mark heydrich - Universität Koblenz · Landau
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FESTIVALZEITUNG
Die RHeiNLAND-PFÄLZiSCHeN UND SAARLÄNDiSCHeN<br />
POeTRY SLAM-MeiSTeRSCHAFTeN.<br />
Poetry Slam ist Wortsport, ist rasante Darbietung zeitgenössischer Literatur, ist eine Lesung der<br />
ganz anderen Art mit Publikumsabstimmung und ... eines der letzten großen Abenteuer für Fans<br />
von Literatur und intelligenz. einmal im Jahr treffen die besten deutschsprachigen Bühnendichter<br />
aufeinander, um verbal ihre Kräfte zu messen.<br />
Vom 25. bis 27. Oktober kämpfen nun erstmals die besten Poeten aus Rheinland-Pfalz und dem<br />
Saarland um den begehrten Titel des Landesmeisters. Die Zuschauer, die schlussendlich über<br />
den Sieger entscheiden, erwarten unter der künstlerischen Leitung von Anja Ohmer und Hanz<br />
drei Tage Poesie mit rund 25 Teilnehmern aus 11 Städten.<br />
Veranstalter ist das ZKW (Zentrum für Kultur- und Wissensdialog) der <strong>Universität</strong> <strong>Koblenz</strong>-<strong>Landau</strong><br />
unter der Leitung von PD Dr. Anja Ohmer. Schirmherrin der rheinland-pfälzischen und saarländischen<br />
Poetry Slam-Meisterschaften ist Doris Ahnen, die Ministerin für Bildung, Wissenschaft,<br />
Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz.<br />
DAS PROgRAMM:<br />
DONNeRSTAg: 25.10.2012 - 20UHR<br />
eröffnungsgala: Universum 3<br />
FReiTAg: 26.10.2012 - 20UHR<br />
Vorrunde 1: Universum 2<br />
Vorrunde 2: Universum 1<br />
Aftershow-Party: Logo<br />
SAMSTAg: 27.10.2012 - 20UHR<br />
Finale: Universum 3<br />
featured Poet: Theresa Hahl (Marburg)<br />
programm
Liebe Poetry-Fans,<br />
der „Club der toten Dichter“ war gestern. Wer bei Lyrik nur an eichendorff und Heine, an goethe und<br />
Schiller denkt, denkt nicht verkehrt. Aber einseitig. Rückwärtsgewandt. Lyrik lebt. Nur unter anderem<br />
Namen. Leider keiner aus der deutschen Sprache. Sei´s drum – ausnahmsweise. Poetry Slam heißt<br />
das Zauberwort. Hieß es lange Zeit nur in den USA, heißt es seit vielen Jahren auch in Deutschland.<br />
Poetry Slam, das ist zur Sprache geronnener Alltag. geschichten und geschichtchen von Herzefreud<br />
und Herzeleid, von Freundschaft und Verrat, vom Stress mit den eltern oder von den Tücken eines<br />
Fahrkartenautomaten. Poetry Slam ist beides: Kopf und Herz.<br />
Poetry Slam boomt auch in Rheinland-Pfalz, besonders jedoch in <strong>Landau</strong>. Dort begeistert dieser moderne<br />
Dichterinnen- und Dichterwettstreit regelmäßig hunderte von Zuschauerinnen und Zuschauern.<br />
Nicht nur das: Poetry Slam ist dort seit 2008 fester Bestandteil der universitären Ausbildung<br />
von Lehrerinnen und Lehrern. eine wunderbare gelegenheit, das Feuer aus dem Seminarraum ins<br />
Klassenzimmer zu tragen, finde ich.<br />
Was bislang gefehlt hat, waren Landesmeisterschaften, damit die angehenden Dichterköniginnen<br />
und -könige aus Rheinland-Pfalz mit denen aus anderen Bundesländern um die Krone wetteifern<br />
können. Diese Lücke nun geschlossen zu haben, ist das<br />
Verdienst des Zentrums für Kultur- und Wissensdialog der<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Koblenz</strong>-<strong>Landau</strong>, ist vor allem das Verdienst von<br />
Frau Dr. Anja Ohmer, die wie die guten Slammer Kopf und<br />
Herz vereint. ihr engagement für diese ersten Landesmeisterschaften<br />
unterstützt das Land gerne materiell wie ideell.<br />
ich wünsche allen, die um die Landestitel wetteifern, viel<br />
erfolg. Den Besucherinnen und Besuchern wünsche ich<br />
kurzweilige, unterhaltsame und anregende Stunden.<br />
Doris Ahnen<br />
Ministerin für Bildung, Wissenschaft,<br />
Weiterbildung und Kultur<br />
vorwort
Liebe Freunde des Poetry Slams,<br />
vom kleinen Seminarraum zur großen Landesmeisterschaft – der Poetry Slam in <strong>Landau</strong> ist eine<br />
wahre erfolgsgeschichte und Beispiel dafür, wie moderne Lehrerbildung innovativ gestaltet werden<br />
kann.<br />
Als Veranstaltungsform, die sich weltweit immer größerer Beliebtheit erfreut, zeigt Poetry Slam, dass<br />
Literatur auch heute noch aktuell ist. Sie steht keineswegs nur im verstaubten Antiquariat, sondern<br />
ist erlebbar und erzählt von unserer Lebenswirklichkeit.<br />
es zeigt sich immer wieder, dass junge Menschen nicht unbedingt ein interesse an poetischen Texten<br />
haben. Poetry Slam verändert diese einstellung. Poetry Slam öffnet einen neuen Zugang zur<br />
Literatur und Kultur. gerade junge Menschen entdecken, dass Literatur sich nicht nur mit vergangenen<br />
Jahrhunderten beschäftigt, sondern zeitgenössisch und modern sein kann, jugendliche Themen<br />
anspricht, sie abholt, die eigene entwicklung begleitet. Mit dem Poetry Slam setzen wir in <strong>Landau</strong><br />
ganz bewusst ein sichtbares Zeichen für zeitgenössische Literatur. Wir geben jungen Autorinnen und<br />
Autoren die Möglichkeit, sich in einem größeren Rahmen gehör zu verschaffen.<br />
Der <strong>Landau</strong>er Poetry Slam ist inzwischen fester Bestandteil der aktuellen Literaturlandschaft. Die<br />
bisherigen Veranstaltungen haben gezeigt: Die Qualität stimmt. Wir haben den größten und erfolgreichsten<br />
Slam der Südpfalz und auch in ganz Deutschland spielen wir mit im Konzert der großen.<br />
Dass sich nun die besten Slammer aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland hier in <strong>Landau</strong> messen,<br />
bestätigt unser Vorgehen.<br />
