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November und Dezember 2011 - Wildwald Vosswinkel

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<strong>Wildwald</strong><br />

<strong>November</strong> <strong>und</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong> Zugänge... Einblicke... Begegnung<br />

In diesem Jahr ist der WILDWALD VOSS-<br />

WINKEL 40 Jahre alt geworden. 1971 öffnete<br />

die bis heute größte umwelt- <strong>und</strong><br />

naturpädagogische Einrichtung Nord -<br />

rhein-Westfalens seine Pforten, um den<br />

schon damals zahlreichen Besuchern den<br />

„Lüerwald“ von einer authentischen, un -<br />

geschminkten <strong>und</strong> damit so faszinierenden<br />

Seite zu zeigen. Schon damals – oder<br />

wir sollten sagen seitdem – ist das Kon -<br />

zept mehr als nur erklärungsbedürftig.<br />

Eintritt bezahlen für einen simplen Wald -<br />

spaziergang? Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

wir stellen uns diesem Missverständnis<br />

beinahe täglich <strong>und</strong> immer noch mit<br />

Freude. Und erstmals jetzt eben auch an<br />

dieser Stelle.<br />

Könnte der WILDWALD ohne Eintritt über-<br />

In diesem Heft<br />

ahrah-koon-em<br />

Drei Waschbären<br />

bevölkern zur Zeit<br />

das Gehege bei den<br />

Nachtjägern.<br />

Seite 4<br />

Schneeball<br />

Derzeit kann man<br />

seine leuchtenden<br />

Blätter <strong>und</strong> Blüten<br />

bew<strong>und</strong>ern.<br />

Seite 5<br />

Öffnungszeiten<br />

Ab 2012 gelten neue<br />

Öffnungszeiten - hier<br />

informieren wir Sie<br />

schon einmal vorab.<br />

Seite 6<br />

aktuell<br />

Warum der Wald ist, wie er ist<br />

haupt funktionieren? Wäre ein wirklich<br />

hochwertiges, niveauvolles <strong>und</strong> einprägsames<br />

Naturerlebnis für unsere Gäste nicht<br />

ohne genauso möglich? Wir glauben nein.<br />

Denn im Kern gehört dazu neben der be -<br />

hutsamen (<strong>und</strong> daher oft aufwändigen)<br />

materiellen Erschließung durch Pfade, Ru -<br />

heplätze, Spähpfähle oder Waldstationen<br />

vor allen Dingen die immaterielle, also die<br />

geistige Erschließung des Waldes für die<br />

Menschen.<br />

Allein die Löhne, Gehälter <strong>und</strong> Honorare<br />

von WILDWALD <strong>und</strong> Waldakademie<br />

VossWinkel e.V. schlagen mit r<strong>und</strong><br />

500.000,- € pro Jahr zu Buche. Hinzu kommen<br />

erforderliche Neu- oder Ersatzinves ti -<br />

tionen sowie Kosten für Strom, Wasser,<br />

andere Nebenkosten oder Abschrei bun -<br />

gen. Insgesamt müssen r<strong>und</strong> 800.000,- €<br />

pro Jahr eingenommen werden, um den<br />

notwendigen Aufwand des Bildungsbe -<br />

triebs zu decken.<br />

Ganz entscheidend ist aber ein anderer<br />

Aspekt: Durch den Eintritt konnte <strong>und</strong><br />

kann im WILDWALD nämlich weitgehend<br />

auf Einnahmen aus der klassischen Forst -<br />

wirtschaft, wie sie bis 1974 auch hier noch<br />

praktiziert wurde, verzichtet werden! Und<br />

das hat sensationelle Folgen: 31 der „be -<br />

sonders geschützten“ <strong>und</strong> „streng ge -<br />

schützten“ Arten der FFH-Richtlinie (Flora<br />

– Fauna – Habitat, Anhänge II <strong>und</strong> IV) sind<br />

heute im WILDWALD noch oder wieder<br />

vertreten. Nach Expertenmeinung 1 macht<br />

dies den WILDWALD zu einem wirklich einzigartigen<br />

Biotop, das in NRW seinesgleichen<br />

sucht.<br />

Das ist ein schöner Erfolg für alle, die in<br />

vier Jahrzehnten mitgeholfen haben. Dazu<br />

zählen neben Initiatoren, Investoren, Wis -<br />

senschaftlern <strong>und</strong> vor allen Dingen Mit -<br />

arbeitern inzwischen auch r<strong>und</strong> 3 Millio -<br />

nen Besucher, die es bis heute durch ihren<br />

Eintritt ermöglicht haben, dass sich die<br />

Natur „ungestört“ durch eine nur an be -<br />

triebswirtschaftlichen Gr<strong>und</strong>sätzen orientierte<br />

Forstwirtschaft entwickeln konnte.<br />

Danke daher in alle Richtungen dafür, dass<br />

der Wald heute so ist, wie er ist!<br />

www.wildwald.de<br />

WILDWALD<br />

VOSSWINKEL<br />

Seit Jahren ein gern gesehener Gast im Lüerwald:<br />

