Jahresbericht 2009/10 - Behindertenstiftung TANNENHOF
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Teilhabe Behinderter in Baden-Württemberg<br />
Der KVJS hat nach dem Jugend- und Sozialverbandsgesetz<br />
den ausdrücklichen Auftrag, die 44 Stadt- und Landkreise in<br />
Baden-Württemberg bei der Planung in der Alten- und<br />
Behindertenhilfe zu beraten und zu unterstützen. Wo stehen<br />
wir nun in der Hilfe für behinderte Menschen und wie werden<br />
sich Angebotsstrukturen weiterentwickeln?<br />
Auszug aus dem Interview mit Verbandsdirektor<br />
Roland Klinger<br />
März 2007, Ausgabe 2<br />
www.kvjs.de/publikationen/spezial.html<br />
„Alle müssen lernen, aufeinander zuzugehen“<br />
Das Dilemma der Sozialpolitik: Auf der einen Seite gilt es<br />
Kosten zu senken. Gleichzeitig sollen damit aber keine<br />
Einbußen in der Lebensqualität der hilfebedürftigen Menschen<br />
verbunden sein. Ist dieser Spagat überhaupt zu meistern?<br />
Klinger: “Die Zahl der zu betreuenden Menschen in den<br />
nächsten zehn Jahren ist weitgehend bekannt und<br />
berechenbar. Ebenso zweifelsfrei ist die zu hohe<br />
Sozialleistungsquote bei den Kommunen. Würde man<br />
also den Spagat nicht meistern, würde das System<br />
dauerhaft nicht mehr zu finanzieren sein. Lebensqualität und<br />
Standardabsenkung müssen kein Widerspruch sein.<br />
Im Gegenteil: Eine Standardabsenkung, die die Teilhabe<br />
behinderter Menschen und damit ihre Selbstständigkeit<br />
und Eigenverantwortung stärkt, führt zu einer höheren<br />
Lebensqualität“.<br />
Muss also die Integration schon im Kindergarten beginnen?<br />
Klinger: “Kurz und bündig: Ja. Das Ziel der Eingliederung ist<br />
die „Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft“. Es muss daher<br />
jeder Einzelne in unserer Gesellschaft bereit sein und damit<br />
lebenslang lernen, auf andere zuzugehen und sich dann mit<br />
den Stärken statt mit den Handicaps eines behinderten oder<br />
pflegebedürftigen Menschen zu befassen und ihn so<br />
anzunehmen, wie er oder sie ist. Damit kann man nicht früh<br />
genug beginnen“.<br />
Der Teilhabeplan 2008 für behinderte Menschen in Ulm<br />
und im Alb-Donau-Kreis benennt die Ziele:<br />
� Realisierung von Teilhabe in der Gemeinde<br />
� Miteinander-Leben aller Bürger eines Sozialraumes mit<br />
ihren unterschiedlichen Interessen, Fähigkeiten und<br />
Schwächen.<br />
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