die Abwicklung<br />

vor Ort oblag dem Kursleiter bzw. dem Lehrbeauftragten<br />

(organisatorische Struktur).<br />

Der Anstoß von sozialen Strukturen ergab<br />

sich durch gegenseitiges Kennenlernen der<br />

Teilnehmer bzw. der Kursleitung. Auf die<br />

Vermittlung von Fertigkeiten und die Erweiterung<br />

von Wissen durch diese Koordination<br />

darf man hoffen. Als Resümee kann man<br />

von einer gelungenen Koordination sprechen:<br />

Wissen und Telefonnummern wurden ausgetauscht.<br />

Belebung der Freestyle-Wettkampfszene<br />

> Wie schaut es mit den Voraussetzungen<br />

für ein gelingendes Tun im Bereich des Wettkampfsport<br />

aus? Sich über den Wettkampfsport<br />

Gedanken zu machen ist insofern wichtig,<br />

als dass über die Erfolge bei nationalen<br />

und internationalen Vergleichen die Gelder<br />

der finanziellen Fördereinrichtungen an den<br />

OKV zugeteilt werden. Ohne Erfolge weniger/<br />

kein Geld. Deshalb hier einige interessante<br />

Impulse zur Belebung der Wettkampfszene<br />

österreichischer kanu sport<br />

10<br />

bzw. zur Steigerung der Leistungsbereitschaft<br />

der österreichischen Freestyle-Athleten:<br />

Seit 2004 ist Kanu-Freestyle offizielle Disziplin<br />

des ECA (European Canoe Associa-tion), der<br />

nächste Schritt, nämlich die Auf-nahme in<br />

die ICF (International Canoe Federation) ist<br />

so gut wie sicher, sodass dadurch bereits die<br />

nächsten Weltmeister-schaften eine offizielle<br />

WM ist, sowie ab diesem Zeitpunkt offizielle<br />

Staatsmeisterschaf-ten (und "nicht nur" österr.<br />

Meisterschaften) organisiert werden können.<br />

Diese Aufwertung der Freestyle-Disziplinen<br />

schafft die Möglich-keit einer Annäherung an<br />

diversen finanzielle Fördereinrichtungen.<br />

Im Moment ist es nur ein Gedankenspiel,<br />

aber könnte sich beispielsweise die österr.<br />

Sporthilfe einem Freestyle-Athleten verschließen,<br />

der einen vorderen Rang bei einer<br />

offiziellen EM oder WM vorweisen kann? -<br />

wohl kaum. Also der Appell an die Freestyler -<br />

Gas geben, reinhängen, damit von Seiten der<br />

Sportler alles passt, wenns so weit ist! Auch<br />

die Unterbringung einer Rodeo-Nachwuchshoffnung<br />

in der HSNS ist von Verbandsseite<br />

denkbar… wenn die Resultate stimmen. Wär<br />

doch nicht schlecht, den Grundwehrdienst am<br />

Wasser zu verbringen oder?<br />

Kontakt: www.kanuverband.at<br />

(->bereiche -> alle bereiche ->rodeo)<br />

ssteffel@hotmail.com<br />

Mittermayer / Steffel


50 Jahre<br />

Jubiläum<br />

des NFKC<br />

StoraEnso<br />

YBBS<br />

> Am 28. und 29. Mai 2005 feierte der<br />

Naturfreunde Kanu Club Ybbs sein 50 -<br />

jähriges Bestehen. Der NFKC ist ja längst<br />

bis über die Landesgrenzen bekannt, als<br />

Veranstalter vieler Rennen und gesellschaftlichen<br />

Festen, als Teilnehmer bei EM<br />

und WM, sind die Ybbser Sportler ständig<br />

in ganz Europa unterwegs, und das schon<br />

über Jahrzehnte. Der Jubiläumsslalom war<br />

am Samstag eine gelungene Veranstaltung,<br />

an die 60 Starter wagten sich in die<br />

Fluten der Donau. Bei der Siegerehrung<br />

konnte Bürgermeister Anton Sirlinger,<br />

Sportstadt-rat Alois Schroll und Stadtrat<br />

Josef Nawratil die neuen Stadtmeister 2005<br />

im Kanu Slalom Iris Dangl und Alexander<br />

Ep-linger beglückwünschen.<br />

Am Abend war an der Donaulände ein Punk<br />

Rock Konzert mit der Gruppe Vakuumflasks,<br />

die der Jugend einheizte. Am Sonntag feierte<br />

der NFKC StoraEnso Ybbs im Rahmen<br />

eines Festaktes sein 50-jähriges Bestehen.<br />

Eine Foto Ausstellung von Adi Stöckl zeigte<br />

die Anfänge bis zur Jetztzeit in schönen<br />

Fotos, diese kann man noch 2 Monate in<br />

seinem Atelier bewundern. Obmann Franz<br />

Engl konnte sehr viele Ehrengäste im schönen<br />

Vereinshaus in Angern begrüßen. Im<br />

Beisein von Bürgermeister Sirlinger, den<br />

Stadträten Brachinger, Schroll, Nawratil<br />

CANADIER -<br />

CANOEING<br />

eine alte Sportart die eine Wiedergeburt<br />

erlebt!<br />

> Wer verbindet beim Anblick eines<br />

Canadiers nicht romantische Jugendträume<br />

oder Erinnerungen mit diesen,<br />

den Booten der indianischen Ureinwohner<br />

Amerikas nachempfundenen Sportgeräten?<br />

In einem Prospekt las ich in etwa: "Es<br />

gibt verschiedene Wege, Glück und<br />

Zufriedenheit zu erfahren - einer davon<br />

liegt am Wasser: Canadierfahren auf<br />

stillen Seen, großen und kleinen Flüssen,<br />

dahingleiten oder mit raschen Paddelschlägen<br />

durch quirlige Stromschnellen<br />

zu fahren. Canadierfahren ist Entspannung<br />

pur, der Alltag bleibt schon nach<br />

kurzer Zeit am Ufer zurück. Ob Du allein<br />

die Einsamkeit auf dem Wasser suchst<br />

oder mit der Familie oder Freunden<br />

unterwegs bist: Ein Canadier eröffnet<br />

viele Erlebnisswelten."<br />

Und es gibt verschiedene Wege, Canadier<br />

zu fahren, den Sport zu erlernen. Z.B.<br />

bei einem Schnupperkurs wie er von<br />

Vereinen angeboten wird, in einer guten<br />

Kanuschule oder, etwas mühevoller, im<br />

Selbstunterricht. Es gibt jede Menge<br />

Literatur, manche sehr gut, manche gut<br />

und manche ist totaler Unsinn. Am besten<br />

man informiert sich unverbindlich<br />

bei einem Club, einer Kanuschule oder<br />

bei einem Bootshändler. Wichtig ist<br />

nur, man ist sich über seine Wünsche,<br />

Vorstellungen und seine Fähigkeiten im<br />

klaren.<br />

Einer, der sich über seine Möglichkeiten<br />

genau im klaren ist, ist Franz. M. Huly,<br />

für dessen Impressionen einer Kanu Tour<br />

in diesem Heft ich mich sehr herzlich<br />

bedanken möchte.<br />

Gg<br />

11<br />

österreichischer kanu sport<br />

und Laher, dem Vertreter der Sponsorfirma<br />

StoraEnso Moser, Sparkasse Direktor<br />

Hoffmann, einer Abordnung der Bundesleitung<br />

der Naturfreunde, und Walter<br />

Aumayr vom Österreichischen <strong>Kanuverband</strong><br />

würdigte Naturfreunde Obmann<br />

Gerhard Hubmayr die Verdienste des NFKC.<br />

Insbesondere die Verdienste der Familie<br />

Kappelmüller. Wilhelm Kappelmüller als<br />

Gründer des Vereines, der unter Mithilfe<br />

seiner Gattin Hermine, den Grundstein für<br />

eine erfolgreiche Vereinsarbeit legte und<br />

Leopold Kappelmüller der die Geschicke<br />

in Jahrzehntelanger Arbeit weiterleitete<br />

wurden für ihre besonderen Verdienste<br />

mit einer Ehrung bedacht. Für die vielen<br />

Glückwünsche möchte sich der NFKC<br />

StoraEnso Ybbs bei allen Gratulanten recht<br />

herzlich bedanken.<br />

> C a n a d i e r -<br />

veranstaltungen<br />

2005:<br />

SALZACH CANADIERTAGE: 3.+4. September<br />

von Oberndorf bis Salzachmündung,<br />

Anmeldungen, Auskünfte: KC WILDSHUT, zH.<br />

Hans HUBER, Reith 26, A 5120 St. Pantaleon,<br />

e-mail: hans.huber@kcw.at oder Programm<br />

nachlesen unter www.kanuverband.at.<br />

TIROLER CANADIERTAG: am 24. September<br />

am INN<br />

Anmeldungen, Auskünfte bei C&KC-Günter J.<br />

Goldbach, Gumppstr.21a, 6020 Innsbruck<br />

e-mail: ckc_goldbach@tele2.at oder unter<br />

www.kanuverband.at


1. Tag: Einsteig Deep Creek Lake Laberge, Seelänge 48 km, 1. Nacht Ptarmigan Point, Lake Laberge.<br />

2. Tag: Lake Laberge, Einfahrt Lower Laberge, Thirty-Mile-River, 2. Nacht Parks Campsite.<br />

3. Tag: Einmündung Teslin River in den Yukon River; 3. Nacht Hootalinqua.<br />

4. Tag: Shipyard Island, Dampfer Evely oder Norcom, Hootalinqua - Einmündung Big Salmon River in den Yukon River,<br />

Cyrs Dredge Camp, Ericksons Slough; 4. Nacht Ericksons Wood Camp<br />

5. Tag: Little Salmon Station, Indianerfriedhof, Einmündung Little Salmon River in den Yukon River, Eagle Bluff, Klondike<br />

