Vorhang auf! Weiter geht's! - Stadt Heidenheim
Vorhang auf! Weiter geht's! - Stadt Heidenheim
Vorhang auf! Weiter geht's! - Stadt Heidenheim
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
16<br />
Wer meckern kann, kann auch loben:<br />
Nicht nur neuer Asphalt<br />
Nicht nur die Friedrich-<br />
Voith-Straße an ihrem Anfang,<br />
nein auch der letzte Zipfel der<br />
Friedrich-Voith-Straße ist seit<br />
wenigen Tagen nicht mehr wieder<br />
zu erkennen. Man weiß nie,<br />
ob das letzte Stück der Friedrich-<br />
Voith-Straße auch wirklich noch<br />
zur Friedrich-Voith-Straße<br />
gehört oder nicht. Hat es offiziell<br />
einen Namen? Ist es eine eigene<br />
Straße? Auf jeden Fall wurde<br />
dieses lange Jahre vollkommen<br />
vergessene und immer nur notdürftig<br />
ausgebesserte Straßenstück,<br />
das aussah wie ein echter<br />
Öffnungszeiten <strong>Stadt</strong>teilbüro:<br />
Mittwoch: 17.30 – 19.00 Uhr<br />
Donnerstag: 9.00 – 12.00 Uhr<br />
Samstag: 10.00 – 12.00 Uhr<br />
Kleine Mecker-Ecke<br />
Unsere<br />
Voithsiedlung<br />
Flickenteppich, nun auch oberirdisch<br />
neu gemacht. Auslöser war<br />
der Austausch der Wasserrohre<br />
der Landeswasser-Versorgung.<br />
Frisch geteert sollte sie nun vielleicht<br />
auch noch ein Namensschild<br />
bekommen?<br />
Heidrun Bäuerle<br />
Der Zerstörung<br />
Tür und Tor geöffnet<br />
Schon fast zur Gewohnheit geworden ist die Anfrage<br />
bei der Gagfah mit der Bitte um Information über<br />
geplante Maßnahmen in der Eisenbergsiedlung. Die<br />
Anfragen werden auch unverzüglich freundlich beantwortet.<br />
Leider lautet die Antwort immer ähnlich. Die<br />
Antwort vom 27. Oktober 2009 lautete: „Mögliche<br />
Modernisierungsmaßnahmen für die weiteren Objekte<br />
werden derzeit geprüft. Ein Verk<strong>auf</strong> bzw. Abriss ist<br />
aktuell nicht geplant.“ Im Dezember 2008 lautete die<br />
Auskunft noch: „ In diesem Jahr werden die Häuser in<br />
der Waltherstraße 1-9 und 2-14 renoviert.“ Die Wohnungen<br />
in der Waltherstraße 1-9 wurden tatsächlich<br />
renoviert, von den Wohnungen in den Häusern<br />
Waltherstraße 2-14 ist nun nicht mehr die Rede. Der<br />
Zerstörung sind somit Tür und Tor geöffnet.<br />
Heidrun Bäuerle<br />
Achtung, Kinder!<br />
Eine gefährliche Ecke für (kleine) Kinder und Fahrradfahrer<br />
ist der Radweg an der Ecke Giengener<br />
Straße/ Friedrich-Voith-Straße. Weder kleine Fußgänger<br />
noch Radfahrer können im Sommer über Zaun und<br />
Hecke blicken. Die kleinen Fußgänger stehen <strong>auf</strong> dem<br />
Weg von der Schule zur Fußgängerampel und Bushaltestelle<br />
direkt <strong>auf</strong> dem Radweg. Radfahrer können die<br />
Stelle nicht einsehen.<br />
Heidrun Bäuerle<br />
Das <strong>Stadt</strong>teiltheater <strong>Heidenheim</strong><br />
in der Voithsiedlung braucht<br />
Ihre Unterstützung<br />
<strong>Vorhang</strong> <strong>auf</strong>!<br />
<strong>Weiter</strong> geht’s!<br />
Am 20. Januar 2010 um 18.30 Uhr<br />
laden wir alle interessierten Erwachsenen<br />
und Senioren zu einem Treff ein.<br />
Gemeinsam wollen wir neue Wege und<br />
Möglichkeiten überlegen,<br />
neue Gruppen bilden, Termine festlegen<br />
und Ideen sammeln.<br />
Ort: Festsaal der Friedrich-Voith-Schule<br />
Jeder darf mitmachen!<br />
<strong>Stadt</strong>eil-Chor gefällig?<br />
Es gibt ja schon viele Chorformationen<br />
in <strong>Heidenheim</strong> und<br />
Umgebung, aber einen eigenen<br />
<strong>Stadt</strong>teil-Chor, das hätte doch<br />
was.<br />
Musik kennt keine Grenzen,<br />
Singen macht gute Laune und<br />
verbindet die Menschen. Es wäre<br />
schön, wenn möglichst viele<br />
sangesfreudige Leute jeden Alters<br />
aus der Voithsiedlung dabei<br />
sein könnten. Das wünscht sich<br />
die Chorleiterin Meike Goldhammer,<br />
die diesen einmaligen<br />
Chor <strong>auf</strong> die Beine stellen möchte.<br />
Wer Interesse hat, melde sich<br />
bitte unter Tel. 27 84 46.<br />
Unsere<br />
<strong>Heidenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>teilzeitung für das Sanierungsgebiet „Soziale <strong>Stadt</strong>“<br />
Voithsiedlung – Eisenbergsiedlung – Siechenberg – Haintal – Klein-Zürich<br />
Voithsiedlung<br />
9. Ausgabe Samstag, 12. Dezember 2009<br />
Liebe Mitbewohner und<br />
Freunde der Voithsiedlung,<br />
unsere vorhergehende achte Ausgabe der<br />
<strong>Stadt</strong>teilzeitung –Unsere Voithsiedlung— konnte<br />
in dem gewohnten Umfang nicht gedruckt<br />
werden. Berichte und Beiträge waren damals<br />
genügend vorhanden und so ist es erfreulich,<br />
dass Sie die 9. Ausgabe der <strong>Stadt</strong>teilzeitung in<br />
bekannter Form demnächst <strong>auf</strong> dem Tisch<br />
haben werden. Wie gern gelesen und wie beliebt<br />
sie ist, ersehen wir aus den gewünschten Nachlieferungen,<br />
auch außerhalb unseres Wohngebietes.<br />
Sie werden Berichte aus der jüngsten Vergangenheit<br />
der Voithsiedlung lesen. Sie werden<br />
Beiträge von Geschehnissen lesen, die vor über<br />
60 Jahren passiert sind. Sie werden lesen, was<br />
uns hier gefällt und natürlich gehört auch die<br />
Meckerecke in diese Zeitung, damit das genannt<br />
wird, was uns missfällt. Schreiben Sie uns,<br />
geben Sie Ihre Anregungen im <strong>Stadt</strong>teilbüro am<br />
Friedrich-Voith-Platz (Grüner Kranz) ab.<br />
Erfreulich ist, dass einige unserer älteren<br />
Mitbewohner jetzt auch aktiv bei unseren<br />
Redaktionsgesprächen dabei sind. Machen<br />
auch Sie mit und bringen Sie Ihre Notizen, Ihre<br />
Unterlagen mit und unterstützen Sie uns durch<br />
Ihr Wissen über den <strong>Stadt</strong>teil Voithsiedlung.<br />
Für unsere Kleinsten in den Kindergärten sind<br />
wir jetzt deutschlandweit bekannt. Wir haben mit<br />
Unterstützung der <strong>Stadt</strong>, der Kreissparkasse und<br />
des Sportkreises <strong>Heidenheim</strong> das „Kindi-Sportabzeichen“,<br />
ein Sportabzeichen für Vorschulkinder<br />
kreiert und der Deutsche Olympische<br />
Sportbund will unsere Vorschulsportaktion ins<br />
Sportprogramm <strong>auf</strong>nehmen.<br />
Aktivitäten für 2010 sind durch den Bürgerverein<br />
geplant. Machen Sie doch mit. Informieren<br />
Sie sich über den Bürgerverein. Gelegenheit<br />
haben Sie dazu am 16. Dezember 2009 um<br />
19.30 Uhr in der Mensa der Friedrich-Voith-<br />
Schule.<br />
Endlich ist sie fertig, die Friedrich-Voith-<br />
Straße. Der Fahrweg ist etwas breiter. Reicht das<br />
aus zum Begegnen von Fahrzeugen ohne großes<br />
Hin und Zurück?<br />
Bleiben Sie gesund und genießen Sie<br />
die vertraute ruhige Wohngegend<br />
„Unsere Voithsiedlung“.<br />
Paul Reimann<br />
Unsere aktive Jugend<br />
Die Voithsiedlung hat eine<br />
sehr aktive Jugend. Das beweisen<br />
nicht zuletzt viele der Artikel<br />
in dieser neunten Ausgabe<br />
der <strong>Stadt</strong>teil-Zeitung, die Sie<br />
jetzt in den Händen halten. Ob<br />
sie im Jugendtreff Move nicht<br />
nur ihre Freizeit verbringen,<br />
sondern auch selbst mit anpacken,<br />
sich in der Schule über<br />
Ausbildungsberufe informieren<br />
oder für ein paar Tage das Leben<br />
als Eltern, Tanten und Onkel<br />
einiger Babysimulatoren<br />
kennen lernen. Die in der Voithsiedlung<br />
lebenden Jugendlichen<br />
nutzen gerne die Angebote, die<br />
ihnen durch die Soziale <strong>Stadt</strong><br />
gemacht werden. Und dass einige<br />
nun auch an dieser Ausgabe<br />
der <strong>Stadt</strong>teilzeitung „Unsere<br />
Voithsiedlung“ mitgearbeitet<br />
haben, freut einen umso mehr.<br />
Zusätzlich dazu finden sich in<br />
dieser Ausgabe aber auch wieder<br />
bekannte Autoren, die<br />
schon von Beginn an ihre Ideen<br />
und Berichte zur Zeitung beigetragen<br />
haben. Dabei berichten<br />
sie nicht nur von brandaktuellen<br />
Ereignissen, sondern auch<br />
gerne von der bewegten Vergangenheit<br />
der Voithsiedlung.<br />
In der „Meckerecke“ wird<br />
natürlich auch in dieser Ausgabe<br />
dem Ärger wieder Luft gemacht,<br />
gelobt wird aber auch.<br />
Die Mischung mach’s eben. cw
2<br />
Unsere<br />
Voithsiedlung<br />
CHURCH-NIGHT in der Waldkirche:<br />
Wenn Jonglierbälle vom Glauben erzählen<br />
„Fear not – just do it”: Zu diesem<br />
Motto lud der CVJM <strong>Heidenheim</strong><br />
zur Church-Night in<br />
die evangelische Waldkirche<br />
ein.<br />
An verschiedenen Aktionsständen<br />
wie beispielsweise bei<br />
einer Slackline, bei einem Fotoshooting<br />
(wer macht das coolste<br />
Foto?) oder beim Singen mit<br />
Singstar konnte man seinen Mut<br />
beweisen.<br />
In dem anschließenden Jugendgottesdienst<br />
wurde das<br />
Thema <strong>auf</strong>gegriffen: Ist Angst<br />
heute noch bei Jugendlichen angesagt?<br />
Wie kann man damit<br />
umgehen?<br />
Mitgestaltet wurde der Jugendgottesdienst<br />
von einer Jugendband,<br />
dem Querbe(e)t-<br />
Chor, dem Teeniekreis und der<br />
Mädchenjungschar des CVJM<br />
und der Waldkirche.<br />
Nach dem Gottesdienst<br />
konnte man seinen Hunger an<br />
einer Burgerbar stillen, bevor es<br />
zum eigentlichen Höhepunkt<br />
des Abends kam:<br />
Mr. Joy – ein Kleinkünstler,<br />
der mit Jonglage, Täuschungen<br />
und Artistik Aussagen des<br />
christlichen Glaubens sehr eindrucksvoll<br />
veranschaulichte.<br />
Er verstand es, das Publikum<br />
aktiv in sein Programm mit hineinzunehmen<br />
und passend zum<br />
Thema „Fear not– just do it“ immer<br />
wieder herauszufordern,<br />
auch bei ihm Mut zu zeigen und<br />
Vertrauen zu wagen. Ob das bei<br />
einer Artisten-Nummer <strong>auf</strong><br />
dem Einrad war, oder indem er<br />
einen Teilnehmer <strong>auf</strong>forderte<br />
seinen Kopf durch eine Guillotine<br />
zu stecken und ihm zu vertrauen,<br />
dass nichts passiert.<br />
Während des anderthalbstündigen<br />
Programms konnte<br />
Mr. Joy die etwa 200 Anwesenden<br />
ununterbrochen fesseln und<br />
begeistern. Sein wichtigstes Anliegen<br />
dabei war, von seinem<br />