Der Schwarzstorch © Karl-Heinz Volkmar<br />

Verehrte Gäste, für unser 41stes Lebens -<br />

jahr haben wir uns viel vorgenommen. Im<br />

Jahr 2012 errichten wir sieben neue Wald -<br />

stationen. Auch dort werden wir uns na -<br />

türlich mit dem Thema „Wald“ befassen,<br />

aber eben nicht nur: Wir informieren Sie<br />

über das Klima im Wald, die Tiere des Wal -<br />

des sowie über den Wald als „Wasch -<br />

maschine der Welt“. Seien Sie gespannt.<br />

Außerdem erweitern wir das Angebot an<br />

Speisen <strong>und</strong> Getränken. Ein „MiniCafé“,<br />

das es bereits gibt <strong>und</strong> nun kräftig ausgeweitet<br />

wird, soll dafür sorgen, dass Ihnen<br />

stets ein maßgeschneidertes, frisches <strong>und</strong><br />

abwechslungsreiches Angebot zur Aus -<br />

wahl steht.<br />

Was das Jahr sonst noch für Sie bereithält,<br />

können Sie wie immer dem Jahrespro -<br />

gramm entnehmen. Wenn die Arbeiten<br />

dafür <strong>und</strong> daran weiter so gut vorangehen,<br />

liegt es pünktlich zum Weihnachts-<br />

Waldmarkt am 2. <strong>und</strong> am 3. Adventswo -<br />

chenende für Sie bereit.<br />

Nun wünsche ich Ihnen von Herzen einen<br />

schönen Herbst <strong>und</strong> einen w<strong>und</strong>erbaren<br />

Winter. Freuen Sie sich mit uns auf die<br />

letzten Tage unseres Jubiläumsjahres! –<br />

<strong>und</strong> auf die ersten Tage des neuen Jahres,<br />

für das wir Ihnen alles Gute wünschen.<br />

Bitte bleiben Sie uns gewogen.<br />

Bis bald im Wald,<br />

Ihr Franziskus v. Ketteler<br />

1 Fachinformationssystem Natura 2000 des Landesamtes für<br />

Natur, Umwelt <strong>und</strong> Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen


2<br />

aktuell<br />

<strong>Wildwald</strong><br />

<strong>November</strong> <strong>und</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Veranstaltungen im <strong>November</strong><br />

Fr. 04.11. 09.00 - 16.00 Abenteuer auf geheimen Pfaden (Kinder 30,- €) mit Anmeldung<br />

Suchst du das Abenteuer? Finde mit Hilfe der Waldläuferzeichen Stationen<br />

im Gelände <strong>und</strong> löse spannende Aufgaben!<br />

Sa. 05.11. 17.00 - 20.00 Nachtwald-Geheimnisse (Erwachsene 15,- €, Kinder 12,- €) mit Anmeldung<br />

Sagen sich nachts Fuchs <strong>und</strong> Hase „Gute Nacht“ oder ist doch etwas los im<br />

Wald? Eine nächtliche Pirsch mit anschließendem Stockbrot am Lagerfeuer.<br />

Sa. 05.11. 10.00 - 17.00 Erlebnispädagogik im Wald (Erwachsene 75,- €) mit Anmeldung<br />

+ So. 06.11. 10.00 - 17.00 An beiden Tagen dreht sich alles um die Erlebnispädagogik im Wald. Auch<br />

niedrige Seilaufbauten werden erprobt.<br />

Sa. 12.11. 16.00 - 19.00 Jägersprache - kein Jägerlatein! (Erwachsene 12,- €) mit Anmeldung<br />

Im Revier des Rot- <strong>und</strong> Damwildes schauen wir uns die Losungen der Tiere<br />

genauer an <strong>und</strong> bekommen die Fachbegriffe der Jäger genau erläutert.<br />

Sa. 19.11. 09.30 - 12.30 Adventskranzbinden (Erwachsene 22,- €) mit Anmeldung<br />

Mit Naturmaterialien dekorieren wir unseren selbst geb<strong>und</strong>enen Kranz.<br />

Sa. 19.11. 14.00 - 17.00 Adventskranzbinden (Erwachsene 22,- €) mit Anmeldung<br />

Mit Naturmaterialien dekorieren wir unseren selbst geb<strong>und</strong>enen Kranz.<br />

Fr. 25.11. 10.00 - 17.00 Ges<strong>und</strong>heitstage im WILDWALD - „Wellnesstag“ (Erw. 40,- €) m. Anm.<br />

Die Wanderung gegen dicke Luft mit einem anschließenden Fußbad lässt<br />

uns ges<strong>und</strong> in den Tag starten.<br />

Sa. 26.11. 14.30 - 17.00 Tiere im winterlichen WILDWALD (Erwachsene 10,- €) mit Anmeldung<br />

Bei einem Gang durch den WILDWALD lernen wir die winterlichen Überlebensstrategien<br />

der Tiere kennen.<br />

Täglich für Sie<br />

Veranstaltungen im <strong>Dezember</strong><br />

WILDWALD VOSSWINKEL<br />

Sa. 03.12. 10.00 - 18.00 Weihnachts-Waldmarkt (Erwachsene 4,- €, Kinder 2,- €) ohne Anmeldung<br />

+ So. 04.12. Der Duft von heißen Maronen <strong>und</strong> frisch ausgebackenem Langosch durch-<br />

Sa. 10.12. zieht den Eingangsbereich des WILDWALDes, in dem sich über 50 Aussteller<br />

