Ausgabe 3/2008 (PDF) - Universität Koblenz · Landau
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3_<strong>2008</strong><br />
Nr. 23<br />
NeuLand<br />
<strong>Landau</strong>er Campuszeitung<br />
Zeichen für Umwelt gesetzt<br />
Kunstaktion über Verhältnis von Mobilität und Natur<br />
Seinen Augen mochte sicherlich<br />
manch ein Fußgänger oder<br />
Autofahrer nicht trauen, als er<br />
Ende Juli den <strong>Landau</strong>er Messplatz,<br />
einen Parkplatz in der<br />
Innenstadt, passierte: Vier aus<br />
Zweigen und Ästen gefertigte<br />
Fahrzeuge parkten eine Woche<br />
lang dort: Ein Oldtimer, ein<br />
Bagger, eine Planierraupe und<br />
ein Traktor. Wo kamen diese<br />
Gebilde her? Und: Was suchten<br />
sie auf dem Parkplatz zwischen<br />
all den alltäglichen Blech-Fahrzeugen?<br />
Die Gebilde waren, wie auch ein<br />
Panzer und eine Rakete, während<br />
einer Projektwoche des <strong>Landau</strong>er<br />
Instituts für Kunstwissenschaft und<br />
Bildende Kunst, des Naturschutzgebietes<br />
Ebenbergs und des<br />
Ferienpasses der Stadt <strong>Landau</strong><br />
entstanden. Kunst-Professor<br />
Diethard Herles und Biologe Dr.<br />
habil. Hans Jürgen Hahn initiierten<br />
dieses konzeptkünstlerische Projekt<br />
„Aus Natur wird Kunst“, um<br />
auf das schwierige Verhältnis zwischen<br />
Menschen, deren mobilisierter<br />
Umwelt und der Natur hinzuweisen<br />
und – ganz im Sinne des<br />
Kunstverständnisses – die Öffentlichkeit<br />
zum Nachdenken anzuregen.<br />
Die Konzeptkunst bildete sich<br />
in den 60er Jahren in den USA<br />
heraus und wurde stark geprägt<br />
von dem Künstler Sol LeWitt. Nicht<br />
das einzelne Werk steht in dieser<br />
Kunstrichtung im Mittelpunkt des<br />
künstlerischen Schaffens, sondern<br />
Kleinteilige Handarbeit: Mit Ästen, Zweigen und Schnüren festigten<br />
Kunststudenten im Naturschutzgebiet Ebenberg sechs Gebilde, die<br />
technisches Gerät darstellen. Hier eine Rakete.<br />
die zugrunde liegende Idee, also<br />
das Konzept. Künstlerisches Vorbild<br />
der Konzeptkunst-Bewegung<br />
war der Franzose und Objektkünstler<br />
Marcel Duchamp, ebenfalls<br />
Wegbereiter des Dadaismus<br />
und Surrealismus.<br />
Die <strong>Landau</strong>er Kunst-Aktion setzte<br />
an den Annehmlichkeiten und den<br />
negativen Aspekten der Mobilität<br />
an: Auto, Bus oder Zug bringt jedermann<br />
schnell und bequem von<br />
A nach B und dank des Fliegers ist<br />
fast jeder Winkel der Welt in weniger<br />
als 24 Stunden zu erreichen.<br />
Doch welchen Einfluss haben Mobilität<br />
und die damit einhergehende<br />
Technisierung auf unsere Umwelt<br />
und somit auf die Natur? Und<br />
wie hängen Menschen, ihre tech-<br />
Neuland 3_08 Seite 1
NeuLand<br />
Fleißige Helfer: Viele Kinder werkten bei dem Kunstprojekt unter<br />
Anleitung angehender Kunstpädagogen mit.<br />
nischen Erfindungen und die natürliche<br />
Umwelt miteinander zusammen?<br />
Ein Sachverhalt, über<br />
den Kunst-Didaktiker Herles und<br />
Naturschützer Hahn die <strong>Landau</strong>er<br />
Öffentlichkeit zum Nachdenken<br />
anregen wollten. Denn ganz klar<br />
ist: Mobilität beeinträchtigt die<br />
Natur: Und: Es zeichnet sich ganz<br />
deutlich ab, dass die für Mobilität<br />
notwendigen Ressourcen wie Öl<br />
nicht mehr lange reichen werden.<br />
Wichtig also, dass die kommende<br />
Generation sich mit dieser Problematik<br />
auseinandersetzt und kreative<br />
Lösungen für künftige Mobilität<br />
sucht. Deshalb war das Projekt<br />
nicht nur für die angehenden Kunstlehrer,<br />
die am <strong>Landau</strong>er Kunst-Institut<br />
studieren, sondern auch für<br />
Kinder aus <strong>Landau</strong> und der Region<br />
geöffnet.<br />
Über die Kunstaktion wollten Herles<br />
und Hahn auch Aufmerksamkeit<br />
für den Ebenberg, ein ökologisches<br />
Kleinod vor den Toren <strong>Landau</strong>s, generieren.<br />
Der Ebenberg, ehemals<br />
genutzt von den französischen<br />
Streitkräften für militärische Übungen,<br />
ist das einzige Nationale<br />
Naturerbe in Rheinland-Pfalz. Insgesamt<br />
nur 33 dieser Schutzgebiete<br />
in Deutschland wurden im<br />
Mai dieses Jahres durch die Deutsche<br />
Bundesstiftung Umwelt übernommen<br />
– ein deutlicher Hinweis<br />
auf die bundesweite Bedeutung des<br />
Ebenbergs für den Erhalt der biologischen<br />
Vielfalt. Der Ebenberg ist<br />
das einzige große Lössgebiet in<br />
Deutschland, das nicht landwirtschaftlich<br />
genutzt wurde und damit<br />
heute eine einzigartiger Artenvielfalt<br />
an Pflanzen und Tieren bietet.<br />
Die Idee, diese Aktion im Naturschutzgebiet<br />
umzusetzen, hat für<br />
Kunst-Experten Herles noch einen<br />
weiteren Grund: Naturschutzgebiete<br />
existieren, so Herles, um Natur<br />
in ihrer ursprünglichen Form zu wahren.<br />
Ihre Aufgabe ähnle denen von<br />
Museen, so der Kunstpädagoge,<br />
die Kunst vor dem Verschwinden<br />
zu bewahren gedenken. Dass Natur<br />
überhaupt geschützt werden<br />
muss, hänge mit der Zerstörung<br />
durch Technisierung zusammen,<br />
spinnt Herles den gedanklichen<br />
Faden weiter. Und dies sei nicht<br />
erst ein Phänomen der neueren<br />
Zeit. Bereits in der Antike wurden<br />
für Kriegsgerät und Schiffsbau<br />
Wälder gerodet. Warum betreiben<br />
Menschen dieses zerstörerische<br />
Werk? Umweltzerstörung ist ein<br />
Resultat mangelnder ästhetischer<br />
Bildung, so die Antwort von Professor<br />
Herles. Er sieht aus diesem<br />
Grund eine ganz wichtige Aufgabe,<br />
die Kunstunterricht in den Schulen<br />
wahrzunehmen habe. Kunsterziehung<br />
müsse heutzutage nicht<br />
nur künstlerische Fähigkeiten fördern<br />
und wichtige Kunsttheorien<br />
vermitteln. Kunstunterricht heute<br />
müsse die ästhetische Bildung der<br />
Schüler und die Auseinandersetzung<br />
mit ästhetischen Fragen im<br />
weitesten Sinne fördern, so die<br />
Forderung von Kunstdidaktiker<br />
Herles. Auch dafür schuf die Aktion<br />
im Naturschutzgebiet öffentliches<br />
Bewusstsein.<br />
Nach der erfolgreichen künstlerischen<br />
Symbiose zwischen Kunst<br />
und Natur planen die beiden Wissenschaftler<br />
für kommenden Sommer<br />
eine neue Aktion im Naturschutzgebiet<br />
Ebenberg. Als Erinnerung<br />
an die diesjährige Aktion<br />
stehen dort noch Panzer und Rakete<br />
zum Verrotten, um auf natürliche<br />
Weise dem Stoffkreislauf wieder<br />
zugeführt zu werden. Die weitern<br />
vier Gebilde wurden nach ihrem<br />
einwöchigen Ausflug auf dem<br />
<strong>Landau</strong>er Parkplatz zur Uni transportiert<br />
und setzen dort weiterhin –<br />
