Ausgabe Dezember 2012 - Gemeinde Bad Laer
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Über das Wohlfühlen in <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong><br />
<strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> ist und bleibt Kurort. Daher wird der Tourismus weiterhin eine bedeutende Rolle in der Zukunft des<br />
Ortes spielen. Was dem Ort aus Sicht des Fremdenverkehrs nutzt und schadet, erfuhr Stefan Leppert von Birgit<br />
Schepers vom Kur- und Verkehrsverein bei einem Spaziergang durch den Kurpark.<br />
Leppert: Im Sommer fragte ich Ludwig Wahlmeyer nach seinen<br />
Wünschen für <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong>. Er wollte eine richtige Kneipe<br />
für den Ort. Welchen Wunsch haben Sie?<br />
Birgit Schepers: Den Wunsch konnte ich gut nachvollziehen.<br />
Die Hotelbar wird irgendwann langweilig. Ich schließe mich<br />
Ludwig an.<br />
Leppert: Haben Sie auch nur einen Wunsch wie Herr Wahlmeyer?<br />
Birgit Schepers: Wenn Sie mich so fragen, ich hätte noch<br />
einen. Zum Beispiel, dass der Zug wieder hier hält. In den letzten<br />
Jahren fuhr auf dieser Strecke noch der Teuto-Express“<br />
als Museumsbahn an vielen Sonntagen der Saison. Leider ist<br />
der Verkehr seit diesem Jahr komplett eingestellt. Wir bedauern<br />
hierbei nicht nur den Wegfall einer Attraktion für unsere<br />
Gäste, sondern bemerken auch das Fehlen von Tagestouristen<br />
an den „Teuto-Express“ Sonntagen.<br />
Leppert: Kommen nicht die meisten Gäste mit dem eigenen<br />
Auto?<br />
Birgit Schepers: Natürlich, aber man sollte eine Bahnanbindung<br />
nicht unterschätzen. Sich als Kurort zu stark auf das<br />
Auto zu fi xieren, halte ich zudem für nicht zukunftsweisend.<br />
Leppert: Was meinen Sie mit Fixieren? Das Auto ist und<br />
bleibt das Fortbewegungsmittel Nummer eins.<br />
Birgit Schepers: Nicht falsch, aber trotzdem hat das Thema<br />
mehrere Facetten. Was die Anreise betrifft, haben Sie Recht.<br />
Aber wenn unsere Besucher erst einmal hier sind, schätzen sie<br />
Angebote wie Leihfahrräder oder Busse, die sie beispielsweise<br />
nach <strong>Bad</strong> Rothenfelde, <strong>Bad</strong> Iburg oder Osnabrück bringen.<br />
Und außerdem sind die meisten Urlauber und Kurgäste dankbar,<br />
auf reizvollen Wegen durch unseren Ort oder in die Landschaft<br />
gehen zu können.<br />
Leppert: Bietet <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> seinen Gästen dafür optimale Bedingungen?<br />
Birgit Schepers: Optimal ist ein hoher Anspruch, aber vielleicht<br />
sollte man dieses Ziel als Kur- und Verkehrsverein wirklich<br />
haben. Ich würde sagen: Wir sind auf einem guten Weg.<br />
Unser neu gestalteter Kurpark bietet allen Besuchern etwas,<br />
freie Flächen und attraktiv bepfl anzte Beete wechseln sich<br />
ebenso ab wie Einrichtungen für Bewegung und Ruhepausen<br />
und auf unseren Inhalier-Pavillon können wir auch stolz sein.<br />
Und der Park ist ein ideales Verbindungselement zwischen<br />
Blomberg und Ortskern.<br />
Leppert: Also ist aus touristischer Sicht alles in Ordnung in<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong>?<br />
Birgit Schepers: Besser geht immer, das wissen Sie ja. Ich zum<br />
Beispiel liebe unsere Kirchhofsburg, ein wunderbarer Ort, um<br />
den uns andere <strong>Gemeinde</strong>n beneiden. Aber zwischen Kirchhofsburg<br />
und Kurpark würde ich mir mehr Qualität wünschen.<br />
Leppert: Wie sähe die bessere Qualität denn aus?<br />
Birgit Schepers: Ich weiß ja, dass Sie gerne über die anstehende
Ortskernsanierung reden. Deshalb kann ich Ihnen zu diesem<br />
Thema verraten, dass viele Gäste mehr Platz zum Flanieren<br />
und zum gemütlichen Spazierengehen wollen. Schmale Gehsteige<br />
neben der Straße, die als Piste durch den Ort führt,<br />
gehen an diesem Bedarf klar vorbei. Hier kann <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> noch<br />