+ So. 11.12. mit ihren Ständen den zahlreichen Besuchern präsentieren.<br />

Sonderöffnungszeiten<br />

10.30 Uhr Waldlehrerinformation bei <strong>und</strong> mit dem Uhu<br />

(nur am Wochenende, während der Ferien <strong>und</strong> an Feiertagen)<br />

11.30 Uhr Fütterung bei Rot-, Dam- <strong>und</strong> Muffelwild<br />

(R<strong>und</strong>weg Ost)<br />

14.30 Uhr Wildschweinfütterung mit Jagdhornruf<br />

(R<strong>und</strong>weg West)<br />

15.00 Uhr Fütterung der Nachtjäger<br />

Waldeingangshaus mit Empfang <strong>und</strong> WaldShop sowie Waldgasthaus<br />

24.12. (Heiligabend) 09.00 - 14.00 Uhr (Mini-Café)<br />

25.12. (Weihnachten) 11.00 - 16.00 Uhr<br />

26.12. (Weihnachten) 11.00 - 16.00 Uhr<br />

31.12. (Silvester) 09.00 - 14.00 Uhr (Mini-Café)<br />

01.01. (Neujahr) 11.00 - 16.00 Uhr<br />

www.wildwald.de


WILDWALD VOSSWINKEL <strong>November</strong> <strong>und</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken, Schneeflöcklein leis’ herniedersinken.<br />

Die Weihnachts-Waldmärkte am 3. + 4. <strong>und</strong> 10. + 11. <strong>Dezember</strong><br />

