österreichischer kanu sport Petra Schlitzer, Viktoria ... - Kanuverband
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P. b. b. Verlagspostamt 5280 Braunau . Aufgabepostamt 4020 Linz . Sponsoring Post . Nr. 03Z035351 S<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
Die Zeitschrift des Österreichischen <strong>Kanuverband</strong>es 2006<br />
<strong>Petra</strong> <strong>Schlitzer</strong>, <strong>Viktoria</strong> Schwarz<br />
WM Silber K2 - 500m<br />
Helmut Oblinger SL-Europameister und 1. Platz SL-Weltrangliste 2005<br />
Helmut Oblinger<br />
Oblinger-Peters, Kuhnle, Schmid<br />
Team Bronze SL-WM und SL-Europameisterschaft
Liebe OKV-ler!<br />
> Da sind wir wieder,<br />
wieder etwas verspätet<br />
und wie gewünscht,<br />
mit „seriösen<br />
Foto“ aber mit einem<br />
ernsten Problem,<br />
der Vogelgrippe!<br />
Nachdem auch Österreich davon betroffen ist,<br />
stellen sich viele Kanu<strong>sport</strong>ler die Frage ob es<br />
vernünftig ist, weiterhin unseren Sport auszuüben.<br />
Dazu die bisher bekannten Fakten:<br />
Eine Infektion über den Kontakt mit Wasser<br />
ist bisher nicht bekannt. Aber es ist<br />
nicht auszuschließen, das vereinzelt Viren<br />
im Wasser von Badeteichen oder Seen, die<br />
von Wasservögeln frequentiert sind, ein Infektrisiko<br />
darstellen.<br />
Super, jetzt wissen wir es ganz genau - oder<br />
besser, wir wissen genau so wenig wie unsere<br />
„Kapazunder“ aus der Wissenschaft. Bis es<br />
genauere Informationen gibt einige Verhaltungsregeln:<br />
Vermeidet Kontakt zu Vogelkot<br />
und Vogelfedern!<br />
Im Uferbereich, beim Ein- oder Ausstieg oder<br />
an Stegen könnt Ihr mit Vogelkot in Berührung<br />
kommen. Vermeidet direkten Hautkontakt. Ein<br />
Kontakt mit Schleimhäuten - Augen, Nase,<br />
Mund - muss verhindert werden. Sorgfältiges<br />
waschen oder duschen nach jeder Paddeltour<br />
und gründliche Säuberung der gesamten Ausrüstung-<br />
auch des Bootes – ist notwendig.<br />
Meldet tote Wasser- und andere Vögel!<br />
Der Kontakt zu toten Vögeln ist besonders<br />
gefährlich. Das eigenständige Einsammeln<br />
toter Vögel birgt erhebliche Gefahren und ist<br />
unbedingt zu unterlassen. Verständigt umgehend<br />
die nächste Gemeinde oder Polizei.<br />
Information:<br />
Informiert Euch in der lokalen Presse ob sich<br />
im geplanten Fahrbereich die Funde toter Vögel<br />
häufen und ob die lokalen Behörden besondere<br />
Verhaltungsregeln erlassen haben.<br />
Nach letzten Aussagen ist die Gefahr sich anzustecken<br />
bei stehenden Gewässern auf jeden<br />
Fall – wenn überhaupt - größer als in schnell<br />
fließenden Flüssen und Bächen. Na, wenigstens<br />
etwas !<br />
Falls Ihr neuere, bessere, ausführlichere Infos<br />
habt, bitte direkt an: www.<strong>kanu</strong>verband.at<br />
weitergeben! Danke!<br />
Im übrigen wünsche ich Euch trotzdem viel<br />
Vergnügen bei der Lektüre dieser Ausgabe.<br />
Kritik, Wünsche, Beschimpfungen bitte wie<br />
immer an :<br />
G.J. Goldbach, E-Mail:redaktion@okv.at<br />
An die selbe Adresse bitte Berichte und Fotos<br />
über Eure Vereinsaktivitäten. Redaktionsschluss<br />
für die Sommerausgabe ist übrigens<br />
der 30. Juni 2006.<br />
gg<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
2<br />
Inhalt:<br />
> WM-Silber 04<br />
> Weltcup Wildwasserslalom 05<br />
> Slalom Saisonrückblick 06<br />
> 51. TID 06<br />
> WM-Wildwasserslalom 07<br />
> U23 und Junioren EM 08<br />
> Bericht Marathon '05 09<br />
> Freestyle-Kajak 10<br />
> Jahresbericht Wildalpen 11<br />
> 50. TID 12<br />
> Wildwasserzentrum Wien 13<br />
> Lehrwarte- und Trainerreferat 14<br />
> Paddelrevier Donau 15<br />
> Salzach Canadiertage 18<br />
> Vogalonga 19<br />
> 4. Tiroler Canadiertag 22<br />
> Eine Wintergeschichte 23<br />
> Inn - Fluss dreier Länder 25<br />
> DAS LETZTE 26<br />
Impressum<br />
Medieninhaber, Verleger, Redaktion:<br />
Österreichischer Kanu Verband, Gießereistr. 8, A 5280<br />
Braunau / Inn, Austria<br />
Schriftleitung - für den Inhalt verantwortlich:<br />
Günter J. GOLDBACH Gumppstr. 21a, 6020 Innsbruck,<br />
Austria; E-Mail: redaktion@okv.at<br />
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht immer<br />
den Standpunkt des Verbandes bzw des Schriftleiters wieder.<br />
Auch für die Richtigkeit des Inhalts ist der Verfasser<br />
zuständig. Artikel können aus wichtigen- redaktionellen<br />
- Gründen gekürzt wiedergegeben werden.<br />
Erscheinungsort: A 5280 Braunau / Inn, Austria<br />
Layout: bit-pool Büro für Gestaltung, Anton-Rauch-Str. 27,<br />
A 6020 Innsbruck, Austria; www.bit-pool.com<br />
Druck: sandler print&more, Krummnußbaum 42,<br />
3671 Marbach; www.sandler.at<br />
Der Österreischische Kanu Verband im Internet: www.<br />
<strong>kanu</strong>verband.at.<br />
Die Paddelgruppe der Wiener Naturfreunde<br />
GESUCHT!<br />
sucht für das Schnupper- und Anfängerpaddeln<br />
fahrbereite Faltboote die nicht mehr<br />
gebraucht werden.<br />
Bitte um Benachrichtigung an: naturfreunde.doebling@telering.at<br />
Vielen Dank, Matthias Bölli, Wanderwart<br />
Vorläufiger Breiten<strong>sport</strong>kalender für 2006<br />
18. - 19. März Tag und Nachtgleiche NFKC Ybbs<br />
08. - 14. April WW-Tage Hüningen KC Wildshut<br />
29. - 30. April Canadier Schnupperkurs C&KC Innsbruck<br />
12. - 14. Mai OKV Anfängerkurs KC Wildshut<br />
03. - 15. Juni Moldaufahrt KC Gars<br />
30. Juni - 02. Juli OKV Sicherheitskurs KC Wildshut<br />
02. - 11. Juli TID in Österreich OKV<br />
14. - 22. Juli Intern. Saalachtaler<br />
Wildwasserwoche KC Wildshut<br />
07. - 10. August Kinder- und<br />
Jugendpaddeln Salzach LFC<br />
12. - 15. August Oldifahrt Salzkammergut NFKC Ybbs<br />
26. - 27. August Canadier & Kajaktage Salzach KC Wildshut/C&KC<br />
01. - 03. September Nibelungenmarathon NFKC Ybbs<br />
09. - 10. September Wachaufahrt NFKC Ybbs<br />
23. September Canadier & Kajaktag Inn C&KC Innsbruck<br />
16. - 17- Dezember "Sonne" Krein-Ybbs NFKC Ybbs<br />
21. Dezember (Do) "Sonnenwende" Kurze<br />
Nachtfahrt C&KC Innsbruck<br />
Weitere Termine können jederzeit bekannt gegeben werden!
Liebe Sportsfreunde!<br />
> Die Erfolge bei den<br />
Europameisterschaften<br />
im Kanuslalom<br />
konnten bei den Weltmeisterschaften<br />
im<br />
Flachwasser und Slalom<br />
fortgesetzt werden.<br />
Damit gehört das<br />
Sportjahr 2005 zu den<br />
erfolgreichsten des<br />
Verbandes.<br />
Die wohl größte Überraschung brachte unser<br />
K2 bei den Damen mit <strong>Petra</strong> <strong>Schlitzer</strong> und<br />
<strong>Viktoria</strong> Schwarz . Diese Leistung freut mich<br />
besonders, verwies ich doch in der letzten<br />
Ausgabe darauf hin, das die beiden im K2 am<br />
Weg zur internationalen Spitze sind. Dass sie<br />
aber als Vize-Weltmeisterinnen von Zagreb<br />
die Heinreise antreten würden übertraf sogar<br />
meinen Optimismus. Die Silbermedaille, erbracht<br />
in der olympischen Disziplin über 500m<br />
und Platz 4 über 200m zeigen die großen<br />
Möglichkeiten der Zukunft auf. Herzliche<br />
Gratulation sowie der Dank des Verbandes an<br />
alle Beteiligten.<br />
Im Flachwasser dürften in den nächsten<br />
Jahren die Damen den Ton angeben. Bei dieser<br />
Gelegenheit möchte ich die ab heuer für den<br />
Österreichischen <strong>Kanuverband</strong> startende<br />
Yvonne Schuring, Deutsche Meisterin K1 500m<br />
2005, bei uns recht herzlich willkommen<br />
heißen. Da mit Ana-Roxana Lehaci und Sabine<br />
Bachmayer auch zwei große Nahwuchstalente<br />
vorhanden sind dürfte sich einiges tun in den<br />
nächsten Jahren im Damen-Renn<strong>sport</strong>.<br />
Eine nicht zugetraute Bronzemedaille eroberte<br />
unsere Damenmannschaft bei den<br />
Weltmeisterschaften auf der Olympiastrecke<br />
2000 in Sydney. Unsere Damenmannschaft,<br />
angeführt von der erfolgreichen Teamleaderin<br />
Violetta Oblinger-Peters mit den WM-Neulingen<br />
Corinna Kuhnle und Julia Schmid<br />
waren die Überraschung dieser WM. Sind<br />
doch die beiden WM-Neulinge erst 18 und 17<br />
Jahre alt.<br />
Helmut Oblinger und Sydney ist schon eine<br />
besondere Geschichte. Helmut, seit Jahren<br />
vom Dezember bis März auf dieser Strecke auf<br />
Trainingslager, fast wie zu Hause kann man<br />
sagen, gewinnt dort zahlreiche Rennen, doch<br />
bei Großereignissen will es nicht klappen. So<br />
auch bei dieser WM. Der undankbare Platz 4<br />
wie bei der Olympiade 2000, und wieder erst<br />
am Schluss entschwindet die Medaille. Das<br />
Helmut Oblinger nach der Saison 2005 die<br />
Weltrangliste anführt ist da nur ein kleiner<br />
Trost. Auch hier möchte ich mich bei allen<br />
Beteiligten für den großen Einsatz bedanken<br />
die erst solche Erfolge ermöglichen.<br />
Im Sportjahr 2005 wurden bei Großveranstaltungen<br />
folgende Topleistungen erbracht:<br />
Kanuslalom:<br />
Oblinger Helmut<br />
Europameister 2005 Gold<br />
Weltranglisten Erster 2005<br />
Oblinger-Peters Violetta<br />
WM Mannschaft Bronze<br />
EM Mannschaft Bronze<br />
EM-Einzel Platz 4<br />
Kuhnle Corinna & Schmid Julia<br />
WM Mannschaft Bronze<br />
EM Mannschaft Bronze<br />
Flachwasser:<br />
<strong>Schlitzer</strong> <strong>Petra</strong> & Schwarz <strong>Viktoria</strong><br />
K2 500m WM Silber<br />
K2 200m WM Platz 4<br />
K2 200m WC Duisburg Platz 2<br />
Das diese Leistungen nicht von ungefähr<br />
kommen brauch ich wohl nicht erklären. Dem<br />
Verband ist es in den letzten Jahren gelungen<br />
eine entsprechende Struktur aufzubauen. Seit<br />
letzten Jahr gibt es im Renn<strong>sport</strong> mit Zsolt<br />
Matyus und Vasile Lehac zwei hauptamtliche<br />
Trainer mit entsprechenden Aufgabengebiet,<br />
besonderer Schwerpunkt Nachwuchsarbeit.<br />
Im Kanu-Slalom ist das gleiche mit Jernei Abbramic<br />
und Dr. Mag. Manuel Köhler gegeben.<br />
Beim Techniktrainer gab es einen Wechsel von<br />
Jim Jayes zu Wilkie Jones. Der Trainerbedarf<br />
ist damit bis zu den nächsten Spielen abgedeckt.<br />
Das bei den Großereignissen auch<br />
die entsprechenden Sportwissenschaftler mit<br />
dabei sind gehört schon zum Standard. Um<br />
das ganze im Griff zu behalten ist ein gut<br />
funktionierendes Büro notwendig. Auch<br />
hier konnte eine hauptamtliche Kraft mit<br />
<strong>Petra</strong> Lisec angestellt werden. Das dies<br />
alles finanziert werden kann, war und ist<br />
eine langfristige Planung erforderlich. Laut<br />
derzeitigen Stand ist diese Struktur bis Peking<br />
gesichert. Dank bester Zusammenarbeit<br />
zwischen Präsidium und Vorstand kann der<br />
<strong>Kanuverband</strong> diesen Trainer und Betreuerstab<br />
für den Kanuspitzen<strong>sport</strong> bereit stellen. Auch<br />
die Betreuung der Vereine kann verbessert<br />
werden. Das aber nicht alle Vorstellungen damit<br />
abgedeckt werden können ist auch klar. Hier<br />
gilt es die Zusammenarbeit noch auszubauen,<br />
allerdings unter den Aspekt, der Verband<br />
mischt sich nicht in das Vereinsgeschehen und<br />
umgekehrt... Jeder hat seinen Aufgabenbereich<br />
3<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
und bei guter Zusammenarbeit ergibt sich der<br />
Erfolgseffekt. Als Optimist sehe ich beruhigt<br />
Richtung Peking.<br />
Noch mehr aktuell wurden nach den<br />
Olympischen Spielen in Turin die Dopingvorschriften.<br />
Ich erinnere noch einmal<br />
alle Sportler, dass die laufenden Änderungsmeldungen,<br />
selbst und lückenlos zu erfolgen<br />
haben. Die Liste der Sportler ist auf der<br />
Homepage www.okv.at unter „Meldeliste<br />
Dopingkontrollen“ zu ersehen. Auskünfte dazu<br />
erteilen die Trainer oder das OKV-Büro.<br />
Bedingt durch diese beiden olympischen<br />
Sportarten treten die anderen Sparten in den<br />
Hintergrund. In der Wildwasserregatta kommen<br />
Versäumnisse der ICF jetzt schon zum Tragen.<br />
Wenn hier nicht bald ein Umdenken entsteht<br />
wird es sehr schwer für die WW-Regatta auch<br />
in Zukunft entsprechend attraktiv zu sein.<br />
Nicht viel gibt es vom Marathon zu berichten.<br />
Vielleicht wird durch die beiden neuen<br />
Trainer der Marathon<strong>sport</strong> als Ausgleich zum<br />
Renn<strong>sport</strong> etwas mehr belebt. Die neuen<br />
Sportarten Rodeo und Dragonbooot stehen<br />
vor ihren ersten Großereignissen. Dragonboot<br />
konnte leider in den Vereinen noch nicht<br />
Fuß fassen obwohl sie eine sehr attraktive<br />
Art ist den Wasser<strong>sport</strong> für neue Mitglieder<br />
zu öffnen. Die ÖM Raftingmeisterschaften<br />
werden zum 5. Mal ausgetragen und sind<br />
heuer mit einem Europacuplauf in Wildalpen<br />
auf der Salza verbunden.<br />
Die Grundsäule des <strong>Kanuverband</strong>es, der Wander-<br />
und Breiten<strong>sport</strong> arbeitet im Hintergrund.<br />
Hier wird nur durch die TID Fahrt<br />
die Öffentlichkeit mit einbezogen. Einen<br />
undankbaren, zum Teil fast aussichtslosen<br />
Kampf gegen die Flußverbauungen führt unser<br />
Wanderreferent Hans Huber. Diese Arbeit ist<br />
wohl die undankbarste im gesamten Verband.<br />
Hier gibt es so extreme Meinungsunterschiede<br />
dass diese Gratwanderung fast nicht zu<br />
bewältigen ist. Mehr Verständnis von allen<br />
Seiten wird hier notwendig sein. Bei dieser<br />
Gelegenheit erinnere ich, dass der Verband<br />
mit mehr Mitgliedermeldungen auch mehr<br />
Gewicht einbringt. Im letzten Jahr wurde der<br />
Mitgliedsbeitrag auf 2,- € gesenkt um Anreiz<br />
zu schaffen mehr Mitglieder zu melden. Für<br />
diesen kleinen Beitrag erhält jedes Mitglied 2<br />
Zeitungen pro Jahr kostenlos zugeschickt.<br />
Abschließend möchte ich mich bei allen<br />
Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit<br />
bedanken und wünsche eine erfolgreiche<br />
Saison 2006.<br />
Walter Aumayr, Präsident
WM-Silber für<br />
<strong>Schlitzer</strong>/Schwarz über 500m im K2<br />
> Die 30 jährige Klagenfurterin <strong>Petra</strong><br />
<strong>Schlitzer</strong> und die 20 Jährige Linzerin<br />
<strong>Viktoria</strong> Schwarz erpaddelten in Zagreb nach<br />
ihrem 2. Platz über 200m beim Weltcup II in<br />
Duisburg über 500m im K2 sensationell WM-<br />
Silber.<br />
Somit erreichten sie das beste Ergebnis für<br />
den OKV bei einer WM seit dem Weltmeistertitel<br />
von Pfaff/Seibold im K2 über 1000m aus<br />
dem Jahr 1971! Nach ihrem 6. Rang über 200m<br />
und Rang 9 über 500m in dieser Bootsklasse<br />
bei der diesjährigen EM in Poznan/POL konnte<br />
man sich einerseits freuen, dass nach einigen<br />
Jahren wieder ein OKV-Boot den Einzug in<br />
ein A-Finale bei einer EM oder WM schaffte.<br />
Andererseits wäre auch schon bei diesem<br />
Wettkampf nach dem Sieg des Semifinales<br />
und der ausgezeichneten Zeiten unseres Damenzweiers<br />
über 200m und 500m bereits eine<br />
Medallie in Reichweite gewesen.<br />
Vicky beim Heer<br />
Somit war der Ärger<br />
über die vergebene<br />
Medaillenchance<br />
von Vicky und <strong>Petra</strong><br />
größer als die<br />
Freude über das<br />
Erreichen des A-<br />
Finale über 200m<br />
und 500m!<br />
Beeindruckend war<br />
dann, mit welcher<br />
Nervenstärke und<br />
Überzeugung die beiden beider WM an den<br />
Start gingen.<br />
Mit dem Sieg in ihrem Vorlauf vor Japan (6.<br />
im Finale), Deutschland (EM 2.), Australien,<br />
Polen (5. im Finale), Israel, Ukraine, Griechenland<br />
und Korea qualifizierten sie sich direkt<br />
für das WM A-Finale über 500m!<br />
Nach einem Fehlstart von Vicky im Finale<br />
über 500m lagen bei uns als Zuseher die<br />
Nerven blank, nicht aber bei Vicky und <strong>Petra</strong>!<br />
Nach einem gut gelungenem 2. Start<br />
fuhr unser Boot von Anfang des Rennens<br />
an der Spitze des Feldes mit und musste sich<br />
im Endspurt nur den beiden ungarischen<br />
Olympiasiegerinnen Natascha Janic und Katalin<br />
Kovacs geschlagen geben! Eine weitere<br />
Medaille verfehlte unser Spitzenduo nur<br />
knapp über 200m mit Rang 4.<br />
Vicky schaffte durch diesen Erfolg und den<br />
Bemühungen von OKV Präsident Walter Aumayr<br />
den Sprung zum Bundesheer und kann<br />
sich nun genauso professionell wie ihre Zweierpartnerin<br />
<strong>Petra</strong> <strong>Schlitzer</strong> für ihre nächsten<br />
<strong>sport</strong>lichen Aufgaben vorbereiten!<br />
Beide sind natürlich schon wieder fleißig<br />
am trainieren, Zielsetzung ist sicher ihre<br />
Leistungen in der kommenden Saison zu bestätigen<br />
und ihrem großen Ziel Olympia Peking<br />
2008 näher zu rücken!<br />
Danke und Gratulation an Vicky und <strong>Petra</strong> und<br />
ihrer Trainerin.<br />
Wolfgang Renz, Renn<strong>sport</strong>direktor<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
4<br />
Neues aus dem Kanurenn<strong>sport</strong><br />
Damenpower angesagt!<br />
> Verstärkung unseres Damenteams durch die<br />
in Österreich lebende und arbeitende deutsche<br />
Kanutin Yvonne Schuring. Der bis dato für<br />
München startenden aus Sachsen Anhalt<br />
gebürtigen Schuring gelang bei den deutschen<br />
Meisterschaften 2005 ein sensationeller Erfolg,<br />
sie erkämpfte sich den begehrten Einertitel<br />
über die 500m Distanz, weitere Titel errang<br />
die 28 Jährige im K2 über 1000 und 6000m!<br />
Ab 2006 wird Yvonne Schuring die Vereinsmannschaft<br />
des KRV Schnecke Linz verstärken<br />
und auch für das OKV-Damenteam<br />
für internationale Einsätze ein Thema sein.<br />
Yvonne Schuring ist sicher eine Bereicherung<br />
für den Damenrenn<strong>sport</strong> in Österreich.<br />
Wir wünschen ihr alles Gute und viel Erfolg für<br />
ihre <strong>sport</strong>liche Zukunft!<br />
Erfreuliches<br />
aus dem Nachwuchsbereich<br />
Professionelle Nachwuchsarbeit durch die von<br />
Präsident Walter Aumayr bestellten Bundestrainer<br />
Vasile Lehaci und Matyus Zsolt in Oberösterreich<br />
und Wien ermöglicht!<br />
Dank der ausgezeichneten Förderung des Spitzen<strong>sport</strong>s<br />
in Österreich und den Bemühungen<br />
unseres Verbandspräsidenten ist es gelungen,<br />
sowohl in Wien als auch in Oberösterreich<br />
beste Vorraussetzungen für unseres Kajaknachwuchs<br />
zu schaffen und den erforderlichen<br />
Grundstein für spätere internationale<br />
Erfolge zu legen.<br />
Noch dazu haben junge Sportler bei entsprechender<br />
schulischer und <strong>sport</strong>licher Leistung<br />
die Möglichkeit den Leistungs<strong>sport</strong>zweig eines<br />
BORG zu besuchen!<br />
An den internationalen Ergebnissen unserer<br />
Jugend im Sportjahr 2005 erkennt man,<br />
dass diese Arbeit bereits erste Früchte trägt<br />
und der OKV hier den richtigen Weg geht.<br />
Besonders hervorzuheben sind die Leistungen<br />
der 15 jährigen Linzerin Ana Roxana Lehaci die<br />
8 Siege im K1 2005 bei internationalen Veranstaltungen<br />
auf ihr Siegerkonto buchen kann.<br />
Beachtliche Platzierungen gelangen der<br />
für den KRV Schnecke Linz paddelnden Jugendlichen<br />
auch mit ihrer für den PSV Wien<br />
startenden Partnerin Sabine Bachmayr im<br />
K2.<br />
Allen Verantwortlichen dafür herzlichen<br />
Dank!
