Delphi-Studie zur Sportentwicklung in Mülheim an der Ruhr

Delphi-Studie zur Sportentwicklung
in Mülheim an der Ruhr
Dr. Christoph Breuer
Köln, März 2003

Inhalt
Seite
I. Ausgangsproblem..................................................................................................... 3
II. Zur Delphi-Technik.................................................................................................. 4
III. Wünschenswerte Sportentwicklung in Mülheim an der Ruhr.................................. 7
IV. Ausführliche Ergebnisdarstellung .......................................................................... 10
V. Prioritäre Zukunftsprobleme des Sports in Mülheim an der Ruhr ......................... 80
VI. Literaturverzeichnis................................................................................................ 83
VII. Anlage .................................................................................................................... 84
2

I. Ausgangsproblem
Der gesellschaftliche Wandel stellt die Akteure des Sports vor neue Herausforderungen. So
führen eine veränderte Nachfrage nach Sport und Bewegung (z.B. Gesundheitssport,
Trendsport), das Aufkommen neuer Sportanbietertypen (z.B. kommerzielle Fitness-Studios),
aber auch die demographische Entwicklung (weniger Kinder, mehr Senioren) sowie
Wanderungsbewegungen zwischen Kommunen auf der einen Seite dazu, dass die
Mitgliedschaft in einer Sportorganisation zunehmend zu einem kritischen Faktor wird. Auf
der anderen Seite führen diese Entwicklungen auch zu neuen Herausforderungen im Bereich
der Sportstätten. Daneben werden Sportorganisationen, Sportpolitik und Sportplanung auch
durch weitere Veränderungen vor neue Herausforderungen gestellt. Viele Sportstätten sind
modernisierungsbedürftig. Zudem sind vielerorts neue kommunale Steuerungsmodelle
implementiert worden, durch die Sportbünde neue Aufgaben erhalten haben. Zu nennen ist
weiterhin eine veränderte Rolle von Sport in der Politik. So führt die mit den Sparmaßnahmen
der öffentlichen Hand einher gehende verstärkte Effektivitäts- und Effizienzorientierung der
öffentlichen Verwaltung dazu, dass lange gewährte Zuwendungen an den Sport plötzlich auf
den Prüfstand geraten.
Diese Liste, die sich problemlos erweitern ließe, macht deutlich, dass die kommunale
Sportentwicklung mit bislang unbekannten Steuerungsproblemen konfrontiert wird. In diesem
Zusammenhang können Sportorganisationen, Sportpolitik und Sportplanung nicht mehr
einfach so weiter agieren wie sie es schon immer getan haben. Um kommunale
Sportentwicklung optimal zu gestalten, benötigen sie zunehmend Steuerungswissen. Sie
müssen zum einen wissen, wohin die weitere Entwicklung gehen soll. Und sie müssen zum
anderen wissen, welche strategischen Herausforderungen hierfür zu meistern sind.
Die Delphi-Studie zur Sportentwicklung hilft hierbei den Entscheidern des Sports. Sie gibt
zum einen Auskunft darüber, wohin – aus Sicht aller relevanten Akteure des Sports in
Mülheim an der Ruhr – die weitere kommunale Sportentwicklung gehen soll. Zum anderen
zeigt sich die zukünftigen Hauptprobleme des Sports in Mülheim an der Ruhr auf, die es aus
Sicht der Befragten zu lösen gilt.
3

II. Zur Delphi-Technik
Die Delphi-Methode stellt einen relativ stark strukturierten Gruppenkommunikationsprozess
dar, „in dessen Verlauf Sachverhalte, über die naturgemäß unsicheres und unvollständiges
Wissen existiert, von Experten (Akteuren) beurteilt werden“ (Häder & Häder, 1994, S. 12).
Sie findet insbesondere dann Anwendung, wenn es um die Einschätzung von Sachverhalten
geht, „die nicht direkt abgebildet werden können, da sie nicht aktuell präsent sind bzw. real
existent sind (z.B. weil sie in der Zukunft oder Vergangenheit liegen) und von daher kreative
Leistungen der Experten gefragt sind (ibid., S. 13). Dabei wird durch die Delphi-Methode im
Ergebnis der Gruppenkommunikation eine höhere Qualität der Problemlösung erreicht als
dies nur mit einer Sammlung von Einzelbeiträgen möglich wäre (Saliger & Kunz, 1981;
Häder & Häder, 1994, S. 11).
Grundlegend ist dabei die Annahme, dass Experten in der Lage sind, in ihrem Fachgebiet sehr
gute Schätzungen über zukünftige Entwicklungen abzugeben. „Im Unterschied zu anderen
Personen ist der Experte dadurch gekennzeichnet, dass er nach Art und Menge der
Verfügbarkeit an Informationen zu einem bestimmten Problem eine Sonderstellung
einnimmt“ (Köhler, 1992, S. 319). Sein höheres Informationsniveau kann sich aus einer
mittelbaren oder unmittelbaren Beschäftigung oder Betroffenheit im Rahmen des zu
untersuchenden Problembereichs ergeben haben. Die auszuwählenden Experten müssen also
über den Befragungsgegenstand hinreichend viele Einzelinformationen besitzen (Saliger &
Kunz, 1981, S. 470). In einer Art „intuitiver Zusammenschau“ (Häder & Häder, 1994, S. 15),
können sie – so die Annahme – Urteile über die zukünftige Entwicklung abgeben, auch wenn
sie vielleicht nicht in der Lage sind, diese Zusammenschau zu formulieren oder ihre
Einschätzung rational abzuleiten.
Während die Delphi-Methode zunächst als reines Prognoseinstrument benutzt wurde, wird sie
in jüngerer Zeit verstärkt auch als Instrument zur Konsensfindung oder zur Anregung der
Kommunikation denn als reines Prognose-Instrument eingesetzt (Blind & Cuhls, 2001, S.
58). Diese gewachsene Wertschätzung eines Instruments zur Konsensfindung ist letztendlich
ein Resultat funktionaler und systemischer Ausdifferenzierung sowie der wachsenden
Spezialisierung von Arbeitsgebieten und Funktionsrollen, die einen Blick auf das integrativ
Notwendige zunehmend erschwert.
Die Delphi-Methode besteht aus mindestens zwei Wellen. In der ersten Welle werden die
Experten um Urteile zu zukünftigen Sachverhalten gebeten. Anschließend werden die
Teilnehmer in der zweiten Welle über das Befragungsergebnis informiert und zu einer
erneuten Einschätzung aufgefordert. Dabei unterstellt der Delphi-Ansatz, dass die
teilnehmenden Akteure in der Lage sind, über die Zuverlässigkeit der von ihnen abgegebenen
Einschätzungen zu reflektieren. Insgesamt wird davon ausgegangen, dass sich das
Gruppenergebnis mit der zweiten Welle verbessert und einer ‚richtigen’ Einschätzung näher
kommt (Häder, 2000, S. 90). Es geht also nicht um eine Anpassung unterschiedlicher
Meinungen im Sinne eines Konformitätsdrucks, sondern um eine Verbesserung der
Annahmen (Häder et al., 1995, S. 3). Dabei ist eine Begrenzung auf zwei Wellen sowohl
methodisch als auch forschungsökonomisch sinnvoll: So zeigen empirische Ergebnisse, dass
4