Glauben an Jesus Christus zu erzählen.<br />
So jonglierte er sehr anschaulich<br />
das Vaterunser oder<br />
die „Speisung der 5000“.<br />
Im<br />
Anschluss an die<br />
Show von Mr. Joy gab es für die<br />
Nachteulen noch ein Nachtkino.<br />
Für alle Anwesenden war die<br />
Church-Night ein tolles Erlebnis<br />
und sollte im nächsten Jahr <strong>auf</strong><br />
jeden Fall wieder stattfinden.<br />
Mitternachtssport:<br />
Eine runde Sache<br />
Mein Nachbar, Herr Gerald<br />
Dorsch, ruft mir zu: „Am Samstag<br />
ist wieder Mitternachtssport<br />
in der Turnhalle der Friedrich-<br />
Voith-Schule!“<br />
Aha, denke ich und sage einfach<br />
mal zu, an diesem Abend<br />
mit meiner Kamera dort vorbeizuschauen.<br />
Gegen 22 Uhr stehe ich vor<br />
der Turnhalle und bitte um Einlass.<br />
Oben in der Halle geht es<br />
sehr lebhaft zu. Fair kämpfen<br />
zwei Mannschaften um den<br />
Ball. Hallenfußball ist angesagt.<br />
<strong>Weiter</strong>e Spieler sitzen <strong>auf</strong> den<br />
Bänken am Rande des Spielfelds,<br />
geben Kommentare von<br />
sich und bereiten sich <strong>auf</strong> ihren<br />
Einsatz vor. Ein kleines, aber<br />
feines Turnier ist am L<strong>auf</strong>en.<br />
Die Leitung liegt in den bewährten<br />
Händen von Raivo<br />
Tsopatalo, Sportlehrer an der<br />
Waldorfschule und ehemaliger<br />
Zehnkämpfer aus Estland, so-<br />
Höhepunkt des Hadsch:<br />
Das Opferfest<br />
Das Opferfest ist das höchste<br />
islamische Fest und wurde in diesem<br />
Jahr ab dem 27. November<br />
gefeiert.<br />
Es wird zum Höhepunkt des<br />
Hadsch gefeiert, der Wallfahrt<br />
nach Mekka, welches jährlich<br />
am Zehnten des islamischen Monats<br />
Dhu I-hiddscha beginnt und<br />
vier Tage lang dauert. Aufgrund<br />
des islamischen Mondkalenders<br />
kann das Opferfest zu jeder Jahreszeit<br />
stattfinden, die Verschiebung<br />
findet rückwärts im Sonnenkalender<br />
um meist 11 Tage<br />
statt.<br />
Beim Opferfest wird des Propheten<br />
Ibrahim (Abraham) gedacht,<br />
der die göttliche Probe bestanden<br />
hatte und bereit war,<br />
seinen Sohn Ismael Allah zu op-<br />
wie Gerald Dorsch, Kinder- und<br />
Jugendpsychologe.<br />
Die beiden schaffen den Balanceakt,<br />
denn sehr interessant<br />
ist der Altersunterschied zwischen<br />
den Kindern, Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen,<br />
die sich hier tummeln. Alle<br />
bewegen sich offensichtlich <strong>auf</strong><br />
einer gleichen Ebene, emotional<br />
fern. Als Allah seine Bereitschaft<br />
und sein Gottvertrauen<br />
sah, gebot er ihm Einhalt und<br />
Ibrahim und Ismael opferten<br />
dar<strong>auf</strong>hin voller Dankbarkeit im<br />
Kreis von Freunden und Bedürftigen<br />
einen Widder. Dies fand<br />
am Felsendom in Jerusalem<br />
statt. Getreu der 22. Sure des Korans,<br />
Vers 37.<br />
Es ist für alle gläubigen Muslime<br />
weltweit Pflicht, zur Feier<br />
des Festes ein Tier zu opfern,<br />
wenn sie es sich denn finanziell<br />
leisten können. Das Fleisch des<br />
Tieres sollen sie auch unter den<br />
Armen und Hungrigen verteilen.<br />
Es ist ein guter Brauch, allen<br />
Freunden und Verwandten zum<br />
Opferfest die besten Wünsche zu<br />
versichern und auch ihnen etwas<br />
Unsere<br />
Voithsiedlung<br />
im Spiel und vertraulich im Umgang.<br />
Die Chemie zwischen den<br />
Akteuren scheint zu stimmen,<br />
trotz der Ernsthaftigkeit des<br />
Spiels liegt eine lockere Stimmung<br />
in der Luft. Am Ende des<br />
von dem Fleisch zu geben.<br />
Manchmal wird auch einfach geopfert,<br />
um Allah zu danken,<br />
wenn er etwas Gutes vollbracht<br />
haben soll.<br />
Nach regionaler Verfügbarkeit<br />
werden Schafe, aber auch<br />
andere domestizierte Tiere wie<br />
Ziegen, Rinder, Kamele in<br />
Trockengebieten geopfert. Allgemein<br />
werden nur Paarhufer –<br />
außer dem als unrein geltenden<br />
Schwein – rituell geschächtet.<br />
Das Opferfest wird oft ausgelassen<br />
gefeiert. In Ägypten sind<br />
in diesen Tagen Kinderkarusselle<br />
in den Straßen bis nachts in<br />
Betrieb.<br />
Sowohl am ersten Morgen<br />
des Opferfests als auch am ersten<br />
Morgen des Fastenbrechenfests<br />
Turniers werden die Sieger festgestellt<br />
und die Fairness der Spieler<br />
gelobt. Hier gibt es Extrapunkte.<br />
Die jüngeren Kinder gehen jetzt<br />
nach Hause. Die restlichen Spieler<br />
möchten noch ein Abschlus-<br />
wird die Moschee besucht, um<br />
dort das gemeinsame und besondere<br />
Gebet (Salat) dieses Festtages<br />
zu verrichten, welches aus<br />
zwei ruk’at besteht und die Besonderheit<br />
hat, dass die Ansprache<br />
(khutba) – meist durch den<br />
Imam – nach dem Gebet, und<br />
nicht wie beim Freitagsgebet vor<br />
dem Gebet, erfolgt. Meist<br />
schließt sich an den Besuch der<br />
Moschee ein Besuch des Friedhofs<br />
an, um seiner verstorbenen<br />
Verwandten und Bekannten zu<br />
gedenken, seine Koranverse zu<br />
lesen und Bittgebete zu sprechen.<br />
Der restliche Tag wird genutzt,<br />
um die Verwandtschaft<br />
und Bekanntschaft zu besuchen.<br />
Dabei werden meist in großer<br />
Runde diverse Gerichte und Ge-<br />
15<br />
smatch und ich stelle mich als Torwart<br />
zur Verfügung. Ob ich gut<br />
war? Kommt doch einfach persönlich<br />
vorbei und fragt die anderen.<br />
Der nächste Termin ist der 12.<br />
Dezember 2009. Günther Popp<br />
Erinnerungen:<br />
Drei Tote im Wald hinter dem Garten des Hauses<br />
Erinnerungen einer Bewohnerin<br />
an die letzten Kriegstage im<br />
Jahr 1945<br />
Am Nachmittag des 24. April<br />
1945, einem strahlenden Frühlingssonnentag,<br />
lag über der<br />
Voithsiedlung eine unheimliche,<br />
beängstigende Stille. Die Straßen<br />
waren menschenleer – es drohte<br />
der Einmarsch amerikanischer<br />
Truppen. Ich stand sinnierend<br />
hinter unserem Haus. Plötzlich<br />
bemerkte ich, wie ein bewaffneter<br />
deutscher Soldat aus Richtung<br />
Altenheim kommend, dem damaligen<br />
Gefechtsstand des letzten<br />
deutschen Kampfkomman-<br />
danten, zwei schlecht gekleidete<br />
Männer mit gesenkten Köpfen<br />
und <strong>auf</strong> dem Rücken verschränkten<br />
Armen vor sich hertrieb. Unsere<br />
Nachbarin war dabei, ihren<br />
Gemüsegarten umzugraben. Da<br />
rief ihr der Soldat in barschem Befehlston<br />
zu: „Her mit dem Spaten!“<br />
Als sie nicht reagierte, holte<br />
er ihn sich kurzerhand und verschwand<br />
mit den Männern im angrenzenden<br />
Wald. Bald dar<strong>auf</strong><br />
waren laute Schüsse zu hören –<br />
dann beklemmende Stille.<br />
Nach einiger Zeit klingelten<br />
Nachbarskinder bei uns und erzählten,<br />
sie hätten im Wald zwei<br />
tote Männer entdeckt. Mein Vater<br />
verständigte umgehend die<br />
Polizei und bat um sofortige Entsendung<br />
von Polizisten. Doch der<br />
Polizeirat erklärte sich dazu<br />
außerstande, die gesamte Polizei<br />
sei in Auflösung begriffen, die<br />
Amerikaner stünden vor den Toren<br />
der <strong>Stadt</strong>. Er ersuchte Vater<br />
dringend, mit Männern aus der<br />
Nachbarschaft die Toten unverzüglich<br />
zu begraben, sonst drohe<br />
im Falle ihrer Entdeckung ein<br />
Vergeltungsschlag gegen die Bewohner<br />
der Voithsiedlung. Mit<br />
Spaten, Sch<strong>auf</strong>eln und Pickeln<br />
brachen sie zu dritt <strong>auf</strong>. Vater un-<br />
tersagte uns Kindern mitzugehen.<br />
Erst nach Einbruch der Dunkelheit<br />
kehrten die Männer zurück –<br />
schweigend. Sie sprachen mit niemandem<br />
darüber. In dieser Nacht<br />
besetzten die Amerikaner unsere<br />
<strong>Stadt</strong>. Sie war kampflos übergeben<br />
worden.<br />
Erst später wurde bekannt,<br />
dass die Getöteten russische<br />
Kriegsgefangene gewesen waren,<br />
die mit weißen Fahnen überl<strong>auf</strong>en<br />
wollten. Heute ruhen sie <strong>auf</strong><br />
unserem Totenbergfriedhof.<br />
Ein Gedenkstein am Waldesrand<br />
erinnert an das schreckliche<br />
Geschehen von damals. Dieser<br />
Gedenkstein wird von anliegenden<br />
Bewohnern wie eine würdige<br />
Grabstätte gehalten und unter<br />
Regie eines 84-Jährigen liebevoll<br />
mitsamt Pflanzen und Blumen gepflegt.<br />
In jenem Frühjahr 1945 gab es<br />
noch einen dritten Toten im Siechenbergwald:<br />
Der beste Freund<br />
unseres Nachbarn, ein Familienvater,<br />
ging dort spazieren. Als ihm<br />
amerikanische Soldaten begegneten<br />
und ihm seine Uhr abnehmen<br />
wollten, wehrte er sich und<br />
wurde niedergeschossen. Unter<br />
qualvollen Schmerzen starb er im<br />
Krankenhaus. Gisela Langensee<br />
tränke angeboten. Man macht<br />
sich gegenseitig und oftmals<br />
auch den Bedürftigen Geschenke.<br />
Sowohl die Männer als auch<br />
die Frauen ziehen sich besonders<br />
schöne oder neue Kleidung an.<br />
Auch das Haus ist festgemäß<br />
vollkommen <strong>auf</strong>geräumt und gesäubert.<br />
Opfern heißt:<br />
– Hingabe an Gott<br />
– brüderlich teilen<br />
– an die Mitmenschen denken<br />
– die Welt umarmen<br />
– sich gegenseitig helfen<br />
– alle Menschen lieben<br />
– Brüder und Schwestern sein<br />
Fadime Alemdar
Unsere<br />
Voithsiedlung<br />
14 3<br />
Voithsiedlung<br />
Straßennamen:<br />
Im Haintal<br />
Parallel zur Giengener Straße<br />
zieht sich, durch den Wedel und<br />
seinen Grünstreifen getrennt,<br />
die Straße „Im Haintal“. Wovon<br />
leitet sich dieser Name ab? Im<br />
Adressbuch der <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong><br />
lesen wir: „Benannt nach<br />
dem Flurnamen ‚Haintal’ (Abkürzung<br />
für das ‚<strong>Heidenheim</strong>er<br />
Tal’)“<br />
Aber was bedeutet das Wort<br />
Hain? Es entstand im 14. Jahrhundert<br />
aus dem mittelhochdeutsch<br />
hagen für „gehegter<br />
Wald“, als eine Variante von<br />
Wer kennt es noch:<br />
Das Sofa<br />
Was soll das? Wollen die jetzt<br />
über alte Möbel schreiben?<br />
Nein, ganz und gar nicht!<br />
Wir wollen nur an eine längst<br />