Weltcup – Bericht 2005<br />
Wildwasserslalom<br />
> Unsere Top<strong>sport</strong>ler Violetta Oblinger-Peters<br />
und Helmut Oblinger waren im Weltcup<br />
2005 wieder die erfolgreichsten Sportler des<br />
österr. <strong>Kanuverband</strong>es. Neu war, dass wir in<br />
allen Disziplinen des Wildwasserslaloms vertreten<br />
waren. Alle unsere Sportler konnten<br />
sich im internationalen Spitzenfeld behaupten.<br />
Direkt nach den Erfolgen bei der Europameisterschaft<br />
in Laibach flog der A-Kader mit<br />
Helmut und Violetta Oblinger, Herwig Natmessnig<br />
und Leopold Fuchs zum ersten Weltcupbewerb<br />
nach Athen. Der B–Kader mit den<br />
Betreuern und den Booten wählten die Fähre<br />
von Ancona nach Patras. Nach der Ankunft<br />
der Fähre fuhren wir direkt zum Training in das<br />
Wildwasserstadion von Athen.<br />
Die Wettkämpfe wurden wie bei den Olympischen<br />
Spielen perfekt organisiert. Leider gab<br />
es nicht so viele Zuseher bei den eindrucksvollen<br />
Bewerben. Im Qualifikationsslalom<br />
konnten unsere Sportler die guten Trainingsleistungen<br />
in Erfolgs versprechende Resultate<br />
umsetzen. Am Tag der Finalbewerbe waren<br />
die „Griechischen Götter“ unseren Sportlern<br />
nicht gut gesinnt. Herwig Natmessnig konnte<br />
wegen starken Fiebers nicht starten. Helmut<br />
Oblinger und Harald Hudetz brachte eine<br />
hauchdünne Berührung am Tor Nr. 18 um die<br />
> Gemütliches Treffen in Wildalpen mit tollen<br />
Rahmenprogramm! Das Projekt soll der<br />
Jugendförderung im Wildwasser<strong>sport</strong> dienen<br />
(Erfahrungsaustausch der Eltern, überregionales<br />
Kennenlernen des Paddelnachwuchses)<br />
Termin:<br />
Mo 07. August '06 – Do 10. August '06<br />
Zielgruppe:<br />
6-16 jährige NachwuchspaddlerInnen<br />
Ort:<br />
Naturfreundecampingplatz Wildalpen<br />
Programm:<br />
07. August - gemeinsame Paddelfahrt auf der<br />
oberen Salzach<br />
8. August - gemeinsame Rafting/Kajakfahrt<br />
9. August - Angebot Kajakkurse in verschiedenen<br />
Leistungsgruppen<br />
Finalteilnahme. Sie belegten den 16. bzw. 18.<br />
Platz. Eine knappe 50er Berührung ergab für<br />
Violetta Oblinger-Peters Platz 20.<br />
Auch Leopold Fuchs im Canadier–Einer wurde<br />
mit 3 Berührungen von einem Top–Ten Platz<br />
auf den 19. Platz zurückgereiht.<br />
Mit dem Retourflug bzw. mit der Retourfahrt<br />
auf der Fähre ging es gleich weiter zum<br />
2. Weltcup nach Augsburg. Die Mannschaft<br />
wurde noch durch unsere Juniorinnen Corinna<br />
Kuhnle und Julia Schmid verstärkt. Gegen die<br />
noch stärkere internationale Beteiligung und<br />
eine deutsche Mannschaft mit Heimvorteil war<br />
es in Augsburg für unsere Sportler schwer in<br />
der Qualifikation bestehen. Unser C2 Schmid<br />
– Schmid, Harald Hudetz im Kajak – Einer und<br />
Peter Draxl im Canadier – Einer stiegen nicht<br />
in das Semifinale auf. Gesamt wurde Helmut<br />
Oblinger 20. und Herwig Natmessnig 25. Leopold<br />
Fuchs verpatzte mit einem 50 er seinen<br />
Semifinallauf. Lichtblick waren in Augsburg<br />
Violetta Oblinger–Peters, die sich mit einem<br />
fehlerfreien Finallauf vom 10. Platz auf den 6.<br />
Gesamtrang vorschieben konnte, und unsere<br />
Juniorinnen Kuhnle und Schmid die mit den<br />
Plätzen 23 bzw. 28 aufzeigen konnten.<br />
In Seu d`Urgell wurde der 3. Weltcup von allen<br />
5<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
Sportlern gut vorbereitet um mit einem guten<br />
Resultat das Gesamtresultat des Weltcups<br />
zu verbessern. Auch diesmal schieden einige<br />
Sportler in der Qualifikation aus Violetta Oblinger–Peters<br />
als 2. und Helmut Oblinger als<br />
3. sowie Harald Hudetz und Leopold Fuchs<br />
erreichten das Semifinale. Harald Hudetz im<br />
Kajak–Einer und Leopold Fuchs im Canadier–Einer<br />
konnten die Erwartungen nicht erfüllen.<br />
Im Finale der Damen verpasste Violetta<br />
Oblinger-Peters um 0,45 s einen Podestplatz<br />
– sie wurde 4.<br />
Helmut Oblinger hatte einen fehlerfreien<br />
Traumlauf bis zum letzten Tor, an diesem Tor<br />
verhinderte ein Torrichter mit einer von uns<br />
nicht akzeptierten Entscheidung den Weltcupsieg.<br />
Helmut soll aber trotzdem auf seinem<br />
4. Rang in diesem Bewerb stolz sein! Sein EM<br />
– Sieg, sein 4. Platz bei der WM, seine Weltcupresultate<br />
brachten ihm den 1. Rang der<br />
Weltrangliste 2005. Man kann sagen das Jahr<br />
2005 war das Jahr des Helmut Oblinger.<br />
Auch Violetta kann mit der letzten Saison zufrieden<br />
sein. Bei vielen internationalen Großbewerben<br />
war sie am Rand des Podestes, sie<br />
erreichte Platz 5 in der Weltrangliste 2005.<br />
Rechnet man noch die beiden Bronzemedaillen<br />
und die weiteren Teamresultate die beide<br />
mit den anderen Sportlern erreichen konnten,<br />
kann der österr. <strong>Kanuverband</strong> mit der Saison<br />
2005 sehr zufrieden sein.<br />
Dazu kommt noch das der Canadier–Einer<br />
Fahrer Leopold Fuchs 2005 gezeigt hat das es<br />
möglich ist mit ihm einen Quotenplatz für Peking<br />
2008 zu erreichen.<br />
Prof. Helmar Steindl<br />
Jugendpaddeltreffen<br />
2006 in Wildalpen<br />
10. August - Angebot Kajakkurse in verschiedenen<br />
Leistungsgruppen<br />
Kajakkurse und Raftingfahrt werden ausnahmslos<br />
von geprüften Bootsführern und<br />
Kajaklehrwarten durchgeführt und sind für<br />
die jugendlichen Teilnehmer kostenlos !<br />
Teilnahme eines kompetenten Erziehungsberechtigten<br />
an den Kursen wird vorausgesetzt,<br />
für etwaige Unfälle wird nicht gehaftet.<br />
Dieses Projekt wird organisiert von<br />
www.kajak.at<br />
mit Unterstützung von:<br />
Österreichischer Kanu Verband<br />
http://www.<strong>kanu</strong>verband.at<br />
Naturfreunde<br />
http://www.naturfreunde.at<br />
Freelife Sport und Abenteuer<br />
http://www.freelife.at<br />
Raftingcamp Palfau<br />
http://www.raftingcamp-palfau.at<br />
Paddelklub Edelweiss<br />
http://www.paddelklub.at<br />
Linzer Faltboot Club<br />
http://www.lfc.at<br />
Um Voranmeldung bis 1. August wird gebeten<br />
an<br />
kids@paddelklub.at
Slalom- Saisonrückblick<br />
> Die Trainingsgruppe unter dem Nationaltrainer<br />
Dr. Manuel Köhler umfasst das „ infernale“<br />
Duo Corinna Kuhnle und Julia Schmid,<br />
ten Qualifikationsrennen in Bratislava war<br />
die Entscheidung für die WM Teilnahme noch<br />
knapper, Alexander zertrümmerte zwar seinen 2005<br />
Alexander und Christoph Eplinger sowie Jakob Helm, zeigte aber wahre <strong>sport</strong>liche Größe und<br />
Grabner.Diese Gruppe hat ihre Vorbereitungen beglückwünschte schließlich seinen Konkur-<br />
im Feber 2005 in Südafrika durchgeführt.Als<br />
eine der ersten nationen konnte Österreich<br />
diese einzigartigen und perfekten Trainingsmöglichkeiten<br />
nützen. In Zukunft sicher das<br />
ideale Winterquartier unserer Athleten.<br />
renten.<br />
Im Frühjahr, zu Saisonbeginn gab es bei den<br />
Qualifikationen heiße Kämpfe um die WM,<br />
EM und WC Plätze. Während die beiden Mädchen<br />
die Hürde zu den Damen schafften,<br />
musste Alexander Eplinger nach den Bewerben<br />
in Tacen, Harald Hudetz denkbar knapp<br />
den Vortritt für die Teilnahme an der EM und<br />
am WC lassen. Nach einen unglaublich har-<br />
51. Tour International<br />
Danubien (TID) 2006<br />
vom 24. Juni bis 27. August 2006<br />
Zeitplan:<br />
Deutschland: 24.06. – 02.07.2006<br />
Ingolstadt-Regensburg-Straubing-Erlau<br />
Österreich: 02.07. – 12.07.2006<br />
Inzell-Linz-Wien-Hainburg<br />
Slowakei: 12.07. – 16.07.2006<br />
Bratislava-Gabcikovo-Komárno<br />
Ungarn: 16.07. – 26.07.2006<br />
Esztergom-Budapest-Mohács<br />
Serbien/Montenegro: 26.07. – 12.08.2006<br />
Apatin-Belgrad-Brza Palanka<br />
Bulgarien: 12.08. – 27.08.2006<br />
Novo Selo-Vidin-Russe-Silistra<br />
Bei den Einzelläufen in Tacen mussten die beiden<br />
Mädchen brav Lehrgeld zahlen, aber sie<br />
lieferten, zusammen mit Violette Oblinger-Peters,<br />
die Sensation dieser EM, sie errangen die<br />
Bronzemedaille im Mannschaftslauf. Fast alle<br />
glaubten, diese Leistung sei eine Eintagsfliege<br />
– sie wurden mit der Bronzemedaille bei der<br />
WM aber eines besseren belehrt. Und so gab<br />
es auch mal Lob und Anerkennung für den<br />
Trainer: „Manuel – you make miracles !“ Und<br />
mit dem Sieg Heli Oblingers war dies die Veranstaltung<br />
des Jahres für den OKV.<br />
Die U 23 und Junioren WM in Krakau hatte<br />
auch so einige Höhepunkte mit denen keiner<br />
so gerechnet hatte. Leider gab es keine Medaille<br />
wie im letztem Jahr, jedoch ein 6. Platz<br />
von Corinna, einen 11. von Julia, einen 12. von<br />
Christoph und beinahe einen Finalplatz von<br />
Alexander, wenn da nicht... leider... gegen Ende<br />
eine Fastrolle gewesen wäre... Ähnlich ging es<br />
Jakob, der ganze Welten niederreißen wollte.<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
6<br />
Die WM war dann letztlich der Abschluss einer<br />
durchwegs erfolgreichen Saison 2005.Mit<br />
dem 4. Platz von Heli konnte das OKV Team<br />
wieder groß aufzeigen. Leider blieben die Damen<br />
im Einzel deutlich unter ihren Möglichkeiten,<br />
Violetta Oblinger-Peters 18. und Corinna<br />
22. Aber unter Vios Führung gelang unseren<br />
Damen das Unglaubliche, sie eroberten<br />
die WM Bronzemedaille. Vorausgegangen war<br />
ein atemberaubender Paddelkrimi, den Slowakinnen<br />
brach ein Paddel, dort flossen Tränen<br />
der Enttäuschung, bei unseren Mädchen Tränen<br />
der Freude. Unsere Mädchen lieferten die<br />
Sensation der WM 2005! Ich wünsche unserer<br />
Damenmannschaft auch in der Saison 2006<br />
so viel Erfolg wie bisher und auch das nötige<br />
Quäntchen Glück!<br />
Im Herbst bekam unsere Trainingsgruppe Zuwachs,<br />
Herwig Natmessnig leistete uns bereits<br />
beim Trainingskurs in Prag und beim Ergometertest<br />
in Graz Gesellschaft.<br />
Dr. Manuel Köhler, Nationaltrainer des OKV<br />
Österreich 331,5 km<br />
02.07. So Schleuse Jochenstein 9.20/11.45 Uhr L 2203,3<br />
Umtragestelle R 2203,3<br />
INZELL R 2182 33<br />
03.07. Mo Schleuse Aschach R 2162,9<br />
Umtragestelle L 2163<br />
Schleuse Ottensheim L 2146,9<br />
Umtragestelle L 2147,5<br />
LINZ – Ruder- und Kanu-Club L 2133 49<br />
04.07. Di Schleuse Abwinden-Asten L 2120,5<br />
Umtragestelle L 2120,5<br />
Schleuse Wallsee L 2096,6<br />
Umtragestelle R 2097,4<br />
GREIN L 2079 54<br />
05.07. Mi Schleuse Ybbs-Persenbeug L 2060,6<br />
YBBS R 2058,2 21<br />
06.07. Do Schleuse Melk L 2039<br />
Umtragestelle L 2040<br />
AGGSBACH-MARKT L 2027 31<br />
07.07. Fr MAUTERN R 2003,8 23,5<br />
08.07. Sa Schleuse Altenwörth L 1979,8<br />
Umtragestelle L 1980,1<br />
TULLN R 1964 39,5<br />
09.07. So Schleuse Greifenstein R 1949<br />
Achtung! Neuer TID-Platz in Wien:<br />
WIEN – Marina Wien Yachthafen R 1926,3 37,7<br />
10.07. Mo Ruhetag<br />
11.07. Di Schleuse Freudenau HAINBURG R 1883,5 42,8
Höhepunkt und Abschluß der Verbandseinsätze<br />
2005 war die Wildwassserslalom<br />
Weltmeisterschaft in Sydney. Der österr. <strong>Kanuverband</strong><br />
entsandte dazu unsere Erfolgsmannschaft<br />
von den Europameisterschaften in<br />
Laibach.<br />
Die Damenmannschaft mit der EM-Bronzemedaille,<br />
die Herrenmannschaft mit dem Europameister<br />
Helmut Oblinger und dem EM<br />
-neunten im Einer–Canadier Leopold Fuchs<br />
bildeten eine viel versprechende Mannschaft.<br />
Auch die erfolgreiche Betreuermannschaft von<br />
den Europameisterschaften in Laibach, Jim<br />
Jayes, Jernej Abramic und Dr. Manuel Köhler<br />
sowie Dr. Bernhard Schimpl als Sportwissenschafter<br />
und Dr. Alexander Aichern als Physiotherapeut<br />
wurden nach Sydney mitgenommen.<br />
Man kann sich vorstellen, dass die<br />
Entsendung einer so großen Mannschaft<br />
unser Budget sehr stark belastet hat. Die<br />
Aussicht auf Erfolg kann aber nur auf diesem<br />
Niveau der Betreuung erreicht werden. Das<br />
kommende Jahr mit der Weltmeisterschaft in<br />
Prag wird für unsere Finanzen etwas günstiger<br />
kommen.<br />
Unsere Sportler gingen hoch motiviert an die<br />
WM heran. Helmut und Violetta begannen ihre<br />
WM– Vorbereitung in der letzten Augustwoche.<br />
Der Rest der Mannschaft folgte schon Mitte<br />
September nach. Die Olympiastrecke in Sydney<br />
ist technisch äußerst schwierig und erfordert<br />
eine lange spezielle Vorbereitung. Das zeigen<br />
die Erfolge der Fahrer, die sich am längsten am<br />
Kanal vorbereitet haben.<br />
Schon im Training war für mich zu erkennen,<br />
dass Helmut und Violetta zu den besten<br />
Slalomfahrern der Welt gehören. Unsere zwei<br />
Nachwuchsdamen, Corinna Kuhnle und Julia<br />
Schmid sind durch auffallend gute Trainingsfahrten<br />
auch den anderen Trainern aufgefallen.<br />
Nach wunderschönen Trainingstagen in ausgezeichneter<br />
Stimmung, begann die WM<br />
nach einer schönen Eröffnungsfeier mit einer<br />
Absage der Qualifikationsläufe im Kajak–Einer<br />
der Damen und in Canadier–Einer wegen zu<br />
starken Windes. Am nächsten Tag konnte der<br />
Qualifikationsslalom in allen Bootsklassen<br />
ausgetragen werden.<br />
Violetta Oblinger fuhr im ersten Lauf eine<br />
überragende Bestzeit bei den Damen. Im<br />
zweiten Lauf hatte sie einige Probleme aber<br />
ihre Qualifikation zum Semifinale stand<br />
außer Frage. Ohne Probleme war auch die<br />
Qualifikation von Corinna Kuhnle mit Platz<br />
38. Leider er-hielt Julia Schmid nach Platz<br />
31 im ersten Durchgang, im zweiten Lauf 50<br />
Strafpunkte, und wurde gesamt 41.<br />
Leopold Fuchs machte bereits in der Qualifikation<br />
zu viele Berührungen, hatte aber mit<br />
Platz 36 kein Problem die Qualifikation zu<br />
überstehen. Helmut Oblinger zeigte mit<br />
Platz 2 in der Qualifikation, dass meine Trainingsbeobachtungen<br />
richtig waren. Herwig<br />
Natmessnig musste nach einem verpatzten<br />
ersten Lauf als 45. um die Qualifikation<br />
zittern. Er erreichte glücklich mit Platz 40 als<br />
Letzter das Semifinale. Mit 6 Strafsekunden<br />
und etwas zu langsamen Läufen verfehlte<br />
Harald Hudetz knapp die Finalteilnahme. Im<br />
Semifinallauf erreichte Helmut Oblinger den<br />
aussichtsreichen 5. Rang. Herwig Natmessnig<br />
konnte sich in Folge von 50 Strafsekunden am<br />
letzten Tor nicht verbessern, er wurde WM<br />
40.<br />
Violetta Oblinger-Peters erhielt bei Tor Nr. 12<br />
zwei umstrittene Strafsekunden und machte<br />
anschließend noch einige kleine Fahrfehler, sie<br />
war mit Platz 18 äußerst unzufrieden.<br />
Zufrieden war Corinna Kuhnle die mit dem 22.<br />
Rang bei ihrer ersten Weltmeisterschaft, ein<br />
durchaus herzeigbares Resultat erreichte.<br />
7<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
Leopold Fuchs hatte bei seinem entscheidenden<br />
Semifinallauf leider keinen guten Tag. 4 Strafsekunden<br />
und eine mittelmäßige Fahrzeit entsprechen<br />
sicher nicht seinem Können. Platz 26<br />
ist aber eine deutliche Verbesserung zur letzten<br />
WM in Augsburg. Er hätte mit diesem<br />
Resultat den 14. Quotenplatz für eine<br />
Olympia-teilnahme erreicht. So blieb als<br />
einziger Finalteilnehmer Helmut Oblinger<br />
übrig. Bei Aufwärtstor Nr. 19 brachte ihm<br />
eine zu enge Anfahrt 2 Strafsekunden und<br />
er verlor damit die Bronzemedaille. Mit dem<br />
Bericht über die Weltmeisterschaft –<br />
Wildwasserslalom in Sydney 2005<br />
4. Rang erziehlte er wieder dasselbe Resultat<br />
wie bei den Olympischen Spielen 2000. Eine<br />
Weltmeisterschaft ist aber viel stärker besetzt<br />
als die Olympischen Spiele, Deshalb muß man<br />
seinen 4. WM-Platz 2005 höher einstufen.<br />
Er hat auch seinen Europameistertitel von<br />
Laibach erneut bestätigt.<br />
Am Finaltag der WM wurden die Teambewerbe<br />
ausgetragen. Für mich als Sportdirektor sagen<br />
die Resultate viel über die Entwicklung der<br />
Nationalmannschaft in den letzten Jahren aus.<br />
Unser Teamresultat zählt zu den Sensationen<br />
dieser WM.<br />
Taktisch klug konnte die Herrenmannschaft<br />
mit zwei fehlerfreien Läufen, den 5. Rang<br />
unter den stärksten Kajakteams der Welt<br />
einnehmen.<br />
Die Damen erbrachten neuerlich eine Sensation,<br />
mit einer zweiten Bronzemedaille.Julia<br />
Schmid gelang es, als jüngste Teilnehmerin<br />
dieser WM, den schwierigen Parcours fehlerfrei<br />
zu bewältigen. Unsere Medaillen<br />
stellen im österreichischen Sommer<strong>sport</strong> eine<br />
Spitzen-leistung dar.<br />
Für die Zukunft ist zu hoffen, dass unsere<br />
Spitzenfahrer Helmut und Violetta Oblinger<br />
mehr Interesse an den Teambewerben finden<br />
und gemeinsam mit den anderen Sportlern<br />
einige Trainingsfahrten absolvieren. Ihr vorrangiges<br />
Interesse an den Einzelbewerben ist<br />
mir verständlich.<br />
Mit diesem abschließenden Erfolg konnte<br />
unsere Mannschaft nach einer lustigen Abschiedsnacht<br />
in Penrith und einer Besichtigung<br />
von Sydney den langen Rückflug nach Wien<br />
antreten. Beim Rückflug konnten wir im<br />
Flugzeug sogar ein bisschen schlafen.<br />
Vielleicht haben einige Sportler schon von<br />
zukünftigen Erfolgen geträumt.