vorwort<br />
Mein besonderer Dank gilt dem Zentrum für Kultur- und<br />
Wissensdialog der <strong>Universität</strong> und seiner Leiterin, Frau Dr.<br />
Anja Ohmer, die mit der Organisation, Vorbereitung und<br />
Durchführung der Meisterschaft wieder einmal ihre kulturelle<br />
und literarische Kompetenz unter Beweis gestellt hat.<br />
Sie hat das Phänomen Poetry Slam nach <strong>Landau</strong> gebracht<br />
und fest im kulturellen Leben von <strong>Universität</strong> und Stadt<br />
verankert. ihr ist es auch zu verdanken, dass nun die erste<br />
Landesmeisterschaft für Rheinland-Pfalz und das Saarland<br />
bei uns stattfindet.<br />
ich wünsche uns allen nun drei Tage mit spannenden Vorträgen<br />
und viel Vergnügen bei allen Darbietungen. ich<br />
lade Sie ein, sich auf das Abenteuer „Poetry Slam“ einzulassen,<br />
das Gehörte und Gesehene zu reflektieren und freue<br />
mich, Sie im Kreise der Liebhaber dieser zeitgenössischen<br />
Literaturform willkommen zu heißen.<br />
Prof. Dr. Roman Heiligenthal<br />
Präsident der <strong>Universität</strong> <strong>Koblenz</strong>-<strong>Landau</strong>
Liebe Freunde des Poetry Slams,<br />
es ist so weit: in den nächsten drei Tagen ist <strong>Landau</strong> das epizentrum der Slam-Kultur! Die erste Landesmeisterschaft<br />
Rheinland-Pfalz und Saarland ist der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, mit<br />
der vor fünf Jahren wohl kaum zu rechnen war. Seitdem hat sich <strong>Landau</strong> zur Slam-Stadt mit besonderer<br />
Note entwickelt. Der <strong>Landau</strong>er Slam ist weit mehr als künstlerischer genuss, er ist fest mit der<br />
<strong>Universität</strong> in <strong>Landau</strong> und der akademischen Lehre verwoben.<br />
Angefangen hat es im Rahmen eines Seminars im Jahr 2008, im Zuge des Bologna-Prozesses, direkt<br />
nach der Umstellung auf die Bachelor-Studiengänge. ich hatte bemerkt, dass die starke Verschulung<br />
der Studiengänge dazu führt, dass die Studierenden sich nicht mehr auf ihr Fach einlassen und sich<br />
dafür begeistern, sondern hauptsächlich Lernstoff und Klausuren im Kopf haben. ABeR: gute Noten<br />
und gesammelte Punkte reichen nicht aus, um später ein guter Lehrer zu sein. ein solcher muss für<br />
sein Fach leben, eine Leidenschaft entwickeln. Denn letztlich muss er später auch die Schüler für sein<br />
Fach begeistern können. Poetry Slam steht für die innovative Lehramtsausbildung in <strong>Landau</strong>. er trägt<br />
zur Persönlichkeitsentwicklung angehender Lehrer und Lehrerinnen bei. Wer eigene Texte vor Publikum<br />
performt, setzt sich der Kritik des Publikums aus und erwirbt jedoch zugleich Standfestigkeit<br />
und Selbstvertrauen für den späteren Schulalltag.<br />
Schon der erste Slam fand einen so großen Zuspruch, dass der Festsaal der <strong>Universität</strong> schnell überfüllt<br />
war. Beim nächsten Slam, hier im Universum Kinocenter, im größten Kinosaal der Südpfalz,<br />
hatten wir ein übervolles Haus.<br />
Poetry Slam ist zum einem nicht mehr wegzudenkenden Teil des Angebots des Zentrums für Kultur-<br />
und Wissensdialog der <strong>Universität</strong> in <strong>Landau</strong> geworden. Zusammen mit der „Literatur jetzt! <strong>Landau</strong>er<br />
Poetik Dozentur“, den „großen Begegnungen“ und der<br />
„Powerpoint- Karaoke“, ist der Poetry Slam eine weitere<br />
Säule, die das kulturelle Leben von Stadt und <strong>Universität</strong><br />
prägt.<br />
Mein Dank gilt zunächst dem Präsidenten der <strong>Universität</strong><br />
<strong>Koblenz</strong>-<strong>Landau</strong>, der den Slam in <strong>Landau</strong> gesichert hat,<br />
seine entwicklung mit verfolgte und immer unterstützte,<br />
von der ersten idee bis zum heutigen Tage – auch und<br />
gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, die der Bildungssektor<br />
aktuell erfährt. ich danke dem Ministerium<br />
für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur für<br />
die Förderung, der Lotto-Stiftung Rheinland Pfalz, der<br />
VSe Stiftung, sowie der Fix-Stiftung und der VR Bank Südpfalz.<br />
ich danke auch allen Teilnehmern meiner Slam-Seminare,<br />
die meine Vision teilen und allen Studierenden,<br />
die den Slam in <strong>Landau</strong> so begeistert mittragen. Denn<br />
mal ganz ehrlich: Ohne Publikum würde solch eine Veranstaltung<br />
doch nur halb so viel Spaß machen – für die<br />
Organisatoren wie die Slammer.<br />
PD Dr. Anja Ohmer<br />
Leiterin des Zentrums für<br />
Kultur- und Wissensdialog
Grußwort der Lotto Rheinland-Pfalz Stiftung<br />
innovation, Kreativität, ungewöhnliche Wege und neue ideen – das sind Schlagworte, mit denen<br />
man sich heutzutage gerne schmückt. Denn wer möchte nicht modern und innovativ sein? Wer nicht<br />
mit der Zeit geht, geht mit der Zeit. Dann ist man „old fashioned“ oder ganz einfach von gestern. Und<br />
für die so begehrte junge Zielgruppe nicht interessant.<br />
Die Lotto Rheinland-Pfalz Stiftung steht mit beiden Beinen mitten im Leben, im Hier und Jetzt. Sie<br />
wurde gegründet, um sozialen Projekten zu helfen, ist immer da, wenn sie im Brennpunkt der Not<br />
gerufen wird. Sie ist aber auch da, wenn es darum geht, neue Wege zu gehen und kreative innovationen<br />
zu unterstützen.<br />
Die erste rheinland-pfälzische und saarländische Landesmeisterschaft im Poetry Slam ist so ein Beispiel.<br />
Hier stehen junge Menschen im Mittelpunkt, die eine moderne Kunstform betreiben. Junge<br />
