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Anleitung zur Analyse eines Elektromotorparks im Rahmen des

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Merkblätter Topmotors<br />

Übersicht<br />

Merkblatt Seiten-Nr. PDF-Seite<br />

Vorgehen – Merkblatt 1<br />

Motor-Check: Vorgehensplan<br />

Vorgehen – Merkblatt 2<br />

1.1–1.2 2–3<br />

Software-Tool SOTEA: Potenzialabschätzung<br />

Vorgehen – Merkblatt 3<br />

2.1–2.3 4–6<br />

Intelligente Motorenliste – ILI: Grobanalyse<br />

Vorgehen – Merkblatt 4<br />

3.1–3.2 7–8<br />

Energieeffizienz in der Ausschreibung: Ausschreibung<br />

Messung + Auswertung – Merkblatt 8<br />

4.1–4.2 9–10<br />

Verlässliche Daten durch Messungen: Antriebe messen<br />

Messung + Ausrüstung – Merkblatt 9<br />

8.1–8.3 11–13<br />

Auswirkung von Teillast: Teillastfaktor<br />

Kosten – Merkblatt 10<br />

9.1–9.2 14–15<br />

Motorpreise<br />

Kosten – Merkblatt 11<br />

10.1 16<br />

FU-Preise<br />

Technische Daten – Merkblatt 13<br />

11.1 17<br />

Effizienzklassen IE1, IE2 und IE3: Wirkungsgrade<br />

Technische Daten – Merkblatt 14<br />

13.1–13.2 18–19<br />

Kennzeichnung von Motoren: Typenschilder<br />

Verzeichnisse – Merkblatt 15<br />

14.1–14.2 20–21<br />

Beschaffung von effizienten Elektromotoren:<br />

Motorenhersteller<br />

15.1 22<br />

Merkblätter Topmotors: Übersicht � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 0. 1


Vorgehen – Merkblatt 1<br />

Motor-Check<br />

Vorgehensplan<br />

Der Motor-Check besteht aus zwei Phasen:<br />

�] Grobanalyse: Rascher Überblick über Effizienzpotenzial,<br />

Aufbau intelligente Motorenliste und Auswahl<br />

wichtiger Ersatzkandidaten<br />

Schritt Thema Inhalt Beachten Hilfsmittel<br />

1 Auswahl<br />

Untersuchungsobjekt<br />

2 Erstkontakt<br />

mit Geschäftsleitung<br />

3 Grobanalyse<br />

GA<br />

Elektrizitätsverbrauch mehr als 10 GWh/a<br />

und Weiterbestand der Anlage für mehr als 5<br />

Jahre gesichert<br />

Potenzialabschätzung mit SOTEA;<br />

Ziele: Auslösung GA<br />

Motorenliste: bereits vorhandene ergänzen<br />

oder neu erstellen, ILI bearbeiten mit<br />

Typenschild und Betriebsangaben der<br />

Betriebstechniker,Ermitteln von Hauptver-<br />

]<br />

� Feinanalyse: <strong>Analyse</strong> der Ersatzanlagen, Best<strong>im</strong>mung<br />

Pay-back für nötige Investitionen nach Dringlichkeit,<br />

Investitionsplan<br />

Der Ablauf mit 10 Teilschritten sieht <strong>im</strong> Einzelnen aus,<br />

wie in der Tabelle beschrieben.<br />

Zugang zu Strommessdaten <strong>des</strong> Lieferwerks,<br />

vorhandene Motorenlisten<br />

beschleunigen den Motor-Check<br />

Vorher elektrischer Gesamtverbrauch<br />

und Gesamtkosten von Lieferwerk<br />

ermitteln lassen<br />

Beschaffung Lastgang von Lieferwerk:<br />

Tag/Woche/Monate<br />

ILI: Liste hat Priorität bei «wichtigsten»<br />

Antrieben: Langläufer, grosse<br />

und alte Motoren<br />

Abst<strong>im</strong>men von ILI- und SOTEA-<br />

Potenzialen, Kontrolle FU-Einsatz<br />

und Altersersatzquote<br />

SOTEA und Merkblatt<br />

Nr. 2: SOTEA<br />

ILI und Merkblatt<br />

Nr. 3: ILI, und<br />

Nr. 14: Typenschild<br />

4 Auswertung GA<br />

brauchsgruppen: Infrastruktur und Prozesse<br />

Update SOTEA Ergebnis mit ILI-Mittelwerten<br />

(Alter der Motoren, Anteil FU, etc.).<br />

Best<strong>im</strong>mung Dringlichkeit: rot/orange.<br />

Kontrolle Plausibilität von Gesamtleistung<br />

und Gesamtverbrauch<br />

5 Feinanalyse FA Weitere Untersuchung der Antriebe mit rot, Beizug Betriebselektriker oder Unter- Merkblatt Nr. 13:<br />

teilweise auch mit orange.<br />

haltsspezialist für elektrische Mes- Wirkungsgrad,<br />

Elektrische Messung vor Ort <strong>zur</strong> Best<strong>im</strong>mung sungen<br />

und Nr. 9: Teillast-<br />

Lastfaktor<br />

faktor<br />

6 Auswertung FA Best<strong>im</strong>mung Ersatz der elektrischen Antriebe Beizug Motorenlieferant, Service- Merkblatt Nr. 15:<br />

und Kernsysteme (Frequenzumformer, Transmission,<br />

Getriebe, Drosseln). Auswirkung auf<br />

Pumpe/Ventilator/Kompressor, etc.)<br />

firma, evtl. auch Maschinenbauer Motorenhersteller<br />

7 Investitions- Ermittlung sofort und kurzfristige Investiti- Best<strong>im</strong>mung Strompreisteuerung, Merkblatt Nr. 10:<br />

planonspakete<br />

mit bestem Pay-back<br />

Einsatz FU, weitergehende Verbesse- Motorenpreise,<br />

rungen (Pumpen, Ventilatoren, Kom- und Nr. 11: FUpressoren)<br />

Preise<br />

8 Bericht Empfehlungen für Investitionsentscheid,<br />

Merkblatt Nr. 4:<br />

Input für Ausschreibung von Neuanlagen<br />

Ausschreibung,<br />

sowie weitere Untersuchungen (orange)<br />

Template,<br />

Schlussbericht<br />

9 Monitoring Jährliche Erfassung der Massnahmen samt<br />

Investitionen und gemessenem Verbrauch<br />

10 Präventiver Update ILI, Priorität für Ersatzmaschinen Voraussetzung ist ein Unterhaltskon-<br />

Unterhalt<br />

zept aller Maschinen <strong>des</strong> Betriebes.<br />

Vorgehen – Merkblatt 1: Motor-Check: Vorgehensplan � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 1. 1


Integraler Motor-Check<br />

EVU Gesamtverbrauch, Gesamtkosten und Lastgang (IST-<br />

Zustand)<br />

Top-down-Potenzialschätzung Fachgespräch Moderator mit Betriebsleiter<br />

Plausibilität Resultat: Potenzial und Pay-back<br />

Erste Grobschätzung<br />

Co-Finanzierung EVU Go / No go Geschäftsleitung<br />

Motorenliste <strong>im</strong> IST-Zustand<br />

Untersuchter Teil<br />

Geschätzter Rest<br />

Plausibilität Resultat: Dringlichkeit und Potenzial<br />

Motorenliste <strong>im</strong> IST-<br />

respektive SOLL-<br />

Zustand<br />

Messtechnische Überprüfung<br />

Leistung<br />

Ersatz Plan: Kosten und<br />

Nutzen<br />

Resultat: Investitionsplan<br />

und Pay-back<br />

Go / No go<br />

Umsetzung<br />

Monitoring<br />

Betrieb erstellt Liste<br />

Unterstützung durch Moderator<br />

Zustandsinformation Betrieb unterstützt durch Motorenspezia-<br />

Einbau in Anlagen<br />

listen<br />

Rest-Nutzungsdauer<br />

Standard/Spezialmotoren<br />

Neue Motorenleistung, Messtechniker<br />

FU-Einsatz, Modifikation<br />

weiterer Teile<br />

Künftiger Strompreis Unterstützung durch Moderator<br />

Standardformat Bericht und Empfehlung an Geschäftsleitung<br />

Offerte, Bestellung, Inbetriebsetzung,<br />

Abnahme<br />

Messtechnische Überprüfung<br />

Präventiver Unterhalt<br />

Vorgehen – Merkblatt 1: Motor-Check: Vorgehensplan � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 1.2


Vorgehen – Merkblatt 2<br />

Software-Tool SOTEA<br />

Potenzialabschätzung<br />

�] Mit dem Software-Tool SOTEA lässt sich das<br />

Potenzial von elektrischen Antrieben grob ab -<br />

schätzen.<br />

Mit dem auf Excel basierenden Tool SOTEA (Software-<br />

Tool für Potenzialabschätzung effizienter Antriebe)<br />

lässt sich mit wenigen betrieblichen Kenndaten wie<br />

dem Elektrizitätsverbrauch und den Stromkosten<br />

das Potenzial <strong>zur</strong> Energieeinsparung bei elektrischen<br />

Antrieben in einem Industrie- oder Gewerbebetrieb<br />

ermitteln.<br />

Die Abschätzung mit SOTEA be<strong>im</strong> ersten Gespräch mit<br />

dem Chef bildet eine rasche und einfache Entscheidungsgrundlage,<br />

ob ein Motor-Check sinnvoll ist. Später<br />

können einzelne Daten genauer in die Berechnung<br />

eingefügt werden. Dieses stufenweise Vorgehen verhindert<br />

unnötigen Aufwand.<br />

Das Tool arbeitet mit einfach erhältlichen Daten.<br />

Berechnung<br />

Die Berechnungen basieren auf hinterlegten Referenzanlagen,<br />

auf aktuellen Preisen (für 4-polige Motoren,<br />

Frequenzumrichter und Installation) sowie auf der<br />

aktuellen Norm IEC 60034-30:2008.<br />

Die Best<strong>im</strong>mung <strong>des</strong> Effizienzpotenzial [kWh/a], der<br />

Ersatzinvestition <strong>zur</strong> Realisierung <strong>des</strong> Effizienzpotenzials<br />

