Magazin 67 - Grüner Kreis
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| grünerkreis25 Jahre<br />
FoRtSetZunG von Seite 7<br />
Der Höhepunkt des Festtages war nun gekommen:<br />
die Segnung der neuen Festhalle, Ort des<br />
jährlichen Sommerfestivals Begegnungen mit<br />
anerkannten KünstlerInnen aus der Wiener<br />
Volksoper und Josefstadt. Unterschiedlichste<br />
Veranstaltungen sind hier geplant, um PatientInnen<br />
im Rahmen der Arbeitstherapie<br />
neue Betätigungsfelder zu eröff nen. Der Saal<br />
ist bestens für Kongresse, Firmen-, Familienfeiern<br />
und Feste verschiedenster Anlässe<br />
geeignet, das Catering des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“<br />
steht zur Verfügung.<br />
Doch bevor sie der Öff entlichkeit zugänglich<br />
gemacht wurde, nahm Pfarrer Brei besagte<br />
feierliche Segnung der Halle vor – und bezog<br />
auch die 25 farbenfroh gestalteten Fahnen, die<br />
den Schlosspark als Symbol und Statement für<br />
25 Jahre „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“ schmückten, in die<br />
Segnung mit ein. Die Fahnenstoff e symbolisieren<br />
die kreative Vielfalt und den Ideenreichtum<br />
der Menschen im „Grünen <strong>Kreis</strong>“ und<br />
wurden im Rahmen von Kunstworkshops in<br />
der Waldheimat, im Binder und in der Kreativwerkstatt<br />
Marienhof entworfen.<br />
Th eresia Kouba, Präsidentin des Vereins Mariensodalität,<br />
die die für die Öff entlichkeit<br />
zugängliche Kirche am Schlossgelände pfl egt<br />
und hegt, betonte im Anschluss an die feierliche<br />
Segnung, wie wichtig diese Kirche für<br />
das Gemeindeleben von Johnsdorf sei. Messen<br />
werden regelmäßig abgehalten, immer<br />
wieder fi nden Hochzeiten und Taufen statt,<br />
viele Menschen suchen hier Ruhe, Besinnung<br />
und das Gebet.<br />
„Reich mir zum Abschied noch einmal die<br />
Hände“ von Fritz Löhner-Beda, der 2008<br />
seinen 125. Geburtstag gefeiert hätte – interpretiert<br />
von Katrin Fuchs und Andreas<br />
Sauerzapf, begleitet von Elena Gertscheva<br />
– ließ den feierlichen Vormittag ausklingen,<br />
der allen sicher in besonderer Erinnerung<br />
bleiben wird.<br />
Der „Grüne <strong>Kreis</strong>“ bat seine Gäste im Anschluss<br />
zu Tisch. Das Catering des „Grünen<br />
<strong>Kreis</strong>es“ zauberte kulinarische Köstlichkeiten<br />
aus regionalen und Fair Trade Produkten.<br />
Schaukochen, Wok, endlos scheinende Buff ets,<br />
Crepes, Schokobrunnen, Cocktails – wieder<br />
einmal überzeugte der Ideenreichtum des<br />
Teams und traf alle Geschmacksrichtungen.<br />
Gerade bei gutem Essen ergeben sich die besten<br />
Gespräche. Jetzt war es an der Zeit, alte<br />
Kontakte zu pfl egen und sich über neue zu<br />
freuen. Interessierte nahmen auch das Angebot<br />
8 herbst 2008<br />
wahr, an Führungen durch die Einrichtung<br />
Johnsdorf teilzunehmen. Sie trafen sich im<br />
Innenhof des Schlosses beim Informationsstand<br />
und erkundeten nicht nur die Einrichtung<br />
und die Werkstätten, sondern auch das<br />
weitläufi ge Gelände mit seinen Sportanlagen<br />
vom Fußball- oder Streetballplatz bis hin zum<br />
Schlossteich.<br />