Menschen, die dadurch einen Zugang zu Literatur und Kunst erhalten. Die ihre Talente entdecken<br />
und auf diese besondere Art und Weise ausdrücken. es geht aber vor allem auch darum, dass mit<br />
dem Poetry Slam positive energie erzeugt wird. eigene gedanken oder erlebnisse werden in besonderer<br />
Weise thematisiert, in eine moderne Kunstform<br />
verwandelt und so verarbeitet.<br />
vorwort<br />
Poetry Slam ist reine Kunst, nicht nur gedankengut in Hip-<br />
Hop-Reimen oder Dada-Ausdrücken. Mit dem Poetry Slam<br />
erhalten junge Menschen die Möglichkeit, sich so auszudrücken,<br />
wie sie es wollen. Bei den Landesmeisterschaften wird<br />
kein neuer goethe, Fontane oder Brecht gesucht. Hier steht<br />
etwas anderes im Mittelpunkt: die Kunst der neuen generation<br />
einem breiten Publikum verfügbar, Kreativität greifbar<br />
zu machen.<br />
Den Poetry Slam zu fördern – das passt zur Lotto Rheinland-<br />
Pfalz Stiftung wie der Faust zu goethe.<br />
Magnus Schneider<br />
Vorstandsvorsitzender der Lotto Rheinland-Pfalz Stiftung
Grußwort der VSE-Stiftung<br />
Was sagt man der Jugend nicht alles nach: die SMS-generation spricht nur noch in Abkürzungen;<br />
die Jungen lesen nicht mehr; kein interesse an Literatur und Kultur ... was ist nur aus dem Land der<br />
Dichter und Denker geworden.<br />
Wer so denkt, hört nicht richtig hin. Denn die Jungen haben etwas zu sagen, sie sagen es nur anders<br />
- und wir hören weg. es wird Zeit hinzuhören, zuzuhören. Und wer das tut, wird erstaunt feststellen,<br />
dass die junge generation in der langen Tradition des Dichterwettstreits eine neue Kunstform geschaffen<br />
hat: POeTRY SLAM.<br />
Das sind selbst geschriebene Texte, die frei vor Publikum vorgetragen werden. Wer sich das traut,<br />
traut sich was. Poetry Slam schafft das, woran viele Lehrer gescheitert sind. es weckt interesse an<br />
Sprache und Literatur, schärft die Ausdrucksfähigkeit, schafft Lesekompetenz und Selbstvertrauen.<br />
Während die einen noch die Nase rümpfen, haben andere das Potential dieser Kunstform längst<br />
erkannt. im Fernsehen – z.B. auf WDR, SWR und ARTe- gibt es festen Sendeplätze und auch in den<br />
Hochschulen steht dieser moderne Dichterwettstreit längst auf dem Lehrplan.<br />
Die VSe-Stiftung unterstützt die erste Landesmeisterschaft<br />
Rheinland-Pfalz / Saarland im Poetry Slam, weil diese junge<br />
Kunstform der Bildung und kulturellen Weiterentwicklung<br />
dient. Weil junge Menschen hier ihre eigene Tonart<br />
herausfinden können und damit eine Orientierung für ihr<br />
künftiges Leben. Unsere gesellschaft braucht junge Leute,<br />
die auch gegen Widerstände ihren Weg gesucht und gefunden<br />
haben.<br />
Dr. Hanno Dornseifer<br />
Vorsitzender des Beirates der VSe-Stiftung
Liebe Freunde des <strong>Landau</strong>er Poetry-Slams,<br />
„Jeder Menschen hat etwas, das ihn antreibt.“ ist der Slogan der genossenschaftlichen Bankengruppe.<br />
„Unabhängig bleiben.“, „Träume wahr machen.“ oder „Den Laden schmeißen.“ sind Antriebe unserer<br />
Kunden. Der Antrieb unserer Bank ist natürlich, die Wünsche und Ziele unserer Kunden zu<br />
erfüllen. Aber uns treibt noch viel mehr an: Als regionales Unternehmen möchten wir uns für die<br />
Menschen hier engagieren, die Region beleben und den hohen Freizeitwert erhalten.<br />
engagement hat viele Facetten! Mit der Reihe „Literatur jetzt!“, allen voran den Poetry-Slams, wurde<br />
die kulturelle, literarische Szene in <strong>Landau</strong> – gerade für junge Menschen – ungemein belebt. 2008<br />
auf kleiner Bühne begonnen, ist der Poetry-Slam in <strong>Landau</strong> jetzt Austragungsort der Landesmeisterschaften.<br />
Wir sind stolz darauf, dieses besondere Projekt von Anfang begleiten und fördern zu<br />
dürfen.<br />
vorwort<br />
Poetry-Slam ist für mich deshalb etwas Besonderes, weil<br />
in gerader, direkter und anspruchsvoller Weise Botschaften<br />
den gebannten Zuhörern zugerufen werden. Mit Begeisterung<br />
und Leidenschaft agieren dabei die Slammer.<br />
<strong>Landau</strong> ist begeistert! ich danke Frau Dr. Ohmer für diese<br />
tolle initiative und wünsche allen Besucherinnen und Besuchern<br />
und vor allem den Slammern viel Freude an den<br />
Veranstaltungstagen.<br />
Christoph Ochs<br />
Vorsitzender des Vorstandes der VR Bank Südpfalz eg
Liebe Poetry-Slammer,<br />
liebe gäste der Landesmeisterschaften, liebe Organisatoren,<br />
die Teilnehmer an diesem Wettbewerb haben keine leichte Aufgabe: selbst verfasste Texte innerhalb<br />
einer bestimmten Zeit in Form einer Performance vortragen, dabei alle Formen moderner Literatur<br />
und Sprachkunst einfließen lassen und gleichzeitig im Wettstreit mit anderen Poeten um die Gunst<br />
des Publikums stehen.<br />
Jede Form der Kunst entwickelt sich weiter. Auch wenn es wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist,<br />
so kann Poetry Slam als das derzeitige ende einer langen entwicklung angesehen werden, einer entwicklung<br />
vom Dichterwettstreit der Antike über das Mittelalter bis heute. Sind die heutigen Poetry-<br />
Slammer damit in einer Linie mit Homer, Sappho, Hesiod, Walter von der Vogelweide und Wolfram<br />
von eschenbach zu sehen? Der Dichterwettstreit war in der Antike eine olympische Disziplin. Wird<br />
der Poetry Slam auch diese Tradition irgendwann aufgreifen?<br />
Nach <strong>Landau</strong> kam der Poetry Slam durch Dr. Anja Ohmer im Winter 2008. in den Seminarräumen<br />
