ITF and TE Junior Tournaments 2004 in Germany - Mercedes ...

Sekt oder Selters –
von Musterknaben und Spätstartern
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wiegend auf nationalen Preisgeldturnieren durch und versucht so genug Geld zurückzulegen,
um eine Basis fürs spätere Leben zu haben.
Von der Sorte eines Rene Nicklisch gibt es haufenweise. Ein Mann wie Daniel Elsner zum
Beispiel versohlte zu Jugendzeiten allen Gegnern nach Belieben den Hintern, galt als das
größte Talent seit Boris Becker, viele hielten ihn sogar für besser. Doch der berühmte „Kick“
kam bei Elsner nie. Auch nicht, nachdem er am Stuttgarter Weissenhof vor vier Jahren sensationell
ins Halbfinale vordrang. Nach wie vor dümpelt er auf kleinen Turnieren herum und
mit 25 scheint der Zug endgültig abgefahren.
Krasses Gegenbeispiel ist der Berliner Markus Zoecke. Zu Jugendzeiten war sein Name bei
Deutschen Jugendmeisterschaften meist gleichbedeutend mit einem Freilos. Doch irgendwann
verstand es der „Funkturm“ aus der Hauptstadt, sein Potential auszuschöpfen. Mehrere
Jahre unter den Top 100 der Welt, Rang 35 als beste Platzierung und mehrere Einsätze im
Davis Cup – der Berliner hat wohl aus seiner Karriere nahezu das Maximum herausgeholt,
das in seinen Möglichkeiten stand.
Jetzt werden Sie mit Recht fragen: „Und was ist mit den
Mädchen?“
Gute Frage! Da sieht die Sache ein wenig anders aus. Schaut
man in die Siegerlisten von großen Jugendturnieren, so tauchen
die Namen Graf, Sabatini, Seles, Sanchez oder Hingis
nicht oft auf. Und wenn, dann meist zwei bis drei Altersklassen
höher. Das heißt: Diese Damen waren schon zu Jugendzeiten
so gut, dass sie frühzeitig auf der Profi-Tour spielten
und die Jugendturniere anderen überließen. Mädchen sind
einfach von der Physis her viel früher in der Lage, mit den
Erwachsenen mitzuhalten.
Erst in den letzten Jahren geht der Trend dazu über, dass junge
Spielerinnen auch „erst“ mit 17, 18 oder noch später auf
der Tour einsteigen und in der Weltrangliste nach oben klettern.
Der Grund: Eine Regeländerung der WTA. Die Zahl der
Turniere, die Teenager spielen
dürfen, wurde deutlich begrenzt.
Sonst wären wohl die Williams-
Schwestern oder auch die Belgierinnen
Clijsters und Henin bereits
mit 14 oder 15 auf der Tour aufgetaucht.
Agnes Szatmari – ein Name, den man sich
merken sollte?
Und wie sieht es mit den Jugendlichen aus, die hier bei den Turnieren
der Tennis Europe Serie spielen? Wie gut sind ihre Chancen
auf eine Profikarriere? Nun, wie ungewiss hier Prognosen
sind, das wissen wir ja jetzt.
Aber nur so viel: Agnes Szatmari, 2002 gleich 3-fach erfolgreich
im Einzel und im Doppel beim LBS Cup in Waiblingen, beim
Mercedes Jugend Cup in Renningen und beim LBS Muller Cup
in Ulm erreichte im gleichen Jahr beim Orange Bowl das Halbfinale.
Und Mihaela Buzarnescu, letztes Jahr Siegerin in Eching
und Rutesheim, stand dort immerhin im Viertelfinale. Also behalten
Sie die Namen ruhig mal im Hinterkopf. Vielleicht sieht
man ja eine der beiden Rumäninnen in ein paar Jahren in Melbourne,
Paris, Wimbledon oder New York.
Bildquelle: Tennis Europe, Ettore Ferreri
Steffi Graf – sie spielte nur kurze
Zeit Jugend-Turniere und ging
mit 14 schon auf die Profi-Tour