So beginnt das herrliche Gedicht<br />

„Advent“ (siehe Seite 8) des in diesem<br />

Jahr verstorbenen Vicco von<br />

Bülow, besser bekannt als Loriot.<br />

So wie die Fami lie Hoppenstedt für<br />

mich einfach zur Vorweihnachtszeit<br />

dazu gehört, so sind auch die Weih -<br />

nachts-Wald märkte im WILDWALD<br />

VOSSWINKEL für viele Menschen<br />

einfach ein Muss.<br />

Bei Einbruch der Dunkelheit erstrahlt der<br />

Weihnachs-Waldmarkt in sanftem Licht.<br />

Die Forstwirte des Forstbetriebs<br />

von Ketteler-Boeselager bauen<br />

schon früh die Holzhütten auf, in<br />

denen die Aussteller ihre Ware präsentieren.<br />

Wo sonst Ziegen meckern beleben<br />

seit einigen Jahren Olaf Geisler <strong>und</strong><br />

Birgit Spieker mann mit Drechsel -<br />

arbei ten, Tho mas Salmen mit antiquarischen<br />

Büchern sowie Ehepaar<br />

Bö de mit getöpferten Alltagsge -<br />

genständen das Ambiente. Das<br />

gute alte But terfaß, bei dem die<br />

Butter kopfüber im Wasser streichzart<br />

gehalten wird, haben die Bö -<br />

des ebenso im Sortiment wie liebevoll<br />

glasierte Teller <strong>und</strong> Tassen.<br />

Neu in der erlesenen Riege der<br />

Aussteller ist Cornelia Philipp-Göd -<br />

de. Sie bringt ausgefallene selbst -<br />

gemachte Fruchtaufstriche, Sirup,<br />

Ge lees <strong>und</strong> Rum-Kandis mit. Weih -<br />

nachts- <strong>und</strong> Winterfruchtauf striche<br />

dürfen da ebensowenig fehlen wie<br />

die passenden Marmela denlöffel<br />

mit Knick.<br />

In Loriots Gedicht zerlegt die Förs -<br />

terin im Herrenzimmer ihren soeben<br />

über Kimme <strong>und</strong> Korn erlegten<br />

Ehemann. Zerlegte Ehemänner<br />

haben Lohl-Dettenhofers nicht in<br />

Angebot, dafür aber zerlegtes Wild<br />

<strong>und</strong> Geflügel.<br />

Im großen Saal versammeln sich<br />

Aus steller mit filigraneren Arbei -<br />

ten. Vor Kopf an der Bühne werden<br />

Besucher zwei Urgesteine des<br />

Weihnachts-Waldmarktes finden.<br />

Heribert Krähwinkel präsentiert<br />

seine große Auswahl an Krippen -<br />

ställen <strong>und</strong> -figuren. Gleich gegenüber<br />

zeigt Ferdinand Rentmeister,<br />

wie aus Naturmate rialien Bürsten<br />

<strong>und</strong> Besen entstehen. Beim Hand -<br />

einzug kann man ihm den ganzen<br />

Tag über die Schulter schauen.<br />

Auch Kirsten Sorg lässt sich bei der<br />

Heribert Krähwinkel, Werl i.W.<br />

Werkstätten für religiöse Kunst - modernes<br />

Kunsthandwerk in der Werler Marktpassage<br />

Genießen Sie die besinnliche<br />

Weihnachtszeit mit schönen,<br />

hochwertigen Original<br />

Krippenfiguren <strong>und</strong> -ställen.<br />

Hergestellt in 300-jähriger Eiche<br />

aus Meisterhand.<br />

Tel: 02922-4456<br />

Fax: 02922-867211<br />

www.wildwald.de<br />

aktuell<br />

<strong>Wildwald</strong><br />

Herstellung ihrer Schmuckwaren<br />

aus Leder <strong>und</strong> anderen Natur- <strong>und</strong><br />

Metallmaterialien gerne auf die<br />

Fin ger gucken.<br />

Die Sonne wärmt bei eisigen Temperaturen.<br />

Wem es auf dem Weihnachts-<br />

Waldmarkt zu trubelig wird, der<br />

kann zu den gewohnten Zeiten den<br />

Tierfütterungen beiwohnen. Alle<br />

halbe St<strong>und</strong>e fahren zudem die<br />

Trecker durch den Winterwald, die<br />

in der Nähe des Urwaldes einen<br />

kleinen Stopp einlegen. In der<br />

Wald schule basteln angehende<br />

Erzieherinnen <strong>und</strong> Erzieher mit den<br />

Kindern kleine Weihachtsgeschen -<br />

ke für Mama, Papa, Oma <strong>und</strong> Opa.<br />

Der Erlös kommt der Klassenkasse<br />

zugute.<br />

Zur Stärkung bietet das Team vom<br />