der <strong>Universität</strong> dürfen sich die Studierenden ausprobieren und lernen zugleich, wie sie den Slam in<br />
ihrem späteren Beruf im Lehramt anwenden können. Die Fix Stiftung <strong>Landau</strong> freut sich, nun Teil des<br />
Brückenschlags zwischen der Ausbildung wissenschaftlichen Nachwuchses und der gelebten Kunstpraxis<br />
zu sein. es ist auch ein Brückenschlag zwischen dem <strong>Universität</strong>sbetrieb und dem Kulturleben<br />
der Stadt <strong>Landau</strong>.<br />
Bereits beim ersten öffentlichen <strong>Landau</strong>er Poetry Slam war der Zustrom riesengroß, über 800 Besucher<br />
kamen in das Universum Kino. inzwischen ist der <strong>Landau</strong>er Poetry Slam der größte und erfolgreichste<br />
seiner Art in Rheinland-Pfalz. Um so schöner ist es deshalb, dass gerade die ersten Landesmeisterschaften<br />
für Rheinland-Pfalz und das Saarland hier in <strong>Landau</strong> ausgetragen werden.<br />
Wir gratulieren Frau Dr. Ohmer und allen Beteiligten zu dieser wunderbaren erfolgsgeschichte und<br />
wünschen, dass die ersten Landesmeisterschaft<br />
im Poetry Slam ein<br />
großer erfolg werden. Den Poeten<br />
wünschen wir einen tollen Wettkampf<br />
und den vielen Besucherinnen<br />
und Besuchern unterhaltsame<br />
Stunden mit vielfältigen Darbietungen.<br />
Heiner Moser und<br />
Dr. Andreas Hüsenbeck<br />
Vorstand der<br />
Karl Fix-Stiftung <strong>Landau</strong>
DIE ERÖFFNUNGSG
ALA<br />
HAZEL BRUGGER<br />
LAURIN BUSER<br />
ANDY STRAUSS<br />
HAZEL BRUGGER<br />
NIKITA GORBUNOV<br />
LAURIN BUSER<br />
ANDY STRAUSS<br />
JAN KOCH<br />
HANZ N‘ROSES<br />
NIKITA GORBUNOV<br />
HAZEL BRUGGER<br />
BENJAMIN BURKARD<br />
JAN KOCH<br />
LAURIN BUSER<br />
HANZ N‘ROSES<br />
ANDY STRAUSS<br />
BENJAMIN BURKARD<br />
NIKITA GORBUNOV<br />
JAN KOCH<br />
HANZ N‘ROS<br />
BENJAMIN BURK
LAURIN BUSER (BASEL/CH) - Slammer<br />
Laurin Buser ist „deutschsprachiger U20 Poetry Slam Champion 2010“,<br />
wie auch zweifacher Schweizermeister. Seine Texte sind rhythmisch,<br />
spontan und voller schneller Szenenwechsel. Seit 2 Jahren ist er zusammen<br />
mit Musikern und dem Programm „Earth Shaking“ auf verschiedensten<br />
Kleinkunstbühnen anzutreffen. Ansonsten ist Laurin als Schauspieler,<br />
Moderator und Rapper unterwegs. (Foto: Privat)<br />
HAZEL BRUGGER (ZÜRICH/CH) - Slammerin<br />
Hazel Brugger wurde unter kalifornischer Badewettersonne geboren,<br />
biss sich anschließend selbst die Nabelschnur durch und warf sie dem<br />
entbindenden Arzt um die Ohren. So zumindest das Gerücht.<br />
Danach von den Eltern bis auf Weiteres für immer in die Schweiz geschleppt.<br />
Heute ist sie rund zweimal die Woche auf Slambühnen in der<br />
Schweiz oder in Deutschland mit brutal-absurden, manchmal auch absurd-brutalen<br />
Texten anzutreffen. Abseits der Bühne liebt sie es, Haushaltsgeräte<br />
zu reparieren und von ihrem Hund im Apportieren geschlagen<br />
zu werden. Sollte kein russischer Zar sie jemals ehelichen wollen, so<br />
hofft sie doch sehr, dass das mit ihrem Philosophie- und Physikstudium<br />
etwas wird. (Foto: Privat)<br />
ANDY STRAUSS (MÜNSTER) - Slammer<br />
Was nun sollen wir noch zu Herrn Strauß sagen? Er ist einer der umtriebigsten<br />
Bengel der Poetry Slam Szene. Sein Stil ist dubios und eigen. Derzeit<br />
ist er amtierender Poetry Slam Champion unserer nordrheinwestfälischen<br />
Nachbarn, schrieb, obwohl er an mindestens 20 Tagen des Monats auf der<br />
Bühne steht, schon 6 Bücher (in vier Jahren) und nimmt häufig an Benefiz-<br />
Box-Veranstaltungen teil. Das literarische Schwergewicht unter den Federgewichtsboxern.<br />
Web: www.establishmensch.de / (Foto: Melissa Hötger)<br />
JAN KOCH (BERLIN) - Liedermacher<br />
Jan Koch strandete nach seinem Studium Ende 2005 in Berlin. Dort traf er den<br />
folgenschweren Entschluss Liedermacher zu werden und legte die klassische<br />
„Karriere“ hin: Erste Bühnenversuche mit eigenen Songs, dann diverse Jobs,<br />
u.a. als Bauarbeiter, um die erste CD zu finanzieren. Durch diese verschaffte<br />
er sich in der Songwriterszene Respekt und tourt seitdem regelmäßig mit seinen<br />
Werken über die Bühnen und Kulturfestivals im deutschsprachigen Raum.<br />
Seinen melancholisch-ironischen Stil bezeichnet Koch selbst als „Soundtrack<br />
für die schwierigen Zeiten“. Sein mittlerweile viertes Album trägt den Titel „Im<br />
falschen Café“. Heute lebt Jan Koch in Brandenburg. Web: www.jankoch.org /<br />
(Foto: Hendrik Schneller)
HANZ N‘ROSES (STUTTGART/LUDWIGSBURG) - Slam-Team<br />
Alexander Willrich und Hanz bilden das Slam-Team „Hanz N‘ Roses“.<br />
Der eine ist als Lehrer ins bürgerliche Leben abgerutscht, der andere<br />
hat den sicheren Weg eingeschlagen und ist freier Künstler, Moderator<br />
und Veranstalter. Einer ein ehemaliges Zonenkind, der andere ein<br />
Schwabe. So verschieden sich ihre Biografien lesen, so ähnlich sind<br />
sie sich, wenn sie auf Bühnen stehen, gemeinsam moderieren oder<br />
ihre Team-Texte performen. Die haben sie in über 75 Team-Auftritten<br />
ausgefeilt. Inhaltlich beleuchten die beiden Schrägfrisurjünger meist<br />
Alltagssituationen und ihre Generation. Web: www.alexwillrich.de /<br />
www.poetryhanz.de / (Foto: Privat)<br />
BENJAMIN BURKARD (LANDAU) - Action-Painter<br />
Mit der Malerei und auch im Bereich des Live Painting ist der aus Kandel<br />