Highway, Camp Kanu People; 5. Nacht Carmacks.<br />

6. Tag: Rückfahrt von Carmacks nach Whitehorse auf Klondike Highway.


© Fotografie & Grafik by F. M. Huly, 4112 St. Gotthard


Costa Rica<br />

> Vor 30 Stunden noch im feuchtkalten Mitteleuropa<br />

und jetzt sind die 5 Gringos aus A, D<br />

und CH im subtropischen Costa Rica! 2h fahren<br />

wir noch vom Flughafen SAN JOSE bis zu unserem<br />

Quartier in LA VIRGEN, für das letzte Stück<br />

rauf zu unserem Quartier Finca Pedro braucht<br />

unser Fahrer 3 Anläufe, zu steil ist der morastige<br />

Weg! Nicht weit von hier ist der POZO AZUL<br />

mit einem fahrbaren 10m Wasserfall, die Boote<br />

müsste man aber ein Stück rein und wieder<br />

raustragen, wir sind lieber faul und besuchen<br />

diesen herrlichen Badeplatz ohne Schiffe!<br />

Unser Einstiegsbach ist der einfachere<br />

MITTLERE SARAPIQUI (bis WWIII), mit flotten<br />

Schwällen, manchmal verblockt, fließt er unweit<br />

der Straße durch schöne Landschaft. Die<br />

einheimischen Kinder fahren mit den altbewährten<br />

Reifenschläuchen runter, auch einmal<br />

eine bessere Spur wie wir! Am nächsten Tag<br />

wollen wir auf richtiges WW, also auf zum<br />

OBEREN SARAPIQUI (WWIV). Pedro bringt uns<br />

mit seinem 30 Jahre alten Landrover zum Ein-<br />

stieg, der grüne Fluss startet hier gleich mit<br />

einer verblockten Gefällestrecke, wow! Im Zick<br />

Zack geht's zwischen den Blöcken durch, dann<br />

wird's wuchtig und steiler "mit dem Hauptwasser<br />

runter und nicht in die Löcher" lautet<br />

unser Plan, der auch so halbwegs funktioniert!<br />

Nach kurzer Entspannungsfahrt kommt der<br />

nächste steilere verblockte Schwall, hier<br />

quetscht sich die arme Heike ihre Fingern<br />

blutig, sie muss abbrechen und 1km am Ufer<br />

zurück, das dauert 1h. Mit einem "bis zum<br />

Heiraten wird's wieder gut" verabschieden wir<br />

uns…<br />

Die ersten 2km bringen teilweise unübersichtliche<br />

Schwierigkeiten am laufenden Band, uns<br />

wird gar nicht langweilig! Eine Stelle heißt ME<br />

GUSTA, das bedeutet "Mir gefällt's", uns gefällt<br />

dieser löchrige Katarakt aber erst nach eingehender<br />

Begutachtung! Die Schwierigkeiten<br />

nehmen ab, jetzt haben wir auch beide Augen<br />

für den Regenwald des SARAPIQUI, dichte<br />

Vegetation bis runter zum Wasser, riesige<br />

Bäume, eindrucksvoll bis zum Ausstieg! Am<br />

Abend lernen wir das Nationalgericht der Costa<br />

Ricaner (Ticos) kennen: Das "Casado" ist ein<br />

deftiges Gericht mit Bohnen, Reis, Gemüse,<br />

Fleisch, Huhn oder Fisch mit einer scharfen<br />

Chili Soße, dazu gibt es gutes "Imperial" Bier,<br />

leider macht sich hier die Unsitte der Amis<br />

breit, das Bier mit Eiswürfeln zu servieren…<br />

Der nächste Fluss ist der OBERE TORO, die Fahrt<br />

auf dem grüngrauen Fluss beginnt in einer<br />

herrlichen Urwaldschlucht mit flotten Schwall-<br />

österreichischer kanu sport<br />

14<br />

strecken, Prallwänden, Stufen, Walzen und<br />

Löchern! Raftguides haben uns vor dem gefährlichen<br />

5. Rapid gewarnt, gespannt fahren wir<br />

um jede Kurve, war das jetzt ein Rapid oder<br />

nicht? Wir finden die Stelle, eine Gefällestrecke<br />

mit Felsen und Löchern in der Ausfahrt, aber<br />

halb so wild, wir haben uns umsonst gefürchtet!<br />

Ab halber Strecke nehmen die Schwierigkeiten<br />

ab, trotzdem zeigt uns der Toro immer<br />

wieder seine Hörner und überrascht uns mit<br />

schwierigeren Stellen! Die Schlucht geht zu<br />

Ende, der Fluss wird breiter, teilt sich öfter in<br />

mehrere Arme, die sich dann mit wuchtigen<br />

Wellenzügen wieder vereinen. Der Toro ist ein<br />

Highlight in Costa Rica!<br />

SUCIO heißt unser letzter Fluss in diesem<br />

Gebiet, SUCIO bedeutet "der Schmutzige",<br />

eisen- und schwefelhaltiges Lavageschiebe färben<br />

das Wasser braun, diese Suppe hinterlässt


überall eine raue Schicht, schmeckt etwas<br />

bitter und brennt in den Augen! Der SUCIO<br />

hat oft starke Hochwässer die das gesamte<br />

Flussbett immer wieder umpflügen, die Stellen<br />

verändern sich jährlich. Wir haben relativ viel<br />

Wasser, trotzdem lauern viele Blöcke nur knapp<br />

unter der trüben Wasseroberfläche und wollen<br />

uns aus dem Konzept bringen, aber wir wollen<br />

hier nicht mit der Birne unter Wasser! Oft verengt<br />

sich der Fluss und donnert steile Katarakte<br />

runter, erreicht hier WWV, manche Stellen sind<br />

uns zu heiss… Nach 2/3 der Strecke mündet der<br />

RIO PATRIA und verdoppelt die Wassermenge,<br />

na Halleluja… Wider Erwarten nehmen die<br />

Schwierigkeiten aber ab, mit relativ offenem<br />

WWIV und manchmal über 2m hohen Wellen<br />

geht's dem Ausstieg entgegen. So und nach<br />

dieser aufregenden Fahrt haben wir uns ein<br />

paar Tage Erholung an der KARIBIK verdient!<br />

Report Teil 2<br />

Pura Vida<br />