als künstlerische Ausstellungsstücke<br />
– ein Zeichen für die Umwelt.<br />
Neuland 3_08 Seite 2
NeuLand<br />
Europapreis <strong>2008</strong> des Landes<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Auszeichnung für <strong>Landau</strong>er Studierende<br />
Die Initiative „Integriertes Projekt<br />
für Ausländische Studierende<br />
an der Universität in <strong>Landau</strong><br />
(IPAS)“ gehört in diesem Jahr<br />
zu den Preisträgern des Europapreises<br />
des Landes Rheinland-<br />
Pfalz. Das 2002 von deutschen<br />
und ausländischen Studierenden<br />
der Universität in <strong>Landau</strong><br />
gegründete Projekt ist mit dem<br />
dritten Preis ausgezeichnet<br />
worden, der mit 500,- Euro dotiert<br />
ist.<br />
Wollen, dass sich ausländische<br />
Studierende in <strong>Landau</strong> schnell<br />
Zuhause fühlen: Die Mitglieder von<br />
IPAS.<br />
Stolze Preisträger bei der Verleihung des Europapreises in Mainz (links<br />
Vizepräsident Prof. Dr. Eckhard Friedrich mit IPAS-Mitgliedern).<br />
IPAS ist ein Projekt von Studierenden<br />
für Studierende. Die meisten<br />
der IPAS-Mitglieder waren bereits<br />
im Ausland und haben selbst erfahren,<br />
wie schwierig es sein kann,<br />
in einem fremden Land zurecht zu<br />
kommen und sich dort zu integrieren.<br />
Deshalb leistet IPAS seinen<br />
Beitrag dazu, den internationalen<br />
Studierenden das Einleben in <strong>Landau</strong><br />
und besonders an der Universität<br />
zu erleichtern. Jeder ausländischen<br />
Studierende, der sein Studium<br />
in <strong>Landau</strong> beginnt, wird von<br />
IPAS kontaktiert. Die Initiative organisiert<br />
für jeden Austauschstudenten<br />
einen passenden Mentor,<br />
der für eine umfassende persönliche<br />
Betreuung sorgt. Der Mentor<br />
hilft bei den ersten Behördengängen,<br />
führt durch die Uni und<br />
erklärt das deutsche Uni-System.<br />
Gemeinsam werden Stundenpläne<br />
erstellt, Seminare ausgewählt<br />
und Formulare ausgefüllt.<br />
Gleichzeitig will IPAS durch seine<br />
Aktivitäten den Kontakt zwischen<br />
deutschen und ausländischen Studierenden<br />
in <strong>Landau</strong> fördern. In<br />
jedem Semester veranstaltet IPAS<br />
zum Beispiel interkulturelle Work-<br />
shops, landeskundliche Wochenend-Exkursionen<br />
innerhalb<br />
Deutschlands, Wanderungen im<br />
Pfälzer Wald, Ausflüge oder gemeinsame<br />
Besuche von lokalen<br />
Festen. IPAS wird vom Allgemeinen<br />
Studierendenausschuss (AStA)<br />
und dem Akademischen Auslandsamt<br />
bei seiner Arbeit unterstützt<br />
und finanziell gefördert.<br />
Der Europapreis wird seit 1992 für<br />
beispielhafte europäische Aktivitäten<br />
junger Rheinland-Pfälzerinnen<br />
und Rheinland-Pfälzer vergeben. In<br />
diesem Jahr stand der Europapreis<br />
unter dem Motto „Lernen interkulturell<br />
– Austausch an den Hochschulen“.<br />
Neuland 3_08 Seite 3
NeuLand<br />
Zu zweit geht vieles leichter<br />
Tandemprogramm für ausländische Studierende<br />
Margarita Brousos und Eleana<br />
Georgiou sind ein gutes Tandem.<br />
Beide studieren im sechsten Semester<br />
Psychologie am Campus<br />
<strong>Landau</strong> und meistern gemeinsam<br />
die Unwägbarkeiten in Studentenleben<br />
und Alltag. Dabei wäre Eleana<br />
Georgiou aus Athen beinahe in<br />
Berlin und nicht in <strong>Landau</strong> gelandet.<br />
Als sie sich im Vorfeld eines<br />
Auslandsaufenthaltes für <strong>Landau</strong><br />
und gegen das „Berliner Chaos“<br />
entschied, wusste sie noch nicht,<br />
wie positiv sich diese Entscheidung<br />
auszahlen würde: Am 1. April<br />
<strong>2008</strong> fuhr ihr Zug in der Pfalz ein<br />
und wurde bereits erwartet. Im Rahmen<br />
des Mentoring- bzw. Tandem-<br />
Programms des IPAS (Integratives<br />
Projekt Ausländischer Studierender<br />
in <strong>Landau</strong>) hatte sich Margarita<br />
Brousos für ein Mentoring-Training<br />
gemeldet, um einer griechischen<br />
Studentin den Einstieg in das <strong>Landau</strong>er<br />
Campusleben zu erleichtern.<br />
So stand sie bereits am Gleiß, um<br />
Eleana Georgiou in Empfang zu<br />
nehmen und ihr die ersten Schritte<br />
in einem fremden Umfeld zu erleichtern.<br />
Das seit 2002 existierende IPAS<br />
arbeitet eng mit dem Akademischen<br />
Auslandsamt zusammen<br />
und versucht, „internationalen Studierenden<br />
das Einleben hier in<br />
<strong>Landau</strong> und besonders an der Uni<br />
zu erleichtern.“ Die Studierenden<br />
des IPAS bieten zahlreiche Treffen<br />
und Veranstaltungen (Maimarkttreffen,<br />
Wochenendfahrten, Grillabende)<br />
an, die das Tandem-Programm<br />
ergänzen. Die Träger des<br />
Projektes, allesamt Studierende,<br />
haben selbst bereits Auslandserfahrungen<br />
gemacht. Durch eine 1:1-<br />
Betreuung können IPAS-Mentoren<br />
die „Internationals“ optimal unterstützen.<br />
So stand auch Margarita Brousos<br />
Eleana Georgiou bei allen Behördengängen<br />
zur Seite. Die Griechin<br />
hatte bereits sieben Jahre Deutsch<br />
gelernt, Urlaub in Deutschland<br />
gemacht und per E-Mail Kontakt<br />
zu Margarita Brousos aufgenommen.<br />
Die Realität im Behördendschungel<br />
zwischen städtischen<br />
Ämtern, universitären Institutionen<br />
und Vorlesungsverzeichnissen erwies<br />
sich dennoch als wahre Herausforderung.<br />
Ein Zeitplan mit den<br />
wichtigsten Fristen und Terminen<br />
half dem Tandem bei der Organisation.<br />
Doch auch abseits von langen<br />
Universitätsfluren konnte<br />
Margarita Brousos Hilfestellung<br />
leisten. Von der Aufbewahrung und<br />
Übergabe des Schlüssels für das<br />
Wohnheim über Beistand beim Unterzeichnen<br />
des Mietvertrags bis<br />
bin zum Abschluss einer Krankenversicherung<br />
gab es viele Möglichkeiten<br />
für Margarita Brousos, den<br />
Einstieg in Eleana Georgious neuen<br />
Alltag zu erleichtern. Georgiou<br />
betont den „psychologischen Nutzen“<br />
des Mentorings und weiß,<br />
dass ihr die Integration durch die<br />
Hilfestellung im Tandem „sehr leicht<br />
fiel“. Die dringlichsten Erledigungen<br />
hatte das Tandem nach nur<br />
einer Woche getan. Das Schlüsselerlebnis<br />
für die beiden Studentinnen<br />
war allerdings ein anderes:<br />
Seit einem gemeinsamen Shopping-Bummel<br />
entwickelte sich zwischen<br />
Eleana Georgiou und Margarita<br />
Brousos eine enge Freundschaft.<br />
Im nächsten Jahr plant die<br />
<strong>Landau</strong>erin ihrerseits einen Auslandaufenthalt.<br />
Wo? Natürlich in<br />
Griechenland. Die ersten schweren<br />
Wochen in einem fremden Land<br />