U23 und Junioren EM<br />
in Krakau/Polen, <strong>sport</strong>lich eine Reise wert!<br />
> Am 15. August traf sich der Junioren und U23<br />
Kader in Höflein/Donau um zur EM in Krakau/<br />
Polen zu reisen. Der Mannschaftsführer Helmar<br />
Steindl, die Trainer Jerny Abramic und Dr. Mag.<br />
Manuel Köhler, das Team, Corinna Kuhnle (NF<br />
Höflein), Julia Schmid, Peter Draxl, Leo Fuchs<br />
(KV Klagenfurt), Matthias Spiegl (Paddel<strong>sport</strong><br />
Tulln), Jakob Grabner, Christoph und Alexander<br />
Eplinger (NFKC StoraEnso YBBS).<br />
Die Ziele der jungen Athleten waren sehr hoch<br />
gesteckt. Mit dem künstlichen Kanal neben der<br />
Weichsel waren ideale Trainingsbedingungen<br />
vorhanden, und mancher lies schon im Training<br />
eine sehr gute Form erkennen. Natürlich waren<br />
wieder Eltern und Fans mit Rot-Weiß-Roten<br />
Fahnen bei der EM um die Slalom<strong>sport</strong>ler<br />
anzufeuern. Bei den Qualifikations- Rennen<br />
schafften leider nicht alle den Einzug ins<br />
Semifinale, das somit das aus für diesen<br />
Bewerb bedeutete. Peter 26. Jakob 41. und<br />
Matthias 47. Im Semifiale waren jedoch<br />
einige zu übermotiviert, etwa Leo, der mit 2<br />
Fehlern als 15. im C1 Bewerb sehr enttäuscht<br />
war. Oder Alexander der mit der 5 besten<br />
Zwischenzeit, bei einem Tor hängen blieb und<br />
enttäuschender 26. wurde.<br />
Ganz tolle Läufe zeigten Julia, als 11. und<br />
Christoph als 12. die leider knapp das Finale<br />
der Besten 10 verfehlten, aber trotzdem<br />
von allen bejubelt wurden. Conny, unsere<br />
Silbermedaillen- Gewinnerin des Vorjahres,<br />
war im Qualifikations- Rennen als 3. natürlich<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
8<br />
ein heißer Tipp. Im Semi passierte leider ein<br />
Torfehler, aber als 7. war sie klar im Finale.<br />
Jetzt musste Conny natürlich alles geben um<br />
noch eine Rangverbesserung zu erreichen.<br />
Angefeuert von den Österreichischen Fans<br />
wurde das Höfleiner Aushängeschild den<br />
Wildwasserkanal hinunter gejubelt. Ein sehr<br />
guter Lauf, doch wieder ein Torfehler bedeuteten<br />
den 6. Endrang bei der Junioren EM<br />
2005.<br />
Im Nachhinein waren alle mit dieser Leistung<br />
mehr als zufrieden, ist es doch immer sehr<br />
schwer an Höchstleistungen anzuschließen.<br />
Für die nächste Jun. und U23 EM in<br />
Nottingham/England haben wir sicher einige<br />
heiße Eisen in der Mannschaft. Paul Eplinger<br />
Corinna Kuhnle Alexander Eplinger Christoph Eplinger<br />
Weltrangliste<br />
Wildwasser<br />
Slalom<br />
2005<br />
> In der Weltrangliste erreichte Helmut<br />
OBLINGER durch seine hervorragenden und<br />
konstanten Leistungen während des ganzen<br />
Jahres den verdienten ersten Platz. Auch<br />
der 5. Rang Violetta Oblinger-Peters bei den<br />
Damen zeigt von harten Arbeit unserer beiden<br />
Ausnahmeathleten. Aber auch die Leistungen<br />
und Platzierungen unserer Nachwuchsmannschaft<br />
zeugen von der hervorragenden Arbeit<br />
der Aktiven und deren Trainer und Betreuer.<br />
Herren K1<br />
1. Helmut Oblinger<br />
41. Harald Hudetz<br />
45. Herwig Natmessing<br />
Damen K1<br />
5. Violetta Oblinger-Peters<br />
29. Corinna Kuhnle<br />
37. Julia Schmid<br />
Herren C1<br />
22. Leopold Fuchs<br />
34. Peter Draxl<br />
Herren C2<br />
19. Schmid/Schmid<br />
Helmut Oblinger Helmut Oblinger
Bericht Marathon 2005<br />
> Wieder zog ein Jahr ins Land und ein Teil der<br />
österreichischen Kanuten stellte sich der Konkurrenz<br />
und den Mühen der Marathondistanz<br />
bei verschiedenen Veranstaltungen. Los ging’s<br />
fast schon traditionell beim Donau Marathon<br />
in Bratislava im April, der von Sportlern der<br />
Schnecke und des PSV bestritten wurde, der<br />
überwiegende Teil davon aus dem Nachwuchs.<br />
Die bemerkenswerteste Leistung gelang Ana<br />
Lehaci: ein eindrucksvoller Sieg in der weiblichen<br />
Jugend.<br />
Richtig ernst wurde es für die Senioren, die<br />
sich zum Ziel genommen hatten Österreich bei<br />
der Europameisterschaft im benachbarten Tyn<br />
(CZE) zu vertreten, beim Moldau Marathon<br />
ebendort. Die K2 Besatzung Hackl Stollnberger<br />
(Donau, Schnecke) platzierte sich bei diesem<br />
interessanten Testrennen im Mittelfeld,<br />
die Höhe, in der die Trauben international<br />
hängen wurde dabei allerdings auch deutlich.<br />
Auf Grund der niedrigen Kosten der Teilnahme<br />
habe ich in meinem ersten Jahr als Marathonreferent<br />
auf eine Limiterbringung als<br />
Vorraussetzung der EM Teilnahme verzichtet,<br />
ein Vorgehen, dass definitiv einmalig bleiben<br />
wird, und zur Europameisterschaft ein Team<br />
von 3 Booten entsandt: Der oben schon erwähnte<br />
Herren K2, sowie Ana Lehaci im K1<br />
und Christoph Pöstinger im C1 der JuniorInnen.<br />
Für die Männer des Aufgebotes gab es<br />
wie erwartet nicht viel zu holen, die Rennen<br />
wurden aber dennoch mit vollem Einsatz zu<br />
Ende gefahren. Speziell Christoph Pöstinger,<br />
dem seit Jahrzehnten ersten in Österreich<br />
ausgebildeten Canadier Spezialisten gebührt<br />
> Am 29.Oktober gelang dem Schweizer Felix<br />
Lämmler bei herbstlichen Niederwasser die<br />
erste durchgehende Befahrung der Achstürze<br />
der Ötztaler Ache. Eine Woche später befuhr<br />
der Zillertaler Bernhard Mauracher und seine<br />
Kollegen Klaus Krupka, Stefan Huber, Jan<br />
Henning, Christian Ninkus und Jürgen Nickles<br />
die Achstürze.<br />
Kurz darauf versuchte es Mauracher im Alleingang,<br />
ohne anzuhalten. Dies gelang ihm in<br />
der Zeit von 4:30 Minuten. Eine Woche später<br />
schraubte Lämmler die „Bestzeit“ dann auf<br />
unter 4 Minuten.<br />
Wie auch immer man zu diesen „Rekordfahrten“<br />
stehen mag, die Befahrung an sich und<br />
die durchgehende Befahrung der Achstürze<br />
durchaus Anerkennung. Er hat Startschnelligkeit,<br />
Durchhaltevermögen und vor allem<br />
Geschick bei der Handhabung seines Bootes<br />
bewiesen, allesamt fundamentale Vorraussetzungen<br />
um im Wettkampf bestehen zu können.<br />
Wenn Athletik und Wuchs noch folgen<br />
kann trotz des in seinem Falle immens großen<br />
Problems des Einzelkämpferschicksales, das in<br />
der Vergangenheit allgemein das wohl größte<br />
Übel heimischer Langstreckenpaddler war, ein<br />
guter Stechpaddler heranwachsen. Mit Vasile<br />
Lehacis kompetente Anleitung ist eine wichtige<br />
Vorraussetzung gegeben. A propos Lehaci:<br />
Vasiles Tochter Ana legte im K1 der Juniorinnen<br />
mit ihren 15 Jahren eine überzeugende<br />
Talentprobe ab: Platz 10 unter den bis zu 3<br />
Jahre älteren Mädchen und eine fulminante<br />
erste Runde, bei der sie überhaupt in der<br />
Spitzengruppe paddelte. Ein aufmunterndes<br />
Beispiel was Motivation, gute Betreuung UND<br />
scheuklappenloses Zugehen auf die verschiedenen<br />
Disziplinen des Renn<strong>sport</strong>es bewirken<br />
können: eine junge Dame auf dem Weg zur<br />
kompletten Athletin.<br />
Ganz allgemein betrachtet gibt es den guten<br />
Ausblick auf weitere positive Entwicklungen,<br />
denn die beiden neuen Trainer Vasile Lehaci<br />
und Zsolt Matyus haben Marathon prominent<br />
in ihrer Ausbildungsstrategie für junge<br />
Kanuten verankert. Ein Novum, dass für den<br />
Sport nur gut ist, egal welche Disziplin später<br />
das Hauptbetätigungsfeld eines Sportlers sein<br />
wird. Denn sowohl Kurz-, als auch Langstrecke<br />
trinken nachwuchsmäßig aus einer Quelle, der<br />
Ausbildung von umfassend geschulten und<br />
ist eine außergewöhnliche, bewundernswerte<br />
<strong>sport</strong>liche Leistung ,die neben perfekter Bootsbeherrschung,<br />
hervorragende Reaktionsfähigkeit<br />
und größten Mut erfordert und die nur<br />
Ausnahme<strong>sport</strong>lern gelingt. Vor Nachahmung<br />
kann man nur warnen !<br />
gg<br />
9<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
trainierten Sportlern. Denn in Kürze, am besten<br />
heuer, sollen/können wieder rot-weiß-rote<br />
Paddler auch bei den Weltmeisterschaften<br />
dabei sein. Perth 2005 haben wir aus gutem<br />
Grunde ausgelassen, und jetzt, nachdem das<br />
Kopfschütteln über die Vergabepolitik des ICF<br />
abgeklungen ist, gelten die Gedanken der kurzen<br />
Frist dem wunderbaren Örtchen Tremolat<br />
an der Dordogne: WM 2006 mit Österreich<br />
und hoffentlich vielen Junioren, die dort mit<br />
dem Erfolgserlebnis einer bestandenen internationalen<br />
Qualifikation an den Start gehen.<br />
Und vielleicht gehören mit neuem Schwung<br />
und einer größeren Mannschaft die Pleiten<br />
und auch das Pech der Vergangenheit ebendieser<br />
an.<br />
Heimische Rennen gab’s übrigens auch. K1<br />
und K2 Meisterschaften an bewährten Stellen<br />
(Alte Donau/PSV, Attersee/Lenzing – Danke<br />
für’s Ausrichten!) mit teils altbewährt niedriger<br />
Beteiligung, leider. Den Kritikern dieser<br />
Meisterschaften sei jedoch ein Vergleich mit<br />
den Kurzstrecken ÖSTM nahegelegt – auch da<br />
schaut’s nicht gut aus. Und der Rest steht oben<br />
(das mit der gemeinsamen Quelle...).Die erste<br />
Auflage eines Flussmarathons am Inn ging leider<br />
auf Grund organisatorischer Schwierigkeiten<br />
den Bach runter, aber für heuer wird ein<br />
neuer Anlauf genommen auch diese Spielart<br />
des Langstreckenpaddelns in Österreich einzuführen.<br />
Sollte es klappen, schön für den<br />
Spitzen- als auch für den Breiten<strong>sport</strong>, der mit<br />
einer kompetitiven Fahrt auf der Donau (organisiert<br />
von den Naturfreunden Ybbs) einen<br />
weiteren Schritt Richtung Wettkampf macht.<br />
ÖTZTALER ACHSTÜRZE<br />
- Komplettbefahrung 2005<br />
Felix Lämmler<br />
Klaus Krupka<br />
Bernhard Muracher
Freestyle-Kajak<br />
Jahresrückblick 2005<br />
> Das Jahr 2005 erlebte in einigen Bereichen<br />
des Freestyle-Kajak-Sports interessante<br />
neue Impulse, die noch in der gleichen Saison<br />
eine positive Dynamik in der Österreichischen<br />
Rodeoszene verspüren ließen. Mit viel Idealis-mus<br />
und engagierten Athleten gelang ein<br />
„Reload“ der Szene, weg vom „Wald und Wiesen–Charakter“<br />
hin zu präsentablen und für<br />
Sponsoren attraktiven Wettkämpfen. Wo-bei<br />
hier nicht der Eindruck entstehen soll, dass<br />
der Flair und die Stimmung der Rodeos der<br />
vergangenen Jahre nicht eine große Faszination<br />
auf Teilnehmer und Zuschauer ausgeübt<br />
hätten, ganz im Gegenteil. Trotz-dem sind<br />
wir der Meinung, eine gezielte Athleten- und<br />
Talentförderung im Hinblick auf internationale<br />
Konkurrenzfähigkeit nur über eine Professionalisierung<br />
der Szene erreichen zu können. Die<br />
<strong>sport</strong>lichen Leistungen der österreichischen<br />
Athleten befinden sich mittlerweile auf einem<br />
beachtlichen Niveau.Um im internationalen<br />
Vergleich mitzuhalten, bedarf es allerdings<br />
einer konsequenteren Mobilisierung persönlicher,<br />
struktureller und finanzieller Ressourcen.<br />
Die Entwicklung der letzten beiden Jahre<br />
lässt auf eine Umsetzung dieser Bestrebungen<br />
hoffen. Im Speziellen sind es die Junioren, die<br />
mit ungebrochener Begeisterung und guten<br />
Leistungen auf-horchen lassen. Diese jungen<br />
Sportler als zukünftige Leistungsträger aufzubauen<br />
und ihr Potential zu erschließen, muss<br />
eines der wichtigsten Anliegen des Verbandes<br />
sein.Einiges in der heurigen Saison weist darauf<br />
hin - die österreichische Freestyle-Szene<br />
befindet sich auf einem guten Weg: Die drei<br />
Läufe zur Österreichischen Meisterschaft waren<br />
perfekt organisiert. Als viel versprechende<br />
Neuerungen präsentierten sich eine Rooky-<br />
Wertungen für die Junioren, sowie die Einführung<br />
eines völlig neuen Wertungssystems.<br />
Neu ist auch die Aufnahme in den ICF (International<br />
Canoe Ferderation) und die damit<br />
verbundenen Neuregelungen (Wie etwa das<br />
Festlegen des österr. Kaders durch den OKV).<br />
Abseits der Wettkämpfe fanden Einsteigertage<br />
für aufstrebende Talente, sowie ein Jugding-<br />
Workshop statt. Über die ebenfalls 2005 stattgefundene<br />
Lehrwartekoordination mit dem<br />
Thema „Rodeo“ wurde bereits im letzten<br />
„Kanu“ berichtet.<br />
Für Freestyle-Interessierte findet sich in Folge<br />
eine detaillierte Zusammenschau der oben<br />
genannten neuen Impulse und anderer freestyle-relevanter<br />
Themen.<br />
Die Österreichische Meisterschaft 2005<br />
Ergebnisse Das Kanufestival in Plattling, das<br />
Graz City Rodeo und das Dolomitenrodeo in<br />
Lienz wurde für die diesjährige ÖM herangezogen.<br />
Das Salza-Rodeo in Wildalpen musste<br />
als vierter Lauf zur ÖM bedauerlicher Weise<br />
abgesagt werden, da kräftiges Hochwasser<br />
den Spot zu dessen Schaden verändert hatten.<br />
Die Alt-Meister der letzten Jahre ließen<br />
auch 2005 nichts anbrennen. So wurde bei<br />
den Herren Hannes Brandstätter (KC Graz)<br />
zum wiederholten Male Österreichischer<br />
Meister im Freestyle-Kajak. Auf den Plätzen<br />
2 und 3: Daniel Herzig (KC Steyr) und Veit<br />
Krösselhuber (OKC Lienz). Bei den Damen errang<br />
Julia Prechtl (ATSV Salzburg) das oberste<br />
Stockerl des ÖM-Podestes vor Andrea Radler<br />
(KC Kramsach) und Judith Prechtl (ATSV Salzburg).<br />
Ein Ge-nerationswechsel in der Klasse<br />
der Junioren brachte in diesem Jahr neue<br />
Gesichter, neue Talente und auch einen neuen<br />
Juniorenmeister. Österreichischer Meister der<br />
Junioren wurde Franz „Pezzi“ Grossmann (KC<br />
Graz) vor Jan Gatterer (OKC Lienz) und dem<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
10<br />
Dritten Beni Kraler (OKC Lienz).<br />
Die Rodeos der ÖM 2005 2005 stand das<br />
„Graz City Rodeo“ unter einer neuen Organisation.<br />
Die „Grazer Szene“ legt selbst Hand an<br />
und organisierte das größte Rodeo Österreichs<br />
ihren Vorstellungen gemäß: Inmitten der Altstadt<br />
lieferten sich Freestyler aus 6 Ländern<br />
einen spannenden Vergleich. Für Übernachtungsmöglichkeiten<br />
der Athleten und Betreuer<br />
war gesorgt. Die publikumsfreundliche Lage<br />
des Grazer Spots lockte so viele Zuseher auf<br />
und unter die Radetzkybrücke, dass man sich<br />
in einem Wildwasser-Stadion wähnte. Ein tolles<br />
Rahmenprogramm rundeten einen professionellen<br />
Wettkampf ab.<br />
Das „Dolomitenrodeo“ in Lienz, organisiert<br />
vom OKC, zeigte einmal mehr, wie viele begeisterte<br />
Rodeofahrer in Osttirol zu Hause<br />
sind. Auf der Welle in Ainet konnte erstmalig<br />
Daniel Herzig (KC Steyr) dieses Rodeo für sich<br />
entscheiden.<br />
Beim stark besetzten Kanufestival im deutschen<br />
Plattling hatten die österreichischen<br />
Athleten die Möglichkeit sich einem internationalen<br />
Vergleich zu unterziehen. Hannes<br />
Brandstätter verpasste um zwei Ränge das<br />
„head 2 head“ und kam auf den beachtlichen<br />
Platz 7 (1. Billy Harris/CAN, 2. Tobias Bersch/<br />
GER, 3. Dave Lambely/GBR).<br />
Ein neues Wertungssystem Das neue internationale<br />
Judging-System wurde 2005 erstmals<br />
bei den Contests eingesetzt –erfolgreich<br />
wie wir meinen. Die Beurteilung der einzelnen<br />
Moves basiert nicht mehr auf der technischen<br />
Durchführung multipliziert mit dem Variationswert,<br />
sondern auf Punkte für jeden einzelnen<br />
Move. Soll heißen, Sieger wird derjenige<br />
der die meisten und schwierigsten Figuren in<br />
seinen Läufen zeigt. Dieses System fordert die<br />
Athleten dazu auf, ständig neue Tricks und Figuren<br />
zu versuchen womit das Risiko Fehler zu<br />
machen steigt. Die größere Varianz an Moves<br />
macht die Wettkämpfe für Zuseher deutlich<br />
attraktiver. Der Umstieg in dieses neue System<br />
wurde mit einem Workshop von Weltmeisterin<br />
Jutta Kaiser (D) eingeleitet. Teilnehmer waren<br />
u.a. die österreichischen Athleten selbst, aber<br />
auch Organisatoren, Junioren und Vereinsfunktionäre.<br />
Jugendförderung und Talentsuche In Graz<br />
wurden Mitte April – vor dem Auftakt zur ÖM<br />
– zum ersten Mal in Österreich „Ein-steigertage“<br />
abgehalten. Zur Teilnahme waren<br />
all jene eingeladen, die Interesse an Rodeo<br />
und Freestyle-Wettkämpfen haben. Über 20<br />
Ro-deofahrer aus 4 Bundesländern fanden<br />
sich in Graz ein. Unter der Obhut von Österreichischen<br />
Meistern und dem Nationalteam<br />
wurden während der 2 Tage neue Talente entdeckt,<br />
viele Moves gelernt und neue Bekanntschaften<br />
geschlossen. „Kajak.at“ in Verbindung<br />
mit „Bichlmoser & Oberhofer“ initiierten<br />
bei den Rodoes erstmalig eine Rooky-Wertung<br />
für die auf-strebenden Junioren. „Rooky<br />
of the year“ wurde Franz „Pezzi“ Grossmann
(KC Graz), der einen Rodeokurs bei Olli Grau<br />
gewann. Für jedes einzelne Rodeo der Saison<br />
gab es zusätzlich den „Rooky of the day“. Diese<br />
Jugendförderung zeigte einen tollen Erfolg<br />
und bot den Junioren offensichtlich großen<br />
Ansporn.<br />
Spielstellen Unter der Leitung von Campingplatzbetreiber<br />
Paul Pristawitsch wurden auf<br />
der Möll im Bereich seines Camps zwei Spielstellen<br />
errichtet. Die Wellen eignen sich gut<br />
zum Erlernen der Basic-moves. Wir sind der<br />
Meinung, dass sich Spielstellen in unmittelbarer<br />
Nähe eines Campingplatzes, an einem<br />