die größten Veränderungen von Einschätzungen der Befragten zwischen der ersten und
zweiten Welle auftreten (Häder & Häder, 1998, S. 20).
Der Expertenwahl kommt im Rahmen des Delphi-Verfahrens eine besondere Bedeutung zu,
da die Kompetenz der zu befragenden Experten die Qualität der Problemlösung wesentlich
beeinflusst (Häder & Häder, 1994, S. 16). Unterschiedliche Expertengruppen betrachten die
Sportentwicklung durch ihre jeweilige Brille – sozusagen mit spezifischen
Beobachtungscodes. Sportentwicklung ist aber ein vielschichtiger Vorgang, der nicht nur aus
einer bestimmten Perspektive betrachtet werden kann. Um die thematische Vielfalt von
Sportentwicklung auch in der Befragtenstichprobe hinreichend abzudecken, ist im Rahmen
der Sportsystemberichterstattung somit darauf zu achten, möglichst alle zentralen Akteure der
Sportregion als Experten zu gewinnen. So wurden für die Stichprobe Entscheider aus den
Bereichen Kommunalpolitik und Kommunalverwaltung, Sportverband und Sportverein,
Schulsport, kommerzieller Sport und Sport-Einzelhandel sowie Sport- und Lokaljournalisten
ausgewählt.
Um wünschenswerte und weniger wünschenswerte Aspekte der regionalen Sportentwicklung
zu identifizieren, sollten die befragten Akteure zum Eintreffen struktureller Entwicklungen in
folgenden Bereichen Stellung nehmen: (1) Sportverhalten der Bevölkerung, (2) Sportverein,
(3) Fitness-Studios, (4) Schulsport, (5) Leistungssport, (6) Sportstätten und (7) Sport als
Gegenstand in der Politik. Insgesamt umfasste die Erhebung 55 Thesen. Erst die Vielzahl an
Thesen gewährleistet eine ausreichende Komplexität des Instruments zur geeigneten
Abbildung der Komplexität realer Sportentwicklung. Dabei wurden jeweils Fragen gestellt (a)
zum Zeitpunkt des Eintreffens der Entwicklung, (b) zur Beurteilung der Entwicklung sowie
(c) zum Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter. Nach einer Einordnung der
jeweiligen Sachkompetenz zum Thema (Selbsteinschätzung der Akteure), wurden die
Experten gebeten, jede These hinsichtlich der drei genannten Perspektiven einzuschätzen (vgl.
Anhang).
Zunächst sollte der Zeitraum der Verwirklichung der Entwicklung eingeschätzt werden. Dabei
standen den Akteuren sechs Antwortmöglichkeiten zur Verfügung: in bis zu 5 Jahren; in 6 bis
10 Jahren; in 11 bis 15 Jahren; in 16 bis 20 Jahren; in mehr als 20 Jahren; gar nicht. Als
nächstes wurden die Befragten gebeten, die Entwicklung – unabhängig davon, ob und wann
sie eintritt – zu beurteilen. Dazu waren folgende fünf Kategorien vorgesehen: sehr gut; gut;
mittel; schlecht; sehr schlecht. In einem dritten Schritt sollten die Experten schließlich den
Handlungsbedarf für die Sportplanung und die Sportanbieter einschätzen, falls die in der
These genannte Entwicklung eintreten wird. Auch hierbei gab es fünf Antwortmöglichkeiten:
sehr groß; groß; mittel; gering; kein Handlungsbedarf. Zusätzlich wurden die Akteure
gebeten, die Mitgliederentwicklung in den elf mitgliederstärksten Sportarten in ihrer Region
bis zum Jahr 2005 einzuschätzen. Sie sollten hierbei Prognosen einer Zu- oder Abnahme in
Prozent abgeben.
Die Delphi-Befragung zur Sportentwicklung in Mülheim an der Ruhr wurde im Jahr 2002
durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 507 Personen angeschrieben. Der Rücklauf der ersten
Welle betrug 60,6 %. Das entspricht 307 Antworten. Im Rahmen der zweiten Welle wurden
die Befragten mit den Ergebnissen der ersten Welle konfrontiert. Hierzu war ein
Punkteschema entwickelt worden, das oberhalb der Antwortkästchen den Zuspruch zu einer
5

Antwortmöglichkeit bei der ersten Welle wiedergab. Je größer ein Punkt, desto größer die
Zustimmung. Jedem Fragebogen wurde eine Legende beigefügt, in dem die mit der Größe der
Punkte korrespondierenden Prozentwerte angegeben wurden. Bei der Schätzung der
Mitgliederentwicklung war hinter den jeweiligen Sportarten die durchschnittliche Schätzung
der ersten Welle in Prozent angegeben (vgl. Anhang). Der Rücklauf der zweiten Welle lag mit
62,9 %, das entspricht 193 Antworten, erwartungsgemäß höher als bei der ersten Welle.
Hochgerechnet auf alle Befragten der ersten Welle ergibt sich eine Gesamtrücklaufquote von
38,1 % für Mülheim an der Ruhr. Verglichen mit bisherigen Erfahrungen zum Rücklauf von
Delphi-Befragungen (vgl. Häder & Häder, 1994, S. 15ff.) ist der Gesamtrücklauf damit als
gut zu bewerten.
6

III. Wünschenswerte Sportentwicklung in Mülheim an der Ruhr
Von den drei jeweils abgefragten Fragebereichen (a) zum Zeitpunkt des Eintreffens der
Entwicklung, (b) zur Beurteilung der Entwicklung sowie (c) zum Handlungsbedarf für
Sportplanung und Sportanbieter eignet sich im Hinblick auf die Entwicklung eines Leitbildes
der Sportregion insbesondere eine vergleichende Auswertung der Beurteilungen der
vorgegebenen Entwicklungen als gut oder schlecht, unabhängig davon ob sie eintreten und
wann sie eintreten. Aus diesen Befunden, die quasi das Ergebnis einer strukturierten
Gruppendiskussion darstellen, lassen sich nun problemlos ein Leitbild der Sportregion sowie
stabile Grobziele der Sportentwicklung ableiten, die zudem in einem hohen Maße
konsensfähig sein dürften, weil die Meinungen aller Befragten gleichwertig in die Analyse
eingehen.
Unter Anwendung dieses Ansatzes der Leitbildentwicklung zeigt sich für Mülheim an der
Ruhr, dass die befragten Akteure insbesondere eine regelmäßige Qualitätsprüfung der Fitness-
Studios gut heißen würden. Sehr positiv würde auch eine intensivere allgemeine
Zusammenarbeit zwischen Schule und Sportverein gesehen, eine tägliche Sport- und
Bewegungsstunde an den Schulen, ferner eine engere Zusammenarbeit zwischen Schule und
Sportverein im Bereich der Talentförderung, eine regelmäßige Qualitätsprüfung der
Gesundheitsangebote der Sportvereine, sowie ein Ausbau explizit gewalt- und
drogenpräventiver Sportangebote (vgl. Tab. 1).
Tab. 1: Beurteilung möglicher Sportentwicklungen in Mülheim an der Ruhr (Top
Ten; 1=sehr gut, 5= sehr schlecht)
Rang These Beurteilung Beurteilung
(Mean) (SD)
1 Alle Fitness-Studios in Mülheim werden sich einer
regelmäßigen Qualitätsprüfung unterziehen müssen. 1,32 0,57
2 Deutlich mehr Schulen als heute werden in Mülheim mit
Sportvereinen zusammenarbeiten. 1,41 0,63
3 Eine tägliche Sport- und Bewegungsstunde wird in Mülheim
die Regel sein. 1,53 0,99
4 In Mülheim wird die Zusammenarbeit zwischen Schule und
Verein bei der Talentförderung wesentlich enger werden. 1,71 0,80
5 Die Gesundheitsangebote der Sportvereine werden sich einer
regelmäßigen Qualitätsüberprüfung unterziehen müssen. 1,76 0,63
6 In Mülheim wird die Anzahl an Sportangeboten mit dem Ziel
der Gewalt- und/oder Drogenprävention (z.B. Basketball um
Mitternacht) im Vergleich zu heute deutlich steigen. 1,83 0,79
7 Über 30 % der Erwachsenen werden mindestens einmal die
Woche Sport treiben. 1,83 0,75
8 Der Anteil an Frauen und Mädchen in den Sportvereinen wird
in Mülheim auf ca. 45% steigen. 1,85 0,58
9 Die Anzahl regelmäßig aktiver Jogger/Walker wird im
Vergleich zu heute um 5% zunehmen. 1,87 0,54
10 In Mülheim werden 10% der ausländischen Mitbürger
Mitglieder in Sportvereinen sein. 1,96 0,58
7