werden auch ihr – vielleicht sogar<br />
wiedervereint im griechisch-deutschen<br />
Tandem – mit Sicherheit<br />
leichter fallen.<br />
Die IPASler treffen sich jeden ersten<br />
Montag im Monat um 20:30<br />
Uhr in der „Brauchbar“ (Ecke Ostring/Ostbahnstraße)<br />
und heißen<br />
alle Interessierten herzlich willkommen.<br />
HENNING KÖHLER<br />
Neuland 3_08 Seite 4
NeuLand<br />
„Soft skills“ im modernen Arbeitsleben<br />
13. Arbeitsweltsymposium informierte über Wege zum<br />
beruflichen Karriereerfolg<br />
Groß war erneut die Resonanz<br />
auf das <strong>Landau</strong>er Arbeitsweltsymposium,<br />
das der <strong>Landau</strong>er<br />
Arbeits-, Organisations- und<br />
Wirtschaftspsychologe Prof. Dr.<br />
Fred Müller seit nunmehr 13<br />
Jahren als Austausch zwischen<br />
Wissenschaft und Personalwirtschaft<br />
organisiert. Fest im<br />
Weiterbildungskalender der<br />
Region hat sich die Veranstaltung<br />
mittlerweile etabliert.<br />
Unter dem Motto „Soft Skills“ sind<br />
„Hard Facts“ lockte die in der Reihe<br />
bislang erste Veranstaltung zur<br />
Soft-Skill-Qualifizierung über 70<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
aus Wirtschaft und Wissenschaft<br />
auf den <strong>Landau</strong>er Campus. Denn<br />
auf „Soft Skills“, insbesondere<br />
soziale Kernkompetenzen von Führungskräften<br />
und Mitarbeitern, wird<br />
in der modernen Arbeitswelt immer<br />
stärker Wert gelegt. Sie sind<br />
wichtige karriere- und erfolgs-<br />
fördernden Faktoren, bekräftigt<br />
Arbeitsexperte Müller. Wichtig sei<br />
aber ein systematischer Ansatz bei<br />
sozialen Kompetenztrainings in<br />
Unternehmen und Organisationen:<br />
Ob bei „coaching on the job“ für<br />
Stellenbewerber und ambitionierte<br />
Mitarbeiter, ob bei einer begründeten<br />
Diagnose von Kundenorientierung<br />
und deren Förderung oder<br />
bei coaching-kompetentem Führungsverhalten.<br />
Termin und Thema des 14. Arbeitsweltsymposiums<br />
haben Professor<br />
Müller und sein Team bereits geplant:<br />
Die Veranstaltung findet am<br />
Freitag, 25. September 2009, zum<br />
Thema „Diagnose und Förderung<br />
persönlicher Kernkompetenzen“<br />
statt. Plätze können ab sofort reserviert<br />
und ab dem 2. März 2009<br />
verbindlich gebucht werden. Weitere<br />
Informationen zur Veranstaltung<br />
gibt es online unter<br />
www.uni-landau.de/fb8/pasv.<br />
Herausgeber<br />
Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
der Universität<br />
<strong>Koblenz</strong>-<strong>Landau</strong>,<br />
Campus <strong>Landau</strong><br />
Bürgerstraße 23,<br />
76829 <strong>Landau</strong><br />
Fotos<br />
S.3: IPAS; Alle weiteren: Karin Hiller.<br />
Layout<br />
Bender Mediengestaltung<br />
Impressum<br />
Redaktionsteam<br />
Kerstin Theilmann (verantw.)<br />
Henning Köhler<br />
Kontakt<br />
Kerstin Theilmann<br />
Tel.: 06341/906-219<br />
Fax: 06341/906-236<br />
Email:<br />
theil@uni-koblenz-landau.de<br />
www. neuland.uni-koblenz-landau.de<br />
Redaktionsschluss für die nächste<br />
Neuland-<strong>Ausgabe</strong> ist zu erfragen<br />
beim Redaktionsteam. Unaufgefordert<br />
eingereichte Beiträge haben<br />
keinen Anspruch auf Veröffentlichung.<br />
Die Redaktion behält sich<br />
die Kürzung und Überarbeitung von<br />
Texten vor. Die Meinung einzelner<br />
Autorinnen/Autoren gibt nicht immer<br />
die Meinung der Redaktion<br />
wieder.<br />
Neuland 3_08 Seite 5
NeuLand<br />
Neue Bücher für Uni-Bibliothek<br />
Fachschaft Geographie spendet Schulbücher<br />
Kann stolz sein: Buchspende-Initiatorin Juliane Graupner überreicht<br />
Bibliotheksleiter Michael Schefczik die neuen Geographie-Lehrbücher.<br />
Über neue Schulbücher, Lehrerbände,<br />
Arbeitshefte, Atlanten,<br />
CDs und Experimentierhefte für<br />
das Fach Erdkunde können sich<br />
<strong>Landau</strong>er Studierende des<br />
Lehramts an Haupt- und Realschulen<br />
freuen: Über 40 Werke<br />
im Gesamtwert von rund 1.400,-<br />
Euro spendierte die Fachschaft<br />
Geographie der <strong>Landau</strong>er Universitätsbibliothek.<br />
Die Bücherspende initiiert hat Juliane<br />
Graupner, ehemalige Vorsitzende<br />
der Fachschaft Geographie.<br />
Der angehenden Erdkundelehrerin<br />
war bei den Vorbereitungen auf<br />
Schulpraktika und für ihre Zulassungsarbeit<br />
aufgefallen, dass der<br />
Bestand an Schulbüchern für<br />
Rheinland-Pfalz in der Universitätsbibliothek<br />
nicht mehr dem aktuellen<br />
Stand entsprach. Und genau<br />
die neuesten Schulbücher wollte<br />
Juliane Graupner hinsichtlich der<br />
Aufbereitung demographischer<br />
Themen für ihre Examensarbeit unter<br />
die Lupe nehmen.<br />
Von der Notwendigkeit der Bestandserweiterung<br />
überzeugt, be-<br />
willigte die Fachschaft Geographie<br />
das benötigte Geld. Schließlich,<br />
so das Argument, sei die<br />
Aktion satzungskonform, denn ein<br />
solches Erweiterungsangebot<br />
käme allen Studierenden der Geographie<br />
zugute. Großen Gefallen<br />
an dem studentischen Engagement<br />
fanden auch Michael Schefczik,<br />
Leiter der Uni-Bibliothek,<br />
sowie Juniorprofessor Dr. Bernhard<br />
Köppen und Dr. Michael Horn<br />
von der Abteilung Geographie, mit<br />
denen die Fachschaft die Anschaffungen<br />
abstimmte. Die dem<br />
Institut zur Verfügung stehenden<br />
Buchmittel setzen die beiden Wissenschaftler<br />
sorgsam ein und achten<br />
zunächst darauf, dass die für<br />
ein ordentliches Studium notwendigen<br />
Fachbücher und Zeitschriften<br />
auf aktuellstem Stand sind.<br />
Die Aktualisierung des Schulbuchbestandes<br />
wäre planmäßig frühestens<br />
in zwei Jahren möglich<br />
gewesen.<br />
Dank des Engagements der Geo-<br />
Fachschaft und dem schnellen Katalogisieren<br />
durch die Uni-Bibliothek<br />
kommen die Lehramtsanwärter<br />
schon heute in den Genuss<br />
aktueller Schulbücher, um sich<br />
für ihre Schulpraktika intensiv vorbereiten<br />
zu können. Und mit dieser<br />
Aktion konnte die Fachschaft<br />
neben Ausflügen und geselligen<br />
Veranstaltungen einmal mehr etwas<br />
für das Allgemeinwohl der Studierenden<br />
tun. Ein entsprechender<br />
Aufkleber auf der Innenseite<br />
des Buchdeckels verrät dann<br />
auch jedem Nutzer, wem er das<br />
vorliegende Werk zu verdanken<br />
hat.<br />
Neuland 3_08 Seite 6
NeuLand<br />
Die Forschungsinitiative eröffnet gute<br />
Chancen zur weiteren Profilierung der<br />
Forschung an der Universität<br />
Die Umsetzung des Bologna-Prozesses<br />
und damit verbunden die<br />
Reform der Lehrerbildung in Rheinland-Pfalz,<br />
die Einführung neuer<br />
