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„Biogas sichert<br />

Einkommen.” S. 6<br />

Manfred Maurer, Söhnstetten<br />

03.2012<br />

acKer plus<br />

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Richtiges Mittel, richtiger<br />

Zeitpunkt – Unkraut weg<br />

Präzisionsarbeit: Herbizide in Soja. Absolut keine Unkrautkonkurrenz verträgt<br />

die Soja. Sie reagiert aber selbst empfindlich auf Herbizide – die Aufwandmengen<br />

müssen wohl dosiert werden. Die Zulassungssituation hat sich 2011 verbessert.<br />

Wer seine Spritzfolge für den Sojaanbau<br />

gründlich plant und die<br />

Applikation punktgenau durchführt,<br />

hat gute Chancen, die unliebsame Konkurrenz<br />

auf dem Acker in den Griff zu<br />

bekommen. Eine große Erleichterung<br />

für heimische Sojaspezialisten stellt die<br />

Genehmigung von Spectrum nach<br />

§ 18a seit Jahresende 2011 dar. Für Centium<br />

36 CS muss jeder Betriebsleiter<br />

weiterhin eine Einzelgenehmigung<br />

nach § 18b einholen. Der Wirkstoff Imazamox<br />

(Bolero) könnte viele Unkrautprobleme<br />

lösen, da er im Nachauflauf einsetzbar<br />

ist und ein sehr breites Wirkungsspektrum<br />

hat. Bisher steht er nur<br />

in Österreich, der Schweiz, Ungarn und<br />

Rumänien zur Verfügung.<br />

In den letzten Jahren hat sich der Sojaanbau<br />

in Süddeutschland in einem<br />

rasanten Tempo ausgeweitet. Allerdings<br />

kommt es dabei relativ häufig zu Er-<br />

tragsunterschieden zwischen den einzelnen<br />

Betrieben, selbst wenn sie in der<br />

gleichen Region, ja sogar auf benachbarten<br />

Schlägen wirtschaften. Die Ursache<br />

ist oft auf einen Blick zu erkennen.<br />

Während auf dem einen Schlag die Unkrautbekämpfung<br />

funktioniert hat und<br />

der Bestand bis zur Ernte unkrautfrei<br />

bleibt, sieht der Betrachter auf dem Feld<br />

daneben nur noch Unkraut, aber keine<br />

Sojapflanzen mehr.<br />

Nach der Erfahrung von Jürgen Unsleber, Pflanzenbauberater bem Heilbronner Agrargroßhandel <strong>AGRO</strong> <strong>Schuth</strong> <strong>GmbH</strong>, wächst<br />