Waldgasthaus in seinen Hütten<br />

<strong>und</strong> im Waldgasthaus kleine Ge -<br />

richte <strong>und</strong> heiße Getränke an.<br />

Termine: 3. + 4. sowie 10. + 11. 12.,<br />

jeweils 10.00 - 18.00 Uhr<br />

Wir stellen aus auf den<br />

Weihnachts-Waldmärkten des<br />

WILDWALD VOSSWINKEL<br />

3


aktuell<br />

<strong>Wildwald</strong><br />

Kein W<strong>und</strong>er, dass die amerikanischen<br />

Ureinwohner das pelzige<br />

Tierchen, das sich überwiegend an<br />

Bächen <strong>und</strong> Flüssen aufhält, so<br />

nannten. Im Deutschen hat sich die<br />

Beobachtung, das Tier würde seine<br />

Beute waschen, durchgesetzt, so<br />

dass es hier als Waschbär bezeichnet<br />

wird.<br />

Der in Nord amerika heimische<br />

Kleinbär ist bis zu 70 cm lang - sein<br />

Schwanz noch einmal r<strong>und</strong> 40 cm -<br />

<strong>und</strong> etwa vier bis neun Kilo schwer.<br />

Die Männchen sind in der Regel<br />

schwerer <strong>und</strong> größer als die Weib -<br />

chen. Zu Beginn des Jahres streunen<br />

die Männchen auf der Suche<br />

nach den Weibchen nachts bis zu<br />

20 km umher. Das Liebesspiel<br />

selbst dauert mehrere Nächte, da -<br />

nach macht sich das Männchen in<br />

4<br />

<strong>November</strong> <strong>und</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

der Regel wieder aus dem Staub.<br />

So geschieht es auch alljährlich bei<br />

unseren Waschbären im Gehege, in<br />

dem eigentlich nur ein Weibchen<br />

beheimatet ist. Dieses bringt dann<br />

nach einer Tragzeit von 65 Tagen<br />

zwei bis fünf blinde Junge zur Welt,<br />

die die Ohren noch ge schlossen ha -<br />

ben <strong>und</strong> gerade mal 75 g wiegen.<br />

Erst nach zwei Mona ten unternehmen<br />

diese erste Streif zü ge in Ob -<br />

hut der Mutter, zwei weitere Mo -<br />

nate später gehen sie alleine auf<br />

Beutezug. Die Nahrung besteht<br />

überwiegend aus Obst, Nüssen <strong>und</strong><br />

Getreide, den übrigen Teil machen<br />

Insekten <strong>und</strong> Kleinsäuger sowie Vö -<br />

gel aus. Bei der Nachtjägerfütte -<br />

rung im WILDWALD, die um 15.00<br />

Uhr bei den Waschbären beginnt,<br />

kann man sich ein Bild dieser Nah -<br />

rungsvielfalt machen. Neben Ein -<br />

tagsküken oder Taube gibt es täglich<br />

frisches Obst sowie Trocken -<br />

h<strong>und</strong>efutter. Beim Obst wird nahezu<br />

täglich variiert. Am liebsten<br />

essen die Waschbären Weintrau -<br />

ben, aber auch Bananen, Äpfel,<br />

Rosinen, Trockenpflaumen, Kiwis<br />

<strong>und</strong> Birnen füllen die Futternäpfe.<br />

Den ersten Winter nach ih rer Ge -<br />

burt verbringen die Welpen oft<br />

www.wildwald.de<br />

WILDWALD VOSSWINKEL<br />

ahrah-koon-em: Der mit den Händen kratzt<br />

gemeinsam mit ihrer Mutter <strong>und</strong><br />

ihren Geschwistern in beieinander<br />

liegenden Schlafplätzen. Ge -<br />

schlechts reif sind Waschbären erst<br />

im zweiten Lebensjahr.<br />

Die Soh len gänger, deren Pfoten<br />

fünf einzelne Ze hen haben, können<br />

an Land Ge schwin digkeiten von bis<br />

zu 24 km/h erreichen - im Wasser 5<br />

km/h. Mit den Vorderpfoten ertas -<br />

ten sie selbst im eiskalten Wasser<br />

sehr zielgerichtet ihre Beute. 2/3<br />

der Großhirnrinde verarbeiten le -<br />

diglich die Sinnes ein drücke der Pfo -<br />

ten - so viel wie bei keinem anderen<br />

Tier! Da Wasch bä ren farbenblind<br />

sind <strong>und</strong> auch im Dun keln nur<br />

wenig sehen, müssen sie sich auf<br />

ihr Gehör verlassen. Das ist so gut<br />

ausgebildet, dass sie sogar unter<br />

der Erde grabende Re gen würmer<br />

ausmachen können.


