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Das Heilige Kreuz von Delbrück<br />
schenkt neue Glaubenskraft<br />
Pfarrkirche St. Johannes Baptist lädt nach sehenswerter Innenrenovierung<br />
ein zu Gebet und Verinnerlichung<br />
Delbrück. Für die Geschichte<br />
und Frömmigkeit <strong>de</strong>s Delbrücker<br />
Lan<strong>de</strong>s spielt seit vielen<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rten die Verehrung<br />
<strong>de</strong>s Heiligen Kreuzes eine zentrale<br />
Rolle. Das in ganz Westfalen<br />
berühmte Gna<strong>de</strong>nkreuz<br />
mit <strong>de</strong>r Kreuzpartikel ist jetzt<br />
im Zuge <strong>de</strong>r Innenrenovierung<br />
<strong>de</strong>r Pfarrkirche St. Johannes<br />
Baptist durch I<strong>de</strong>en <strong>de</strong>s Künstlers<br />
Thomas Jessen aus Eslohe<br />
stark aufgewertet wor<strong>de</strong>n.<br />
Der historische Korpus erhielt<br />
einen neuen, frei stehen<strong>de</strong>n<br />
gewaltigen Kreuzbalken mit<br />
enormer Höhe. Dem gegenüber<br />
wur<strong>de</strong>n die unter <strong>de</strong>m<br />
Kreuz stehen<strong>de</strong>n Assistenzfiguren<br />
<strong>de</strong>r heiligen Maria und<br />
<strong>de</strong>s heiligen Johannes fast auf<br />
die Ebene <strong>de</strong>r Betrachter gestellt,<br />
wodurch sich <strong>de</strong>m Beter<br />
in <strong>de</strong>r Kirche ein eindrucksstarkes,<br />
realistisches Miterle-<br />
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ben <strong>de</strong>s Golgatha-Geschehens<br />
vermittelt. Eine beson<strong>de</strong>re<br />
Erfahrung <strong>de</strong>s Göttlichen.<br />
von Ewald Dreismeier<br />
Die dortige Seitenwand hängt<br />
voller Votivtafeln; sie sind Zeichen<br />
<strong>de</strong>s Dankes für die Rettung<br />
aus einer Notlage, die <strong>de</strong>r<br />
Wun<strong>de</strong>rwirkung <strong>de</strong>s Heiligen<br />
Kreuzes von Delbrück von vielen<br />
Pilgern bereits oftm<strong>als</strong> zugedacht<br />
wur<strong>de</strong>n. Die vielen silbernen<br />
Erinnerungszeichen<br />
machen die Wun<strong>de</strong>rzeichen,<br />
die in Delbrück zur Wirklichkeit<br />
wur<strong>de</strong>n, an diesem herzbewegen<strong>de</strong>n<br />
Ort öffentlich<br />
und für immer unvergessen.<br />
Die erfolgreiche Auffrischung<br />
und Neugestaltung <strong>de</strong>r Pfarrkirche,<br />
die das Delbrücker Architekturbüro<br />
Stefan und<br />
Frank Kellner leitete, wird nun<br />
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bewirken, dass die mystische<br />
Vertrautheit <strong>de</strong>r Bevölkerung<br />
<strong>de</strong>s Erzbistums Pa<strong>de</strong>rborn mit<br />
<strong>de</strong>m Heiligen Kreuz von Delbrück<br />
und seiner Tradition gestärkt<br />
fortlebt. Wer diese uralte<br />
Kirche betritt, die in ihren romanischen<br />
Teilen bis auf das<br />
Jahr 1180 zurückgeht, lässt<br />
