PDF zum Download - Kliniken des Bezirks Oberbayern
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Ausgangslage und Bedarfsorientierung<br />
Mit dem Übergang ins Erwachsenenleben bedingt eine Reihe neuer<br />
Anforderungen eine Verschiebung der Bedarfslage von Diagnostik<br />
und Förderung in Richtung einer Unterstützung und Interessensvertretung<br />
in den großen Bereichen „Wohnen“ und „Arbeiten“.<br />
Selbsthilfegruppen, soziales Kompetenztraining und zeitweise eine<br />
psychiatrisch/psychotherapeutische Begleitung zielen auf Empowerment<br />
und den Erhalt der in der Kindheit und Jugend erreichten<br />
Fördererfolge. Sie unterstützen die Bewältigung von Krisen, die<br />
weitere Persönlichkeitsreifung und Selbststeuerung mit verschiedenen<br />
Mitteln. Dennoch – Psychiatrie und Psychotherapie sind eher<br />
punktuell Ansprechpartner. Wichtiger ist die sozialpädagogische<br />
Lotsenfunktion.<br />
Während Menschen mit Autismus und Intelligenzminderung vielleicht<br />
bereits Zugang <strong>zum</strong> Behindertenhilfesystem gefunden haben,<br />
ist das bei Menschen mit Autismus ohne Intelligenzminderung<br />
nicht unbedingt der Fall. Für diese Menschen ist der Übergang ins<br />
Erwachsenenleben eine besonders sensible Phase. Zum Beispiel gilt<br />
es, den Einstieg ins Berufsleben bei Menschen mit speziellen Fertigkeiten,<br />
aber auch einem Bedarf an Toleranz auf der anderen Seite<br />
mit den möglichen Weichenstellungen zu meistern. Durch eine<br />
enge Kooperation mit der Beratungsstelle autkom ermöglicht die<br />
Ambulanz gezielte, interdisziplinär angesiedelte Hilfen.<br />
Unsere Aufgabe als ein Zentrum für Beratung und Therapie liegt in<br />
• (Konflikt-)Beratung,<br />
• Diagnostik,<br />
• pädagogisch-therapeutischen Hilfen und Psychotherapie,<br />
• medikamentöser Behandlung,<br />
• begleitender Beratung, Förderung und Therapie,<br />
• vorausschauendem Krisenmanagement<br />
(keine Notfallversorgung),<br />
• Vermittlung sozialpädagogischer Hilfen.<br />
kbo – <strong>Kliniken</strong> <strong>des</strong> <strong>Bezirks</strong> <strong>Oberbayern</strong> |<br />
43<br />
Unsere Grundprinzipien sind<br />
• Außenorientierung,<br />
• ganzheitlicher Ansatz der Hilfen,<br />
• Normalisierungs- und Integrationsprinzip,<br />
• Multiprofessionalität mit Verknüpfung medizinischpsychiatrischer<br />
und heilpädagogischer Kompetenzen,<br />
• ambulant vor stationär.<br />
Das Behandlungsangebot der Ambulanz<br />
Das Behandlungsangebot der Ambulanz richtet sich an alle<br />
Menschen mit Autismus und/oder Intelligenzminderung. Die<br />
Ambulanz arbeitet mit der Beratungsstelle autkom zusammen,<br />
wodurch ärztliche und sozialpädagogische Kompetenzen<br />
gebündelt werden. Eine erste Kontaktaufnahme empfehlen wir<br />
über das Sekretariat der Klinik. Erstkontakte von Menschen mit<br />
hochfunktionalem Autismus erfolgen bevorzugt über ein niederschwelliges<br />
Beratungsangebot in der Beratungsstelle autkom<br />
nach Terminvereinbarung.<br />
Diagnostik und psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlungen<br />
finden im klinischen Rahmen statt. Anlässe für medizinisch-psychiatrische<br />
Behandlungen sind Angst-, Unruhe- und<br />
Erregungszustände, hartnäckige Schlafstörungen, aggressives<br />
Verhalten, Selbstverletzungen, hartnäckige Zwangssyndrome,<br />
psychotische Zustandsbilder, epileptische Anfälle, Krisen. Die<br />
Ambulanz bietet die konsiliarische Mitbetreuung von Patienten,<br />
die in anderen psychiatrischen oder somatischen <strong>Kliniken</strong> stationär<br />
aufgenommen werden müssen.<br />
Sozialpädagogische Fragestellungen, Beratungs-, Unterstützungs-<br />
und Betreuungsaufträge werden in enger Zusammenarbeit<br />
mit der autkom-Beratungsstelle bearbeitet.<br />
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