Im Gegensatz dazu werden eine Verschlechterung des Zustandes der öffentlichen
Sportanlagen, eine Kürzung der Übungsleiterzuschüsse sowie eine Verschlechterung des
Zustandes der Hallenbäder als besonders negativ betrachtet. Nicht viel besser werden ein
Rückgang an ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Sportvereinen, eine Erhöhung der
Sportstätten-Nutzungsgebühren sowie eine Verschlechterung des Zustandes der Sportanlagen
in Vereinsbesitz eingestuft (vgl. Tab. 2).
Tab. 2: Beurteilung möglicher Sportentwicklungen in Mülheim an der Ruhr
(schlechteste zehn Entwicklungen; 1=sehr gut, 5= sehr schlecht)
Rang These Beurteilung Beurteilung
(Mean) (SD)
1 Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der 4,80 0,48
öffentlichen Sportanlagen (z.B. Bezirkssportanlagen,
2
Schulsportanlagen) in Mülheim wird sich im Vergleich zu
heute erheblich verschlechtern.
Die Übungsleiterzuschüsse werden in Mülheim im
Vergleich zu heute um 10% gekürzt werden.
4,72 0,61
3 Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der 4,67 0,56
4
Hallenbäder in Mülheim wird sich im Vergleich zu heute
erheblich verschlechtern.
In Mülheim wird die Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter
um 10% abnehmen
4,62 0,56
5 Die Sportstätten-Nutzungsgebühren für Sportvereine 4,56 0,78
werden in Mülheim flächendeckend erhoben.
6 Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der 4,54 0,62
7
Sportanlagen im Vereinsbesitz in Mülheim wird sich im
Vergleich zu heute erheblich verschlechtern.
Sponsoren werden sich in Mülheim vermehrt vom
Leistungssport abwenden
4,46 0,67
8 Durch eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten und
eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten werden die
Sportvereine in Mülheim im Vergleich zu heute 10%
ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter verlieren.
4,29 0,51
9 Durch eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten und
eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten werden die
Sportvereine in Mülheim im Vergleich zu heute 10%
ihrer Mitglieder, das wären ca. 3850, verlieren.
4,25 0,45
10 Die Hallenbäder in Mülheim werden im Vergleich zu
heute von 10% weniger Personen besucht werden.
4,20 0,55
Für Fragen der Sportentwicklung und insbesondere für die Umsetzung von Maßnahmen im
Bereich der intendierten Sportentwicklung ist daneben von Interesse, wie durchsetzungsfähig
neue Konzepte der Sportentwicklung und darauf abgestimmte Veränderungsmaßnahmen sind,
bzw. wie groß die damit einher gehenden Konfliktpotenziale sind. Hierzu ist es hilfreich, die
Diskrepanzen hinsichtlich der Einschätzung der Entwicklungen als gut oder schlecht zu
betrachten.
8

Die größten Differenzen unter den befragten Mülheimer Akteuren in der Einschätzung von
Entwicklungen als gut oder schlecht bestehen hinsichtlich einer ausschließlichen Gewährung
von Übungsleiter-Zuschüssen für Leistungen in der Jugendarbeit oder der
Gesundheitsförderung. Sehr unterschiedliche Positionen liegen auch bezüglich einer
Einführung einer täglichen Sport- und Bewegungsstunde an den Schulen, einer Ausweitung
des Schulsportangebots durch Sponsorenunterstützung, einer Reduktion des
Sportengagements bei den Jugendlichen sowie einem steigendem Einfluss des Sports in der
Kommunalpolitik vor. Uneinheitlich sind auch die Einschätzungen im Hinblick auf eine
engere Zusammenarbeit bei der Talentförderung zwischen Schule und Verein, auf eine
zunehmende Dienstleistungsorientierung der Sportvereine, auf einen Ausbau gewalt- oder
drogenpräventiver Sportangebote sowie auf eine Erweiterung von Mülheimer Fitness-Studios
hin zu Multifunktionsanlagen (vgl. Tab. 3).
Tab. 3: Beurteilung möglicher Sportentwicklungen in Mülheim an der Ruhr (Top
Ten, heterogene Beurteilung; 1=sehr gut, 5= sehr schlecht)
Rang These Beurteilung Beurteilung
(Mean) (SD)
1 In Mülheim werden den Sportvereinen nur noch dann 2,80 1,38
Übungsleiter-Zuschüsse gewährt werden, wenn sie
2
Leistungen in der Jugendarbeit nachweisen.
Eine tägliche Sport- und Bewegungsstunde wird in
Mülheim die Regel sein.
1,53 0,99
3 In Mülheim werden den Sportvereinen nur noch dann 2,98 0,97
Übungsleiter-Zuschüsse gewährt werden, wenn sie
4
Leistungen in der Gesundheitsförderung nachweisen.
Sponsoren werden an einzelnen Schulen in Mülheim eine
Ausweitung des Schulsportangebots ermöglichen.
2,01 0,87
5 Nur noch 80 % der Jugendlichen werden mindestens
einmal die Woche Sport treiben
4,19 0,83
6 In Mülheim wird der Einfluss des Sports in der
Kommunalpolitik gegenüber heute erheblich steigen.
2,52 0,83
7 In Mülheim wird die Zusammenarbeit zwischen Schule
und Verein bei der Talentförderung wesentlich enger
werden.
1,71 0,80
8 Die Sportvereine in der Stadt werden sich mehr als
Dienstleister denn als Gemeinschaft verstehen.
3,53 0,80
9 In Mülheim wird die Anzahl an Sportangeboten mit dem
Ziel der Gewalt- und/oder Drogenprävention (z.B.
Basketball um Mitternacht) im Vergleich zu heute
deutlich steigen.
1,83 0,79
10 20% aller Fitness-Studios in Mülheim werden 2,37 0,79
Multifunktionsanlagen sein, d.h. auch weitere
Sportmöglichkeiten wie z.B. Badminton, Klettern und
Beachvolleyball anbieten.
9