stammende Künstler Benjamin Burkard aktiv. In seinen Bilder kombiniert<br />
dieser Mensch und Maschine zu einem malerischen Komplex, welche<br />
die Gratwanderung zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion<br />
meistert. Anders als dort, verbleibt der Künstler im Live Painting, also<br />
der malerischen Performance vor Publikum, welche er dieses Jahr auch<br />
als Untermalung im wahrsten Sinne interdisziplinär zur Lyrik auf der Poetry<br />
Slam Meisterschaft zeigt.<br />
Motivlich angelehnt an die Protagonisten der Lyriken malt dieser stets<br />
im Hintergrund ein ca 9 x 2 Meter großes Bild, welches versucht alle einzelnen<br />
Slammer während der Veranstaltung auf der Bühne malerisch zu<br />
vereinen. Web: www.benjamin-burkard.de / (Foto: Privat)<br />
NIKITA GORBUNOV (STUTTGART) - Performance-Lyrik, Live-<br />
Höspiele und melancholisches Songwriting mit Gangsterrap-Einflüssen<br />
Nikita Gorbunov wird in Moskau geboren und im Zuge der Wende bis nach<br />
Stuttgart gespült. Seine ersten Zeilen rotzt er noch als Rapper aufs Blatt, bis<br />
ihn schließlich die aufkeimende „Poetry-Slam“-Szene in ihren Bann zieht.<br />
Gleich zwei monatliche Dichterwettkämpfe in Stuttgart und Esslingen veranstaltet<br />
und moderiert der studierte Tontechniker heute - und ganz nebenbei<br />
ist Nikita auch noch Mitbegründer der Stuttgarter Lesebühne „7PS“.<br />
Auf der Bühne kocht Nikita künstlerischen Borschtsch. Die unverschämten<br />
Sprüche aus dem Rap, die lyrische Performance der Slam-Poesie und seine<br />
Geschichte als Einwanderer in Deutschland verquirlt er mithilfe abgedrehter<br />
Effekte zu einem dichten, duftenden Eintopf. Zynische Scherze schwimmen<br />
darin, Erbsen, Möhren, Sounds, klein geschnittener Zeitgeist und passierte<br />
Heimat. Gereicht wird das ganze in hübsch kantigen Förmchen: als Song,<br />
als Kurzgeschichte, als Rap-Ballade oder auch als skurriles Live-Hörspiel. Das<br />
macht satt und schickt gewaltig. (Foto: Privat)
DIE SLAMMER
ALINE ALINE MATHIEU MATHIEU<br />
ANDREAS HÖFLER<br />
BERENIKE BÄR<br />
DANIEL WANGER WAGNER<br />
DER DER JESKO<br />
EVA EVA STEPKES<br />
FELIX FELIX BARTSCH<br />
FRANCIS KIRPS<br />
GEDEON HESCH<br />
INDIANA JONES JONAS<br />
LEA LEA FUHS<br />
MARK MARK HEYDRICH<br />
MARVIN RUPPERT<br />
MATT SION<br />
NECIP NECIP TOKOGLU<br />
NEKTARIOS VLACHOPOULOS<br />
PAUL PAUL GILIUS<br />
PHILIPP HEROLD<br />
SCHUNKE III<br />
WORTARTIG<br />
YANNIK SCHEURER
ALINE MATHIEU<br />
Aline Mathieu kam 2010 in Saarbrücken zum Poetry Slam und stand<br />
bisher vorwiegend in Saarbrücken und Trier auf der Slambühne. Jetzt<br />
ist sie zum ersten Mal bei einer überregionalen Veranstaltung als Teilnehmerin<br />
dabei und eine der beiden Vertreterinnen unseres kleineren<br />
Bundeslandes bei den Meisterschaften. (Foto: Privat)<br />
BERENIKE BÄR<br />
ANDREAS HÖFLER<br />
„Guten Abend, mein Name ist Andreas Höfler und ich<br />
bin Chemiker.“ Mit diesen Worten beginnt der Mainzer<br />
Slammer gerne seine Texte. Eigentlich hat er Chemie<br />
und Deutsch an der <strong>Universität</strong> Mainz studiert. Seit er<br />
2004 eine Schreibwerkstatt an der <strong>Universität</strong> besucht<br />
hat, ist er dem Slam verfallen und nun schon seit über<br />
sieben Jahren auf großen und kleinen Bühnen unterwegs.<br />
Chemiker und Germanist ist er mittlerweile<br />
nicht mehr. Er verdingt sich seinen Lebensunterhalt als<br />
selbstständiger Eventmanager und DJ und ist damit neben<br />
dem Poetry Slam in ganz Deutschland unterwegs.<br />
Auch wenn der Terminkalender als Eventmanager und<br />
Vater einer kleinen Tochter oft sehr voll ist, gehört das<br />
Schreiben nach wie vor zu seinem Leben. (Foto: Privat)<br />
Berenike Bär, die gerade die zweite 0 gepackt hat, stammt aus dem wunderschönen<br />
Boppard am Rhein. Dass sie jetzt auf der falschen Seite des Flusses lebt, hindert sie<br />
nicht daran, sich als Mainzerin zu fühlen. Ums Fühlen geht es auch in ihren Texten.<br />
Ob es jetzt das Im-System-nicht-wohlfühlen, ein Wie-es-ist-sich-als-Baum-zu-fühlen<br />
oder ein altmodisches Schmetterlinge-im-Bauch-fühlen ist. Am Wohlsten fühlt sie<br />
sich hinter der Bühne, nachdem sie mit ihrem Text durch ist. In jungen Jahren zur<br />
Lyrik gefunden, ist sie noch frisch in der Slam-Szene und bisher nicht allzu viel und<br />
nicht allzu weit vom Heimatnest unterwegs, daher auch ganz aufgeregt, an den<br />
Landesmeisterschaften teilnehmen zu können. (Foto: Privat)<br />
DER JESKO<br />
der Jesko hatte 2007 erstmalig in <strong>Koblenz</strong> Kontakt mit Poetry Slam. Nach seinem<br />
studiumsbedingten Umzug nach Halle vertiefte sich diese Leidenschaft und er<br />
trat öfter auf Slam-Bühnen auf. Meistens dort, wo er gerade wohnt oder sich aufhält.<br />
Da kommt im Laufe der Zeit aber einiges zusammen und Jesko stand mittlerweile<br />
ungefähr 150 Mal in ganz Deutschland mit seinen Texten auf der Bühne.<br />
Im Februar erschien eine CD seines Bandprojekts „Fremdgang“. Das Album<br />
„Utopía“ verbindet Poetry Slam mit Rap, Singer/Songwriter und Pianobeats und<br />
ist über den Sprechstation Verlag erhältlich. (Foto: Privat)
EVA STEPKES<br />
Seit gut einem Jahr mischt eine junge Dichterin aus Mainz die Poetry<br />
Slam Szene auf: Mit irgendetwas zwischen Kleinmädchenlyrik und Altherrenprosa<br />
bereist Eva Stepkes (21) ganz Deutschland und begeisterte<br />
bisher schon Zuschauer auf über 70 Bühnen. So erkämpfte sie sich in<br />