idealen Standort befinden, da sie so ohne<br />
zusätzlichen Aufwand für eine große Zahl<br />
von Freestyle-Interessierten erreichbar sind.<br />
Die neuen Spielstellen in Obervellach und in<br />
Wildalpen liefern den Praxisbeweis. Unter den<br />
Campinggästen in Obervellach und Wildalpen<br />
befindet sich immer eine ideale Mischung an<br />
freestyle-erprobten Paddlern, solchen, die sich<br />
von den Profis mitreissen lassen und Gästen,<br />
die sich als Zuseher am Ufer einfinden um sich<br />
unterhalten zu lassen. An der Salza verdanken<br />
wir die neue Spielstelle übrigens dem engagierten<br />
Raftingclub Wildalpen. Zwar gaben die<br />
gut platzierten Steine dem großen Frühlingshochwasser<br />
nach, sodass die große Walze leider<br />
starken Schaden nahm. Immerhin jedoch<br />
blieb eine sehr nette kleine Welle oberhalb der<br />
Walze erhalten.<br />
Die Zukunft der österreichischen Freestyle-<br />
Szene hängt stark von solchen Projekten ab,<br />
da sie die Trainings- und Wettkampfstätten in<br />
unmittelbare Nähe eines größeren Publikums<br />
bringen. Der Wellen- und Walzenbau in Städten<br />
oder an flussnahen Campingplätzen muss<br />
die volle Unterstützung des Verbandes finden<br />
und darf nicht allein vom Idealismus einzelner<br />
Wildwasserbegeisterter abhängen.<br />
2005 ist viel passiert! Der Freestyle-Sport in<br />
Österreich fand viele neue Anhänger, Athleten<br />
und Strukturen. Diese Dynamik gilt es nun, ins<br />
Jahr 2006 mitzunehmen!<br />
Im Brennpunkt unserer Bemühungen für die<br />
kommende Saison finden sich die Formung,<br />
Leitung und Betreuung der Nationalmannschaft,<br />
die verstärkte Zusammenarbeit mit<br />
den Vereinen sowie der ICF (International Canoe<br />
Federation). Auch die Wettkampfplanung<br />
und Organisation muss die Unterstützung des<br />
Referates finden.<br />
Zu guter Letzt wird man sich weiter intensiv<br />
darum kümmern, die Einstiegsbarrieren in unsere<br />
Disziplin leichter überwindbar zu machen.<br />
Dabei hoffen wir auf gute Zusammenarbeit<br />
mit Athleten, Funktionären und Betreuern,<br />
sowie der regen Teilnahme von Interessierten<br />
an Workshops, Fortbildungen und Schnuppertagen.<br />
Kontakt: www.<strong>kanu</strong>verband.at<br />
(->bereiche->alle bereiche-><strong>kanu</strong>freestyle)<br />
Steffel/ info@riverstar.at<br />
Jaufenthaler/Mittermayer/Wieder<br />
> Am 29. April 2005 eröffneten wir die Wettbewerbssaison<br />
im Rafting<strong>sport</strong> in Europa. Zum<br />
vierten Mal in Folge wurden auf der Salza die<br />
österreichischen Meisterschaften in Rafting<br />
abgehalten. Gleichzeitig wurde auch der erste<br />
Europacuplauf der Saison durchgeführt. Insgesamt<br />
waren 34 Herrenmannschaften und<br />
12 Damenmannschaften aus acht Nationen<br />
am Start. Zum dritten Mal konnte unser Boot<br />
Wildalpen 1 (SV Wildalpen) den Meistertitel<br />
verteidigen und qualifizierte sich so für die<br />
Weltmeisterschaft in Ecuador. Das Boot<br />
Salza.at NFKC Store Enso Ybbs belegte knapp<br />
dahinter den zweiten Platz und qualifizierte<br />
sich so für die Rafting Europameisterschaft<br />
im April 2006. Dritter wurde die Mannschft<br />
RAFTING<br />
Palfau 1. Die Europacupwertung gewann Italien<br />
1 vor RTA Augsburg aus Deutschland und<br />
der tschechischen Mannschaft STAN HAJOS<br />
RACING Team.<br />
Einige Wochen später saßen wir auch schon<br />
im Flugzeug Richtung Norwegen wo uns das<br />
zweite Saisonhighlight bereits erwartete: Die<br />
Extrem<strong>sport</strong>woche in Voss. Das Städtchen<br />
Voss liegt zirka eineinhalb Zugstunden<br />
nördlich von Bergen und dort wird jedes<br />
Jahr die Extrem<strong>sport</strong>wochen veranstaltet. Zu<br />
diesem Ereignis treffen sich Mountainbiker,<br />
Skydiver, Basejumper, Paragleiter, Kanuten,<br />
Kletterer und Rafter aus aller Welt und<br />
halten in den Bergen und auf den Flüssen<br />
rund um Voss ihre Bewerbe ab. Saftiges<br />
Wildwasser vom Schmelzwasser gespiest und<br />
großes Publikumsinteresse machten dieses<br />
Europacuprennen zu einem unvergesslichen<br />
Erlebnis. Die Freude war besonders groß als<br />
wir uns am Siegertreppchen wieder fanden<br />
und mit dem zweiten Platz unser bestes<br />
Saisonergebnis mit nach Hause nehmen.<br />
Kaum zuhause angekommen warteten schon<br />
die nächsten Europacuprennen in Südtirol,<br />
Deutschland, Slowakei und Tschechien auf<br />
uns. Da der Europacup in den Bootsklassen<br />
R4 (vier Personen) und R6 (sechs Personen)<br />
ausgetragen wurde, war es heuer aufgrund der<br />
vielen Rennen nicht leicht alle Europacuprennen<br />
zu besuchen. Mit dem Wohlwollen unserer<br />
Familien und Freundinnen war es dann doch<br />
zu schaffen. In der Europacupgesamtwertung<br />
konnten wir Platz 9 im R4 und Platz 10 im R6<br />
erreichen.<br />
Am Ende diesen ereignisreichen Monaten<br />
fanden wir uns auch schon im Flugzeug,<br />
das uns 24 Stunden später in Quito der<br />
Hauptstadt von Ecuador absetzte. Die ersten<br />
Tage verbrachten wir in Quito und Umgebung<br />
um uns zu akklimatisieren (Quito liegt auf<br />
ca. 3000m Seehöhe) und von der Reise zu<br />
erholen.<br />
11<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
Jahresbericht<br />
aus Wildalpen<br />
Nach einigen Stunden Fahrt und der<br />
Überquerung des höchsten Passes in Ecuador<br />
mit 4300 Metern, erreichten wir den Fluss Quijos<br />
dem Austragungsort der Weltmeisterschaften.<br />
Nach drei Tagen intensivem Training vor Ort<br />
und einer Eröffnungszeremonie mit einigen<br />
tausend Zusehern und nationaler Prominenz<br />
starteten am 13. Oktober die Bewerbe.<br />
Ausgetragen wurden Head to Head (jeweils<br />
zwei Boote kämpfen ums Weiterkommen<br />
das schnellste steigt auf), Slalom (ähnlich<br />
Kajakslalom mit 13 Auf- und Abwärtstoren)<br />
und eine Flussabfahrt die mit ca. eineinhalb<br />
Stunden Länge außergewöhnlich anspruchsvoll<br />
ausfiel.<br />
Aufgrund eines Linienfehlers verfehlten wir im<br />
Head to Head den Einzug ins Finale. Trotz einer<br />
für uns guten Leistung in der Flussabfahrt<br />
(Platz 16), erreichten wir aufgrund der<br />
Starken Konkurrenz den 21. Platz in der<br />
Gesamtwertung.<br />
Mittlerweile sind wir bereits mit der<br />
Planung der nächsten Saison beschäftigt.<br />
Der Auftakt wird ende April in Kroatien mit<br />
der Europameisterschaft stattfinden. Am<br />
25. bis 28 Mai werden die Österreichischen<br />
Meisterschaften in Wildalpen auf der Salza<br />
ausgetragen. Wir hoffen auch heuer wieder<br />
auf zahlreiche Beteiligung von in- und<br />
ausländischen Mannschaften. Wie schon<br />
in den letzten Jahren wird es wieder ein<br />
Flutlichtrennen und ein großes Fest am<br />
Samstag geben. Neben der Österreichischen<br />
Meisterschaft die R4 (Mannschaft zu 4<br />
Personen) werden wir zusätzlich R6 Rennen<br />
durchführen um die Internationale Konkurrenz<br />
auf heimischen Boden besser zu fordern. Zum<br />
Rennen und den Veranstaltungen rund um die<br />
Meisterschaft möchten wir alle Interessierten<br />
herzlich einladen. Weitere Informationen<br />
folgen Zeitgerecht oder sind auf der Hompage<br />
abrufbar (www.okv.de oder www.rafting<strong>sport</strong>.<br />
com).<br />
Christoph Pfemeter
Bericht des Österreichischen <strong>Kanuverband</strong>s<br />
50. Tour International Danubien<br />
1. Österreichische Teilnehmer an der TID:<br />
in Deutschland 4<br />
in Österreich 17<br />
in der Slowakei 14<br />
in Ungarn 15<br />
in Serbien - Montenegro 13<br />
(davon 2 Ruderer)<br />
in Bulgarien 9<br />
Eine eigenen Ruderergruppe aus Wien und<br />
Niederösterreich beteiligte sich unter der<br />
Fahrtenleitung von Lutz Zotti und Inge Diernhofer<br />
mit 24 Fahrern von Wien bis Budapest.<br />
An der Deltafahrt beteiligten sich 6 Teilnehmer.<br />
2. Teilnehmer auf der österreichischen TID-<br />
Strecke:<br />
Deutschland 116<br />
Slowakei 22<br />
Ungarn 79<br />
Serbien - Montenegro 22<br />
Bulgarien 15<br />
Polen 25<br />
Niederlande 5<br />
Italien 4<br />
England 4<br />
Schweiz 1<br />
Lettland 1<br />
Australien 2<br />
USA 1<br />
Neuseeland 1<br />
Bei der Eröffnung in Ingolstadt war Österreich<br />
durch 4 Teilnehmer vertreten.<br />
Die 50. TID auf ihrem Weg durch Österreich<br />
war durch zwei Begleitumstände geprägt.<br />
• Es gab nahezu 300 Teilnehmer, eine Herausforderung,<br />
die die verschiedenen Organisatoren<br />
mit größter Vorbereitung lösen mussten.<br />
• Der österreichische TID - Referent und<br />
Fahrtenleiter Jannis Kaudelka erlitt bei den<br />
Vorbereitungen zur TID am 1. Juli 2005 einen<br />
Schwindelanfall und wurde ins Krankenhaus<br />
Amstetten eingeliefert. Erst am Samstag, 9.<br />
Juli stieß er in Tulln wieder zur TID.<br />
Dieser Umstand erforderte eine plötzliche<br />
Umstellung für die Organisation. Josef „Bibi“<br />
Kempe der als guter Geist seit Jahren für die<br />
österreichischen Teilnehmer den Landdienst<br />
durchführt und die TID mit dem Auto begleitet,<br />
übernahm die Fahrtenleitung. Die Fahrt durch<br />
Österreich war zwar bereits vorbereitet. Doch<br />
nun war Bibi vor die Aufgabe gestellt, sämtliche<br />
Kontakte in den einzelnen TID-Stationen<br />
aufzunehmen. Neueste Teilnehmerzahlen waren<br />
zu melden, Abrechnungen für Lagerplätze,<br />
für Speisen und Getränke durchzuführen.<br />
Essensmarken waren zu verteilen, nationale<br />
Fahrtenleiter zu informieren. Eine Fülle von<br />
Aufgaben waren zu erledigen, Aufgaben die<br />
eigentlich in keiner Arbeitsliste verzeichnet<br />
waren. Bibi besuchte Jannis im Krankenhaus,<br />
gemeinsam wurde solch eine Liste erstellt.<br />
Mit allen Arbeitsunterlagen fuhr Bibi nach<br />
Erlau und begann seine Fahrtenleitertätigkeit<br />
mit einem Koordinationsgespräch mit Max<br />
Scharnböck.<br />
In Inzell gab es nicht wie üblich eine allgemeine<br />
Fahrtenleiterbesprechung, sondern Bibi<br />
musste mit den nationalen Fahrtenleitern Einzelgespräche<br />
führen. Dabei wurden die Teilnehmerzahlen<br />
überprüft, die dann telefonisch<br />
an die TID - Stationen weitergeleitet werden<br />
konnten.<br />
In Linz besuchten uns Vertreter der Stadtgemeinde,<br />
die Magistratskapelle spielte auf, die<br />
Gastgeber von Donau-Linz bemühten sich um<br />
der Kanuten Wohl. Hier gab es auch ein Wiedersehen<br />
mit unserem alten TID - Referenten<br />
Dietmar Fries, der gemeinsam mit dem Präsidenten<br />
des OKV der TID einen Besuch abstattete.<br />
In Grein gab es eine Neuerung: Der Sportverein<br />
Grein, auf dessen Platz wir seit Jahren<br />
unser Lager errichten dürfen übernahm nun<br />
auch die Verköstigung der TID. Die Vereinsangehörigen<br />
organisierten Essen und Getränke.<br />
Am Abend spielten zwei jugendliche Musikanten<br />
auf. Trotz des Regenwetters gab es beste<br />
Stimmung.<br />
In Ybbs wurden die Kanuten bereits zu Mittag<br />
versorgt. Am Nachmittag gab es für Interessierte<br />
eine Fahrt zur Stiftbesichtigung nach<br />
Melk. Am Abend gab es Musik, gemütliches<br />
Beisammensein. Der Bürgermeister besuchte<br />
die TID. Bei einem kleinen Umtrunk wurden<br />
die verschiedenen Ländervertreter -13 Nationen<br />
aus aller Welt - vorgestellt.<br />
In Aggsbach Markt besuchte der Bürgermeister<br />
die TID, es gab einen kleinen Empfang und<br />
Freibier für die TID - Teilnehmer. Für die 50.<br />
TID hatten sich die Aggsbacher etwas Besonderes<br />
ausgedacht. Mit Einbruch der Dunkelheit<br />
startete ein wunderschönes Feuerwerk.<br />
Der Gemeinde Aggsbach Markt gebührt ein<br />
besonderer Dank.<br />
In Mautern versorgte die Freiwillige Feuerwehr<br />
die Teilnehmer mit Speis und Trank. Die<br />
schöne große Lagerwiese bot den Teilnehmern<br />
genügend Raum.<br />
In Tulln waren wir wieder von der Stadtgemeinde<br />
auf dem Campingplatz des ÖAMTC<br />
untergebracht. Dieser Platz, großzügig mit<br />
Sanitäreinheiten ausgestattet, half das Re-<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
12<br />
genwetter zu vergessen. Verpflegt wurden wir<br />
vom Betreiber des angrenzenden „Tennisstüberls“.<br />
Ab Tulln war Jannis Kaudelka wieder<br />
dabei.<br />
In Wien konnten die Kanuten am Ruhetag<br />
an einer Stadtrundfahrt teilnehmen. Der neue<br />
Zeltplatz auf dem Gelände der Marina Wien<br />
konnte alle Teilnehmer aufnehmen. Dass es<br />
uns zu eng werden würde – wie befürchtet<br />
- erwies sich als Fehleinschätzung. Die Betreiber<br />
des Restaurants der Marina bemühten<br />
sich ganz besonders um Kanuten und Ruderer.<br />
Wie schon im Vorjahr konnte zwischen drei<br />
verschiedenen Speisen gewählt werden. Da<br />
extra reichlich gekocht worden war, gab es so<br />
viel Nachschlag, dass manche ein dreigängiges<br />
Menü verkosteten. Die Donau war durch<br />
den anhaltenden Regen stark gestiegen. Am<br />
Dienstag um 8 Uhr 30 erfolgte die Schleusung<br />
beim Kraftwerk Freudenau. Ein paar Zentimeter<br />
höherer Wasserstand und die Schleuse<br />
wäre gesperrt worden. Das Hochwasser brachte<br />
starke Strömung. Die ersten Boote landeten<br />
bereits mittags in Hainburg an. Auf dem Wag<br />
nach Hainburg kenterte ein Paar aus Italien.<br />
Die Südtiroler waren mit einem Faltboot Zweier<br />
unterwegs. In einem zweiten Zweier aus<br />
Südtirol saßen zwei 14-jährige Burschen, die<br />
den beiden Erwachsenen helfen konnten ans<br />
Ufer zu kommen. Dort wurde ihnen von der<br />
Strompolizei Deutsch Altenburg weiter geholfen.<br />
Die Boote und die Paddler wurden nach<br />
Hainburg gebracht. Nach einer abschließenden<br />
Fahrtenleiterbesprechung im Bootshaus<br />
der Naturfreunde Hainburg gab es Speis und<br />
Trank für alle Teilnehmer. Der Bürgermeister<br />
und sein Team begrüßten die TID - Gemeinde<br />
und hatten für jede Nation ein kleines Präsent<br />
mitgebracht: Es gab je eine Flasche Rotwein<br />
und eine Flasche Weißwein mit einem eigenen<br />
Etikett, das anlässlich der 50. TID extra angefertigt<br />
worden war. Unser Lager war nur 20<br />
cm über dem Wasserstand der Donau. Während<br />
der Nacht, mussten einige Zelte an höher<br />
gelegene Plätze verlegt werden.<br />
Am Morgen des nächsten Tages wurde die<br />
Donau für den Schiffsverkehr gesperrt. Die<br />
Schifffahrtspolizei untersagte der TID die<br />
Weiterfahrt. Telefonate mit Stefan und Adam<br />
Barany zwischen Bratislava, Wien und Hainburg<br />
führten zu der Entscheidung, die TID per<br />
Bus und Hänger nach Bratislava zu übersiedeln.<br />
Das Programm und der Zeitplan in Bratislava<br />
waren nicht mehr zu ändern. Die Kosten<br />
für die Überstellung wurden solidarisch<br />
von den TID - Fahrern mitgetragen. Gegen 16<br />
Uhr war die ganze Aktion beendet. Ein paar<br />
Kanuten verblieben allerdings in Hainburg und<br />
warteten ab, bis die Donau wieder frei gegeben<br />
wurde.<br />
Josef Bibi Kempe, Jannis René Kaudelka,<br />
Jannis Kaudelka, Walter Aumayr<br />
- TID Fahrtenleiter, TID Referent,<br />
Präsident d. OKV
Wildwasserstrecke<br />
der Kajakstrecke und der Wildwasserstrecke gemeinsam<br />
zu betreiben. Die notwendige Machbarkeitsstudie<br />
on, Erhöhung der medialen Aufmerksamkeit auf Wien<br />
während Wettbewerben usw. Das ganze unter der<br />
Wien - Lässt sich dieser Traum verwirklichen? liegt vor und findet positiven Anklang. Alle bis jetzt Devise die Möglichkeiten des Österreichischen Ruder<br />
Ich glaube schon.<br />
> Seit über dreißig Jahre wird der Wunsch nach ei-<br />
durchgeführten Gespräche mit den vielen notwendigen<br />
Genehmigungen der einzelnen zuständigen MA`s<br />
und Kanu<strong>sport</strong>es im Hochleistungsbereich optimieren<br />
zu können und damit in der Bundeshauptstadt Wien<br />
ner eigenen künstlichen Slalomstrecke geträumt. Ich in Wien sind bis jetzt positiv verlaufen.<br />
jene Sporteinrichtungen zu schaffen, die unseren Spit-<br />
glaube wir waren noch nie so nahe an der Verwirklizen<strong>sport</strong>lern<br />
ein professionelles Training ermöglichen.<br />
chung wie jetzt. Dank der unermüdlichen Mithilfe von Da auch die Finanzierungsgespräche bis jetzt positiv Da das gesamte Areal in einer verkehrsberuhigten Zone<br />
Mag. Wolfgang Kremslehner als Projektleiter Herrn DI verlaufen sind, sind die Chancen der Verwirklichung liegt bietet es die Möglichkeit im Ausdauerbereich in<br />
Archidekt Peter Pointner, als Planungschef in Zusam- realistisch geworden. Die wichtigsten Punkte bei die- anderen Sportarten (Skiroller, Radfahren, Laufen, Inmenarbeit<br />
mit dem Ingeneurbüro A. Pauser und Einser Projektierung sind die gemeinsame Einbindung des linescaten, etc.) zu trainieren. Ein großer Vorteil ist<br />
beziehung meiner Person hat sich ein Dreierteam ge- schon bestehenden Ruderzentrums und dessen weite- auch die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz.<br />
formt das seit über einen Jahr alle notwendigen Vorberen Ausbau mit den Vorteilen der Slalomstrecke für die U-Bahnstation Seestern (ab 2008), Busverbindungen.<br />
reitungsschritte für die Slalomstrecke auf der „Neuen Region wie: Bewerbung für Europa und Weltmeister- Ich ersuche um Verständnis dass die ganzen Planun-<br />
Donau“ bei der Steinspornbrücke betreibt. Mit dem schaften im Bereich Kanu-Slalom und Kanu-Rodeo, gen ohne große Ankündigen verlaufen den für uns gilt<br />