[CHF] und der Payback-Zeit <strong>zur</strong> Realisierung <strong>des</strong><br />

Effizienzpotenzials [a] basiert auf folgenden Regeln:<br />

�] Motoren sind eine Leistungsstufe kleiner (Rasterung<br />

gemäss Norm).<br />

�] Bestehende Motoren werden durch IE3-Motoren<br />

ersetzt.<br />

�] Über 25-jährige Motoren werden zu 80% ersetzt.<br />

�] 20-jährige Motoren werden zu 60% ersetzt.<br />

�] 10-jährige Motoren werden zu 40% ersetzt.<br />

�] 5-jährige Motoren werden zu 20% ersetzt.<br />

�] Motoren, die weniger als 5 Jahre in Betrieb sind,<br />

werden nicht ersetzt.<br />

�] Die rechnerische Rate für den Ersatz folgt einer<br />

linearen Approx<strong>im</strong>ation.<br />

�] X % der ersetzten Motoren werden mit FU ausgerüstet<br />

(siehe Benutzerannahmen).<br />

Einzelne Tabellenblätter<br />

Eingaben<br />

Dienen der Erfassung der Eingabegrössen. Die Berechnungen<br />

erfolgen nach Betätigung der Befehlsschaltfläche<br />

«Berechnen». Wenn die Eingabedaten keine<br />

groben Fehler aufweisen, erscheint das Tabellenblatt<br />

«Resultat», ansonsten werden entsprechende Validierungsmeldungen<br />

ausgegeben. Mithilfe der Befehlsschaltfläche<br />

«Zurücksetzen» kann das Tool in den<br />

Anfangszustand versetzt werden.<br />

Vorgehen – Merkblatt 2: Potenzialabschätzung mit SOTEA � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 2. 1


SOTEA<br />

Allgemein<br />

Elektrizität<br />

Beta2b-Version<br />

Copyright: topmotors 2009<br />

Software-Tool<br />

<strong>des</strong> Effizienzpotenzials<br />

bei elektrischen Antrieben<br />

Datum<br />

Firma<br />

Objekt<br />

Liefern<strong>des</strong> EW<br />

PLZ und Ort<br />

Ansprechpartner Firma<br />

Energieberater<br />

Umsatz [CHF/a]<br />

Anzahl Arbeitsplätze<br />

Anteil Büroarbeitsplätze [%]<br />

Branche, Anlagentyp<br />

Anzahl Monate<br />

1-Schichtbetrieb Produktion<br />

Anzahl Monate<br />

2-Schichtbetrieb Produktion<br />

Anzahl Monate<br />

3-Schichtbetrieb Produktion<br />

22.4.2009<br />

Muster AG<br />

Hauptanlage<br />

BKW<br />

3457 Wasen i.E.<br />

Heinz Marti<br />

Topmotors<br />

10<br />

50000000<br />

220<br />

Weitere<br />

0<br />

0<br />

12<br />

Kosten elektrische Energie [CHF/a]<br />

Verbrauch Elektrizität [kWh/a]<br />

Preis elektrische Energie<br />

(Typischer Arbeitspreis)<br />

[CHF/kWh]<br />

1500000<br />

14000000<br />

0.11<br />

Max<strong>im</strong>ale elektrische Leistung<br />

Eigenerzeugung<br />

(in Stromrechnung)<br />

[kW]<br />

2200<br />

Elektrische Energie [kWh/a]<br />

Elektrische Leistung<br />

Spezialverbraucher<br />

[kW]<br />

0<br />

0<br />

Elektrische Warmwasser-erwärmung<br />

Prozesswärme<br />

Elektrische Dampferzeuger<br />

Rechenzentrum<br />

Restaurant/Kantine<br />

Wann wurde zum letzten Mal der grosse<br />

Teil <strong>des</strong> Maschinenparks erneuert<br />

[Jahreszahl]<br />

Wann ist nächste Erneuerung geplant? [Jahre]<br />

1<br />

Künftige Veränderung der Produktion<br />

Jahresbudget für Ersatz, Erneuerung und<br />

Reparatur<br />

Zurücksetzen<br />

Wichtige Anmerkungen<br />

1990<br />

Vergrösserung<br />

70000<br />

�] Anzahl Monate 1-, 2- oder 3-Schichtbetrieb in der<br />

Produktion: Summenprodukt mit den Faktoren 8, 16,<br />

24 dient der Best<strong>im</strong>mung der Betriebsstunden.<br />

�] Verbrauch Elektrizität: Wenn eine Zahl verfügbar ist,<br />

wird diese verwendet, ansonsten wird die Zahl aus den<br />

Eingaben «Kosten elektrische Energie» und «Preis elektrische<br />

Energie (Typischer Arbeitspreis)» berechnet. Priorität<br />

hat also die Eingabe «Verbrauch Elektrizität».<br />

�] Max<strong>im</strong>ale elektrische Leistung: nur <strong>zur</strong> Information,<br />

keine Berechnungsgrösse.<br />

�] Eigenerzeugung (in Stromrechnung), Elektrische<br />

Energie: Wenn eine Zahl vorhanden ist, wird dieser Wert<br />

verwendet, ansonsten wird er aus der Eingabe «Elektrische<br />

Leistung» multipliziert mit 8760 h berechnet. Prio-<br />

Berechnen<br />

[CHF/a]<br />

Das Tabellenblatt Eingaben<br />

rität hat also die Eingabe «Elektrische Energie».<br />

�] Wann ist nächste Erneuerung geplant? Nur <strong>zur</strong><br />

Information, keine Berechnungsgrösse.<br />

�] Künftige Veränderung der Produktion: Nur <strong>zur</strong> Information,<br />

keine Berechnungsgrösse.<br />

�] Jahresbudget für Ersatz, Erneuerung und Reparatur:<br />

Nur <strong>zur</strong> Information, keine Berechnungsgrösse.<br />

Resultat<br />

Hier wird das (schreibgeschützte) Resultat ausgegeben<br />

und kann anschliessend ausgedruckt werden. Zusatzkosten<br />

sind: Die Mehrkosten (bei einer abgeschriebenen<br />

Investition) effizienterer Motoren und FU gegenüber<br />

einem Ersatz ohne energetische Verbesserung.<br />

Vorgehen – Merkblatt 2: Potenzialabschätzung mit SOTEA � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 2. 2


SOTEA-Resultat<br />

Eingabe-Protokoll<br />

Allgemein<br />

Datum 22.4.2009<br />

Firma Muster AG<br />

Objekt Hauptanlage<br />

Liefern<strong>des</strong> EW BKW<br />

PLZ und Ort 3457 Wasen i.E.<br />

Ansprechpartner Firma Heinz Marti<br />

Energieberater Topmotors<br />

Umsatz 50'000'000 [CHF/a]<br />

Anzahl Arbeitsplätze 220<br />

Anteil Büroarbeitsplätze 10 [%]<br />

Branche, Anlagentyp Weitere<br />

Anzahl Monate 1-Schichtbetrieb Produktion 0<br />

Anzahl Monate 2-Schichtbetrieb Produktion 0<br />

Anzahl Monate 3-Schichtbetrieb Produktion 12<br />

Elektrizität<br />

Kosten elektrische Energie 1'500'000 [CHF/a]<br />

Verbrauch Elektrizität 14'000'000 [kWh/a]<br />

Preis elektrische Energie<br />

(Typischer Arbeitspreis)<br />

0,11 [CHF/kWh]<br />

Max<strong>im</strong>ale elektrische Leistung 2'200 [kW]<br />

Eigenerzeugung<br />

(in Stromrechnung)<br />

keine<br />

Gesamtverbrauch Elektrizität (inkl. Eigenerzeugung) 14'000'000 [kWh/a]<br />

Spezialverbraucher Prozesswärme<br />

Jahr letzte grosse Anlagenerweiterung 1990 [Jahreszahl]<br />

Wann ist nächste Erneuerung geplant? 1 [Jahre]<br />

Künftige Veränderung der Produktion Vergrösserung<br />

Jahresbudget für Ersatz, Erneuerung und Reparatur 70'000 [CHF/a]<br />

Berechnungen<br />

Effektiver Elektrizitätsverbrauch der Antriebe 8,307 [GWh/a]<br />

Anteil effektiver Elektrizitätsverbrauch der Antriebe 59,3 [%]<br />

Anteil zu erneuernde Motoren 58,0 [%]<br />

Anteil Motoren mit FU 30,0 [%]<br />

Verbesserter Elektrizitätsverbrauch der Antriebe 7,298 [GWh/a]<br />

Effizienzpotential (Energie) 1,008 [GWh/a]<br />

Effizienzpotential (in Franken) 0,111 [Mio CHF/a]<br />

Effizienzpotential (in Prozent) 12,1 [%]<br />

Zusatzinvestition <strong>zur</strong> Realisierung <strong>des</strong> Effizienzpotentials 0,113 [Mio CHF]<br />

Payback-Zeit <strong>zur</strong> Realisierung <strong>des</strong> Effizienzpotentials 1,0 [a]<br />