sich gerne einfangen von <strong>de</strong>r<br />
neuen, beseelen<strong>de</strong>n Optik dieses<br />
schönen Gotteshauses und<br />
seinen zahlreichen sakralen<br />
Schwerpunkten.<br />
Dechant Pfarrer Dr. Thomas<br />
Witt: „Nach <strong>de</strong>r Wie<strong>de</strong>rent<strong>de</strong>ckung<br />
<strong>de</strong>r Kreuzpartikel im<br />
Gna<strong>de</strong>nkreuz im Jahr 1671<br />
entwickelte sich die Wallfahrt<br />
zum Heiligen Kreuz, die sich in<br />
<strong>de</strong>r Kreuztracht am Karfreitag,<br />
in <strong>de</strong>n Pilgermessen <strong>de</strong>r Fastenzeit<br />
und im wöchentlichen<br />
Kreuzamt bis heute zeigt.“<br />
Wahrzeichen von Delbrück ist<br />
<strong>de</strong>r hohe Turm <strong>de</strong>r Pfarrkirche<br />
St. Johannes Baptist, <strong>de</strong>r von<br />
vielen wegen seiner beson<strong>de</strong>ren<br />
architektonischen Konstruktion<br />
<strong>als</strong> „schief“ bezeichnet wird.<br />
Zu Beginn <strong>de</strong>r Überlegungen<br />
zur Neugestaltung <strong>de</strong>r Kirche<br />
habe, so <strong>de</strong>r Delbrücker Pfarrer,<br />
die Bitte an <strong>de</strong>n Künstler<br />
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Tel.: 0 52 50 / 59 38 � Fax: 0 52 50 / 5 44 93<br />
E-Mail: Nieweg-Bau@t-online.<strong>de</strong><br />
Internet: www.Nieweg-Bau.com<br />
Son<strong>de</strong>rthema<br />
Der Dom · Nr. 28 · 11. Juli 2010 39
40<br />
BILDHAUER UND SILBERSCHMIEDE<br />
SKULPTUREN UND RELIEFS<br />
SILBERGERÄT UND TREIBARBEITEN<br />
RESTAURIERUNGEN HISTORISCHER<br />
METALLOBJEKTE<br />
MICHAEL UND CHRISTOF WINKELMANN<br />
WOLLMEINE 8 -10 · 59519 MÖHNESEE-GÜNNE<br />
TEL. 0 29 24 - 76 52 · FAX 0 29 24 - 52 44<br />
Die Bildleiste zeigt in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>n Bischofsstab von Bischof Dr. Karl-Heinz<br />
Wiesemann (Der Gute Hirte) sowie St. Josef (links) und St. Johannes in <strong>de</strong>n<br />
Barocknischen <strong>de</strong>r Kapelle zu Me<strong>de</strong>bach-Berge<br />
Der Dom · Nr. 28 · 11. Juli 2010<br />
Ein Gitter kann auch ein optisch<br />
wirksames Kunstwerk<br />
sein. Geschaffen wur<strong>de</strong> diese<br />
kunstgeschmie<strong>de</strong>te Abtrennung<br />
(Beschränkter Zugang) von <strong>de</strong>r<br />
Kunstschmie<strong>de</strong> Heinrich Jürgens in Mesche<strong>de</strong>-Wennemen.<br />
Rechts: Der Deckel <strong>de</strong>s historischen Taufbeckens und die Fußbo<strong>de</strong>nornamentik<br />
in <strong>de</strong>r neu entstan<strong>de</strong>nen Taufkapelle wur<strong>de</strong>n von<br />
<strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn Winkelmann aus Möhnesee-Günne gefertigt.<br />
Wir führten die Restaurierung <strong>de</strong>s kirchlichen Inventars aus!<br />
Der Pfarrgemein<strong>de</strong> Delbrück wünschen wir viel Freu<strong>de</strong><br />
in <strong>de</strong>r neu gestalteten Kirche.