was tun. Aber soweit ich weiß wird ja demnächst mit der Verbindung<br />
Kesselstraße und Paulbrink genau dieser Platzgewinn<br />
realisiert. Ich hoffe nur, dass die Politik sich dieses Gewinns<br />
bewusst ist und bei den anderen Strecken im Ortskern beherzt<br />
weitermacht.<br />
Leppert: Gehen wir mal davon aus. Wäre dann ein wünschenswerter<br />
Zustand erreicht?<br />
Birgit Schepers: Dann haben wir zumindest schon einmal viel<br />
geschafft. Ich würde mir wünschen, dass sich einige Leute in<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> ein Herz fassen und mit Geschäften, Galerien oder<br />
Kneipen Gründe zum Flanieren geben. Aber da habe ich Hoffnung.<br />
Vielleicht wird die Ortskernsanierung eine gute Vorlage<br />
dafür sein. Wir sehen das ja an der Piepsteinscheune und dem<br />
Musikstudio von Andreas Paul in der Brinkstraße. Es würde<br />
mich nicht wundern, wenn gute Beispiele dann weitere nach<br />
sich ziehen.<br />
Leppert: Welchen Einfl uss hat der Verkehrsverein auf die Entwicklung<br />
von <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong>?<br />
Birgit Schepers: Wir im Kur- und Verkehrsverein wollen, dass<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> auch morgen noch für Einheimische und Besucher<br />
attraktiv ist. Wir brauchen unsere Gäste als Wirtschaftsfaktor,<br />
aber sie verhelfen uns auch zu Freizeiteinrichtungen und<br />
Infrastruktur, die für einen Ort dieser Größe ungewöhnlich<br />
und natürlich auch für Bürger oder Neubürger attraktiv sind.<br />
Durch unsere häufi gen Gespräche mit Gästen, aber auch<br />
durch Gästebewertungsbögen bekommen wir einen verlässlichen<br />
Eindruck davon, was die Gäste wollen<br />
und was nicht gut ankommt. Damit<br />
halten wir dann nicht hinterm Berg.<br />
Leppert: Was kommt gut an?<br />
Birgit Schepers: Ich nenne Ihnen mal<br />
vier Stärken. Die liegen in unserem<br />
gewachsenen Ortskern,<br />
der Sole als Heilmittel, die in<br />
unseren recht ordentlichen<br />
Kureinrichtungen angewendet<br />
wird, einem noch in weiten<br />
Teilen funktionierenden<br />
Einzelhandel und der fl achen<br />
Topografi e des Ortes<br />
bei gleichzeitig kurzer Distanz<br />
zum Teutoburger Wald.<br />
Diese Stärken müssen wir<br />
halten und weiter ausbauen.<br />
Leppert: Und dann verraten Sie uns mal eine Idee des Verkehrsvereins<br />
zur Verbesserung.<br />
Birgit Schepers: Wir müssen mehr Anreize schaffen, <strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong><br />
zu erkunden. Der „Historische Pfad“ war eine Idee, solche<br />
Anreize zu schaffen. Die wurde positiv aufgenommen und in<br />
Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Heimatmuseum realisiert.<br />
Im Moment versuchen wir neue Themenführungen<br />
durch den Ort zu schaffen. Die Teufel-Skulptur von Werner<br />
Kavermann ist zum Beispiel ein Ort, den es anzusteuern lohnt<br />
und der ein Thema bietet, an dem sich <strong>Laer</strong>er Geschichten<br />
erzählen und Veranstaltungen organisieren lassen.<br />
Leppert: Klingeln denn auch ansässige Bürger an dem Teufelsglöckchen?<br />
Birgit Schepers: Einige von uns haben sich tatsächlich am<br />
Anfang etwas schwer getan mit dem Teufel im Park. Es spricht<br />
für die Qualität der Skulptur, dass wir ihn inzwischen gut integrieren<br />
konnten. In den mittelalterlichen Teufelssagen unseres<br />
Ortes ist es meist der Teufel, der vor <strong>Laer</strong>er Bauernschläue<br />
kapitulieren muss. Manche <strong>Laer</strong>er foppen ihn gern bis heute.<br />
Leppert: Zum Schluss geht es wie bei Ludwig Wahlmeyer –<br />
haben Sie noch einen Wunsch?<br />
Birgit Schepers: Wie Ludwig Wahlmeyer – ich belasse es vorläufi<br />
g dabei.<br />
Alle Informationen zur Stadtsanierung<br />
<strong>Bad</strong> <strong>Laer</strong> fi nden Sie auch im Internet<br />
unter www.bad-laer.de/stadtsanierung