9,000<br />

8,000<br />

7,000<br />

6,000<br />

[GWh/a]<br />

5,000<br />

4,000<br />

3,000<br />

2,000<br />

1,000<br />

0,000<br />

8,307<br />

Beta2b-Version<br />

Copyright: topmotors 2009<br />

Weitere Angaben<br />

7,298<br />

Topmotors SOTEA<br />

1,008<br />

0,177493766<br />

Summen pro Jahr<br />

0,63<br />

Effektiver Elektrizitätsverbrauch<br />

der Antriebe<br />

Verbesserter<br />

Elektrizitätsverbrauch der<br />

Antriebe<br />

Effizienzpotential (Energie)<br />

�] Benutzerannahmen: Hier lassen sich die grau hinterlegten<br />

Werte je nach Erfordernissen anpassen.<br />

�] Hilfe: Gibt einen Überblick über die Berechnungsvoraussetzungen<br />

und hilft bei der Bedienung.<br />

�] Nutzungsbedingungen: Nur <strong>zur</strong> Information<br />

�] Konstanten Motoren, Kosten, Referenzanlagen: Die<br />

Daten dienen nur der Information. Nicht verändern.<br />

�] Abkürzungen: FU = Frequenzumrichter<br />

Nutzungsbedingungen<br />

SOTEA ist ein Programm von Topmotors und wurde <strong>im</strong><br />

Auftrag von S.A.F.E. durch hematik entwickelt.<br />

SOTEA darf nur an dazu berechtigte Personen abgegeben<br />

werden. Das Copyright liegt bei S.A.F.E.<br />

Das Tabellenblatt Resultate<br />

Haftung<br />

Die Genauigkeit der Ergebnisse wird <strong>im</strong> Wesentlichen<br />

von den Eingabedaten best<strong>im</strong>mt.<br />

Allfällige Fehlbeurteilungen aufgrund der Defaultwerte<br />

sind möglich.<br />

Die Verantwortung für falsche Eingaben, nicht zutreffende<br />

Defaultwerte und Rechenfehler <strong>des</strong> Tools lehnt<br />

S.A.F.E. ab.<br />

S.A.F.E. und hematik lehnen jegliche Haftung, welche<br />

mit dem Gebrauch <strong>des</strong> Tools SOTEA <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

steht, strikte ab.<br />

Vorgehen – Merkblatt 2: Potenzialabschätzung mit SOTEA � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 2. 3


Vorgehen – Merkblatt 3<br />

Intelligente Motorenliste – ILI<br />

Grobanalyse<br />

�] Die «Intelligente Motorenliste» (ILI) dient<br />

der Grobanalyse <strong>des</strong> bestehenden Motorenparks<br />

hinsichtlich der Energieeffizienz.<br />

Das auf Excel basierende Tool «Intelligente Motorenliste»<br />

ILI dient der Grobanalyse <strong>des</strong> bestehenden Motorenparks<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf Energieeffizienz und zeigt<br />

Schwachstellen und Verbesserungspotenziale <strong>im</strong> Sinne<br />

<strong>eines</strong> Bottom-up-Approaches auf. Das Tool arbeitet mit<br />

einfach erhältlichen Daten. Die wichtigsten Eingabegrössen<br />

sind:<br />

�] Alter <strong>des</strong> Motors (Jahrzahl auf Typenschild)<br />

�] Nennleistung (kW auf Typenschild)<br />

�] Betriebsstunden (Schätzung der Stunden pro Jahr<br />

durch Betriebspersonal)<br />

�] Anwendungstyp (Pumpe, Ventilator, Kompressor, Förderanlage,<br />

etc.; Frequenzumrichter vorhanden)<br />

Als Resultat der Grobanalyse ergibt sich eine Grobabschätzung<br />

<strong>des</strong> elektrischen Energieverbrauches aller<br />

Antriebe, das Effizienzpotenzial der zu verbessernden<br />

Anlagen und ein Verzeichnis der wichtigen, weiter zu<br />

untersuchenden Antriebssysteme. Ein besonderer<br />

Intelligente Motorenliste (ILI)<br />

Untersuchte Anlage: Couverturen Produktion<br />

BearbeiterIn: Bruno Keller<br />

Bearbeitungsdatum: 03.07.2008<br />

Markers ein/aus Details ein/aus<br />

Beispielzeile ein/aus<br />

Fokus wird dabei auf das Reduktionspotenzial über<br />

einen Lebenszyklus gelegt. Dabei wird auch gezeigt,<br />

welche Motoren das grösste Einsparpotenzial ausweisen.<br />

Aufbau der Motorenliste<br />

Dieses Tabellenblatt verfügt über einen (schreibgeschützten)<br />

Kopfteil mit den Spaltenbezeichnungen<br />

und den Umschaltfunktionstasten «Markers ein/aus»,<br />

«Details ein/aus» und «Beispielzeile ein/aus».<br />

Durch das Einschalten der Beispielzeile wird einerseits<br />

gezeigt, wie eine vollständig ausgefüllte Motorenzeile<br />

aussehen könnte und andererseits werden alle<br />

notwendigen Funktionen offen gelegt, welche in den<br />

unteren Arbeitsbereich kopiert werden können.<br />

Besonderes zu den einzelnen Spalten kann aus den<br />

eingefügten Kommentaren entnommen werden.<br />

Die Markerfunktion «Markers ein/aus» färbt die Spalten<br />

Alter, Betriebsstunden, Lastfaktor und Dringlich-<br />

Basisinformationen Ausgabeteil Bemerkungen<br />

IdentBetriebs-<br />

FU vor-<br />

mech.<br />

NennLastEffizienz- Verbrauch Verbrauch ReduktionsReduktions- Nr Anlagenbezeichnung Motorbezeichnung Hersteller nummer Baujahr Alter stunden Anwendung* handen*leistungfaktor Polzahl* klasse* Dringlichkeitskategorien effektiv opt<strong>im</strong>iert potentialpotential [a] [h/a] [kW] [%] [kWh/a] [kWh/a] [kWh/a] [CHF/LZ]<br />

1 Bühler SCS 7 Rotor 1 ABB 206 2004 4 1250 Nibsvermahlung nein 37 47 2 keine Vorkehrungen nötig 24'978 24'653 324 663<br />

2 Bühler SCS 7 Rotor 2 ABB 206 1993 15 1250 Nibsvermahlung nein 45 49 4 keine Vorkehrungen nötig 31'748 30'883 865 1'875<br />

3 Bühler SCS 7 Zufuhrschleuse Dietz 206 1993 15 1250 Schleuse nein 0,55 40 4 genauer überprüfen 430 368 62 93<br />

4 Bühler SCS 7 Zufuhrschnecke SEW 206 1993 15 1250 Dosierschnecke nein 1,5 40 4 genauer überprüfen 1'056 956 100 150<br />

5 Bühler SCS 7 Abtransportschleuse SEW 206 1993 15 1250 Schleuse nein 0,55 40 4 genauer überprüfen 430 368 62 93<br />

6 Bühler SCS 7 Verflüssiger SEW 206 1993 15 1250 Rührwerk nein 1,5 40 4 genauer überprüfen 1'056 956 100 150<br />

7 Bühler SCS 7 Pumpe Abtransport Bauer 206 1993 15 1250 Pumpe nein 1,1 40 4 genauer überprüfen 797 711 86 129<br />

8 Bühler SCS 7 Vakuumpumpe ABB 206 1993 15 1250 Vakuumpumpe nein 8,6 42 2 genauer überprüfen 5'630 5'387 242 391<br />

9 Rührwerksbehälter Antrieb Rührwerk SEW 205 1993 15 1500 Rührwerk nein 2,6 40 4 genauer überprüfen 2'101 1'944 157 240 1993 neu gewickelt Fa.Eichenberger<br />

10 Bühler Nova 2000 Hauptmotor Siemens 415 1993 15 1250 Nibsvermahlung nein 55 51 6 keine Vorkehrungen nötig 40'038 39'098 940 2'178<br />

11 Bühler Nova 2000 Wasserpumpe Heizung Rütschi 415 1992 16 1250 Pumpe nein 0,9 40 4 genauer überprüfen 665 587 78 117<br />

12 Bühler Nova 2000 Zufuhrpumpe AMK 415 1993 15 1250 Pumpe ja 1,6 40 2 genauer überprüfen 896 823 72 109<br />

13 Bühler Nova 2000 Pumpe Abtransport Siemens 415 1993 15 1250 Pumpe nein 7,5 41 4 genauer überprüfen 4'840 4'605 235 376<br />

14 Rührwerksbehälter Antrieb Rührwerk SEW 204 2004 4 2500 Rührwerk nein 1,5 40 4 Eff2 keine Vorkehrungen nötig 2'111 1'912 199 300<br />

15 Rührwerksbehälter Antrieb Produktepume SEW 204 2005 3 125 Pumpe nein 4 41 4 keine Vorkehrungen nötig 257 251 6 9<br />

16 Rührwerksbehälter Antrieb Rührwerk SEW 413 1998 10 2500 Rührwerk nein 1,5 40 4 genauer überprüfen 2'111 1'912 199 300<br />

17 Rührwerksbehälter Antrieb Produktepume SEW 413 1998 10 125 Pumpe nein 2,2 40 4 keine Vorkehrungen nötig 150 138 12 18<br />

18 Rührwerksbehälter Antrieb Rührwerk SEW 414 1993 15 2500 Rührwerk nein 4 41 4 genauer überprüfen 5'346 5'012 334 517<br />

In der «Intelligenten Motorenliste» ist auf einen Blick ersichtlich, welche Antriebe eine genauere Untersuchung benötigen.<br />

Vorgehen – Merkblatt 3: Potenzialabschätzung mit ILI � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 3. 1


keitskategorien ein, damit wird rasch eine Gesamtschau<br />

über kritische Grössen <strong>im</strong> Hinblick auf die<br />

Energieeffizienz möglich. Hinweis: Die Befehlsschaltfläche<br />

«Markers ein/aus» muss bei Dateneingaben<br />

<strong>zur</strong> Aktualisierung wiederholt betätigt werden. Die drei<br />

Dringlichkeitskategorien werden mit einem einfachen<br />

Punktesystem best<strong>im</strong>mt (siehe Tabelle rechts). Mittels<br />

Markerfunktionen für die Spalten Alter, Betriebsstunden,<br />

Lastfaktor und Dringlichkeitskategorien gelingt<br />

eine rasche Klassifizierung. Darüber hinaus werden für<br />

jeden Motor der effektive elektrische Energieverbrauch<br />

und das Reduktionspotenzial berechnet. Diese Berechnungen<br />

basieren alle auf der neuen Norm IEC 60034-<br />

30:2008. Damit können 2-polige, 4-polige und 6-polige<br />

Motoren <strong>im</strong> Leistungsbereich ab 0.75 kW auf Energieeffizienz<br />

untersucht werden. Der <strong>zur</strong>zeit vorhandene<br />

Ausbaustand beschränkt sich auf 50-Hz-Motoren.<br />

Resultat von ILI<br />

Dieses Tabellenblatt fasst den gesamten Motorenpark<br />

zusammen. Mittels der Funktion «Grobanalyse»<br />

kann die Anzahl der Motoren ermittelt werden, welche<br />

das entsprechende Reduktionspotenzial ausweisen.<br />

Die Startnummer und Endnummer bezieht sich auf die<br />

Spalte «Nr» <strong>im</strong> Motorenverzeichnis.<br />

Detaillierte Hinweise<br />

�] Benutzerannahmen: Hier kann der Preis pro kWh eingesetzt<br />

werden.<br />

�] Motorendaten und Schwellenwerte: Die Daten dienen<br />

nur der Information. Nicht verändern.<br />

�] Abkürzungen: FU = Frequenzumrichter; ILI = Intelligente<br />

Motorenliste; LZ = Lebenszyklus <strong>des</strong> Antriebs in<br />

Jahren<br />

Nutzungsbedingungen<br />

ILI ist ein Programm von Topmotors und wurde <strong>im</strong> Auftrag<br />

von S.A.F.E. durch hematik entwickelt. ILI darf nur<br />

an dazu berechtigte Personen abgegeben werden. Das<br />

Copyright liegt bei S.A.F.E.<br />

Haftung<br />

Topmotors dient der Ordnung einer Motorenliste <strong>zur</strong><br />

weiteren Beurteilung. Die Genauigkeit der Ergebnisse<br />

wird <strong>im</strong> Wesentlichen von den Eingabedaten best<strong>im</strong>mt.<br />

