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IfIN – Photonik und superluminale Phänomene - Universität Koblenz ...

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<strong>IfIN</strong> <strong>–</strong> Forschungsbericht 2006/07<br />

<strong>IfIN</strong> <strong>–</strong> <strong>Photonik</strong> <strong>und</strong> <strong>superluminale</strong> <strong>Phänomene</strong><br />

Prof. Dr. Alfons A. Stahlhofen Prof. Dr. Herbert Druxes<br />

Prof. G. Nimtz<br />

Arbeitsgebiete: Mathematische <strong>Photonik</strong><br />

Reflexion an dielektrischen Grenzflächen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen der Nah-Feld Optik<br />

Superluminale <strong>Phänomene</strong> <strong>und</strong> Tunneleffekt<br />

Partner: Prof. O. Keller, Physikal. Inst., Univ. Aalborg (Dänemark);<br />

Prof. Raouf Bennaceur & Dr. Hichem Eleuch & Dominique Elser,<br />

Lab. de Phys. de la Mat. Cond., Univ. Tunis (Tunesien);<br />

Dr. J. Broe, NIST, Washington D.C. (USA)<br />

Im Jahr 2000 wurde in Deutschland das Jahrh<strong>und</strong>ert des Photons mit vielen weit reichenden<br />

Zielen proklamiert. Vor diesem ehrgeizigen Hintergr<strong>und</strong> ist es interessant zu sehen,<br />

dass selbst so elementare Prozesse wie die der Reflexion an elektrischen Grenzflächen<br />

nicht vollständig verstanden ist. Dies<br />

gilt insbesondere für den Bereich der<br />

partiellen Reflexion, die entgegen der<br />

Vorhersagen der geometrischen Optik<br />

wie der Bereich der Totalreflexion von<br />

diversen Modifikationen <strong>und</strong> Verschiebungen<br />

des einfallenden Strahls geprägt<br />

ist. Diese Effekte resultieren von<br />

der Eigendynamik des einfallenden<br />

Strahls. Das Ziel des Projektes ist die<br />

theoretische <strong>und</strong> experimentelle Ermittlung<br />

der Größenordnungen der<br />

Modifikationen <strong>und</strong> Verschiebungen, sowie die Identifikation der dafür verantwortlichen Parameter.<br />

Die Resultate haben Anwendungen im Bereich der Nanotechnologie, der Optoelektronik<br />

<strong>und</strong> der Nah-Feld Optik.<br />

In der Nah-Feld Optik werden mit Hilfe evaneszenter Moden die physikalischen Eigenschaften<br />

mesoskopischer <strong>und</strong> nanoskopischer Systeme bis hin zum atomaren Bereich untersucht.<br />

Dies gilt auch für die verschiedenen<br />

Formen der Nah-Feld Mikroskopie, die durch<br />

die Physik elektromagnetischer evaneszenter<br />

Moden bestimmt wird <strong>und</strong> näherungsweise als<br />

eine Realisierung der ursprünglich von Newton<br />

entdeckten frustrierten Totalreflexion betrachtet<br />

werden kann.<br />

Der einfallende Strahl erfährt in diesem Fall<br />

eine Fülle von Verschiebungen <strong>und</strong> Modifikationen,<br />

die von den Vorhersagen der geometri-


<strong>IfIN</strong> <strong>–</strong> Forschungsbericht 2006/07<br />

schen Optik abweichen <strong>und</strong> die in der Nah-Feld Optik bisher vernachlässigt wurden. Dies gilt<br />

insbesondere für die Goos-Hänchen Verschiebung, eine longitudinale Verschiebung des<br />

Strahls in der Einfallsebene, die theoretisch <strong>und</strong> experimentell untersucht wurde.<br />

Die in verschiedenen Experimenten gemessenen photonischen Tunnelzeiten, die <strong>superluminale</strong>n<br />

Ausbreitunggeschwindigkeiten entsprechen, konnten im Fall der frustrierten Totalreflexion<br />

theoretisch reproduziert werden. Dabei stellte sich heraus, dass die Barriere (ein<br />