Freu<strong>de</strong> über die gelungene Innerenovierung <strong>de</strong>r Pfarrkirche.<br />
Von links: Architekt Frank Kellner, Doris Müller (Kirchenvorstand),<br />
Dechant Pfr. Dr. Thomas Witt, Josef Beringmeier (Kirchenvorstand),<br />
Norbert Goer (Kirchenvorstand) und Küster Gerd Ernst.<br />
Thomas Jessen gestan<strong>de</strong>n, einen<br />
Vorschlag für die Gestaltung<br />
<strong>de</strong>r Kreuzseite im linken,<br />
nördlichen Seitenschiff zu machen.<br />
Pfarrer Dr. Witt: „Sein<br />
Vorschlag löste anfangs vor allem<br />
Erstaunen und Befrem<strong>de</strong>n<br />
aus: Der Korpus <strong>de</strong>s Kreuzes<br />
sollte an einem über sechs Meter<br />
hohen Balken befestigt<br />
wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n<br />
stehen sollte. Die Sockelbereiche<br />
<strong>de</strong>r Seitenschiffe, die<br />
durch ein durchlaufen<strong>de</strong>s Gesims<br />
vom oberen Wandbereich<br />
getrennt sind, sollten rot gestrichen<br />
wer<strong>de</strong>n. Mit diesem<br />
roten Band sollte die aufgrund<br />
ihrer Jahrhun<strong>de</strong>rte langen<br />
Baugeschichte sehr breite Kirche<br />
optisch etwas zusammengezogen<br />
wer<strong>de</strong>n.“ Der Pastor<br />
weiter: „Zu<strong>de</strong>m markierte diese<br />
rote Wand die Bil<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Thomas Jessen<br />
Künstler<br />
Alter Bahnhof/Homertstr. 24<br />
59889 Eslohe<br />
Tel. 0 29 73 / 80 91 53<br />
www.thomasjessen.<strong>de</strong><br />
Fotos: Dreismeier (9); Achim Kukulies (1)<br />
Passion, die unsere Kirche<br />
kennzeichnen: an <strong>de</strong>n Stirnseiten<br />
<strong>de</strong>r Seitenschiffe das Kreuz<br />
und die Pietá und an <strong>de</strong>n Außenwän<strong>de</strong>n<br />
die Kreuzwegstationen.“<br />
Dieser Gedanke <strong>de</strong>r farblichen<br />
Fassung <strong>de</strong>s Sockelbereiches sei<br />
dann später in allen weiteren<br />
Überlegungen immer erhalten<br />
geblieben, so Pfarrer Dr. Witt.<br />
„Die Gestaltung <strong>de</strong>s Kreuzes<br />
dagegen durchlief etliche völlig<br />
verschie<strong>de</strong>ne Zwischenstadien,<br />
um am Schluss wie<strong>de</strong>r da<br />
anzukommen, wo Thomas Jessen<br />
von Anfang an war. Nach<br />
<strong>de</strong>m langen Nach<strong>de</strong>nken wur<strong>de</strong><br />
allen Beteiligten <strong>de</strong>utlich,<br />
wie sehr das Kreuz durch die<br />
Gestaltung von Thomas Jessen<br />
aufgewertet wür<strong>de</strong> und welch<br />
neue Präsenz das Kreuz gewinnt,<br />
wenn es nicht an <strong>de</strong>r<br />
Entwurf für die Neufassung<br />
<strong>de</strong>r Raumschale<br />
Restaurator<br />
Hubertus Peez<br />
Grüne Aue 25<br />
34431 Marsberg<br />
Die berühmte Delbrücker Kreuzigungsgruppe ist Mittelpunkt <strong>de</strong>r<br />
Kreuzverehrung. In <strong>de</strong>r Mitte das heilige, <strong>als</strong> wun<strong>de</strong>rtätig verehrte<br />
Kreuz mit <strong>de</strong>r Kreuzpartikel. Die Assistenzfiguren Maria und Johannes<br />
wur<strong>de</strong>n optisch auf die Ebene <strong>de</strong>s Betrachters zurückgeholt.<br />
Dahinter schimmert eine verspiegelte Antikglasfläche in Rot. Die<br />
Ausführung lag in <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Künstlers Thomas Jessen und <strong>de</strong>s<br />
Kirchenmalers Hubertus Peez.<br />
Der Dom · Nr. 28 · 11. Juli 2010 41
42<br />
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Der Dom · Nr. 28 · 11. Juli 2010<br />
Eine Seitenwand <strong>de</strong>r Kirche hängt voller Votivtafeln. Sie sind Zeichen<br />