Allfällige Fehlbeurteilungen aufgrund der Defaultwerte<br />

sind möglich. Die Verantwortung für falsche Eingaben,<br />

nicht zutreffende Defaultwerte und Rechenfehler <strong>des</strong><br />

Tools lehnt S.A.F.E. ab. S.A.F.E. und hematik lehnen jegliche<br />

Haftung, welche mit dem Gebrauch <strong>des</strong> Tools «ILI»<br />

<strong>im</strong> Zusammenhang steht, strikte ab.<br />

Dringlichkeitskategorien<br />

Folgerung Markierung<br />

5 keine Vorkehrungen nötig grün<br />

10 genauer überprüfen orange<br />

15 unbedingt überprüfen rot<br />

Die Zuordnung zu den Dringlichkeitskategorien erfolgen mit<br />

einem einfachen Punktesystem.<br />

Resultat<br />

Elektrizität Summen pro<br />

Jahr<br />

Summen pro<br />

Lebenszyklus<br />

Verbrauch effektiv [kWh] 1'309'036 19'896'986<br />

Verbrauch opt<strong>im</strong>iert [kWh] 1'248'153 19'055'095<br />

Reduktionspotenzial<br />

[kWh]<br />

60'883 841'891<br />

Kosten Summen pro<br />

Jahr<br />

Summen pro<br />

Lebenszyklus<br />

Verbrauch effektiv [CHF] 196'355 2'984'548<br />

Verbrauch opt<strong>im</strong>iert [CHF] 187'223 2'858'264<br />

Reduktionspotenzial<br />

[CHF]<br />

9'132 126'284<br />

3'500'000<br />

3'000'000<br />

2'500'000<br />

CHF2'000'000<br />

1'500'000<br />

1'000'000<br />

500'000<br />

0<br />

Startnummer 1 Endnummer 125<br />

Motoren Stück Leistung Elektrizitäts-<br />

verbrauch<br />

Einsparpotenzial<br />

kW kWh/a CHF/Lebenszyklus<br />

Beste 10% 2 220 216'603 13'748<br />

Bester Drittel 5 449 535'349 48'462<br />

Hälfte 11 751 797'220 68'232<br />

Alle 125 1'354 1'309'036 126'275<br />

Untersuchte Anlage: Couverturen Produktion<br />

BearbeiterIn: Bruno Keller<br />

Bearbeitungsdatum: 03.07.2008<br />

Release 2<br />

Copyright: topmotors<br />

2008<br />

Topmotors Grobanalyse<br />

2'984'548 2'858'264<br />

ILI ist ein Programm von Topmotors und wurde <strong>im</strong> Auftrag von S.A.F.E. durch hematik entwickelt.<br />

ILI darf nur an dazu berechtigte Personen abgegeben werden.<br />

Das Copyright liegt bei S.A.F.E.<br />

Vorgehen – Merkblatt 3: Potenzialabschätzung mit ILI � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 3.2<br />

126'284<br />

Summen pro Lebenszyklus<br />

Tabellenblatt Nutzungsbedingungen Resultat<br />

Verbrauch effektiv [CHF]<br />

Verbrauch opt<strong>im</strong>iert [CHF]<br />

Reduktionspotenzial [CHF]


Vorgehen – Merkblatt 4<br />

Energieeffizienz in der Ausschreibung<br />

Ausschreibung<br />

�] Hinweise für Besteller <strong>zur</strong> Vorgabe von<br />

Effizienzkriterien in Ausschreibungen.<br />

In den Ausschreibungen von industriellen Anlagen und<br />

Maschinen werden Effizienzkriterien bisher oft nicht<br />

explizit aufgeführt. Damit bleibt die Deklaration von<br />

Effizienz-Eigenschaften dem Anbieter überlassen und<br />

ist bei verschiedenen Angeboten kaum vergleichbar.<br />

Mit den folgenden Hinweisen lassen sich in Ausschreibungen<br />

differenzierte Effizienz-Eigenschaften vorgeben.<br />

Normen<br />

Die neue IEC Norm IEC 60034-30:2008<br />

(www.topmotors.ch/IEC_Effizienzklassen) <strong>zur</strong> Wirkungsgraddeklaration<br />

für elektrische Motoren zwischen<br />

0.75 kW und 375 kW ermöglicht, dass Anbieter<br />

von Maschinen und Anlagen heute in der Lage sind, die<br />

Effizienzklasse von Normmotoren präzis zu deklarieren.<br />

�] IE3 Premium Effizienz<br />

�] IE2 Hohe Effizienz (alt: Eff1)<br />

�] IE1 Standard Effizienz (alt: Eff2)<br />

Energie- bzw. Effizienz-Messungen sind <strong>im</strong>mer<br />

auf Prüfnormen oder andere normative Grundlagen<br />

abzustützen. Bei Elektromotoren ist die neue IEC<br />

60034-2-1:2007 gültig. Dabei ist zu beachten, dass die<br />

neue Prüfnorm um 1 % bis 3 % tiefere Wirkungsgrade<br />

ergibt, weil die Streuverluste nun vollständig erfasst<br />

werden.<br />

Bei Pumpen, Ventilatoren und anderen haustechnischen<br />

Anlagen sind fallweise auch in einschlägigen<br />

SIA-Normen Grundlagen und Hinweise zu finden:<br />

�] SIA 380/4 Elektrische Energie <strong>im</strong> Hochbau<br />

�] SIA 382/1 Lüftungs- und Kl<strong>im</strong>aanlagen – Allgemeine<br />

Grundlagen und Anforderungen<br />

Standardnutzung<br />

Der Energieverbrauch von industriellen Maschinen<br />

und Anlagen soll auf der Basis von Standardnutzungen<br />

deklariert werden. Der Besteller kann eine solche auf<br />

Grund von Mess- oder Erfahrungswerten vorgeben;<br />

energiebewusste Anbieter werden selber eine definieren.<br />

Textbausteine für Effizienz-Anforderungen<br />

zu Antrieben<br />

�] Die Effizienzanforderungen der europäischen Eco<strong>des</strong>ign-Richtlinien<br />

(Energy-using Products Directive)<br />

für Motoren, Pumpen und Ventilatoren sollen bereits<br />

vor der formellen Inkraftsetzung eingehalten werden.<br />

Ausnahmen sind zu begründen und die effektiven Wirkungsgrade<br />

anzugeben.<br />

Motoren<br />

�] Alle <strong>zur</strong> Anlage gehörigen Normmotoren müssen der<br />

Energieeffizienzklasse IE3 nach IEC 60034-30 entsprechen.<br />

Wenn kein solcher Motor erhältlich ist oder<br />

die jährliche Laufzeit <strong>des</strong> Motors bei der vorgesehenen<br />

Anlagennutzung unter 1000 Stunden pro Jahr liegt, ist<br />

dies für den entsprechenden Antrieb zu deklarieren.<br />

Vorgehen – Merkblatt 4: Ausschreibung � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 4. 1


�] Sonder-Motoren müssen grundsätzlich einen Wirkungsgrad<br />

entsprechend der Energieeffizienzklasse<br />

IE3 aufweisen. Abweichungen sind zu begründen.<br />

�] Für Motoren mit Leistungen zwischen 50 W und<br />

750 W und Laufzeiten über 500 Stunden pro Jahr bei<br />

typischer Anlagennutzung sind Angaben zum Wirkungsgrad<br />

und gegebenenfalls <strong>zur</strong> effizienten Steuerung<br />

zu machen (z. B. Frequenzumformer).<br />

Maschinen <strong>zur</strong> Medienförderung<br />

�] Pumpen, Ventilatoren, etc. sollen den Wirkungsgrad-<br />

Anforderungen der entsprechenden Haustechnik-<br />

Normen genügen (SIA 380/4, SIA 382/1). Die Bauart<br />

der Pumpe und <strong>des</strong> Ventilators soll nach opt<strong>im</strong>alem<br />

