06.02.2013 Aufrufe

Ausgabe Dezember 2012 - Gemeinde Bad Laer

Ausgabe Dezember 2012 - Gemeinde Bad Laer

Ausgabe Dezember 2012 - Gemeinde Bad Laer

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Über das Wohlfühlen in <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> ist und bleibt Kurort. Daher wird der Tourismus weiterhin eine bedeutende Rolle in der Zukunft des<br />

Ortes spielen. Was dem Ort aus Sicht des Fremdenverkehrs nutzt und schadet, erfuhr Stefan Leppert von Birgit<br />

Schepers vom Kur- und Verkehrsverein bei einem Spaziergang durch den Kurpark.<br />

Leppert: Im Sommer fragte ich Ludwig Wahlmeyer nach seinen<br />

Wünschen für <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong>. Er wollte eine richtige Kneipe<br />

für den Ort. Welchen Wunsch haben Sie?<br />

Birgit Schepers: Den Wunsch konnte ich gut nachvollziehen.<br />

Die Hotelbar wird irgendwann langweilig. Ich schließe mich<br />

Ludwig an.<br />

Leppert: Haben Sie auch nur einen Wunsch wie Herr Wahlmeyer?<br />

Birgit Schepers: Wenn Sie mich so fragen, ich hätte noch<br />

einen. Zum Beispiel, dass der Zug wieder hier hält. In den letzten<br />

Jahren fuhr auf dieser Strecke noch der Teuto-Express“<br />

als Museumsbahn an vielen Sonntagen der Saison. Leider ist<br />

der Verkehr seit diesem Jahr komplett eingestellt. Wir bedauern<br />

hierbei nicht nur den Wegfall einer Attraktion für unsere<br />

Gäste, sondern bemerken auch das Fehlen von Tagestouristen<br />

an den „Teuto-Express“ Sonntagen.<br />

Leppert: Kommen nicht die meisten Gäste mit dem eigenen<br />

Auto?<br />

Birgit Schepers: Natürlich, aber man sollte eine Bahnanbindung<br />

nicht unterschätzen. Sich als Kurort zu stark auf das<br />

Auto zu fi xieren, halte ich zudem für nicht zukunftsweisend.<br />

Leppert: Was meinen Sie mit Fixieren? Das Auto ist und<br />

bleibt das Fortbewegungsmittel Nummer eins.<br />

Birgit Schepers: Nicht falsch, aber trotzdem hat das Thema<br />

mehrere Facetten. Was die Anreise betrifft, haben Sie Recht.<br />

Aber wenn unsere Besucher erst einmal hier sind, schätzen sie<br />

Angebote wie Leihfahrräder oder Busse, die sie beispielsweise<br />

nach <strong>Bad</strong> Rothenfelde, <strong>Bad</strong> Iburg oder Osnabrück bringen.<br />

Und außerdem sind die meisten Urlauber und Kurgäste dankbar,<br />

auf reizvollen Wegen durch unseren Ort oder in die Landschaft<br />

gehen zu können.<br />

Leppert: Bietet <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> seinen Gästen dafür optimale Bedingungen?<br />

Birgit Schepers: Optimal ist ein hoher Anspruch, aber vielleicht<br />

sollte man dieses Ziel als Kur- und Verkehrsverein wirklich<br />

haben. Ich würde sagen: Wir sind auf einem guten Weg.<br />

Unser neu gestalteter Kurpark bietet allen Besuchern etwas,<br />

freie Flächen und attraktiv bepfl anzte Beete wechseln sich<br />

ebenso ab wie Einrichtungen für Bewegung und Ruhepausen<br />

und auf unseren Inhalier-Pavillon können wir auch stolz sein.<br />

Und der Park ist ein ideales Verbindungselement zwischen<br />

Blomberg und Ortskern.<br />

Leppert: Also ist aus touristischer Sicht alles in Ordnung in<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong>?<br />

Birgit Schepers: Besser geht immer, das wissen Sie ja. Ich zum<br />

Beispiel liebe unsere Kirchhofsburg, ein wunderbarer Ort, um<br />

den uns andere <strong>Gemeinde</strong>n beneiden. Aber zwischen Kirchhofsburg<br />

und Kurpark würde ich mir mehr Qualität wünschen.<br />

Leppert: Wie sähe die bessere Qualität denn aus?<br />

Birgit Schepers: Ich weiß ja, dass Sie gerne über die anstehende


Ortskernsanierung reden. Deshalb kann ich Ihnen zu diesem<br />

Thema verraten, dass viele Gäste mehr Platz zum Flanieren<br />

und zum gemütlichen Spazierengehen wollen. Schmale Gehsteige<br />

neben der Straße, die als Piste durch den Ort führt,<br />

gehen an diesem Bedarf klar vorbei. Hier kann <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> noch<br />

