Download (pdf) - Private Banking
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finance & investment<br />
Kepler universität Linz, misst dem Thema „Behavioral Finance“ erhöhte<br />
Bedeutung zu. dabei wird verstärkt auf die Marktpsychologie und die<br />
damit verbundene entwicklung der Kurse Rücksicht genommen. das<br />
ergibt wertvolle Informationen für die Anlagestrategie.<br />
Weniger Anbieter<br />
„Im Hinblick auf den ertragseinbruch im Veranlagungsgeschäft bei klassischen<br />
Privatbanken und die Verwerfungen auf den Finanzmärkten sind<br />
bereits – und werden noch – 40 bis 50 Prozent der Anbieter, wie wir sie<br />
2007 noch auf dem Markt hatten, bis 2013 vom Markt verschwinden“,<br />
schätzt Ohswald. Überleben würden nur jene, die sich mit Ausnahmequalität<br />
auf ganz besondere Nischen setzen oder ein derart breit aufgestelltes<br />
Geschäftsmodell haben, „das in unterschiedlichen Marktphasen nicht nur<br />
dem Kunden Mehrwert bietet, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich<br />
wirken kann“. es hat sich aber auch das Anlageverhalten der meisten<br />
Kunden verändert. „es wird ein viel höheres Augenmerk auf das Thema<br />
Kapitalerhalt und Risikomanagement gelegt“, weiß Werner Zenz, der für<br />
das Privatkundengeschäft zuständige Vorstand im Bankhaus Spängler.<br />
„Wir haben unser Angebot in der Vermögensverwaltung daher erweitert,<br />
sodass der Kunde die Möglichkeit hat, für sein Vermögensverwaltungsdepot<br />
eine Wertuntergrenze festzulegen“. Ist diese erreicht, gibt es dann<br />
keine Risikopositionen mehr im Portfolio.<br />
Realistischere Erwartungen<br />
„die ertragserwartungen sind realistischer geworden, gleichzeitig erwartet<br />
man sich von seinem Bankpartner, dass im Krisenfall rechtzeitig reagiert<br />
wird“, bestätigt Willibald cernko, Vorstandsvorsitzender der Bank Austria<br />
und interimistischer Leiter der division <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>. ein aktives Risikomanagement<br />
sei damit mehr denn je notwendig geworden. „es muss die<br />
Balance zwischen den extremen der Märkte, und zwar Gier und Angst,<br />
gefunden und auch der Mut aufgebracht werden, in extremsituationen<br />
konträr zu handeln“, sagt Manfred Huber, chef der euram Bank<br />
(1,5 Milliarden euro Kundengelder). Monika Jung, Vorstand der 1,5 Milliarden<br />
euro verwaltenden Valartis Bank (Austria) AG, weiß: „<strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>-<br />
Kunden bevorzugen grundsätzlich eine konservative Ausrichtung in der<br />
Veranlagung.“ Seit der Krise 2008 sei diese Vorsicht noch ausgeprägter.<br />
Jung glaubt trotz der Vertrauenskrise an Wachstumsraten im <strong>Private</strong><br />
<strong>Banking</strong> im niedrigen zweistelligen Bereich, weil die Zahl vermögender<br />
Privatkunden ebenfalls steige.<br />
Im Wesentlichen gibt es auch im <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> keine Scheu vor klassischen<br />
Anlageprodukten. „das Produktspektrum ist breit: von Festgeldern,<br />
Kostenwahrheit<br />
Bei den Gebühren zeigen sich je nach Bank erhebliche Unterschiede.<br />
Die Gebühren für <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> sind oft pauschal definiert und<br />
liegen in Österreich zwischen knapp unter einem Prozent und bis<br />
auf rund zwei Prozent des Vermögens. Seltener werden noch individuelle<br />
Gebühren verrechnet. Diese schwanken je nach durchgeführtem<br />
Geschäft. Weitere Möglichkeiten sind Fixgebühren, die<br />
je nach eingesetztem Vermögen divergieren, heute aber eher als<br />
Auslaufmodell gelten, und performanceabhängige Modelle. Ein<br />
interessantes Gebührenmodell hat etwa die Raiffeisen <strong>Private</strong><br />
<strong>Banking</strong> Wien: „Das <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Leistungsversprechen bedeutet:<br />
Wenn Sie mit unseren Depotkonzepten nicht zufrieden sind,<br />
haben Sie das Recht, innerhalb der ersten vier Wochen des Jahres<br />
2012 das von Ihnen für das Vorjahr entrichtete Depotentgelt ganz<br />
oder teilweise zurückzufordern – unabhängig von der tatsächlich<br />
erzielten Performance“, erläutert Leiter Christian Ohswald. Diese<br />
All-in-fee-Variante lässt sich die Raiffeisen <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Wien<br />
je nach Komplexität der Veranlagung mit einer Gebühr zwischen<br />
einem und zwei Prozent der veranlagten Gelder bezahlen.<br />
54 Succeed 04/11<br />
Ingrid Szeiler: „Unsere Kunden<br />
haben derzeit durchschnittlich<br />
nicht mehr als 35 % Aktienanteil<br />
in ihren Portfolios.“<br />
ingrid szeiler: “our clients currently<br />
have no more than a 35 % proportion<br />
of shares in their portfolios<br />
on average.”<br />
(1.5 billion euros in customer assets).<br />
Monika Jung, member of<br />
the board at Valartis Bank (Austria)<br />
AG, with 1.5 billion euros<br />
in managed assets, adds: “<strong>Private</strong><br />
banking clients generally prefer a<br />
conservative focus in their investments.”<br />
Since the crisis in 2008,<br />
this cautiousness has become even<br />
more distinct. despite the confidence<br />
crisis, Jung believes in growth<br />
rates in the low two-digit region<br />
cost transparency<br />
Fees differ greatly from bank to bank.<br />
Meinhard Platzer: „Wir setzen auf<br />
traditionelle und alternative Anlageformen:<br />
Direktinvestments, fonds,<br />
Zertifikate, Etf und Derivate.“<br />
meinhard platzer: “We make use of<br />
traditional and alternative forms of investments:<br />
direct investments, funds,<br />
certificates, etFs and derivatives.”<br />
for private banking, because the<br />
number of wealthy private clients<br />
is also increasing.<br />
In the main, there is also no shying<br />
away from classic investment<br />
products in private banking. “The<br />
product spectrum is broad – from<br />
fixed deposits, bonds, shares, funds<br />
and certificates to real estate investments,”<br />
says Robert Zadrazil, chairman<br />
of the board at Schoellerbank<br />
AG. What is essential, however, is<br />
the fees for private banking are often defined by flat rates, and<br />
in austria they range from just below one percent to about two<br />
percent of the asset value. sometimes, but rather seldom, more<br />
individual rates are charged. these depend on the business<br />
trans action. a further possibility is fixed rates that diverge according<br />
to the invested assets (although this model is being phased<br />
out today) and performance-dependent models. raiffeisen private<br />
<strong>Banking</strong> Wien, for instance, has an interesting rate model: “the<br />
private banking performance promise means that if you are<br />
not happy with our deposit concepts, you have the right – within<br />
the first four weeks of the year 2012 – to ask for the money paid<br />
as a deposit fee for the previous year to be refunded – partially<br />
or in total – independent of the actually achieved performance,”<br />
explains christian ohswald. For this all-in fee option, raiffeisen<br />
private <strong>Banking</strong> Wien charges between one and two percent<br />
of the invested amount – depending on the complexity of the<br />
investment.<br />
Fotos: Beigestellt<br />
Foto: Stefanie Klauß<br />
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