Heimo Kuchling - Werkschau Werner Berg
Heimo Kuchling - Werkschau Werner Berg
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oder sonstwie aktiv dargestellt, die Landschaft<br />
erstarrt im Schnee oder blüht in Baumblüten und<br />
Blumen auf. Das Äußere weist jedoch auf ein Inneres,<br />
und das war entscheidend.<br />
<strong>Berg</strong>s Expressionismus war nur so weit stilbedingt,<br />
als es sein Blick für das Bauerntum, über bürgerliche<br />
Grenzen hinausreichend, erlaubte. Je lebensund<br />
schaffensbestimmender der kleine Ort war, der<br />
ihn bannte, desto weiter schweifte sein Blick in die<br />
für diese Zeit maßgebende Kunst. So erkannte <strong>Berg</strong><br />
die künstlerische Leistung seines längst verstorbenen<br />
Landsmannnes Hans von Marées; George Seurats<br />
Werk überzeugte ihn von der Notwendigkeit<br />
einer präzisen Formung, Paul Klees genaue Untersuchung<br />
der von den Kubisten freigesetzten >bildnerischen<br />
Mittel< war für ihn bindend. <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong><br />
beschäftigte schon früh die französische Kunst des<br />
20. Jahrhunderts; er respektierte aber dennoch eine<br />
nicht zu negierende, genuin bedingte innere Grenze<br />
zwischen Franzosen und Deutschen, welche sich in<br />
der Sicherheit der Formgebung zeigt. Für ihn war die<br />
französische Malerei des 20. Jahrhunderts keine<br />
Quelle, wohl aber ein Katalysator. Diese Erkenntnis<br />
schied ihn von jenen Malern, die sie nicht hatten und<br />
die gerade deshalb - unbedacht - zu öffentlich anerkannten<br />
>modernen< Künstlern wurden. Es war ihm<br />
gerade angesichts eines Vincent van Gogh, Pablo<br />
Picasso oder Wassily Kandinsky klar, daß Kunst nicht<br />
>international< ist.<br />
Die Haltung <strong>Berg</strong>s war Resultat von weit- und tiefgreifenden<br />
Reflexionen über Bestehendes und<br />
Wachsendes, wie sie seine philosophische Bildung,<br />
sein logisch geleitetes Nachdenken und seine Schau<br />
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über das künstlerische Schaffen seiner Zeit bedingte.<br />
Der einstige Staatswissenschaftler war philosophisch<br />
orientiert. Die materielle Seite seiner individuellen<br />
Wirklichkeit brachte nur eine tiefe Enttäuschung.<br />
Diese wurde durch eine Hoffnung wettgemacht, welche<br />
auf die Zukunft einer Vergeistigung der Kunst<br />
gerichtet war. So stand er dem Expressionismus<br />
näher als der >Neuen SachlichkeitGegenstand