WILDWALD VOSSWINKEL <strong>November</strong> <strong>und</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Wald aktuell<br />

Neue Füchse<br />

Während der Sommermonate<br />

hatten es sich unsere beiden<br />

Dachse im Fuchsbau gemütlich<br />

gemacht. Mitte Oktober konnten<br />

sie in ihren von Hardy Schreiner<br />

<strong>und</strong> den Ökis frisch renovierten<br />

Dachsbau umziehen <strong>und</strong> zwei<br />

Füchsen vom Wildpark Warstein<br />

Platz machen. Die beiden neuen<br />

Bewohner in den Nachtjäger ge -<br />

hegen freuen sich um 15.00 Uhr<br />

bei der Nachtjägerfütterung auf<br />

Ihren Besuch.<br />

Wussten Sie schon...<br />

...warum<br />

Enten auf dem Eis nicht festfrieren?<br />

Im sogenannten W<strong>und</strong>ernetz der<br />

Vogelbeine liegen feine Blutge -<br />

fäße sehr dicht beieinander. Das<br />

arterielle Blut strömt darin vom<br />

knapp 40 Grad warmen Körper<br />

Richtung Füße. Dabei fließt es<br />

sehr nah an den Venen vorbei, die<br />

© Frank Güllmeister / PIXELIO.de<br />

das abgekühlte Blut aus den<br />

Füßen wieder zum Körper zurück<br />

transportieren. Im W<strong>und</strong>ernetz<br />

erwärmt das warme Blut das kalte<br />

– wie bei einem Wärmetauscher.<br />

Die Ente kühlt deshalb selbst<br />

dann nicht aus, wenn sie st<strong>und</strong>enlang<br />

auf dem Eis herumwatschelt.<br />

Dabei sind die Füße gut durchblutet<br />

– allerdings mit relativ kaltem<br />

Blut – weshalb kaum Wärme verloren<br />

geht <strong>und</strong> auch das Eis unter<br />

den Füßen der Ente nicht wegschmilzt.<br />

www.wildwald.de<br />

aktuell<br />

<strong>Wildwald</strong><br />

Der Gemeine Schneeball<br />

...ist nicht unbedingt immer das, an<br />

was wir meistens denken, wenn<br />

wir das Wort „Schneeball“ hören.<br />

Der Gemeine Schneeball (Vibúr -<br />

num ópulus) ist ein Großstrauch,<br />

der uns beinahe das ganze Jahr<br />

über mit seiner Farbenpracht er -<br />

freut. Seine schneeweißen Blüten,<br />

die im Mai <strong>und</strong> Juni zu sehen sind,<br />

verhalfen ihm zu seinem Namen.<br />

Quelle: de.wikipedia.org (Wouter Hagens)<br />

Der Gemeine Schneeball wächst<br />

sehr schnell <strong>und</strong> erreicht binnen<br />

kürzester Zeit Höhen von bis zu<br />

fünf Metern. Er liebt feuchten, hu -<br />

mosen, kalkreichen Boden, weshalb<br />

er im WILDWALD nicht nur auf<br />

den Parkplätzen sondern auch an<br />

einigen Waldrändern zu finden ist.<br />

Be stäuber sind Insekten verschiedener<br />

Arten (außer Falter), beson -<br />

ders Fliegen.<br />

Im Herbst verfärben sich die<br />

Blätter rötlich <strong>und</strong> die bis in den<br />

<strong>November</strong> hinein rot-leuchtenden<br />

Früchte treten hervor. Deren<br />

Fruchtfleisch hat einen eigentümlichen<br />

Geruch <strong>und</strong> ist für Vögel erst<br />

nach dem ersten Frost genießbar.<br />

Forscher vermuten, dass die Gift -<br />

stoffe beim Gefrieren abgebaut<br />

werden. Gekocht können sogar<br />

Men schen die Früchte als Marme -<br />

lade oder Gelee genießen. Zudem<br />

wird die Rinde bis heute als<br />

krampf lösendes Mittel arzneilich,<br />

insbesondere bei Menstruations -<br />

beschwer den, verwendet. In osteuropäischen<br />

Ländern trinkt man<br />

gegen Erkältung die roten Beeren<br />

in heißem Wasser zerdrückt, mit<br />

Ho nig gesüßt.<br />

Das Holz des Gemeinen Schnee -<br />

balls lässt sich nur schwer spalten.<br />

Es wird daher für die Herstellung<br />

von Stöcken, Schuhabsätzen <strong>und</strong><br />

Pfeifenrohren verwendet.<br />

5


6<br />

aktuell<br />

<strong>Wildwald</strong><br />

Novemer <strong>und</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Neue Öffnungszeiten sollen Nachfrage besser abdecken<br />