diesem Jahr nicht nur die Teilnahme an den ersten Landesmeisterschaften<br />
sondern konnte sich auch ein Ticket zu den deutschsprachigen Meisterschaften<br />
2012 in Heidelberg und Mannheim sichern.<br />
Die Herausforderung, selbst geschriebene Lyrik zu performen, trieb sie<br />
auf die Bühne. Die vielen neuen Freunde, die sie fand, sorgten für den<br />
nötigen Suchtfaktor, das Feedback des Publikums und die Vielseitigkeit<br />
des Slams für die Langzeitmotivation. All das lässt sie neben Uni und<br />
Arbeit mindestens zwei Mal pro Woche auftreten. (Foto: Privat)<br />
FELIX BARTSCH<br />
Der Nachname klingt eigentlich hart, aber er ist ja doch ein ganz Netter<br />
eigentlich. Geboren wurde er irgendwann und seit Februar 2011 bewegt<br />
er sich mehr oder weniger auf Slambühnen, jedoch wirklich unterwegs<br />
ist er erst seit Oktober 2011. Mittlerweile hat er es dann doch auf<br />
ungefähr 100 Auftritte gebracht, mal vor 3, mal vor 500 Leuten. Mal mit<br />
Hotel und Aftershowparty, mal mit Bier von der Tanke auf einem Boden.<br />
Mal erfolgreich, mal mit Prügel und boshafter Nachrede. Es ist eben alles<br />
nur ein Spiel. (Foto: Privat)<br />
FRANCIS KIRPS<br />
Francis Kirps, geboren und aufgewachsen in Walferdingen/Luxemburg, lebt<br />
und arbeitet in Lintgen. 2000 und 2001 gewann er jeweils den zweiten Preis<br />
beim Concours Littéraire National. Seit 2003 regelmäßige Auftritte auf Poetry<br />
Slams und Lesebühnen im gesamten deutschsprachigen Raum. Vier Teilnahmen<br />
an den deutschsprachigen Poetry Slam-Meisterschaften. Gründungsmitglied<br />
und Redakteur der seit 2004 in Bonn erscheinenden Literaturzeitschrift<br />
EXOT (www.exot-magazin.de). Mit-Veranstalter des ersten international besetzten<br />
Poetry Slam in Luxemburg (2007) und Gründungsmitglied und Organisator<br />
(zusammen mit Claudine Muno und Christian Happ) der einzigen<br />
Lesebühne Luxemburgs, die seit 2010 regelmäßig im Café-Théatre Rocas<br />
stattfindet.<br />
Im März 2012 erschien der Erzählungsband „Planet Luxemburg (und andere<br />
komische Geschichten)“ im Verlag Andreas Reiffer.<br />
Web: www.verlag-reiffer.de / (Foto: Privat)
GEDEON HESCH<br />
Gedeon Hesch schreibt Texte, seit er einen Stift halten kann. Nachdem er in<br />
verschiedenen Bands spielte, entdeckte er im März 2011 das Slammen für<br />
sich und reiste von Kaiserslautern aus zu ca. 40 Auftritten durch die Republik.<br />
Jetzt vertritt er den Mainzer Poetry Slam „reSlam the Q-Kaff“ bei den<br />
ersten Landesmeisterschaften von Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Gedeon<br />
ist Schlagzeuger und Moderator des Kuseler PoetryKUS. (Foto: Privat)<br />
LEA FUHS<br />
INDIANA JONAS<br />
Unter dem Pseudonym „Indiana Jonas“ ist der Shootingstar aus <strong>Landau</strong><br />
in der deutschsprachigen Slam-Szene längst kein Unbekannter mehr.<br />
In weit über 100 Auftritten überzeugte Jonas mit seinen meist humorvollen<br />
Texten, die allerdings selten einen nachdenklichen Unterton<br />
vermissen lassen. Und das ist das Geheimnis seines Erfolgs: Er spricht<br />
mit seiner extrovertierten Performance fast alle Zuhörer im Publikum<br />
an, sowohl diejenigen, die sich hauptsächlich „bespaßen“ lassen wollen,<br />
als auch diejenigen, die einen tieferen Sinn in den Texten suchen.<br />
Indiana Jonas ist fester Autor und Gründungsmitglied der Aalener Lesebühne<br />
„Lies, du Opfer!“. (Foto: Lena Hofhansl)<br />
Übertrieben neugierige Studentin, die scheinbar nichts besseres zu tun hat,<br />
als sich in zwei Fächern parallel plus Sprachkurs einzuschreiben. Studium als<br />
Hauptgang, Poetry Slam als Nachtisch, könnte man sagen; das Slammen hat<br />
schon viele Abende mit kulturellem Zucker gesüßt. Viele Slammer sind Reisende,<br />
Lea ist eher Stubenhocker und zockelt regelmäßig zum Trierer Slam<br />
oder „Kunst gegen Bares“ - beides Events, die vor ihrer Haustür stattfinden.<br />
Sehr praktisch! Weitere Slams hat sie in Lorsch, Frankfurt, Wiesbaden und<br />
Raversbeuren besucht; oft selbst teilgenommen. (Foto: Privat)<br />
MARK HEYDRICH<br />
Mark Heydrich, Jahrgang 1977, stammt aus Zweibrücken, Rheinland-Pfalz. Nach<br />
einer Maler- und Lackiererlehre studierte er Freie Kunst, Mixed Media an der HBK<br />
Saar in Saarbrücken. Seit 1998 hat er hunderte von Poetry Slams und Lesungen<br />
im gesamten deutschsprachigen Raum absolviert. Seit 2007 ist er im Vorstand<br />
des saarländischen Schriftstellerverbands tätig. 2008 erschien sein erster Erzählungsband<br />
„Der Körper im Gebirge – Prosa 2003-2007“ im Verlag „Topicana“. Ein<br />
Jahr später wurde ihm das Förderstipendium der Landeshauptstadt Saarbrücken<br />
für Literatur verliehen. Er ist zudem Mitglied im Literaturwerk Rheinland-Pfalz-<br />
Saar e.V., dem Künstlerbund „Gruppe Otto“und betreibt seit 2011, zusammen<br />
mit Francis Kirps, die Saarbrücker „Dichterdschungel“ Lesebühne im Theater im<br />
Viertel. Mark Heydrich lebt in Saarbrücken. (Foto: Privat)
MARVIN RUPPERT<br />
Der Protagonist in vielen Geschichten Marvin Rupperts ist ein sympathischer<br />
Trottel, der aus Marburg kommt, Locken hatte und Heuschnupfen<br />
hat, stricken kann und 2009 (Einzel) und 2011 (Team) hessischer Poetry<br />
Slam Meister geworden ist. Manchmal haben diese Geschichten autobiografische<br />
Elemente. (Foto: Tanja M. Gleiser)<br />
MATT SION<br />
Der englischsprechende Poet beschloss aus Road Island in ein Städtchen<br />