Die Karibikküste taugt uns, faulenzen, baden,<br />

schnorcheln, abends spielen Bob Marleys<br />

Nachkommen in ganz CAHUITA spitzen<br />

Reggae, die Leute sind locker, der karibische<br />

Rum schmeckt auch nicht schlecht! Das ist<br />

"Pura Vida" das "wahre Leben", so lautet auch<br />

ein Gruß der Ticos. Wir hätten es noch ein paar<br />

Tage ausgehalten, aber wir haben da noch ein<br />

paar Bäche offen!<br />

Drum fahren wir mit dem Autobus nach<br />

TURRIALBA und steigen im Hotel Interamericano<br />

ab, das ist der Treffpunkt der Bootfahrer. Der<br />

nette Manager Luis organisiert auch rasch<br />

einen Chauffeur, Martin wird uns für 60$ zu<br />

den Flüssen bringen.<br />

CASA MAQUINA oder POWERHOUSE RUN ist<br />

unser erster Abschnitt auf dem REVENTAZON.<br />

Am Einstieg wartet eine leicht verblockte<br />

Aufwärmstrecke, nach 300m kommt das trübe<br />

Kraftwerkswasser zurück, unsere Geruchssensoren<br />

melden leider nicht die beste Wasserqualität!<br />

Ab hier geht's dann erst richtig<br />

los, wuchtiges WWIV mit Rapids, Wellen,<br />

Verblok-kungen, Walzen und Löcher bietet der<br />

REVENTAZON. Öfter teilt sich der Fluss in mehrere<br />

Arme, am besten mit dem Hauptwasser<br />

fahren, denn die schmäleren Arme enden gerne<br />

in Baumfallen und bei dem Tempo ist das echt<br />

gefährlich.<br />

In der zweiten Hälfte nehmen die<br />

Schwierigkeiten ab, nur COLANDER das heißt<br />

"Sieb", eine Gefällestrecke mit Blöcken und<br />

Löchern gilt es noch richtig zu erwischen!<br />

Das letzte Stück wird einfach und schließlich<br />

zahm, 1km müssen wir noch über den LAGO<br />

ANGOSTURA bis zum Ausstieg löffeln. Das<br />

Wasser war wirklich nicht besonders, abends<br />

schmerzen die Lauscher... Zum Glück kennen<br />

die Ticos ein altes Hausrezept, "Guarro", das ist<br />

ein hochprozentiger Fusel in die Ohren tropfen,<br />

nach 5min sind die kleinen Viecherln alle<br />

erledigt! Der Wasserstand am REVENTAZON ist<br />

optimal, unsere nächste Fahrt wird der PERALTA<br />

RUN sein, ein Wuchtwasserklassiker mit hohen<br />

Wellen. Martin fährt uns zum Einstieg, sehr<br />

wenig Wasser hier, aber der Chauffeur und die<br />

Locals meinen nach 20min paddeln werden<br />

wir das rückgeleitete Wasser erreichen, also<br />

los. Wir schlängeln uns zwischen den Blöcken<br />

durch, 20min, 40min, 60min und noch immer<br />

15<br />

österreichischer kanu sport<br />

kein Wasser... Es rumpelt immer mehr, über<br />

feuchte Kellertreppen runterpoltern, mit den<br />

Händen vorwärts schieben, oft müssen wir aussteigen<br />

und die Boote über die Felsen schleifen<br />

weil zuwenig Wasser da ist, sch... Nach etwa<br />

3-4km für die wir fast 3h und 75% unserer<br />

Nerven gebraucht haben, sehen wir am Ufer<br />

ein paar junge Ticos, sie sind mit ihrem 4WD<br />

hier runter gefahren und feiern eine Party. Erst<br />

etliche km weiter gibt es wieder Wasser, hier<br />

ist es fast immer trocken, meinen sie... Nein,<br />

wir wollen nicht weiter, Schluss mit Canyoning!<br />

Wir sehen Dachträger auf dem Allrad und bitten<br />

die Ticos ob sie uns samt den Booten nach<br />

TURRIALBA bringen können, mit 20$ steigt der<br />

Deal. Die Kajaks binden wir mit den Wurfsäcken<br />

aufs Dach, dann geht's einen steilen Weg aus<br />

der Schlucht raus, die Fahrt mit den bekifften<br />

Burschen ist spannend, die Musik im Auto<br />

ein Hammer! Zurück im Quartier stellen wir<br />

fest, dass wir statt beim PERALTA RUN auf<br />

PERALTA DRIES ausgesetzt worden sind, dieser<br />

Abschnitt ist abgeleitet und nur sehr selten bei<br />

Dammüberlauf fahrbar!!!<br />

Am PEJIBAYE haben wir mehr Glück, hier ist<br />

genug Wasser, grün und klar! Der erste km ist<br />

herrliches WWIV mit verblockten Slaloms, engen<br />

Durchfahrten, Gefällestrecken und Stufen, 3x<br />

besichtigen wir. Dann wird's eine Spur leichter,<br />

abwechslungsreiches WW in einer schönen<br />

schmalen Waldschlucht.<br />

Leicht verblockte Schwälle mit meist deutlich<br />

erkennbaren Durchfahrten, wir achten auf<br />

Baumhindernisse finden aber Kuhhindernisse!<br />

Eine Kuh soll ans andere Ufer gebracht werden,<br />

da helfen wir mit und bringen das Seil auf die<br />

andere Seite. Das arme Tier kriegt so panische<br />

Angst, dass es sich im Wasser niederlegt und<br />

zu ertrinken droht... Aber Muh wird kein Fall<br />

für den Fleischer, mit ziehen und schieben wird<br />

sie doch noch ins Trockene gebracht! Der Hund<br />

möchte auch ans andere Ufer schwimmen, wird<br />

aber abgetrieben und nimmt einen Vollwasch-


gang in der folgenden Stufe, Bernd fischt ihn<br />

raus, mit solchen Bergeaktionen haben wir auf<br />

diesem schönen Fluss aber nicht gerechnet!<br />

Die Folgestrecke verläuft weniger spektakulär,<br />

auf einfachem WWII-III erreichen wir den<br />

Ausstieg.<br />

Report Teil 3<br />

Pacuare<br />

Ja was hat uns denn der Santa Claus geschenkt,<br />