Grundsatz „Miteinander sind wir stärker“ wird das Talentförderung im Rahmen von Schul und Universi- die Regel „weniger reden – mehr handeln“. Ich möchte<br />
Projekt „Ruder - und Kanuzentrum Wildwasserstrecke tätsstipendien, Ausbau der Erlebnis-und Eventmöglich- mich auf diesen Weg bei meinen beiden Mitstreitern<br />
Neue Donau" gemeinsam vorangetrieben. Es ist auch keiten und somit multifunktionale Nutzung der Anlage, für die bis jetzt getätigten Einsätze recht herzlich be-<br />
selbstverständlich daran gedacht die Ruderstrecke mit Erhöhung der Attraktivität Wiens als Sportdestinatidanken. Walter Aumayr, Präsident<br />
Wildwasserzentrum Wien<br />
Errichtung einer künstlichen Wildwasserstrecke auf der Donauinsel<br />
> Diplomarbeiten dazu sind fertig!<br />
breite Masse zur Verfügung stellt, um die be- Das Abstract der Diplomarbeit von Simone<br />
In Rahmen ihrer Diplomarbeit beschäftigten stehenden Kapazitäten zu belegen und einen Mihalits und einen Überblick über die wich-<br />
sich Simone Mihalits und Felicitas Moser am gesicherten Betrieb des Wildwasserzentrums tigsten Ergebnisse der Umfrage von Felicitas<br />
Institut für Tourismus und Freizeitwirtschaft zu ermöglichen.<br />
Moser stehen als download unter www.<strong>kanu</strong>-<br />
an der Wirtschaftsuniversität mit Beiträgen<br />
verband.at zur Verfügung.<br />
zur Potentialanalyse für das geplante Wild- Felicitas Moser beleuchtet die Nachfrageseiwasserzentrum<br />
Wien. Dabei werden sowohl te. Grundlegendes Instrument ist hierbei ein Stand der Projektarbeiten<br />
die Angebots- als auch die Nachfrageseite empirischer Fragebogen, der sich gezielt an Als nächsten Schritt zur Umsetzung der the-<br />
dieses Projektes genau beleuchtet und ana- Sportler richtet. Der Fragebogen geht auf die oretischen Erkenntnisse der Diplomarbeiten<br />
lysiert.<br />
jeweiligen soziodemographischen Merkmale werden an zwei Wiener Handelsakademien<br />
der befragten Personen ein und erfasst zudem vier Projektarbeiten zu folgenden Themen bis<br />
Simone Mihalits befasst sich mit der Ange- ihre Meinung hinsichtlich Produkt- und Distri- März 2006 fertiggestellt:<br />
botsseite des Wildwasserzentrums. Diese unbutionspolitik, sowie Preis- und Konditionen- 1. Konzept für eine Kommunikationsstrateter<br />
gliedert sich in die Beschreibung des Propolitik eines Wildwasserzentrums. Ziel ist es, gie für das Wildwasserzentrum<br />
jektes selbst, die Darstellung ähnlicher Pro- Nutzungspräferenzen der Sportler bezüglich 2. Wirtschaftlichkeitsanalyse des laufenden<br />
jekte, und die Überleitung von Tourismus und der Wildwasserstrecke zu definieren so wie Betriebes<br />
Sport zum Marketing. Die Szenarien „Sport“ daraus Ergebnisse über die Zahlungsbereit- 3. Einführung des Wildwasser<strong>sport</strong>es in den<br />
und „Erlebnis/ Event“ werden dargestellt und schaft der Sportler und ihre gewünschten Schul<strong>sport</strong><br />
verglichen. Daraus ergibt sich eine Empfeh- Trainingsmöglichkeiten zu erhalten. Weiters 4. Sponsoring und Events<br />
lung über die Positionierung und Etablierung werden noch mögliche Vorstellungen über Die Schüler welche in den Projektgruppen mit-<br />
eines solchen Zentrums in Wien. Die einzelnen Zusatzangebote erfragt, die das Angebot der arbeiten sind sehr engagiert und haben gute<br />
Szenarien beschäftigen sich mit der Beschrei- Wildwasserstrecke zusätzlich attraktiver ma- Ideen. Unterstützt von ihren Projektbetreuern,<br />
bung möglicher Produkte und Leistungen chen würden. Dabei hat sich herausgestellt, von Simone Mihalits, von mir und anderen je-<br />
und einer potentiellen Kundenstruktur. Eine dass das Interesse der befragten Personen an weils hinzugezogenen Experten arbeitet jede<br />
„Sportwelt Wildwasserzentrum“ soll vor al- einem Wildwasserzentrum in Wien sehr groß Gruppe an ihrem Thema. Die Projektarbeiten<br />
lem für den Hochleistungs<strong>sport</strong> zur Verfügung ist und von vielen Leistungs<strong>sport</strong>lern aktiv gestalten sich relativ umfangreich. Anhand<br />
stehen. Die dadurch mögliche Bewerbung unterstützt wird. Neben dem Kernelement des der Projektdokumentation ist ersichtlich, dass<br />
um verschiedenste Wettkämpfe wird in den Fragebogens erfasst die Arbeit zudem das die Schüler viel Zeit investieren um ihr jeweili-<br />
Vordergrund gestellt. In der Sportwelt wird Sportverhalten der Österreicher. Mit Hilfe ges Projekt voranzutreiben.<br />
zudem die Thematik des Sponsorings hervor- aktueller Studien und den Ergebnissen des<br />
gehoben, da im Sportbereich die Kooperation Fragebogens soll eine Kernzielgruppe für das Projektfortschritt allgemein<br />
mit Sponsoren ein grundlegender Bestandteil Wildwasserzentrum definiert werden, um die Gegen Ende des Jahres 2005 gab es etliche<br />
ist. Die „Erlebnis- und Eventwelt“ befasst sich Marketingaktivitäten gezielt zu planen und Gespräche und die Stimmung dem Projekt ge-<br />
mit dem Thema Events in der Unternehmens- dadurch möglichst viele Sportler zu erreichen. genüber ist gut. Ein Sportkollege aus dem Rukommunikation<br />
und wie sich diese auf die<br />
der<strong>sport</strong>, welcher den Ausbau des Ruderzent-<br />
Motivation der Mitarbeiter auswirken. Dieser Die Ergebnisse von Frau Felicitas Moser hinrums bei der Steinspornbrücke vorantreibt, hat<br />
Bereich ist dahingehend interessant, da vor sichtlich der Nachfrageseite gekoppelt mit sich jetzt auch unserer Sache angenommen,<br />
allem eine Positionierung als Firmen-Event- den Ergebnissen von Frau Simone Mihalits wodurch die Realisierungschancen steigen.<br />
standort angestrebt wird. Zusammenfassend hinsichtlich der Angebotsseite ermöglichen Mehr zu schreiben könnte im Moment kontra-<br />
lässt sich sagen, dass nur eine Eingliederung die konkrete Erstellung eines Marketingkonproduktiv sein.<br />
der Sportwelt in die Erlebniswelt eine dauzeptes für das „Wildwasserzentrum Wien“ für<br />
erhafte Positionierung gewährleisten kann, die Zeit während der Planung und Errichtung, Mag. Wolfgang Kremslehner, Projektleiter<br />
weil der Hochleistungs<strong>sport</strong> alleine nicht die sowie für einen erfolgreichen Betrieb.<br />
Wildwasserzentrum Wien<br />
13<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong>
Bericht des<br />
Lehrwarte- und<br />
Trainerreferats<br />
Instruktoren (Lehrwarte) und Trainer Ausbildung<br />
Bis jetzt wurden in Österreich 14 Lehrwartekurse<br />
durchgeführt, wobei der derzeit laufende<br />
nicht mitgerechnet ist. Sie begannen<br />
1974, wobei die ersten beiden Kurse (1974<br />
und 1975/76) in etwa vier Wochenenden<br />
abgewickelt wurden. Ab 1977 übernahm die<br />
Bundesanstalt für Leibeserziehung (BAFL) die<br />
Ausbildung, wobei die Kursdauer bis auf den<br />
ersten Kurs auf 3 Wochen angehoben wurde.<br />
Aus diesen Kursen gingen 274 Lehrwarte hervor.<br />
21 davon haben im Anschluß daran die<br />
Trainerausbildung absolviert. 29 Lehrwarte<br />
haben ihr Amt zurückgelegt, bzw. sind verstorben.<br />
Somit sind derzeit in Österreich 224<br />
Lehrwarte aktiv gemeldet.<br />
Die Trainerausbildung erfolgte in bisher 4 Kursen,<br />
beginnend schon im Jahr 1973, es folgten<br />
Kurse in den Jahren 1982, 1989 und 1997. Der<br />
Ausbildung im ersten Kurs ging kein Lehrwartekurs<br />
voraus, da letztere erst im darauffolgenden<br />
Jahr begannen. Aus diesen Kursen gingen<br />
32 Trainer hervor, wobei vier ihre Aktivität<br />
offiziell zurückgelegt haben. Wir versenden<br />
am Anfang jedes Jahres ein Rundschreiben an<br />
alle Lehrwarte und Trainer, in dem alle wichtigen<br />
Informationen des Referates, wie Kurse,<br />
Termine, Veranstaltungen, aber auch ein<br />
Rückblick auf das vergangene Jahr enthalten<br />
sind. Dieses Schreiben wird auch an alle im<br />
Verband gemeldeten Vereine gesandt. Auch<br />
auf der Homepage des OKV ist das jeweils aktuelle<br />
Schreiben zu finden. Viele Empfänger<br />
können wir bereits über e-mail erreichen, das<br />
spart Kosten und Arbeit. Trotzdem sind immer<br />
noch rund 160 Briefe zu versenden. Leider<br />
stimmen von einigen die Adressen nicht mehr<br />
und wir bekommen die Aussendung zurück.<br />
Daher meine Bitte: Wer von<br />
den Trainern oder Lehrwarten<br />
kein Rundschreiben erhält,<br />
soll bitte mit mir Kontakt<br />
aufnehmen und mir die gültige<br />
Anschrift bekanntgeben.<br />
Meine Kontaktmöglichkeiten<br />
sind am Ende des Berichtes<br />
angeführt. Die Sportakademien,<br />
bisher BAFL´n genannt,<br />
verwenden anstelle der bisherige<br />
Bezeichnung „Lehrwart“<br />
in Zukunft die Bezeichnung<br />
„Instruktor“.<br />
Aus dem letzten Lehrwartekurs, der im Mai<br />
2004 endete, gingen 28 neue Lehrwarte<br />
hervor. Im September 2005 hat der nächste<br />
Kurs begonnen, er wird von der Sportakademie<br />
Wien durchgeführt und im Juni 2006<br />
(Woche 25) abgeschlossen. 29 Teilnehmer<br />
besuchen derzeit diesen Kurs. Der nächste<br />
Instruktorkurs unter der Leitung der Sportakademie<br />
Graz beginnt im September 2007.<br />
Es wird dazu wieder zwei Eignungsprüfungstermine<br />
geben, sie werden im Rundschreiben<br />
des Referates, auf der OKV-Homepage und in<br />
der Kanuzeitung rechtzeitig bekanntgegeben.<br />
Nachdem die letzte Trainerausbildung bereits<br />
neun Jahre zurückliegt (1997), startet im September<br />
2006 der nächste (insgesamt fünfte)<br />
Trainer-Spezialkurs. 11 Teilnehmer haben bis<br />
zu diesem Zeitpunkt den Trainergrundkurs absolviert<br />
und damit die Voraussetzung für die<br />
Teilnahme erfüllt.<br />
Koordinationen:<br />
Nachdem uns die Ausbildungsqualität der<br />
Trainer und Lehrwarte sehr am Herzen liegt,<br />
haben wir uns entschlossen, mindestens zwei<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten pro Jahr durchzuführen.<br />
Wir bieten dabei neben einer Aktualisierung<br />
der Kenntnisse vor allem die Möglichkeit,<br />
früheren Kursteilnehmern die in den<br />
letzten Jahren neu in die Ausbildung aufgenommenen<br />
Fächer, wie Rodeo, Kanadiertechnik,<br />
Umweltkunde, näher zu bringen. In diesen<br />
Koordinationen wird nicht nur Perfektion angeboten,<br />
sondern auch Basic-Ausbildung, an<br />
der jeder Lehrwart, auch wenn er mit diesen<br />
Bereichen noch nie Kontakt hatte, mitmachen<br />
kann. Jeder Trainer und Lehrwart muß mindestens<br />
alle drei Jahre an einer Koordination<br />
teilnehmen, damit die Gültigkeit seiner Lizenz<br />
nicht erlischt. Diese Koordinationen finden an<br />
unterschiedlichen Austragungsorten statt, da-<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
14<br />
durch können oft weite Anfahrten vermieden<br />
werden. In den beiden vergangenen Jahren<br />
fanden diese Koordinationen in Wildalpen, am<br />
Faakersee, in Plattling und in der Stockerauer<br />
Au statt.<br />
Gerhard und Rosemarie Grimm lehrten die Kanadiertechnick<br />
nach neuestem Stand. Gerhard<br />
besitzt den höchsten Ausbildungsgrad in der<br />
American Canoe Association. Stefan Steffel,<br />
selbst ausgezeichneter Rodeofahrer und Leiter<br />
des Rodeoreferates, leitete die Ausbildung in<br />
diesem Bereich. Die Basic-Übungen wurden<br />
auf stehendem Wasser durchgeführt, für die<br />
Fortgeschrittenenausbildung war die Walze<br />
in Plattling idealer Übungsort. Sowohl für die<br />
Kanadier- als auch für die Rodeoausbildung<br />
stellten Gerhard Grimm und Stefan Steffel<br />
ausreichend Boote zur Verfügung. Dr. Franz<br />
Streißl, Biologe und an internationalen Forschungsprojekten<br />
beteiligt, sowie Mag. Erik<br />
Formann vom Institut für Wasserwirtschaft<br />
brachten interessante Vorträge zum Thema<br />
Umwelt. Bei einer Begehung eines Flußabschnittes<br />
an der Salza konnten die Teilnehmer<br />
hochinteressante Einblicke in die biologischen<br />
und ökologischen Systeme an Gewässern gewinnen.<br />
Nachdem manche Ausbildner hervorragende<br />
Bootsfahrer sind, aber weniger gute Rhetoriker,<br />
hat Sonja L`Allemand, österreichische<br />
Redestaatsmeisterin, versucht, ihre Erfah-<br />
rungen auf diesem Gebiet weiter zu geben.<br />
Unter meiner Leitung wurde am Sicherheitssektor<br />
gearbeitet. Neben der Ermittlung von<br />
Mindestzeiten bei Rettungsmanövern wurden<br />
Rettungstechniken mit Kurzbooten getestet.<br />
Die Koordinationen waren größtenteils gut<br />
besucht und die Teilnehmer waren durchwegs<br />
begeistert. Sie sind an der Weiterführung der<br />
behandelten Themen sehr interessiert, sodaß<br />
diese auch in die nächsten Ausbildungen wieder<br />
aufgenommen werden.<br />
Für die Koordinationen im Jahr 2006 hat Mag.<br />
Manuel Köhler zugesagt, die Wettkampftechnik<br />
wieder unter die Lupe zu nehmen. Dies<br />
wird Anfang September sein. Auf Grund des<br />
großen Interesses wird Stefan Steffel wieder<br />
eine Rodeoweiterbildung anbieten. Eine genaue<br />
Aufstellung aller Themen und Koordinationstermine<br />
ist aus dem Rundschreiben 2006<br />
zu entnehmen. Ing. Peter Reithmaier
„NUR BREITENSPORT“<br />
– ein Bericht des KC WILDSHUT !<br />
> Unsere Paddelsaison beginnt eigentlich<br />
schon im Dezember mit dem Eskimotiertraining<br />
im Hallenbad, das ein bis zweimal pro<br />
Woche bis Ende Februar durchgeführt wird.<br />
Im vergangenen Jahr beteiligten sich daran<br />
78 Teilnehmer in allen Altersklassen. Die<br />
traditionelle Silvesterfahrt durch die Loferer<br />
Slalomstrecke und einige spontane Fahrten<br />
an schönen Tagen verkürzen die Winterpause.<br />
Mit der Sommerzeit beginnt das Seetraining,<br />
das jeden Donnerstag bis Mitte Oktober auch<br />
Nichtmitgliedern die Möglichkeit bietet, den<br />
Kanu<strong>sport</strong> aber auch unseren Club, kennen zu<br />
lernen. Mehr als 20 Boote in allen Varianten<br />
stehen dafür zur Verfügung.<br />
Es ist möglich, jederzeit in den Kanu<strong>sport</strong> einzusteigen<br />
und nach Talent und Eifer an einer<br />
der nächsten Wanderfahrten teilzunehmen.<br />
An schönen Tagen sind manchmal mehr als<br />
20 Paddler auf dem See, die je nach Können<br />
entweder eigenständig oder unter Anleitung<br />
eines Lehrwartes üben. Nach dem Übungsbetrieb<br />
werden dann die Touren fürs Wochenende<br />
besprochen und festgelegt.<br />
Beim alljährlichen Anpaddeln Anfang April<br />
verhält es sich ähnlich, manchmal sind auch<br />
schon Neulinge, die nach ein / zwei Seetrainingsbesuchen<br />
den Sprung auf den Fluss wagen,<br />
dabei. Bei einem Trainingswochenende<br />
Mitte April bietet sich dann die Möglichkeit,<br />
bei optimalen Bedingungen auf dem „Parc<br />
des eaux vives“ in Hüningen , das Gelernte im<br />
Wildwasser zu erproben und zu verbessern.<br />
Ein Wildwasser Anfänger- und ein Fortgeschrittenen<br />
Kurs im Mai und Juni sowie ein<br />
WW - Sicherheitskurs bereiten unsere Neuen<br />
auf die laufende Saison bestens vor.<br />
Schulschnupperkurse für die umliegenden<br />
Hauptschulen mit bis zu 150 Teilnehmern ver-<br />
Wiener Landesmeisterschaften<br />
und UKK Klubmeisterschaften am 1. Oktober 2005<br />
Bei relativ schönem Herbstwetter hatten wir<br />
49 Teilnehmer beim Slalom am Brigitta Sporn,<br />
die Halbinsel welche den Beginn des Donaukanals<br />
darstellt. Direkt am Sporn hatten wir<br />
eine Rutsche aufgebaut, über welche rasant<br />
gestartet wurde. Die Rutsche war bei vielen<br />
Kindern sehr beliebt und wurde nach dem<br />
Rennen auch noch ohne Boot benutzt und die<br />
Stimmung war ausgelassen.<br />
Der Slalom erstrecke sich zuerst donauseitig<br />
stromab mit einem Aufwärtstor in der Kehre<br />
und einem anschließenden Abwärtstor. Dann<br />
war etwas stromaufpaddeln angesagt – wieder<br />
zurück um den Sporn herum. Für die Kinder<br />
wurde dieser Abschnitt ausgelassen und<br />
der Start war direkt am Sporn in den Einlauf<br />
des Donaukanals hinein. Dort ging es weiter<br />
mit einer schönen Aufwärts-/abwärts-Kombination,<br />
ein paar versetzten Abwärtstore, einer<br />
Sprintstrecke zum ersten Aufwärtstor bei<br />
der Kaimauer, einer sehr trickreichen, engen<br />
Kombination von versetzten Abwärtstoren<br />
und verschiedenen weiteren Kombinationen<br />
bis zum Zieltor auf der Höhe des Union Kanu<br />
Klub-Bootshauses.<br />
Der Regatta-Start war wie üblich ein Massenstart<br />
im Einlauf des Donaukanals auf Höhe<br />
des Bootshauses mit spannenden Duellen bei<br />
der Umrundung des Sporns. Dann ging es die<br />
Donau stromab bis um den linken Pfeiler des<br />
Nordsteges herum und weiter stromauf bis zur<br />
ersten Boje. Diese war zu umrunden und nun<br />
ging’s wieder stromab dem Ziel beim Bootshaus<br />
entgegen. Die Schüler hatten eine ver-<br />
15<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
vollständigen unser Kursprogramm. Alle zwei<br />
bis drei Wochen sind Ausfahrten auf leichteren<br />
Flüssen fix am Terminplan, an den langen<br />
Wochenenden werden Kanutouren wie<br />
„Wildalpen“ - „Kärnten“ – „Tirol“ usw. organisiert<br />
und durchgeführt.<br />
Der Höhepunkt in unserer Saison ist im Juli die<br />
Internationale Saalachtaler Wildwasserwoche<br />
in Unken, die im Vorjahr bereits zum 21. Mal<br />
mit großem Erfolg durchgeführt wurde. Die<br />
Canadiertage auf der Salzach von Oberndorf<br />
bis Überackern, gemeinsam mit dem C.&.KC.<br />
Innsbruck veranstaltet ,bietet auch die Möglichkeit<br />
in dieser Bootsklasse zu schnuppern.<br />
Mit diesen Aktivitäten konnten wir in den letzten<br />