Bachelor- und Masterstudiengänge<br />
und die dafür notwendigen Akkreditierungsverfahren<br />
sowie der<br />
Bund-Länder-Hochschulpakt 2020<br />
bestimmten häufig die Diskussionen<br />
und Debatten an den Campi<br />
und in den Universitätsgremien. Der<br />
große Erfolg von Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftlern aus<br />
<strong>Koblenz</strong> und <strong>Landau</strong> im Wettbewerb<br />
um Fördermittel der Forschungsinitiative<br />
des Landes ist<br />
dabei etwas in den Hintergrund gerückt,<br />
völlig zu Unrecht wie ich<br />
meine. Doch die dabei eingeworbene<br />
Finanzierung für die Schwerpunktbereiche<br />
Bildungsforschung,<br />
Umweltwissenschaften und Informatik,<br />
insgesamt über 2 Mio. Euro<br />
bis 2011, sind ein entscheidender<br />
Meilenstein auf dem Weg zur weiteren<br />
Profilierung der Forschung<br />
an der Universität.<br />
Seit ihrer Gründung hat die Universität<br />
ihre Drittmitteleinnahmen für<br />
die Forschung kontinuierlich gesteigert.<br />
Dabei ist der Anteil von Mitteln<br />
der Europäischen Union im Vergleich<br />
zu anderen Landesuniversitäten<br />
überproportional hoch.<br />
Ausbaufähig ist hingegen die<br />
grundlagenorientierte, von der Deutschen<br />
Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) geförderte Forschung. Strategisches<br />
Ziel der Universität <strong>Koblenz</strong>-<strong>Landau</strong><br />
ist daher der Aufbau<br />
von Forschungsstrukturen, die es<br />
ermöglichen, auf nationaler und internationaler<br />
Ebene mit größeren<br />
Forschergruppen und Graduiertenkollegs<br />
aufzutreten.<br />
Genau an dieser Stelle können wir<br />
jetzt mit den drei, durch die<br />
Forschungsinitiative geförderten<br />
Schwerpunktsbereichen ansetzen.<br />
Sie dienen auch der Vorbereitung<br />
von DFG-Anträgen für eine Forschergruppe<br />
(Umweltwissenschaften)<br />
und von zwei DFG-Graduierten-Kollegs<br />
(Bildungsforschung<br />
und Informatik).<br />
Das Wissenschaftsministerium<br />
machte von Beginn an deutlich,<br />
dass für die Entscheidung über die<br />
Vergabe der Landesmittel die Begutachtung<br />
durch eine renommierte<br />
externe Expertengruppe ausschlaggebend<br />
sein würde. Deshalb<br />
hatte die Universitätsleitung schon<br />
im Vorfeld entschieden, ein vergleichbares<br />
Verfahren universitätsintern<br />
durchzuführen. Der internen<br />
Ausschreibung folgte eine Begutachtung<br />
der eingereichten Anträge<br />
durch externe Experten. Dabei arbeitete<br />
die Universität mit dem<br />
Evaluationsverbund Südwest zusammen.<br />
Auf Grundlage der Stellungnahmen<br />
dieser Gutachter erfolgte<br />
dann die Entscheidung der<br />
Universitätsleitung über den Gesamtantrag,<br />
der beim Wissenschaftsministerium<br />
eingereicht<br />
wurde. Das Verfahren war zwar<br />
aufwendig, aber der Erfolg im landesweiten<br />
Wettbewerb um die Mittel<br />
der Forschungsinitiative zeigt,<br />
dass wir die richtige Entscheidung<br />
getroffen haben. Inzwischen ist<br />
eine Zielvereinbarung zwischen<br />
Land und Universität geschlossen<br />
worden.<br />
Ziel des Schwerpunkts Bildungsforschung<br />
ist die Förderung des<br />
wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
durch hochwertige Dissertationen<br />
im Rahmen aufeinander bezogener<br />
Forschungsprojekte im Bereich<br />
der Unterrichts- bzw. Lehr-Lern-Forschung.<br />
Das zu Grunde liegende<br />
Konzept gliedert sich ein in die<br />
Bemühungen um eine Neuorientierung<br />
der Bildungswissenschaften,<br />
insbesondere durch eine stärkere<br />
wechselseitige Durchdringung<br />
von Theorie und Praxis in der<br />
bildungswissenschaftlichen Forschung<br />
Innerhalb des Schwerpunkts Umweltwissenschaften<br />
wurde eine interdisziplinäre<br />
Arbeitsgruppe<br />
INTERNANO gegründet, die das<br />
Verhalten und die ökologische<br />
Wirksamkeit synthetischer anorganischer<br />
Nanopartikel und deren<br />
Wechselwirkung mit Schadstoffen<br />
in Boden- und Wassersystemen<br />
untersuchen will, denn die Anwendung<br />
der Nanotechnologie in der<br />
industriellen Produktion wächst<br />
rasant. Bereits heute sind über 300<br />
Produkte auf dem Markt, die mittels<br />
Nanotechnologie hergestellt<br />
Neuland 3_08 Seite 7
NeuLand<br />
oder verbessert wurden, z. B.<br />
selbstreinigende Oberflächen,<br />
Schutzanstriche für Karosserien<br />
oder der Schutz vor ultravioletter<br />
Strahlung in Sonnencremes.<br />
Im Zentrum des Schwerpunkts Informatik<br />
steht die Softwareadaption.<br />
Sie ist nicht nur eine technisch-wissenschaftliche<br />
Herausforderung,<br />
sie ist auch eine ökonomische<br />
Notwendigkeit. Die Entwicklung<br />
komplexer Software ist kostenintensiv.<br />
Diese Kosten amortisieren<br />
sich nur, wenn bestehende<br />
Software einfach auf veränderte<br />
Anforderungen angepasst werden<br />
kann. Die Doktoranden und Doktorandinnen<br />
eines geplanten Graduiertenkollegs<br />
zur Softwareadaption<br />
sollen die Möglichkeit erhalten,<br />
ihre Arbeiten im Rahmen eines koordinierten,<br />
internationalen Forschungsprogramms<br />
durchzuführen.<br />
Wir haben damit einen wichtigen<br />
Meilenstein erreicht, müssen aber<br />
den Weg zur weiteren Profilierung<br />
der Forschung weiter voran schreiten.<br />
Deshalb hat die Universitätsleitung<br />
im Kontext der Forschungsinitiative<br />
auch dafür gesorgt, dass<br />
neue Ideen und Forschungsansätze<br />
heranreifen können, um später<br />
neue profilbildende Schwerpunkte<br />
in der Universität zu bilden. Große<br />
Teile des Forschungsfonds der<br />
Universität werden künftig eingesetzt,<br />
um neue zukunftsweisende<br />
Projekte zu fördern. Anschubfinanzierungen<br />
für geplante Antragstellungen<br />
bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) und<br />
anderen wichtigen Förderern können<br />
hingegen jederzeit beantragt<br />
werden.<br />
PROF. DR. ROMAN HEILIGENTHAL<br />
UNIVERSITÄTSPRÄSIDENT<br />
Geballte Frauen-Power<br />
Mentoring-Programm am Campus <strong>Landau</strong> fördert<br />
Frauen bei Karriereplanung und Berufseinstieg<br />
Erfolgreich endete der erste<br />
Durchlauf des Mentoringprogramms<br />
für Frauen am Campus<br />
<strong>Landau</strong>. Initiiert von Frauenbüro<br />
und Alumni-Netzwerk sollen<br />
mit dieser Initiative Berufsanfängerinnen<br />
vom Know-How<br />
berufserfahrener, erfolgreicher<br />
Frauen profitieren. Aber: Der<br />
Austausch ist keineswegs eine<br />
Einbahnstraße, wie Mentorin<br />
Birgit Fuchs und ihre Mentee<br />
Cornelia Weiss einstimmig betonen.<br />
Als eines von sieben Tandems<br />