<strong>de</strong>s Dankes für die Rettung aus einer Notlage. Rechts: Blick<br />
von <strong>de</strong>r Orgelempore hinab in die restaurierte und aufgehellte Kirche.<br />
Im Hintergrund <strong>de</strong>r Chorraum mit <strong>de</strong>m prachtvollen barocken<br />
Hochalter (um 1760). Vorn die Delbrücker Doppelmadonna.<br />
Wand hängt son<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>m<br />
Bo<strong>de</strong>n steht.“<br />
Die neue Größe und Höhe <strong>de</strong>s<br />
Gna<strong>de</strong>nkreuzes von Delbrück<br />
führt <strong>de</strong>n Gottesdienstbesucher<br />
und frommen Pilger jetzt<br />
zu ganz neuem Empfin<strong>de</strong>n; es<br />
ist, <strong>als</strong> wür<strong>de</strong> er mit Maria und<br />
Johannes dort real mit unter<br />
<strong>de</strong>m Kreuz verharren. Neue Dimensionen<br />
<strong>de</strong>s Glaubens, <strong>de</strong>s<br />
Betens und <strong>de</strong>r Volksfrömmigkeit<br />
wer<strong>de</strong>n erlebbar.<br />
Stetig leuchten zahlreiche Opferkerzen<br />
vor diesem mächtigen<br />
Heiligtum, vor das die<br />
Menschen ihre Sorgen, aber<br />
auch ihren Dank tragen.<br />
Es ist „so schön leicht“, eine<br />
Kerze dort o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rswo zu<br />
entzün<strong>de</strong>n. Welche gewaltige<br />
Tragweite dieses winzige Licht<br />
dann eines Tages wohl für<br />
manchen haben wird, <strong>de</strong>r es<br />
einstm<strong>als</strong> <strong>de</strong>m Himmel zu Ehren<br />
entzün<strong>de</strong>te?<br />
Kommen, mal hingehen – das<br />
ist auch in Delbrück entschei<strong>de</strong>nd.<br />
Wer sich dort neu versenkt<br />
im Gebet, <strong>de</strong>r spürt die<br />
„Freundschaft Christi mit uns“<br />
und gewiss etwas von <strong>de</strong>r Stärke,<br />
die von diesem großartigen<br />
Heiligtum im Erzbistum Pa<strong>de</strong>rborn<br />
ausgeht.<br />
Pfarrer Dr. Witt: „Der Passions-<br />
Dorfstraße 5<br />
59872 Mesche<strong>de</strong>-Wennemen<br />
Telefon: 0 29 03 / 61 56<br />
Telefax: 0 29 03 / 18 48<br />
E-Mail: info@kunstschmie<strong>de</strong>-juergens.<strong>de</strong><br />
Web: http://www.kunstschmie<strong>de</strong>-juergens.<strong>de</strong><br />
gedanke prägt die Seitenschiffe<br />
<strong>de</strong>r Kirche nun noch <strong>de</strong>utlicher<br />
<strong>als</strong> vorher.“ Die bei<strong>de</strong>n<br />
Hauptbil<strong>de</strong>r, das Kreuz und die<br />
Pietá sind mit einer farbigen,<br />
von Mund geblasenen Antikglasfläche<br />
hinterlegt. Beim<br />
Kreuz ist es ein Rot, hinter <strong>de</strong>r<br />
Pietá ist es ein marianisches<br />
Blau. Die Glasflächen bringen,<br />
so Pfarrer Dr. Witt, im „wahrsten<br />
Sinne <strong>de</strong>s Wortes Glanz an<br />
die Wand“. Sie betonen diese<br />
bei<strong>de</strong>n markanten Stellen <strong>de</strong>r<br />
Kirche auf intensive und<br />
schmücken<strong>de</strong> Weise.<br />
Wichtig erscheint in diesem<br />
Zusammenhang auch, dass die<br />
��Gitterwerke<br />
��Tore<br />
��Gelän<strong>de</strong>r<br />
��Einfriedungen<br />
��Sonnenuhren<br />
��Leuchten<br />
��Schalen<br />
��Briefkästen<br />
��Gar<strong>de</strong>roben<br />
��Grabgestaltungen
Links: Dieses kostbare silberne Reliquienkreuz erhielt in <strong>de</strong>r restaurierten<br />
Pfarrkirche einen beson<strong>de</strong>ren Platz zur Betrachtung und<br />
Verehrung. Während <strong>de</strong>r Delbrücker Pilgermessen steht dieses<br />
Kreuz auf <strong>de</strong>m Altar und darf von <strong>de</strong>n Pilgern berührt wer<strong>de</strong>n.<br />
Rechts: Die Delbrücker Pietá (um 1350) gehört zu <strong>de</strong>n schönsten<br />