IV. Ausführliche Ergebnisdarstellung
1 Sportverhalten der Bevölkerung
1.1 Bindung an die Sportart
Folgt man den theoretischen Konzepten des modernen Sportkonsumenten als hybrider
Sportnachfrager, so ist ein zentrales Charakteristikum der neueren Sportentwicklung, dass die
Bindung an eine Sportart nachgelassen hat. Dass diese Entwicklung auch in Zukunft anhalten
wird, die sportaktiven Bürger in den nächsten zehn Jahren häufiger ihre Sportart(en) wechseln
werden, glauben 43 % der Befragten (vgl. Abb. 1).
Knapp die Hälfte der Befragten (49,7 %) verneinen eine solche Entwicklung ganz generell.
"Die sportaktiven Bürger werden häufiger ihre Sportart(en) wechseln"
100
80
60
40
20
%
20,6
22,4
0
in bis zu 5 Jahren
5,5
in 11-15 Jahren
1,8 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 1: Bindung an die Sportart – zeitliche Perspektive
49,7
Zeitraum der Verwirklichung
n=165
Die Bedeutsamkeit dieser Entwicklung, unabhängig davon ob und wann sie eintritt, wird mit
67,9 % mehrheitlich als mittel, d.h. weder als gut noch als schlecht, eingeschätzt (vgl. Abb.
2). Der Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter wird, falls diese Entwicklung
eintritt, von den meisten Befragten als eher groß eingestuft (vgl. Abb. 3).
10

"Die sportaktiven Bürger werden häufiger ihre Sportart(en) wechseln"
100
80
60
40
20
0
+
%
20,6
67,9
9,1
1,2
1,2
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 2: Bindung an die Sportart – Beurteilung
+
-
n=165
"Die sportaktiven Bürger werden häufiger ihre Sportart(en) wechseln"
100
80
60
40
20
0
%
36
51,8
9,1
1,2
1,8
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 3: Bindung an die Sportart – Handlungsbedarf
-
n=164
11

1.2 Nachfrage nach klassischen Mannschaftssportarten
Die These, dass in Zukunft weniger Personen aktiv klassische Mannschaftssportarten wie
Fuß-, Hand- und Volleyball betreiben werden, bejahen etwas mehr als die Hälfte der
Befragten. 41,2 % erwarten dies innerhalb der nächsten zehn Jahre (vgl. Abb. 4).
Die meisten Experten erwarten bei Eintritt der Entwicklung einen mittleren bis großen
Handlungsbedarf für die Sportplanung und die Sportanbieter (89,7 %; vgl. Abb. 5).
"Es werden im Vergleich zu heute weniger Personen aktiv klassische
Manschaftssportarten (z.B. Fuß-, Hand-, Volleyball) betreiben"
100
80
60
40
20
%
29,7
11,5
10,3
0
in bis zu 5 Jahren
in 11-15 Jahren
0 1,8
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
46,7
Zeitraum der Verwirklichung
n=165
Abb. 4: Nachfrage nach klassischen Mannschaftssportarten – zeitliche Perspektive
"Es werden im Vergleich zu heute weniger Personen aktiv klassische
Manschaftssportarten (z.B. Fuß-, Hand-, Volleyball) betreiben"
100
80
60
40
20
0
+
%
3
55,8
33,9
4,2 3
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
n=165
Abb. 5: Nachfrage nach klassischen Mannschaftssportarten – Handlungsbedarf
-
12

1.3 Nachfrage nach Trendsportarten
Obwohl sogenannte Trendsportarten verstärkt nachgefragt werden und die Experten
mehrheitlich davon ausgehen, dass schon bald weniger Personen aktiv klassische
Mannschaftssportarten betreiben werden, vermuten 76,5 % der Befragten, dass die Nachfrage
nach Trendsportarten die Nachfrage nach traditionellen Sportarten nicht übersteigen wird
(vgl. Abb. 6).
"Die Nachfrage nach Trendsportarten wird die Nachfrage nach
traditionellen Sportarten übersteigen"
100
80
60
40
%
20
13,3
0 3,6
3 2,4 1,2
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 6: Nachfrage nach Trendsportarten – zeitliche Perspektive
76,5
Zeitraum der Verwirklichung
n=166
Sollte die Nachfrage nach Trendsportarten die Nachfrage nach traditionellen Sportarten
tatsächlich übersteigen, wird von mehr als der Hälfte der Befragten (57,8 %) ein großer
Handlungsbedarf für die Sportplanung und die Sportanbieter gesehen (vgl. Abb. 7).
13

"Die Nachfrage nach Trendsportarten wird die Nachfrage nach
traditionellen Sportarten übersteigen"
100
80
60
40
20
0
+
%
8,4
57,8
24,1
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 7: Nachfrage nach Trendsportarten – Handlungsbedarf
1.4 Nachfrage nach Professionalität in der Sportbetreuung
6,6
3
-
n=166
Hohe Übereinstimmung unter den Befragten besteht insbesondere darin, dass sich die
Sportbedürfnisse in der Bevölkerung weiter wandeln und die Dienstleistungsansprüche der
Sportnachfrager zunehmen werden. Die große Mehrheit der befragten Experten (87,5 %) ist
der Ansicht, dass die sportaktive Bevölkerung in den nächsten zehn Jahren im Vergleich zu
heute deutlich stärker Professionalität in der Sportbetreuung nachfragen wird (vgl. Abb. 8).
Eine Entwicklung hin zu einer stärkeren Nachfrage nach Professionalität in der
Sportbetreuung wird von den meisten Befragten als gut bzw. sehr gut bewertet (76,2 %, vgl.
Abb. 9).
14

"Die sportaktive Bevölkerung wird im Vergleich zu heute deutlich
stärker Professionalität in der Sportbetreuung nachfragen"
100
80
60
40
20
%
60,9
26,6
0
in bis zu 5 Jahren
4,1
in 11-15 Jahren
0 0,6
in mehr als 20 Jahren
7,7
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Zeitraum der Verwirklichung
n=169
Abb. 8: Nachfrage nach Professionalität in der Sportbetreuung - zeitliche Perspektive
"Die sportaktive Bevölkerung wird im Vergleich zu heute deutlich
stärker Professionalität in der Sportbetreuung nachfragen"
100
80
60
40
20
0
%
67,3
8,9
4,2
0,6
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
+ Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt -
19
Mülheim an der Ruhr
Abb. 9: Nachfrage nach Professionalität in der Sportbetreuung - Beurteilung
n=168
15