eine 2 Tagesfahrt auf dem Highlight Costa<br />

Ricas - dem PACUARE! Wir schließen uns<br />

einer Raftpartie an, die nehmen unser Zeug<br />

für die Nacht auf ihrem Gummibus mit. Leider<br />

ist das Wetter nicht so besonders, obwohl<br />

Trockenzeit ist regnet es viel, das Wasser ist<br />

braun statt grün... Der erste Rapid kommt<br />

bald, zwischen Blöcken und Prallwand ist der<br />

goldene Mittelweg zu finden. Mit ganz schön<br />

wuchtigen Schwällen geht's vorwärts, besonders<br />

bei engen Gefällestrecken bilden sich hohe<br />

Wellen und Walzen, dazwischen gibt's aber<br />

immer wieder ruhige Stücke zum Bestaunen<br />

der grünen Schlucht.<br />

Einen Hilfspegel mit Farbkleckser gibt es hier,<br />

von grün (NW) über orange, weiß und rot (HW)<br />

geht die Skala, wir sehen heute nur rot! Die<br />

Rapids überraschen uns manchmal mit nicht<br />

einfach zu erkennenden Löchern, da heißt es<br />

ordentlich löffeln. Eindrucksvolle Wasserfälle<br />

bringen zusätzliches H2O, der höchste ist der<br />

HUACAS FALL, dieser liegt zwischen den Stellen<br />

UPPER und LOWER HUACAS, das bedeutet so in<br />

etwa oberer und unter Friedhof in der Sprache<br />

der Eingeborenen, UPPER HUACAS ist eine verblockte<br />

Gefällestrecke mit Löchern.<br />

LOWER HUACAS ist seit dem letzten großen<br />

HW deutlich schwerer, wird jetzt tw. mit WWV<br />

bewertet und ist auch gefährlich. Nicht zu<br />

unterschätzen sind das Loch und der unterspül-<br />

te Felsen am l Ufer, die letzten Jahre sind hier<br />

mehrere Personen gestorben. Wir freuen uns<br />

diese Stelle gut erwischt zu haben, und noch<br />

mehr freuen wir uns auf den nahen Ausstieg,<br />

hier gibt es Cerveza aus der Eisbox der Rafter,<br />

sind ja doch klasse Burschen die Gummibusfahrer!<br />

Aus der 100% dichten Gepäcktonne rinnt das<br />

Wasser, Frank freut sich, sein Schlafsack war<br />

ganz unten und hat alles aufgesaugt! Oberhalb<br />

unseres Camps wohnen Indigenas in einer einfachen<br />

Hütte mit Feuerstelle und Lehmboden, die<br />

Cabecaresfamilie lebt von ein paar Bana-nenstauden,<br />

die Zivilisation ist Stunden entfernt.<br />

Die Nacht ist schwül, um 23:00 hat es noch<br />

immer fast 30°C und sicher 120% Luft-feuchtigkeit!<br />

In der Nacht hat der Regen nachgelassen,<br />

der Wasserstand ist ein wenig gesunken.<br />

Mit ein paar leichteren Rapids beginnt unsere<br />

heutige Fahrt, nach 2km kommt wieder ein<br />

Doppelpack, UPPER und LOWER CIMARRONES,<br />

WWIV. Die erste Stelle ist eine relativ steile<br />

Gefällestufe, die zweite ein verblockter, wuchtiger<br />

Schwall mit ordentlich Gefälle und einem<br />

bösen Loch in der Mitte, das schnappt auch<br />

gern einmal ein Raft!<br />

Gegen Ende der Fahrt erreichen wir DOS<br />

MONTANAS, der PACUARE fließt hier durch<br />

eine kurze, schmale Schlucht, ein fotogener<br />

Rast-platz. Das letzte Stück bietet der Fluss nur<br />

noch wenig Schwierigkeiten, die Rafts lassen<br />

sich treiben und übersehen fast den riesigen<br />

Baum, der seit heute einen 20m breiten Arm<br />

absperrt...<br />

österreichischer kanu sport<br />

16<br />

UPPER UPPER PACUARE ist unser letzter Fluss,<br />

wir haben eine lange holprige Anfahrt von<br />

TURRIALBA, Bernd weiß jetzt auch was "Casco"<br />

heißt, er hat seinen Helm vergessen und hier ist<br />

nirgends ein Casco aufzutreiben... Trage mein<br />

Boot runter zum Einstieg, sehe mich plötzlich<br />

Aug in Aug einer über 1m langen aufgerichteten<br />

grünen Schlange gegenüber. Gestern haben<br />

wir erfahren, dass in Costa Rica jährlich 2000<br />

Menschen von Schlangen gebissen werden,<br />

möchte nicht Nr. 2001 werden und werfe den<br />

Blunt auf das Vieh! Das Boot wird vorsichtig<br />

geborgen, das grüne Tier hat sich zum Glück<br />

verzogen. Der Fluss bietet klares offenes WW in<br />

einer einsamen Dschungellandschaft, Schwälle,<br />

Blöcke und langsam zunehmende Schwierigkeiten.<br />

Das Gefälle wird mehr, die Blöcke größer,<br />

die Durchfahrten unübersichtlich, wir steigen<br />

öfter aus um die beste Spur zu finden und<br />

achten heute besonders auf Schlangen! Im<br />

Mittelteil zeigt sich der UPPER UPPER ein<br />

längeres Stück von seiner ruhigen Seite um<br />

dann gegen Ende wieder ganz schön verblockte<br />

WWIV Katarakte zu bilden. Der PACUARE ist<br />

wirklich ein Highlight und bietet mit seinen<br />

unterschiedlich schwierigen Abschnitten WW<br />

für jeden in faszinierender Landschaft.<br />

Am PAZIFIK war es zu heiß, drum sind wir noch<br />

in die Berge, am höchsten Berg Costa Ricas dem<br />

CERRO CHIRRIPO war frieren angesagt, statt<br />

Aussicht gab es Regen... Ein super Kajakurlaub<br />

geht zu Ende, wir wollen alle wieder einmal<br />

hierher kommen, zu den freundlichen Ticos, die<br />

uns vielleicht wieder mit einem "Pura Vida!" in<br />

ihrem schönen Land empfangen.