die Nachfrage nach Soja aus heimischem Anbau.<br />

Bild | privat


Die erfolgreiche Unkrautkontrolle ist<br />

entscheidend für den Anbauerfolg, da<br />

Soja absolut keine Unkrautkonkurrenz<br />

verträgt und gegebenenfalls mit starken<br />

Ertragseinbrüchen reagiert, ähnlich<br />

wie Zuckerrüben. Grund dafür ist ihre<br />

langsame Jugendentwicklung und der<br />

späte Bestandsschluss. Übermäßiger<br />

Unkrautbesatz kann die Ernte erschweren,<br />

zur Erhöhung der Erntefeuchte beitragen<br />

und die Qualität des Ernteguts<br />

massiv beeinträchtigen. Ein Besatz mit<br />

giftigem Schwarzem Nachtschatten<br />

führt etwa zur Annahmeverweigerung<br />

beim Erfasser, da diese Pflanze nicht herausgereinigt<br />

werden kann. Andererseits<br />

ist die Sojapflanze selbst empfindlich<br />

gegenüber Herbiziden und reagiert<br />

bei nicht angepassten Aufwandmengen<br />

recht schnell mit Mindererträgen.<br />

Unkrautmanagement<br />

zeitig beginnen<br />

Aufgrund der beschränkten Auswahl an<br />

zugelassenen Pflanzenschutzmitteln ist<br />

es wichtig, dass der Landwirt sich im<br />

Vorfeld Gedanken macht. Eine erfolgreiche<br />

Unkrautbekämpfung in Soja beginnt<br />

bereits vor der Saat. Der Landwirt<br />

sollte ermitteln, welches Unkrautspektrum<br />

auf den Feldern zu erwarten ist, um<br />

die richtigen Maßnahmen treffen zu<br />

können. Es sollten möglichst Felder mit<br />

geringerem Unkrautbesatz gewählt<br />

werden, die frei sind von Problemunkräutern<br />

wie Ackerkratzdistel und<br />

Ackerwinde. Sie können in Soja chemisch<br />

nicht bekämpft werden.<br />

Jeder erfahrene Zuckerrüben-Landwirt<br />

bekämpft Disteln und Winden bereits<br />

im Getreide in den Vorjahren, dies<br />

gilt auch für zukünftige Sojafelder. Leitunkräuter<br />

in Soja sind Weißer Gänsefuß<br />

und Melde. Sie stellen eine massive<br />

Konkurrenz dar, was zu hohen Ertragseinbußen<br />

führen kann. Gleich darauf<br />

folgt der Schwarze Nachtschatten, weil<br />

seine Samen giftig sind und nicht herausgereinigt<br />

werden können. Wärmekeimer<br />

wie Amaranth, Franzosenkraut<br />

acKer plus | 03.12<br />

und vor allem die Hirsearten treten<br />

ebenfalls relativ häufig auf. Je nach<br />

Standort sind noch Klettenlabkraut, Kamille<br />

und Knötericharten zu nennen.<br />

Nur wenige Herbizide sind<br />

in Soja zugelassen<br />

Für den Einsatz in Sojabohnen sind nur<br />

sehr wenige Pflanzenschutzmittel zugelassen,<br />

beziehungsweise nach § 18a<br />

Pflanzenschutzgesetz genehmigt. Bei<br />

den Bodenherbiziden sind dies Sencor<br />

WG und Stomp Aqua. Erfreulicherweise<br />

ist seit Dezember 2011 das in Sojabohnen<br />

sehr wichtige Herbizid Spectrum<br />

nach § 18a genehmigt worden. Für das<br />

eigentlich unabdingbare Centium 36<br />

CS muss eine einzelbetriebliche § 18b-<br />

Genehmigung bei den zuständigen Behörden<br />

beantragt werden. Diese wird in<br />

der Regel problemlos erteilt, da alle notwendigen<br />

Unterlagen wie Angaben zu<br />

Rückstandshöchstmengen vorhanden<br />

sind. Im Nachauflauf stehen nur die<br />

blattaktiven Produkte Basagran und<br />

Harmony SX gegen Unkräuter zur Verfügung.<br />

Die Bekämpfung der Gräser, vor<br />

allem der gestaffelt auflaufenden Unkrauthirsen,<br />

lassen sich problemlos mit<br />

den Graminiziden Fusilade Maxx oder<br />

Focus Ultra bekämpfen.<br />

Vorhandene Unkräuter vor<br />

der Saat entfernen<br />

Die vorhandene Altverunkrautung sollte<br />

vor der Aussaat mit einem zugelassenen<br />

Glyphosatprodukt beseitigt werden.<br />

Bewährt hat sich eine flache Bodenbearbeitung<br />

einige Tage vor der<br />

Saat. Sie bewirkt nicht nur eine mechanische<br />

Unkrautbekämpfung, sondern<br />

bewirkt zudem eine schnellere Bodenerwärmung<br />

und dadurch einen schnelleren<br />

Feldaufgang der Bohnen. Überhaupt<br />

sollte man alles für eine zügige<br />

Jugendentwicklung der Bohnen unternehmen.<br />

Eine möglichst frühe Aussaat<br />

ist zwar für den Sojaertrag förderlich,<br />

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31


Bilder | Jürgen Unsleber (2)<br />

oben Im Jahr 2011 brachte dieser verunkrautete Sojabestand nur 9 dt/ha ein.<br />