Manchmal ist es<br />

wie verhext: Es<br />

ist tolles Wetter<br />

angesagt <strong>und</strong><br />

das Team von<br />

Waldgasthaus<br />

<strong>und</strong> Empfang<br />

stellt sich auf<br />

viele Gäste ein.<br />

Dann reicht oft<br />

nur eine Wolke,<br />

<strong>und</strong> die Terrasse bleibt leer. Ge -<br />

nauso häufig gibt es den umgekehrten<br />

Fall. Um in Zu kunft noch<br />

flexibler auf unsere Gäste re agie -<br />

ren zu können, hat die Be triebs -<br />

leitung ein neues System entwickelt.<br />

Es regelt neben den Arbeits -<br />

zeiten auch die neuen Öffnungszeiten.<br />

In den vergangenen Wochen traf<br />

sich gleich mehrmals ein Gremium<br />

aus den verschiedenen Abteilun -<br />

gen des WILDWALDes, um über die<br />

neuen Öffnungszeiten zu beraten.<br />

Das Ergebnis: In der Hauptsaison<br />

(März bis Oktober) wird der WILD-<br />

WALD wie gewohnt täglich von<br />

9.00 - mind. 17.00 Uhr geöffnet<br />

sein. Das Team vom Wald gasthaus<br />

verwöhnt Sie in dieser Zeit entweder<br />

mit einem umfangreichen,<br />

neuen Angebot an frischen Kös t -<br />

lichkeiten, zumeist aus der Region,<br />

���������<br />

oder aber mit ei -<br />

ner guten <strong>und</strong><br />

frischen Aus wahl<br />

von Spei sen <strong>und</strong><br />

Ge trän ken – von<br />

„Groß mut ters<br />

Apfelkuchen“ bis<br />

zur „Wald-<br />

Quiche“ – aus<br />

dem neu eingerichteten<br />

„Mini -<br />

Café“.<br />

Die wichtigste Neue rung betrifft<br />

aber die Nebensaison (<strong>November</strong><br />

bis Febru ar). In diesen Monaten ist<br />

der WILDWALD ab dem Jahr 2012<br />

nur an den Wochenenden geöffnet!<br />

Telefo nisch erreichen Sie uns<br />

in der Wo che von 10.00 - 14.00<br />

Uhr, An fra gen <strong>und</strong> Buchungen über<br />

unsere Kontaktformulare im In ter -<br />

net (www.wildwald.de) sind natürlich<br />

jederzeit möglich. Neben den<br />

Wochenenden ist der WILDWALD<br />

auch in den Ferien (NRW) für Sie<br />

geöffnet, sowie an allen Feier ta -<br />

gen.<br />

Wir freuen uns auf Ihren nächs ten<br />

Besuch bei uns <strong>und</strong> hoffen, dass Sie<br />

sich mit der neuen Öffnungszeitenregelung<br />

leicht zurechtfinden -<br />

über Ihre Rückmeldungen dazu, ob<br />

per E-Mail an info@wildwald.de<br />

oder persönlich - freuen wir uns!<br />

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www.wildwald.de<br />

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WILDWALD VOSSWINKEL<br />

Stellenangebote<br />

Wildmanager<br />

Für das hiostorische Jagdgatter<br />

der Familie von Ketteler-Boese -<br />

lager (ein Hauptteil davon macht<br />

den WILDWALD VOSSWINKEL<br />

aus) wird ein wirtschaftlich denkender,<br />

vermarkungsfreudiger<br />

Gattermanager (m/w) gesucht.<br />

Erforderlich sind zwei rechte<br />

Hände <strong>und</strong> gute Ideen, sowohl<br />

ein Angestellten verhältnis als<br />

auch eine Selbstständigkeit ist<br />

möglich, der Haarhof kann als<br />

Wohnung dienen. Eine aussagekräftige<br />

Bewerbung ist zu richten<br />

an ketteler@hoellinghofen.de.<br />

Servicekraft<br />

Das Waldgasthaus sucht Verstär -<br />

kung! Eine - wenn möglich erfahrene<br />

- Servicekraft kann als Teil -<br />

zeitkraft unser Team vergrößern.<br />

Hauptarbeitszeit sind nicht nur in<br />

der Hauptsaison die Wochen en -<br />

den <strong>und</strong> Feiertage, der Freizeit -<br />

ausgleich erfolgt in der Regel un -<br />

ter der Woche. Wenn Flexibilität<br />

Ihre Stärke ist, dann rufen Sie uns<br />

an (02932 - 97230) oder schicken<br />

Sie Ihre Bewerbung an den WILD-<br />

WALD VOSSWINKEL, z.Hd. Peter<br />

Schöpke, Bellingsen 5, 59757<br />

Arnsberg.<br />

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WILDWALD VOSSWINKEL<br />

Liebe Kinder,<br />

die fleißigen WILDWALD-Besucher<br />

unter euch werden mitbekommen<br />

haben, dass ich zu Beginn der<br />

Hirschbrunft wieder in meine Volie -<br />

re gezogen bin. So viele Besucher<br />

sind doch etwas zu viel für mich!<br />

Schon früh morgens pilgerte man<br />

los zur Großen Wildwiese, wo das<br />

Rotwild eifrig mit seinen Kämpfen<br />

um die Vorherrschaft im Revier<br />

beschäftigt war. Mittlerweile ist es<br />

dort ruhiger geworden <strong>und</strong> wir<br />

können uns in r<strong>und</strong> 230 Tagen auf<br />

Nachwuchs freuen! Damit das Rot<strong>und</strong><br />

Damwild gut durch den Winter<br />

kommt, braucht es viel Nahrung.<br />

Viele von euch haben mit ihren<br />

Kastanienspenden dafür gesorgt,<br />

dass die Tiere nicht Hunger leiden<br />

müssen. Zum Beispiel die Kinder<br />

der ersten Klasse der Freien Wal -<br />

dorfschule Hamm, die gemeinsam<br />

1. Klasse Waldorfschule Hamm © Daniela Grimm<br />

Nach den ersten Herbststürmen<br />

findet ihr bei eurem Waldspazier -<br />

gang sicherlich viele Blätter, Zweige<br />

<strong>und</strong> Rindenstücke. Diese lassen<br />

sich toll zu einem Windspiel zu -<br />

sammenstellen! Außer den F<strong>und</strong> -<br />

stücken braucht ihr noch einen<br />

Kleiderbügel aus Holz sowie einen<br />

Bambusstab, Glöckchen, Steine<br />

(oder Kastanien), etwas Blumen -<br />

draht, bunte Holzperlen, Paket -<br />

band sowie eine Bohrmaschine<br />

<strong>und</strong> eine Bügelsäge.<br />

Markiert zunächst acht bis zehn<br />

<strong>November</strong> <strong>und</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