Der Kanu<br />

Club<br />

> Wie jedes Jahr unternahm der KCW<br />

unter der Führung von Hans Huber, unserem<br />

BIG BOSS, auch 2005 eine Paddeltour<br />

nach Südfrankreich.<br />

Trotz der für diese Jahreszeit eher kühlen<br />

und regnerischen Witterung herrschte "Volles<br />

Programm" - zumindest für einige von uns<br />

unerschütterlichen Paddlern. Ein besonderes<br />

Highlight neben den bekannten Wan-derflüssen<br />

wie Durance und Konsorten war sicherlich<br />

die Guil. Zusätzlich zur unglaublich dramatischen<br />

Landschaft, die man schon während<br />

der Anfahrt von Embrun durch Schluchten<br />

erlebt, durften wir Wildwasser vom Feinsten<br />

genießen. Je nach Können bietet sie alles was<br />

des Paddlers Herz begehrt.<br />

Von WW II bis unfahrbar, je nach Streckenabschnitt.<br />

Wir entschieden uns für die obere<br />

Guil. Zuerst wählten wir eine Aufwärmstrecke<br />

in WW II - III. Der Einstieg, und damit die<br />

Länge dieses Abschnittes, kann beliebig weit<br />

oben gewählt werden. Letztendlich erreicht<br />

man beim Chateau Queyras die markante<br />

Klamm. Kurz und knackig wie wir zu sagen<br />

pflegen. Mit durchgehend WW IV(+) zwängt<br />

sich die Guil über unzählige kleine Abfälle<br />

und Katerakte durch eine teilweise nur 2m<br />

breite Klamm. Da sprudelt es manchmal<br />

schon ordentlich.<br />

Die Klamm kann von der Straße und/oder<br />

Kletterstieg aus recht gut besichtigt werden,<br />

würden wir auch empfehlen. Außerdem<br />

eine recht gute Möglichkeit tolle Bilder zu<br />

erhalten. Nach ca. 1km ist dieser Ritt dann<br />

leider auch schon wieder vorbei. Die Klamm<br />

öffnet sich, und ein schönes Kehrwasser<br />

bietet sich zum Sammeln an. Dann noch<br />

ein kleiner offener Katerakt zum Abschluss<br />

und eine genussvolle Tour ist beendet. Man<br />

sollte hierbei etwas Zeit einplanen um auf<br />

dem Rückweg die Passstraße über den Col d'<br />

Max auf der Claree<br />

Wildshut<br />

Big Boss mit Anhang auf der Durance<br />

Izoard zu nehmen. Mit dem Auto auf 2360hm.<br />

Selbst der eine oder andere Radfahrer quält<br />

sich über diesen Pass - alle Hochachtung vor<br />

diesen ausdauernden Jungs. Dort warten eine<br />

unglaubliche Weitsicht, ein beeindruckender<br />

Kanu Club<br />

Braunau<br />

> Walter Aumayr, der den KC Braunau<br />

1968 gegründet hat, übergibt nach 38<br />

Jahren Obmannschaft die Führung an<br />

Erwin Huber.<br />

Der Verein kann auf eine beachtliche Liste von<br />

ehemaligen österreichischen Spitzensportlern,<br />

Weltmeistern und Olympiateilnehmern<br />

verweisen und hat sich vor allem mit internationalen<br />

Veranstaltungen einen Namen gemacht.<br />

Weltcupbewerbe und Junioren Weltmeisterschaften<br />

in der Regatta und Kanuslalom<br />

in Lofer, Mayrhofen und Landeck gingen<br />

unter der Federführung von Walter Aumayr<br />

auf das Konto der Braunauer und bescherten<br />

dem <strong>Kanuverband</strong> große internationale Anerkennung.<br />

Dass der neue Obmann nicht mehr ganz so<br />

neu ist, wissen nicht nur die Insider. Erwin<br />

Huber ist 1969 dem Verein beigetreten und<br />

hat nach einer aktiven Sportlerlaufbahn im<br />

17<br />

österreichischer kanu sport<br />

in Südfrankreich<br />

Blick über die Alpen und vielleicht sogar noch<br />

Schnee. Anschließend noch ein Spaziergang<br />

in Briançon um den Tag bei einem guten<br />

Espresso oder etwas Ähnlichem ausklingen zu<br />

lassen. Es lohnt sich auf jeden Fall.<br />

Manfred am Anfang der Guil-Klamm "Entlein" - auf der Ubay<br />

Juniorenbereich die stellvertretende Obmannschaft<br />

1984 übernommen. Man will allerdings,<br />

so die neue Vereinsführung, in Zukunft<br />

mehr auf den Breitensport achten, für die<br />

Senioren und Familien regelmäßig Fahrten<br />

bzw. Kurse organisieren und sich an Projekten<br />

mit Outdooraktivitäten beteiligen. Sollte sich<br />

daraus die (der) eine oder andere leistungswillige<br />

SportlerIn herauskristallisieren, gibt es<br />

natürlich beste Unterstützung. Erwin Huber<br />

setzt dabei vor allem auf Teamgeist und<br />

Kooperation.<br />

Erwin Huber<br />

v.l.n.r.: Gerhard Huber, Heinz Kämmerer,<br />

Walter Aumayr, Erwin Huber, Franz Baier


Frühlings<br />

impressionen -<br />

wenn die Bäche wieder lebendig werden.<br />

> Das zeitige Frühjahr ist die beste Zeit um den Flüssen nördlich der Donau einen Besuch abzustatten. Nur wenige Tage im Jahr herrscht<br />

hier ein passender Wasserstand, wer die Bäche paddeln will muss zumeist noch vor Ostern kommen.<br />

Impressionen stammen von www.kajak.at Kajaksport in Österreich - Zusammengestellt von Thomas Rettenbacher<br />

Auf der Feldaist im Mühlviertel. Sie gehört<br />

zusammen mit Naarn, Waldaist und Großer<br />

Rodl zu den lohnendsten Zielen. Das<br />

Zeitfenster für eine Befahrung ist nur kurz,<br />

meist ist nach 2 - 3 Wochen das Wasser<br />

schon wieder am Ablaufen.<br />

Auf der Feldaist<br />

Im Waldviertel verhält es sich ähnlich, wenn<br />

auch der Obere Kamp oft etwas länger fahrbar<br />

bleibt. Die Schwierigkeiten sind deutlich leichter<br />

als Flüsse des benachbarten Mühlviertels,<br />

der Kamp mit seinen Quellflüssen und die<br />

Große Krems sind hier wohl die am häufigsten<br />

befahrenen Bäche.<br />

Große Rodl - schönster Fluß im Mühlviertel<br />

Immer noch eher unbekannt ist, dass auch der<br />

bayrische Wald ein lohnendes Ziel darstellt.<br />

Ilz und Wolfsteiner Ohe sind sehr empfehlenswerte<br />

Paddelziele und haben oft auch<br />

erstaunlich lange fahrbare Wasserstände.<br />

Große Ysper im Grenzgebiet<br />

zwischen Wald - und Mühlviertel.<br />

österreichischer kanu sport<br />

18


19<br />

österreichischer kanu sport<br />

Erst jetzt setzt auch südlich der Donau die<br />

lang ersehnte Schneeschmelze ein. Der<br />

Ötscherbach - Quellfluss der Erlauf - ist<br />

ein absolutes Landschaftjuwel. Wer zu bald<br />

kommt hat mit großen Schneemassen im<br />

Tal zu kämpfen, zu spät und dem Bach fehlt<br />

das nötige Wasser. Außerdem muss man sich<br />

beim Weg zum Einstieg unbedingt an die<br />

Regeln halten, 2 Stunden Fußmarsch auf der<br />

gesperrten Forststrasse sind nötig.<br />

Wolfsteiner Ohe - bayrischer Wald<br />

Anfang Mai haben fast alle Alpenbäche dann<br />

tolle Wasserstände. Lediglich die höher liegenden<br />

Gletschflüsse werden noch einige Zeit<br />

Niederwasser haben. Um Pfingsten beginnt<br />

die Paddelsaison dann so richtig. So mancher<br />

fährt an die Soca um dort festzustellen, dass<br />

auch viele Andere dieselbe Idee hatten.<br />

Ausweichmöglichkeiten gibt es aber viele,<br />

manche Regionen wie zum Beispiel das obere<br />

Salzachtal liegen überhaupt fernab der üblichen<br />

Wildwasserziele.<br />

auf dem Ötscherbach<br />

Spätestens jetzt wird auch das Wanderpaddeln<br />

und Familienurlaube interessant. Immer<br />

mehr im Gespräch ist auch das Paddeln mit<br />

dem Nachwuchs, das ja auch sehr viel Spaß<br />

machen kann.<br />

auf der Rauriser Ache<br />

Das abwechslungsreiche Frühjahr ist zu Ende<br />

- spätestens im Sommer bricht dann zumindest<br />

im Osten Österreichs die große Dürre<br />

aus und es heist beharrlich auf ausgiebige<br />

Regenfälle zu warten. Wer kann stattet den<br />

Gletscherbächen einen Besuch ab, die gerade<br />

jetzt traumhafte Verhältnisse bieten. Bleibt zu<br />

hoffen dass dies auch noch lange so bleibt,<br />

denn es sind leider auf unseren Flüssen viele<br />

Kraftwerksprojekte geplant!<br />

die Paddelkids kommen!