vergangene Episode erinnern,<br />
die irgendwann nach Baubeginn<br />
in der Voithsiedlung begonnen<br />
hatte.<br />
Leider kann man aus dieser<br />
Zeit niemand mehr fragen oder<br />
doch?<br />
Das „Sofa“ war für viele Kinder<br />
und Jugendliche, speziell des<br />
vorderen Haintals und der<br />
Voithsiedlung in der Zeit vor<br />
und während des 2. Weltkriegs<br />
von großer Bedeutung.<br />
Impressum<br />
Unsere Voithsiedlung<br />
<strong>Heidenheim</strong>er <strong>Stadt</strong>teilzeitung für das<br />
Sanierungsgebiet „Soziale <strong>Stadt</strong>“<br />
Voithsiedlung – Eisenbergsiedlung –<br />
Siechenberg – Haintal – Klein Zürich<br />
Verlag:<br />
<strong>Heidenheim</strong>er Zeitung GmbH & Co. KG<br />
Olgastraße 15, 89518 <strong>Heidenheim</strong><br />
Hag. Es wird heute vor allem im<br />
Sinne „Wäldchen, Baumgruppe“<br />
verwendet, also für einen<br />
kleinen Wald oder ein Gehölz.<br />
Als Wortbestandteil finden wir<br />
es in „Friedenshain oder Totenhain“<br />
und steht für Waldfriedhof.<br />
Luther verwendete Hain in<br />
seiner Bibelübersetzung ins<br />
Deutsche, und bei Klopstock<br />
war der Hain Sitz und Symbol<br />
der germanischen Dichtkunst.<br />
Heute finden wir diesen Begriff<br />
in vielen Ortsnamen, wie<br />
zum Beispiel Hainburg, Hainfeld<br />
oder Hainholz.<br />
In zahlreichen antiken Werken<br />
finden wir das Wort Hain als<br />
geheiligte Waldstücke beziehungsweise<br />
als Begriff von sakralen<br />
und poetischen Orten.<br />
Bei den Griechen wählte man<br />
ein Waldstück aus und weihte es<br />
Nach dem Krieg ist dies alles in<br />
Vergessenheit geraten, da wir ja 4<br />
Jahre aus unserer Heimat „vertrieben“<br />
waren. Ob die Nachkommen<br />
überhaupt noch davon<br />
wissen?<br />
Das „Sofa“ war ein wunderschönes,<br />
hügeliges Gelände, <strong>auf</strong><br />
der Südseite der Giengener-<br />
Straße, ungefähr dort, wo heute<br />
die beiden Häuser (ehemalige<br />
Feierabendheime) stehen, also<br />
nach dem „Netto“ in Richtung<br />
Oggenhausen..<br />
Es war ein freier Platz, in der<br />
Form eines großen Sofas, eingerahmt<br />
mit Sträuchern und Bäu-<br />
Verleger:<br />
Dipl.-Kfm. Hans-Jörg Wilhelm<br />
Herausgeber:<br />
Pressehaus <strong>Heidenheim</strong> in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong><br />
Redaktion:<br />
Hendrik Rupp, Carolin Wöhrle,<br />
Lukas Dietzel, Anna-Lena Buchmaier<br />
einer Gottheit, der man darin<br />
bald auch Altäre, Tempel und<br />
Statuen errichtete. Auch die Römer<br />
benutzten das Wort Hain,<br />
etwa für den Hain der Egeria bei<br />
Aricia oder den der Furien bei<br />
Rom und den Latium. Und bei<br />
den alten Germanen entdecken<br />
wir die Verehrung geheiligter<br />
Waldungen oder geheiligter<br />
Bäume. Das Bestehen dieser<br />
Sitte ist bereits für die vorchristliche<br />
Zeit erwähnt. Wer als Verfolgter<br />
in einen heiligen Hain<br />
fliehen konnte (oder den Schatten<br />
eines heiligen Baums erreichte),<br />
war unverletzlich.<br />
Und unser Haintal? Es ist<br />
platziert in einem grünen Rahmen,<br />
und daher passt der Name<br />
auch wirklich zu diesem<br />
Sträßchen – abgesehen von der<br />
lauten und schnellen Giengener<br />
Straße. Günther Popp<br />
men, ideal für Kinder und Jugendliche<br />
zum Spielen.<br />
Ich kann mich noch daran erinnern,<br />
dass von den dortigen Kindern<br />
u. a. auch Zirkus gemacht<br />
wurde, mit allem Drum und Dran!<br />
Von diesem Platz ist heute leider<br />
nicht mehr viel zu sehen, wegen<br />
Bebauung und Überwucherung<br />
mit Bäumen und<br />
Sträuchern.<br />
Überhaupt verschwindet in<br />
unserer <strong>Stadt</strong> immer mehr von<br />
Altgewohntem und Liebgewonnenem!<br />
Im Namen aller Ehemaligen<br />
Werner Junginger<br />
Organisation:<br />
Eberhardt Looser, Inge Birkhold,<br />
Renate Bader<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Heidrun Bäuerle, Gerda Heidler-Rabus,<br />
Günther Popp, Paul Reimann,<br />
Fadime Alemdar, Beate Seidel,<br />
Dominik Pillmeier, Sarah Oelkuch,<br />
Isabelle A. Bouchareb,Andy Haas,<br />
Die Straße ohne Namen<br />
Die Verbindungsstraße zwischen<br />
der Friedrich-Voith-<br />
Straße und der Haintalstraße<br />
hat offiziell keinen Straßennamen.<br />
Für Bewohner der Voithsiedlung<br />
war dieser Bereich bei<br />
der ehemaligen Gärtnerei<br />
Grimminger immer schon die<br />
Gartensiedlung. Die <strong>Stadt</strong>teil-<br />
Ein Wegweiser<br />
für die Voithsiedlung<br />
Für diejenigen, die neu in<br />
die Voithsiedlung ziehen oder<br />
sich allgemein über die Angebote<br />
des <strong>Stadt</strong>teils informieren<br />
möchte, kann dies ab Mitte Dezember<br />
anhand eines kostenlosen<br />
Wegweiser tun.<br />
Bei der Hauptversammlung<br />
des Bürgervereins am 16. Dezember,<br />
um 19.30 Uhr in der<br />
Mensa der Friedrich-Voith-<br />
Schule wird die Broschüre vorgestellt,<br />
in der Informationen<br />
und Kontaktdaten zu sämtli-<br />
Werner Junginger, Gisela Langensee<br />
Fotos:<br />
Heidrun Bäuerle, Paul Reimann,<br />
Günther Popp, Gerda Heidler-Rabus,<br />
Beate Seidel, Werner Junginger,<br />
Andy Haas<br />
Gestaltung:<br />
Birgit Koy (Pressehaus)<br />
zeitung hat in der 4. Ausgabe<br />
über die Gartensiedlung berichtet.<br />
Besucher des <strong>Stadt</strong>teilfestes<br />
wurden befragt und das Ergebnis:<br />
Gartensiedlung, so könnte<br />
die Straße ohne Namen<br />
zukünftig heißen.<br />
Paul Reimann<br />
chen Eink<strong>auf</strong>smöglichkeiten,<br />
Ärzten und Einrichtungen wie<br />
Kindergärten und Schulen der<br />
Voithsiedlung zu finden sein<br />
werden. „Man könnte sagen,<br />
das war das erste große Projekt<br />
des Bürgervereins“, freut sich<br />
Vereinsvorsitzender Thomas<br />
Potzner.<br />
Die 500 Exemplare werden<br />
im Bürgervereinbüro, in den<br />
Bäckereien Rieg und Bosch sowie<br />
bei Rewe Bosch erhältlich<br />
sein. cw<br />
Druck:<br />
Druckhaus Ulm-Oberschwaben,<br />
Ulm-Donautal<br />
Auflage: 5000 Exemplare<br />
Verteilung: Pressehaus <strong>Heidenheim</strong><br />
„Unsere Voithsiedlung“ erscheint in<br />
unregelmäßigen Abständen mehrmals<br />
im Jahr.<br />
Unsere<br />
Leuchtend rot:<br />
Besuch im Jugendtreff Move<br />
Im Dezember des letzten Jahres<br />
wurde der neue Jugendtreff<br />
in der Voithsiedlung eingeweiht.<br />
Das Move, ein leuchtend roter<br />
Container, ausgestattet mit Sitzecke,<br />
Fußball-Kicker, Theke und<br />
ein kleiner schwarzer Container<br />
mit den sanitären Einrichtungen<br />
befindet sich am Rande der<br />
Voithsiedlung in der Walther-<br />
Wolf-Straße. Davor ein geteerter<br />
Platz zum Spielen. Nur ein<br />
paar Schritte davon ein Bolzplatz<br />
und ein Spielplatz.<br />
Gemütlich geht es zu im<br />
Move. Es gibt Tee und Kekse für<br />
alle. Oft ist es eine Spende, die<br />
die Kinder mitbringen. Es gibt<br />
Musik, die Stimmung ist familiär<br />
und man hat das Gefühl, die anwesenden<br />
Kinder und Jugendlichen<br />
fühlen sich ausgesprochen<br />
wohl und kommen gerne.<br />
Es gibt schon ein paar jugendliche<br />
Helfer, die gerne ein bisschen<br />
mithelfen.<br />
Geleitet wird der Jugendtreff<br />
von dem Sozialarbeiter Ottmar<br />
Grandy, angestellt von der Arbeiterwohlfahrt<br />
(Awo), die unter<br />
dem Begriff „Aktive Jugend<br />
Voithsiedlung“ in vielseitiger<br />
Weise im Bereich Jugendarbeit<br />
eingebunden ist.<br />
Seit September dieses Jahres<br />
wird er unterstützt von Boris<br />
Zec, einem netten und sympathischen<br />
jungen Mann, der neben<br />
dem Erwerb der Fachhochschulreife<br />
an der Maria-von-Linden-<br />
Schule hier sein Berufspraktikum<br />
ausübt.<br />
Auf dem beleuchteten Spielfeld<br />
gibt es die Möglichkeit Fußball<br />
zu spielen, Tennis oder Badminton.<br />
Programmpunkte wie<br />
eine Einführung in das Feld-<br />
Hockey Spiel, die Veranstaltung<br />
eines Karaoke-Abends oder<br />
aber das Feiern einer Halloween-Party<br />
mit Prämierung der<br />
originellsten Verkleidung und<br />
des schönsten Kürbisgeistes<br />
werden gerne angenommen.<br />
Egal ob Kino- und Filmabend,<br />
ein Besuch <strong>auf</strong> der Kart-<br />
Bahn, sportliche Aktionen. Es<br />
wird allerhand Abwechslungsreiches<br />
geboten. Auch eine<br />
„Presseversammlung“ gab es,<br />
bei der die jungen Besucher des<br />
Move ihre Meinung und ihre<br />
Wünsche äußern durften.<br />
Karaoke und Halloween<br />
Im Oktober fand im Jugendtreff<br />
Move in der Voithsiedlung<br />
eine Karaoke-Party statt. Man<br />
sollte eigene CDs mitbringen<br />
und dazu dann singen. Zum<br />
Schluss gab es dann auch eine<br />
Siegerehrung. Am 30.Oktober<br />
schließlich, einem Tag vor dem<br />
richtigen Halloween, war im<br />
Move eine Halloween-Party. Es<br />
gab Preise für<br />
Halloween im Move:<br />
von links: der unbekannte Fotograf,<br />
Ksenia, Julia, Christina, Jessy und Sarah<br />
das beste Kostüm. Den fünften<br />
Platz machten Ksenia, Christina<br />
und Jessica, den vierten Platz<br />
Sarah und Valentina, <strong>auf</strong> dem<br />
dritten Platz landeten Annamaria<br />
und Nina, <strong>auf</strong> dem zweiten<br />
Berkan und den ersten Platz ergatterte<br />
ein „mysteriöser Geister-Fotograf“<br />
der plötzlich die<br />
Party kreuzte und alle mit grusligen<br />
Geräuschen erschreckte.<br />
Sarah Oelkuch<br />
Und was sagen die Jugendlichen<br />
nun selbst zu ihrem Treff?<br />
Hier einige der Aussagen:<br />
Was gefällt Euch am Move?<br />
Gianni: Alles!<br />
Findet Ihr das Move perfekt?<br />
Berkan: Mehr als perfekt!<br />
Was gefällt Euch am besten?<br />
Leonard: Der Tischkicker<br />
Gianni: Dass man hier Fußball<br />
spielen und Fahrrad fahren kann.<br />
Was gefällt Euch sonst noch?<br />
Alle: Herr Grandy und Boris!<br />
Kava: Dass man hier Tee trinken<br />
kann und Kicker spielen<br />
und dass ich mich mit meinem<br />
Freund Berkan treffen kann.<br />
Was wünscht Ihr Euch für die<br />
Zukunft?<br />