unten So sollte es aussehen: Hier wurden später 43 dt/ha geerntet.<br />

darf aber trotzdem erst ab einer Bodentemperatur<br />

von mehr als 8 bis 10 °C erfolgen,<br />

um ein zügiges Wachstum der<br />

Bohnen zu ermöglichen. Dies kann in<br />

den Gunstlagen Süddeutschlands be-<br />

reits ab Anfang April der Fall sein, in den<br />

Höhenlagen aber erst Anfang Mai.<br />

Bei der Aussaat ist auf eine ausreichende<br />

Tiefenablage von mindestens<br />

3 cm, besser 4 cm und eine geschlosse-<br />

ne Saatrille zu achten, um bei Einsatz<br />

von Bodenherbiziden die Verträglichkeit<br />

zu gewährleisten. Ein feinkrümeliges<br />

Saatbett ist vorteilhaft. Grobe Kluten<br />

können die Wirkung der Bodenherbizide<br />

stören. In diesem Fall ist der Einsatz<br />

einer Walze nützlich. Hiermit kann<br />

nicht nur eine bessere Herbizidwirkung,<br />

sondern auch eine Erleichterung der<br />

Ernte wegen des tiefen Hülsenansatzes<br />

der Sojabohne erreicht werden. Erst<br />

wenn diese Vorbedingungen erfüllt<br />

sind, beginnt der eigentliche Teil der<br />

chemischen Unkrautbekämpfung.<br />

Wirksame Dreierkombi<br />

gegen Unkräuter<br />

Die Hauptlast beim Herbizideinsatz in<br />

Soja trägt die Vorauflaufspritzung. Nur<br />

im Vorauflauf kann das wichtigste Unkraut,<br />

der Weiße Gänsefuß, sicher bekämpft<br />

werden. Unterlässt man diese<br />

wichtige Spritzung, ist eine vollständige<br />

Kontrolle dieses Unkrauts im Nachauflauf<br />

nur noch sehr eingeschränkt möglich.<br />

Außerdem geht man ein unnötiges<br />

Verträglichkeitsrisiko durch die dann<br />

mehrmals notwendigen Nachauflaufspritzungen<br />

ein.<br />

32 acKer plus | 03.12


„Wenn man im Vorauflauf spritzt, beginnt<br />

das große Warten auf den Regen.<br />

Oft hatten wir bisher Glück, es gab aber<br />

im Jahr 2011 auch schon mal die Situation,<br />

dass ich im Nachauflauf nachfassen<br />

musste, weil der Regen und damit<br />

die Bodenfeuchtigkeit fehlte“, weiß<br />

Ackerbauer Markus Läpple aus Ilsfeld im<br />

Kreis Heilbronn, der seit drei Jahren Soja<br />

anbaut. „Soja passt sehr gut in unseren<br />

Betrieb mit Schwerpunkt Zuckerrüben<br />

und Feldgemüse, da sie kulturneutral<br />

ist. Zwar ist die beste Vorfrucht Weizen,<br />

aber Zuckerrüben oder Kohl machen<br />

auf meinen Flächen auch keine Probleme.<br />

Weißer Gänsefuß hat mir ganz<br />

schön zu schaffen gemacht, aber mit<br />

der Mischung 1,75 l/ha Basagran + 5 g/<br />

ha Harmony SX hab ich das Problem<br />

weitgehend in den Griff bekommen.<br />

Eine vollständige Bekämpfung des Weißen<br />

Gänsefußes im Nachauflauf gelang<br />

aber nicht.“<br />

In der Praxis hat sich die Kombination<br />

aus den drei Bodenwirkstoffen Metribuzin,<br />

Dimethenamid und Clomazone<br />

bewährt. Diese verträgliche und breit<br />

wirksame Mischung besteht aus 0,3 bis<br />

0,4 kg/ha Sencor WG + 0,6 bis 0,8 l/ha<br />

Spectrum + 0,25 l/ha Centium 36 CS.<br />

Wichtig für eine optimale Wirkung und<br />

acKer plus | 03.12<br />

Verträglichkeit: Die oberen Aufwandmengen<br />

gelten für Ton- und/oder humusreichere<br />

Böden (Lehm; toniger<br />

Lehm), die unteren Aufwandmengen<br />

gelten für leichte Böden (sandiger<br />

Lehm; reiner, humusarmer Schluff ). Diese<br />

Mischung muss unbedingt im Vorauflaufverfahren<br />