Offensichtlich liegt diesen Einschätzungen aber nicht unbedingt die Annahme zugrunde, die
Sportanbieter würden schon derzeit eine hohe Professionalität in der Sportbetreuung
gewährleisten. Denn auch der Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter wird, falls
diese Nachfrageentwicklung eintreten sollte, als überwiegend hoch bzw. sehr hoch eingestuft:
79,3 % der Experten sind der Ansicht, dass eine solche Entwicklung zu einem großem oder
sehr großem Handlungsbedarf führt (vgl. Abb. 10).
"Die sportaktive Bevölkerung wird im Vergleich zu heute deutlich
stärker Professionalität in der Sportbetreuung nachfragen"
100
80
60
40
20
0
%
20,7
58,6
+ Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter -
17,8
3
0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
n=169
Abb. 10: Nachfrage nach Professionalität in der Sportbetreuung – Handlungsbedarf
2 Sportverein
2.1 Bindung der Mitglieder
Die Notwendigkeit verstärkter Anstrengungen auf der Ebene der Mitgliedschaftsbeziehungen
werden für den Sportverein auch in einem anderen Zusammenhang geäußert. So sind 60 %
der befragten Experten der Meinung, dass die Bindung der Mitglieder an den Sportverein in
den nächsten zehn Jahren deutlich abnehmen wird (vgl. Abb. 11). Nur ca. ein Viertel (27,1 %)
der Befragten glaubt nicht an eine solche Entwicklung.
16

100
"Die Bindung der Mitglieder an den Sportverein wird deutlich
abnehmen"
80
60
40
20
%
16,8
43,2
12,3
0
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 11: Bindung der Mitglieder – zeitliche Perspektive
27,1
Zeitraum der Verwirklichung
n=155
Die Bewertung dieser Entwicklung fällt eindeutig negativ aus. Sie wird von den meisten
Befragten als schlecht (69,2 %) bzw. sehr schlecht (16 %) eingeschätzt (vgl. Abb. 12).
100
"Die Bindung der Mitglieder an den Sportverein wird deutlich
abnehmen"
80
60
40
20
0
%
0
1,3
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
+ Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt -
13,5
Mülheim an der Ruhr
Abb. 12: Bindung der Mitglieder – Beurteilung
69,2
16
n=156
17

Den Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter – sollte die Entwicklung eintreten –
stufen die Experten dementsprechend als groß bis sehr groß ein (85,2 %, vgl. Abb. 13).
100
"Die Bindung der Mitglieder an den Sportverein wird deutlich
abnehmen"
80
60
40
20
0
%
37,8
47,4
10,9
3,2 0,6
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
+ Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter -
Abb. 13: Bindung der Mitglieder – Handlungsbedarf
2.2 Dienstleistungsorientierung
n=156
Mit den vermuteten abnehmenden Bindungen der Mitglieder korrespondiert auch die
Einschätzung der These, dass sich die Mülheimer Sportvereine mehr als Dienstleister denn als
Gemeinschaft verstehen werden. Solch eine Umorientierung der Sportvereine in Richtung
Dienstleister wird sich nach Einschätzung der meisten Experten (78,2 %) bereits innerhalb der
nächsten zehn Jahre vollziehen (vgl. Abb. 14).
Auch bezüglich dieser Entwicklung fällt die Bewertung eher negativ aus. Die meisten
Experten beurteilen diesen Prozess als mittel bis schlecht (82,1 %; vgl. Abb. 15).
18

"Die Sportvereine werden sich mehr als Dienstleister denn als
Gemeinschaft verstehen"
100
80
60
40
%
48,7
29,5
20
0
7,7
1,3 0,6
12,2
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 14: Dienstleistungsorientierung – zeitliche Perspektive
+
Zeitraum der Verwirklichung
"Die Sportvereine werden sich mehr als Dienstleister denn als
Gemeinschaft verstehen"
100
80
60
40
20
0
%
35,3
46,8
9
8,3
0,6
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 15: Dienstleistungsorientierung – Beurteilung
-
n=156
n=156
19

Das Eindringen des Dienstleistungsgedankens der Wirtschaft in den Bereich des organisierten
Sports ist eng gekoppelt an die aktuelle Entwicklung der Angebotskultur. Das „Dienste
leisten“ ist in der heutigen Gesellschaft in den Mittelpunkt des Bewusstseins der Anbieter von
Waren und Dienstleistungen gerückt und wird zunehmend als Bündelung von
Qualitätskriterien des Produktes verstanden, auch mit dem Ziel, Produktverbesserungen und
damit Wettbewerbsvorteile zu generieren (vgl. Meffert & Bruhn, 2000). In Bezug auf den
Sportverein ist allerdings eine einseitige und ausschließlich dienstleistungsorientierte
Ausrichtung Dienstleistung (statt bzw. auf Kosten einer gemeinschaftsorientierten) durchaus
kritisch zu bewerten. So können Vereine gerade durch die Kopplung von professioneller
Dienstleistung und Gemeinschaft einen spezifischen Mehrwert für ihre Mitglieder
produzieren. Darüber hinaus sollten sich Vereine auch aus drei weiteren Gründen nicht
ausschließlich an der kommerziellen Konkurrenz orientieren: Denn (1) ihr „Wettbewerbsvorteil“
liegt gerade in ihrem Wesen als Sozialgemeinschaft. (2) In ihrem Wesen als
Sozialgemeinschaft ist ferner die staatliche und kommunale Subventionierung des
Vereinssports maßgeblich begründet. Zudem dürfte den Vereinen (3) aufgrund ihrer
ehrenamtlichen Struktur (ohne die eine Sozialgemeinschaft kaum denkbar wäre) eine reine
Dienstleistungsausrichtung ohnehin nicht in dem Maße gelingen wie dies bei kommerziellen
Anbietern der Fall ist. Folglich sind allzu „mimetische Anpassungsprozesse“ (Horch, 1995, S.
291) bzw. Konvergenzentwicklungen mit kommerziellen Sportanbietern zu vermeiden, um
die „unique selling proposition“ der Sportvereine und damit ihre Strukturbesonderheiten zu
bewahren – und damit jene Merkmale, die den organisierten Sport zu einem meritorischen
Gut haben werden lassen.
Infolgedessen wird auch ein großer (62,8 %) bzw. sehr großer (16 %) Handlungsbedarf für
Sportplanung und Sportanbieter gesehen, sollte diese Entwicklung eintreten (vgl. Abb. 16).
20

"Die Sportvereine werden sich mehr als Dienstleister denn als
Gemeinschaft verstehen"
100
80
60
40
20
0
+
%
16
62,8
19,9
1,3 0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 16: Dienstleistungsorientierung – Handlungsbedarf
2.3 Ehrenamtliche Mitarbeiter
-
n=156
Ein weiteres Problem – sozusagen das artikulierte Dauerproblem für die Sportvereine – stellt
das ehrenamtliche Engagement dar. Nach Einschätzung der meisten Experten (62,1 %) wird
die Anzahl der ehrenamtlichen Mitarbeiter in den Sportvereinen bereits in den nächsten fünf
Jahren um 10 % abnehmen (vgl. Abb. 17). Damit bestätigt sich auch hier eine
widersprüchliche Sachlage. Auf der einen Seite hegen die Akteure des Sports, insbesondere
des organisierten Sports, große Befürchtungen hinsichtlich einer abnehmenden Bereitschaft
zum ehrenamtlichen Engagement im Sport (vgl. auch Heinemann & Schubert, 1994, S. 358ff.;
Rittner & Breuer, 2000a, S. 81ff.). Andererseits können allgemeine Studien zur Entwicklung
des ehrenamtlichen Engagements weder einen quantitativen Rückgang der Bereitschaft noch
einen Rückgang des tatsächlichen Engagements belegen.
21

