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Suchen. Und finden. Die Bibel in der Familie - Deutsche ...

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■ Mehr als man erwartet: <strong>Bibel</strong>arbeit mit (<strong>Familie</strong>n-)Gruppen<br />

im Text alles zu entdecken vermögen. Nur so lässt sich zusammentragen und entdecken,<br />

wie viel S<strong>in</strong>nvolles – o<strong>der</strong> Uns<strong>in</strong>niges – <strong>in</strong> ihm steckt. Wer aus Texten<br />

möglichst viel herausholen will, braucht e<strong>in</strong>e Gruppe.<br />

Von Gruppen und kreativen Methoden<br />

Wer <strong>in</strong> <strong>der</strong> katechetischen und Bildungsarbeit mit Texten arbeitet, weiß jedoch,<br />

dass viele – nach ihrer Me<strong>in</strong>ung gefragt – e<strong>in</strong>en Text gut o<strong>der</strong> nicht gut <strong>f<strong>in</strong>den</strong>,<br />

sich jedoch scheuen, aus dem hohlem Bauch heraus mehr dazu zu sagen. Texte<br />

erschließen sich erst, wenn man sich <strong>in</strong>tensiver mit ihnen beschäftigt – und dazu<br />

kreative Methoden e<strong>in</strong>setzt:<br />

■ Wenn Märchen beispielsweise nachgespielt werden, kann jede/r <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e fremde<br />

Rolle schlüpfen und dabei viel über sich selbst und an<strong>der</strong>e erfahren.<br />

■ Umgeschrieben – z.B. zu »Umweltmärchen« – bekommen sie e<strong>in</strong>en neuen,<br />

vielleicht gesellschaftskritischen Touch und sensibilisieren für aktuelle Problemlagen.<br />

■ E<strong>in</strong> Gedicht von Paul Celan, das zunächst ratlos lässt, wie z.B. »Der Ste<strong>in</strong> aus<br />

dem Meer«, bekommt große Tiefenwirkung, wenn Teilnehmer aus ihren Assoziationsketten<br />

zu den Begriffen »Ste<strong>in</strong>« und »Meer« e<strong>in</strong>en eigenen Vierzeiler<br />

geschrieben haben, bevor sie mit dem Text konfrontiert werden.<br />

■ Wer m<strong>in</strong>destens zehn M<strong>in</strong>uten lang – <strong>der</strong> Methode des automatischen<br />

Schreibens folgend – ohne den Stift abzusetzen, alles aufschreibt, was ihm <strong>in</strong><br />

den S<strong>in</strong>n kommt, kann <strong>der</strong> <strong>in</strong>ternen Zensur se<strong>in</strong>er Gedanken e<strong>in</strong> Schnippchen<br />

schlagen.<br />

■ Wenn Bil<strong>der</strong> gemalt werden, die bei <strong>der</strong> Lektüre e<strong>in</strong>es Textes im Kopf entstehen,<br />

wird dabei überdeutlich, dass <strong>in</strong> jedem Kopf zum gleichen Text e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>es<br />

Bild entsteht.<br />

Der kreative – selbstherrliche – Umgang mit Texten, mag dem e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en als unseriös ersche<strong>in</strong>en. Das Gegenteil ist jedoch <strong>der</strong> Fall. Kreativer<br />

Umgang mit Texten erweitert den Verständnishorizont und br<strong>in</strong>gt oftmals überraschende<br />

Aha-Effekte, die existentiell bedeutsam werden können. Denn kreatives<br />

Tun setzt Disparates, Isoliertes und Fragmentarisches (wie<strong>der</strong>) ganz neu<br />

zusammen. Natürlich darf und muss auch etwas zu den Texten gewusst werden,<br />

wie z.B. Details aus <strong>der</strong> Lebensbiographie des Autors, gesellschaftliche H<strong>in</strong>tergründe,<br />

historische Quellen, auf die angespielt wird usw. Doch wenn <strong>der</strong> Wissens-

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