bis drei Tage nach Saat<br />

der Bohnen auf möglichst feuchten Boden<br />

gespritzt werden. Optimal für eine<br />

gute Wirkung ist nachfolgender Niederschlag<br />

in den nächsten Tagen.<br />

Das breitwirksame Sencor WG trägt<br />

in der oben genannten Mischung die<br />

Hauptlast gegen den Weißen Gänsefuß.<br />

Mit Spectrum werden vor allem Wärmekeimer<br />

wie der Schwarze Nachtschatten,<br />

Amaranth, Franzosenkraut und Hirsearten<br />

sicher bekämpft. Centium 36 CS<br />

scheint auf den ersten Blick nur gegen<br />

Knötericharten und Klettenlabkraut<br />

Kulturen<br />

Leguminosen<br />

wirksam zu sein, doch dem ist nicht so:<br />

Gerade Clomazone bewirkt in dieser<br />

Mischung deutliche Synergieeffekte<br />

und verstärkt die Wirkung der anderen<br />

Produkte erheblich.<br />

Dabei hat der Landwirt, anders als<br />

beim Einsatz im Raps, keinerlei Schäden<br />

wie Wuchshemmung oder gar Chlorosen<br />

zu befürchten. Auch bei Trockenheit<br />

zeigt Clomazone noch brauchbare Wirkung.<br />

Diese Dreiermischung besitzt<br />

nicht nur eine enorme Breitenwirkung,<br />

Weißer Gänsefuß hat mir zu schaffen<br />

gemacht, aber mit der Mischung 1,75 l/ha<br />

Basagran + 5 g/ha Harmony SX habe ich das<br />

Problem weitgehend in den Griff bekommen.<br />

Markus Läpple (28), Ackerbauer aus Ilsfeld<br />

sondern auch eine sehr lange Dauerwirkung,<br />

die Unkrautfreiheit in der Regel<br />

bis zur Ernte gewährleistet. Selbst<br />

starke Niederschläge nach der Anwendung<br />

sind kein Problem. Allenfalls kann<br />

es zu nekrotischen Blattflecken auf den<br />

unteren Blättern durch das Metribuzin<br />

kommen. Diese wachsen sich jedoch<br />

schnell aus, Wachstumsverzögerungen<br />

33


Bilder | Jürgen Unsleber (3)<br />

oben Pflanzenausfälle durch Stomp-<br />

Einwaschung im Frühstadium<br />

Mitte 1 bis 2 <strong>Monate</strong> später: Die<br />

überlebenden Pflanzen können infolge<br />

von Wurzelhalseinschnürungen<br />

umfallen.<br />

unten Leichte, unbedenkliche Ätzschäden<br />

durch Basagran<br />

gibt es kaum. Eine Ausnahme besteht<br />

jedoch: In den Sorten ‘Daccor’ und ‘Quito’<br />

darf diese Mischung nicht eingesetzt<br />

werden, da sie mit Wachstumsstörungen<br />

auf den Wirkstoff Metribuzin reagieren<br />

können.<br />

Bei den Vorauflaufmitteln steht<br />

Stomp Aqua zur Verfügung. Die Breitenwirkung<br />

ist eher gering einzustufen, jedoch<br />

ist es gegen Weißen Gänsefuß<br />

recht zuverlässig. Der Grund, weswegen<br />

vom Stomp-Einsatz abzuraten ist, ist das<br />

unkalkulierbare Verträglichkeitsrisiko.<br />

Zwar zeigt Stomp Aqua unter optimalen<br />

Bedingungen in Versuchen kaum<br />

Probleme, anders sieht es jedoch in der<br />

Praxis aus. Hier kommt es, vor allem<br />

nach Starkregen, zu starken Pflanzenschäden<br />

mit Ausfällen. Zuerst sterben<br />

die Laubblätter ab, nach einigen Wochen<br />

auch die robusteren Keimblätter.<br />

Bei den überlebenden Pflanzen kommt<br />

es häufig zu Wurzelhalseinschnürungen,<br />

die Stängel werden „hart wie Glas“.<br />

Die Standfestigkeit der Sojapflanzen<br />

wird enorm verringert und im Laufe der<br />

Vegetation brechen immer mehr Pflanzen<br />

ab.<br />

Eine Erklärung dafür ist schwierig, da<br />

es kaum zu Einwaschungen in die Wurzelzone<br />

