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oldenburg - DIABOLO / Mox

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interview<br />

interview<br />

Ben Affleck im Interview zum Kinofilm „Argo“<br />

Martin Schwickert sprach mit dem Regisseur und Hauptdarsteller<br />

MoX: Ihr Film „Argo“ beginnt<br />

mit dem Sturm auf die US-Botschaft<br />

in Teheran im Jahre 1979.<br />

Die Bilder gleichen denen, die<br />

wir gerade aus Libyen, Ägypten<br />

und Tunesien gesehen haben. Hat<br />

sich im Verhältnis der USA zu<br />

den muslimischen Staaten nichts<br />

geändert?<br />

Ben Affleck: Es ist schon unglaublich,<br />

dass der Film von Ereignissen<br />

erzählt, die vor dreißig<br />

Jahren passiert sind, und wir heute<br />

immer noch mit denselben<br />

Themen beschäftigt sind. Im Iran<br />

regiert zwar nicht mehr Chomeini,<br />

sondern Ahmadinedschad,<br />

aber das Regime hat sich wenig<br />

geändert und auch die Empfindlichkeiten<br />

zwischen den USA<br />

und dem Iran bestehen weiterhin.<br />

Im Iran haben die USA Mitte<br />

der Fünfziger einen Umsturz<br />

gegen die demokratisch gewählte<br />

Regierung angezettelt und dann<br />

den Schah als Autokraten eingesetzt.<br />

Zwischen dem Schah und Herrschern<br />

wie Mubarak oder Assad,<br />

die bis vor kurzem von den USA<br />

toleriert wurden, besteht kein<br />

großer Unterschied. Die Leute<br />

RAUMKONZEPTE<br />

Wülta<br />

FACHMARKT<br />

www.wülta.de<br />

6 | Nr. 22 | November ‘12<br />

im Iran haben, genau wie die in<br />

Ägypten, an die Versprechungen<br />

von Freiheit und Selbstbestimmung<br />

geglaubt, hatten irgendwann<br />

von dem unterdrückerischen<br />

Regime die Nase voll und<br />

setzten eine Revolution in Gang.<br />

Aber bei einer Revolution kann<br />

man nie wissen, wie sie ausgeht.<br />

MoX: „Argo“ ist in allererster Linie<br />

ein sehr unterhaltsamer Thriller.<br />

Hat der Film trotzdem auch<br />

eine politische Botschaft?<br />

Affleck: Keine Botschaft, aber er<br />

stellt, ohne in politische Predigten<br />

zu verfallen, die Frage: Sollte<br />

sich ein Land wie die USA wirklich<br />

mit ausländischen Alleinherrschern<br />

verbünden, um die<br />

eigene Hegemonialpolitik voranzutreiben?<br />

Der Nahe Osten ist<br />

seit dem Ersten Weltkrieg ein<br />

Spielball der Mächte. Die<br />

Schwierigkeiten, die heute die<br />

Region bestimmen, sind eine<br />

Konsequenz aus dieser geschichtlichen<br />

Entwicklung.<br />

MoX: Nicht nur der historische<br />

Hintergrund, sondern auch ein<br />

Großteil der Story beruhen auf<br />

Tatsachen. Dazu gehört auch der<br />

Make-Up-Artist John Chambers,<br />

WIR<br />

FARBEN WIR<br />

WIR<br />

FARBEN<br />

JEDEN<br />

TAPETEN<br />

BODENBELÄGE<br />

SONNENSCHUTZ<br />

MALERBEDARF<br />

FACHVERLEGUNG<br />

MISCHEN<br />

MISCHEN<br />

MISCHEN<br />

FARBTON!<br />

JEDEN<br />

FARBTON!<br />

Edewechter Landstrasse 11 - 26131 Oldenburg<br />

Tel.: (0441) 507130 Fax: 5040336<br />

der sowohl für Hollywood als<br />

auch die CIA gearbeitet hat…<br />

Affleck: John Chambers ist einer<br />

der bekanntesten Maskenbildner<br />

in Hollywood gewesen. Er hat<br />

die Masken für „Planet der Affen“<br />

und für „Star Trek“ gemacht.<br />

Die Ohren von Mr. Spock<br />

stammen von ihm. Der Mann ist<br />

eine Legende in Hollywood.<br />

Aber er hatte in seiner Werkstatt<br />

eben auch eine Tür mit einem<br />

dicken Schloss davor und dahinter<br />

verbargen sich die ganzen<br />

Masken, die er für die CIA gemacht<br />

hat. Mit deren Hilfe wurden<br />

Leute unerkannt aus Krisenregionen<br />

geschleust. John Chambers<br />

hat den ersten Oskar in der<br />

Kategorie „Make Up“ bekommen<br />

und ist von der CIA für seine<br />

Verdienste mit dem höchsten<br />

Orden ausgezeichnet worden.<br />

MoX: Im Film ist Chambers das<br />

Bindeglied zwischen Hollywood<br />

und der großen Politik. Was haben<br />

Filmgeschäft und Weltpolitik<br />

gemeinsam?<br />

Affleck: Der Film zeigt, dass sich<br />

das politische Theater nicht allzu<br />

sehr von der Herstellung eines B-<br />

Movies unterscheidet. In Hollywood<br />

und in der Politik geht es<br />

ums Geschichtenerzählen. Durch<br />

das Erzählen von Geschichten<br />

können wir Macht über die Zuhörer<br />

gewinnen. Heute sind Politik<br />

und Unterhaltung, Nachrichten<br />

und Entertainment kaum<br />

noch voneinander zu trennen.<br />

„Argo“ startet bundesweit am<br />

Do, den 8.11.2012

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