5 Jahren unsere Mitgliederzahl verdoppeln<br />
und zum Jahresende dem Österreichischen<br />
Kanu Verband 32660 gepaddelte Kilometer,<br />
davon 20.979 Wildwasser Kilometer melden.<br />
Erstmals 2005 stellen wir auch den Verbandskilometermeister<br />
mit 11.465. gepaddelten Km.<br />
Alle unsere Fahrten verliefen unfallsfrei und<br />
wurden in Wildwasser Tourenbooten durchgeführt.<br />
Hans Huber ,Obmann<br />
kürzte Strecke, da sie ja leider laut Regelment<br />
im Slalomboot fahren müssen. Sie paddelten<br />
stromauf bis zu einem Wendepunkt und wieder<br />
zurück zum Ziel. Die Kinder fuhren diese<br />
Strecke nur stromab zum Bootshaus.<br />
Tagessieger sowohl im Slalom als auch in der<br />
Regatta war Andreas Bosina (UKK Wien), der<br />
somit auch Wr. Landesmeister und UKK-Klubmeister<br />
wurde. Bei der Jugend dominierte Jakob<br />
Grabner (NFKC Storaenso Ybbs) und bei<br />
den Schülern Konstantin Kremslehner (UKK<br />
Wien). Beide gewannen jeweils in ihrer Klasse<br />
Slalom und Regatta. Die Siegerehrung fand im<br />
Sonnenschein vor dem Bootshaus statt und<br />
beinhaltete auch die Ehrung der Sieger des<br />
Regatta-Jugendcups. Der Tag klang wie üblich<br />
gemütlich beim Heurigen in Nußdorf aus.<br />
Mag. Wolfgang Kremslehner, UKK Wien
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
16
17<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong>
SALZACH CANADIERTAGE<br />
des KC Wildshut<br />
> Hans rief und viele kamen und so füllte<br />
sich der Parkplatz der „Salzachschifffahrt“ in<br />
Oberndorf kreuz und quer mit Autos und einigen<br />
Bootsanhängern. Die übliche Hektik vor<br />
einer Fahrt, es wurde abgeladen, Boote zum<br />
Wasser gezerrt und Unmengen von Gepäck<br />
(?) ans Wasser und ins Boot gebracht. Die Tiroler<br />
wurden etwas hektisch, denn zwei ihrer<br />
Mitglieder fehlten noch. Durch die Hochwasserschäden<br />
an der Arlbergstrasse mussten die<br />
in „Gsi“ – Vorarlberg - wohnhaften , Anne-<br />
Colette und Robert-Gilles, über die Autobahn<br />
München einfliegen. Endlich klingelte ein<br />
Handy die Fehlenden waren „fast“ da.<br />
Dann ging’s zur Sache, sprich aufs Wasser, die<br />
Meute paddelte los. Der Morgennebel über<br />
dem Fluss machte die Sache recht romantisch,<br />
man fuhr ruhig dahin und genoss den<br />
schönen Tag. Zwischendurch wurde eine Rast<br />
gemacht – wegen der Nikotinabhängigen /und<br />
der Verfressenen- und weiter ging’s. Hans als<br />
Fahrtenleiter hatte einen leichten Tag, lauter<br />
erfahrene Canadier und Kajakfahrer waren<br />
unterwegs und unterhielten sich blendend.<br />
Viel zu bald erreichten wir Tittmonig, das Ziel<br />
des ersten Tages. Die Ausstiegstelle, durch<br />
das Hochwasser etwas, na sagen wir „nit<br />
ganz so schian“ wurde mit vereinten Kräften<br />
gemeistert. Überhaupt, der freundschaftliche<br />
Umgang der Gruppe untereinander, die gegenseitige<br />
Hilfe und natürlich „der Pflanz“,<br />
die gegenseitigen Neckereien, bewiesen die<br />
richtige Mischung der Teilnehmer. Nun wurden<br />
die Autos schnell nachgeholt, die Boote<br />
und der ganze Krempel verladen und es ging<br />
am Marktplatz zum, etwas verspäteten, Mit-<br />
tagessen. Der „Freizeitminister“, Robert Huber,<br />
hatte uns ein Gasthaus empfohlen und den<br />
Wirt vorgewarnt.<br />
Es war super. Ein Lob an Robert! Dies sollte<br />
aber nicht sein einziges Lob bleiben., denn<br />
nach dem Essen ging es auf die Burg zur Besichtigung<br />
des dortigen Burg-und Heimatmuseums.<br />
Robert hatte dort eine Privatführung<br />
für uns organisiert die sehr eindrucksvoll war.<br />
Also Robert, dies war SPITZE! (Bei unserem<br />
nächsten Treffen werde ich den Hochhupfer<br />
nachholen!)<br />
Später ging es dann zum Bootshaus des KC<br />
Wildshut und dort war grillen angesagt - und<br />
wer grillte? Richtig, wieder Robert und Hans’s<br />
bessere Hälfte, Rosi, verwöhnten uns neben<br />
der „Grillage“ mit Salaten, Getränken und,<br />
und.... es wurde spät!<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
18<br />
Trotzdem brach man am nächstem Tag in der<br />
Früh zur Schlussetappe auf, Tittmonig bis km<br />
7.<br />
Programm wie gehabt, Boote und Gepäck abladen,<br />
zum Wasser tragen und Auto umstellen.<br />
Bald war man wieder unterwegs, an Kreuzstein,<br />
Burghausen und der sandigen ehemaligen<br />
Prallwand vorbei. Wieder wurde eine Rast<br />
gemacht, man vertrat sich die Füße, manche<br />
ruhten ein wenig vom letzten Abend aus und<br />
dann ging die Fahrt weiter. Am Ziel wurden<br />
die Boote rasch verladen und es galt Abschied<br />
nehmen von den „Wildshutern“ und den anderen<br />
Sportfreunden. Im Rückblick, zwei gelungene,<br />
wunderschöne Paddeltage mit Freunden,<br />
ein schöner Fluss, gute Organisation – eben<br />
eine Veranstaltung des KC Wildshut!<br />
gg
Vogalonga - Internationale Regatta<br />
der besonderen Art durch Venedig<br />
> Jährlich im Mai, meist am zweiten Sonntag<br />
treffen sich hunderte Freunde des Wasser<strong>sport</strong>s<br />
in der Lagune von Venedig. Eine Bootsfahrt<br />
durch Venedig an dem Boote aller Art<br />
mit Muskelkraft durch die Wasserstraßen Venedigs<br />
und der Lagune bewegt werden. Ähnlich<br />
wie bei einem Volksmarathon bedeutet<br />
Teilnahme und ans Ziel zu gelangen alles.<br />
Die Idee zur Voga Longa wurde vor mehr als 32<br />
Jahren geboren. Damals befürchtete man die<br />
Verdrängung der Gondoliere und deren Gondeln<br />
durch Motorboottaxis. Die Gondoliere<br />
sind nicht ausgestorben, aus der Voga Longa<br />
hat sich aber ein Volksfest und ein internationales<br />
Fest von Kanuten aus der ganzen Welt<br />
entwickelt.<br />
Der Start zur Rundreise durch und um Venedig<br />
herum befindet sich im Markusbecken – Punta<br />
de la Dogana – vorbei an San Erasmo - Vignole<br />
– Burano – Murano – Canaregio – Canale<br />
19<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
Grande, an desen Ende befindet sich das Ziel.<br />
Die Versanstaltung beginnt um 9 Uhr und endet<br />
um 14 Uhr.<br />
Fünf Stunden für die Strecke von 32 km reichen<br />
wohl für eine Wanderfahrt der besonderen<br />
Art und für das Erlebnis das unseren<br />
Augen und Ohren geboten wird. Heuer findet<br />
die Vogalonga am Pfingstsonntag,den 4. Juni<br />
statt.<br />
Jannis
Navigazione Interna<br />
eine Fahrt von Grado nach Venedig<br />
> An jedem zweiten Sonntag im Mai startet<br />
in Venedig die Vogalonga – ein eindrucksvoller<br />
Marathon auf der Lagune von Venedig. Nur für<br />
diese <strong>sport</strong>liche Fahrt am Sonntag lohnt sich<br />
die lange Anfahrt nach Venedig aber kaum. Ein<br />
Paddelfreund* aus Hamburg machte mich auf<br />
eine Fahrt entlang der Adria durch die Wasserwege<br />
Venetiens und Friauls, die von Venedig<br />
bis Triest 140 km lang ist, aufmerksam. Die<br />
nicht sehr großen Mühen dieser Fahrt lohnen<br />
sich. Denn die Befahrung dieser Wasserwege<br />
unmittelbar hinter der adriatischen Küste sind<br />
ein Fest für die Sinne. Sie bilden eine enge<br />
Verbindung von Meer, Lagunen, Flüssen (z.B.<br />
Sile, Piave, Tagliamento). Diese Flüsse verbinden<br />
gebaute und zumeist schnurgerade<br />
Kanäle; ein Kanalsystem, das sich über ganz<br />
Norditalien erstreckt. Einst hatte es eine große<br />
wirtschaftliche Bedeutung, bis im 19. und<br />
20. Jahrhundert der Verkehr auf der Straße<br />
und per Bahn den auf dem Wasser verdrängte.<br />
Heute dienen die Kanäle fast nur noch dem<br />
Freizeitverkehr und im begrenzten Umfang<br />
der Fischerei. Die Kanäle ermöglichen es, von<br />
Venedig in Richtung Triest auf zwei Wegen zu<br />
fahren, zum einen entlang der adriatischen<br />
Küste und zum anderen „interno“ durch diese<br />
Kanäle, Lagunen und Flüsse. Nichts in diesem<br />
System der Wasserwege ist wirklich Natur, alles<br />
– auch die Flüsse und Lagunen – wurde<br />
immer wieder unter wasserwirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten gestaltet und umgebaut. Die<br />
Baumeister waren die Römer und zum größten<br />
Teil die Republik Venedig, die dieses Gebiet<br />
über viele Jahrhunderte beherrschte. Gerade<br />
diese Tradition ist, wenn man sich ein wenig<br />
mit ihr beschäftigt, faszinierend – fährt man<br />
doch mitten durch das Gebiet, in dem in Europa<br />
mit den Stadtstaaten in Norditalien die<br />
Moderne begann.<br />
9. bis 15. Mai 2005<br />
Wir planten unsere Reise für Mai 2005. Wir<br />
entschieden uns für einen Start in Grado. Unser<br />
Ziel war Venedig so zu erreichen, dass wir<br />
am Pfingstsonntag an der Vogalonga teilnehmen<br />
konnten. Also späteste Ankunft auf dem<br />
Campingplatz Fusina Freitagabend. So verbliebe<br />
uns noch Zeit, für die Anmeldung am<br />
Samstag.<br />
Die Gruppe bestand aus neun Teilnehmern,<br />
die sich bereits durch den losen Freundeskeis<br />
der „Süß- und Salzwasservagabunden“ von<br />
anderen Fahrten kannten. Im Vorfeld war<br />
bereits vereinbart, dass wir uns im Laufe der<br />
Fahrt in kleinere Gruppen teilen würden. Diese<br />
Aufteilung ergab sich am zweiten Tag in eine<br />
Gruppe der „Langsamfahrer“ und eine Gruppe<br />
der „Schnellfahrer“. Ich entschied mich für die<br />
beschaulichere Abteilung und vermute nun im<br />
Nachhinein, dass die anderen gar nicht wirklich<br />
die schnelleren sonder eher die von der<br />
Angst getriebenen waren, womöglich zu spät<br />
in Fusina anzulanden. Tatsächlich erreichten<br />
beide Gruppen am Freitag den Campingplatz<br />
Fusina. Wobei die Schnellen einen Vorsprung<br />
von zwei Stunden erpaddelten.<br />
Als wir am Montagmorgen in Grado eintreffen,<br />
ist das Wetter unfreundlich, leichter Regen<br />
und so zwischen kalt und kühl. Wir finden<br />
Richard auf dem Campingplatz, er war mit dem<br />
Zug angereist. Mit VW-Bus und Hänger fahre<br />
ich mit unserm Landdienst, Bibi Kempe, nach<br />
Fusina. Dort holen wir noch Jürgen Volk ab.<br />
Jürgen, ehemals Journalist, lebt einen Teil des<br />
Jahres in der Toskana. Seine Italienischkenntnisse<br />
sind hervorragend und willkommen. Gegen<br />
Mittag sind wir wieder in Grado zurück,<br />
wir machen die Boote startklar. Bibi wird uns<br />
am Freitag in Fusina am Campingplatz erwarten.<br />
Wir setzen mit unseren Seekajaks in die<br />
Lagune ein. Weiterhin kühl, doch der Regen<br />
lässt nach, hört schließlich auf. Eine schöne<br />
Fahrt über die Lagune, Wellengang und Rückenwind.<br />
Wir steuern die kleine Insel Anfora<br />
an. Ein kleines Segelboot im Hafen. Eine Gaststätte,<br />
neun Kanuten sind mit unseren Zelten<br />
und hungrigen Mägen willkommene Gäste.<br />
Die junge Wirtin bekocht uns: Meeresfrüchte,<br />
Spagetti, Fisch, guten Weißwein vom Fass.<br />
2.TAG: ANFORA – BIBIONE 32 km<br />
Wetterbesserung. Weiterhin auf der Lagune<br />
von Grado Richtung Lignano. Die Fahrrinne<br />
ist durch Dalben, Pfähle, die im Abstand von<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
20<br />
50 m aus dem Wasser ragen, gekennzeichnet.<br />
Auf der Karte sind das zwei parallele Linien<br />
aus roten Punkten. Dort wo mehrere solcher<br />
Fahrrinnen einander kreuzen, findet sich verlässlich<br />
ein Wegweiser. Wir passieren Lignano<br />
Sabbiadoro und verlassen die Lagune durch<br />
den Canale Tagliamento. Dieser führt uns zum<br />
gleichnamigen Fluss, den wir bloß zum Valle<br />
Grande queren. Dort teilt sich unsere Gruppe.<br />
Peter aus Dresden ist schwer verkühlt und<br />
gehört in den Schlafsack. Ich paddle mit ihm<br />
nach Süden zum Campinplatz bei Porto di Beselegne.<br />
Jürgen und Jakob schließen sich an.<br />
Die Andere Gruppe möchte noch Caorle errei-<br />
chen. Jürgen organisiert die Formalitäten am<br />
Campingplatz. Peter legt sich sofort schlafen.<br />
Die Gesunden gönnen sich einen Restaurantbesuch.<br />
3.TAG: BIBIONE – BRIAN 22 km<br />
Wir lassen Peter in Bibione zurück. Er ist zu<br />
stark erkältet und hat Fieber. Bibi holt ihn<br />
und sein Boot mit dem Auto nach Fusina, dort<br />
werden wir ihn am Freitag wieder treffen.<br />
Die Definition für Schönwetter lautet: Sonnenschein,<br />
25 Grad und ein leichter Wind.<br />
Dieses Wetter bleibt uns für den Rest unse-<br />
rer Fahrt in Venetien erhalten. So paddeln wir<br />
nun zu dritt gemütlich über das Valle Nuova<br />
und den Canale Saetta und fahren an Caorle<br />
vorbei. Bei Porto San Margherita mündet<br />
der Fiume Livenza in die Adria. Wunderschön<br />
dieser kleine Hafen in der Flussmündung. Wir<br />
nehmen den Canale Commessara und finden<br />
an der Kreuzung zum Canale Largon am<br />
frühen Abend die Tratoria Emiliana an einem
Damm mit gemähten Rasen und errichten dort<br />
unser Lager. Das Essen in der Tratoria ist gut<br />
und teuer.<br />
4.TAG: BRIAN – JESOLO 29 km<br />
Zeitig in der Früh brechen wir unser Lager ab<br />
und paddeln durch eine langen Kanal, der in<br />
die Piave mündet. Dort eine Mittagsrast. Beeindruckend<br />
ein riesiges Netz über die ganze<br />
Breite des Flusses gespannt. Vier Masten,<br />
zwei an jedem Ufer tragen das Netz. Welche<br />
Mengen an Fisch müssen damit wohl<br />
gefangen werden? Durch den Canale Cavatio<br />
geht es weiter nach Jesolo. Durch Jesolo<br />
fließt grün der Fiume Sile. Dieser Fluss wird<br />
als der sauberste ganz Italiens gepriesen. Ein<br />
Erlebnis, durch diese kleine Stadt zu paddeln.<br />
Es geht durch den Stadtkern, dann vorbei<br />
an einer Parklandschaft. Ich komme einem<br />
Schwanennest zu nahe. Der Schwan landet<br />
nahe meinem Boot, um bei Bedarf sein Nest<br />
zu verteidigen. Der Sile bringt uns zur Adria.<br />
Wir finden dank Jürgens Italienischkenntnissen<br />
gleich den Campingplatz. Heute bewährt<br />
sich der Bootswagen. Man hängt uns ein Band<br />
mit Chipkart um den Hals. Mit diesem Sesamöffne-dich<br />
können wir uns dann frei bewegen.<br />
Das Tor zum Lido del Lombardi führt uns zu<br />
Wissenswert:<br />
KANÄLE: Die stillen schilfgeränderten<br />
Kanäle und Flüsse, über deren Deiche man<br />
selten hinaussieht, sind ein Lebensraum für<br />
viele Wasservögel. Es lässt sich nicht immer<br />
leicht anlanden.<br />
LAGUNEN: Die Fahrt auf den Lagunen<br />
ist etwas riskanter, denn die plötzlichen<br />
Windböen, die es auch bei schönem Wetter<br />
gibt, machen das flache Wasser kabbelig, und<br />
Wind und Tide verursachen oft eine beachtliche<br />
Strömung. Maximale Gezeitenunterschiede<br />
von +60 bis -40 cm über und unter dem<br />
mittleren Wasserstand der Adria. Das Verlassen<br />
der gekennzeichneten Fahrrinne führt<br />
dazu, dass sich auch ein Kanu in den sehr flachen<br />
Gewässern der Lagune festfahren kann.<br />
ADRIA: Die Fahrt entlang der adriatischen<br />
Küste ist bei ruhigem Wetter unpro-<br />
blematisch, allerdings eher langweilig. Ein<br />
Strandparadies reiht sich an das andere. Abwechslung<br />
bringen die Hafeneinfahrten, die<br />
aber „interna“ viel spannender sind. Es empfiehlt<br />
sich allerdings am Anfang jeder Küsten-<br />
aber auch Lagunenfahrt, den Wetterbericht<br />
- Windrichtung, Windstärke, Seegang – einzuholen.<br />
KARTEN: Verlag Bonomo Libri SRL,<br />
Via Archimede, 4 – Arbizzano (VR)<br />
Internet: www.bonomolibri.it<br />
Die Kartenserie heißt Navigabene – Carte nautiche.<br />
Sie besteht aus 15 Teilen und umfasst<br />
die gesamte Nördliche Adria von Ravenna in<br />
Italien bis Karlobac in Kroatien, einschließlich<br />
der davor liegenden Inseln.<br />
Maßstab 1:50.000, Detailpläne von Hafeneinfahrten<br />
1:10.000.<br />
Eine Karte war bei Freytag & Berndt um<br />
8,50 € (2005) zu haben.<br />
21<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
einer weiteren Tratoria.<br />
5.TAG: JESOLO – FUSINA 36 km<br />
Bereits zeitig verlassen wir den Campingplatz,<br />
paddeln den Sile einen Kilometer stromauf<br />
und werden anstandslos in den Canale Casson<br />
geschleust. Wir haben die Lagune von Venedig<br />
erreicht. Unterwegs treffen wir eine Rudermann/frauschaft<br />
im Kirchboot aus Saarbrücken.<br />
Wir kennen viele der Insassen von der<br />
TID und werden zu Rotwein eingeladen.<br />
Bei Treporti verlassen wir den Kanal und haben<br />
Burano im Nordwesten vor uns liegen.<br />
Dort Mittagspause und Spaziergang. Wir finden<br />
noch Platz unter einem Sonnenschirm und<br />
genießen Pizza und Bier.<br />
Weiter nach Venedig, vorerst Murano vor Augen,<br />
paddeln wir schließlich durch den nördlichen<br />
Teil des Canale Grande. Das ist zwar ein<br />
Umweg nach Fusina, doch jede Fahrt durch<br />
Venedig ist ein Fest. Also feiern wir am Freitag<br />
vor Pfingsten und paddeln schließlich frohgemut<br />
Fusina entgegen, wo wir um 17 Uhr am<br />
Campingplatz anlanden. Jannis<br />
KOMPASS ist zur Orientierung unerlässlich,<br />
ein Fernglas hilfreich.<br />
VOGALONGA: Samstag 13 Uhr<br />
vor der Voga ist Anmeldeschluss. Für Anmeldungen,<br />
die erst Freitag oder Samstag erfolgen,<br />
sollte wegen des großen Andrangs genügend<br />
Zeit eingeplant werden.<br />
Internet: www.vogalonga.com<br />
REISESZEIT: Mai, Juni, September.<br />
Erfahrene Seekajakfahrer meiden die<br />
Hauptsaison. Dort wo man im Juli und August<br />
geduldet wird, ist man vor und nachher<br />
willkommen, wenn ein Etappenziel so gewählt<br />
werden muss, dass kein öffentlicher Campingplatz<br />
zur Verfügung steht..
