Überblick August 2012 - LWV.Eingliederungshilfe GmbH
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Seite 8<br />
Ein Projekt mit Firmlingen<br />
brachte im Frühjahr 2010 das<br />
Vorhaben, einen Sinnesgarten<br />
anzulegen, voran. Heute<br />
können Besucher im Wandel der<br />
Jahreszeiten immer wieder neue<br />
Eindrücke aufnehmen.<br />
<strong>Überblick</strong> <strong>August</strong> <strong>2012</strong><br />
Behindertenheim Markgröningen<br />
Im Garten der Sinne<br />
Förderverein finanzierte einen lange gehegten Wunsch<br />
Die Veränderung der Natur im Jahreslauf auf<br />
überschaubarem Gelände abzubilden und zugleich<br />
alle Sinne anzuregen – das hatte man am<br />
Behindertenheim Markgröningen seit langem vor.<br />
Jetzt konnte der Sinnesgarten eingeweiht werden.<br />
Er schafft auch Raum für Begegnungen.<br />
Nun ist er endlich Wirklichkeit geworden: Was mit<br />
einer Ideenskizze vor Jahren begann, konnte im<br />
vergangenen Jahr eröffnet werden und steht in<br />
diesem Sommer erstmals in voller Pracht den Besucherinnen<br />
und Besuchern offen. Vor einer Terrasse<br />
bilden mehrere schleifenförmig angeordnete Wege<br />
zusammen einen Kreis, auf dem sich Menschen mit<br />
und ohne Behinderung selbstständig, gefahrlos und<br />
barrierefrei bewegen können. Was hier als harmonisches<br />
Gesamtwerk entstanden ist, bedufte im Detail<br />
vieler Überlegungen und einiger Anstrengung.<br />
Überschaubar sollte der Sinnesgarten sein, damit<br />
kein Nutzer den <strong>Überblick</strong> darin verliert. Aber auch,<br />
damit Assistenten wissen, wo sich jemand aufhält<br />
und falls nötig schnell helfend eingreifen können.<br />
Um die räumliche Orientierung zu erleichtern, ist<br />
ein stets sichtbarer Bezugspunkt vorhanden, der<br />
Sicherheit bietet. Die Wegeführung ist so angelegt,<br />
dass jeder Spaziergang automatisch wieder am<br />
Ausgangspunkt enden kann. Den Nutzern wird so<br />
das beruhigende Gefühl vermittelt, „nach Hause“ zu<br />
kommen, man kann sich nicht verlaufen. Sitzmöglichkeiten<br />
sind stets in Sichtweite positioniert, damit<br />
die Besucher einschätzen können, welche Distanz sie<br />
sich zumuten, wenn sie ihren Weg fortsetzen.<br />
Doch vor dem Baubeginn stand auch in diesem<br />
Fall die Finanzierung. Die ursprüngliche Hoffnung,<br />
Mitarbeiter und Ehrenamtliche könnten das Projekt<br />
in Eigenleistung stemmen, erwies sich rasch als<br />
unrealistisch. Allein das Abtragen von mehreren<br />
Tonnen Erde, um die geplante Fläche zu ebnen und<br />
bearbeiten zu können, hätte mit Hacke, Schaufel und<br />
Schubkarre mehrere Wochen in Anspruch genommen.<br />
So konnte erst mit der Zusage des Fördervereins<br />
eine Firma mit dem Umbau des Wiesenstücks<br />
beauftragt werden. Die Gestaltung des Sinnesparcours<br />
sowie die Erstbepflanzung übernahmen im<br />
Frühjahr 2010 Firmlinge im Rahmen ihres Firmlingsprojekts<br />
in ehrenamtlicher Tätigkeit. Besonders engagiert<br />
hat sich auch die Abteilung der begleitenden<br />
Dienste, insbesondere der Bereich der Ergotherapie.<br />
Auch die Spende einer Vogelnestschaukel durch<br />
Dominik Jauch von der Firma Spinner Automation<br />
aus Markgröningen war ein wichtiger Beitrag.<br />
Heute bietet der Sinnesgarten eine jahreszeitliche<br />
Orientierung. Beerensträucher und kleine Obstbäume<br />
zeigen durch Austrieb, Blüte, Herbstfärbung und<br />
Laubfall ein ständig wechselndes Erscheinungsbild.<br />
Auch die Materialien des Sinnesparcours verändern<br />
sich im Jahreslauf. Der Wandel soll auch Programm<br />
sein: Die Strukturen im Sinnesgarten sind flexibel<br />
gestaltet und werden immer wieder den jeweiligen<br />
Bedürfnissen der Nutzer angepasst. Die Neugestaltung<br />
des Wiesenstücks hat bereits viele jüngere<br />
Besucher auf das Gelände des Behindertenheims<br />
gelockt. Auch in der benachbarten <strong>August</strong>-Hermann-Werner-Schule<br />
hat man den Sinnesgarten als<br />
Ausflugsziel entdeckt. „Wenn nichts mehr geht, gehen<br />
wir in den Garten“, hört man von den Lehrern.<br />
| Anna Gutbrod