Gemeindebrief - Kirche Maichingen

ild lässt keinen Zweifel zu: Der Arm ist
gebrochen. Der Knochen wird wieder
heilen, schließlich ist das Kind noch jung.
Es braucht etwas Zeit. Wie gut, dass wir
uns zu helfen wissen. Der Schmerz ist
da, aber als Erwachsene wissen wir, dass
solche „Lektionen“ zum Prozess der Reife
dazugehören.
Andere Dinge sind schwerer zu verarbeiten.
Wenn eingebrochen wird, ist es nicht
damit getan, dass wir einen Handwerker
rufen und die Tür reparieren lassen. Was
tun? Gut, dass wir uns zu helfen wissen:
Polizei, Versicherung, Fensterbauer,
die Telefonnummern sind schnell zur
Hand. Aber bald schon merken wir: Da
ist noch viel mehr kaputt, zum Beispiel
Sicherheit, Geborgenheit. Unser Zuhause
wird uns fremd. Das, was Sicherheit gab,
was Raum zum Rückzug war, wirkt nun
bedrohlich und dunkel. Manches Opfer
eines Einbruches möchte am liebsten alle
Kleidungsstücke wegwerfen und am besten
die gleich die ganze Wohnung neu
einrichten. Andere denken über einen
Umzug nach. Wie können solche Wunden
heilen?
Unser Monatsspruch erwähnt das „zerbrochene
Herz“. An wen wenden wir uns
in diesem Fall? Die Psalmen sind das Gebetbuch
des Alten Testamentes. Und für
den alttestamentlichen Menschen ist das
Herz der Ort, an dem Traurigkeit, Ängste
oder Freude verortet werden, aber noch
viel mehr: Der Mensch im Alten Testament
I m p r e s s u m
Herausgeber: Evangelische Kirchengemeinde Maichingen,
Pfarrer Thomas Baumgärtner
Zeppelinstraße 2, D-71069 Sindelfingen
Telefon 07031-38 21 05, Fax: 38 75 83
Redaktion: Pfarrer Thomas Baumgärtner, Pfarrer Adrian Rölle,
Kathrin Gauß, Petra Eberle-Dittus, Heidrun Struckmann-Walz,
Dagmar Stübler für den CVJM
Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren verantwortlich.
Titelgrafik: Walter Koch, Titelseite: Gerhard König
Layout, Satz, Grafik: Gerhard König, Maichingen
Dieser Gemeindebrief erscheint in einer Auflage von 2600 Exemplaren.
Er wird vom Gemeindedienst kostenlos an alle evangelischen
Haushalte in Maichingen verteilt und an unsere Partner gesandt.
Spendenkonten: Evangelische Kirchengemeinde Maichingen
Vereinigte Volksbank, BLZ 603 900 00, Konto 390177008, oder
Kreissparkasse Böblingen, BLZ 603 501 30, Konto 10708
Nächster Erscheinungstermin:
Advent/Weihnachten 2012
Redaktionsschluss Gemeindebrief Advent/Weihnachten:
06.11.2012
denkt nicht mit dem Kopf, sondern mit
dem Herzen. Es ist der Sitz des Verstandes.
Wenn nun in diesem Sinne das „Herz
zerbrochen“ ist, dann sind wir nicht
nur gefühlsmäßig unten, sondern da ist
noch viel mehr in Schieflage geraten:
die Gedanken, der Glaube oder auch die
Entscheidungsfindung. Der Betroffene
befindet sich in einer tiefen Krise.
Der Betende weiß: Für einen solchen
tiefgreifenden Zusammenbruch ist der
lebendige Gott die beste Adresse. Der Betende
hat eben diese Erfahrung gemacht:
Gott heilt, die zerbrochenen Herzens sind.
Gott ist genau dort, wo es ganz dunkel,
ganz aussichtslos ist. Er ist genau dort,
wo sich Menschen von ihm zutiefst ver-
Der Kirchengemeinderat berichtet
Wieder hat der Kirchengemeinderat eine wegweisende Entscheidung getroffen.
In seiner Sitzung am 20. Juni wurde einstimmig beschlossen, den Landhauskindergarten
so umzubauen, dass dort in Zukunft neben der einen Kindergartengruppe
zwei Kinderkrippengruppen entstehen können.
Der Bedarf ist im Hinblick auf den Rechtsanspruch für Krippenplätze ab August
2013 vorhanden. Die Stadt Sindelfingen und die Kirchengemeinde Maichingen
werden in vertrauensvoller Zusammenarbeit die nötigen Beschlussanträge in
die weiteren Gremien einbringen und hoffen, dass es bald grünes Licht für den
Umbau geben wird.
Momentan werden im Landhauskindergarten Kinder in zwei Gruppen, einmal
mit über 20 Kindern und einmal in einer kleineren Gruppe mit 10 Kindern
betreut.
Um den Standort langfristig zu sichern und der Nachfrage nach Krippenplätzen
nachzukommen, gehen wir diese Herausforderung an.
Wir werden die Gemeinde und die Öffentlichkeit zeitnah über die weiteren
konkreten Schritte informieren.
Für den Kirchengemeinderat: Pfarrer Thomas Baumgärtner
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lassen fühlen. Diese paradox anmutende
Erfahrung hat auch Jesus Christus auf dem
Höhepunkt seines Martyriums gemacht.
Zur Zeit der Entstehung unseres
Psalms, also noch einmal etwa 500
Jahre vor Jesus, herrschte in der heiligen
Stadt Jerusalem Chaos pur.
Der Tempel und damit das Herzstück des
Glaubens waren zerstört, die Stadtmauern
geschliffen, die Überlebenden waren
schutzlos. Tiefer kann eine Glaubenskrise
kaum gehen:
Wie kann Gott das zulassen? Hat er
seine Verheißungen vergessen?
Wo ist noch ein Funke Hoffnung?
Tatsächlich mussten die Menschen jener
Zeit für sehr lange mit ihrem zerbrochenen
Herzen leben. Erst 70 Jahre später konnte
alles wieder aufgebaut werden.
Wie lange das ertragen, was uns Menschen
angetan haben?
Ich wünsche Ihnen in dieser Sommerzeit
Zuversicht, eine Zuversicht, die in dem
Gott begründet ist, der uns manchmal
schier unerträglich lange warten lässt,
aber dem nichts unmöglich ist.
Seien Sie behütet!
Ihr
Pfarrer Adrian Rölle