Broschüre deutsch Download - Ruth Dieckmann
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Fritz Haber (1868 – 1934)<br />
Fritz Haber forschte unter anderem im bereich der<br />
elektrochemie und untersuchte die thermodynamik<br />
von Gasreaktionen. er entwickelte 1908 ein Verfahren<br />
zur synthese von ammoniak zur Herstellung von<br />
Düngemitteln und sprengstoffen. 1912 wurde er zum<br />
Direktor des kaiser-Wilhelm-instituts für physikalische<br />
chemie und elektrochemie berufen.<br />
Während des ersten Weltkriegs beteiligte sich Haber<br />
mit seinem institut an der entwicklung chemischer<br />
kampfstoffe. sie wurden – mit verheerenden Folgen –<br />
erstmalig im april 1915 bei Ypern eingesetzt. Fritz<br />
Habers Frau clara, geb. immerwahr, eine der ersten<br />
promovierten chemikerinnen, erblickte darin eine<br />
„Perversion der Wissenschaft“ und versuchte vergeblich,<br />
Haber von seinem engagement für den Gaskrieg<br />
abzubringen. sie nahm sich im Mai 1915 das leben.<br />
auf dieses dunkle kapitel folgte unmittelbar der Höhepunkt<br />
der karriere von Fritz Haber: 1919 erhielt er für<br />
sein Verfahren der ammoniaksynthese den nobelpreis<br />
für chemie.<br />
Haber betätigte sich erfolgreich als Wissenschaftsorganisator<br />
und setzte sich für die Pflege inter nation a ler<br />
wissenschaftlicher beziehungen ein. seit 1925 gehörte<br />
er dem aufsichtsrat der iG Farben an.<br />
nach der nationalsozialistischen Machtergreifung ließ<br />
sich Haber, der aus einer jüdischen Familie stammte,<br />
unter Protest gegen die ns-rassengesetze in den<br />
ruhestand versetzen. er emigrierte nach cambridge<br />
und starb 1934 in basel auf der Durchreise.<br />
3 | Fritz Haber bewohnte die Direktorenvilla des instituts<br />
von 1912 bis zu seiner emigration 1933.<br />
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