und ältesten Vesperbil<strong>de</strong>rn ihrer Art im <strong>de</strong>utschen Raum. Nach<br />
Worten <strong>de</strong>s Architekten Kellner ist sie vergleichbar mit <strong>de</strong>r Roettgen-Pietá<br />
in Bonn o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Pietá im Fritzlarer Dom.<br />
Figuren von Maria und Johannes<br />
lediglich auf einem sehr<br />
kleinen Sockel unter <strong>de</strong>m<br />
Kreuz stehen. Sie stehen so auf<br />
<strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> und<br />
die Gemein<strong>de</strong> verharrt mit <strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong>n Heiligen unter <strong>de</strong>m<br />
Kreuz und empfängt gleichsam<br />
(so Dr. Witt) mit ihnen gemeinsam<br />
„vom Kreuz her die<br />
Kraft zu einem Leben aus <strong>de</strong>m<br />
Glauben.“<br />
Mit Blick auf die Tradition <strong>de</strong>r<br />
Delbrücker Kreuzverehrung<br />
wur<strong>de</strong>n die Emporen <strong>de</strong>r Rückseite<br />
<strong>de</strong>r Seitenschiffe mit <strong>de</strong>n<br />
sogenannten „Marterwerkzeugen“<br />
bemalt. Bei <strong>de</strong>r Delbrücker<br />
Kreuztracht am Karfreitag<br />
tragen Ministranten die aus<br />
Holz gefertigten Originale, die<br />
Szenen aus <strong>de</strong>r Passion darstellen,<br />
in <strong>de</strong>r Prozession mit sich,<br />
so erzählt Pfarrer Witt. Darüber<br />
hinaus befin<strong>de</strong>n sich an<br />
<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Emporen ein Bild<br />
von Jesus und Simon von Cyrene<br />
sowie ein Bildnis <strong>de</strong>s mit<br />
Dornen gekrönten Jesus und<br />
seiner Mutter. Pfarrer Dr. Witt<br />
erläutert, dass das erste Bild<br />
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aus theologischer und künstlerischer<br />
Sicht mit <strong>de</strong>m Gna<strong>de</strong>nkreuz<br />
korrespondiere, das<br />
zweite (Maria und Jesus) mit<br />
<strong>de</strong>r Pietá.<br />
Pfarrer Dr. Witt: „Die bei<strong>de</strong>n<br />
Seitenschiffe bringen zum Ausdruck,<br />
was wir nach <strong>de</strong>r Wandlung<br />
<strong>de</strong>r Messe bekennen: Deinen<br />
Tod, o Herr, verkün<strong>de</strong>n<br />
wir.“<br />
Dem gegenüber ist das Mittelschiff<br />
vor allem reich an österlichen<br />
Bil<strong>de</strong>rn. Und die große<br />
Strahlenmadonna hängt jetzt<br />
in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Orgelempore<br />
über <strong>de</strong>m Mittelgang.<br />
Einen neuen Standort hat <strong>de</strong>r<br />
Taufstein, <strong>de</strong>r zuvor an <strong>de</strong>r<br />
Stirnwand <strong>de</strong>s Marienschiffes<br />
zu fin<strong>de</strong>n war und <strong>de</strong>r jetzt im<br />
Eingangsbereich <strong>de</strong>s Marienschiffes<br />
aufgestellt ist. Dazu<br />
Pfarrer Dr. Witt: „Wie die Tür<br />
in <strong>de</strong>n Raum <strong>de</strong>r Kirche führt,<br />
so führt die Taufe in die Gemeinschaft<br />
<strong>de</strong>r Kirche!“ Der<br />
neue Deckel <strong>de</strong>s historischen<br />
Taufbeckens und die Fußbo<strong>de</strong>nornamentik<br />
wur<strong>de</strong>n von<br />
<strong>de</strong>n Brü<strong>de</strong>rn Winkelmann aus<br />
INFO<br />
Weitere Informationen über<br />
Kirche und Kreuzverehrung in<br />
Delbrück und Möglichkeiten <strong>de</strong>r<br />
Kirchenbesichtigung erhalten<br />
Sie beim Pfarramt St. Johannes<br />
Baptist, Pfarrer Dr. Thomas<br />
Witt, Kirchplatz 11, 33129 Delbrück,<br />
Tel. 0 52 50 / 5 32 12 und<br />
93 83 36, Fax 9 36 99 09. Pfarrsekretärin:<br />
Regina Hüser. – Das<br />
Kreuz, das bei <strong>de</strong>r Kreuztracht<br />