Wirkungsgrad best<strong>im</strong>mt werden; ggf. sind Rohr- und<br />

Kanalquerschnitte innerhalb <strong>des</strong> Lieferbereiches für<br />

opt<strong>im</strong>ale Gesamt-Effizienz anzupassen. Ausnahmen<br />

sind zu begründen und die effektiven Wirkungsgrade in<br />

solchen Fällen anzugeben.<br />

Kraftübertragung<br />

�] Getriebe: Effiziente Getriebe einsetzen (keine Schneckengetriebe).<br />

�] Transmission: wenn möglich Direktantrieb ohne<br />

Transmission, keine Keilriemen (allenfalls Flach- oder<br />

Zahnriemen).<br />

Steuerung<br />

�] Energieeffiziente Anlagensteuerung: Besondere Effizienzfunktionen<br />

der Anlagensteuerung sollen deklariert<br />

werden, möglichst mit der Energieeinsparung<br />

gegenüber einer üblichen Steuerung.<br />

�] Frequenzumformer: Für Anlagen mit stark schwankender<br />

Belastung können elektronische Frequenzumformer<br />

eingesetzt werden. Damit können Drosseln,<br />

Klappen, Beipässe vermieden werden. Die Frequenzumformer<br />

weisen zusätzliche Verluste bei Volllast (2 %<br />

bis 5 %) und bei Teillast auf. Für Pumpen in geschlossenen<br />

Kreisläufen und Ventilatoren sind sie <strong>im</strong>mer zu<br />

prüfen. Die Planung erfordert eine Angabe der Verteilung<br />

der Lastzustände pro Jahr, die bei bestehenden<br />

Anlagen gemessen werden kann.<br />

�] Standby, Leerlauf (Betrieb ohne Nutzen): Der Energieverbrauch<br />

in diesen Betriebszuständen ist zu<br />

deklarieren. Wenn besondere Effizienzfunktionen die<br />

entsprechenden Verluste reduzieren, ist dies mit den<br />

jeweiligen Werten der Leistungsaufnahme bzw. <strong>des</strong><br />

Energieverbrauches zu belegen.<br />

Planung von Neuanlagen<br />

Bei der Planung und Erstellung ganz neuer Anlagen<br />

bestehen ideale Voraussetzungen, die effizientesten<br />

Konzepte und Komponenten zu berücksichtigen. Damit<br />

die Effizienz-Ziele von den Anlageplanern und Anbietern<br />

auch ernsthaft berücksichtigt werden, können<br />

folgende «Leitplanken» zu den (internen oder externen)<br />

Aufträgen gegeben werden:<br />

�] Bei der konzeptionellen Planung und der Komponentenwahl<br />

für Produktionsanlagen sind die gesamten<br />

Kosten inkl. Betrieb (Energie!) und Wartung über eine<br />

Anlagen-Betriebsdauer von x Jahren (z. B. 5) zugrunde<br />

zu legen (Total Cost of Ownership).<br />

�] Der Wirtschaftlichkeitsrechnung sind deutlich steigende<br />

Energiepreise zugrunde zu legen, zum Beispiel<br />

mit Basiswerten 2009 und Teuerungsraten für Elektrizität:<br />

Arbeitspreis: x Fr./kWh Teuerung pro Jahr x %<br />

Leistungspreis: x Fr./kW, Jahr Teuerung pro Jahr x %<br />

�] Wenn für Technologien oder Komponenten neue, effizientere<br />

Varianten verfügbar sind, die aber aktuell noch<br />

unwirtschaftlich scheinen, soll eine Planungs-/Angebots-Variante<br />

mit solchen erarbeitet werden.<br />

Bei der Neuplanung oder Gesamt-Erneuerung von<br />

Infrastrukturanlagen wie Raumheizung, Raum-<br />

Lüftung/-Kl<strong>im</strong>atisierung, Betriebswasser-/Kühlwasser-/Warmwasserversorgung,<br />

Druckluft, Transportanlagen<br />

sind folgende Besonderheiten zu beachten:<br />

�] Die Wirtschaftlichkeit dieser Anlagen soll in der Regel<br />

mit längeren Amortisationszeiten als Produktionsanlagen<br />

berechnet werden, z. B. 10 bis 15 Jahre.<br />

�] Bei allen Anlagen <strong>zur</strong> Medienförderung sind die effizienten<br />

Regelungstechnologien mit Drehzahlregelung<br />

bzw. Frequenzumformer einzusetzen. Drosseln oder<br />

Beipässe sind Energieverschwender.<br />

Vorgehen – Merkblatt 4: Ausschreibung � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 4.2


Messung + Auswertung – Merkblatt 8<br />

Verlässliche Daten durch Messungen<br />

Antriebe messen<br />

�] Entscheidungsgrundlagen sind häufig nur<br />

über Messungen verfügbar. Notwendig sind:<br />

Konzept, Messungen, Auswertung.<br />

Wozu sind Messungen erforderlich?<br />

Messungen vor Ort liefern Infos über die Betriebsweise<br />

von elektrischen Antrieben. Aufgrund der Grobanalyse<br />

(SOTEA, ILI) zeigt sich, welche Motoren bzw. Antriebssysteme<br />

genauer untersucht werden sollen.<br />

Messungen elektrischer Werte (elektrische Wirkleistungsaufnahme)<br />

sind einfach zu bewerkstelligen und<br />

auszuwerten.<br />

Messungen mechanischer Werte dagegen (Volumenstrom,<br />

Druck, Mediengeschwindigkeiten, Drehzahlen<br />

etc.) bedingen aufwändige Einrichtungen, vor allem<br />

wenn Flüssigkeits- oder Luftkreisläufe geöffnet werden<br />

müssen. Mittels Ultraschall lässt sich auch der<br />

Durchfluss aussen an Rohren messen. Drehzahlen sind<br />

einfach zu messen, Drehmomente sehr aufwändig. Die<br />

Genauigkeit von üblichen Drehmoment- und Drehzahlmessungen<br />

genügt aber nicht für eine Wirkungsgradbest<strong>im</strong>mung.<br />

Bei Messaufträgen ist sorgfältig zu definieren, was<br />

genau (und wann, wie lange) zu messen ist und was der<br />

Nutzen der Messung ist. Oft genügen einfache (elektrische)<br />

Messungen <strong>zur</strong> Beurteilung z. B. <strong>des</strong> Arbeitspunktes<br />

einer Pumpe oder <strong>eines</strong> Ventilators.<br />

1. Schritt: Messkonzept<br />

Was soll aus den Messungen resultieren?<br />

Aus der Grobanalyse und der Auswertung der Intelligenten<br />

Motorenliste (ILI) geht hervor, welche Motoren<br />

respektive Maschinen auszumessen sind und in welchem<br />

Zeitraum. Für jede zu messende Maschine ist<br />

festzuhalten, was die Messung zeigen soll:<br />

�] Momentan-Leistungsaufnahme<br />

�] Kurzzeit-Verhalten (Minuten, Stunden)<br />

≥ Damit kann der momentane Lastfaktor best<strong>im</strong>mt<br />

werden und allenfalls auf eine kleinere Motorengrösse<br />

hingewiesen werden.<br />

�] Lastgang, Teillast-Faktor<br />

Über welche Zeitdauer? Erforderliche zeitliche Auflösung?<br />

≥ Damit kann die Regelung überprüft und gegebenenfalls<br />

der Einsatz <strong>eines</strong> Frequenzumformers empfohlen<br />

werden. Wichtig ist, den Betriebspunkt der Anlage <strong>zur</strong><br />

Zeit der Messung festzuhalten (z. B. voll oder halb).<br />

�] Welche weiteren Grössen müssen neben der elektrischen<br />

Leistung gemessen werden?<br />

Gibt es einfach messbare oder verfügbare Hilfsgrössen:<br />

Betriebsstunden, Produktionswerte, etc.<br />

≥ Damit kann die Momentanmessung auf einen<br />

typischen oder max<strong>im</strong>alen Jahreszustand <strong>zur</strong>ückgeführt<br />

werden.<br />

Messung + Auswertung – Merkblatt 8: Antriebe messen � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 8. 1


Betriebliche Randbedingungen<br />

Je nach Art der Anlagen sind für die Messungen Ma -<br />

schi nen oder Anlagen anzuhalten, stillzulegen oder<br />

bei besonderen Parametern zu betreiben, was Einschränkungen<br />

<strong>des</strong> Betriebs <strong>zur</strong> Folge haben kann. Die<br />

Zugänglichkeit zum Messobjekt ist zu klären (Motor?<br />

Elektrotableau?) und Sicherheitsaspekte (Stromschlag,<br />

Explosionsbereich, Blockierung von Fluchtwegen) sind<br />

zu berücksichtigen.<br />

Messausrüstung<br />

Viele Industriebetriebe verfügen über eigene Messausrüstungen<br />

<strong>zur</strong> Erfassung der Drehstrom-Wirkleistung<br />

mit Stromzangen, oft sogar mit Datalogger, um zeitliche<br />

Abläufe zu erfassen. Mit Stromzangen kann durch eine<br />

äussere Umfassung der Kabel (ohne Demontage von<br />

elektrischen Leitungen) der Strom gemessen werden.<br />

Falls die Messausrüstung ungenügend ist oder wenn<br />

komplexere Messungen und Auswertungen vorgesehen<br />

sind, kann die Motorenservice-Firma <strong>des</strong> Betriebes<br />

oder der Motorenlieferant damit beauftragt werden.<br />

Für rasche Messungen ohne hohe Genauigkeitsansprüche<br />

lässt sich die Leistungsaufnahme mit einem<br />

einphasigen Leistungsmessgerät mit Stromzange<br />

ermitteln (Annahme einer symmetrischen Drehstromversorgung).<br />

In speziellen Fällen können mit Drehzahlmessungen<br />

zusätzliche Hinweise zum Arbeitspunkt<br />

<strong>eines</strong> Motors gewonnen werden.<br />

2. Schritt: Messungen durchführen<br />

Vorbereitung, Auftrag<br />

Um Störungen <strong>des</strong> Betriebes und falsche oder nicht<br />

aussagekräftige Messungen zu vermeiden, ist der<br />

Ablauf einer Messung sorgfältig zu planen und betroffenes<br />

Personal zu informieren. Bei komplexen Messreihen<br />

kann ein «Drehbuch» hilfreich sein. Wichtig<br />

ist auch, dass die Messanordnung und der Ablauf <strong>im</strong><br />

Nachhinein genau dokumentiert werden können, z.B.<br />

mittels Fotos. Deshalb soll für je<strong>des</strong> Messprojekt ein<br />

Auftrag definiert werden, ob es intern oder extern zu<br />

vergeben sei. Im Messauftrag sind, neben Kosten und<br />

Terminen, Ziel, zu messende Grössen, Genauigkeit,<br />

Randbedingungen und Art der Berichterstattung festzuhalten.<br />

Vorsichtsmassnahmen gegen Stromschlag<br />

Das Manipulieren an elektrischen Anlagen unter Spannung<br />

ist nur ausgebildeten Fachleuten erlaubt. Auch<br />

die Feststellung und Gewährleistung von Spannungsfreiheit<br />

erfordert Fachkenntnisse. Fehler hierbei sind<br />

Ursache der meisten Elektrounfälle. Messungen sollen<br />

Oben: 3-phasiges Messgerät mit Stromzangen und Loggerfunktion.<br />

Unten: Messkoffer mit 1-phasigem Messgerät.<br />

Messung + Auswertung – Merkblatt 8: Antriebe messen � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 8. 2