Kajakschnuppertag<br />

> für die Schüler und Scholerinnen der<br />

Landwirtschaftlichen und Gärtnerischen<br />

Handelsschule LFS Grottenhof-Hardt<br />

unter Zusammenarbeit zwischen Kajakclub<br />

Wikinger und Grazer Kanuclub<br />

Am Montag, den 13. Juni haben sich der<br />

Obmann des Kajakclub Wikinger, Paul Klement<br />

mit Gattin, Boots- und Fahrtenwart Rudi<br />

Buchegge und als Vertretung des Grazer<br />

Kanuclubs, Christoph Hesse, am Thalersee zu<br />

einer Kajakeinführungseinheit für die Schüler<br />

und Schülerinnen der Landwirtschaftlichen und<br />

Gärtnerischen Handelsschule LFS Grottenhof-<br />

Hardt (www.grottenhof.com) eingefunden.<br />

Traumhaftes Wetter und gut gelaunte<br />

Schüler, was will man mehr. Paul begrüßt alle<br />

Teilnehmer recht herzlich und nach einer kurzen<br />

Bescheibung der verschiedenen vorhandenen<br />

Bootstypen (Wanderboot, Wildwasser-kajak bis<br />

hin zum Rodeoboot) geht es auch gleich zur<br />

Sache. Einmal die Paddelbrücke vorgezeigt und<br />

schon stürzen sich die Schüler einer nach dem<br />

anderen unter Anweisung von Paul in den zwar<br />

trüben aber schon fast Badetemperatur habenden<br />

Thalersee. Die Schüler müsssen erkennen,<br />

daß das Gerade-ausfahren gar nicht mal so einfach<br />

ist, aber mit Hilfe von Tipps von Paul, Rudi<br />

und Christoph klappt es dann doch, auch wenn<br />

es auf dem Bild oben rechts etwas durcheinander<br />

und unkontrolliert wirken mag. Ein beson-<br />

ders gut begabter Schüler hat sich dann auch<br />

noch von Christoph überreden lassen einen<br />

"Klippenstart" vom Steg zu machen. Nicht<br />

schlecht fürs erste mal im Boot! Das Wetter<br />

hat gehalten und alle hatten einen großen<br />

Spaß and der ganzen Sache. Ein Dankeschön<br />

gebührt auch Herrn Steinwidder, der seiner<br />

Klasse diesen Tag organisiert hat. Vielleicht<br />

ergeben sich auf diese Weise ja noch öfter mal<br />

so schöne Zusammen-arbeiten zwischen den<br />

beiden Klubs.<br />

Text und Bilder Christoph Hesse<br />

LSV 1990<br />

Kitzbühel - Kanu<br />

> Nach dem Anpaddeln auf der Ache war<br />

die Gruppe sehr motiviert und trifft sich seither<br />

regelmäßig einmal pro Woche zu einer<br />

Ausfahrt. Dabei wird die Technik verbessert<br />

und Grenzbereiche erprobt. Unser Club ist sehr<br />

vielseitig und betreibt neben dem Kajaksport<br />

noch Radfahren, Canyoning, Ski-rollen und<br />

Paragleiten. Diese Vielseitigkeit tragen zum<br />

Zusammenhalt und zur Gemüt-lichkeit unse-<br />

österreichischer kanu sport<br />

20<br />

rer kleinen Gruppe bei. Auch ein Kajakkurs<br />

mit Orientierungslauf wurde im Rahmen der<br />

Sportprojekttage mit 22 Teilnehmern organisiert.<br />

Im Herbst wollen wir auf der Soca den<br />

Saisonabschluss zünftig begehen.<br />

Franz PUCKL jun, Sektionsleiter


Die Faltboote sind zurück<br />

> Faltbootfreunde Kärnten setzen neue<br />

Akzente im Wanderpaddeln<br />

Wanderpaddler sind oft Einzelgänger, die<br />

sich maximal in kleinen Grüppchen ihrem<br />

Hobby widmen. Dies trifft im Besonderen<br />

auf die Faltbootfahrer zu, deren Geräte in<br />

unserem Bereich nahezu in Vergessenheit<br />

geraten sind.<br />

Und trotzdem gibt es sie! Auch in Kärnten, wo<br />

sie sich jetzt etwas fester zusammengeschlossen<br />

haben. Der Kajak-Verein Klagenfurt ist<br />

die Anlaufstelle für gut zehn Faltbootfahrer,<br />

die seit dem Jahre 2004 gemeinsame Touren<br />

> Der ATSV Steyr, Sektion Kayak veranstaltete<br />

ein Sicherheitswochenende am<br />

4. und 5. Juni 2005 in St. Pankraz bei<br />

Hinterstoder.<br />

Von der Planung bis zur Durchführung einer<br />

Wildwasserfahrt gibt es viel zu beachten.<br />

Worauf es sich wirklich zu achten lohnt, wurde<br />

am 4./5. Juni 2005 beim Sicherheits-training<br />

des ATSV Steyr, Sektion Kayak erarbeitet.<br />

"Sollte es doch einmal zu einer unvorhergesehen<br />

Situation kommen, haben wir die<br />

Mö-glichkeiten der Soforthilfe an diesem<br />

Wochenende trainieren und lernen können",<br />

erklärt Erwin Kargl, Sektionsleiter des ATSV<br />

Steyr, "Ein Sanitäter des Notarztwagenteams<br />

unternehmen. Auch Festbootpaddler schließen<br />

sich gerne. Die Ziele waren bisher vor<br />

allem in Kärnten und in Oberitalien, wo sich<br />

in den Lagunen und ihren Zuflüssen besonders<br />

reizvolle Touren unternehmen lassen.<br />

Der Höhepunkt des heurigen Frühjahres war<br />

zweifelsohne die Teilnahme an der Vogalonga,<br />

einer touristischen Paddel- und Ruderveranstaltung<br />

über 30 km in der Lagune von<br />

Venedig. Start und Ziel ist jeweils im Zentrum<br />

von Venedig in der Nähe des Markusplatzes.<br />

Bei der heurigen 31. Auflage haben nahezu<br />

1500 Sportler in fast 600 Booten daran teil-<br />

Rast auf der Elbe in der Sächsischen Schweiz Die Drau in Oberkärnten ist ein<br />