haben die beiden Frauen<br />
in der neunmonatigen Projektzeit<br />
voneinander gelernt und<br />
darüber hinaus Freundschaft<br />
geschlossen.<br />
Mentoringprogramme kommen in<br />
der Berufswelt zur Förderung des<br />
Nachwuchses seit geraumer Zeit<br />
zum Einsatz. Zur Steigerung der<br />
Chancengleichheit werden zunehmend<br />
reine Frauenprogramme aufgelegt.<br />
Der <strong>Landau</strong>er Ansatz geht<br />
dabei einen speziellen, neuen Weg:<br />
Sowohl Mentee als auch Mentorin<br />
müssen Absolventin der <strong>Landau</strong>er<br />
Universität sein. Finanziert wurde<br />
das Pilotprojekt vom Ministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend. Ob es nun in eine feste<br />
Programmlinie münden kann, ist<br />
aus finanziellen Gründen derzeit<br />
noch offen. Der Erfolg des ersten<br />
Versuches sowie der Frauenanteil<br />
von gut 70 Prozent unter der <strong>Landau</strong>er<br />
Studierendenschaft spreche<br />
unbedingt für eine Weiterführung<br />
des Mentoringprogramms, so die<br />
beiden Projektorganisatorinnen,<br />
Frauenreferentin Heide Gieseke<br />
und Alumni-Referentin Heidemarie<br />
Komor. Sieben Tandems haben die<br />
beiden Verantwortlichen über neun<br />
Monate intensiv betreut. Das Engagement<br />
und der Zeitaufwand hat<br />
sich gelohnt, wie sich aus dem<br />
Feedback der Tandems schließen<br />
lässt. Einige Mentees haben dank<br />
des Programms einen erstklassigen<br />
Berufseinstieg gefunden.<br />
Wie sie Kind und Karriere miteinander<br />
verbinden kann, war zentrale<br />
Fragestellung, die die Psychologie-Absolventin<br />
und Physiothe-<br />
Neuland 3_08 Seite 8
NeuLand<br />
rapeutin Cornelia Weiss mit ihrer<br />
Mentorin Birgit Fuchs, pädagogische<br />
Leiterin „Betreuen, Fördern,<br />
Wohnen“ des Pfalz-Klinikums in<br />
Klingenmünster, erörterte. Wöchentlich<br />
mailten sich die beiden<br />
Frauen und im vierzehntägigen<br />
Rhythmus stand ein persönliches<br />
Treffen auf dem Programm. Sie<br />
legten gemeinsam Ziele fest, die<br />
sie bis zum Ende der Projektlaufzeit<br />
erreichen wollten. Das Arbeiten<br />
mit einer erfahrenen Mentorin<br />
habe auf alle Fälle den Horizont<br />
erweitert, bekräftigt Psychologin<br />
Cornelia Weiss, die nach einer<br />
zweijährigen Familienphase<br />
nach Abschluss des Studiums ihren<br />
Berufseinstieg plant. Über Birgit<br />
Fuchs erhielt sie die Möglichkeit,<br />
im Pfalz-Klinikum interessante<br />
Gespräche zu führen und in verschiedene<br />
Berufsfelder zu schnuppern.<br />
Im Besonderen fördere das Mentoring-Programm<br />
die Persönlichkeitsentwicklung,<br />
gleichermaßen<br />
für Mentorin als auch Mentee, so<br />
Birgit Fuchs. Und vor allem für die<br />
Mentee sei dies von großer Bedeutung,<br />
stelle die Persönlichkeit<br />
die Klammer zwischen Bildungsbetrieb<br />
und beruflicher Realität dar,<br />
betont Mentorin Fuchs. Bei Cornelia<br />
Weiss mündete der kontinuierliche<br />
und systematische Austausch<br />
in genaue Vorstellungen,<br />
wie ihr beruflicher Werdegang weiter<br />
verlaufen soll: Ihren ersten Beruf,<br />
die Physiotherapie, möchte<br />
Weiss mit der Psychologie verbinden<br />
und so ihre berufliche Nische<br />
finden, z.B. in Form von Entspannungstrainings<br />
für Führungskräfte.<br />
Diese Idee konnte Psychologin<br />
Weiss dank Mentorin Fuchs bereits<br />
im Pfalzklinikum testen. Und:<br />
Der zeitliche Druck, trotz Kind<br />
schnell Karriere machen zu müssen,<br />
hat sich verflüchtigt. „Dass<br />
das Mentoring-Programm ausschließlich<br />
für Frauen ist, und<br />
meine Mentorin auch Kinder hat,<br />
hat mir sehr viel gebracht“, so die<br />
Einschätzung von Mentee Weiss.<br />
Von links nach rechts:1. Reihe: Susan Burkhardt, Gabriele Dlugosch,<br />
Sabine Patsch, Birgit Fuchs, Cornelia Weiss, 2. Reihe: Heide Gieseke,<br />
Claudia Hochdörffer, Sandra Staudenmayer, Gabriele Cierniak, Heidemarie<br />
Komor, 3. Reihe: Marion Schnaudigel, Katharina Stotz, Sabine Wehner,<br />
Anja Isele. (Es fehlen Christina Teichmann und Judith Laux).<br />
Denn: „Frauen haben in vielen Bereichen<br />
die selben Fragen“.<br />
Birgit Fuchs würde sich auf alle<br />
Fälle und gerne wieder als Mentorin<br />
zur Verfügung stellen, trotz des zeitlichen<br />
Aufwandes, den das Mentorinnen-Dasein<br />
mit sich bringt. „Ich<br />
habe Erfahrungen, die ich gerne<br />
weiter gebe“. Und schließlich biete<br />
ein Tandem auch der Mentorin<br />
die Möglichkeit, vieles zu reflektieren.<br />
Außerdem hinkten Frauen in<br />
der Netzwerkgründung Männern<br />
noch weit hinterher. Aber gerade<br />
über persönliche Kontakte ergäben<br />
sich spannende persönliche<br />
und berufliche Chancen, so Fuchs.<br />
Netzwerken steht auch für Heide<br />
Gieseke und Heidemarie Komor<br />
weiterhin ganz oben auf der Agenda.<br />
So sind die Teilnehmerinnen<br />
des Mentoring-Programms auch<br />
über ein eigenes Forum auf der<br />
Netzwerk-Plattform „Xing“ vernetzt.<br />
Die Gruppe wird darüber hinaus<br />
auch in der realen Welt nach Ablauf<br />
der offiziellen Projektphase in<br />
Kontakt bleiben. Das nächste Treffen<br />
soll im November stattfinden.<br />
Die Weiterführung des Programms<br />
wäre für die kommenden Generationen<br />
an <strong>Landau</strong>er Absolventinnen<br />
ganz wichtig. Davon sind die<br />
Organisatorinnen Gieseke und<br />
Komor überzeugt. Denn oft zeichnen<br />
Frauen in ihrer Erinnerung ihre<br />
Berufsbiografie als eine Aneinanderreihung<br />
von Zufälligkeiten nach,<br />
so Frauenreferentin Gieseke. Und<br />
Alumni-Referentin Komor ergänzt:<br />
„Mit dem Programm können Karrieren<br />
<strong>Landau</strong>er Absolventinnen<br />
sichtbar gemacht und Berufseinsteigerinnen<br />
gute Kontakte in die<br />
Wirtschaft eröffnet werden.“<br />
Die Karriereförderung von Frauen<br />
ist am Campus <strong>Landau</strong> ein wichtiges<br />
Thema. Vor zwei Jahren hub<br />
das Frauenbüro das Karrierezentrum<br />
für Frauen namens KAR-<br />
LA aus der Taufe. KARLA bietet<br />
insbesondere in den Bereichen der<br />
Schlüsselqualifikationen und Vereinbarkeit<br />
von Studium, Beruf und<br />
Familie Vorträge, Workshops und<br />
Seminare für Studentinnen, Doktorandinnen<br />
und Absolventinnen<br />
an.<br />
Neuland 3_08 Seite 9
NeuLand<br />
Michelangelo: Internetportal für<br />
europäische Kunst<br />
Recherchepool für Lehrer, Schüler und<br />
Kunstinteressierte<br />
Welchen Beitrag leistete im 17.<br />
Jahrhundert die Malerin und<br />
Kupferstecherin Maria Sybilla<br />
Merian zur Erforschung der Entwicklungsstadien<br />
von Insekten?<br />