"Die Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter wird um 10 % abnehmen"
100
80
60
40
20
%
62,1
26,7
0
in bis zu 5 Jahren
4,3
in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
6,2
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 17: Ehrenamtliche Mitarbeiter – zeitliche Perspektive
+
Zeitraum der Verwirklichung
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
n=161
"Die Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter wird um 10 % abnehmen"
100
80
60
40
20
0
%
30,6
65,6
0 0
3,8
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 18: Ehrenamtliche Mitarbeiter – Beurteilung
-
n=160
22

Eine Abnahme der Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter bewerten die meisten Befragten als
schlecht (30,6 %) bzw. sehr schlecht (65,6 %; vgl. Abb. 18).
Den Handlungsbedarf für die Sportplanung bzw. die Sportanbieter bei Eintritt der
Entwicklung schätzen die Experten als sehr groß ein (65,8 %; vgl. Abb. 19).
"Die Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter wird um 10 % abnehmen"
100
80
60
40
20
0
+
%
65,8
28,6
5,6
0 0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 19: Ehrenamtliche Mitarbeiter – Handlungsbedarf
-
n=161
Eine Reaktion der Sportvereine auf den prognostizierten Rückgang der Ehrenamtlichkeit
könnte zum Beispiel in der Umsetzung neuer Konzepte der Freiwilligenarbeit wie etwa einer
zeitlich begrenzten Projektarbeit bestehen. Hier sind die Meinungen der Experten allerdings
geteilt: Knapp ein Drittel (29,7 %) der Befragten glaubt nicht, dass neue Konzepte der
Freiwilligenarbeit die Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement in den Sportvereinen
erhöhen werden, während sich zwei Drittel genau diesen Effekt verspricht, vor allem
innerhalb der kommenden sechs bis zehn Jahren (48,7 %; vgl. Abb. 20).
23

"Neue Konzepte der Freiwilligenarbeit werden die Bereitschaft zum
ehrenamtlichen Engagement in den Sportvereinen erhöhen"
100
80
60
40
%
48,7
29,7
20
0
7,6
12,7
0,6 0,6
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 20: Neue Konzepte der Freiwilligenarbeit – zeitliche Perspektive
Eine derartige Entwicklung wird von den Experten – unabhängig davon, ob und wann sie
eintritt – allerdings eindeutig als gut bis sehr gut bewertet (81,1 %; vgl. Abb. 21).
+
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
n=158
"Neue Konzepte der Freiwilligenarbeit werden die Bereitschaft zum
ehrenamtlichen Engagement in den Sportvereinen erhöhen"
100
80
60
40
20
0
%
69,8
11,3
13,8
4,4
0,6
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 21: Neue Konzepte der Freiwilligenarbeit – Beurteilung
-
n=159
24

Der Handlungsbedarf für die Sportplanung und die Sportanbieter wird bei Eintritt dieser
Entwicklung insgesamt als groß bis sehr groß angesehen (79,2 %; vgl. Abb. 22).
"Neue Konzepte der Freiwilligenarbeit werden die Bereitschaft zum
ehrenamtlichen Engagement in den Sportvereinen erhöhen"
100
80
60
40
20
0
+
%
11,9
67,3
19,5
1,3 0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 22: Neue Konzepte der Freiwilligenarbeit – Handlungsbedarf
2.4 Zielgruppen
-
n=159
Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Sportvereine ist weiterhin interessant,
inwieweit ihnen die Inklusion verschiedener Bevölkerungsgruppen gelingt. Im folgenden
werden daher die Ergebnisse zu drei spezifischen Zielgruppen des Sportvereins dargestellt: (a)
Migranten, (b) Senioren und (c) Frauen und Mädchen.
2.4.1 Migranten
Nach neueren Erkenntnissen sind in Nordrhein-Westfalen derzeit etwa 7,6 % der
ausländischen Mitbürger Mitglied in einem Sportverein (Klein, 1999; Klein & Kothy, 1998,
S. 418). 85 % der Befragten sind der Meinung, dass sich der Anteil an ausländischen
Mitbürgern, die Sportvereinsmitglied sind, in den nächsten zehn Jahren auf 10 % erhöhen
wird (vgl. Abb. 23).
25

"10 % der ausländischen Mitbürger werden Mitglied in Sportvereinen
sein"
100
80
60
40
20
%
37,5
Hintergrundinformation: 7,6 % NRW
47,5
10
0
1,3 0,6 3,1
in bis zu 5 Jahren
in 11-15 Jahren in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 23: Zielgruppe Migranten – zeitliche Perspektive
Zeitraum der Verwirklichung
Eine solche Entwicklung wird von den meisten Experten als gut bewertet (70,4 %; vgl. Abb.
24).
n=160
"10 % der ausländischen Mitbürger werden Mitglied in Sportvereinen
sein"
100
80
60
40
20
0
%
17,6
Hintergrundinformation: 7,6 % NRW
70,4
+ Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt -
10,7
1,3 0
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 24: Zielgruppe Migranten – Beurteilung
n=159
26

Entsprechende Entwicklungen stellen sich jedoch nicht automatisch ein. So setzt eine stärkere
Inklusion und nachhaltige Integration ausländischer Mitbürger quasi als Mindestbedingungen
(1) die Schaffung eines adäquaten Angebotes unter Berücksichtigung der kulturellen
Unterschiede sowie (2) die Verbindung der Teilhabe und Zugehörigkeit mit Anerkennung
voraus (Rittner & Breuer, 2000b, S. 70ff.).
Entsprechend wird der Handlungsbedarf, sollte die Entwicklung eintreten, von den Experten
eher als groß, zumindest nicht als gerade gering eingestuft (vgl. Abb. 25).
"10 % der ausländischen Mitbürger werden Mitglied in Sportvereinen
sein"
100
80
60
40
20
0
+
%
Hintergrundinformation: 7,6 % NRW
39,2
49,4
3,8
6,3
1,3
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 25: Zielgruppe Migranten – Handlungsbedarf
2.4.2 Senioren
-
n=158
Angesichts der Verschiebung der Alterspyramide nach oben bei gleichzeitig wachsender
sportlicher Aktivität insbesondere der älteren Menschen, ist davon auszugehen, dass auch der
Seniorenanteil an den Sportvereinsmitgliedern in Zukunft steigen wird. Völlig unklar ist
jedoch, wie stark und wie schnell er zunehmen wird.
Die meisten befragten Experten (71,4 %) sind der Ansicht, dass der Anteil der Senioren an
den Sportvereinsmitgliedern schon innerhalb der nächsten zehn Jahre auf über 20 % steigen
wird (vgl. Abb. 26).
27

100
80
60
40
"Der Anteil an Senioren (d.h. der über 60-Jährigen) an den
Sportvereinsmitgliedern wird mehr als 20 % betragen"
%
55,3
20
16,1
17,4
0
3,1 1,2
6,8
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 26: Zielgruppe Senioren – zeitliche Perspektive
100
80
60
40
20
0
+
Zeitraum der Verwirklichung
"Der Anteil an Senioren (d.h. der über 60-Jährigen) an den
Sportvereinsmitgliedern wird mehr als 20 % betragen"
%
60,2
23
11,8
4,3
0,6
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 27: Zielgruppe Senioren – Beurteilung
n=161
-
n=161
28