4. Tiroler Canadiertag<br />
des Canoe & Kayak Clubs Innsbruck am 24.9.05<br />
> 33 Teilnehmer aus 6 Vereinen, verteilt auf<br />
14 Canadier 2er,einen C1 und 4 Kajaks trafen<br />
sich zu dieser Veranstaltung am frühen Morgen<br />
hinter der alten Universität in Innsbruck.<br />
Sonja und Gerd aus Thüringen hatten die<br />
weiteste Anreise, ca 600km einfach! Danke<br />
für Eure Teilnahme und natürlich auch für die<br />
mitgebrachten Würstchen und das Bier aus<br />
fernen Landen!<br />
Nachdem die Autos umgestellt und die Fahrer<br />
mit dem Bus zurückgebracht waren, ging<br />
es los. Bei schönem Wetter startete der Pulk<br />
der Canadier durch das in der Sonne liegende<br />
Innsbruck. Vorbei an den bunten Fassaden der<br />
ehemaligen Fuhrmannswirtshäuser in Mariahilf<br />
,unterfuhren wir bald die Brücke die der<br />
Stadt den Namen gab. Vorbei an der Altstadt<br />
mit Stadtturm und Dom, ein letztes Mal unter<br />
der Hungerburgbahnbrücke durch, die nun den<br />
Fortschritt weichen muss, verließen wir die<br />
Stadt. Kurz vor der „Haller Lend“, dem Anlegeplatz<br />
der Flöße und Startplatz der mittelalter-<br />
lichen Innschifffahrt gab es bedingt durch den<br />
niederen Wasserstand und dem „plötzlichen“<br />
Auftauchen einiger uralten „Piloten“ einige<br />
Hektik. Aber auch die von den „eingeborenen“<br />
Paddlern schon schadenfroh erwartete, etwas<br />
knifflige Stelle bei Mils bereitete keine Probleme<br />
und so näherte sich die Gruppe bald Wattens<br />
und der Mittagsrast.<br />
Schnell waren die Kochstellen eingerichtet<br />
und das „wilde Fressen“ begann. Nach gemütlichen,<br />
ca 2 stündigen „Pauserl“ ging es nun<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
22<br />
recht flott zur Sache, den Paddlern wuchsen,<br />
wahrscheinlich durch das gute Futter und das<br />
Thüringer Bier, ungeahnte Kräfte, so das die<br />
Kajakfahrer nur so staunten. So war bald die<br />
Ausstiegsstelle erreicht, die Boote wurden<br />
verladen und es ging zur „Nachbesprechung“<br />
in ein kleines Landgasthaus. Aber bald begannen<br />
die Verabschiedungen, die große Flucht,<br />
die rasche Abreise mit dem Versprechen, spätestens<br />
beim nächsten Canadiertag wieder<br />
mitzumachen. Bei all dem Trubel vergaß ein<br />
liebes Vereinsmitglied auf das Team, das den<br />
Leihbus zurückbringen musste. Und da niemand<br />
zu erreichen war, hatten Susan und Georg<br />
das besondere Vergnügen, am Ende dieses<br />
schönen und langen Tages, nach der Rückgabe<br />
des Busses, mit den Rädern nach Innsbruck<br />
zurück zu fahren. Danke für euren Einsatz !<br />
Ein Dankeschön an alle aus den anderen Bundesländern<br />
angereisten Teilnehmer und ein<br />
besonderer Dank an die Tiroler „Oldies“ die wir<br />
an diesem Tag mal wieder im Canadier erleben<br />
konnten. gg
Wir alle lassen uns doch gerne immer wieder<br />
einmal von einer frisch angezuckerten<br />
Winterlandschaft verzaubern. Was gibt es<br />
schöneres als im frischen Schnee Spuren zu<br />
hinterlassen und die erfrischende Luft in vollen<br />
Zügen zu genießen. Und wenn in der Nähe<br />
ein befahrbares Gewässer ist, zum Beispiel<br />
der ganzjährig befahrbare Inn, und sich eine<br />
Bootsgemeinschaft zusammenfindet, ja dann<br />
wird es erst richtig schön. Da es seit einem<br />
Jahr beim TWV Kanu<strong>sport</strong> zur Tradition geworden<br />
ist eine Winterwochenende im Zelt<br />
in der unmittelbaren Nähe von Wasserburg<br />
zu verbringen beschlossen heuer sechs Mitglieder<br />
unseres Vereines das zweite Adventwochenende<br />
für diese Fahrt zu nutzen. Dieser<br />
Teil des Inns ist moderat und leicht befahrbar,<br />
da die Strömung aufgrund vieler Wehre vernachlässigbar<br />
gering ist. Drei Männer und drei<br />
Frauen fanden sich am Samstag, den 3. Dezember,<br />
um 11 Uhr zusammen und verließen<br />
Tirol in Richtung Deutschland. Ausgerüstet<br />
mit warmer Kleidung und kältetauglichen<br />
Zelten und Liegemöglichkeiten und drei offenen<br />
Zweiercanadiern samt Zubehör erreichten<br />
wir Vogtareuth im dichten Schneetreiben. Die<br />
Einstiegstelle unterhalb des Wehres bei Kilometer<br />
173,1 liegt ideal für ein derartiges Unternehmen.<br />
Die Boote waren rasch abgeladen,<br />
die Ausrüstungen bald in den Booten untergebracht<br />
und schon konnte die erste Rutschpartie<br />
in Richtung Wasser losgehen. Wir zogen<br />
die beladenen Boote über einen circa 15 cm<br />
hohen Schneeteppich ans Ufer. Nun musstennoch<br />
die Autos überstellt werden, dann konnten<br />
wir endlich mit den Schneeflocken um die<br />
Wette fahren. Allerdings ging der Schneefall<br />
während der einstündigen Wartezeit ganz allmählich<br />
in leichten Regen über. So stiegen wir<br />
dann eben bei leichtem Regen in die Boote,<br />
wir das sind Ulli und Nina, Wolf und Arnulf<br />
im Männerboot und Verena und ich, Lies, im<br />
„Drachenboot.“ Die Landschaft wirkte durch<br />
die weiße Pracht des Schnees verzaubert. Nur<br />
gedämpfte Geräusche machten sich in der<br />
stillen Luft bemerkbar. Wasservögel zogen<br />
träge Runden über dem ruhig fließenden Wasser,<br />
schon bereit, der nun bald aufkommenden<br />
Dämmerung zu gehorchen. Die Boote glitten<br />
voll beladen, aber ruhig und gleichmäßig über<br />
das Wasser und Ruhe machte sich wohl auch<br />
in den Köpfen breit. Nach eineinhalb Stunden<br />
erreichten wir die vorgesehene Ausstiegsstelle<br />
zum übernachten. Es dämmerte bereits als<br />
wir begannen unsere Zelte aufzustellen. An<br />
manchen Stellen war es durchaus möglich einen<br />
Hering zu befestigen, an anderen Stellen<br />
wehrte sich der gefrorene Boden erfolgreich.<br />
So wurden die Boote zu respektablen Zeltstabilisatoren<br />
umfunktioniert. Wolfs Plane<br />
schützte unseren Kochplatz vor dem noch immer<br />
leichten Regen. Während der Gaskocher<br />
das vegetarische Chili erwärmte, genossen<br />
wir als ersten Gang eine noch warme Gerstensuppe<br />
aus der Thermoskanne. Es geht einfach<br />
nichts über einen warmen Bauch wenn’s kalt<br />
ist. Gegen 10 Uhr zogen wir uns dann in un-<br />
23<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
sere Zelte zurück.<br />
In Schlafsack, Biwaksack und Wolldecken ineinand<br />
und übereinand lässt sich eine Nacht<br />
im Freien auch im Winter bequem aushalten.<br />
Am Sonntagmorgen krochen allmählich alle<br />
sechs Abenteurer mehr oder weniger erfrischt<br />
aus den Zelten, in Richtung dampfende Espressokanne.<br />
Nach dem ausgiebigen Frühstück<br />
wurde es Zeit das Lager abzubrechen und zur<br />
Anlegestelle Wasserburg zu starten. Die Fahrt<br />
bis zum Wehr in der Nähe Wasserburgs dauerte<br />
nun nicht mehr lange, konnte aber aufgrund<br />
des aufgeklarten und regenfreien Wetters von<br />
allen noch richtig ausgiebig genossen werden.<br />
Nun hatten wir auch Muse uns die Umgebung<br />
Eine Wintergeschichte<br />
eingehender zu betrachten. Wohin man auch<br />
sah, überall begegnete der Blick ans Ufer Bäumen<br />
die von Bibern angeknabbert waren. Es<br />
ist gut vorstellbar, dass der nächste Sturm<br />
einige dieser Bäume knickt. Die Sonne schien<br />
wärmend vom teilweise blauen Himmel, als<br />
wir aussteigen mussten. Nachdem die Autos<br />
geholt und beladen waren, verabschiedeten<br />
sich Verena und ihr Bruder Arnulf, er musste<br />
dringend nach hause. Der Rest von uns fuhr<br />
allerdings noch auf einen Abstecher in den Ort<br />
Wasserburg, der einen romantischen Christkindlmarkt<br />
besitzt. Auf eben diesem Christkindlmarkt<br />
gibt es ganz außerordentlich gute<br />
Schokospieße mit Bananen oder verschiedenen<br />
Früchten, süß und fruchtig zugleich.<br />
Dieser Genuss wäre auch schon Motivation<br />
genug für diese Reise, aber ich glaube kaum,<br />
dass Schokobananen und Co uns von einer<br />
Fahrt mit den Booten abhalten könnten, erst<br />
recht nicht von einer abenteuerlich anmutenden<br />
Winterfahrt. Elisabeth Polleross
KC Kramsach<br />
- Jahresbericht<br />
> Der KC Kramsach , der aktivste Tiroler Verein<br />
war im Jahr 2005 weiter an der Fertigstellung<br />
seines Bootshauses tätig. Der offene Kredit<br />
(3800 Euro) konnte zurückgezahlt werden,<br />
Dank einer Förderung des Landes Tirol konnte<br />
das Bootshaus nahezu fertiggestellt werden.<br />
Und zum Jahresende wurde auch der Stromanschluss<br />
fertig. Als vorläufig letztes Bauvorhaben<br />
wird in den nächsten Monaten noch<br />
ein Holzboden im Keller verlegt.<br />
Aber nicht nur als Bauarbeiter waren die<br />
Mitglieder tätig, dank eines schneereichen<br />
winters war das Frühjahr geprägt von Dauerfahrten<br />
auf der „Brändi“. Bäche in Salzburg,<br />
Oberösterreich, Steiermark und Osttirol wurden<br />
mehrfach auf ihre Paddeltauglichkeit<br />
getestet. Einige Neulinge wurden am Wildwasser<br />
bis WW 3 herangeführt, neben den<br />
österreichischen Bächen wurden auch solche<br />
Beginn : 9:30 Uhr<br />
> Vertreter aus folgenden Vereinen nahmen<br />
an der Tagung teil: Kanu Club Brauneu - NFKC<br />
Ybbs – UKK Wien – KK Naturfreunde Wien –<br />
KC Gars – Linzer FC – C&KC Innsbruck – TWV<br />
Kanu<strong>sport</strong> Innsbruck – Kanu Club Wildshut.<br />
Nach der Begrüßung durch den Bereichsleiter<br />
Hans Huber sprach der Präsident, Walter<br />
Aumayr über die Situation des OKV und ging<br />
auf verschiedene Fragen der Teilnehmer ein. Er<br />
wies darauf hin, dass der OKV längst den nur<br />
ehrenamtlichen Verbandsbetrieb verlassen hat<br />
und inzwischen mit 5 Vollzeitbeschäftigten<br />
agiert.<br />
Da einige Anwesende reklamierten, dass sie<br />
die Verbandszeitung nicht erhalten, erklärte<br />
der Präsident, dass alle den Verband ordnungsgemäß<br />
gemeldeten Mitglieder die Zeitung<br />
automatisch zugesandt bekommen, die<br />
Betroffenen sollen in ihren Verein nachfragen<br />
ob sie beim Verband gemeldet sind. Nur an<br />
den Verband gemeldete Mitglieder kann die<br />
OKV – Zeitung zugesandt werden.<br />
Bei dieser Gelegenheit erwähnte der Präsident,<br />
dass die Steigerung der Mitgliedermeldung<br />
der Vereine an den Verband, trotz der<br />
Senkung der Beitragshöhe nur unwesentlich<br />
eingetreten ist.<br />
Referent Hans Huber berichtete über seine<br />
Aktivitäten im Wander<strong>sport</strong>referat, über die<br />
enttäuschende Haltung der ICF und der ECA<br />
gegenüber dem Breiten<strong>sport</strong>, von einem Ge-<br />
in Spanien, Frankreich, Italien, Norwegen und<br />
in der Türkei bezwungen.<br />
Das Jahr 2006 begann mit dem obligaten Rollentraining,<br />
dem 3. Snow Kajak Race in Lienz<br />
und zu Ostern geht’s nach Korsika. Weitere<br />
Auskünfte findet Ihr auf unserer neu gestalteten<br />
Homepage.<br />
Der Innenraum bietet Platz für Versammlungen und Festln<br />
spräch mit Vertretern des DKV über gemeinsame<br />
Reaktionen bei Flussverbauungen und<br />
Sperren. (Ein Gedächtnisprotokoll liegt im Verband<br />
auf). Huber informierte über den aktuellen<br />
Stand in der Sache Kleinkraftwerk Koppentraun.<br />
Dazu wurde vereinbart, dass die Anwesenden<br />
und das Wander<strong>sport</strong>referat unabhängig<br />
voneinander an die Bundesleitung der<br />
Naturfreunde, zH. Herrn Alfred Leitgeb, eine<br />
Anfrage richten, wie sich die Naturfreunde<br />
offiziell bezüglich Koppentraun verhalten bzw<br />
über eventuelle, weitere gemeinsame Schritte.<br />
Jannis Kaudelka formulierte die von allen Anwesenden<br />
unterschriebene Anfrage und übernahm<br />
die Weiterleitung.<br />
Hans Huber appellierte noch einmal an alle<br />
Anwesenden, bei Eingriffen am Fluss, unbedingt<br />
sofort den Österreichischen Kanu Verband<br />
zu informieren um eine gemeinsame<br />
Vorgangsweise vorzubereiten.<br />
Günter J. Goldbach brachte einen Beitrag über<br />
Vereinswesen 2006.<br />
Bei den Berichten aus den Vereinen stellten wir<br />
fest, das im Wander<strong>sport</strong> wesentlich mehr geschieht<br />
als allgemein bekannt ist. Es werden zwar<br />
Veranstaltungen ausgeschrieben und durchgeführt,<br />
eine Beteiligung anderer Vereine ist<br />
eher selten. (Ähnlich verhält es sich auch bei<br />
den Canadiertagen auf Salzach und Inn).<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
24<br />
Klein aber oho,das nur von außen kleine Bootshaus des KC Kramsach<br />
WANDERSPORTTAGUNG 2006.<br />
Ein vorläufiger Veranstaltungskalender liegt<br />
bei und wird auch auf der OKV – Homepage<br />
www.<strong>kanu</strong>verband.at - veröffentlicht und<br />
ergänzt.<br />
Zuschüsse zu Veranstaltungen:<br />
Breiten<strong>sport</strong>veranstaltungen werden nach Möglichkeit<br />
finanziell unterstützt.<br />
Voraussetzungen: Gesetzliche Bestimmungen<br />
sind einzuhalten, (Eventuelle Fahrverbote,<br />
Genehmigung der Veranstaltung usw.)die<br />
Veranstaltung ist mit dem Bereichsleiter abzusprechen.<br />
Die Ausschreibung muss mindestens<br />
2 Wochen vorher österreichweit erfolgen<br />
und muss enthalten: Art der Veranstaltung<br />
- Ort – Datum - Beginnzeit – Name des veranstaltenden<br />
Vereins – des verantwortlichen<br />
Funktionärs – Teilnehmergebühr – Sicherheitsvorschriften<br />
– Meldeschluss. Es müssen<br />
mindestens 2 (zwei) weitere Vereine teilnehmen.<br />
Ein kurzer Bericht mit Teilnehmerliste ist<br />
mit der Abrechnung, längstens 2 Wochen nach<br />
der Veranstaltung ans Referat zu senden. Die<br />
Abrechnung muss totofähig sein, am besten<br />
mit Letztverbraucherlisten und es können nur<br />
OKV Mitglieder abgerechnet werden.<br />
Für Schulschnupperkurse genügt ein kurzer<br />
Bericht, mit Nennung der Schule –des Lehrers<br />
– Ort – Zeit – Anzahl der Teilnehmer (Letztverbraucherliste<br />
für Funktionäre!)<br />
OKV Fahrtenleiter: Es wurde angeregt, Fahr-
Einst eine vielbefahrene Wasserstrasse<br />
nach Passau zur Donau, bis Wien und weiter,<br />
ein Tran<strong>sport</strong>weg für allerlei Güter, Waren<br />
und Menschen. Im Oberlauf vor allem im<br />
Schweizer Teil und im „oberen Gericht“ in Tirol<br />
,schweres Wildwasser, ab Mötz dann eine beliebte<br />
Wanderstrecke für die Pioniere unseres<br />
Sports. Heute fast vergessen und außer der<br />
„Imster“ nur mehr stückchenweise befahren.<br />
Der Grund liegt sicher an der Verbauung und<br />
den vielen Staustufen, die den Inn in einem,<br />
fast ununterbrochenen See verwandeln und<br />
an der Unruhe der heutigen Paddelgeneration.<br />
Aber auch der „gezähmte“ Inn hat seine Reize,<br />
denn die Natur und ihre Tierwelt erobern sich,<br />
trotz Verbauung ,den Fluss fast unmerklich<br />
wieder zurück.<br />
Ein „Stückerl “ Inn, und zwar von Kufstein bis<br />
Wasserburg , hatten wir , einige nostalgisch<br />
tenleiter auszubilden. Jannis Kaudelka hat<br />
bereits begonnen, ein Anforderungsprofil zu<br />
erstellen. Der OKV, Bereich Breiten –Wander<strong>sport</strong><br />
soll die Organisation und Durchführung,<br />
ein Ausbildungsprogramm erstellen und die<br />
Ausbildung übernehmen.<br />
Sicherheit im Wildwasser:<br />
Der OKV Sicherheitskurs sowie der WW- Anfängerkurs<br />
werden vom Referat weiterhin<br />
jährlich, bei Bedarf eventuell öfters durchgeführt.<br />
Der Sicherheitskurs ist vorwiegend für<br />
Lehrwarte und Übungsleiter vorgesehen, die<br />
das Erarbeitete dann in ihren vereinen weitergeben.<br />
Am WW – Anfängerkurs können auch<br />
Nichtmitglieder Teilnehmen, dadurch sollen<br />
neue Mitglieder für dir Vereine und für den<br />
Verband gewonnen werden.<br />
Vereins Jahreskilometermeldung 2005<br />
Für 2005 wurden von 19 Vereinen 400.410<br />
gefahrene, (68.737 WW )Kilometer gemeldet.<br />
Hans Huber stellte die neu angefertigten Ehrenbänder<br />
vor.<br />
Die Ehrenbänder werden den jeweiligen Verein<br />
bei der Jahreshauptversammlung verliehen,<br />
dieser muss die Wandertrophäe am<br />
Jahresende mit der neuen Kilometermeldung<br />
an das Wander<strong>sport</strong>referat unaufgefordert<br />
zurück zusenden. Die Bänder werden bis zur<br />
neuen Vergabe mit den neuen Daten ergänzt.<br />
Alte, volle Bänder bleiben beim Verband und<br />
können jederzeit zu gegebenen Anlässen von<br />
den Vereinen entliehen werden. Um eine widmungsgerechte<br />
Verwendung zu gewährleisten,<br />
wird jeden Band bei der Verleihung eine<br />
Anleitung beigelegt.<br />
Weitere Auszeichnungen für besondere Einzelleistungen<br />
wie 20.000 gepaddelte Kilometer,<br />
einmal oder mehrmals um den Globus sowie<br />
für 200 – 300 – 400 befahrene Flüsse werden<br />
für das laufende Kalenderjahr vorbereitet.<br />
Nach einer weiteren kurzen Gesprächsrunde<br />
beendete Hans Huber gegen 16 Uhr die Tagung.<br />
Protokoll: Robert Huber, + gg<br />
Eine Vereinsfahrt des CANOE & KAYAK CLUB INNSBRUCK auf dem<br />
INN – Fluss dreier Länder<br />
angehauchte Canadier – und Luftbootfahrer<br />
vom C&KC uns als Wochenendtour ausgesucht.<br />
Fast zu nachtschlafender Zeit, der Morgen<br />
graute – uns auch, als wir den Himmel betrachteten<br />
– trafen wir uns in Kufstein um<br />
unsere Boote abzuladen und die Pkw’s nach<br />
Wasserburg zu überstellen. Kaum waren Boote,<br />
unzählige Tonnen und Seesäcke abgeladen<br />
und in der Botanik malerisch verstreut – als<br />
Uneingeweihter konnte man an eine Aussiedlergruppe<br />
denken – begann es zu regnen,<br />
nicht zu tröpfeln, nein, zu regnen! Also alles<br />
mit Planen bedeckt und stur, wie Tiroler nun<br />
sind, fuhren wir Herren, die Damen hüteten<br />
Boote und weiteres Hab und Gut, los in Richtung<br />
Wasserburg. Bei Rosenheim tröpfelte es<br />
nur mehr, am Zielort sah man bereits „a bissl<br />
die Sun“ und wir beeilten uns, nach Versorgung<br />
unserer Fahrzeuge wieder zum Start zu<br />
kommen.<br />
Dort war es immer noch unfreundlich, das<br />
Wetter - nicht die ausgesetzten, wartenden<br />
Damen - und es begann die Hektik, das Beladen<br />
der Boote. Als dies mehr oder weniger<br />
ordentlich beendet war, versuchte ein Teilnehmer,<br />
das volle Boot beim wassern gleich<br />
zu versenken. Als dies trotz eifrigen Bemühens<br />
nicht gelang, entschlossen wir uns, endlich<br />
loszupaddeln.<br />
Der Inn, durch das erste Kraftwerk in seinem<br />
Lauf (sehr) gehemmt, floss kaum dahin, es<br />
nieselte und das einzige Tiroler Ausflugsschiff<br />
am Inn belästigte uns etwas. Wir passierten<br />
die letzte verbliebene Innfähre, der Fährmann<br />
entpuppte sich im Gespräch als Paddler.<br />
Nun schaufelten wir dem Kraftwerk Oberaudorf<br />
- Ebbs und der ersten Portage entgegen.<br />
Die war nicht ohne, der Weg zwar schön asphaltiert<br />
aber sehr, sehr lang. Und im Einsatzbereich<br />
wieder mal böse Felsen. Warum dies<br />
sehr oft so ist, wäre mal zu erforschen. Neben<br />
der Fütterung der „Raubtiere“, sprich der<br />
Paddler trug auch das Nachlassen des Regens<br />
zur Verbesserung der Laune der gesamten<br />
Mannschaft bei. Und nach „Rückenschonendem“<br />
Einsetzen der Boote ging es weiter, der<br />
25<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
Staustufe Nussdorf entgegen. Die Umgebung<br />
war aumäßig bewachsen, man hörte zwar die<br />
daneben verlaufende Autobahn, aber es störte<br />
nicht wirklich. Das Umsetzen in Nussdorf<br />
war nicht allzu lang und wir konnten in einem<br />
wunderschönen Altwasserarm einbooten und<br />
von da, in dem hier fließenden Inn einfahren.<br />
Bald jedoch begann der Stau der Stufe Rosenheim<br />
zu wirken, die Arme wurden immer<br />
länger und schwerer. Am Ufer sah man immer<br />
öfters die Spuren der hier sehr fleißigen Biber,<br />