Berkan: Ein Trampolin. Das<br />
könnte man den Sommer über<br />
<strong>auf</strong> den geteerten Platz stellen.<br />
Wie findet Ihr die Öffnungszeiten?<br />
Die sind schon o.k., allerdings ist<br />
es am Montag und Sonntag immer<br />
ein bisschen langweilig hier,<br />
wenn das Move geschlossen hat.<br />
Viele denken, das Move liegt so<br />
weit draußen, es ist zu dunkel<br />
Zum zweiten Mal in der Voithsiedlung:<br />
„Kicken und Lesen“<br />
Auch in diesem Jahr konnte<br />
die AWO <strong>Heidenheim</strong> das von<br />
der Landesstiftung Baden-<br />
Württemberg und dem VfB<br />
Stuttgart initiierte Jungen-Bildungsprojekt<br />
„Kicken und Lesen“<br />
in der Voithsiedlung veranstalten.<br />
Insgesamt nahmen 15 Jungs<br />
an „Kicken und Lesen“ teil. Die<br />
bunt gemischte Gruppe setzte<br />
sich aus Jungs der Voithsiedlung<br />
sowie aus Teilnehmern anderer<br />
<strong>Stadt</strong>teile zusammen, die größtenteils<br />
bereits im letzten Jahr<br />
teilgenommen hatten. Von den<br />
fünfzehn angemeldeten Jungen<br />
im Alter von zehn bis 14 hatten<br />
neun einen Migrationshintergrund.<br />
Das Projekt setzte sich vorwiegend<br />
aus Trainingseinheiten<br />
morgens sowie nachmittäglichen<br />
Leseeinheiten zusammen<br />
und fand täglich von 10 bis 15.30<br />
Uhr statt.<br />
Die zweistündigen morgendlichen<br />
Trainingseinheiten wurden<br />
abwechselnd von den Trainern<br />
Hannes Reichenbach und<br />
Werner Mack betreut. Beide<br />
Trainer haben jahrelange Erfahrungen<br />
als Jugendfußballtrainer<br />
in ihren Vereinen TSG Schnait-<br />
zum Rausl<strong>auf</strong>en und die Lage<br />
neben dem Asylantenheim wäre<br />
nicht so gut. Findet Ihr das auch?<br />
Ksenia: Nein, wir wohnen ja<br />
selber hier. Ich finde, das ist kein<br />
Grund hier nicht her zu kommen.<br />
Wie oft kommt ihr hier ins Move?<br />
Kawa und Berkan: Eigentlich<br />
fast jeden Tag.<br />
Ksenia und Valentina: So drei<br />
bis vier mal pro Woche.<br />
Fazit der Fragestunde: Der<br />
feste Stamm der Kinder und Jugendlichen,<br />
die fast jeden Tag ins<br />
Move kommen, wohnt in direkter<br />
Nachbarschaft des Move.<br />
Für die Kinder und Jugendlichen<br />
ist der gemütliche Treff im<br />
Move ein echter Gewinn und<br />
wird sehr gut und sehr gerne angenommen.<br />
Es herrscht eine<br />
ganz gemütliche und familiäre<br />
heim und 1. FCH. Optimal waren<br />
auch die Trainingsbedingungen,<br />
da diese <strong>auf</strong> dem überdachten<br />
DFB-Kleinspielfeld an der<br />
Friedrich-Voith-Schule, dem<br />
zentralen Platz in der Siedlung,<br />
stattfinden konnten. Beide Trainer<br />
beschrieben die Jungs als eine<br />
sehr harmonische und motivierte<br />
Gruppe, die nach kleinen<br />
Anfangsschwierigkeiten letztendlich<br />
die Regeln des Fairplay<br />
sehr gut beherrschten.<br />
Nachmittags gab es nach einer<br />
Mittagspause die Leseeinheiten<br />
im Jugendtreff „Move“,<br />
das kurzerhand von den Jungs<br />
als ihr kleines Clubhaus umgestaltet<br />
wurde. Die Leseeinheiten<br />
wurden von den beiden<br />
AWO-Pädagogen Monika Reichenbach-Oetzel<br />
und Otmar<br />
Grandy betreut. Die Aufgabe<br />
der Lesenachmittage war, den<br />
zweiten Band der „Teufelskicker“<br />
während der Projektl<strong>auf</strong>zeit<br />
durchzulesen und wiedergeben<br />
zu können. Obwohl es<br />
in den Voraussetzungen der Lesefähigkeit<br />
und Lesekompetenz<br />
wesentliche Unterschiede gab,<br />
hat es letztendlich jeder geschafft,<br />
ein ganzes Buch zu lesen.<br />
Atmosphäre. Besucher werden<br />
herzlich begrüßt und sehr gastfreundlich<br />
<strong>auf</strong>genommen.<br />
Die etwas provisorische Ausstattung<br />
des Move zeigt aber<br />
auch, dass es doch auch noch an<br />
vielem fehlt. Angefangen von einer<br />
Teeküche im roten Container<br />
bis zu Stauraum für die verschiedenen<br />
Spielgeräte, die in<br />
ziemlicher Enge im Sanitärcontainer<br />
verstaut werden müssen.<br />
Auch draußen gibt es Verbesserungsmöglichkeiten.<br />
Der geteerte<br />
Platz bekommt gerade einen<br />
Basketballkorb, etwas<br />
gerichtet werden müsste der<br />
Bolzplatz in der Nähe. Und für<br />
die ungeheuer spannende und<br />
interessante Idee, selbst ein<br />
„Move-Mobil“ zu bauen (siehe<br />
Zeichnung), da bräuchte es dringend<br />
eine Garage oder einen<br />
Schuppen, wo man das Mobil unterstellen<br />
könnte.<br />
Heidrun Bäuerle<br />
Mitte der ersten Woche wurde<br />
mit der Stadionzeitung im<br />
Rahmen einer kleinen Schreibwerkstatt<br />
begonnen. Hier bekamen<br />
die Jungs unter anderem<br />
die Aufgabe, sich gegenseitig<br />
zu interviewen und dieses dann<br />
auch <strong>auf</strong>zuschreiben.<br />
In der zweiten Woche wurde<br />
gemeinsam eine Stadionzeitung<br />
des 1. FC <strong>Heidenheim</strong> angeschaut.<br />
Aus dieser Vorlage<br />
wurden von den Kindern einige<br />
Themen für die Kicken und Lesen-Stadionzeitungherausgearbeitet.<br />
Am letzten Projekttag waren<br />
auch die Familienangehörigen,<br />
Freunde und alle Mitwirkenden<br />
des Projektes zum gemeinsamen<br />
Fußballspiel Kinder gegen<br />
Erwachsene eingeladen.<br />
Der Höhepunkt der Vorbereitungen<br />
war, dass der etwas<br />
verwilderte und zugewachsene<br />
Boltzplatz in der Nähe des Jugendtreffs<br />
für das anstehende<br />
Fußballspiel von den Kindern<br />
hergerichtet wurde.<br />
Das spannende Spiel zwischen<br />
Eltern und den ersten<br />
Voithsiedlung-Kickern ging<br />
übrigens knapp 10:9 für die<br />
„Großen“ aus.
Unsere<br />
Voithsiedlung<br />
4 13<br />
Voithsiedlung<br />
Frauenpower:<br />
Frauen machen ihre Träume wahr<br />
Für die kreative Powerfrau Ellen Läpple kann „zuviel des Guten wundervoll sein“.<br />
Zu viel des Guten – kann<br />
wundervoll sein: ein Motto, das<br />
Ellen Läpple im Moment am<br />
besten gefällt. Geschrieben steht<br />
es <strong>auf</strong> einer einfachen rostbehafteten<br />
Metallplatte, gedacht für<br />
Garten und Haus. Wenn man das<br />
Motto etwas abändern und an<br />
Ellen Läpple anpassen wollte,<br />
könnte man auch sagen: Zu viele<br />
Talente können wundervoll sein.<br />
Denn Talente und Ideen hat Ellen<br />
Läpple viele. Genau ein Jahr<br />
ist es her, seit sie sich mit ihrem<br />
eigenen Laden einen langersehnten<br />
Traum erfüllt hat.<br />
Schon das Sch<strong>auf</strong>enster verspricht<br />
einiges: Das kleine,<br />
gemütlich dekorierte Lädchen in<br />
der Giengener Straße in der<br />
Voithsiedlung hat fast alles, was<br />
Ellen Läpple selbst gefällt. Ge-<br />
schmackvolle Deko und jahreszeitlich<br />
passende Dekorationen<br />
aus Wald und Flur und dazu<br />
alles, was nur irgendwie liebevoll<br />
dekoriert, drapiert und angeordnet<br />
werden kann. Bei ihr gibt es<br />
alle Dinge, die eine Wohnung<br />
schöner machen, die Freude verbreiten<br />
und die oft eine ganz<br />
bestimmte Art von Humor ausstrahlen.<br />
Egal, ob es der kleine<br />
Schutzengel-Anhänger, der<br />
Kleiderhaken in bunter Tierform<br />
oder hübsche Blumentöpfe,<br />
schöne Seidenschals oder<br />
nette Blechfiguren zur Hochzeit<br />
oder in die Küche sind, alles<br />
ist liebevoll angerichtet. Das<br />
Lädchen selbst ist fast eine Puppenstube,<br />
ein kleiner feiner<br />
Puppen-Eink<strong>auf</strong>sladen zum<br />
Stöbern, Staunen und Schmunzeln.<br />
Ellen Läpple fertigt <strong>auf</strong><br />
Wunsch Blumensträuße, Blumengebinde<br />
oder Kränze an.<br />
Wer sich im Laden umschaut,<br />
kann sich des Eindrucks nicht<br />
erwehren, dass der ganze La-<br />
Im Voithausbildungszentrum:<br />
Die Kinder vom Kindergarten St. Hedwig<br />
Kindergartenkinder<br />
lernen „Ton“ kennen<br />
Im Zuge des Projekts „Maler<br />
und Künstler“ besuchte Anuschka<br />
Michalk vom <strong>Heidenheim</strong>er<br />
Kunstmuseum den Kindergarten<br />
St. Hedwig. Die Kinder konnten<br />
gemeinsam mit Michalk das Material<br />
„Ton“ mit allen Sinnen kennen<br />
lernen. Dabei ging es nicht<br />
darum, anschließend ein fertiges<br />
Produkt in der Hand zu halten,<br />
sondern vielmehr darum, ge-<br />
meinsam Erfahrungen zu sammeln.<br />
Was ist möglich und wo ergeben<br />
sich Grenzen? Während<br />
der Zeit konnten die Kinder spielerisch<br />
wichtige Dinge lernen.<br />
Den größten Spaß hatten die<br />
Kinder dabei, den Ton mit ihren<br />
Füßen zu bearbeiten. Die Kinder<br />
und ihre Erzieherinnen zeigten<br />
sich sehr dankbar für Anuschka<br />
Michalks Einsatz.<br />
Einige Kinder des katholischen<br />
Kindergartens St. Hedwig<br />
besuchten das Voith-Ausbildungszentrum<br />
im Haintal, wo sie<br />
der Leiter der Einrichtung<br />
freundlich empfing.<br />
Zu Beginn schreinerten die<br />
Kinder mit den Auszubildenden<br />
einen Bilderrahmen. Hierbei<br />
durften die Kinder Schrauben<br />
eindrehen, bohren und sägen.<br />
Nach dem Ankleben eines Bilderrahmenhalters<br />
ging es dann<br />
voller Begeisterung weiter zur<br />
nächsten Aktion. Die Kinder<br />
konnten beobachten, wie mittels<br />
eines Lasers die Gruppennamen<br />
„Bärengruppe“ und „Käfer-<br />
gruppe“ in münzstückgroßes<br />
Metall eingraviert wurden. Jedes<br />
Kindergartenkind bekam als Erinnerung<br />
einen dieser Kettenanhänger.<br />
Bei der letzten Station<br />
des Besuchs zeigten die Azubis<br />
den Kindern, wie aus erhitztem<br />
Metall ein Schuhabstreifer gefertigt<br />
wurde. Eine kleinere Ausführung<br />
dieses Hundes bekamen<br />
die Kinder mit nach Hause. Voll<br />
mit interessanten Eindrücken<br />
ging es zurück in den Kindergarten.<br />
Die Kinder konnten es<br />
kaum erwarten, ihre selbst hergestellten<br />
Objekte ihren Eltern<br />
zu präsentieren und das Erlebte<br />
mitzuteilen.<br />
den ein Gesamtkunstwerk ist,<br />
ein Kunstwerk, das beständig<br />
umgestaltet wird und immer<br />
neue Facetten zeigt.<br />
Aber Ellen Läpple versteht<br />
nicht nur die Kunst der Dekoration,<br />
sie versteht es auch Illusionen<br />
ins oder ans Haus zu zaubern.<br />