Welchen künstlerischen Stellenwert<br />
besitzen die im 12. Jahrhundert<br />
geschaffenen Wasserspeier<br />
des Kölner Doms? Oder<br />
wie entwickelte sich die Bildende<br />
Kunst in den vergangenen<br />
Jahrhunderten in Bulgarien, Italien<br />
oder England?<br />
Antworten auf all diese und weitere<br />
Fragen soll das EU-Projekt und<br />
Internetportal „Michelangelo“ liefern,<br />
das bis Herbst 2009 fertig<br />
gestellt sein wird. Lehrer für Kunst<br />
und Englisch aus sechs europäischen<br />
Ländern (Bulgarien,<br />
Deutschland, England, Italien,<br />
Polen und Portugal) arbeiten derzeit<br />
unter der Koordination von<br />
wissenschaftlichen Einrichtungen<br />
daran, die wichtigsten nationalen<br />
Kunstwerke und Künstler der beteiligten<br />
Staaten aus den zurückliegenden<br />
zehn Jahrhunderten pädagogisch<br />
in englischer Sprache aufzubereiten.<br />
Deutscher Projektpartner<br />
ist das Zentrum für empirisch<br />
pädagogische Forschung<br />
(zepf) der Universität in <strong>Landau</strong>.<br />
Die Partnerschulen sind das Pamina-Schulzentrum<br />
in Herxheim,<br />
die Realschule Edenkoben, das<br />
<strong>Landau</strong>er Eduard-Spranger-Gymnasium,<br />
die Integrierte Gesamtschule<br />
Kandel und das Kurfürst-<br />
Ruprecht-Gymnasium in Neustadt.<br />
Das Portal wird eine Informationsquelle<br />
für alle an Kunst interessierten<br />
Personen werden und insbesondere<br />
Schülern und Lehrern<br />
als pädagogisch wertvolle Fundgrube<br />
zur Unterrichts- oder Referatsvorbereitung<br />
dienen. Entweder<br />
nach Jahrhunderten oder nach<br />
Ländern wird die Kunstrecherche<br />
möglich sein. Doch damit endet<br />
der Service der Site noch nicht:<br />
Derzeit arbeiten die Projektbeteiligten<br />
auch an der pädagogischen<br />
Bewertung von bereits vorhandenen<br />
Internetquellen über die ent-<br />
sprechenden Kunstthemen. Ein<br />
nächster Schritt wird dann die<br />
Konzeption von Lernmaterialien<br />
sein.<br />
Das Projekt wird durch die Europäische<br />
Union (EU) im Rahmen<br />
des EU-Bildungsprogramms für Lebenslanges<br />
Lernen (PLL), Programmlinie<br />
„Comenius“ gefördert.<br />
Einen ersten Überblick über das<br />
Kunstportal gibt es auf der Homepage<br />
des Projektes unter<br />
michelangelo.pixel-online.org.<br />
Neuland 3_08 Seite 10
NeuLand<br />
<strong>Landau</strong>er Wissenschaftler bei Oxford<br />
Round-Table<br />
Thema des Forums: Der Bologna-Prozess<br />
Die Schaffung eines gemeinsamen<br />
europäischen Hochschulraumes,<br />
wie es der so genannte<br />
Bologna-Prozess bis zum<br />
Jahr 2010 vorsieht, ist das bislang<br />
umfassendste Reformvorhaben<br />
in der Hochschullandschaft.<br />
Dies war Thema des<br />
diesjährigen Runden Tischs in<br />
Oxford, der ältesten Universität<br />
im englischsprachigen Raum.<br />
Zu diesem Diskussionsforum<br />
reiste der <strong>Landau</strong>er Professor<br />
Dr. Peter Nenniger Anfang Juli.<br />
Eine Woche lang debattierte er<br />
mit Experten aus aller Welt<br />
darüber, wie die Reform trotz<br />
aller Herausforderungen und<br />
Schwierigkeiten zum Erfolg<br />
geführt werden kann.<br />
Eine besondere Auszeichnung ist<br />
die Teilnahme am Oxforder<br />
Roundtable für den Pädagogik-Professor<br />
aus <strong>Landau</strong> und derzeitigen<br />
Präsidenten einer der 14 Abteilungen<br />
des international tätigen Verbandes<br />
für Angewandte Psychologie,<br />
der „International Association<br />
of Applied Psychology“, kurz IAAP.<br />
Denn teilnehmen kann nur, wer eine<br />
persönliche Einladung in die englische<br />
Elite-Uni erhält. Vor 20 Jahren<br />
wurde der Runde Tisch in Oxford<br />
eingerichtet. Seither debattieren<br />
alle zwei Jahre Universitätspräsidenten,<br />
Professoren sowie<br />
Vertreter aus der Praxis aus aller<br />
Welt über aktuelle gesellschaftliche<br />
oder ethische Themen. Dieses<br />
Jahr stand die Diskussion im<br />
Zeichen des Bologna-Prozesses.<br />
Der Bologna-Prozess trägt seinen<br />
Namen von der italienischen Stadt<br />
Bologna. Dort beschlossen 1999<br />
Prof. Dr. Peter Nenniger<br />
die europäischen Bildungsminister,<br />
dass die Studienabschlüsse bis<br />
2010 europaweit vergleichbar sein<br />
sollten: Diplom und Magister werden<br />
nach und nach in Bachelor<br />
und Master überführt. „Ein Prozess,<br />
der allen europäischen Ländern<br />
derzeit Magenschmerzen bereitet“,<br />
erläutert Professor Peter Nenniger.<br />
Denn es prallen verschiedene<br />
Bildungstraditionen der einzelnen<br />
Länder aufeinander. Deshalb<br />
ist es so wichtig, dass in Oxford<br />
erstmals in dieser Zusammensetzung<br />
weltweit über die Problematik<br />
diskutiert und ein vernünftiger<br />
Anstoß gegeben wurde.<br />
So wünschenswert die Vorstellung<br />
eines transparenten europäischen<br />
Hochschulraums ist, so große Herausforderungen<br />
bedeutet dessen<br />
Umsetzung: Eine geringere Quote<br />
von Studienabbrechern war das<br />
Ziel. Eine aktuelle Studie des<br />
Hochschul-Informations-Systems<br />
HIS zeigt dagegen, dass in manchen<br />
Fächern die Zahl der Abbrecher<br />
seit Einführung des Bachelors<br />
sogar zugenommen hat. Ein<br />
größerer Studierendenaustausch<br />
zwischen den europäischen Ländern<br />
dank der wechselseitigen<br />
Anerkennung von Studienleistungen<br />
ist ein weiteres Anliegen der<br />
Bologna-Reform. Die Realität zeigt,<br />
dass die Mobilität aber eher eingeschränkt<br />
wird. „In Deutschland gibt<br />
es teilweise gar Probleme, während<br />
des Studiums von einem Bundesland<br />
ins nächste zu wechseln“,<br />
gibt Nenniger zu bedenken.<br />
Professor Nenniger bereicherte die<br />
Debatte um den Erfolg der europäischen<br />
Hochschul-Reform mit<br />
seinem Vortrag über die Bedeutung<br />
der kulturellen Unterschiede<br />
in der höheren Ausbildung in Europa.<br />
Neuland 3_08 Seite 11
NeuLand<br />
<strong>Landau</strong>er Doktorand ausgezeichnet<br />
Dirk Bißbort gewinnt Jury-Preis auf internationaler<br />
Tagung in Schottland<br />
Wie lernen Studierende? Eine<br />
spannende Frage, der Dirk Bißbort,<br />
Doktorand am <strong>Landau</strong>er<br />
Zentrum für empirische pädagogische<br />
Forschung (zepf), mit<br />
seinem Promotionsvorhaben in<br />
den nächsten Jahren auf den<br />
Grund gehen möchte. Das Thema<br />
weckt bereits international<br />
Interesse: Auf der 33. IUT-Konferenz<br />
in Glasgow, einer internationalen<br />
Tagung zur Verbesserung<br />
der akademischen Lehre,<br />
setzte Pädagoge Bißbort<br />
sich gegen die international<br />
starke Konkurrenz – 22 Teams<br />