Luftspalt zwischen zwei Prismen) selbst instantan durchquert wird, wobei die gemessene<br />

endliche Tunnelzeit von der Goos-Hänchen Verschiebung verursacht wird. Zurzeit wird untersucht,<br />

inwieweit weitere Abweichungen der Strahlausbreitung von der geometrischen<br />

Optik weitere unabhängige Zeitskalen für die photonische Tunnelzeit definieren. Es wurde<br />

gezeigt, dass die gemessenen <strong>superluminale</strong>n Gruppengeschwindigkeiten mit <strong>superluminale</strong>n<br />

Signalgeschwindigkeiten identifiziert werden können.<br />

Aus den Projekten ''Superluminale<br />

<strong>Phänomene</strong> <strong>und</strong> Tunneleffekt'' sowie<br />

''Reflexion an dielektrischen Grenzflächen''<br />

ergeben sich spezielle mathematische<br />

Fragestellungen, deren Resultate<br />

für die theoretische Modellierung<br />

der jeweils betrachteten <strong>Phänomene</strong><br />

relevant sind. Die Resultate<br />

können auf diejenigen Bereiche der<br />

nichtlinearen Optik <strong>und</strong> der Quantenmechanik<br />

übertragen werden, die<br />

durch Differentialgleichungen mit einer<br />

äquivalenten mathematischen Struktur beschrieben werden. Die Bandbreite der Anwendungen<br />

reicht dabei von der Ausbreitung von Elektronen (respektive Photonen) in speziellen<br />

Medien mit einer effektiven ortsabhängigen Masse (in Medien mit einem ortsabhängigen<br />

Brechungsindex).<br />

• D. Müller, D. Tharanga, A.A. Stahlhofen <strong>und</strong> G. Nimtz (2006): “Nonspecular shifts of micro-waves in partial<br />

reflection”, Europhysics Letters 73; 526-532<br />

• A.A. Stahlhofen <strong>und</strong> G. Nimtz (2006): "Evanescent waves are virtual photons", Europhysics Letters 76; 189<strong>–</strong><br />

195<br />

• G. Nimtz <strong>und</strong> A. A. Stahlhofen, "Comment on: Direct observation of pulse tunneling in an electromagnetic<br />

band gap, S. Doiron, A. Hache, H. Winful", arXiv: 0710.5183<br />

• G. Nimtz <strong>und</strong> A. A. Stahlhofen, "Universal tunneling time for all fields", arXiv: 709.0921<br />

• G. Nimtz <strong>und</strong> A. A. Stahlhofen, "Macroscopic violation of special relativity", arXiv: 0708.0686<br />

• A.A. Stahlhofen (2006): "Influence of total reflection on the imaging quality of optical systems: comment" J.<br />

Opt. Soc. Am. A 23; 146-147


<strong>IfIN</strong> <strong>–</strong> Forschungsbericht 2006/07<br />

<strong>IfIN</strong> <strong>–</strong> Didaktik der Naturwissenschaften<br />

Prof. Dr. Alfons A. Stahlhofen Prof. Dr. Herbert Druxes<br />

Dr. Edith Nitsche<br />

Arbeitsgebiete: Angewandte Umweltwissenschaften<br />

Energieparcours<br />

Evaluation der Experimentierkisten<br />

Förderung: Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend <strong>und</strong> Kultur,<br />

Programm ''Wissen schafft Zukunft'';<br />

Verband der Chemischen Industrie, BASF<br />

Partner: Dipl.-Ing. Christian Deichmüller;<br />

Dipl.-Ing. (FH) Helmut Kerschsieper;<br />

Hr. Michael Hohlbach<br />

Fragen des Lärmschutzes sowie des<br />

Schutzes vor nichtionisierenden Strahlen<br />

(Elektrosmog) werden untersucht. Im Bereich<br />

des Lärmschutzes konnte ein sofortiger<br />

Handlungsbedarf in sensiblen Bereichen<br />

wie Kindergärten nachgewiesen<br />

werden, da dort die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Grenzwerte (soweit vorhanden)<br />

deutlich überschritten werden. Im<br />

Bereich des Elektrosmogs wird zurzeit die<br />

aktuelle Belastung von Patienten <strong>und</strong> Personal<br />

in einem Krankenhaus untersucht.<br />

Ferner ist eine Untersuchung der Folgen<br />

der Elektrosmog-Exposition der Beschäftigten am Campus <strong>Koblenz</strong> aufgr<strong>und</strong> der dort vorhandenen<br />