Auf Wunsch verschönert<br />
sie Hauswände innen und außen<br />
mit sogenannter Illusionsmalerei.<br />
Dreidimensional erschafft<br />
sie dabei Wunderwelten oder<br />
macht kleine Räume größer. Dabei<br />
entstehen weite Landschaften,<br />
grandiose Ausblicke oder<br />
der Garten wird einfach ins Haus<br />
geholt. Besonders gut gelingen<br />
ihr zudem tierische Abbildungen,<br />
egal, ob Vogel, Katze,<br />
Hund oder Esel. Und damit<br />
noch nicht genug, wer gerne ein<br />
gemaltes Portrait von seinem<br />
Enkel oder seinem Haustier<br />
möchte, auch der ist bei Ellen<br />
Läpple an der richtigen Stelle.<br />
Außerdem schmückt sie mit<br />
Mosaikarbeiten Räume und<br />
Wände ganz individuell. Auch<br />
dafür gibt es praktischerweise<br />
Vorlagen im eigenen Haus.<br />
Und wie schafft man das alles?<br />
Das ist und bleibt das Geheimnis<br />
von Ellen Läpple.<br />
Denn, das Motto bleibt:<br />
„Zuviel des Guten kann wundervoll<br />
sein.“<br />
Heidrun Bäuerle<br />
Paradiesisch:<br />
Mit Hund in der<br />
Voithsiedlung<br />
In der Voithsiedlung leben<br />
viele Hunde. Jedes Haus<br />
hat einen Garten, in dem sich<br />
die Vierbeiner frei bewegen<br />
können. Die meisten Hundebesitzer<br />
gehen mit Dackel<br />
und Co. in die Hundeschule,<br />
um den Tieren Gehorsam anzutrainieren.<br />
In und um die<br />
Voithsiedlung gibt es auch<br />
sehr schöne Spazierwege,<br />
zum Beispiel am Suppenkopf<br />
oder am ehemaligen städtischen<br />
Altersheim entlang bis<br />
zum Altersheim Hansegisreute.<br />
Wer Kinder hat, der<br />
kann sogar zwei <strong>auf</strong> dem Weg<br />
liegende Spielplätze besuchen.<br />
Wer mit seinem Hund<br />
nur einen kleinen Spaziergang<br />
machen möchte, der<br />
geht am Wedelgraben entlang:<br />
ein Paradies für Hunde.<br />
Dominik Pillmeier<br />
Unsere<br />
Umbau:<br />
Neue Friedrich-Voith-Straße<br />
Autofahrer und Bewohner<br />
mussten während der Bauarbeiten<br />
an der Friedrich-Voith-Straße<br />
Geduld mitbringen.<br />
Die Friedrich-Voith-Schule<br />
befindet sich nur 100 Meter von<br />
der Baustelle entfernt. Für den<br />
harten Untergrund mit vielen<br />
harten Steinen wurden Schwergeräte<br />
benötigt. Und diese seien<br />
sehr laut, sagte der Baumeister.<br />
Mehr als drei Monate lang wurde<br />
Straßenfest im Lerchenweg:<br />
Hier kann man es aushalten<br />
Inzwischen ist es schon fast zu<br />
einer festen Institution geworden,<br />
das Straßenfest im Lerchenweg.<br />
Nun schon im dritten Jahr<br />
trafen sich Nachbarn und Freunde<br />
zu einem gemütlichen Tag.<br />
Und jeder der nur irgendwie<br />
kann, kommt auch.<br />
Kindi-Sportabzeichen:<br />
Abzeichen und Anhäger für kleine Sportler<br />
Sport ist wichtig im Vorschulalter.<br />
So wurde vor drei<br />
Jahren mit den Erzieherinnen<br />
und Erziehern der Kindergärten<br />
Sankt Hedwig und Hölderlinstraße<br />
in Anlehnung an das<br />
Deutsche Sportabzeichen die<br />
Aktion „Kindi-Sportabzeichen“<br />
gestartet.<br />
Gefördert wird der Vorschulsport<br />
durch die <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong>,<br />
den Sportkreis und die<br />
Kreissparkasse <strong>Heidenheim</strong>, die<br />
auch die Kosten für den Urkun-<br />
an der neuen Friedrich-Voith-<br />
Straße gebaut. Der Umbau lief im<br />
Schneckentempo. Die Schule<br />
brauchte Ruhe, wenn der Unterricht<br />
stattfand, wofür der Baumeister<br />
auch Verständnis gezeigt<br />
hat: Kinder und Lehrer halten<br />
dieses Lärm nicht lange aus. Dazu<br />
gab es mehrere Misserfolge, mehrere<br />
Tage ohne Fortschritt, weil<br />
die Verkabelungen schwer zu finden<br />
waren. Die Buslinien muss-<br />
Diesmal lag<br />
der spontan und<br />
kurzfristig gelegte<br />
Termin<br />
Mitte Septemberoffensichtlich<br />
optimal. Mit<br />
einer Ausnahme<br />
und die aus<br />
gesundheitlichen<br />
Gründen,<br />
kamen alle!<br />
Und das schönste<br />
am Lerchenweg-Straßenfest:<br />
Alle packen<br />
dendruck und die DSB-Kettenanhänger<br />
übernahm.<br />
Für ihre sportlichen Leistungen<br />
wurden wieder über 90<br />
Kinder ausgezeichnet. Es wurde<br />
gel<strong>auf</strong>en, geklettert, gerollert,<br />
gehüpft und geradelt.<br />
Die Auszeichnungen überreichten<br />
Klaus-Dieter Marx<br />
vom Sportkreis <strong>Heidenheim</strong>,<br />
Dieter Henle von der <strong>Stadt</strong>verwaltung<br />
und Florian Kalis<br />
von der Kreissparkasse.<br />
ten in dieser Zeit umgeleitet werden.<br />
Zahlreiche neue Wasserrohre<br />
und Abwassersysteme wurden<br />
verlegt und neue, moderne<br />
Straßenlampen installiert.<br />
Trotz aller Schwierigkeiten<br />
war die Crew von Leonhard-<br />
Weiss-Bauunernehmung positiv<br />
eingestellt und das Ergebnis kann<br />
sich heute sehen lassen: eine neue,<br />
schöne Friedrich-Voith-Straße.<br />
Andy Hass<br />
gemeinsam an, es werden<br />
Tische, Bänke und Stühle geschleppt,<br />
eine Armada an Grills<br />
<strong>auf</strong>gebaut, und jeder, der<br />
kommt, schleppt Gläser, Tassen<br />
und Teller, es gibt leckere<br />
Salate, Kaffee und Kuchen.<br />
Der Erfolg des Festchens<br />
zeigt sich auch daran, dass es<br />
keine Sache von wenigen Stunden<br />
ist, sondern immer wieder zu<br />
einer tagesfüllenden Angelegenheit<br />
wird. Wer einmal sitzt,<br />
der sitzt. Und während der Beginn<br />
schon in den frühen Vormittagsstunden<br />
liegt, wird erst dann<br />
abgebaut, wenn am späten<br />
Abend kaum noch einer seine<br />
Siebensachen zusammen findet.<br />
Das Straßenfest ist eine mehr<br />
als generationenübergreifende<br />
Sache. Vom neuesten Lerchenwegbewohner<br />
bis zum alteingesessenen<br />
Lerchenwegler sind alle<br />
Generationen vorhanden.<br />
Und so bedeutet das Festle auch<br />
immer Geschichten von früher,<br />
Veränderungen während der<br />
Jahre werden festgestellt und<br />
natürlich, nicht zu vergessen: es<br />
wird jedes Jahr <strong>auf</strong>s Neue darüber<br />
gestaunt, wie groß die einzelnen<br />
Kinder im Lerchenweg wieder<br />
geworden sind.<br />
Fast jedes Jahr gibt es einen<br />
neuen kleinen Lerchenwegler zu<br />
begrüßen, und so ist das Lerchenweg-Straßenfestle<br />
immer ein buntes<br />
Miteinander. Kinder, Bobbycars<br />
und Hunde bringen Leben <strong>auf</strong><br />
die Straße und jedem im Lerchenweg<br />
ist klar: Hier kann man es aushalten!<br />
Heidrun Bäuerle
Unsere<br />
Voithsiedlung<br />
12 5<br />
Voithsiedlung<br />
Erinnerungen:<br />
Verheerendes Hochwasser im Jahr 1986<br />
Meine Eltern<br />
wohnten damals<br />
in der Uhlandstraße<br />
und das<br />
elterliche Haus<br />
meiner Mutter<br />
war in der<br />
Schwabstraße,<br />
welches von<br />
einer Tante<br />
bewohnt wurde.<br />
Zu dem<br />
Zeitpunkt des<br />
Hochwassers<br />
wohnte ich in der<br />
Liststraße, als ich<br />
am späten Abend<br />
einen Anruf von<br />
meiner Mutter<br />
bekam. Sie sagte,<br />
die Voith- und<br />
Eisenbergsiedlung<br />
seien überschwemmt<br />
und<br />
Autos würden<br />
von dem Wasser<br />
durch die<br />
Uhlandstraße<br />
geschoben. Ich<br />
fragte sie, ob ich<br />
irgendwie helfen<br />
könnte und sie<br />
meinte, dass sie<br />
nicht wisse wo<br />
ihre Schwester<br />
sei, denn die<br />
müsse <strong>auf</strong> dem<br />
Heimweg von<br />
der Arbeit sein.<br />
Mein Mann fuhr<br />
dar<strong>auf</strong>hin los,<br />
kam aber nur bis<br />
zum Bahnübergang<br />
„Linde“.<br />
Am nächsten Tag<br />
erfuhren wir,<br />
dass sich meine<br />
Tante in die Telefonzelle<br />
an der<br />
Friedrich-Voith-<br />
Schule gerettet<br />
hatte und von der<br />
Feuerwehr befreit<br />
wurde. Ja,<br />
und dann ging es<br />
ans Aufräumen:<br />
Es war furchtbar,<br />
alles stank nach<br />
Öl, im Keller<br />
mussten die<br />
Lehmböden abgegraben<br />
werden<br />
und alles war<br />
nass und<br />
glitschig. Man<br />
kann das alles<br />
nicht erklären.<br />
Am schlimmsten<br />
war es am Sonntag,<br />
als die vielen<br />
Gaffer kamen.<br />
Ich sagte zu<br />
meinem Mann:<br />
„Noch eine<br />
Bemerkung von<br />
den Leuten und<br />
ich werfe mit<br />
Lehm und Dreck<br />
<strong>auf</strong> die feinen<br />
Damen und<br />
Herren.“<br />
Unsere<br />
Interview mit Fadime Alemdar:<br />
Mikroprojekt Integrationslotse<br />
Frauen mit Migrationshintergrund<br />
haben es besonders<br />
schwer, am Arbeitsleben teilzunehmen.<br />
Der Integrationslotse<br />
soll als Mittler fungieren zwischen<br />
Behörden, Institutionen<br />
und den Frauen und Möglichkeiten<br />
der <strong>Weiter</strong>bildung und<br />
Qualifizierung individuell <strong>auf</strong>zeigen.<br />
Fadime Aldemar ist seit<br />
Oktober Integrationslotsin. Heidrun<br />
Bäuerle hat sie dazu befragt.<br />
Frau Alemdar, Sie sind seit<br />
Oktober 2009 im Rahmen des<br />
Programmes Mikroprojekte im<br />
Rahmen des ESF-Bundesprogrammes<br />
Stärken vor Ort als Integrationslotsin<br />
tätig. Was genau<br />
ist Ihre Aufgabe?<br />
Fadime Alemdar: Meine Aufgabe<br />
war es sechs, Frauen mit Migrationshintergrund<br />
aus der<br />
Voithsiedlung zu finden und in<br />
enger Absprache mit ihnen herauszufinden,<br />
wo ihre Schwierigkeiten<br />
liegen, welche Bedürfnisse<br />
und Wünsche sie haben und<br />
wie jeder einzelnen individuell<br />
geholfen werden kann, um ihre<br />
Chancen <strong>auf</strong> eine Berufsausübung<br />
zu erhöhen.<br />
Wo genau liegen die Schwierigkeiten?<br />
Viele der Frauen kommen aus<br />
der Türkei und haben nie richtig<br />
Deutsch gelernt. Sie haben mehrere<br />
Kinder und ihr Leben spielt<br />
sich im Allgemeinen zu Hause<br />
ab. Ohne Sprachkenntnisse können<br />
sie weder selbstständig zum<br />
Arzt gehen, noch zum Elternabend.<br />
Sie sind im Alltag immer<br />
<strong>auf</strong> Hilfe von Familienangehörigen<br />
oder Nachbarn angewiesen<br />
und besuchen auch bei Interesse<br />
keine Veranstaltungen, da sie die<br />
Sprache nicht verstehen.<br />
