08.02.2013 Aufrufe

PDF zum Download - Kliniken des Bezirks Oberbayern

PDF zum Download - Kliniken des Bezirks Oberbayern

PDF zum Download - Kliniken des Bezirks Oberbayern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

10 | Autismus-Spektrum-Störung<br />

Einen auf Erkenntnissen der neurobiologischen Forschung beruhenden<br />

Therapieansatz stellt die „Neuropsychotherapie“ dar, in<br />

deren Rahmen <strong>zum</strong> Beispiel ein computergestütztes kognitives<br />

Training zur Aktivierung <strong>des</strong> Gyrus fusiformis und der Amygdala<br />

durchgeführt wird (Bölte, 2011).<br />

Eine spezifische medikamentöse Behandlung für „autistische<br />

Störungen“ gibt es nicht – keines der verfügbaren Psychopharmaka<br />

hat Wirkungen auf die „Kernsymptome“ <strong>des</strong> Autismus.<br />

Psychiatrische Begleiterkrankungen sollen, begleitende Verhaltensstörungen<br />

können entsprechend den dafür geltenden<br />

Leitlinien und Empfehlungen medikamentös behandelt werden<br />

(Poustka et al., 2011).<br />

3. Ausblick<br />

Für Mai 2015 plant die American Psychiatric Association/APA die<br />

Herausgabe der 5. Revision <strong>des</strong> „Diagnostischen und Statistischen<br />

Manual Psychischer Störungen/DSM“ (www.dsm5.org).<br />

Nach dem bisher vorliegenden Vorschlag sollen – wie vielfach<br />

vorgeschlagen – die bisher unter „Tiefgreifende Entwicklungsstörungen“<br />

differenzierten Störungen<br />

• autistische Störung,<br />

• <strong>des</strong>integrative Störung im Kin<strong>des</strong>alter,<br />

• Asperger-Störung und<br />

• nicht näher bezeichnete tiefgreifende Entwicklungsstörung<br />

(einschließlich atypischer Autismus)<br />

zu einer Kategorie, nämlich den „Autismus-Spektrum-Störungen“<br />

zusammengefasst werden.<br />

Zur Begründung wird ausgeführt, anders als bei anderen tiefgreifenden<br />

Entwicklungsstörungen habe sich die Unterscheidung<br />

der jetzt zusammengefassten Störungen nicht bewährt, da sie<br />

im Verlauf inkonsistent, zwischen einzelnen Zentren variabel und<br />

häufig mehr auf den Schweregrad, das sprachliche oder intellektuelle<br />

Entwicklungsniveau und nicht auf spezifische Symptome<br />

der Störung bezogen gewesen seien.<br />

Autismus sei durch ein gemeinsames Verhaltensmuster charakterisiert,<br />

das durch eine einzige diagnostische Kategorie (Autismus-Spektrum-Störung),<br />

die bezüglich Schweregrad, sprachliches<br />

Ausdrucksvermögen und Begleiterscheinungen wie genetische<br />

Störungen, Epilepsie, intellektuelle Behinderung weiter spezifiziert<br />

werden könne. Die bisherigen Kriterien glichen dem Versuch,<br />

„Hackfleisch zu tranchieren“.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!