aus zehn Ländern – bei der<br />
Posterpräsentation durch. Diese<br />
Art der Darstellung ist eine<br />
gängige Methode unter Wissenschaftlern,<br />
um auf Tagungen<br />
Forschungsvorhaben kurz und<br />
übersichtlich skizziert zu präsentieren.<br />
Inhalt und Aufbereitung<br />
von Bißborts Poster, der<br />
als einziger Deutscher an der<br />
Präsentation teilnahm, überzeugten<br />
die Jury. Die Teilnahme<br />
an der Tagung wurde durch<br />
ein neues Förderprogramm für<br />
Nachwuchswissenschaftler der<br />
<strong>Landau</strong>er Uni finanziert.<br />
Mit seiner Doktorarbeit zur Optimierung<br />
der Hochschuldidaktik beizutragen,<br />
ist Bißborts Anliegen.<br />
Er möchte herausfinden, welches<br />
Potenzial des selbständigen Lernens<br />
Studierende in verschiedenen<br />
Lernumgebungen entwickeln.<br />
Denn: Was sich ein Mensch eigenständig<br />
erarbeitet, bleibt auch<br />
besser im Gedächtnis haften. Als<br />
Ergebnis seiner Doktorarbeit möchte<br />
Bißbort Instrumente entwickeln,<br />
Mit der Präsentation seines Dissertationsthemas überzeugte Dirk Bißbort<br />
die Jury in Glasgow.<br />
mit deren Hilfe Seminare und Kurse<br />
didaktisch optimiert werden können.<br />
„In jedem Kurs sitzen unterschiedliche<br />
Leute, die ganz unterschiedliche<br />
Lerngewohnheiten haben“,<br />
erklärt Pädagoge Bißbort<br />
seine Überlegungen. „Das bedeutet<br />
für mich als Dozent jedes Mal<br />
eine neue Herausforderung. Denn<br />
das Unterrichtskonzept, das in einer<br />
Gruppe zu tollen Ergebnissen<br />
geführt hat, kann mit einer anderen<br />
Gruppe viel weniger fruchten“.<br />
In den vergangenen Monaten hat<br />
Dirk Bißbort einen rund 100 Fragen<br />
umfassenden Erhebungsbogen<br />
entwickelt, den er derzeit in Lehrveranstaltungen<br />
testet. Ist diese<br />
Vorstudie abgeschlossen geht es<br />
an die Hauptuntersuchung in Form<br />
von Vergleichsmessungen. Rund<br />
um die Themen Lernen, Motivation,<br />
Emotion und Lernbedingungen<br />
möchte er 600 Studierende über<br />
einen längeren Zeitraum und aus<br />
verschiedenen Lehrveranstaltungstypen<br />
jeweils in der Mitte und zu<br />
Ende eines Semesters befragen.<br />
Mit dieser Erhebung plant Dirk<br />
Bißbort, die Wirkungszusammenhänge<br />
von Lerntypen und Lernumgebungen<br />
zu ergründen, die er<br />
dann in verschiedene Tools umsetzen<br />
möchte: z.B. ein diagnostisches<br />
Tool für Lehrende, ein Tool<br />
zur Selbstreflexion für Studierende<br />
und ein Tool, mit dessen Hilfe<br />
Lernveranstaltungen gezielt gestaltet<br />
und optimiert werden können.<br />
Mit dem positiven Feedback auf<br />
sein Promotionsthema in Schottland<br />
wird Bißbort sein ehrgeiziges<br />
Forschungsvorhaben nun weiter<br />
vorantreiben. Denn er möchte bald<br />
Neuland 3_08 Seite 12
NeuLand<br />
erste Ergebnisse zum Präsentieren<br />
haben, ist doch an die Auszeichnung<br />
in Glasgow eine Einladung<br />
zur nächsten IUT-Tagung im<br />
kanadischen Vancouver im Jahr<br />
2009 gekoppelt. Und: Dieses Mal<br />
wird Bißbort sein Thema einem<br />
großen Auditorium im Rahmen eines<br />
Vortrages präsentieren dürfen.<br />
Über das Interesse an seinem Thema<br />
aus internationalen Wissenschaftskreisen<br />
ist der gebürtige<br />
Zweibrücker mehr als überwältigt:<br />
In der Zwischenzeit ist eine weitere<br />
Anfrage in <strong>Landau</strong> eingetroffen,<br />
aus der sich vielleicht ein Vortrag<br />
in Harvard ergeben könnte. „Der<br />
Austausch mit internationalen Kollegen<br />
ist mir ganz wichtig“, bekräftigt<br />
Pädagoge Bißbort, der vor zwei<br />
Jahren in <strong>Landau</strong> auch bereits eine<br />
internationale Summer School für<br />
Nachwuchswissenschaftler mitorganisiert<br />
und betreut hat. So bekomme<br />
man konstruktives Feedback<br />
zum eigenen Forschungsthema,<br />
könne Netzwerke aufbauen<br />
und Forschungskooperationen<br />
initiieren.<br />
Neue Bildungsansätze in der Praxis<br />
fördern<br />
Zepf als „Ort der Ideen“ ausgezeichnet<br />
Grund zum Strahlen (v.l.n.r.): Dr. Roland Arbinger, Vizepräsident Prof.<br />
Dr. Eckhard Friedrich, Prof. Dr. Reinhold S. Jäger,<br />
Deutsche-Bank-Repräsentant Andreas Rohde und Prof. Dr. Peter Nenniger.<br />
Das Zentrum für empirische pädagogische<br />
Forschung (zepf) ist<br />
einer der diesjährigen Sieger<br />
im bundesweiten Wettbewerb<br />
„365 und ein Orte im Land der<br />
Ideen“. Ausgezeichnet wurde<br />
der „Innovationspreis für nach-<br />
haltige Bildung“, mit dem das<br />
zepf seit 2006 herausragende<br />
Projekte an allgemein- und<br />
berufsbildenden Schulen kürt,<br />
die nachweislich zu verbesserter<br />
Ausbildung und erhöhtem<br />
Wissensstand führen.<br />
In einer kleinen Feierstunde nahmen<br />
die Leiter des zepf, Prof. Dr.<br />
Reinhold S. Jäger, Prof. Dr. Peter<br />
Nenniger und Dr. Roland Arbinger,<br />
die von Bundespräsident Horst Köhler<br />
unterzeichnete Urkunde von<br />
Andreas Rohde, Leiter des Öffentlichen<br />
Sektors der Deutschen Bank<br />
Mannheim, entgegen. Die Deutsche<br />
Bank fördert als exklusiver<br />
Partner diesen Wettbewerb, der<br />
erstmals im Jahr der Fußball-Weltmeisterschaft<br />
und als Teil der gemeinsamen<br />
Standortinitiative<br />
„Deutschland – Land der Ideen“ von<br />
Bundesregierung und deutscher<br />
Wirtschaft ausgeschrieben wurde.<br />
Mit dieser Auszeichnung werde die<br />
Bedeutung und Tragweite des<br />
Innovationspreises für nachhaltige<br />
Bildung bundesweit anerkannt,<br />
freut sich Vizepräsident Prof. Dr.<br />
Eckhard Friedrich. Der Innovationspreis<br />
ist nur eines von zahlreichen<br />
Projekten, das das zepf neben vielseitiger<br />
Forschung durchführt. Einen<br />
Überblick über die Arbeit des<br />
bundesweit und auch international<br />
tätigen zepf können sich Interessierte<br />
am 15.12. verschaffen. Dann<br />
wird sich das zepf als „ausgewählter<br />
Ort“ der Öffentlichkeit präsentieren.<br />
Neuland 3_08 Seite 13
NeuLand<br />
Publizieren während der Promotion<br />
Spätestens am Ende der Promotionsphase<br />
ist das Thema<br />
„Publizieren“ für alle Promovierenden<br />
von Bedeutung. Dass<br />
auch während der Arbeit an der<br />
Dissertation verschiedene Publikationsmöglichkeiten<br />
genutzt<br />
werden können, erfuhren Studierende<br />
und Promovierende in<br />
der Informationsveranstaltung<br />
„Publizieren während der Promotion“,<br />
die das Interdisziplinäre<br />
Promotionszentrum der<br />
Universität <strong>Koblenz</strong>-<strong>Landau</strong> organisierte.<br />
In drei Vorträgen wurde im Rahmen<br />
der IPZ-Veranstaltung „Publizieren<br />