Und was wünschen sich die<br />
Frauen?<br />
Die Frauen möchten gerne einen<br />
Sprachkurs besuchen. Allerdings<br />
darf dieser nicht, wie oft<br />
üblich, <strong>auf</strong> hohem Niveau stattfinden,<br />
sondern sollte sich sehr<br />
eng am Alltag der Frauen orientieren.<br />
Einfache Dinge wie Begrüßung,<br />
Arztbesuch, Schule,<br />
Eink<strong>auf</strong>en. Also eher ein bisschen<br />
wie ein Urlaubs-Sprachkurs,<br />
wo man einfache Fragen<br />
und Antworten lernt und viele<br />
Rollenspiele macht. Und ganz<br />
wichtig, der Sprachkurs sollte<br />
seinen Schwerpunkt <strong>auf</strong> der gesprochenen<br />
Sprache haben, da<br />
es auch Frauen gibt, die nie eine<br />
Schule besucht haben.<br />
Gibt es sonst noch Wünsche<br />
der Frauen?<br />
Ganz wichtig für die Frauen<br />
wäre ein Treffpunkt, ein Kommunikationszentrum,<br />
wo sie sich<br />
unverbindlich treffen könnten,<br />
wo ein Austausch unter Frauen<br />
stattfinden könnte und zwar in<br />
räumlicher Nähe zu Kindergarten<br />
und Schule, zu Zeiten, wo die<br />
Kinder versorgt sind und vielleicht<br />
auch so, dass sie ihre kleinen<br />
Kinder mitbringen können.<br />
So etwas wie ein Frauencafé.<br />
Möchten die Frauen selbst etwas<br />
an ihrer Situation ändern?<br />
Ja, es gibt Frauen, die gerne<br />
ihr eigenes Geld verdienen<br />
möchten mit einer einfachen<br />
Arbeit, die sie gut mit Familie<br />
und ohne große Vorkenntnisse<br />
ausüben können.<br />
Haben alle die von Ihnen besuchten<br />
Frauen schlechte Voraussetzungen<br />
für einen beruflichen<br />
Einstieg?<br />
Nein, es gibt auch Frauen, die<br />
gut Deutsch sprechen, auch einen<br />
Schulabschluss haben, aber<br />
danach nie eine Ausbildung gemacht<br />
haben. Bei ihnen geht es<br />
darum, Wege zu finden, wie sie<br />
sich weiterqualifizieren können.<br />
Frau Alemdar, Sie kennen die<br />
unterschiedlichsten Menschen<br />
und sind <strong>auf</strong>geschlossen und<br />
vielseitig aktiv. Also genau die<br />
Richtige, wenn es darum geht<br />
zwischen den Kulturen zu vermitteln,<br />
Unterschiede <strong>auf</strong>zuzeigen,<br />
Missverständnisse auszuräumen<br />
und für gegenseitiges<br />
Verständnis zu werben.<br />
Ja, ich bin gerne mit den unterschiedlichsten<br />
Menschen in-<br />
Kontakt und finde es selbst relativ<br />
unwichtig, woher jemand<br />
kommt oder welche Muttersprache<br />
er spricht. Im Mittelpunkt<br />
Mustafa „Adem“ Kahriman<br />
Neuer Vorsitzender in der Mevlana Moschee<br />
Die Mevlana Moschee in der<br />
Giengener Straße hat einen<br />
neuen Vorsitzenden. Nachfolger<br />
von Abdullah Göcmen ist<br />
Mustafa „Adem“ Kahriman, 29,<br />
Zerspanungsmechaniker bei<br />
Voith.<br />
Mit Elan möchte sich<br />
Mustafa Kahriman an die vielen<br />
neuen Aufgaben als Vorsitzender<br />
machen. Im Moment ist er<br />
dabei, bei den Mitgliedern<br />
Hausbesuche zu machen und<br />
sich reihum vorzustellen. Seine<br />
größte Aufgabe sieht er im umfassenden<br />
Umbau der Mevlana<br />
Moschee.<br />
Seither vermietete Räume<br />
sollen in die Moschee eingegliedert<br />
werden und somit mehr<br />
Raum entstehen, der dann für<br />
moderne Aufenthaltsräume für<br />
die Männer genutzt werden soll.<br />
Auch die restlichen Bereiche,<br />
deren Aufteilung noch aus der<br />
Zeit des ehemaligen Gasthauses<br />
besteht, sollen ganz neu gestaltet<br />
werden. Ein großes Vorhaben ist<br />
das, das durch Spendengelder finanziert<br />
werden muss.<br />
Die Mevlana-Moschee, die<br />
zur AMGT (Avrupa Milli Görüs<br />
Der 29-jährige Mustafa „Adem“ Kahriman ist der neue Vorsitzende<br />
der Mevlana-Moschee.<br />
Teskilat) gehört, der „Vereinigung<br />
der Neuen Weltsicht in Europa“<br />
sieht sich als Treffpunkt<br />
für Muslime. Wie Kahriman sind<br />
etwa 90 Prozent der Besucher<br />
türkischer Abstammung.<br />
Der Moscheeverein, der Ende<br />
der Siebziger von türkischen<br />
Gastarbeitern gegründet wurde,<br />
feiert dieses Jahr sein 30-jähriges<br />
Bestehen. Dazu soll es im nächsten<br />
Frühjahr auch eine kleine<br />
Ausstellung in der Moschee geben.<br />
Ansonsten ist, wie Mustafa<br />
Kahriman erläutert, das religiö-<br />
Integrationslotsin Fadime Aldemdar will sich für die Belange von<br />
Frauen mit Migrationshintergrund einsetzen.<br />
se Leben eng mit dem gesellschaftlichen<br />
Leben der Gläubigen<br />
verbunden, heißt es doch<br />
im Koran „Ein Gebet in Gemeinschaft<br />
ist 27 mal wirkungsvoller<br />
als ein Gebet alleine zu<br />
Hause.“<br />
Für gläubige Männer ist das<br />
Freitagsgebet Pflicht. Am Mittag,<br />
zum Sonnenhöchststand<br />
sollte man sich zum Gebet treffen:<br />
„Lasst die Arbeit ruhen<br />
und geht zum Gebet.“<br />
Dass dies nicht unbedingt<br />
einfach mit dem modernen Arbeitsleben<br />
zu vereinbaren ist,<br />
das gibt Kahriman gerne zu und<br />
gesteht, dass er versucht, möglichst<br />
alle drei Wochen pünktlich<br />
zum Freitagsgebet zu erscheinen.<br />
Auch dafür gibt es<br />
eine Regel. Ansonsten gibt es in<br />
der Muradiye-Moschee in der<br />
Weststadt die Möglichkeit, eine<br />
Stunde später zum Gebet zu gehen,<br />
was besonders Leuten, die<br />
Schicht arbeiten, entgegenkommt.<br />
Für Frauen übrigens gibt es<br />
keine Pflicht, das Freitagsgebet<br />
zu besuchen. Ihre Teilnahme ist<br />
freiwillig.<br />
steht das Menschliche und dabei<br />
sind die Unterschiede meist sehr<br />
gering.<br />
Heidrun Bäuerle<br />
Das Freitagsgebet wird nach<br />
Auskunft von Kahriman von 80<br />
bis 100 Leuten besucht. Die<br />
Männer beten im großen Gebetsraum,<br />
für die Frauen gibt es<br />
eine Übertragung der Predigt in<br />
den kleinen Raum, der als Gebetsraum<br />
für Frauen und als<br />
Raum für den Koranunterricht<br />
der Mädchen genutzt wird.<br />
Koranunterricht gibt es in der<br />
Koranschule, die samstags und<br />
sonntags und in den Ferien stattfindet<br />
und von ungefähr 30<br />
Mädchen und 15 bis 20 Jungen<br />
besucht wird.<br />
Am Wochenende werden<br />
Abendgebet und Nachtgebet besucht<br />
und die Moschee wird<br />
Treffpunkt für die Familien und<br />
Gläubigen. Auch sonst dient die<br />
Moschee als Treffpunkt, man<br />
schaut gerne Fußball und Fernsehen<br />
und auch für die Jugend<br />
gibt es Veranstaltungen und<br />
Möglichkeiten, um sich zu treffen.<br />
Für die Zukunft geplant sind<br />
zudem ein Sprachkurs für Frauen<br />
und ein Nachhilfekurs für<br />
Kinder.<br />
Heidrun Bäuerle
Unsere<br />
Voithsiedlung<br />
6 11<br />
Voithsiedlung<br />
Wickeln, füttern, Bäuerchen:<br />
Mama und Papa für ein paar Tage<br />
Die achte Klasse der Friedrich-Voith-Schule<br />
konnte vier<br />
Tage lang erfahren, was es bedeutet,<br />
Eltern, Onkel oder Tante<br />
zu sein. Fünf Babysimulatoren<br />
hielten die jungen Eltern <strong>auf</strong><br />
Trab. Der Simulator hat vier Bedürfnisse,<br />
die von den Schülern<br />
erkannt werden mussten.<br />
Fußball nicht so<br />
ernst nehmen<br />
Wickeln, Füttern, Bäuerchen<br />
und Wiegen sorgten dafür, dass<br />
es der Klasse nicht langweilig<br />
wurde. Das Projekt „Babysimulator“<br />
wird von der Schwangerenberatung<br />
der AWO unterstützt<br />
und begleitet. Frau Becker<br />
und Frau Mantel waren 13 Stunden<br />
in der Klasse. Sie erklärten<br />
den richtigen Umgang mit den<br />
Babys und lösten <strong>auf</strong>tretende<br />
Probleme. Des <strong>Weiter</strong>en sprachen<br />
sie Themen wie Schwangerschaft,<br />
Liebe und Sexualität<br />
an. Mit einem lachenden und<br />
weinenden Auge wurden die Simulatoren<br />
am letzten Tag des<br />
Projekts wieder abgegeben. Die<br />
Schüler waren sich einig: Es ist<br />
sehr schön, sich um Babys zu<br />
kümmern, aber man muss auch<br />
viel Energie und Zeit <strong>auf</strong>wenden!<br />
Wir sind eine Gruppe von<br />
Jungen und Mädchen im Alter<br />
von zehn bis 17 Jahren. Wir spielen<br />
alle gerne Fußball. Jeden<br />
Samstag treffen wir uns in unserem<br />
Vereinsgarten hinter dem<br />
Steinhoff-Gelände. Bei uns wird<br />
Fußballspielen nicht so eng gesehen<br />
wie in einem Verein. Unser<br />
Höhepunkt ist der <strong>Stadt</strong>pokal,<br />
der in jedem Sommer stattfindet.<br />
Leider haben wir ihn noch nicht<br />
gewonnen. Wenn die Sommerferien<br />
beginnen, machen wir ein<br />
Ferienlager, das drei Tage lang<br />
dauert. Dort spielen wir Fußball,<br />
Federball und noch vieles mehr.<br />
Abends grillen wir und singen<br />
Lieder.<br />
Dominik Pillmeier<br />
Er spielt gern mit seinen<br />
Freunden Fußball, für<br />
Dominik Pillmeier steht der<br />
Spaß aber im Vordergrund.<br />
Einblicke in die Welt der<br />
Metall- und Elektroindustrie<br />
Das Infomobil für Metallund<br />
Elektroberufe war zu Gast<br />
an der Friedrich-Voith-Schule.<br />
Der Innenraum des Gelenkbusses,<br />
der von großen Firmen<br />
der Metall- und Elektroindustrie<br />
finanziert wurde, ist hochmodern<br />
eingerichtet. So besteht für<br />
den Besucher unter anderem die<br />
Möglichkeit, selbst an einer<br />
CNC-Fräsmaschine zu arbeiten.<br />
Ziel des Infomobils ist, den<br />
Schülern bei der Berufsorientierung<br />
zu helfen und die Berufe<br />
und Arbeitsmaterialien der Metall-<br />
und Elektroindustrie näherzubringen.<br />
Interessierte Schüler<br />
der achten und neunten Klasse<br />
der Friedrich-Voith-Schule erhielten<br />
so die Möglichkeit, Einblicke<br />
in die Welt der Metall- und<br />
Elektroindustrie zu bekommen.<br />
Schüler der neunten Klasse frästen<br />
verschiedene Formen in eine<br />
vorgefertigte Metallplatte und<br />
hatten die Möglichkeit, sich über<br />
die regionalen Ausbildungsfirmen<br />
zu informieren.<br />
In einer weiteren Unterrichtseinheit<br />
bekamen die Schüler der<br />
achten Klasse mit Hilfe eines<br />
Planspiels die Möglichkeit, die<br />
Berufsfelder der Metall- und<br />
Elektroindustrie kennenzulernen.<br />
Die Schüler nahmen den Informationsbus<br />
mit großer Begeisterung<br />