<strong>des</strong>halb durch Betriebselektriker mit eigener oder gut<br />

bekannter Messausrüstung vorgenommen werden.<br />

Anschlüsse und Fühler auf Richtigkeit prüfen<br />

Bei allen Messungen müssen die Anschlüsse und Fühlerpositionen<br />

sorgfältig geprüft werden; vertauschte<br />

Phasen oder Stromflussrichtungen sind <strong>im</strong> Nachhinein<br />

schwierig zu deuten. Oft lohnt es sich, eine Pilotmessung<br />

auszuwerten, bevor eine längere Messreihe<br />

gestartet wird oder bevor die Einrichtung abgebaut<br />

wird.<br />

3. Schritt: Auswertung<br />

Berichterstattung<br />

Aus den gewonnenen Messdaten sind die gemäss<br />

Zielsetzung bzw. Messkonzept gewünschten Resultate<br />

zu ermitteln. Die Rechenmethoden und Berechnungsschritte<br />

sind zu dokumentieren. Die Ergebnisse<br />

<strong>des</strong> Messprojekts sollen zusammen mit den Messprotokollen<br />

(Anhang) in einem Bericht zusammengefasst<br />

werden.<br />

Teillast-Faktor aus Leistungsmessung<br />

Da sich die Leistungsaufnahme <strong>im</strong> Nennbetrieb aus<br />

den Typenschild- oder Datenblatt-Daten ermitteln<br />

lässt, kann mit einer Messung der momentane Teillast-<br />

Faktor best<strong>im</strong>mt werden. Der Quotient der elektrischen<br />

Grössen ergibt die elektrische Teillast; <strong>zur</strong> Best<strong>im</strong>mung<br />

der mechanischen Teillast müssen zusätzlich die Wirkungsgrade<br />

eingerechnet werden.<br />

Die Leistungsangabe auf dem Typenschild (vgl. Merkblatt<br />

Typenschild) und dem Datenblatt von Elektromotoren<br />

ist die vom Motor abgegebene mechanische<br />

Wellenleistung P2. Die vom Motor aufgenommene elektrische<br />

Leistung wird mit P1 bezeichnet.<br />

Messung + Auswertung – Merkblatt 8: Antriebe messen � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 8. 3


Messung + Ausrüstung – Merkblatt 9<br />

Auswirkung von Teillast<br />

Teillastfaktor<br />

�] Läuft ein Motor <strong>im</strong> Teillastbetrieb, ist sein<br />

Wirkungsgrad in der Regel tiefer. Bei älteren<br />

Motoren ist dieser Effekt besonders ausgeprägt.<br />

Der Teillastfaktor ist das Verhältnis der effektiven<br />

Leistungsaufnahme <strong>des</strong> Motors <strong>zur</strong> Nennleistungsaufnahme.<br />

Er ist <strong>im</strong> Prinzip eine zeitabhängige Grösse,<br />

die der jeweiligen Leistungsaufnahme <strong>des</strong> Motors folgt<br />

(siehe Merkblatt Lastgang). Für <strong>Analyse</strong>n wird der Teillastfaktor<br />

über die Untersuchungsperiode gemittelt,<br />

zum Beispiel über einen Monat oder ein Jahr. Gemittelt<br />

wird über die Betriebszeit – nicht berücksichtigt werden<br />

Zeitpunkte, zu denen der Motor ganz abgeschaltet<br />

ist.<br />

Indikator für die Motord<strong>im</strong>ensionierung<br />

Liegt der Teillastfaktor <strong>eines</strong> Jahres weit unter 1 (z.B.<br />

bei 0,5), ist der Motor <strong>im</strong> Jahresschnitt meist <strong>im</strong> Teillastbereich<br />

gelaufen. Wenn keine beabsichtigte Leistungsvariation<br />

vorliegt, ist dies ein Hinweis, dass ein zu<br />

leistungsstarker Motor installiert wurde.<br />

Vorsicht: Teillastbetrieb!<br />

Teillast reduziert den Wirkungsgrad. Die Einbusse ist<br />

je nach Motoren und Effizienzklasse erheblich. Dies ist<br />

ein wichtiger Grund, weshalb eine Überd<strong>im</strong>ensionierung<br />

zu vermeiden ist.<br />

Leistungsfaktor ist nicht gleich Teillastfaktor<br />

Nicht zu verwechseln mit dem Teillastfaktor ist der Leistungsfaktor<br />

– das Verhältnis zwischen Wirk- und Scheinleistung. Bei<br />

Sinusform ist der Leistungsfaktor auch der Cosinus Phi (cos j).<br />

Wirkungsgrad [%]<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Beispiel:<br />

Wirkungsgradkurve<br />

<strong>eines</strong> 11kW-Motors mit<br />

Effizienzklasse IE2<br />

0%<br />

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2<br />

Teillastfaktor [-]<br />

Beispiel: Wirkungsgradkurve <strong>eines</strong> 11 kW-Motors mit Effizienzklasse<br />

IE2. Bei Teillastfaktoren über 0,5 ist der Verlauf relativ<br />

flach. Im Bereich kleiner Teillast (unter 0,3) sinkt der Wirkungsgrad<br />

massiv.<br />

Messung + Auswertung – Merkblatt 9: Lastfaktor � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 9. 1


Vom Verhältnis von Last und Wirkungsgrad<br />

Berechnung <strong>des</strong> Elektrizitätsverbrauchs<br />

Wenn die effektive Leistungsaufnahme <strong>eines</strong> Motors<br />

für eine typische Betriebsperiode aus Messungen<br />

bekannt ist, kann damit der entsprechende Teillastfaktor<br />

(TLF) best<strong>im</strong>mt und eine Hochrechnung <strong>des</strong> Elektrizitätsverbrauchs<br />

(E) vorgenommen werden (z.B. für ein<br />

Jahr).<br />

TLF = P eff / P N<br />

E = P N · TLF · t<br />

TLF Teillastfaktor einer typischen Betriebsperiode [-]<br />

P gemessene effektive Leistungsaufnahme, gemit-<br />

eff<br />

telt über die typische Betriebsperiode [kW]<br />

P Nennleistungsaufnahme <strong>des</strong> Motors [kW]<br />

N<br />

t Hochrechnungsperiode, z.B. 1 Jahr [h]<br />

E Elektrizitätsverbrauch [kWh/a]<br />

Mehr Informationen <strong>zur</strong> Leistungsmessung und <strong>zur</strong><br />

Auswertung von gemessenen Lastgängen finden sich<br />

in den entsprechenden Merkblättern 4 und 5.<br />

D<strong>im</strong>ensionierung von grossen und kleinen Motoren<br />

�] Bei grossen Motoren scheint eine Überd<strong>im</strong>ensionierung<br />

wegen <strong>des</strong> kleineren Wirkungsgrad-Abfalls nicht so gravierend.<br />

Allerdings ist zu bedenken, dass ein überd<strong>im</strong>ensionierter<br />

Motor entsprechend mehr kostet und dass die Auslegungsberechnungen<br />

in der Regel bereits eine grosszügige Reserve<br />

enthalten. In der Praxis läuft der Motor dann oft bei einem<br />

Teillastfaktor von 0,5 statt bei geplanten 0,8 der Nennlast, mit<br />

entsprechenden Folgen be<strong>im</strong> Wirkungsgrad (liegt tiefer) und<br />

den Anschaffungskosten (liegen höher).<br />

�] Die opt<strong>im</strong>ale D<strong>im</strong>ensionierung der Motorenleistung ist bei<br />

kleineren Motoren ist nicht etwa weniger wichtig – <strong>im</strong> Gegenteil.<br />

Vor allem bei Teillast ist die Wirkungsgradeinbusse stärker<br />

als bei grossen Motoren. In absoluten Werten, d.h. in kWh<br />

respektive Franken, fällt dies für den einzelnen Motor nicht so<br />

stark ins Gewicht. In der Summe für viele Motoren zusammen<br />

sind die Kosten aufgrund der Überd<strong>im</strong>ensionierung aber nicht<br />

zu vernachlässigen.<br />

Wirkungsgrad [%]<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Beispiel:<br />

Wirkungsgradkurve <strong>eines</strong><br />

Motors mit Baujahr 2005<br />

Beispiel:<br />

Wirkungsgradkurve <strong>eines</strong><br />

Motors mit Baujahr 1970<br />

0%<br />

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2<br />

Teillastfaktor [-]<br />

Bei älteren Motoren ist nicht nur der Nenn-Wirkungsgrad (bei<br />

gleicher Leistung) in der Regel tiefer, sondern auch der Wirkungsgradabfall<br />

hin zu kleineren Teillasten ist stärker ausgeprägt<br />

als bei neueren Motoren.<br />

Wirkungsgrad [%]<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

Beispiel:<br />

Wirkungsgradkurve<br />

<strong>eines</strong> 11kW-Motors<br />

Beispiel:<br />

Wirkungsgradkurve<br />

<strong>eines</strong> 5,5kW-Motors<br />

0%<br />

0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2<br />

Teillastfaktor [-]<br />

Leistungsstärkere Motoren weisen (bei gleicher Effizienzklasse)<br />

nicht nur einen höheren Nenn-Wirkungsgrad auf, sondern<br />

auch einen flacheren Verlauf hin zu kleineren Teillasten. Be<strong>im</strong><br />

11 kW-Motor fällt der Wirkungsgrad erst bei Teillastfaktoren<br />

unter 0,4 deutlich ab, während be<strong>im</strong> 5,5 kW-Motor dieser Abfall<br />

schon unterhalb von 0,6 beginnt.<br />

Messung + Auswertung – Merkblatt 9: Lastfaktor � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 9. 2