Um 14 Uhr wurde das offi zielle Programm<br />
fortgesetzt. Ein wichtiger Teil des menschlichen<br />
Lebens ist die Kunst: „Kunst putzt<br />
den Staub von der Seele ...“ Auch in der Betreuung<br />
und Behandlung der Menschen, die<br />
catering „<strong>Grüner</strong> <strong>Kreis</strong>“<br />
Kreatives aus dem „Grünen <strong>Kreis</strong>“<br />
Die Klanginstallation<br />
theater am nachmittag<br />
Hilfe beim „Grünen <strong>Kreis</strong>“ suchen, spielt die<br />
aktive Freizeitgestaltung in den Bereichen<br />
Kunst und Kultur eine große Rolle. Um das zu<br />
verdeutlichen wurde einen Nachmittag lang<br />
Kreativität geboten, nicht nur am Präsentationsstand<br />
mit Kunstwerken, die PatientInnen<br />
im Rahmen ihrer Th erapie in den Werkstätten<br />
herstellten, sondern auch in Form von Ergebnissen<br />
zahlreicher Kunstworkshops.<br />
Im Rundsaal unter der Kapelle im alten Bautrakt<br />
von Johnsdorf erwartete die Gäste eine<br />
Klanglandschaft aus acht stationären Einrichtungen<br />
des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“. Die Soundinstallation<br />
„Wie der „Grüne <strong>Kreis</strong>“ klingt“ wurde<br />
von den StudentInnen der FH Joanneum des<br />
„Media And Interaction Design“ Lehrgangs<br />
vorbereitet und als „work in progress“ hier<br />
erstmals öff entlich hör- und begehbar präsentiert.<br />
Akustisches Ausgangsmaterial lieferten<br />
die Klänge, Sounds und Geräusche, die von<br />
den PatientInnen in den Betreuungseinrichtungen<br />
bei mehrtägigen Aufnahmesessions<br />
auf Minidisk gespeichert wurden.<br />
In der Festhalle wurde das Programm mit einer<br />
Bildershow aus den Werken des Fotoworkshops<br />
„Das Kamera Ich – Selbstbegegnung mit dem<br />
Fotoapparat“ fortgesetzt. „Memory does not<br />
make fi lms, it makes photographs.“, lautete das<br />
Motto. Im Mittelpunkt des Workshops stand<br />
keineswegs die Aufgabe, ein „gutes Foto zu<br />
schießen“, sondern sich selbst anzusehen, zu<br />
inszenieren und auszuprobieren. Die Selbstbegegnung<br />
mit dem Fotoapparat führte über<br />
das Kamera-Ich zur Selbstbegegnung an sich.<br />
Die gezeigten Selbstportraits bereicherten die<br />
eigenen Bilder im Kopf.<br />
Bilder waren auch das Th ema des nächsten<br />
Programmpunktes: Szenenbilder. Die Schauspieltruppe<br />
vom Marienhof präsentierte das<br />
Th eaterstück „HERZ. KREUZ. KARO.“, eine<br />
kleine Liebesgeschichte und Komödie über<br />
Fußball, Geschlechteridentität, Beziehungen<br />
und Beziehungskonfl ikte … Erstaunen, Begeisterung,<br />
Emotionen und ein Happy End – auch<br />
das 25 Jahresfest ging langsam zu Ende ...<br />
Mexikanisches Fingerfood und alkoholfreie<br />
Cocktails, Abschiedsgeschenke – der „Grüne<br />
<strong>Kreis</strong>“ ließ eine Klassik-Musik CD anlässlich<br />
des 25 Jahresjubiläums produzieren – und<br />
noch viele herzliche Glückwünsche unserer<br />
Gäste. Ein einziger intensiver Tag nach monatelanger<br />
Vorbereitungszeit, ein Erlebnis<br />
und eine Erinnerung, die begleitet.<br />
TexT: DR. BRiGitte WimmeR, ProJeKTLeiTung 25 Jahre<br />
„grÜner <strong>Kreis</strong>“, LeiTung ÖFFenTLichKeiTsarBeiT<br />
FoTos: micHaeL RauScH-ScHott, PeteR LamatScH