an und freuten sich<br />
darüber, selbst an Maschinen arbeiten<br />
zu können. Florian Kurch,<br />
Sozialpädagoge an der Friedrich-Voith-Schule,<br />
zeigt sich<br />
über die überaus positive Resonanz<br />
von Seiten der Schüler erfreut<br />
und ist sich sicher, dass das<br />
Infomobil diesen eine weitere<br />
Hilfe bei der Berufswahl ist.<br />
Unsere<br />
Zu allen Streichen <strong>auf</strong>gelegt:<br />
Max und Moritz aus der Voithsiedlung<br />
Die zweieiigen Zwillinge<br />
Michael und Christoph, geboren<br />
am 2.11.1948, hatten fünf wesentlich<br />
ältere Geschwister. Sie entwickelten<br />
sich prächtig, malten<br />
und spielten gerne – so auch mit<br />
Schlagzeug-Instrumenten. Vor<br />
allem aber waren sie zu allen<br />
Streichen <strong>auf</strong>gelegt.<br />
An einem Vormittag – bei Abwesenheit<br />
der Mutter – bemalten<br />
und beschmierten sie alle Wände<br />
ihres Schlaf- und Spielzimmers<br />
mit allen <strong>auf</strong>findbaren Stiften<br />
und Farben in wildem Durcheinander.<br />
Eine totale Renovierung<br />
war notwendig.<br />
Nachfolgende Gespräche<br />
konnte ich als Nachbarin und Patin<br />
von Christoph während mei-<br />
Integration-Kochen:<br />
Couscous und Algerische Impressionen<br />
Ein voller Erfolg war der<br />
Kochabend mit Ammar Bouchareb<br />
bei der AG Integration der<br />
„Sozialen <strong>Stadt</strong>“ Voithsiedlung<br />
in der Friedrich-Voith-Schule.<br />
Zur Einführung gab es viele Informationen<br />
und spannende Bilder<br />
aus Algerien, dem flächenmäßig<br />
zweitgrößten Land in<br />
Afrika. Ammar Bouchareb gelang<br />
es durch seine Ausführungen<br />
und Bilder bei den Anwesenden<br />
großes Interesse für Land<br />
und Leute zu wecken und darü-<br />
ner Gartenarbeiten mithören.<br />
Zu diesem Zeitpunkt waren die<br />
Zwillinge sechs Jahre alt.<br />
Zum Thema Berufswahl:<br />
„Am besten, du wirst einmal<br />
Direktor oder Oberbürgermeister.<br />
Da muss man nicht viel arbeiten<br />
und verdienst einen H<strong>auf</strong>en<br />
Geld. Das wissen wir von unserem<br />
Papa (der war Geschäftsführer<br />
bei Voith). Der verreist viel,<br />
und wenn er da ist, kommt er nie<br />
müde heim, denn er bringt Arbeit<br />
mit und schafft in seinem<br />
Zimmer. Anders ist es bei Arbeitern;<br />
die müssen so schwer arbeiten,<br />
dass sie todmüde, ja kaputt,<br />
nach Hause kommen und ganz<br />
wenig Geld verdienen.“<br />
ber hinaus Appetit zu machen.<br />
Gemeinsam wurde anschließend<br />
Couscous, das algerische<br />
Nationalgericht gekocht. Und als<br />
alle in großer Runde, gesellig und<br />
gut gelaunt gemeinsam um den<br />
Tisch saßen und es sich bei guten<br />
Gesprächen und netten Kontakten<br />
schmecken ließen, da hatte<br />
auch das etwas von algerischer<br />
Gastfreundschaft und darüber<br />
hinaus fast schon Großfamilien-<br />
Atmosphäre.<br />
Heidrun Bäuerle<br />
Zum Thema Erbe:<br />
Christoph zu seinem Bruder:<br />
„Das kann ich dir jetzt schon sagen,<br />
dass, wenn unser Papa einmal<br />
stirbt, ich seinen neuen Rasierapparat<br />
kriege.“ Michael<br />
reagiert mit traurig-weinerlicher<br />
Stimme: „Und was soll ich<br />
dann tun?“ Nach langem Nachdenken<br />
beruhigt ihn Christoph:<br />
„Du, mir fällt ein, Du lässt dir ein<br />
Bärtle wachsen.“<br />
Zum Thema Zahnersatz:<br />
In der Nachbarschaft erzählen<br />
beide voller Stolz, was eigentlich<br />
nicht publik werden<br />
sollte: „Unsere Mutti, die hats<br />
gut. So gut möchten wir es auch<br />
haben: Zähne raus, Zähne rein,<br />
wie du es haben willst.“<br />
Der ältere, leider früh verstorbene<br />
Bruder Joachim ist als<br />
erster Preisträger in einem Wett-<br />
Herzliche willkommen:<br />
Spiele-Nachmittag der Senioren Einmal im Monat findet jeweils<br />
an einem Mittwoch gegen<br />
14.30 Uhr im Speisesaal des<br />
ehemaligen Altenheims der<br />
Spiele-Nachmittag der Senioren<br />
statt. Bereits neunzehn Mal<br />
verbrachten die Senioren dort<br />
in geselligem Kreis bei Kaffee<br />
und Kuchen, Liedern, Sketchen,<br />
Spielen und Gedichten<br />
ein paar fröhliche Stunden.<br />
Gäste sind zum Hereinschnuppern<br />
herzlich willkommen.<br />
Gerda Heilder-Rabus<br />
bewerb Architekt unserer Waldkirche<br />
geworden.<br />
Beide Eltern der Zwillinge<br />
sind bei einem tragischen Autounfall<br />
vor den Toren der <strong>Stadt</strong> im<br />
November 1962 ums Leben gekommen.<br />
Gisela Langensee<br />
DFB-Mini-Spielfeld:<br />
Geänderte<br />
Öffnungszeiten<br />
Für das Minispielfeld an<br />
der Friedrich-Voith-Schule<br />
gibt es neue Spielregeln und<br />
eingeschränkte Öffnungszeiten.<br />
Profitieren sollen die Kinder<br />
und Jugendlichen im<br />
<strong>Stadt</strong>teil, für die die Anlage eigentlich<br />
da ist.<br />
Das Spielfeld kann zukünftig<br />
von 7.30 Uhr bis 19 Uhr benutzt<br />
werden. Außerhalb dieser<br />
Zeiten wird die<br />
eingezäunte Fläche abgeschlossen.<br />
An Sonn- und Feiertagen<br />
bleibt das Tor geschlossen.<br />
Zu anderen Zeiten<br />
kann die Anlage nur unter<br />
Aufsicht der Schule oder eines<br />
von der <strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong> be<strong>auf</strong>tragtenJugendsozialarbeiters<br />
genutzt werden.<br />
Diese Regelungen sind Ergebnis<br />
einer Besprechung unter<br />
Leitung von Bürgermeister<br />
Rainer Domberg in der Friedrich-Voith-Schule.<br />
Dazu waren<br />
neben Rektor Werner Weber<br />
und dem Streetworker<br />
Kadir Cildir auch die unmittelbaren<br />
Anwohner des Spielfeldes<br />
sowie die Jugendlichen,<br />
die es benutzen, eingeladen.<br />
Im Verl<strong>auf</strong> des Gesprächs<br />
stellte sich heraus, dass sich in<br />
den Abendstunden und an den<br />
Wochenenden <strong>auf</strong> dem Spielfeld<br />
hauptsächlich junge Erwachsene<br />
<strong>auf</strong>halten, die weder<br />
in die Friedrich-Voith-Schule<br />
gehen noch aus dem dortigen<br />
Quartier kommen.<br />
Das sei nicht im Sinne der<br />
eigentlichen Bestimmung eines<br />
derartigen Spielfelds,<br />
nämlich Kindern und Jugendlichen<br />
auch außerhalb eines<br />
Vereins die Möglichkeit zum<br />
Fußballspielen zu geben.
Unsere<br />
Voithsiedlung<br />
10 7<br />
Voithsiedlung<br />
Modellvorhaben „Fit für die Ausbildung“<br />
Rückschau <strong>auf</strong> das vergange Schuljahr<br />
Seit November 2008 läuft das<br />
Modellvorhaben „Aus der Schule-<br />
fit für die Ausbildung“ an der<br />
Friedrich-Voith-Schule. Somit<br />
lohnt es sich, einen Blick zurück<br />
<strong>auf</strong> das vergangene Schuljahr<br />
2008/2009 zu werfen und eine erste<br />
Zwischenbilanz zu ziehen.<br />
Für nahezu die Hälfte der<br />
Schüler der 9. Klasse war dies das<br />
letzte Schuljahr an der Friedrich-<br />
Voith-Schule. Viele dieser<br />
Schüler wussten schon zu Beginn<br />
des Schuljahres, welchen Weg sie<br />
nach dem Hauptschulabschluss<br />
einschlagen werden. Die zweijährige<br />
Ausbildung an den Berufsfachschulen<br />
und der 10.<br />
Klasse der Werkrealschule an<br />
der Friedrich-Voith-Schule ist<br />
für viele sehr attraktiv. Das liegt<br />
zum einen daran, dass die Eltern<br />
der Schüler ihre Kinder dazu<br />
motiviert haben, sich weiterhin<br />
um einen schulischen Weg zu<br />
bemühen. Zum anderen wird die<br />
räumliche Nähe der Werkrealschule<br />
zur Friedrich-Voith-Schule<br />
häufig als Vorteil empfunden.<br />
Von 18 Schülern der Klasse 9<br />
werden im kommenden Schuljahr<br />
14 eine weiterführende<br />
zweijährige Berufsfachschule<br />
oder die 10. Klasse der Friedrich-<br />
Voith-Schule besuchen. Die<br />
restlichen 4 Schüler warten noch<br />
<strong>auf</strong> eine Zusage für einen Ausbildungsplatz<br />
oder bewerben sich<br />
Spaziergang:<br />
Alte Dame und ihr Weg<br />
Man muß sich schon <strong>auf</strong>raffen<br />
zum regelmäßigen Rausgehen<br />
an die frische Luft, aber<br />
mein Spazierweg mit seinen<br />
kleinen Steigungen, den schönen<br />
Aussichten, den Ruhebän-<br />
ken lädt immer ein zum Gehen,<br />
zum Schauen und zum Verweilen.<br />
Man ist nicht allein. Man<br />
kennt sich, man trifft sich.<br />
Da ist zum Beispiel die Reviera<br />
mit den knorpelichen Kiefern<br />
und dem Gedenkstein für<br />
die ermordeten russischen<br />
Kriegsgefangenen, den ein älterer<br />
Herr aus der Uhlandstraße<br />
pflegt. Diese vorher jahrelang<br />
vergessene Stätte ist nun der Jahreszeit<br />
gemäß bepflanzt. Der<br />
Bewuchs aus Buschwerk und<br />
Gras ist zurückgeschnitten, die<br />
Schrift <strong>auf</strong> dem Gedenkstein ist<br />
wieder erkennbar.<br />
Für Abwechslung ist gesorgt,<br />
wenn der Schäfer Fiedler aus<br />
Bolheim seine Herde von 40 bis<br />
50 Schafen und Ziegen <strong>auf</strong> Kugelswiese<br />
weiden läßt. Ruckzuck<br />
ist der Bereich abgegrast<br />
und beim Umsetzen ergibt sich<br />
schon mal die Möglichkeit, mit<br />
dem Schäfer über die Tiere, über<br />
das Wetter und über die Umwelt<br />
zu reden. Worüber er sich fürchterlich<br />
<strong>auf</strong>regen kann, ist das Zufüttern<br />
der Herde durch Spaziergänger.<br />
Es wird immer schwieriger,<br />
den Gehweg zu benutzen. Das<br />
Buschwerk behindert, Regen<br />
weiterhin um einen solchen.<br />
Zielgruppe des Modellvorhabens<br />
sind auch die Schüler der Klasse 8.<br />
Diese haben im L<strong>auf</strong>e des vergangenen<br />
Schuljahres einen<br />
Überblick über mögliche Ausbildungsberufe<br />
bekommen und wissen<br />
jetzt, wie ein Bewerbungsschreiben<br />
und Lebensl<strong>auf</strong> erstellt<br />
wird. Ziel ist, dass alle Schüler der<br />
zukünftigen 9. Klasse möglichst<br />
frühzeitig wissen, wie es schulisch<br />
und beruflich nach dem Hauptschulabschluss<br />
weitergeht.<br />
Viele namhafte Firmen des<br />
Landkreises <strong>Heidenheim</strong> beginnen<br />
bereits im Sommer 2009 mit<br />
dem Bewerbungsverfahren für<br />
die Ausbildungsplätze im Jahr<br />
hat Rillen entstehen lassen, Sitzbänke<br />