Kosten – Merkblatt 10<br />

Motorpreise<br />

�] Rabatte und die Nennleistung sind wesentliche<br />

Indikatoren <strong>des</strong> Motorpreises.<br />

Preise für Motoren unterliegen einer grossen Schwankung.<br />

So ist es üblich, dass je nach Bestellvolumen<br />

und je nach Besteller aus unterschiedlichen Gründen<br />

verschiedene Rabattsätze gewährt werden. Für<br />

Lebenszyklusanalysen ist es unumgänglich, die spezifischen<br />

Preise für Motoren und Frequenzumrichter<br />

zu kennen. Das Diagramm zeigt die Motorenpreise in<br />

Fr./kW in Funktion der Nennleistung für IE1-, IE2- und<br />

IE3-Motoren. Die spezifischen Preise in Fr./kW nehmen<br />

bei Motoren über 10 kW praktisch nicht mehr ab. Dies<br />

bedeutet, dass eine genaue (knappe) D<strong>im</strong>ensionierung<br />

der Motorenleistung sowohl Investitionskosten wie<br />

auch Verluste spart.<br />

Spezifische Preise Motoren in Fr./kW<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400 IE1<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

IE3<br />

IE2<br />

0,75<br />

1,1<br />

1,5<br />

2,2<br />

3<br />

4<br />

5,5<br />

7,5<br />

11<br />

15<br />

18,5<br />

22<br />

30<br />

37<br />

45<br />

55<br />

75<br />

90<br />

Mechanische Nennleistung (kW)<br />

Randbedingungen:<br />

�] Aktuelle Marktpreisschätzungen von Topmotors für<br />

die Schweiz für Standardmotoren (4 Pole) ohne spezielles<br />

Zubehör.<br />

�] Nettopreise inkl. Kupferzuschlag und MwSt.<br />

�] 50% Rabatt auf Katalogpreise, d.h. für mittelgrosse<br />

Kunden.<br />

�] Die effektiven Rabattsätze können zwischen 30 %<br />

und 70 % schwanken.<br />

�] Die genauen Kosten müssen mit einer Projektsubmission<br />

oder einer Einzelanfrage geklärt werden.<br />

110<br />

132<br />

160<br />

200<br />

220<br />

260<br />

315<br />

335<br />

375<br />

Spezifische Motorpreise<br />

in Abhängigkeit der Nennleistung<br />

für die drei Effizienzklassen<br />

IE1, IE2 und IE3.<br />

Angaben zu FU-Preisen sind<br />

in Merkblatt 2 zu finden.<br />

Kosten – Merkblatt 10: Motorenpreise � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 10. 1


Kosten – Merkblatt 11<br />

FU-Preise<br />

�] Nicht nur die Leistung, auch die Rabattierung<br />

beeinflusst den FU-Preis stark.<br />

Frequenzumformer werden <strong>zur</strong> kontinuierlichen<br />

Anpassung <strong>des</strong> Drehmomentes und der Drehzahl an<br />

die erforderliche mechanische Leistung eingesetzt. Sie<br />

sind besonders bei Pumpen und Ventilatoren wirksam,<br />

wo die Leistung mit der zweiten Potenz der Drehzahl<br />

zun<strong>im</strong>mt und dadurch Drosseln vermieden werden<br />

können. FU haben aber auch Verluste: 2 % bis 5 % <strong>im</strong><br />

Nennlastbereich und 10 % bis 30 % bei 25 % Leistung.<br />

Da ein FU etwa gleich viel wie ein Motor kostet, ist sein<br />

Einsatz genau zu prüfen.<br />

Preise für Frequenzumrichter unterliegen einer grossen<br />

Schwankung. So ist es üblich, dass je nach Bestellvolumen<br />

und je nach Besteller aus unterschiedlichen<br />

Gründen verschiedene Rabattsätze gewährt werden.<br />

Für Lebenszyklusanalysen ist es unumgänglich, die<br />

spezifischen Preise für Motoren und Frequenzumrichter<br />

zu kennen. Das Diagramm zeigt die FU-Preise in<br />

Spezifische Preise FU in Fr./kW<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

0,75<br />

1,1<br />

1,5<br />

2,2<br />

3<br />

4<br />

5,5<br />

7,5<br />

11<br />

15<br />

18,5<br />

22<br />

30<br />

37<br />

45<br />

55<br />

75<br />

90<br />

FU-Nennleistung (kW)<br />

Fr./kW in Funktion der Nennleistung für Frequenzumrichter.<br />

Die spezifischen Preise in Fr./kW nehmen bei<br />

FU über 10 kW nur noch wenig ab. Dies bedeutet, dass<br />

eine genaue (knappe) D<strong>im</strong>ensionierung der Motoren-<br />

und FU-Leistung sowohl Investitionskosten wie auch<br />

Verluste spart.<br />

Randbedingungen:<br />

�] Aktuelle Marktpreisschätzungen von Topmotors für<br />

die Schweiz für Standard-FU ohne spezielles Zubehör.<br />

�] Nettopreise inkl. MwSt.<br />

�] 30% Rabatt auf Katalogpreise, d.h. für mittelgrosse<br />

Kunden.<br />

�] Die effektiven Rabattsätze können zwischen 20 %<br />

und 50 % schwanken.<br />

�] Die genauen Kosten müssen mit einer Projektsubmission<br />

oder einer Einzelanfrage geklärt werden.<br />

110<br />

132<br />

160<br />

200<br />

220<br />

260<br />

315<br />

335<br />

375<br />

Spezifische FU-Preise in Abhängigkeit<br />

der Nennleistung.<br />

Angaben zu Motorpreisen<br />

sind in Merkblatt 1 zu finden.<br />

Kosten – Merkblatt 11: FU-Preise � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 11. 1


Technische Daten – Merkblatt 13<br />

Effizienzklassen IE1, IE2 und IE3<br />

Wirkungsgrade<br />

�] Die neue Norm IEC 60034-30 definiert seit<br />

Ende 2008 den Standard für die Wirkungsgrade<br />

von IE1-, IE2- und IE3-Motoren.<br />

Die Wirkungsgrade der Elektromotoren bei Nennleistung<br />

ist gemäss der neuen Norm IEC 60034-30 in drei<br />

Effizienzklassen eingeteilt:<br />

�] IE3 Premium Effizienz<br />

�] IE2 Hohe Effizienz (früher Eff1)<br />

�] IE1 Standard Effizienz (früher Eff2)<br />

Siehe Wertetabelle und Formel auf der Folgeseite.<br />

Alle Werte basieren auf dem Test <strong>des</strong> Wirkungsgra<strong>des</strong><br />

nach der neuen Norm IEC 60034-2-1 (2007) mit «niedriger<br />

Unsicherheit», d.h. inkl. Streuverluste.<br />

Wirkungsgrad von Elektromotoren mit 4 Polen (in %)<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

0,75<br />

1,1<br />

1,5<br />

IE2 (2000)<br />

IE1 (1990)<br />

2,2<br />

3<br />

4<br />

5,5<br />

7,5<br />

11<br />

15<br />

18,5<br />

22<br />

IE3 (2010)<br />

Eff3 (1980)<br />

30<br />

37<br />

Wirkungsgrade von Elektromotoren mit 4 Polen gemäss IEC<br />

60034-30 können mit der angegebenen Formel berechnet<br />

werden (oben) und sind in der Grafik dargestellt (unten). Eine<br />

Wertetabelle findet sich auf der Folgeseite.<br />

45<br />

55<br />

Motorengrösse (Nennleistung in kW)<br />

4 Pole Eff3<br />

Koeffizienten<br />

IE1 IE2 IE3<br />

A Verluste: 0,5234 0,0278 0,0773<br />

B + 20 % -5,0499 -1,9247 -1,8951<br />

C gegenüber 17,4180 10,4395 9,2984<br />

D IE1 74,3171<br />

Formel<br />

80,9761 83,7025<br />

⎡<br />

= A⋅<br />

⎢log<br />

⎣<br />

75<br />

⎛ PN<br />

⎞⎤<br />

⎡<br />

⎜ ⎟ + B⋅<br />

kW<br />

⎥ ⎢log<br />

⎝1<br />

⎠⎦<br />

⎣<br />

90<br />

Technische Daten – Merkblatt 13: Wirkungsgrade � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 13. 1<br />

110<br />

132<br />

160<br />

⎛ PN<br />

⎞⎤<br />

⎛ PN<br />

⎞<br />

⎜ ⎟ + C ⋅ ⎜ ⎟ + D<br />

kW<br />

⎥ log<br />

⎝1<br />

⎠⎦<br />

⎝1kW⎠<br />

ηN 10<br />

10<br />

10<br />

200<br />

220<br />

2<br />

260<br />

315<br />

335<br />

375


IE1, IE2 und IE3: Wirkungsgrade<br />

Nennleistung<br />

in kW<br />

Eff3<br />

Wirkungsgrad<br />

in %<br />

IE1<br />

Wirkungsgrad<br />

in %<br />

IE2<br />

Wirkungsgrad<br />

in %<br />

IE3<br />

Wirkungsgrad<br />

in %<br />

0,75 66,5 72,1 79,6 82,5<br />

1,1 70,0 75,0 81,4 84,1<br />

1,5 72,7 77,2 82,8 85,3<br />

2,2 75,7 79,7 84,3 86,7<br />

3 77,8 81,5 85,5 87,7<br />

4 79,7 83,1 86,6 88,6<br />

5,5 81,6 84,7 87,7 89,6<br />

7,5 83,3 86,0 88,7 90,4<br />

11 85,1 87,6 89,8 91,4<br />

15 86,4 88,7 90,6 92,1<br />

18,5 87,2 89,3 91,2 92,6<br />

22 87,8 89,9 91,6 93,0<br />

30 88,9 90,7 92,3 93,6<br />

37 89,5 91,2 92,7 93,9<br />

Je neuer, <strong>des</strong>to effizienter<br />

Für die praktische Arbeit in bestehenden Industrieanlagen<br />

ordnet Topmotors für den Motor-Check in der<br />

Motorenliste ILI die Effizienzklassen einem Motorenalter<br />

zu, d.h. ohne weitere Kenntnisse <strong>eines</strong> Motorenbestan<strong>des</strong><br />

sind Motoren vor 1980 als Eff3, vor 1990 als<br />

IE1, vor 2000 als IE2 und ab 2010 als IE3 klassiert. Dies<br />

basiert auf den bekannten publizierten Verkaufsstatistiken<br />

der CEMEP. (siehe Graphik).<br />

Marktanteile von Eff-Motoren 1998 bis 2007 (Quelle: CEMEP)<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Eff3<br />