Die Entwicklung eines wachsenden Anteils der Senioren an den Vereinsmitgliedern wird
überwiegend als gut bewertet (60,2 %; vgl. Abb. 27).
Gleichwohl wird der Handlungsbedarf überwiegend als groß bzw. sehr groß eingeschätzt
(62,7 %; vgl. Abb. 28). Sportplanung und Sportanbieter müssen angemessene,
zielgruppenspezifische Konzepte erstellen, die eigens auf Senioren und den Seniorensport
ausgerichtet sind. Bei der konzeptionellen Entwicklung dieser Angebote sollten sowohl
Motivstruktur und körperliche Fitness als auch soziale Aspekte Berücksichtigung finden.
100
80
60
40
20
0
"Der Anteil an Senioren (d.h. der über 60-Jährigen) an den
Sportvereinsmitgliedern wird mehr als 20 % betragen"
+
%
52,8
32,9
9,9
3,1 1,2
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 28: Zielgruppe Senioren – Handlungsbedarf
2.4.3 Frauen und Mädchen
-
n=161
War der organisierte Sport lange Zeit eine Männerdomäne, so ist der Anteil an weiblichen
Sportvereinsmitgliedern in Deutschland vor allem seit den 80er Jahren deutlich gewachsen
(Rittner & Breuer, 2000b, S. 64ff.).
Die befragten Experten sind mehrheitlich der Ansicht, dass der Anteil an weiblichen
Sportvereinsmitgliedern in Mülheim an der Ruhr in sechs bis zehn Jahren (59,5 %) bzw. in
den nächsten fünf Jahren auf über 45 % steigen wird (24,7 %; vgl. Abb. 29).
29

"Der Anteil an Frauen und Mädchen in den Sportvereinen wird auf ca.
45 % steigen"
100
80
60
40
20
%
24,7
59,5
10,8
0
in bis zu 5 Jahren
4,4
in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 29: Zielgruppe Frauen und Mädchen – zeitliche Perspektive
Zeitraum der Verwirklichung
Die Entwicklung wird von der großen Mehrheit als gut bzw. sehr gut bewertet (92,4 %; vgl.
Abb. 30).
+
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
n=158
"Der Anteil an Frauen und Mädchen in den Sportvereinen wird auf ca.
45 % steigen"
100
80
60
40
20
0
%
23,4
69
7
0
0,6
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 30: Zielgruppe Frauen und Mädchen – Beurteilung
-
n=158
30

Gleichwohl schätzen die Experten den Handlungsbedarf für die Sportplanung und die
Sportanbieter mehrheitlich als mittel bzw. groß ein, sollte die Entwicklung eintreten (91,1 %;
vgl. Abb. 31). Folglich bedarf es verstärkter Anstrengungen im Hinblick auf frauen- bzw.
mädchengerechte Sportkonzepte in den Sportvereinen.
"Der Anteil an Frauen und Mädchen in den Sportvereinen wird auf ca.
45 % steigen"
100
80
60
40
20
0
+
%
37,3
53,8
4,4
3,8
0,6
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 31: Zielgruppe Frauen – Handlungsbedarf
2.5 Gesundheitsangebote
-
n=158
Über die Hälfte der Experten erwartet, dass sich die Gesundheitsangebote der Sportvereine
innerhalb der nächsten fünf Jahre einer regelmäßigen Qualitätsüberprüfung unterziehen
werden müssen (60,4 %). Weitere 25,2 % glauben, dass dies in den nächsten sechs bis zehn
Jahren eintreffen wird (vgl. Abb. 32).
31

"Die Gesundheitsangebote der Sportvereine werden sich einer
regelmäßigen Qualitätsüberprüfung unterziehen müssen"
100
80
60
40
20
%
60,4
25,2
0
in bis zu 5 Jahren
7,5
in 11-15 Jahren
0 0
in mehr als 20 Jahren
6,9
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Zeitraum der Verwirklichung
n=159
Abb. 32: Qualitätsprüfungen von Gesundheitsangeboten - zeitliche Perspektive
Diese Einschätzung geht konform mit der Neufassung des § 20 SGB V, wonach von den
gesetzlichen Krankenkassen nur noch solche Sportangebote als förderungswürdig betrachtet
werden, die (1) auf bestimmte Zielgruppen und Ziele ausgerichtet sind, (2) bestimmte
inhaltliche und methodische Vorgaben erfüllen und (3) von speziell ausgebildeten
Übungsleitern durchgeführt werden (Spitzenverbände der Krankenkassen, 2000, S. 84).
Die Befragten stehen einer regelmäßigen Qualitätsprüfung sehr positiv gegenüber. Sie wird
von den Befragten mehrheitlich als gut bzw. sehr gut bewertet (93,7 %; vgl. Abb. 33).
32

"Die Gesundheitsangebote der Sportvereine werden sich einer
regelmäßigen Qualitätsüberprüfung unterziehen müssen"
100
80
60
40
20
0
+
%
32,1
61,6
5
0,6 0,6
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 33: Qualitätsprüfungen von Gesundheitsangeboten – Beurteilung
-
n=159
Bei Eintritt der Entwicklung wird der Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter,
z.B. in Form einer zusätzlich verbesserten Aus- und Weiterbildung der Übungsleiter, als groß
bis sehr groß eingeschätzt (85,5 %; vgl. Abb. 34).
"Die Gesundheitsangebote der Sportvereine werden sich einer
regelmäßigen Qualitätsüberprüfung unterziehen müssen"
100
80
60
40
20
0
+
%
22,6
62,9
13,2
1,3 0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 34: Qualitätsprüfungen von Gesundheitsangeboten - Handlungsbedarf
-
n=159
33

2.6 Mitgliedsbeiträge
Die Vermutung zukünftiger Probleme der Vereinsressourcen (z.B. Rückgang des ehrenamtlichen
Engagements) bzw. höherer Kosten (z.B. durch eine stärkere Nachfrage nach
Professionalität in der Sportbetreuung, eine höhere Entlohnung der Mitarbeiter oder die
Einführung bzw. Ausweitung von Sportstätten-Nutzungsgebühren) spiegeln sich in der
Annahme eines kurz- bis mittelfristigen Anstiegs des durchschnittlichen Mitgliedsbeitrages
im Sportverein wider.
Zu Beginn der 90er Jahre haben die Sportvereine in Westdeutschland einen durchschnittlichen
monatlichen Mitgliedsbeitrag von 14,28 DM erhoben (vgl. Heinemann & Schubert, 1994, S.
296). 86,2 % der Experten in Mülheim an der Ruhr sind der Ansicht, dass die meisten
Sportvereine in den nächsten zehn Jahren ihre monatlichen Mitgliedsbeiträge für Erwachsene
auf durchschnittlich 20.- DM erhöhen werden (vgl. Abb. 35). Dies würde, selbst
inflationsbereinigt bzw. um den durchschnittlichen Nettolohnzuwachs bereinigt, eine
deutliche Erhöhung bedeuten.
"Die meisten Sportvereine werden ihre monatlichen Mitgliedsbeiträge
für Erwachsene auf durchschnittlich 20.- DM erhöhen"
100
80
60
40
20
%
40,9
Hintergrundinformation: 14,30 DM Westdeutschland
45,3
0
in bis zu 5 Jahren
7,5
in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
5,7
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 35: Erhöhung der Mitgliedsbeiträge - zeitliche Perspektive
Zeitraum der Verwirklichung
n=159
Eine solche Entwicklung wird von den Befragten insgesamt als eher mittel bis schlecht
bewertet (88 %; vgl. Abb. 36).
34