im Pfälzerwald zu ziehen und residiert nun in Kusel. Mit viel Performance<br />
zeigt er, wie lebendig Gedichte und das Gesprochene Wort<br />
sein können. Wer ihn nicht versteht spürt ihn – damit verkörpert er den<br />
in der Szene geläufigen und gelebten Leitsatz „if you don’t understand<br />
the poem – feel it!“. Er ist eine wahre Bereicherung für die Rheinland-<br />
Pfälzer Slamszene. (Foto: Privat)<br />
NECIP TOKOGLU<br />
Necip Tokoglu ist fast schon ein Urgestein der deutschen Slam-<br />
Szene. Im Westerwald groß geworden, hat ihn diese, für Migrationshintergründige<br />
Menschen unwirkliche Gegend geprägt. Das<br />
verarbeitet Necip oft auf Bühnen in seinen „türkischen Heimatgeschichten<br />
aus dem Westerwald“. Er reiste damit bereits erfolgreich<br />
durch den gesamten deutschsprachigen Raum und kehrt<br />
nun für die Rheinland-Pfälzisch-/Saarländischen Poetry Slam-<br />
Landesmeisterschaften zu den Wurzeln zurück. (Foto: Privat)<br />
NEKTARIOS VLACHOPOULOS<br />
Nektarios Vlachopoulos entdeckte im Jahr 2008 Poetry Slam für sich und bereiste<br />
seitdem den gesamten deutschsprachigen Raum, um dort mit seinen<br />
Texten auf Bühnen zu stehen. Er versteht sich wie kaum ein zweiter darauf,<br />
pointiert und geistreich auf die alltäglichen Dinge des Lebens hinzuweisen.<br />
Der amtierende deutschsprachige Poetry Slam-Meister ist Rekordteilnehmer<br />
und -sieger des Poetry Slam <strong>Landau</strong> und vertritt die Stadt bei den ersten<br />
Rheinland-Pfälzisch-/Saarländischen Landesmeisterschaften im Poetry Slam.<br />
(Foto: Uwe Lehmann)
PAUL GILIUS<br />
Paul Gilius kam mit fünf Jahren nach Deutschland. Nach dem Ende der<br />
schulischen Laufbahn, absolvierte er eine Ausbildung zum Buchhändler<br />
und studiert nun seit März dieses Jahres an der Hochschule der Medien<br />
in Stuttgart. Mit seiner Affinität zu Sprache und Geschichten hat er sich<br />
vorgenommen, den Literaturbetrieb in Deutschland sowohl als Autor als<br />
auch als Verlagszugehöriger mitzugestalten.<br />
Seine ersten Auftritte bei Slams meisterte er 2009 mit Texten, die er für<br />
eine Schultheatergruppe schrieb. Seitdem versucht er eine Mischung aus<br />
nachdenklichen Erzählungen und humoristischen Wortstellungen auf<br />
die Slambühnen zu bringen. Viele seiner Texte beschäftigen sich deshalb<br />
mit kritischen Themen und Gedanken, verlassenen Erinnerungen oder<br />
einfach nur Wortspielereien, mit denen er den Horizont der Sprache erweitern<br />
möchte. (Foto: Joachim Lindemann)<br />
PHILIPP HEROLD<br />
Der amtierende deutschsprachige U20-Meister im Poetry Slam zog<br />
von Heidelberg nach <strong>Koblenz</strong>, um dort zu studieren. Das hindert<br />
ihn allerdings nicht daran, mit seinen teils humorvollen, teils sehr<br />
nachdenklichen Texten, die sich meist durch sprachverliebte Wortspielereien<br />
und Mehrfachreime auszeichnen, durch den gesamten<br />
deutschsprachigen Raum zu touren und auf Slam- und Lesebühnen<br />
aufzutreten.<br />
Auf der Bühne stand Philipp schon früh, mit 13 hat er angefangen<br />
zu rappen, nach ein paar Jahren wurde ihm das dann allerdings zu<br />
viel „Ellenbogen-Knarren-Kohle-Knarren-Gewalt-oder-Sex“. Nachdem<br />
er an einem Slam-Workshop bei Tobi Heyel teilnahm und bei<br />
seinem zweiten Auftritt den großen U20-Slam im Stuttgarter Theaterhaus<br />
gewann, ebnete sich der Weg. (Foto: Leonie Mühlen)<br />
SCHUNKE III<br />
Ein beleibter Poet mit Humor und Herz. Mitten aus<br />
dem Kuseler Musikanten-Land kommt der Neoromantiker,<br />
welcher mit seinen Gedichten und Geschichten<br />
immer wieder beweist, dass man über die<br />
Liebe und die Liebenden heute noch schreiben kann,<br />
ohne einen Pathetik indizierten Brechreiz auszulösen.<br />
Der Slam-Master der Poetry Slams in Kusel (PoetryKUS)<br />
und Mainz (reSlam the Q-Kaff) veranstaltete<br />
u.a. den ersten „Grill N‘ Poetry Slam“. (Foto: Privat)
DANIEL WAGNER<br />
„Poetry Slam ist für mich das Sahnehäubchen auf dem i-<br />
Tüpfelchen auf der Spitze des Literaturbergs.“<br />
(Foto: BurghofSlam Lörrach)<br />
WORTARTIG<br />
Stefan Unser aka WortArtiG geht selten in den Zoo, weil die wirklich<br />
lustigen Lebewesen eher in Straßenbahnen und auf Arbeit<br />
anzutreffen sind. Er misstraut allen, die ihr Leben nach einem<br />
perfekten Plan A gestalten und staunt über intelligente Menschen,<br />
die glauben, dass bei Projekten mehr entstehen kann, als<br />
die Beschränktheit des Projektmanagements sich vorzustellen<br />
vermag. Lieblingsbuch: ‚Über die Dummheit - Ursachen und Wirkungen‘.<br />
Schreibt seit 2006. Bloggt seit 2008. Slamt seit 2010.<br />
(Foto: Privat)<br />
YANNIK SCHEURER<br />
Ganz frisch in der Szene dabei, ist Yannik Scheurer<br />
bereits preisgekrönt, denn kurz vor seinem ersten<br />
Slam-Auftritt im Mai 2012 wurde er beim Mainzer<br />
Literaturfestival vom Publikum mit dem „Goldenen<br />
Gonzo“, einem Nachwuchspreis, ausgezeichnet.<br />
Die Lust, selbst auf einer Slambühne zu stehen, kam<br />
bereits vor einiger Zeit auf, als Yannik im Rahmen<br />
seines FSJ im Mainzer Unterhaus Künstler wie Philipp<br />
Scharri oder Marc-Uwe Kling betreute, die selbst<br />
im Poetry Slam zu Rang und Namen gelangten.<br />
Nach einem Workshop von Ken Yamamoto Anfang<br />
des Jahres hat ihn das Slam-Fieber endgültig infiziert<br />
und jetzt ist er schon in seinem ersten Jahr bei<br />
den ersten Rheinland-Pfälzisch-/Saarländischen Landesmeisterschaften<br />
am Start. (Foto: Privat)