Mobilfunkantenne geplant.<br />

Der Energieparcours wird vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend <strong>und</strong> Kultur<br />

im Rahmen des Programms ''Wissen schafft Zukunft'' gefördert <strong>und</strong> unter Leitung der <strong>Universität</strong><br />

<strong>Koblenz</strong>-Landau im TGZ Kaisersesch stationiert. Von dort aus kann der Energieparcours<br />

von den weiterführenden Schulen im nördlichen Rheinland-Pfalz als Ergänzung zum<br />

normalen Fachunterricht genutzt werden. Die Planung <strong>und</strong> die Koordination, die im Vorfeld<br />

zu leisten war <strong>und</strong> die jetzt bei der Buchung des Energieparcours notwendig ist, wird von der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Koblenz</strong>-Landau durchgeführt. Der Energieparcours bietet SchülerInnen verschiedener<br />

Altersgruppen die Möglichkeit, Experimente unter dem Oberbegriff Energie<br />

durchzuführen, er umfasst 7 Stationen. Die Stationen sind modular aufgebaut, so dass je


<strong>IfIN</strong> <strong>–</strong> Forschungsbericht 2006/07<br />

nach Themengebiet <strong>und</strong> Wissensstand der SchülerInnen Versuchspakete mit unterschiedlichem<br />

Schwierigkeitsgrad <strong>und</strong> unterschiedlicher<br />

Dauer zusammengestellt<br />

werden können.<br />

Vom März 2006 bis April 2007 wurde<br />

das Projekt Experimentierkisten für<br />

die Gr<strong>und</strong>schulen durchgeführt. Hierbei<br />

handelt es sich um ein Projekt der <strong>Universität</strong><br />

Mainz in Zusammenarbeit mit<br />

dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft,<br />

Jugend <strong>und</strong> Kultur im Rahmen<br />

des Programms ''Wissen schafft Zukunft''<br />

<strong>und</strong> der BASF. In diesem Projekt Eröffnung des Energieparcours<br />

werden alle rheinland-pfälzischen Gr<strong>und</strong>schulen, die an einer entsprechenden Lehrerfortbildung<br />

teilnehmen, mit Experimentiermaterial in Klassensatzstärke ausgestattet. Die <strong>Universität</strong><br />

<strong>Koblenz</strong>-Landau führt in Zusammenarbeit mit der <strong>Universität</strong> Frankfurt die Evaluation<br />

dieses Projektes durch. Dazu wurden vor Beginn des Experimentierkistenprojekts alle rheinland-pfälzischen<br />

Gr<strong>und</strong>schullehrer durch eine Fragebogenaktion zur Unterrichtssituation des<br />

Sachunterrichts befragt. Die Auswertung<br />

dieser Befragung erfolgte an der<br />

<strong>Universität</strong> <strong>Koblenz</strong>-Landau. Parallel<br />

zu dem Experimentierkistenprojekt<br />

wurde nach den Fortbildungen ebenfalls<br />

eine Befragung durchgeführt, die<br />

die Qualität der Fortbildung sowie die<br />

Motivation der Gr<strong>und</strong>schullehrer, den<br />

Sachunterricht stärker naturwissenschaftlich<br />

zu gestalten, erfassen sollte.<br />

Im November wird ein dritter Fragebogen,<br />

in dem die Langzeiteffekte des<br />

Projekts erfasst werden sollen, an die<br />

Schulen verschickt werden. Auch hier ist eine enge Zusammenarbeit der <strong>Universität</strong>en<br />

Mainz, Frankfurt <strong>und</strong> <strong>Koblenz</strong>-Landau erforderlich.<br />

• H. Kerschsieper, C. Deichmüller <strong>und</strong> A. A. Stahlhofen (2006): "Freizeitlärm: vernachlässigbarer Hintergr<strong>und</strong><br />

oder nichttriviale Exposition?", Zeitschrift für Lärmbekämpfung, Heft 3

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