sind überwuchert und vor<br />
und hinter dem Jonasfelsen<br />
bricht die seitliche Wegbefestigung<br />
weg.<br />
Ein Sonnenplatz ist diese Ruhebank<br />
zwischen Kugels- und<br />
Heckenwiese oberhalb einer<br />
ehemaligen Gärtnerei. Der<br />
Blick zur Walter-Wolf-Straße<br />
mit den deplazierten Betonklötzen<br />
ist nicht der feinste, trotzdem<br />
lohnt es sich, hier zu verweilen,<br />
denn die nächste benutzbare<br />
Sitzbank ist weit.<br />
Kühler ist der Schattenweg<br />
am Rande von Hansegisreute<br />
bis unterhalb der Rodelbahn.<br />
Luftiger wäre es dann wieder <strong>auf</strong><br />
dem Himmel- und Höll-Weg<br />
und Siechenbergweg. Panoramasicht<br />
vom höchsten Punkt<br />
meines Spazierweges. Über das<br />
Jungholz hinweg ist der Blick<br />
frei in Richtung Süden und sollte<br />
die Wetterlage es zu lassen, dann<br />
ist die Alpenkette sichtbar.<br />
Ach, ja, unser Waldbolzplatz<br />
an der Rodelbahn: Wo sind sie<br />
geblieben, die Fußballer mit<br />
ihren Waldkickerturnieren?<br />
Drei Kilometer lang mein<br />
Spazierweg und nach mehr als<br />
einer Stunde schmeckt der Kaffee<br />
umso besser. Paul Reimann<br />
2010. Bewerbungsfrist ist häufig<br />
am 30. September.<br />
Darum müssen die Abgangsschüler<br />
des kommenden Jahres<br />
ihre Bewerbungsmappen termingerecht<br />
vervollständigen und an<br />
die jeweiligen Arbeitgeber<br />
schicken, wenn sie dort eine realistische<br />
Chance <strong>auf</strong> einen Ausbildungsplatz<br />
haben möchten.<br />
Aus diesem Grund müssen sie<br />
sich gemeinsam mit ihren Eltern<br />
in ihren Sommerferien ebenfalls<br />
intensiver mit der Berufswahl<br />
auseinandersetzen.<br />
<strong>Weiter</strong>e Bewerbungsschreiben<br />
werden dann von Herbst 2009<br />
bis in den Sommer 2010 hinein erforderlich<br />
sein, wenn kleinere Be-<br />
triebe ihre Ausbildungsplätze<br />
ausschreiben. Während dieser<br />
Zeit werden Schüler und Eltern<br />
weiterhin intensiv durch den Leiter<br />
des Modellvorhabens „Aus<br />
der Schule – fit für die Ausbildung“,<br />
den Sozialpädagogen<br />
(BA) Florian Kurch, beraten und<br />
begleitet. Dazu steht dieser<br />
während der üblichen Öffnungszeiten<br />
der Schule dort zur Verfügung.<br />
Das Modellvorhaben ist Bestandteil<br />
des Projektes „Soziale<br />
<strong>Stadt</strong> Voithsiedlung“ und läuft in<br />
Trägerschaft des Hauses der Familie.<br />
Es wird aus Mitteln des<br />
Wirtschaftsministeriums und der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Heidenheim</strong> finanziert.<br />
An der Friedrich-Voith-Schule:<br />
„Jugend und Recht“<br />
Das Projekt „Jugend und<br />
Recht“ gibt es nunmehr seit 10<br />
Jahren. In diesem Jahr durfte<br />
auch wieder einmal eine Klasse<br />
der Friedrich-Voith-Schule teilnehmen.<br />
Die Wartezeiten sind<br />
manchmal sehr lang.<br />
Das Ziel dieses Projektes ist<br />
es, dass die Jugendlichen erfahren,<br />
was alles <strong>auf</strong> sie zukommt,<br />
wenn sie eine Straftat begehen.<br />
In diesem Fall wurde <strong>auf</strong> dem<br />
Schulhof der Friedrich-Voith-<br />
Schule ein schwerer Raubüberfall<br />
nachgespielt. Der Polizeibeamte<br />
Herr Fritz ist der<br />
Organisator und war natürlich<br />
auch als „Zeuge“ anwesend.<br />
Damit die Szene <strong>auf</strong> dem<br />
Schulhof auch echt wirkt, hat er<br />
eigens dafür eine Schreckschusspistole<br />
mitgebracht. Nach dieser<br />
Tat beginnt das eigentliche Projekt.<br />
Die Polizei ermittelt und<br />
verhört die Täter, aber auch das<br />
Opfer. Dazu waren alle Schüler<br />
<strong>auf</strong> dem Polizeipräsidium in <strong>Heidenheim</strong>.<br />
Dort konnten sie bei<br />
den Verhören anwesend sein und<br />
durften sogar sehen, wie mutmaßliche<br />
Verbrecher erkennungsdienstlich<br />
behandelt werden.<br />
Die Unterlagen der Verhöre<br />
sind dann der Staatsanwaltschaft<br />
Ellwangen zugegangen, die sich<br />
unseres Falles angenommen hat.<br />
Der Oberstaatsanwalt hat es sich<br />
nicht nehmen lassen, die Klasse<br />
im Unterricht zu besuchen und<br />
die Anklageschrift zu verlesen.<br />
Ein weiterer Gast war Jugendrichter<br />
Pfrommer vom <strong>Heidenheim</strong>er<br />
Amtsgericht. Er stellte<br />
sich ebenfalls den Fragen der Jugendlichen<br />
und hatte die Ladungen<br />
zur Gerichtsverhandlung dabei.<br />
Der Höhepunkt dieses<br />
Projekts war die Hauptverhandlung<br />
im Amtsgericht <strong>Heidenheim</strong>.<br />
Zwei Stunden lang wurden<br />
Zeugen gehört, die Täter und das<br />
Opfer befragt bis schließlich der<br />
Jugendrichter mit seinen beiden<br />
Schöffen ein Urteil gefällt hat.<br />
Die beiden Angeklagten wurden<br />
zu 18 Monaten Freiheitsstrafe<br />
<strong>auf</strong> Bewährung verurteilt.<br />
Mit dem Besuch der Jugendarrestanstalt<br />
in Göppingen endete<br />
dieses spannende Projekt.<br />
Ein herzliches Dankeschön<br />
geht an alle, die an diesem Projekt<br />
beteiligt waren. Die Jugendlichen<br />
waren interessiert und erhielten<br />
Einblicke in die Arbeit<br />
von Polizei und Staatsanwaltschaft.<br />
Am Ende waren sich alle<br />
einig, dass sie nie straffällig werden<br />
möchten.<br />
Heilkräuter:<br />
Der Wermut<br />
Heilkräuter:<br />
Die Blutwurz<br />
Die Blutwurz (Tormentill)<br />
zählt zur Gattung der Fingerkräuter<br />
und zur Familie der<br />
Rosengewächse. Der Name<br />
Blutwurz bezieht sich wahrscheinlich<br />
<strong>auf</strong> die blutrote Farbe,<br />
die beim Durchschneiden<br />
des Wurzelstocks <strong>auf</strong>tritt.<br />
Die Blutwurz gedeiht <strong>auf</strong><br />
mageren Wiesen und an Waldrändern<br />
und ist in ganz Europa<br />
beheimatet. Innerlich wird sie<br />
hauptsächlich als Mittel gegen<br />
Durchfall verwendet, äußerlich<br />
wird sie als Gurgelwasser bei<br />
Halsschmerzen oder Zahnfleischentzündungen<br />
eingesetzt.<br />
Heilkräuter:<br />
Der Thymian<br />
Allheilmittel<br />
in der Hausapotheke<br />
Der Wermut (Aretemisia<br />
absinthium) ist in den südlichen<br />
Ländern Europas heimisch,<br />
kommt bei uns oft wild<br />
in der Nähe von Ruinen vor.<br />
Er wird häufig aber auch wegen<br />
seiner vielen Wirkstoffe<br />
angebaut. Auf Grund des Bitterstoffgehaltes<br />
und des ätherischen<br />
Öles regt der Wermut<br />
in kleinen Dosen die Absonderung<br />
der Speicheldrüsen,<br />
Magen-Darm-Drüsen, der<br />
Leber, der Gallenblase und<br />
der Bauchspeicheldrüse an<br />
und beschleunigt die Bewegung<br />
des Magens und des Darmes.<br />
Die schon lange bekannte<br />
kreisl<strong>auf</strong>verbessernde und<br />
blutbildende Wirkung kommt<br />
wahrscheinlich über eine Hor-<br />
…heilt Magen und<br />
Darmkatarrh<br />
Unsere<br />
mondrüse, die Nebenniere, zustande.<br />
Man kann diese Wirkung<br />
bei Schwächezuständen nach<br />
Infektionskrankheiten, Wasseransammlungen<br />
und Stoffwechselstörungen<br />
wie Fettsucht,<br />
Rheumatismus, Gicht und<br />
Zucker in die sonstige Behandlung<br />
einbeziehen.<br />
Es muss jedoch ausdrücklich<br />
vor der Anwendung größerer<br />
Mengen und vor einem Dauergebrauch<br />
gewarnt werden, da<br />
bei großen Dosen die heilende<br />
Wirkung in eine schädliche<br />
umschlägt (Schwindel, Kopfschmerzen,Empfindungslosigkeit,<br />
Krämpfe und Bewusstlosigkeit).<br />
Daher sollte die<br />
Verwendung nicht ohne ärztliche<br />
Aufsicht stattfinden.<br />
Gerda Heilder-Rabus<br />
Die Heimat des Thymians ist<br />
in den Mittelmeerländern zu suchen.<br />
Meistens wird er bei uns in<br />
Gärten angebaut. Das in Wasser<br />
schwer lösliche Thymol besitzt<br />
eine stark desinfizierende Kraft.<br />
Es entfaltet im Thymian daher<br />
seine Wirksamkeit besonders<br />
bei infektiösen Prozessen im<br />
Magen-Darm-Kanal, in der Lunge<br />
und den Harnwegen. Thymian<br />
ist als Heilpflanze zu empfehlen<br />
bei akuten fieberhaften<br />
Erkrankungen der Luftröhre<br />
(Bronchitis), der Lunge (peribronchitische<br />
Pneumonie, Bronchiektasen,<br />
Keuchhusten) bei infektiösen<br />
Prozessen in der Niere<br />
und dem Nierenbecken und bei<br />
infektiösen Magen-Darm-Erkrankungen,<br />
aber auch bei<br />
Wurmerkrankungen. Bei rheumatischen<br />
Beschwerden sind<br />
Einreibungen mit Thymianöl<br />
ebenfalls gut wirksam.<br />
Sonett<br />
über Algerien<br />
Wilde Tiere.<br />
Riesige Landflächen,<br />
gefüllt mit Wärme und Sand,<br />
Zeit wird zu Tand.<br />
(Nordafrika)<br />
Das Barometer klettert Stück um Stück,<br />
bald sind’s fast fünfzig Grad.<br />
Ein Tuareg* reitet <strong>auf</strong> seinem feurigen Araber<br />
über die Dünen der Sonne entgegen.<br />
Am Strand feiner Sand.<br />
Sanfte Wellen,<br />
die an das Ufer lecken.<br />
Kreischende Kinder,<br />
die voller Freude<br />
in das kühle Nass entschwinden.<br />
Isabelle A. Bouchareb<br />
*Stamm, der in der Sahara lebt.<br />
Die junge Dichterin Isabelle A. Bouchareb.
Unsere<br />
Voithsiedlung<br />
8 9<br />
Voithsiedlung<br />
Unsere<br />
Langsam aber sicher löst der Winter den<br />
goldenen Herbst ab. In froher Erwartung<br />
der weißen Jahreszeit hat Gerda Heidler-Rabus<br />
ein altes Weihnachtslied, das einst in der Firma<br />
Osram gesungen wurde, gesucht und<br />
wiedergefunden.<br />
Weihnachtsglocken<br />
Winternächt’ges Schweigen hüllet<br />
rings die Fluren, Wald und Feld.<br />
Millionen Sterne glühen,<br />
glänzen hoch am Himmelszelt,<br />
leuchten in den Weihnachtsfrieden,<br />
horch, ein wundersamer Klang,<br />
von den Türmen in die Lande<br />
schallt der Glocken Weihgesang:<br />
Stille Nacht, heil’ge Nacht,<br />
stille, heil’ge Nacht.<br />
Glocken klingen in die Lande,<br />
hell ertönt ihr ehern Mund,<br />
Preisanbetung jener Liebe,<br />
jenem Licht der hehrsten Stund.<br />
Allen Menschen will es klingen,<br />
dieses Lied aus tönend Erz,<br />
soll es klingen, mög es bringen<br />
dir auch Frieden in das Herz.<br />
Stille Nacht, heil’ge Nacht,<br />
stille heil’ge Nacht.