kommen kann, weil der Wirkstoff<br />

Pendimathalin nur schwer verlagert<br />

wird. Der Grund dürfte eher der<br />

Kontakt mit dem Hypokotyl sein. Wesentlich<br />

stärker ist dieser Effekt zu beobachten,<br />

wenn zum Stomp Aqua noch<br />

Sencor WG zugemischt wird.<br />

Bei Trockenheit im Nachlauf<br />

regulierend eingreifen<br />

Wenn lange Trockenheit nach der Vorauflaufspritzung<br />

zu unzureichenden Ergebnissen<br />

geführt hat, muss im Nachauflauf<br />

reagiert werden. Falls die Soja in<br />

einer Rapsfruchtfolge steht und bereits<br />

Ausfallraps aufgelaufen ist, lässt sich<br />

eine Nachauflaufbehandlung nicht vermeiden,<br />

da alle Vorauflaufwirkstoffe<br />

eine Wirkungslücke gegen Ausfallraps<br />

haben. In der Praxis bewährt hat sich<br />

die Kombination aus 1,5 bis 1,75 l/ha Basagran<br />

+ 5 g/ha Harmony SX + 0,4 l/ha<br />

Monfast ab etwa 5 cm Bohnenhöhe beziehungsweise<br />

ab zwei Laubblättern<br />

der Bohne. Eine alleinige Ausbringung<br />

von Basagran ist zu vermeiden, da das<br />

Wirkungsspektrum zu gering ist und die<br />

Wirkstoffe sich gegenseitig ergänzen<br />

müssen. Dabei ist darauf zu achten, dass<br />

die Unkräuter noch relativ klein sind<br />

und nicht viel mehr als zwei bis vier<br />

Laubblätter haben sollten. Außerdem<br />

sind für eine zuverlässige Wirkung nach<br />

der Ausbringung eine wüchsige Witterung<br />

und mindestens zwei bis drei Tage<br />

sonniges Wetter erforderlich.<br />

Bentatzon nur bei sonnigem<br />

Wetter wirksam<br />

Der Wirkstoff Bentatzon im Basagran<br />

wirkt als reines Kontaktmittel nur bei<br />

hellen, strahlungsreichen Bedingungen.<br />

Mögliche Blattverätzungen an Soja sind<br />

unbedenklich, sie führen zu keinen<br />

nachhaltigen Wachstumsstörungen.<br />

Anders bei Harmony SX. Es greift als<br />

Sulfonylharnstoff in den Stoffwechsel<br />

der Sojabohne ein und muss metabolisiert,<br />

also verstoffwechselt werden. Dies<br />

gelingt nur bei wüchsiger Witterung. Ist<br />

es zu kühl kommt es regelmäßig zu<br />

deutlichen Wachstumsstörungen, die<br />

sich auch in Mindererträgen zeigen<br />

können. Deswegen sollten die gesetzlich<br />

zugelassenen Aufwandmengen mit<br />

zweimal 7,5 g/ha nach Möglichkeit<br />

nicht ausgeschöpft und der Einsatz auf<br />

5 g/ha begrenzt werden. Sehr wichtig<br />

für die sichere Wirkung dieser Nachauflaufkombination<br />

ist der Einsatz eines<br />

Additivs, um die Wachsschicht speziell<br />

für Harmony SX zu öffnen. In der Praxis<br />

bewährt hat sich hierbei das Produkt<br />

Monfast. Ebenfalls denkbar wären Öle.<br />

Falls noch Gräser, vor allem aber Hirsen,<br />

vorhanden sind, kann eine Gräserbehandlung<br />

mit 0,8 bis 1,0 l/ha Fusilade<br />

Max oder 1,5 bis 2,0 l/ha Focus Ultra<br />

durchgeführt werden. Dies sollte jedoch<br />

in einem separaten Arbeitsgang<br />

34 acKer plus | 03.12


erfolgen, um kein unnötiges Verträglichkeitsrisiko<br />

einzugehen. Eine Beimischung<br />

von Basagran ist strikt abzulehnen,<br />

da das Lösungsmittel des Gräserherbizids<br />

die Ätzwirkung deutlich verstärken<br />

kann. Diese Gräsermittel erfassen<br />

auch größere Hirsepflanzen noch<br />

sicher, sofern genügend Blattmasse benetzt<br />

wird. Auf eine warme und wüchsige<br />

Witterung ist zu achten.<br />

