oldenburg - DIABOLO / Mox
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dvd-check<br />
DVDs<br />
DVD-Tipps von Christian Lukas<br />
Lockout.<br />
Universum,<br />
FSK ab 16, ca. 13 Euro<br />
CIA-Agent Snow, gerade wegen Mordes verhaftet,<br />
bekommt eine Chance, seinen Hals zu retten: Er<br />
soll die Tochter des US-Präsidenten befreien – aus<br />
einem gerade nicht mehr ganz sicheren Hochsicherheitsgefängnis<br />
im Orbit der Erde. Ja!!!! Gehirn<br />
aus, DVD rein. Lockout ist genau die Art von Filmen,<br />
vor denen uns unsere Lehrer gewarnt haben.<br />
So hohl, dass er in Milch schwimmt, aber einfach<br />
geil! Zwar ist ¾ der Handlung geklaut („Die Klapperschlange“,<br />
„Fortress“, „Stirb langsam“, ja sogar<br />
„Krieg der Sterne“), aber das nicht ohne Charme.<br />
Und ausgerechnet den sonst auf nachdenkliche<br />
Streberrollen abonnierten Australier Guy Pearce als<br />
coolen, sprücheklopfenden Helden wider Willen ins<br />
All zu schicken, war die genialste Idee, die Luc Bessons<br />
Actionschmiede hatte (Besson hat den Film<br />
produziert): Pearce genießt sein Spiel derart, dass<br />
selbst der dämlichste Machowitz aus seinem Mund<br />
einfach cool klingt. Wenn das Gehirn also mal eine<br />
Pause braucht: Angucken!<br />
Headhunters.<br />
Warner HV,<br />
FSK ab 16, ca. 13 Euro)<br />
Basierend auf dem Roman von Jo Nesbø ist in<br />
Norwegen ein richtig fieser, kleiner, gemeiner, aber<br />
intelligenter Thriller entstanden, der eine Geschichte<br />
mit allerlei Überraschungen erzählt. Roger<br />
Brown ist 1,68 Meter groß und leidet unter fürchterlichen<br />
Minderwertigkeitskomplexen. Dabei hat<br />
er alles, was sich ein Mann erträumen kann. Eine<br />
ebenso wunderschöne wie erfolgreiche Frau – und<br />
einen Beruf, in dem er eine Klasse für sich ist. Er ist<br />
Headhunter für große Unternehmen, wer eine Top-<br />
Führungskraft sucht, wendet sich an Roger. Der<br />
allerdings nutzt seinen Job, um so von Kunstwerken<br />
zu erfahren, die er dann stiehlt, um sich ein Haus<br />
leisten zu können, das er selbst mit seinem Job niemals<br />
finanzieren könnte. Tja, nur passiert eines Ta-<br />
14 | Nr. 23 | November | Dezember ‘12<br />
ges, was passieren muss: Er stiehlt dem falschen<br />
Mann ein Bild. Ein ziemlich kostbares. Und wenn<br />
man in diesem Film sagt: Roger steckt in der Scheiße<br />
– dann ist das sowas von nicht sinnbildlich, sondern<br />
absolut wörtlich zu verstehen, dass man es sehen<br />
muss, um es glauben zu können. Roger auf jeden<br />
Fall ist schon bald auf der Flucht. Gejagt von<br />
einem Gegner, der offenbar genau so ein Blender ist<br />
wie er. Oder steckt vielleicht doch etwas anderes<br />
hinter dieser Geschichte? Was überrascht: Bevor es<br />
kracht, nimmt sich der Film viel Zeit für seine<br />
Hauptfiguren, sodass er nicht nur auf überraschende<br />
Wendungen auf ist, sondern diese auch wirklich<br />
über die Figuren definiert. Sehr gut!<br />
The Walking Dead - Die komplette<br />
zweite Staffel.<br />
WVG Medien,<br />
FSK ab 18, ca. 29 Euro<br />
Nach der grandiosen ersten Staffel der Zombiemär<br />
stürzt die zweite Staffel zunächst ab und bietet eine<br />
Art „Unsere kleine Farm – mit Zomies“. Auf einer<br />
Farm jenseits der Hauptstraßen finden die Überlebenden<br />
der ersten Staffel ein Zuhause. Und die Geschichte<br />
gerät ins Stocken, ja mehr noch als das: Sie<br />
wird langweilig. Ständig geht es um Konflikte in der<br />
Gruppe, wobei man fast vergisst, dass um sie herum<br />
gerade die Apokalypse ausgebrochen ist. Wenn dann<br />
auch noch der Held falsche Entscheidungen trifft<br />
und sein Widerpart vielleicht hin und wieder übers<br />
Ziel hinausschießt, aber wenigstens richtige Entscheidungen<br />
trifft, arbeitet sich der Daumen des<br />
DVD-Guckers nicht selten zur Stopp-Taste der<br />
Fernsteuerung vor. Die Entschuldigung, es hätte<br />
Ärger mit dem Sender gegeben und durch Personalwechsel<br />
geriet die Produktion ins Straucheln, gilt<br />
nur bedingt, denn es sind einfach handwerkliche<br />
Fehler, die die Serie ins Straucheln bringen. Aus<br />
diesem Grund ein gut gemeinter Rat: Dranbleiben,<br />
Zähne zusammenbeißen, das Desinteresse, das sich<br />
einstellt, ignorieren. In der zweiten Staffelhälfte<br />
nämlich wird es besser, die Geschichte verdichtet<br />
sich, ja am Ende erreicht die Serie jene Grandiosität,<br />
mit der bereits die erste Staffel zu begeistern<br />
wusste. Doch bis es soweit ist, braucht man Sitzfleisch.