Entwidmung der Obdachlosenunterkunft Vin - Kamp-Lintfort
Entwidmung der Obdachlosenunterkunft Vin - Kamp-Lintfort
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Obdachlose in <strong>der</strong> Stadt sind seit Jahren in den stadteigenen Obdachlosenunterkünften am <strong>Vin</strong>n-<br />
mannsweg untergebracht. Angesichts <strong>der</strong> insgesamt stark rückläufigen Tendenz in den letzten Jah-<br />
ren stehen gegenwärtig die meisten Wohnungen leer. Die Obdachlosenräume befinden sich nur<br />
noch in einem Haus, in dem rd. 210 qm bewohnt werden können. Sechs weitere, früher ebenfalls<br />
mit Obdachlosen belegte Häuser sind unbewohnt und baufällig.<br />
Die Einrichtung <strong>der</strong> zur Unterbringung von obdachlosen Menschen zur Verfügung stehenden Räu-<br />
me ist auf die einfachsten Verhältnisse abgestellt. Eine Zentralheizung besteht nicht. Die dort leben-<br />
den 11 (Einzel-)Personen heizen mit Elektroöfen (Heizstrahlern). Der hygienische Zustand ver-<br />
schiedener Räume ist nicht immer gesunden Lebens- und Wohnverhältnissen för<strong>der</strong>lich. Die Einzel-<br />
aspekte <strong>der</strong> fehlenden Wohnungshygiene beziehen sich beispielweise auf die Raumluft (Lüftung),<br />
Heizung, Feuchtigkeit (von Wohnraumwänden) und Abfallbeseitigung.<br />
Ebenfalls sind Belastungen hinsichtlich <strong>der</strong> Substanz des Hauses auffällig. So ist eine Wohnung<br />
wegen eines Brandschadens nicht bewohnbar. Zur Feststellung, ob gesundheitsschädliche Reakti-<br />
onen in den Baustoffen erfolgt sind, wäre eine Beprobung durchzuführen. Ferner befindet sich im<br />
Erdgeschoss ein aus Plastik bestehen<strong>der</strong> Kabelkanal, dessen Sicherheitstauglichkeit ebenfalls un-<br />
tersucht werden müsste. Die Unterkünfte im <strong>Vin</strong>nmansweg zeigen somit hygienische und sonstige<br />
Mängel, die diese zwar als Notunterkunft nicht ungeeignet machen, jedoch einen hohen Grad an<br />
Beeinträchtigungen erreichen.<br />
Bei den dort seit mehreren Jahren lebenden Einzelpersonen scheint momentan keine Bereitschaft<br />
vorhanden, sich aus <strong>der</strong> jetzigen Lage <strong>der</strong> Wohnungslosigkeit zu befreien. Es scheint, als habe sich<br />
<strong>der</strong> genannte Personenkreis an das Leben im <strong>Vin</strong>nmannsweg gewöhnt. Ein Problempunkt hierbei ist<br />
sicherlich auch, dass Betreuungs- o<strong>der</strong>/und Aufsichtspersonal nicht bzw. nur gelegentlich im Einsatz<br />
war und ist: Ein Hausmeister ist nicht vorhanden, und erst seit einigen Wochen findet im begrenzten<br />
Umfang eine aufsuchende Sozialarbeit durch den Caritasverband statt. Bei einigen obdachlosen<br />
Menschen beginnt dadurch <strong>der</strong> verfestigte Isolationsprozess zu bröckeln.<br />
Die Arbeit des Caritasverbandes beruht auf §§ 67 SGB XII (Hilfe zur Überwindung beson<strong>der</strong>er sozi-<br />
aler Schwierigkeiten). Die Finanzierung erfolgt über den Kreis Wesel; für die Obdachlosenbetreuung<br />
in <strong>Kamp</strong>-<strong>Lintfort</strong> steht ein Stundenkontingent von sechs Wochenstunden zur Verfügung. Darin ent-<br />
halten ist eine einmal wöchentlich stattfindende aufsuchende Sozialarbeit auf dem <strong>Vin</strong>nmansweg.<br />
Dadurch konnte eine obdachlose Frau mit ihrem erwachsenen Sohn in den Wohnungsmarkt integ-<br />
riert werden. Bei weiteren so aufgestellten begleitenden Sozialmaßnahmen sind gleichgelagerte<br />
Erfolge nicht unwahrscheinlich. Mitarbeiter <strong>der</strong> Caritas sind zur Sitzung des Ausschusses für Sozia-<br />
les und Senioren am 25.11.2010 eingeladen.<br />
Folgerung<br />
Es besteht ein günstiger Zeitpunkt, die zuvor umschriebenen aktuellen Verhältnisse und Entwick-<br />
lungen abzuän<strong>der</strong>n. Die Verwaltung schlägt unter Berücksichtigung <strong>der</strong> wirtschaftlichen und be-<br />
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