was tun. Aber soweit ich weiß wird ja demnächst mit der Verbindung<br />

Kesselstraße und Paulbrink genau dieser Platzgewinn<br />

realisiert. Ich hoffe nur, dass die Politik sich dieses Gewinns<br />

bewusst ist und bei den anderen Strecken im Ortskern beherzt<br />

weitermacht.<br />

Leppert: Gehen wir mal davon aus. Wäre dann ein wünschenswerter<br />

Zustand erreicht?<br />

Birgit Schepers: Dann haben wir zumindest schon einmal viel<br />

geschafft. Ich würde mir wünschen, dass sich einige Leute in<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> ein Herz fassen und mit Geschäften, Galerien oder<br />

Kneipen Gründe zum Flanieren geben. Aber da habe ich Hoffnung.<br />

Vielleicht wird die Ortskernsanierung eine gute Vorlage<br />

dafür sein. Wir sehen das ja an der Piepsteinscheune und dem<br />

Musikstudio von Andreas Paul in der Brinkstraße. Es würde<br />

mich nicht wundern, wenn gute Beispiele dann weitere nach<br />

sich ziehen.<br />

Leppert: Welchen Einfl uss hat der Verkehrsverein auf die Entwicklung<br />

von <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong>?<br />

Birgit Schepers: Wir im Kur- und Verkehrsverein wollen, dass<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> auch morgen noch für Einheimische und Besucher<br />

attraktiv ist. Wir brauchen unsere Gäste als Wirtschaftsfaktor,<br />

aber sie verhelfen uns auch zu Freizeiteinrichtungen und<br />

Infrastruktur, die für einen Ort dieser Größe ungewöhnlich<br />

und natürlich auch für Bürger oder Neubürger attraktiv sind.<br />

Durch unsere häufi gen Gespräche mit Gästen, aber auch<br />

durch Gästebewertungsbögen bekommen wir einen verlässlichen<br />

Eindruck davon, was die Gäste wollen<br />

und was nicht gut ankommt. Damit<br />

halten wir dann nicht hinterm Berg.<br />

Leppert: Was kommt gut an?<br />

Birgit Schepers: Ich nenne Ihnen mal<br />

vier Stärken. Die liegen in unserem<br />

gewachsenen Ortskern,<br />

der Sole als Heilmittel, die in<br />

unseren recht ordentlichen<br />

Kureinrichtungen angewendet<br />

wird, einem noch in weiten<br />

Teilen funktionierenden<br />

Einzelhandel und der fl achen<br />

Topografi e des Ortes<br />

bei gleichzeitig kurzer Distanz<br />

zum Teutoburger Wald.<br />

Diese Stärken müssen wir<br />

halten und weiter ausbauen.<br />

Leppert: Und dann verraten Sie uns mal eine Idee des Verkehrsvereins<br />

zur Verbesserung.<br />

Birgit Schepers: Wir müssen mehr Anreize schaffen, <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong><br />

zu erkunden. Der „Historische Pfad“ war eine Idee, solche<br />

Anreize zu schaffen. Die wurde positiv aufgenommen und in<br />

Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Heimatmuseum realisiert.<br />

Im Moment versuchen wir neue Themenführungen<br />

durch den Ort zu schaffen. Die Teufel-Skulptur von Werner<br />

Kavermann ist zum Beispiel ein Ort, den es anzusteuern lohnt<br />

und der ein Thema bietet, an dem sich <strong>Laer</strong>er Geschichten<br />

erzählen und Veranstaltungen organisieren lassen.<br />

Leppert: Klingeln denn auch ansässige Bürger an dem Teufelsglöckchen?<br />

Birgit Schepers: Einige von uns haben sich tatsächlich am<br />

Anfang etwas schwer getan mit dem Teufel im Park. Es spricht<br />

für die Qualität der Skulptur, dass wir ihn inzwischen gut integrieren<br />

konnten. In den mittelalterlichen Teufelssagen unseres<br />

Ortes ist es meist der Teufel, der vor <strong>Laer</strong>er Bauernschläue<br />

kapitulieren muss. Manche <strong>Laer</strong>er foppen ihn gern bis heute.<br />

Leppert: Zum Schluss geht es wie bei Ludwig Wahlmeyer –<br />

haben Sie noch einen Wunsch?<br />

Birgit Schepers: Wie Ludwig Wahlmeyer – ich belasse es vorläufi<br />

g dabei.<br />

Alle Informationen zur Stadtsanierung<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> fi nden Sie auch im Internet<br />

unter www.bad-laer.de/stadtsanierung

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!