Eff2<br />

Nennleistung<br />

in kW<br />

Eff3<br />

Wirkungsgrad<br />

in %<br />

1998 1999<br />

Eff1<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007<br />

IE1<br />

Wirkungsgrad<br />

in %<br />

IE2<br />

Wirkungsgrad<br />

in %<br />

IE3<br />

Wirkungsgrad<br />

in %<br />

45 90,0 91,7 93,1 94,2<br />

55 90,5 92,1 93,5 94,6<br />

75 91,2 92,7 94,0 95,0<br />

90 91,6 93,0 94,2 95,2<br />

110 91,9 93,3 94,5 95,4<br />

132 92,2 93,5 94,7 95,6<br />

160 92,5 93,8 94,9 95,8<br />

200 92,8 94,0 95,1 96,0<br />

220 92,8 94,0 95,1 96,0<br />

260 92,8 94,0 95,1 96,0<br />

315 92,8 94,0 95,1 96,0<br />

330 92,8 94,0 95,1 96,0<br />

375 92,8 94,0 95,1 96,0<br />

Wertetabelle: Wirkungsgrade<br />

von Elektromotoren (in %) mit<br />

4 Polen gemäss IEC 60034-30.<br />

Marktanteile von Eff-Motoren<br />

1998 bis 2007 (CEMEP).<br />

Technische Daten – Merkblatt 13: Wirkungsgrade � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 13.2


Technische Daten – Merkblatt 14<br />

Kennzeichnung von Motoren<br />

Typenschilder<br />

�] Der Steckbrief <strong>des</strong> Elektromotors liefert<br />

wichtige Daten – auch <strong>zur</strong> Beurteilung der<br />

Energieeffizienz.<br />

Die Norm IEC 60034-1, Kapitel 10, listet auf, welche<br />

Daten auf Typenschildern von Motoren stehen sollen.<br />

Viele Schilder beinhalten deutlich weniger Daten,<br />

andere liefern weitere Angaben, beispielsweise <strong>zur</strong><br />

Schaltung der Wicklungen. Angaben <strong>zur</strong> Effizienzklasse<br />

oder zum Wirkungsgrad finden sich auf älteren<br />

Motoren kaum; die Information lässt sich aber aus den<br />

Angaben zu Leistung, Spannung, Strom und Leistungsfaktor<br />

(cos j) berechnen. Nach einer Neuwicklung oder<br />

Gesamtüberholung sind die aktuellen Werte auf einem<br />

separaten Typenschild zu<br />

Typenschild-Daten liefern Wirkungsgrad<br />

Der Wirkungsgrad das Verhältnis von mechanischer<br />

Output- und elektrischer Input-Leistung<br />

h = P mech / P elektr. = P Welle / (U N ·I N ·√3·cos j)<br />

h Wirkungsgrad [-]<br />

Parbre Leistungsangabe auf dem Typenschild [kW]<br />

UN Nenn-Spannung [V]<br />

IN Nenn-Strom [A]<br />

cos j Leistungsfaktor [-]<br />

Teillast reduziert den Wirkungsgrad. Die Einbusse ist<br />

je nach Motoren und Effizienzklasse erheblich. Dies ist<br />

ein weiterer Grund, weshalb eine Überd<strong>im</strong>ensionierung<br />

zu vermeiden ist. Infos zum Wirkungsgradverlauf bei<br />

Teillast finden sich auf dem Merkblatt Lastfaktor.<br />

Technische Daten – Merkblatt 14: Typenschilder � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 14. 1


Typenschild: Beispielhafte Angaben<br />

Anzahl Phasen<br />

Nennleistung (in kW oder PS)<br />

Hersteller, Marke<br />

Maschinencode <strong>des</strong> Herstellers<br />

Seriennummer <strong>des</strong> Herstellers<br />

Nenn-Netzfrequenz<br />

Temperaturklasse Schutzklasse <strong>des</strong> Gehäuses<br />

Nennspannung<br />

Nennstrom<br />

Betriebsart<br />

(z.B. Klasse S1 für Dauerbetrieb)<br />

Lagertyp<br />

Angaben <strong>zur</strong> Effizienz<br />

Nennleistungsfaktor<br />

Angabe Erläuterung<br />

Angaben <strong>zur</strong> Effizienz<br />

respektive<br />

Wirkungsgrad bei<br />

Nennbedingungen<br />

�] Nennleistung<br />

�] Nennspannung<br />

�] Nennstrom<br />

�] Nennleistungsfaktor<br />

Baugrösse (Achshöhe)<br />

Baujahr<br />

Nenn-Drehzahl<br />

Max<strong>im</strong>al zulässige Meter über<br />

Meer (Betriebsstandort)<br />

Max<strong>im</strong>ale Umgebungstemperatur<br />

Angaben zum elektrischen<br />

Anschluss<br />

Maschinengewicht<br />

Schmiermittel, Schmierintervall<br />

Falls auf dem Typenschild die Effizienzklasse oder der Wirkungsgrad angegeben<br />

ist, kann die Energieeffizienz <strong>des</strong> Elektromotors direkt beurteilt werden,<br />

wenn dieser nicht überd<strong>im</strong>ensioniert ist (Teillast reduziert in der Regel<br />

den Wirkungsgrad). Für neue Motoren gelten die Effizienzklassen IE1 (Standard),<br />

IE2 (hoch) und IE3 (Premium), ältere sind in die Klassen Eff3 (unterhalb<br />

Standard-Effizienz) bis Eff1 (hohe Effizienz) eingeteilt.<br />

Bei vielen alten Motoren gibt es auf dem Typenschild keine Angaben <strong>zur</strong><br />

Energieeffizienz. Mit den Angaben zu den Nennbedingungen (Motorauslegung)<br />

lässt sich der Wirkungsgrad <strong>des</strong> Elektromotors berechnen. Ist<br />

der Motor nicht überd<strong>im</strong>ensioniert, liefert der Wirkungsgrad einen guten<br />

Anhaltspunkt <strong>zur</strong> Bewertung der Energieeffizienz.<br />

Typenschildangaben, anhand<br />

derer sich die Energieeffizienz<br />

<strong>eines</strong> Elektromotors mit<br />

wenig Aufwand abschätzen<br />

lässt. Voraussetzung ist<br />

der Betrieb nicht weit unter<br />

Nennlast, d.h. ein richtig<br />

d<strong>im</strong>ensionierter Motor; siehe<br />

Merkblatt Lastfaktor.<br />

Technische Daten – Merkblatt 14: Typenschilder � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 14. 2


Verzeichnisse – Merkblatt 15<br />

Beschaffung von effizienten Elektromotoren<br />

Motorenhersteller<br />

�] Der Lieferumfang der Firmen ABB (A), Baldor (B),<br />

SEW-Eurodrive (E) und WEG (W) auf einen Blick.<br />

P N<br />

[kW]<br />

IE2<br />

(Eff1)<br />

Polzahl 2 Polzahl 4 Polzahl 6<br />

IE3<br />

(Premium)<br />

IE2<br />

(Eff1)<br />

IE3<br />

(Premium)<br />

IE2<br />

(Eff1)<br />

IE3<br />

(Premium)<br />

0,75 W, A W, A W, E, A W, E, A W, A W, A<br />

1,1 W, A W, A W, E, A W, E, A W, A W, A<br />

1,5 W, A W, A W, E, A W, E, A W, A W, A<br />

2,2 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

3 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

4 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

5,5 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

7,5 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

11 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

15 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

18,5 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

22 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

30 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

37 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

45 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, A B, W, A B, W, A<br />

55 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, A B, W, A B, W, A<br />

75 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, A B, W, A B, W, A<br />

90 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

110 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

132 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

160 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, E, A B, W, A B, W, A<br />

200 B, W, A B, W, A B, W, E, A B, W, A B, W, A B, W<br />

220 W, A W, A W, A W, A W, A W<br />

260 W, A W W, A W, A W, A W<br />

315 W, A W W, A W W, A W<br />

335 W, A W W, A W W, A W<br />

375 W, A W W, A W W, A W<br />

In der Schweiz ab Lager lieferbare Motoren, je nach Nennleistung, Polzahl und Effizienzklasse (Stand: Juli 2008)<br />

Firmen, welche die aufgeführ ten<br />

oder weitere effiziente Pro dukte<br />

in der Schweiz liefern können,<br />

senden uns bitte eine E-mail an<br />

info@topmotors.ch.<br />

Voraussetzungen:<br />

�] Frequenz: 50 Hz<br />

�] Normmotoren Leistungsbereich:<br />

von 0,75 kW bis 375 kW<br />

�] Spannungsbereich: bis 1000 V<br />

�] Lieferfristen: 4 bis 6 Wochen<br />

�] IE3-Motoren in den Standardgehäusen<br />

gemäss EN 50347<br />

�] Getestet nach IEC 60034-2-1<br />

(2007), Method with low uncertainty<br />

Hersteller-Kontaktdaten<br />

(Vertrieb Schweiz):<br />

]<br />

� ABB Schweiz, abb.ch,<br />

elektrische.antriebe@ch.abb.<br />

com<br />

]<br />

� Baldor Schweiz, baldor.ch,<br />

mgottenkieny@baldor.com<br />

]<br />

� SEW-Eurodrive, Vertrieb durch<br />

Alfred Imhof AG, <strong>im</strong>hof-sew.ch,<br />

m.kamber@<strong>im</strong>hof-sew.ch<br />

]<br />

� WEG Schweiz, weg-schweiz.ch,<br />

hsuter@weg-schweiz.ch<br />

Verzeichnisse – Merkblatt 15: Motorenhersteller � Juni 2009 � www.topmotors.ch � info@topmotors.ch 15. 1

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