idealer Fluss für Wanderpaddler<br />

Kirchdorf, der selber leidenschaftlicher Kajakfahrer<br />

ist, hat für uns einen speziell auf<br />

Kajak-fahrer abgestimmten Erste Hilfe Kurs<br />

gehalten."<br />

16 Erwachsene, vom Anfänger bis zum erfahrenen<br />

Kajakfahrer und 6 Kinder haben sehr motiviert<br />

mitgemacht. Wurfsackbergungen, Bergen<br />

eines ohnmächtigen Schwimmers, Seilwinden,<br />

Paddelhaken, Strömungslehre und Erste Hilfe<br />

konnten wir üben. Techniken am Wehr und<br />

anderes wurde noch ausführlich besprochen<br />

und diskutiert.<br />

Trotz des schlechten Wetters sind wir mehr<br />

geschwommen als gepaddelt. Jeder der Teilnehmer<br />

hat von den Übungen im Trockenen<br />

und am Fluss profitieren können.<br />

21<br />

österreichischer kanu sport<br />

Vor dem Start zur Vogalonga 2005<br />

genommen. Mitglieder der Faltbootfreunde<br />

Kärnten unternehmen heuer im Sommer auch<br />

ausgedehnte Reisen im Osten Deutschlands<br />

und in Alaska und Kanada.<br />

Seit kurzem verfügen die Faltbootfreunde<br />

Kärnten auch über eine eigene Homepage,<br />

die über ihre Aktivitäten informiert. Sie ist<br />

unter der Adresse www.faltbootfreunde.at.tt<br />

abrufbar. Die ausführliche Linksammlung ist<br />

sicherlich für alle Wanderpaddler nützlich. Es<br />

lohnt sich also, die Seite zu besuchen.<br />

Dietmar Innerwinkler<br />

Der Weissensee im Herbst<br />

Sicherheit am Wildwasser<br />

Zum Abschluss sind wir die Obere Steyr von<br />

Hinterstoder nach St. Pankraz gefahren und<br />

haben dabei das Gelernte bei starker Strömung<br />

noch ein paar Mal üben können und müssen.<br />

Ablauf:<br />

Samstag: 10 - 13 Theorie und Trockentraining,<br />

15 - 17 Übungen am fließenden Wasser<br />

(Teichlmündung)<br />

Sonntag: 10 - 13 Erste Hilfe, 15 - 17 Übungen<br />

am fließenden Wasser (Obere Steyr)<br />

Einstimmig haben wir für nächstes Jahr eine<br />

Fortsetzung unserer Sicherheitstrainings beschlossen.<br />

Mehr Informationen gibt es auf<br />

unserer Homepage http://www.kayak.at.<br />

Erwin Kargl


Canadierschnupperkurs<br />

CANOE & KAYAK CLUB INNSBRUCK 30.4.+1.5.2005.<br />

> Unterstützt vom Wandersportreferat des gramm entwickelt und umgesetzt. Statt mit 2<br />

OKV und - personell und mit Material - vom Bootstrailern fuhren wir mit einem, aber gro-<br />

TWV Kanusport Innsbruck wurde auch heuer ßen Trailer und mehreren PKWs mit Dachträein<br />

Schnupperkurs für Canadier durchgeführt. gern. Die Obfrau des TWV wurde zu einem<br />

Obwohl am Meldeschluss beinahe ausgebucht, Lehrwart ins Boot gezwungen und so kamen<br />

mussten noch einige Nachmeldungen ange- wir zu unseren Lehrerteams und den nötigen<br />

nommen werden. Dann erkrankte jedoch ein Begleit - sprich Bergebooten. Insgesamt waren<br />

Ausbildner der ein Anhängerfreundliches Auto 12 Canadierboote im Einsatz. Zuerst am Inns-<br />

besitzt, es wurde eng und unter den Verantbrucker Baggersee die Grundbegriffe gepaukt<br />

wortlichen heftig beraten und ein Notpro- und am Nachmittag bereits am Inn die ersten<br />

> In Tirol ist es seit mehr als 20 Jahren keinen<br />

Kanuclub gelungen ein Bootshaus neu zu<br />

bauen oder umzubauen. Nur der KC Kramsach<br />

unter seinen Obmann Gerry Braune war verrückt<br />

genug dieses Vorhaben zu wagen. Und Gratulation,<br />

es ist hervorragend gelungen!<br />

gg<br />

> An der Brandenberger Ache, bei Mariatal, stand<br />

einmal ein zwar ehrwürdiger, weil alt und von<br />

der Sonne über Jahrzehnte gebräunt, aber baufälliger<br />

Holzschuppen, den eine Gruppe wackerer<br />

KajakerInnen liebevoll ihr Bootshaus nannte. Da<br />

sich ihr Klub stetig vergrößerte, und das Haus<br />

trotz Sanierungsarbeiten stetig weiter dem Lauf<br />

der Dinge folgte, entschied der Vorstand nach<br />

Absprache mit den Mitgliedern, das Grund-stück<br />

zu kaufen und ein neues Bootshaus in Eigenregie<br />

zu errichten. Nach intensiven Gesprä-chen und<br />

Verhandlungen mit dem Besitzer im Frühjahr<br />

2003, ging es an die Planung. Nachdem die notwenigen<br />

finanziellen Mittel und Subven-tionen<br />

besorgt worden waren, konnte es an Hand eines<br />

von Tom Schlögl entworfenen Modells Ende<br />

März 2004 losgehen.<br />

Innerhalb von zwei Tagen wurde das alte Haus<br />

mit roher Gewalt mehr als dem Erdboden gleich<br />

gemacht, der angefallene Bauschutt abtransportiert<br />

und die Grube für die Betonierungsarbeiten<br />

mit Baustahl vorbereitet. Trotz aufwändiger Verschalung<br />

und Abstützungen war es mehr als<br />

spannend, als der Druck der grauen Masse die<br />

ganze Konstruktion zum Ächzen brachte. Nachdem<br />

der restliche Teil gemauert worden war,<br />

konnte das eigentliche Haus gezimmert werden.<br />

Dank der steten Mithilfe vieler Mitglieder<br />

und unaufhörlicher Dauerpower einiger Weniger<br />

wurde das Werk tatsächlich vollbracht! Im<br />

Herbst 2004, nach ca. 2000 Arbeitsstunden,<br />

17.500 Euro und vieler blauer Daumen, war<br />

unser neues Bootshaus fit für den Winter. Natürlich<br />

ging es 2005 weiter. Trotz sprudelnder<br />

Brandy rafften sich einige dazu auf, am Innenausbau<br />

(Verkleidung, Boden, Kellerisolation,<br />

Treppe, Möbel, ...) und an Außenarbeiten (Dach,<br />

Dachrinnen, Windläden, ...) weiter zu "werkeln".<br />

Ein bedenklich niedriger Kontostand und<br />

immer wieder anfallende Kosten konnten durch<br />

Idea-lismus, Spenden, Förderungen und kleinere<br />

Veranstaltungen im neuen Bootshaus gerade<br />

bangen Paddelminuten am fließendem Wasser.<br />

Anscheinend hatten unsere Schüler gut aufgepasst,<br />

es klappte recht gut und kein Team ging<br />

baden. Die Abschlussbesprechung wurde bei<br />

Eiskaffee abgehalten und das Programm für<br />

den nächsten Tag besprochen.<br />

Am Sonntag stand eine leichte Wanderfahrt<br />

mit Lagerfeuer und grillen am Programm.<br />

Unterwegs wurde aber noch heftig geübt und<br />

einige Spezialübungen - ohne Schwimmeinlagen<br />

- durchgeführt. Sogar unsere tierischen<br />

Mitpaddler genossen diesen Tag. Den Teilnehmern<br />

wurde dabei auch der schonende<br />

Umgang mit der Natur demonstriert. Sie<br />

staunten nicht schlecht über das mitgeführte<br />

Brennholz und die Geschwindigkeit mit der<br />

die Feuerstellen eingerichtet wurden. Auch<br />

die abschließende Säuberung des Lagerplatzes<br />

zeigte den Teilnehmern, das man ohne großen<br />

Zeitaufwand "Naturfreundlich" unterwegs sein<br />

kann. Auch heuer fanden die Teilnehmer diesen<br />

Schnupperkurs als ein tolles Erlebnis, aber<br />

doch viel zu kurz. Das Angebot beider Vereine,<br />

bei den jeweiligen Übungsabenden weitere<br />

Canadiererfahrungen zu sammeln, wurde<br />

heuer aber, wahrscheinlich aus Bindungsängsten,<br />

kaum genutzt. Für nächstes Jahr haben<br />

wir ein neues Konzept in Arbeit an dem wir<br />

noch etwas feilen müssen.<br />

gg<br />

KC KRAMSACH<br />

"Schaffa, schaffa Hüsle baua,<br />

Brandy fahr'n und Jaus'n kaua!"<br />

österreichischer kanu sport<br />

22<br />

noch abgefangen werden. Es ist nicht zuletzt der<br />

Vision und dem totalen Einsatz unseres Präsidenten<br />

Gerhard Braune zu verdanken, dass das<br />

Projekt "Bootshaus neu" überhaupt realisiert<br />

werden konnte. Wenn auch für die endgültige<br />

Fertigstellung noch einiges an Arbeit und Geld<br />

nötig sein wird, so blickt schon jetzt ein engagierter<br />

Verein stolz auf sein neues Heim, welches<br />

sicherlich dank seiner fantastischen Lage Anreiz<br />

für PaddlerInnen sein wird, diesem Verein beizutreten,<br />

und für viele BrandybezwingerInnen<br />

einen krönenden Abschluss der Fahrt darstellen<br />

kann.