während der Promotion“ der<br />
Frage nachgegangen, welche Publikationsmöglichkeiten<br />
bereits<br />
während der Promotion bestehen.<br />
Die ReferentInnen deckten verschiedene<br />
Themenfelder ab: Publikation<br />
von Studiumsabschlussarbeiten<br />
und Sammelbänden, Veröffentlichungen<br />
in Fachzeitschriften<br />
und elektronisches Publizieren.<br />
Thomas Metten, Doktorand der Germanistik<br />
in <strong>Koblenz</strong>, berichtete<br />
über die Publikation seiner Studiumsabschlussarbeit<br />
und eines<br />
Sammelbandes, den er im Kontext<br />
einer interdisziplinären Vortragsreihe<br />
am Campus <strong>Koblenz</strong><br />
realisiert hatte. Er legte dar, wie er<br />
bei der Veröffentlichung seiner<br />
Magisterarbeit vorgegangen ist,<br />
welche Kosten damit verbunden<br />
waren und empfahl den Anwesenden<br />
als gute und kostengünstige<br />
Option das Verfahren des „Prints<br />
on Demand“. Er regte an, sich bei<br />
Firmen um einen Druckkostenzuschuss<br />
zu bemühen und berichtete<br />
über die Schritte, die bei der<br />
Publikation eines Sammelbands<br />
zu beachten sind.<br />
Jun.-Prof. Dr. Mario Gollwitzer,<br />
Fachbereich Psychologie, gewährte<br />
in seinem Vortrag einen umfassenden<br />
Einblick in das Publizieren<br />
in wissenschaftlichen Fachzeitschriften.<br />
Er erläuterte, was Impact<br />
Faktoren und Zitationsindizes sind<br />
und welche Bedeutung sie im wissenschaftlichen<br />
Kontext haben.<br />
Gollwitzer legte sehr anschaulich<br />
dar, wie der Publikationsmarkt (in<br />
der Psychologie) funktioniert, welche<br />
Hürden AutorInnen im so genannten<br />
Peer-Review-Verfahren<br />
überwinden müssen, um Artikel in<br />
einer Fachzeitschrift zu platzieren<br />
und gab abschließend wertvolle<br />
Anregungen zu den „Dos and<br />
Don’ts“ im Schreibprozess.<br />
Der dritte Vortrag von Dr. Cindy<br />
Leppla, stellv. Leiterin der Universitätsbibliothek<br />
<strong>Landau</strong>, behandelte<br />
das elektronische Publizieren<br />
mit Open Access. Hierbei handelt<br />
es sich um den weltweit kostenfreien<br />
und uneingeschränkten Zugang<br />
zu wissenschaftlichen Publikationen<br />
und Forschungsergebnissen<br />
in elektronischer Form. Leppla<br />
erklärte den Anwesenden die Vorgehensweise<br />
für das elektronische<br />
Publizieren an der Universität <strong>Koblenz</strong>-<strong>Landau</strong><br />
und den hiesigen<br />
Hochschulschriftenserver OPUS.<br />
Wichtig sei laut Leppla auch, dass<br />
bei der Veröffentlichung die Urheberrechte<br />
gewahrt bleiben.<br />
Dr. Kathrin Ruhl, Geschäftsführerin<br />
des IPZ und Moderatorin der<br />
Veranstaltung, ermutigte die<br />
NachwuchswissenschaftlerInnen,<br />
Das Publizieren ist für Nachwuchswissenschaftler<br />
oft noch unbekanntes<br />
Terrain: Eine IPZ-Veranstaltung<br />
gab Einblicke in die Praxis.<br />
die Promotionsphase für Publikationsprojekte<br />
zu nutzen. Die TeilnehmerInnen<br />
hatten sowohl während<br />
der Veranstaltung als auch<br />
beim anschließenden geselligen<br />
Beisammensein die Möglichkeit,<br />
Fragen an die ReferentInnen zu<br />
richten und das Thema „Publizieren“<br />
zu vertiefen.<br />
Das IPZ sieht seine Aufgabe unter<br />
anderem in der Professionalisierung,<br />
Unterstützung und Weiterbildung<br />
von DoktorandInnen. Im<br />
Rahmen von Kursprogramm und<br />
Career Service werden fachspezifische<br />
und überfachliche Workshops<br />
und Vorträge angeboten.<br />
Nähere Informationen zum IPZ<br />
sowie zu der Veranstaltung „Publizieren<br />
während der Promotion“<br />
unter:<br />
www.ipz.uni-koblenz-landau.de<br />
Neuland 3_08 Seite 14
NeuLand<br />
Runter vom Schulhof –<br />
Rauf auf den Campus<br />
Annweilerer Gymnasiasten schnupperten Uni-Luft<br />
Anfang Juni besuchten 21 Schülerinnen<br />
und Schüler der Jahrgangsstufe<br />
11 des Trifels-Gymnasiums<br />
Annweiler eine Woche<br />
lang die Universität in <strong>Landau</strong>.<br />
Organisiert und betreut wurde<br />
das „Schnupperstudium“ von<br />
Studienberaterin Ursula Sitt,<br />
Elena Emling und Carmen Zimmermann.<br />
In einer Einstiegssitzung<br />
brachten die Betreuerinnen<br />
den Schnupperstudenten<br />
die Grundlagen des Studiums<br />
nahe und händigten ihnen<br />
einen individuell abgestimmten<br />
Stundenplan aus. Ein Besuch<br />
der zahlreichen universitären<br />
Außenstellen und eine<br />
Führung über den Campus rundeten<br />
das Programm ab. Dann<br />
hieß es für die Schülerinnen<br />
und Schüler, eigene Erfahrungen<br />
auf dem Campus und im<br />
studentischen Alltag zu sammeln.<br />
Großen Anklang fanden die vielen<br />
Freiheiten und Selbständigkeiten,<br />
die das Studentenleben im Vergleich<br />
zum Schülerdasein bietet.<br />
Auch das breite Lehrangebot, die<br />
Zwanglosigkeit des Lernens, sowie<br />
die Idee des „Schnupperstudiums“<br />
als solche gefiel den<br />
Schnupperstudenten. Viele Vorurteile<br />
und Befürchtungen vor dem<br />
universitären Alltag, so die Schüler,<br />
konnten abgebaut werden. Man<br />
wisse nun, was ein Studium an der<br />
Universität in <strong>Landau</strong> eigentlich<br />
bedeute. Überrascht waren die<br />
Schüler von dem unverkrampften<br />
Umgang der Dozenten mit den Studierenden<br />
und der lockeren Atmosphäre<br />
auf dem Campus. Auch die<br />
Größe der Universität und die Anzahl<br />
der Studierenden machten<br />
die ersten Schritte im universitären<br />
Umfeld zu einer neuen Erfahrung.<br />
Bei einem abschließenden Treffen<br />
der Schnupperstudenten mit Elena<br />
Emling und Carmen Zimmermann<br />
konnten die Schülerinnen und Schüler<br />
von ihren Erlebnissen während<br />
der Uni-Woche berichten. Von Pro-<br />
blemen mit der - an der Universität<br />
obligatorischen - hochdeutschen<br />
Sprache, ausgefallenen oder überfüllten<br />
Vorlesungen und von interessanten<br />
Erfahrungen in einem<br />
Seminar über Wahrnehmungspsychologie<br />
oder in der Zooschule war<br />
die Rede. Auch die Vorzüge eines<br />
ausgiebigen Mensa-Aufenthalts<br />
oder die Gleichbehandlung mit den<br />
anderen Studenten wurden lobend<br />
hervorgehoben. Für die angehenden<br />
Studierenden und auch für jene,<br />
die kein Studium anstreben, lag<br />
der Wert der Schnupper-Woche in<br />
der Vielfalt der Erlebnisse. Denn<br />
ganz gleich, welche Erfahrungen<br />
die Schülerinnen und Schüler aus<br />
Annweiler während der Schnupper-<br />
Woche auf dem Campus machen<br />
durften: der Schritt ins Studium<br />
dürfte ihnen nun um einiges leichter<br />
fallen.<br />
HENNING KÖHLER<br />
Neuland 3_08 Seite 15