mit ihrer Lehrerin Daniela Grimm<br />

mehrmals Kastanien <strong>und</strong> Eicheln<br />

sowie Hasel nüs se abgeliefert ha -<br />

ben. Vielen Dank dafür!<br />

Zwei Dachse. © Karl-Heinz Volkmar<br />

Doch wie kommen die Tiere eigentlich<br />

so gut durch den Winter? Das<br />

Rotwild können wir ja immer be -<br />

obachten, bei anderen Säugetieren<br />

wird es nun schon schwieriger. Die<br />

Dachse, die ihr immer um 15.00<br />

Uhr bei der Nachtjägerfütterung<br />

sehen könnt, futtern sich jetzt eine<br />

ordentliche Fettschicht an. Diese<br />

Futterreserve hilft ihnen, ihre Win -<br />

terruhe zu überstehen. Nur ganz<br />

selten werden sie wach <strong>und</strong> begeben<br />

sich auf Beutezug. So wie auch<br />

die Eichhörnchen, die sich vor dem<br />

Winter Verstecke mit reichlich Nah -<br />

rung anlegen.<br />

Anders sieht es bei den Winter -<br />

schläfern, wie zum Beispiel dem<br />

Igel, aus. Er fährt seine Körpertem -<br />

peratur auf wenige Grad herunter<br />

<strong>und</strong> atmet nur noch wenig. Er sucht<br />

Basteltipp: Klangvoll im Wind<br />

Punkte auf dem Bügel für die Lö -<br />

cher. Achtet darauf, dass sie in ähn-<br />

www.wildwald.de<br />

aktuell<br />

<strong>Wildwald</strong><br />

sich im Herbst<br />

einen Lauboder<br />

Reisig -<br />

haufen, in dem<br />

er es schön<br />

warm hat <strong>und</strong><br />

nicht gänzlich<br />

auskühlt. Weckt man so<br />

einen Winterschlä fer versehentlich<br />

auf, kann das fatale Folgen haben.<br />

Binnen weniger Sek<strong>und</strong>en muss er<br />

seinen Körper er wärmen, was viel<br />

Energie braucht. So kann es sein,<br />

dass er den Winter nicht überlebt,<br />

da die angefutterten Fettreserven<br />

zu früh aufgebraucht sind.<br />

Ähnlich verhält es sich mit Amphi -<br />

bien wie Fröschen <strong>und</strong> Molchen<br />

sowie Fischen. Sie verbringen den<br />

Winter eingegraben im schlammigen<br />

Gewässerboden. Steine oder<br />

Stöcke, die aufs Eis geworfen werden,<br />

stören die Fische beim Schlaf,<br />

so dass sie womöglich das nächste<br />

Frühjahr nicht erleben. Sorgt also<br />

dafür, dass auch Frosch, Molch <strong>und</strong><br />

Fisch einen erholsamen Schlaf ha -<br />

ben!<br />

Ich wünsche euch einen schönen<br />

Jahresausklang <strong>und</strong> hoffe, dass ihr<br />

mich auch im neuen Jahr besuchen<br />

kommt!<br />

Der Uhi sagt ,,Auf Wiedersehn”<br />

ihr müsst nur in den WILDWALD gehn!<br />

lichen Abständen sind, <strong>und</strong> bohrt<br />

sie dann mit der Bohrmaschine<br />

aus. Sägt den Bambusstab in vier<br />

Stücke <strong>und</strong> bohrt jeweils zwei ge -<br />

genüberliegende Löcher an einem<br />

Ende in die Stäbe. Dadurch zieht ihr<br />

nun die Paketschnur <strong>und</strong> knotet sie<br />

an einem Loch im Bügel fest. Eure<br />

F<strong>und</strong>stücke <strong>und</strong> Perlen fädelt ihr -<br />

zum Teil eingewickelt in Blumen -<br />

draht - auf die Paketschnur <strong>und</strong><br />

bindet alles am Bügel fest. Wenn<br />

ihr mögt, könnt ihr diesen noch<br />

bunt anmalen.<br />

7


aktuell<br />

<strong>Wildwald</strong><br />

Es blaut die Nacht, die Sternlein<br />

blinken,<br />

Schneeflöcklein leis herniedersinken.<br />

Auf Edeltännleins grünem Wipfel<br />

häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.<br />

Und dort vom Fenster her durchbricht<br />

den dunklen Tann ein warmes Licht.<br />

Im Forsthaus kniet bei<br />

Kerzenschimmer<br />

die Försterin im Herrenzimmer.<br />

In dieser w<strong>und</strong>erschönen Nacht<br />

hat sie den Förster umgebracht.<br />

Er war ihr bei des Heimes Pflege<br />

seit langer Zeit schon sehr im Wege.<br />

So kam sie mit sich überein:<br />

am Niklasabend muss es sein.<br />

Und als das Rehlein ging zur Ruh',<br />

das Häslein tat die Augen zu,<br />

erlegte sie direkt von vorn<br />

den Gatten über Kimme <strong>und</strong> Korn.<br />

Vom Knall geweckt rümpft nur der<br />

Hase<br />

zwei-, drei-, viermal die<br />

Schnuppernase<br />

<strong>und</strong> ruhet weiter süß im Dunkeln,<br />

derweil die Sternlein traulich funkeln.<br />

Und in der guten Stube drinnen<br />

da läuft des Försters Blut von hinnen.<br />

Nun muss die Försterin sich eilen,<br />

den Gatten sauber zu zerteilen.<br />

8<br />

Advent<br />

aus: LORIOTs HEILE WELT, Diogenes<br />

<strong>November</strong> <strong>und</strong> <strong>Dezember</strong> <strong>2011</strong><br />

Schnell hat sie ihn bis auf die<br />

Knochen<br />

nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.<br />

Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied<br />

(was der Gemahl bisher vermied)-,<br />

behält ein Teil Filet zurück<br />

als festtägliches Bratenstück<br />

<strong>und</strong> packt zum Schluss, es geht auf<br />

vier<br />

die Reste in Geschenkpapier.<br />

Da tönt's von fern wie Silberschellen,<br />

im Dorfe hört man H<strong>und</strong>e bellen.<br />

Wer ist's, der in so tiefer Nacht<br />

im Schnee noch seine R<strong>und</strong>en<br />

macht?<br />

Knecht Ruprecht kommt mit goldnem<br />

Schlitten<br />

auf einem Hirsch herangeritten!<br />

„He, gute Frau, habt ihr noch<br />

Sachen,<br />

die armen Menschen Freude<br />

machen?“<br />

Des Försters Haus ist tief verschneit,<br />

doch seine Frau steht schon bereit:<br />

„Die sechs Pakete, heil'ger Mann,<br />

's ist alles, was ich geben kann.“<br />

Die Silberschellen klingen leise,<br />

Knecht Ruprecht macht sich auf die<br />

Reise.<br />

Im Förstershaus die Kerze brennt,<br />

ein Sternlein blinkt - es ist Advent.<br />

www.wildwald.de<br />

WILDWALD VOSSWINKEL<br />

Wald aktuell<br />

Neuer Übernachtungswagen<br />

Anfang Oktober ersteigerten wir<br />

drei...zwei...eins einen sechs Me -<br />

ter langen Bauwagen, den wir mit<br />

dem Trecker aus Witten abholten.<br />

Nun steht der Wagen am<br />

Kaukeplatz <strong>und</strong> wartet auf seine<br />

Kernsanierung. Danach wird er<br />

sechs Personen Platz in drei Dop -<br />

pelstockbetten bieten - für eine<br />

kuschelige Liegewiese sollten<br />

Pärchen weiterhin den Hu bertusoder<br />

Schäfchenwagen buchen!<br />

Winterschlaf<br />

Bis Ende März werden die Flöße<br />

vom Floßteich ins Trockene ge -<br />

bracht <strong>und</strong> der aus Seilen bestehende<br />

Handlauf des Barfuß pfa -<br />

des abgebaut. Die ruhige Zeit<br />

nutzen wir für die Instandhaltung<br />

der Wege <strong>und</strong> der Erneuerung<br />

einiger Einrichtungen, wie z.B.<br />

der Entenhäuser auf den Tei -<br />

chen.<br />

Impressum<br />

WILDWALD - aktuell erscheint fünfmal im Jahr<br />

<strong>und</strong> wird von den Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

Mitarbeitern des Forstbetriebes von Ketteler-<br />

Boeselager, vom WILDWALD VOSSWINKEL <strong>und</strong><br />

der WALDAKADEMIE hergestellt. Leserbriefe <strong>und</strong><br />

Vervielfältigungen sind erwünscht.<br />

Redaktion:<br />

Anneli Noack (No, verantwortlich)<br />

Anna Werner (Wr, alle Textbeiträge <strong>und</strong> Fotos<br />

- außer Verfasser wird extra benannt)<br />

59757 Arnsberg - <strong>Vosswinkel</strong><br />

Tel.: (0 29 32) 97 23-0<br />

Fax.: (0 29 32) 8 16 44<br />

E-Mail: info@wildwald.de<br />

www.wildwald.de

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