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Viersen inside/Kultur-macht 4-2012 - Iris Kater Verlag & Medien GmbH

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Dialog<br />

Afrikanische Frauen tanzen zu Kalinka<br />

Eine interkulturelle Begegnung der ganz besonderen Art<br />

Zu einem außergewöhnlichen Zusammentreffen<br />

kam es im niederländischen<br />

Groningen. Die Mitglieder des<br />

Musikvereins „Raduga“<br />

hatten sich auf den Weg<br />

ge<strong>macht</strong>, um Taimi und<br />

Emily zu treffen.<br />

Taimi und Emily sind nur<br />

zwei von vielen Frauen,<br />

die für das Selbsthilfeprojekt<br />

Penduka in Namibia<br />

arbeiten. Penduka<br />

heißt übersetzt „Wach<br />

auf“ und wurde 1992 mit<br />

dem Ziel gegründet, sozial<br />

schwache Frauen aus<br />

den ländlichen Regionen<br />

Namibias zu unterstützen.<br />

Seit 20 Jahren werden<br />

bei Penduka Frauen in<br />

Kunsthandwerksberufen<br />

ausgebildet und beschäftigt.<br />

Jedes Jahr werden<br />

zweit Frauen als Weiterbildungsmaßnahme<br />

und<br />

zur Motivation für ihren<br />

Einsatz in die Niederlande<br />

und nach Deutschland<br />

eingeladen.<br />

Dieses Jahr trafen Emily<br />

und Taimi die Frauen des Raduga-<br />

Chors bei einem interkulturellen Design-<br />

und Nähworkshop. Raduga heißt<br />

übersetzt der Regenbogen. Seit 1998<br />

singt der Chor aus einem bunten Repertoire<br />

deutsch-russischer Volkslieder<br />

und tritt deutschlandweit bei interkulturellen<br />

Veranstaltungen auf.<br />

Bei dem Design- und Nähworkshop<br />

ging es um eine neue kreative Aufgabe<br />

und eine besondere interkulturelle<br />

Herausforderung zugleich. In zwei Tagen<br />

sollten die farbigen Trachten für<br />

den Raduga-Chor gemeinsam entworfen<br />

werden, um sie später in Namibia<br />

durch Penduka fertigen zu lassen.<br />

Ein Zusammentreffen dieser Art hatte<br />

es für beide Seiten noch nicht gegeben.<br />

Die Aktivitäten wurden von<br />

traditionellen Tänzen und fröhlichem<br />

Gesang begleitet. Die afrikanischen<br />

Frauen tanzen zu „Kalinka“, die russischen<br />

Frauen übten die „Oshivambo“<br />

Rhythmen. Jede Minute dieses Workshops<br />

war eine Bereicherung für beide<br />

Seiten und ein musikalischer Genuss<br />

zu gleich. Am Ende dieses Zusammentreffens<br />

flogen Taimi und Emily zurück<br />

nach Namibia, wo sie an den Trachtenmustern<br />

weiter arbeiten werden.<br />

Die Gründerin von Penduka, Christien<br />

Roos, will an diesem Workshop anknüpfen<br />

und die Zusammenarbeit mit<br />

Raduga weiter fördern. Neben dem<br />

Austausch der <strong>Kultur</strong>en und dem gegenseitigen<br />

Lernprozess betonte sie<br />

vor allem den sozialen Aspekt dieser<br />

Initiative. Mit dem Auftrag der Trachtenfertigung<br />

für Raduga gewinnt Penduka<br />

einen neuen Partner und schafft<br />

eine neue Einkommensquelle für die<br />

<strong>Viersen</strong> <strong>inside</strong><br />

Frauen. Für den Musikverein Raduga<br />

bedeutet es wiederum, eine Möglichkeit<br />

gefunden zu haben, die Trachten<br />

ganz nach Ihren Wünschen individuell<br />

und in Regenbogenfarben fertigen zu<br />

lassen.<br />

„Es braucht Mut, Verständnis und Vertrauen<br />

neue Brücken zu bauen. Mit<br />

Penduka haben wir einen neuen Partner<br />

gefunden, mit dem wir eine neue<br />

Brücke bauen, die uns und unsere <strong>Kultur</strong>en<br />

verbindet. Wir wollen vor allem,<br />

dass der Erlös aus dieser Zusammenarbeit<br />

es den Penduka Frauen ermöglicht,<br />

in Ihrem Land neue Brücken zu<br />

bauen, die Ihnen und Ihren Familien<br />

helfen“, erzählte uns der Chorleiter,<br />

Viktor Rollmann, der den interkulturellen<br />

Workshop zwei Tage lang begleitet<br />

hat.<br />

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