am Karfreitag mitgeführt wird,<br />
wiegt übrigens genau 32,5 Kilogramm<br />
und kann ebenfalls in<br />
<strong>de</strong>r renovierten Pfarrkirche besichtigt<br />
wer<strong>de</strong>n. – Das wöchentliche<br />
Kreuzamt vor <strong>de</strong>m hohen<br />
Gna<strong>de</strong>nkreuz fin<strong>de</strong>t je<strong>de</strong>n Freitag<br />
um 8.15 Uhr im Bereich <strong>de</strong>s<br />
Kreuzaltars statt. Das feierliche<br />
Hochamt sei je<strong>de</strong>s Mal mit etwa<br />
100 Besuchern sehr gut besucht,<br />
so Pfarrer Dr. Witt.– Informationsseite<br />
<strong>de</strong>r Stadt Delbrück:<br />
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Der Dom · Nr. 28 · 11. Juli 2010 43
Son<strong>de</strong>rthema<br />
44<br />
Möhnesee-Günne gefertigt. In<br />
<strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Taufsteins ist, so<br />
<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>re Hinweis <strong>de</strong>s<br />
Pfarrers, eine Nische geschaffen<br />
wor<strong>de</strong>n, in <strong>de</strong>r die heiligen<br />
Öle aufbewahrt wer<strong>de</strong>n. Ganz<br />
in <strong>de</strong>r Nähe liegt ein offenes<br />
Buch, in das die Namen <strong>de</strong>r getauften<br />
Kin<strong>de</strong>r und ein Foto<br />
von ihnen eingefügt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die gesamte Innenrenovierung<br />
<strong>de</strong>s prächtigen Gotteshauses<br />
kostete etwa 773 000 Euro. Zusammen<br />
mit <strong>de</strong>r davor bereits<br />
durchgeführten Dachsanierung<br />
sind insgesamt 1,17 Millionen<br />
Euro dort für die 7 000<br />
Gemein<strong>de</strong>mitglie<strong>de</strong>r zählen<strong>de</strong><br />
Mutterpfarrei <strong>de</strong>s Delbrücker<br />
Der Dom · Nr. 28 · 11. Juli 2010<br />
Lan<strong>de</strong>s sinnvoll investiert wor<strong>de</strong>n.<br />
Wie sehr die Menschen<br />
<strong>de</strong>s Delbrücker Lan<strong>de</strong>s ihre<br />
Pfarrkirche lieben, beweist die<br />
enorme, nicht selbstverständliche<br />
Spen<strong>de</strong>naktivität <strong>de</strong>r Delbrücker<br />
Familien, die für ihr<br />
Stadtwahrzeichen bisher<br />
300 000 Euro opferten!<br />
Es gibt zehn traditionsreiche<br />
Delbrücker Stadtteile: Neben<br />
<strong>de</strong>r Kernstadt Delbrück (etwa<br />
11 500 Einwohner) gehören<br />
dazu Anreppen, Boke, Hagen,<br />
Ostenland, Steinhorst, Bentfeld,<br />
Lippling, Schöning und<br />
Westenholz. Einwohner insgesamt:<br />
rund 30 000).<br />
Die Kirchen- und die Stadtpoli-<br />
Telefon 0 29 41 / 6 43 44 � Telefax 6 17 68<br />
Raiffeisenstraße 22 � 59557 Lippstadt<br />
Die Empore bei <strong>de</strong>r Taufkapelle wur<strong>de</strong> von Künstler Thomas Jessen<br />
mit Blick auf die Delbrücker Kreuzverehrung gestaltet: Zu sehen<br />
sind die Marterwerkzeuge <strong>de</strong>r Passion und diese bewegen<strong>de</strong> Darstellung<br />
<strong>de</strong>s mit Dornen gekrönten Jesus und Maria. Foto: Achim Kukulies<br />
tik Delbrücks sind spürbar kin<strong>de</strong>r-<br />
und familienfreundlich<br />
fundiert. Das Handwerk gilt<br />
dort <strong>als</strong> beson<strong>de</strong>rs soli<strong>de</strong>, und<br />
die Preise und Gebühren wer<strong>de</strong>n<br />
mit Blick und Augenmaß<br />
auf (junge) Familien durch-<br />
dacht und niedrig gehalten.<br />
Delbrück, das ist viermal ein<br />
„K“: Kirche, Karneval, Katharinenmarkt<br />
und Kin<strong>de</strong>rfreundlichkeit.<br />
Fleißige Andacht, guter<br />
Sinn, und mitten steckt Humor<br />
noch drin.<br />
In Rietberg: Rathausstr. 15<br />
Telefon (0 52 44) 90 41 96