Herbizid–Perspektiven<br />

in Soja<br />

In vielleicht naher Zukunft ist mit der<br />

Zulassung/Genehmigung von Artist zu<br />

rechnen. Artist wird in Österreich schon<br />

seit vielen Jahren im Vorauflauf in Soja<br />

eingesetzt. In Versuchen zeigte es eine<br />

deutliche Wirkungsverstärkung gegen<br />

Weißen Gänsefuß. Artist besteht aus<br />

acKer plus | 03.12<br />

dem Wirkstoff Metribuzin, wie auch<br />

Sencor WG, und aus Flufenacet. Offensichtlich<br />

hat Flufenacet Synergieeffekte<br />

zusammen mit Metribuzin.<br />

Folgende Vorauflaufvariante wäre<br />

nach Zulassung/Genehmigung denkbar:<br />

1,5 bis 2 kg/ha Artist + 0,25 l/ha Centium<br />

36 CS. Diese Kombination hätte ein<br />

breites Wirkungsspektrum gegen nahezu<br />

alle in Soja relevanten Unkräuter.<br />

Ein weiterer Wirkstoff, Imazamox,<br />

wird in vielen europäischen Ländern<br />

mit Erfolg in Soja eingesetzt. Nicht nur<br />

in unseren Nachbarländern Österreich<br />

und der Schweiz, sondern auch in Ungarn<br />

und Rumänien ist er seit Jahren<br />

gesetzlich genehmigt beziehungsweise<br />

zugelassen. Imazamox könnte viele Unkrautprobleme<br />

lösen, da es im Nachauflauf<br />

eingesetzt werden kann und ein<br />

sehr breites Wirkungsspektrum hat. Allerdings<br />

ist vonseiten der Industrie of-<br />

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fensichtlich nur der Einsatz im Raps geplant.<br />

Der Markt für den Einsatz in Soja<br />

ist wegen des relativ geringen Anbauumfangs<br />

derzeit noch nicht attraktiv<br />

genug. Dabei ist er gerade in Soja relativ<br />

unproblematisch, da der Wirkstoff von<br />

Natur aus in der Sojapflanze verträglich<br />

ist. Anders bei Raps. Hierbei muss erst<br />

auf züchterischen Weg (Clearfield Technologie)<br />

eine Selektivität herbeigeführt<br />

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Stand 2012. Gesetzlicher Vertreter: Matthias Ulmer,<br />

Register gericht Stuttgart, HRA 581.<br />

Name / Vorname<br />

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E-Mail / Telefon<br />

Ich bin mit der Kontaktaufnahme (bitte gleich ankreuzen) per � E-Mail oder<br />

� per Telefon zum Zwecke meiner Beratung, Information und der Zu sendung<br />

von Infomaterial des Verlags Eugen Ulmer einverstanden. Ich bin<br />

darüber informiert, dass ich diese Einwilligung jederzeit ohne Nachteile<br />

wider rufen kann. Vom Verlag Eugen Ulmer wird mir versichert, dass meine<br />

datenschutzrechtlichen Belange ohne Einschränkung gewährleistet<br />

werden und keine Übermittlung meiner Daten an Dritte für Werbezwecke<br />

erfolgt.<br />

Wir verarbeiten Ihre Daten zur Durchführung des Vertrags,<br />

zur Pflege der Kundenbeziehungen und der werblichen<br />

Kommunikation.<br />

Datum / Unterschrift ANZ_AP_312<br />

Autor Jürgen Unsleber<br />

ist Diplom-Agraringenieur<br />

mit Schwerpunkt Pflanzenbau,<br />

selbst Landwirt und<br />

Pflanzenbauberater für den<br />

Agrargroßhandel <strong>AGRO</strong><br />

<strong>Schuth</strong> <strong>GmbH</strong> in Heilbronn, der Beratung und<br />

Anbauverträge für Soja anbietet.<br />

E-Mail: juergen.unsleber@agro-schuth.de<br />

Eine Tabelle auf www.ACKERplus.de unter Webcode: AP2953676<br />

35


Bild: Fotolia.com<br />

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