Schunke III (Montabaur)<br />
FelIx bartSch (neuwIed)<br />
der JeSko (neuwIed)<br />
danIel wagner (bIngen)<br />
nektarIoS VlachopouloS (landau)<br />
Matt SIon (kaISerSlautern)<br />
alIne MathIeu (Saarbrücken)<br />
necIp tokoglu (koblenz)<br />
paul gIlIuS (kuSel)<br />
phIlIpp herold (koblenz)<br />
lea FuhS (trIer)<br />
ModeratIon: alexander wIllrIch (Stuttgart)<br />
Fr 26.10.2012 - 20uhr - IM unIVerSuM 2<br />
VORRUNDE 1
Francis Kirps (Trier)<br />
BereniKe Bär (Mainz)<br />
indiana Jonas (<strong>Landau</strong>)<br />
Marvin rupperT (Mainz)<br />
Gedeon HescH (Mainz)<br />
eva sTepKes (MonTaBaur)<br />
andreas HöFLer (KuseL)<br />
WorTarTiG (BinGen)<br />
MarK HeydricH (saarBrücKen)<br />
yanniK scHeurer (Mainz)<br />
FeLix JenTscH (KaisersLauTern)<br />
ModeraTion: niKiTa GorBunov (sTuTTGarT)<br />
iM universuM 1 - 20uHr - Fr 26.10.2012<br />
VORRUNDE 2
DIE SIEGER<br />
1. Platz: Nektarios VlachoPoulos (landau / 1. reihe 2. v. l.)<br />
2. Platz: DaNiel WagNer (Bingen / 1. reihe 4. v. l.)<br />
3. Platz: Paul gilius (kusel / 1. reihe 3. v. l.)
das publikum<br />
IMpRESSIONEN<br />
staatssekretär walter schumacher<br />
D ie jury
Hazel brugger<br />
laurin buser
nikita gorbunov<br />
IMpRESSIONEN<br />
hanz n‘roses<br />
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FÖRDERER
DAS ZKW<br />
Das ZKW verknüpft die Forschung an den Schnittstellen von Kultur und Technik. Mit der Unterstützung<br />
außeruniversitärer Partner bietet es ein neuartiges Forum zum interdisziplinären Austausch<br />
und dient zugleich als Fenster der <strong>Universität</strong> zur Öffentlichkeit.<br />
Die Forschungsprojekte des ZKW sind an Schnittstellen zwischen den einzelnen Wissenschaften angesiedelt<br />
und gehen Fragen nach, die sich insbesondere aus den Wechselwirkungen von kulturellen<br />
Formationen, technologischen innovationen und gesellschaftlichen Fragestellungen ergeben und<br />
die in fachspezifischer Perspektive allein nicht mehr beantwortet werden können. Das ZKW initiiert<br />
und koordiniert einschlägige Forschungsvorhaben. Kulturschaffende, Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen<br />
aus dem in- und Ausland werden zur gemeinsamen Arbeit an ausgewählten Rahmenthemen<br />
zusammengeführt. Die ergebnisse dieser Arbeit werden in öffentlichen Veranstaltungen<br />
oder Publikationen der interessierten Öffentlichkeit präsentiert.<br />
Die Aktivitätsfelder des ZKW sind Angewandte Kulturwissenschaft in Forschung und Lehre, Kulturelle<br />
Veranstaltungen, fachübergreifende Angebote für Studierende und die Öffentliche Wissenschaft.<br />
Die Arbeit des ZKW besteht darin, Studierenden aller Fakultäten Zugang zu Zusatzqualifikationen zu<br />
ermöglichen, transdisziplinären Kompetenzerwerb zu fördern und interkulturelle Kommunikation<br />
zu verbessern. es ist ein Anliegen des ZKW, die Öffentlichkeit in die wissenschaftliche Lehre und<br />
Forschung mit einzubeziehen. Die Veranstaltungen im Rahmen der Öffentlichen Wissenschaft sollen<br />
dabei einen Dialog zwischen der <strong>Universität</strong> und Bürgerinnen und Bürgern anregen. in diesem Sinne<br />
sieht sich das ZKW auch in der Verantwortung, die Teilhabe der Öffentlichkeit an den ergebnissen<br />
der Wissenschaft auszubauen.<br />
Das ZKW verfolgt die Zielsetzungen:<br />
Den Bildungsauftrag der <strong>Universität</strong> <strong>Koblenz</strong>- <strong>Landau</strong> durch fachübergreifende Forschung und Lehre,<br />
insbesondere durch ein Angebot an kulturellen Veranstaltungen wahrzunehmen. Durch das ZKW<br />
erhalten Studierende einen fundierten einblick in verschiedene kulturwissenschaftliche und interdisziplinäre<br />
Themenbereiche im Spannungsfeld von Kultur, Technik und gesellschaft.<br />
Den Dialog und Austausch zwischen <strong>Universität</strong> und gesellschaft anzuregen und in geeigneten<br />
Formen kultureller Veranstaltungen und Öffentlicher Wissenschaft zu fördern.in Anlehnung an das<br />
angloamerikanische Konzept des „Public Understanding of Science“ versucht das ZKW, mit der Öffentlichen<br />
Wissenschaft einem breiten Publikum komplexe Themen in verständlicher Form nahe<br />
zu bringen. Ziel ist es, die Öffentlichkeit an der Diskussion über neue erkenntnisse und die Folgen<br />
wissenschaftlichen Handelns zu beteiligen und das dafür notwendige kritische Wissen zu vermitteln.<br />
Umgekehrt sollen entsprechend des Verständnisses einer „Wissenschaft im Dialog“ gesamtgesellschaftliche<br />
Fragestellungen und impulse an die Wissenschaft herangetragen und in ihr erörtert<br />
werden.<br />
Homepage: www.uni-koblenz-landau.de/landau/einrichtungen/zkw
Karl Fix<br />
Stiftung<br />
Stiftung<br />
impressum<br />
Festivalleitung:<br />
<strong>Universität</strong> <strong>Koblenz</strong>-<strong>Landau</strong><br />
Zentrum für Kultur- und Wissensdialog (ZKW)<br />
pD Dr. Anja Ohmer<br />
Fortstraße 7<br />
76829 <strong>Landau</strong><br />
E-Mail: ohmer@uni-landau.de<br />
Web: www.zkw-landau.de<br />
Weitere Mitarbeit:<br />
Hanz - www.poetryhanz.de<br />
Grafik / Layout / Satz:<br />
Jörn Weisenberger - www.rore.be<br />
Logo der Landesmeisterschaft:<br />
Simon Höfer - www.vollbartbaby.de<br />
Bildnachweise:<br />
Tanja M. Gleiser (Marvin Ruppert)<br />
Uwe Lehmann (Nektarios Vlachopoulos)<br />
Joachim Lindemann (paul Gilius)<br />
Leonie Mühlen (philipp Herold)<br />
Melissa Hötger (Andy Strauß)<br />
Hendrik Schneller (Jan Koch)<br />
Burghofslam Lörrach (Daniel Wagner)<br />
Lena Hofhansl (Indiana Jonas)<br />
Heike Rost (Doris Ahnen)<br />
Sonstige Fotos: privat<br />
Auflage:<br />
2500 Stück<br />
Druck:<br />
Gemeindebriefdruckerei Groß Ösingen<br />
Rechtliche Hinweise:<br />
1. Die bereitgestellten Informationen sind mit großer<br />
Sorgfalt erstellt worden, Fehler sind jedoch nicht völlig<br />
auszuschließen. Für Schäden durch Nutzung fehlerhafter<br />
oder unvollständiger Informationen haftet das Zentrum<br />
für Kultur- und Wissensdialog (ZKW) nicht.<br />
2. Der Nachdruck und jegliche Verwendung von Text-, Grafik-<br />
oder Bildmaterial, auch nur in Auszügen, ist nur nach<br />
schriftlicher Genehmigung durch das Zentrum für Kultur-<br />
und Wissensdialog (ZKW), respektive der rechtlichen Eigentümer,<br />
erlaubt.