Tagliamento<br />

ein Abstecher in den Süden<br />

> Die sonnenhungrigsten Mitglieder des TWV<br />

- Kanusport Innsbruck, Ulli, Nina, Martin, Klaus,<br />

Verena, Gernot und ich, Lies, beschlossen schon<br />

früh im Jahr nicht mehr länger auf die Sonne<br />

zu warten, sondern ihr ein wenig entgegen zu<br />

kommen. Ideal angeboten hatte sich nach längerem<br />

Suchen in Zeitschriften und Internet der<br />

Tagliamento in den Karnischen Alpen im Friaul.<br />

Am 1. Mai 2005 starteten wir das Unternehmen<br />

und trafen uns bei der Europabrücke<br />

morgens um 10 Uhr. Nach einer unstressigen<br />

Anreise über Kreuzpass und Pustertal erreichten<br />

wir am frühen Nachmittag den Fluss unserer<br />

Wünsche in der Nähe von Gemona. Wegen des<br />

äußerst weitläufigen Flussbetts war es ohne<br />

Ortskenntnisse nicht so einfach die geeignete<br />

Einstiegstelle zu finden. Ein einheimischer<br />

und sehr liebenswürdiger Italiener führte uns<br />

mit seinem Auto zur Einstiegs-stelle, die, wie<br />

er erwähnte, er selbst mit seinem Kajak auch<br />

benutzte. Auf die auf Englisch gestellte Frage,<br />

ob es möglich sei unter den beiden Brücken<br />

durchzupaddeln erklärte er uns: " Rreally eassy".<br />

In unserer Spache hieß das allerdings "schlicht<br />

unmöglich". Wir beluden unsere Boote, 3<br />

Canadier und ein Kajak, und fuhren die ca.<br />

400 m zur ersten Brücke. Dort treidelten wir<br />

dann unsere voll beladenen Boote über das<br />

auch für das Kajak nicht befahrbare Wehr. An<br />

diesem Abend fuhren wir nur wenige Meter<br />

bis zu unserem ersten Übernachtungsplatz. Wir<br />

genossen hier einen herrlich warmen, gemütlichen<br />

Abend.<br />

Am nächsten Morgen luden wir unsere Ausrüstung<br />

wieder in die Boote und fuhren auf dem<br />

langsam fließenden Fluss zur nächsten Brücke<br />

und damit zur nächsten Stufe. Wiederum war<br />

sie "Rreally eassy" nicht befahrbar, ja auch<br />

nicht treidelbar. Uns blieb nichts anderes übrig<br />

als zu übertragen. Mit vereinten Kräften hoben<br />

wir Gepäck und Boote an und seilten alles<br />

ab und transportierten sämtliche Gerätschaft<br />

über große und kleinere Gesteinshaufen zum<br />

nächstmöglichen Einstieg, sehr zum Gaudium<br />

ortsansässiger Ziegen. Endlich booteten wir ein,<br />

der Flussführer versprach ja auch keine weiteren<br />

Portagen. Anfangs war das Wasser flach und an<br />

manchen Stellen mussten wir die langen und<br />

schwer beladenen Zweiercanadier anschieben,<br />

mit den Paddeln oder auch zu Fuß. Aber nach<br />

einiger Zeit kam der Fluss mehr und mehr in<br />

Fahrt. Durch verschiedene Zuläufe erhöhte sich<br />

der Wasserstand und in Kombination mit dem<br />

Gefälle von geschätzten 3 Promille erreichten<br />

wir eine Fahrgeschwindigkeit von, wiederum<br />

geschätzten, 10 - 12 km/h. Eine freundliche<br />

Sonne lachte in ihrer ganzen Pracht während<br />

der gesamten Fahrt auf uns Sonnenhungrige<br />

herab und wir genossen den landschaftlichen<br />

Reiz in vollen Zügen. Hier im Mittellauf, wo<br />

das Tal sehr weit ist, zweigt sich der Fluss oft<br />

in mehrere Arme auf. Bei dem Wasserstand<br />

den wir zur Verfügung hatten ist es zielführend,<br />

auf gut bewässerten Strömungen zu bleiben.<br />

Mittags legten wir eine ausgiebige Pause ein.<br />

Leichter Wind blies uns Kühlung auf der weiteren<br />

Fahrt zu. Der Fluss mäandert hier das gesamte<br />

Flussbett aus, in dem vielfarbiges Gestein bunt<br />

aus dem Wasser schimmert. Die Landschaft ist<br />

mediterran felsig, mit Sträu-chern und Bäumen<br />

an den Ufern. Um ca. 16 Uhr beschlossen wir ein<br />

Lager für die Nacht aufzuschlagen und wählten<br />

eine einladende Uferböschung mit Sträuchern<br />

als Schatten-spender zum Lagerplatz. Die Zelte<br />

23<br />

österreichischer kanu sport<br />

waren bald aufgestellt, mit ihnen Gaskocher<br />

und Küchen-gerät und bald gab es Chilly,<br />

Spargel, Nudeln und andere Köstlichkeiten zum<br />

Abendessen. Die Sonne versank allmählich rot<br />

am Horizont in unserem Rücken und mit der<br />

Dämmerung begannen Nachtigallen zu singen.<br />

Sie sangen die ganze Nacht bis zum Morgen, ein<br />

seltener Genuss in unserer lauten Zeit.<br />

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück,<br />

starteten wir die letzte, leider nur mehr kurze<br />

Etappe, hatte uns der Fluss mit seinen<br />

schnellfließenden Wässern doch sehr<br />

vorangeholfen. Hier in diesem Abschnitt verzweigt<br />

sich der Tagliamento noch einmal ausgiebig. Wir<br />

folgten dem Hauptlauf und versuchten dabei,<br />

die linke Flusshälfte zu bevorzugen, wollten wir<br />

doch an der linken Uferseite anlegen. Dadurch<br />

gerieten wir auch einmal in ziemlich niedriges<br />

Wasser und zogen dann unsere Boote wieder<br />

in die Hauptströmung zurück. Kurz bevor wir<br />

die Ausstiegsstelle erreichten beutelte eine gut<br />

getarnte Gegenströmung nach einem Zwickel<br />

unsere Boote kräftig durch, gleichsam als kleiner<br />

Gruß dieses wirklich schönen Flussabschnittes,<br />

den wir während der letzten 3 Tage befahren<br />

hatten. Die Ausstiegstelle unter der Ponte<br />

Pinzano, nächst Dignano war ideal zu erreichen.<br />

Das mittlerweile erheblich leichtere Gepäck und<br />

die Boote wurden geborgen, die in der Nähe<br />

abgestellten Autos geholt und bald nahmen<br />

wir mit einer Träne im Knopfloch Abschied von<br />

diesen herrlich sonnigen Frühlingstagen auf<br />

einem Fluss, der noch in seinem ursprünglichen<br />

Bett machen kann, was ihm gefällt. Hoffen<br />

wir, in unser aller Interesse, dass es so bleiben<br />

möge.<br />

Elisabeth Polleross


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