die sich am Inn wieder angesiedelt haben.<br />
Staustufe Rosenheim, wieder eine längere<br />
Wanderung und als besondere Einlage an der<br />
Einbootstelle starke Eisenstäbe zur Bootsvernichtung.<br />
Der Verdacht, das die Firmen Prijon<br />
und Klepper diese Eisen zur Hebung ihres Umsatzes<br />
gesponsert hätten , wurde nach Diskussion<br />
verworfen und man setzte vorsichtig<br />
ein und es ging weiter. Es wurde bereits Abend<br />
und die Mannschaft unruhig, die Gespräche<br />
drehten sich immer intensiver um den abendliche<br />
Zeltplatz. Es ging durch Rosenheim hindurch<br />
und es begann der schöne Teil der Fahrt,<br />
wenig Zivilisation, keine begleitende Autobahn,<br />
nur der Wind und der Fluss erzeugten<br />
Geräusche. Es dämmerte bereits, als ein, allen<br />
angenehmer Zeltplatz gefunden wurde. Nun<br />
wurde das Geheimnis der Tonnen und Säcke<br />
rasch gelüftet, die darin tran<strong>sport</strong>ierten Zelte<br />
errichtet, die Kocher angeworfen und gekocht,<br />
gegessen, getrunken und natürlich nicht auf’s<br />
reden vergessen. Da sich der Himmel entgültig<br />
beruhigt hatte, es regnete schon eine ganze<br />
Weile nicht mehr, verzog man sich bald optimistisch<br />
in die Zelte und Ruhe kehrte ein.<br />
Früh am nächsten Morgen, starker Nebel kündigte<br />
einen trockenen, schönen Tag an, begann
„DAS LETZTE“<br />
- die letzten Seiten – Gedanken rund um unsere Vereine!<br />
> Bei meinen Gesprächen mit Vereinsvertretern<br />
um Berichte für die Zeitung, kommen wir<br />
immer zum gleichen Punkt, zu den fehlenden,<br />
selbständig im Sinne des Vereins arbeitenden<br />
Funktionären und anderen ebensolchen Mitarbeitern<br />
im Verein.<br />
Stellen wir uns einmal einige Fragen:<br />
- Was verstehen wir heute unter der Bezeichnung<br />
„Verein“ und was bedeuten die Begriffe?<br />
- „Führungsstil, Verständnis und Zeit “ für<br />
uns? (Mit Absicht habe ich nur diese Begriffe<br />
ausgesucht denn sonst wird dieser Artikel zum<br />
Buch!)<br />
„Ein Verein ist der Zusammenschluss gleichgesinnter<br />
Menschen die gemeinsam eine Tätigkeit<br />
ausüben, eine selbstgewählte Aufgabe<br />
gemeinsam lösen oder ein Ziel erreichen wollen.“<br />
Schön, und was wollen WIR?<br />
Ich nehme an, wir wollen Kanu<strong>sport</strong> ausüben,<br />
betreiben und wollen uns für die Verbreitung<br />
und Weiterentwicklung dieses, von uns gewählten<br />
Sportes, einsetzen und für dieses Ziel<br />
arbeiten. Und auch beim besten Willen unsererseits,<br />
hier beginnen die Probleme.<br />
der Paddelalltag wieder mit kochen und einem<br />
ausgiebigen Frühstück. Die Zelte wurden in<br />
der bald warm scheinenden Sonne getrocknet<br />
und verschwanden dann wieder in Tonnen und<br />
Säcken. Die Boote wurden beladen, die Fahrer<br />
geölt und gesalbt und dann ging es los, der<br />
letzten Staustufe entgegen. Bald begann sich<br />
das gegenüber liegende, sonnige Ufer zu beleben,<br />
unzählige Radfahrer begleiteten unsere<br />
Fahrt. Wir zogen das, durch die Bäume des<br />
Auwaldes schattige Ufer für unsere Fahrt vor.<br />
Immer häufiger sahen wir Biberrutschen und<br />
Pfade die sich diese fleißigen Flussbewohner<br />
angelegt hatten. Auch einige, durchaus eindrucksvolle<br />
Zeugnisse ihrer Tätigkeit waren<br />
nicht zu übersehen.<br />
Staustufe Vogtareuth, auf die wir uns wegen<br />
ihres schönen Altwassersees schon gefreut<br />
hatten, wurde erreicht und nach dem<br />
Übertragen gleich zur Mittagsrast genutzt .<br />
Schwäne und andere Wasservögel bevölkerten<br />
den kleinen, schilfumwachsenen See dessen<br />
Ausfahrt zum Inn ganz versteckt liegt.<br />
Es ging weiter, das letzte Stück, ca 14 km, mit<br />
seinen den Fluss begleitenden großen Auwäldern,<br />
seinen Altwasserseen und Dschungelflüsschen<br />
ist eine eindrucksvolle Erinnerung<br />
an frühere, ungestörte Flusslandschaften.<br />
Wo der Mensch gar nicht oder nur erschwert<br />
hingelangt, bleibt viel erhalten, vieles, das<br />
uns sonst unbekannt bliebe. Aber auch diese<br />
Strecke blieb hinter uns, wir näherten uns der<br />
Staustufe Wasserburg, unserem Ziel.<br />
Die Zeiten haben sich geändert, die Menschen<br />
orientieren sich an anderen Idealen, gewohnte<br />
Werte sind „out“, der Führungsstil unserer<br />
Vereine, seit Großvaters Zeiten „alleweil so“,<br />
wird in Frage gestellt, bekämpft oder – noch<br />
schlimmer – ignoriert. Sprach man früher einen<br />
Vereinskameraden um Mithilfe an, kam<br />
als Antwort meist: Was soll ich tun? Heute<br />
hört man: Was ist für mich drin?<br />
Andere Zeiten, andere Sitten! Beginnen wir die<br />
oben angeführten Schlagworte zu betrachten.<br />
FÜHRUNGSSTIL<br />
Ein Problem vieler älteren Vereinen ist das<br />
Festhalten an „alten Traditionen“, Bräuchen<br />
aus grauer Vorzeit, niemand weiß, wann, warum<br />
und wozu – aber man hält eisern daran<br />
fest. Der Verein wird „traditionell “, also autoritär<br />
von einigen „erleuchteten Vorbetern“ so<br />
wie immer, geführt. Tradition, schön und gut,<br />
aber was aber bedeutet „Tradition“ für uns<br />
und was ist oder was versteht man allgemein<br />
unter „Tradition“? Ein gescheiter Mann sagte<br />
darüber: „Tradition ist nicht die Anbetung der<br />
An der Ausstiegsstelle hatte sich ein Fischer<br />
breitgemacht, der aber, ohne zu murren, den<br />
Platz räumte. Die Boote wurden entladen,<br />
die Autos und der Trailer beladen ,die Mannschaft<br />
etwas zivilisiert und die Heimfahrt<br />
wurde angetreten. Aber nicht alle waren auf<br />
der „Flucht“ , einige gönnten sich den Besuch<br />
des historischen Städtchens Wasserburg und<br />
seiner empfehlenswerten Gastronomie.<br />
Fazit: Ein verbauter, fast durchgehend gestauter<br />
Fluss ist zwar eine Schinderei aber auch<br />
eine Erfahrung und ein, etwas ungewohntes<br />
Erlebnis, ein Erlebnis der Langsamkeit, der<br />
Ruhe, manchmal der Stille. Es gibt vieles zu<br />
entdecken oder wiederzufinden – eine Ahnung,<br />
ein Zurück zu den Ursprüngen unseres<br />
Sport, ohne Hektik. Nur der Fluss gibt das<br />
Tempo vor, Natur bestimmt den Ablauf des Tages,<br />
beim Erreichen des Zieles empfindet man<br />
neben einem Hochgefühl über seine Leistung<br />
nur Bedauern über das Ende der Fahrt.<br />
Versucht es selbst einmal, vielleicht treffen<br />
wir uns am Fluss? gg<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
26<br />
Asche, sondern die Weitergabe des Feuers“!<br />
In unserem Fall bedeutet dies im Klartext, wir<br />
sollen nicht im „GESTERN“ leben und wirken,<br />
sollen unsere Vereine in der Gegenwart, HEUTE,<br />
den heutigen Gegebenheiten angepasst, lenken<br />
und führen. Und so das „FEUER“ unserer<br />
Begeisterung für den Kanu<strong>sport</strong> HEUTE leben<br />
und HEUTE weitergeben. Damit wir jedoch etwas<br />
zum Weitergeben haben müssen wir umdenken,<br />
unseren Führungsstil ändern, die von<br />
uns getätigte Arbeit transparent gestalten,<br />
müssen die anfallenden Probleme, die von uns<br />
angestrebten Lösungen unseren „mündigen“<br />
Mitgliedern verständlich machen und erklären<br />
und nicht wie einsame, unverstandene Wölfe<br />
vor uns hinknurren. Und wir müssen das bisher<br />
meist ungenutzte Kapital unserer Clubs, die<br />
„schweigende Hälfte der Menschheit“, unsere<br />
weiblichen Mitglieder, endlich voll integrieren<br />
und mit Führungsaufgaben betrauen. Es ist<br />
nicht nachvollziehbar, das nur Männer in der<br />
Lage sein sollen, einen Verein in verantwortlicher<br />
Position erfolgreich zu führen. Oder<br />
fürchten wir uns etwa vor der Konkurrenz oder<br />
vor dem Erfolg der Damen ?<br />
VERSTÄNDNIS<br />
Fragen wir uns mal ehrlich, verstehen wir die<br />
„Anderen“, die verschiedenen Altersgruppen,<br />
die Neu – die Langzeitmitglieder unseres Vereines<br />
wirklich? Haben wir wirklich eine Ahnung<br />
von ihren Vorstellungen, ihren Wünschen an<br />
den Verein, ihren Anschauungen, ihren Problemen<br />
im Umgang mit uns und den anderen<br />
Mitgliedern? Wissen wir um die vorhandenen<br />
sozialen, bildungsmäßigen und altersmäßigen<br />
Unterschiede? Haben wir uns einmal die Mühe<br />
gemacht diese Unterschiede zu hinterfragen<br />
oder gar zu verstehen? Oder fahren wir einfach<br />
über alle anderen Meinungen hinweg?<br />
Und: Nicht jedes „vorlaute“ junge Mitglied, das<br />
nicht unserer Meinung ist , ist automatisch ein<br />
haltloser Chaot ohne Verantwortungsgefühl<br />
und nicht jedes, an Jahren ältere Mitglied ist<br />
durch die Jahre weise und unfehlbar geworden,<br />
ist aber auch nicht altersbedingt senil<br />
oder steht zur Entsorgung an. Verständnis ist<br />
gefragt und dazu führt ein einfacher Weg, bei<br />
uns in Tirol sagt man: „Redn muascht mit di<br />
Leit, mit’n Viech red ma a“!<br />
ZEIT<br />
Keine ZEIT zu haben ist ein Problem UNSERER<br />
Zeit, ob eingebildet oder tatsächlich, die fehlende<br />
Zeit ist neben den bereits angesprochenen<br />
Dingen die Ursache der fehlenden ehrenamtlichen<br />
– sprich kostenlosen – Mitarbeiter in<br />
den Clubs, den nicht vorhandenen Funktionären,<br />
den fehlenden Lehrwarten und Betreuern.<br />
Werfen wir den Blick zurück, in eine Zeit in der<br />
noch nicht alles käuflich war, wo nicht jede<br />
Tätigkeit einen Preis hatte. Wo nur die Begeisterung<br />
zum Kanu<strong>sport</strong> zählte, jeder für jeden<br />
einen Rat hatte, neue Wege – manchmal am<br />
Rande der Legalität - gesucht und beschritten<br />
wurden und alle nur ein Ziel hatten: GEMEIN-<br />
SAM etwas zu schaffen, um GEMEINSAM Sport
ausüben zu können. Geld war mehr als knapp<br />
aber trotzdem entstanden Boote, Schuppen<br />
wurden zu Bootshäusern, viele Stunden<br />
wurden von den Mitgliedern investiert damit<br />
„der Verein“ entstehen und bestehen konnte.<br />
Der damaligen harten Zeit brauchen wir keine<br />
Träne nachzuweinen, uns geht es heute gut,<br />
wir arbeiten kürzer, verdienen mehr – aber wir<br />
haben nun keine Zeit, keinen „Bock“ mehr für<br />
Kameradschaft und Verein. Uns ist das Gefühl<br />
für das „GEMEINSAME“ und dessen Wert abhanden<br />
gekommen und dieses Gefühl wäre<br />
das Einzige aus der Vergangenheit, das wir<br />
wieder beleben sollten!<br />
Immer wieder bekomme ich zu hören: „Uns<br />
laufen die Mitglieder davon!“ und „Wir finden<br />
keine neuen, an unserem Sport interessierte<br />
Menschen“ und „Kanu<strong>sport</strong> ist für die Allgemeinheit<br />
nicht mehr interessant, es herrscht<br />
kein Bedarf dafür“! Super, KEIN BEDARF?<br />
Blödsinn, unser Sport boomt seit Jahren, nur<br />
neben den Clubs, in Kanuschulen oder losen<br />
Gruppen. (Die Verkaufszahlen der Händler, die<br />
Teilnehmerzahlen der professionellen Anbieter<br />
belegen dies eindrucksvoll).<br />
Haben diese Anbieter das bessere Programm,<br />
die besser ausgebildeten, kompetenteren Betreuer<br />
als wir? Nein, denn die Betreuer der Profis<br />
werden, genauso wie unsere Betreuer, von<br />
Funktionären unseres Verbandes, des OKV, im<br />
Rahmen der Lehrwarteausbildung geschult,<br />
ausgebildet und - auf Kosten unseres Verbandes<br />
– bei Lehrwartekoordinationen weitergebildet.<br />
Warum die Profis mehr Zulauf haben,<br />
liegt einzig bei ihrer Präsenz, ihrer Werbung<br />
und bei unserer Trägheit, Faulheit und sagen<br />
wir es ehrlich, bei unserer Dummheit. Vergessen<br />
wir nicht, unsere eigenen Verbandsfunktionäre<br />
helfen bei der Ausbildung dieser,<br />
unserer Konkurrenz, wir – der OKV – finanzieren<br />
diese Ausbildung mit und unterstützen<br />
- indirekt – dadurch auch die dort getätigte<br />
Stimmungsmache gegen unsere Vereins- und<br />
Verbandsarbeit . Sind wir noch zu retten?<br />
Ja, aber wir müssen AGIEREN und nicht nur<br />
manchmal, halbherzig REAGIEREN. Wir müssen<br />
neue Wege, neue Strategien andenken<br />
UND verwirklichen. WAS wollen wir eigentlich?<br />
Nur über andere herziehen und jammern? Wir<br />
müssen die Ursachen der aktuellen Entwicklung<br />
unseres Sports - an den Vereinen vorbei<br />
- suchen und ich fürchte, viele der Ursachen<br />
liegen bei uns selbst. Wir wollen unsere Vereine<br />
für Sportinteressierte wieder attraktiv und<br />
interessant machen. Wir wollen mehr Menschen<br />
von der Schönheit unseres Sports überzeugen<br />
und auch mehr Mitglieder anwerben.<br />
Dazu müssen wir heute unseren Sport als eine<br />
Art „PRODUKT“ sehen. Dieses, unser PRODUKT<br />
ist KANUSPORT, ist AUSBILDUNG, ist BETREU-<br />
UNG, ist KAMERADSCHAFT, ist und bedeutet<br />
„VEREIN“. KANUSPORT ist Erlebnis pur, ist<br />
Natur, gesund, leise, umweltfreundlich, ist ein<br />
„TIME LIFE SPORT“ - ein lebensbegleitender<br />
Sport für alle Alters – und Leistungsstufen.<br />
(Na ist doch was?) Unter dem Titel „Verein“<br />
können wir keine kommerziellen Kanuschu-<br />
len betreiben und damit Geld verdienen. Wir<br />
können uns aber sehr wohl unsere Unkosten<br />
und den Zeit – und Materialeinsatz vergüten<br />
lassen. Die Kosten für den Konsumenten sollen<br />
den empfundenen Nutzwert – natürlich auch<br />
unseren Nutzwert - angemessen sein . Es ist<br />
sicher nicht fair oder im Sinne eines Clubs, das<br />
sich altgediente Vereinsmitglieder „ehrenamtlich“<br />
für die „Neuen“ zum Deppen machen und<br />
kostenlos arbeiten. Wir müssen unser Angebot<br />
zu den Interessenten bringen. Dies bedeutet<br />
Öffentlichkeitsarbeit, dabei müssen wir unser<br />
Angebot, d.h. unseren Sport für das Publikum<br />
interessant machen, müssen einen noch ruhenden<br />
Bedarf wecken und die Möglichkeiten<br />
für „Neulinge“ aufzeigen. Alles rund um den<br />
Kanu<strong>sport</strong>, Ausbildungsmöglichkeiten, Termine,<br />
Anlaufstellen, Grundvoraussetzungen und<br />
auch die anfallenden Kosten müssen ausführlich,<br />
verständlich und übersichtlich präsentiert<br />
werden. Dabei muss es uns gelingen, die<br />
interessierten Neulinge von unserem <strong>sport</strong>lichen<br />
Angebot und von „unserer Kompetenz in<br />
allen Kanufragen“ zu überzeugen. Werbemöglichkeiten<br />
bieten Einschaltungen in der lokalen<br />
Presse, Poster, Flugblätter, Werbefahrten<br />
auf Seen und Flüssen im Ortsgebiet und vieles<br />
andere mehr. Wer die Möglichkeit hat übers<br />
Internet zu werben ist schon einen großen<br />
Schritt weiter. Aber bevor wir uns in den Weiten<br />
der Werbung verlieren, müssen wir uns<br />
klar sein, eine lebenslange Bindung an einem<br />
Verein gibt es nur mehr selten. Unsere Clientel<br />
hat meist andere Vorstellungen, andere Ziele<br />
als wir. Viele sind nur am Nimbus „Abenteurer,<br />
wilder Hund“ interessiert, suchen das große<br />
Abenteuer, das „Feeling“ der Sportausübung<br />
in „wilder, ungezähmter Natur“, wollen dieses<br />
Prädikat bei uns – und dies möglichst billig<br />
– kaufen und erwerben.<br />
Sicher, auch diese „Kundschaft“ sollte bedient<br />
werden, wir sollten unsere Arbeit auch auf<br />
diese neue Art von „Sportlern“ und Mitglieder<br />
ausrichten. Wir müssen dabei etwas umdenken,<br />
müssen mit kürzeren Zeiträumen planen.<br />
Der heutige Mensch sucht in der Regel eine<br />
Art „Freund auf Zeit“, eine kostengünstige,<br />
möglich kurze aber umfassende Ausbildung<br />
und Beratung, eine „all inclusiv“ Beziehung<br />
gegen Bezahlung, aber ohne jede weitere Verpflichtung.<br />
Wir dürfen jedoch nicht auf die eigentlichen<br />
Zielgruppe unserer Bemühungen vergessen,<br />
auf die „richtigen Kanu<strong>sport</strong>ler“, die Sport<br />
um des Sportes willen, die Leistungs<strong>sport</strong><br />
betreiben wollen – ja auch die gibt es noch.<br />
Unsere Ziel ist die Ausbreitung und Förderung<br />
des Kanu<strong>sport</strong>s in all seinen Facetten und<br />
Möglichkeiten, ist die Aufgabe, allen ernsthaft<br />
Interessierten diese Möglichkeiten zu bieten.<br />
Dazu brauchen wir aber finanziell gesunde,<br />
lebendige, aktive Vereine, Vereine mit Ideen.<br />
Viele Vereine versuchen heute, möglichst alle<br />
der vielen Sparten des Kanu<strong>sport</strong>s anzubieten.<br />
Es muß uns doch klar sein, einen Verein, der<br />
das gesamte Spektrum des Kanu<strong>sport</strong>s qualitativ<br />
einwandfrei, gut anzubieten in der Lage<br />
27<br />
<strong>österreichischer</strong> <strong>kanu</strong> <strong>sport</strong><br />
ist, den gibt es nur mehr sehr selten, weder<br />
personell noch finanziell ist dies heute machbar.<br />
Was spricht gegen eine Aufgaben– eine<br />
Ausbildungsteilung, einer Schwerpunktarbeit<br />
benachbarter, befreundeter Vereine? Oder<br />
wem eine solche engere Cooperation nicht<br />
schmeckt, wie wär’s mit einem gemeinsamen<br />
„Kanutag, Schnupperpaddeln, Bootstest, Kanutenfest?“<br />
Klappern gehört zu Handwerk,<br />
viele Boote erregen mehr Aufmerksamkeit als<br />
zwei, drei verirrte Paddler. Sicher, im Verborgenen<br />
blüht sich’s gut – aber die Gefahr des<br />
verborgenen Verblühens ist dabei sehr groß!<br />
War es jahrelang in Mode, das Wirken der<br />
Vereine als überholt, altmodisch und verzopft<br />
abzutun, so ist heute eine Trendwende<br />
festzustellen. Das „heilige Buch“ der heutigen<br />
Paddelgurus, die Zeitschrift „Kanumagazin“<br />
veröffentlicht in der Ausgabe 1-2006<br />
im Editorial unter dem Titel „Keine Angst vor<br />
dem Verein“ eine Abhandlung über die Vorteile<br />
von Vereinen und Verbänden. Ebenfalls<br />
in Nr. 1-2006 ist auf den Seiten 18 und 19<br />
ein Bericht über den DKV zu finden. Und der<br />
DKV schreibt in seinem Kanu<strong>sport</strong> über eine<br />
Zusammenarbeit mit dem ehemaligen „Erzfeind“<br />
Kanumagazin. Und wenn dann in der<br />
Zeitschrift „Playboy“ – ja, das stimmt – auf<br />
sechs Seiten über eine extreme Befahrung von<br />
Schorschi Schauf & Co in Peru berichtet wird,<br />
glaubt man zu träumen. Wie lautet eine alte<br />
Reporterweisheit: Jede Nachricht, wo immer,<br />
ob gut oder schlecht bedeutet WERBUNG,<br />
macht uns und unser Produkt bekannter!<br />
Zur, nennen wir es ruhig „Reanimierung“ unserer<br />
Vereine brauchen wir aber, neben den<br />
erwähnten Änderungen im Vereinsgeschehen,<br />
auch geeignete Mitarbeiter, „Betriebs – bzw<br />
Vereinsnudeln“ denen die Werbetätigkeit für<br />
den Club bereits in den Genen liegt. Fehlen<br />
diese, muss man u.U. „Anleihen“ bei erfolgreichen<br />
Gruppen, Vereinen oder Unternehmen<br />
nehmen. Schon Picasso sagte zu Ideen und<br />
Projekten : „Wenn es was zu stehlen gibt, dann<br />
stehle ich es!“ Warum also nicht auch wir?<br />
Haben wir dann eine Idee, ein sinnvolles Projekt<br />
ins Auge gefasst, möchten etwas beginnen,<br />
kommt oft das böse Erwachen: Es fehlt<br />
am Geld! Da bleibt uns nur mehr eines, dieses<br />
Projekt zu Papier zu bringen, eine Kostenschätzung<br />
nebst Finanzierungsplan zu<br />
erstellen und sich mit diesen Unterlagen bei<br />
Gemeinde, Land, Dach- und Fachverband um<br />
Unterstützung zu bemühen. Sicher, ein harter<br />
Weg aber der einzige der Erfolg verspricht!<br />
Viel Glück dabei!<br />
Diese Ideen sind die Erkenntnisse aus einem<br />
„Gespräch am Lagerfeuer“ zu dieser Problematik<br />
die ich mit Freunden aus anderen Sportarten<br />
und verschiedenen Organisationen führte<br />
, basieren aber auch auf meiner, nun schon<br />
jahrzehntelangen Tätigkeit in verschiedenen<br />
Sportarten und Organisationen. Sie sollen jedoch<br />
auf keinen Fall als DAS Allheilmittel für<br />
unsere Probleme angesehen werden, sie sind<br />
lediglich als „DENKANSTÖSSE“ zu verstehen.<br />
gg
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