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Heimo Kuchling - Werkschau Werner Berg

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- Form überhaupt - zu schaffen. Das Potential soll<br />

Inhalt - Gehalt - werden. Erst die Einheit von Inhalt,<br />

Ausdruck, Gehalt ist Form, >große Formangestammten< Boden der Kunst zu verlassen und<br />

einen neuen zu gründen. Ein Sich-Loslösen von der<br />

Tradition fordert ein Sich-Überwinden, und das ist<br />

eine überaus schwierige, weil belastende Arbeit, und<br />

diese braucht Zeit.<br />

In <strong>Berg</strong>s Nachkriegsbildern fällt Handlungslosigkeit<br />

auf. Sie hat den Sinn, die Vordergründigkeit der<br />

23<br />

Erscheinungen zu überwinden und einen Inhalt,<br />

einen Gehalt - den vom Potential geprägten Gehalt<br />

des bäuerlichen Lebens, des bäuerlichen Menschen<br />

und der ihm zugehörigen Lebewesen und Dinge -<br />

spürbar zu machen.<br />

<strong>Berg</strong> war ein religiöser - aber keineswegs bigotter -<br />

Mensch. Somit war er für eine Grundstimmung empfänglich,<br />

die religiöser Art war. Der bäuerliche<br />

Mensch war von einer Kraft gezeichnet, die den<br />

städtischen Künstler, der sie wahrnahm, überwältigte.<br />

Die Kraft selbst äußerte sich sichtbar in der<br />

Arbeit, die er zu verrichten hatte, aber sein von dieser<br />

Kraft erfülltes Wesen wurde erst jenseits täglicher<br />

Arbeit frei, in einer Zeit, in der er nichts anderes als<br />

Mensch war. Als Arbeitender war er Knecht, als<br />

Feiernder Mensch.<br />

<strong>Berg</strong> beobachtete und skizzierte deshalb seine<br />

Modelle nicht während der täglichen Arbeit, wohl<br />

aber im Ruhezustand oder während einer Tätigkeit,

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