"Die meisten Sportvereine werden ihre monatlichen Mitgliedsbeiträge
für Erwachsene auf durchschnittlich 20.- DM erhöhen"
100
80
60
40
20
0
+
%
Hintergrundinformation: 14,30 DM Westdeutschland
55,3
32,7
5
6,9
0
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 36: Erhöhung der Mitgliedsbeiträge – Beurteilung
2.7 Sportartenentwicklung
Im Zuge der Delphi-Studie wurden die Experten auch zu Veränderungen der Mitgliedschaften
der elf mitgliederstärksten Sportarten bis zum Jahr 2005 befragt.
Zukünftige Probleme dürften sich nach Einschätzung der Befragten insbesondere im
klassischen Turnsport (-4,7 %) sowie im Tennis (-4,2 %) und im Handball (-3,6 %) einstellen.
Weitere Problemsportarten sind nach Meinung der Experten Leichtathletik (-1,2 %), und
Schwimmen (-1,0 %).
Dagegen werden für Behindertensport (+5,0 %), Kampfsport (+3,9 %), Fußball (+2,5 %),
Reitsport (+2,3 %), Hockey (+1,9 %) und Badminton (+0,7 %) Mitgliederzuwächse
vorhergesagt (vgl. Abb. 37).
-
n=159
35

"Prognostizierte Veränderungen der Mitgliedschaften in verschiedenen
Sportarten bis zum Jahr 2005"
6
4
2
0
-2
-4
%
5
3,9
-6
Behindertensport
Kampfsport
Hintergrundinformation: aktuelle Mitgliedschaftszahlen
2,5 2,3
Fußball
1,9
0,7
-1 -1,2
-3,6
-4,2
Hockey Schwimmen Handball
Reitsport Badminton Leichtathletik Tennis
Mülheim an der Ruhr
-4,7
Turnen
n=133-144
Abb. 37: Prognostizierte Veränderungen der Mitgliedschaften in verschiedenen
Sportarten bis zum Jahr 2005
3 Fitness-Studios
Die Transformation von Teilen des Sportsystems von einem stark subsistenzwirtschaftlich zu
einem stärker marktwirtschaftlich geprägten System wird insbesondere am Markterfolg der
Fitness-Studios deutlich. Während im Jahr 1990 bundesweit 4.100 Anlagen mit 1,7 Mio.
Mitgliedern gezählt wurden, waren es fünf Jahre später 5.400 Einrichtungen, in denen 3,3
Mio. Fitness-Sportler organisiert waren. Im Jahr 2000 waren 6.500 Fitness-Anlagen und 4,6
Mio. Mitglieder in Deutschland registriert (DSSV, 2001). Dies entspricht einem
Mitgliederzuwachs zwischen 1990 und 1995 von fast 100 % und zwischen 1995 und 2000
von knapp 40 %. Obwohl einzelne Marktsegmente, wie der kommerziell organisierte Frauen-
und Seniorensport auch heute durchaus noch expansiven Charakter aufweisen, befindet sich
der allgemeine Fitnessmarkt, betrachtet man den Lebenszyklus, in der Reifephase. Eine
zunehmende Produktdifferenzierung (Frauensport-Angebote, Seniorensport-Angebote,
Wellness-Training, Chi-Sportarten etc.) in Verbindung mit Relaunch-Versuchen (Salsa-
Aerobic, Thairobic, Riverdance-Robic etc.) kennzeichnen diese Entwicklung.
Die meisten Experten glauben dennoch, dass die Anzahl der Fitness-Studios in den nächsten
zehn Jahren um weitere 10 % im Vergleich zu heute steigen wird (60,7 %). Immerhin knapp
ein Drittel der Befragten sind nicht der Meinung, dass die Anzahl der Fitness-Studios um 10
% steigen wird (30,3 %; vgl. Abb. 38).
36

"Die Anzahl an Fitness-Studios wird im Vergleich zu heute um 10 %
steigen"
100
80
60
40
20
%
31 29,7
0
in bis zu 5 Jahren
6,9
in 11-15 Jahren
2,1 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 38: Zunahme an Fitness-Studios – zeitliche Perspektive
30,3
Zeitraum der Verwirklichung
n=145
Diese Entwicklung wird von den meisten Experten neutral („mittel“) bewertet (53,7 %). Stellt
man die „gut“-Werte jedoch den „schlecht“-Werten direkt gegenüber, so lässt sich leicht
feststellen, dass die Befürworter eines Anstiegs an Fitness-Studios etwas in der Überzahl sind
(vgl. Abb. 39).
"Die Anzahl an Fitness-Studios wird im Vergleich zu heute um 10 %
steigen"
100
80
60
40
20
0
+
%
31,3
53,7
3,4
sehr gut gut mittel
11,6
schlecht
0
sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 39: Zunahme an Fitness-Studios – Beurteilung
-
n=147
37

Um ihre Attraktivität zu steigern, offerieren mittlerweile viele Fitness-Studios im Zuge ihrer
Produktdifferenzierung auch nicht explizit fitnessorientierte Sportangebote wie Badminton,
Klettern oder Beachvolleyball. So glaubt die Mehrzahl der Experten auch, dass in zehn Jahren
20 % aller Fitness-Studios Multifunktionsanlagen sein werden (77,4 %; vgl. Abb. 40).
"20 % aller Fitness-Studios werden Multifunktionsanlagen sein, d.h.
auch weitere Sportmöglichkeiten wie z.B. Badminton, Klettern oder
Beachvolleyball anbieten"
100
80
60
40
%
56,2
20 21,2
14,4
0
in bis zu 5 Jahren
6,8
in 11-15 Jahren
1,4 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 40: Fitness-Studios als Multifunktionsanlagen – zeitliche Perspektive
Die Mehrheit bewertet solch eine Entwicklung als gut (53,1 %; vgl. Abb. 41).
"20 % aller Fitness-Studios werden Multifunktionsanlagen sein, d.h.
auch weitere Sportmöglichkeiten wie z.B. Badminton, Klettern oder
Beachvolleyball anbieten"
100
80
60
40
20
0
%
53,1
9,5
7,5
sehr gut gut mittel schlecht
0,7
sehr schlecht
+
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt -
Abb. 41: Fitness-Studios als Multifunktionsanlagen – Beurteilung
29,3
n=146
n=147
38

Einig sind sich die Experten auch darüber, dass bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre
verpflichtende regelmäßige Qualitätskontrollen für Fitness-Studios eingeführt werden
(92,4 %; vgl. Abb. 42).
"Alle Fitness-Studios werden sich einer regelmäßigen Qualitätsprüfung
unterziehen müssen"
100
80
60
40
20
%
73,6
18,8
0
in bis zu 5 Jahren
4,2
in 11-15 Jahren
0 0,7
in mehr als 20 Jahren
2,8
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 42: Qualitätsprüfungen in Fitness-Studios – zeitliche Perspektive
Eine solche Entwicklung wird von der großen Mehrheit der Experten als sehr gut bewertet
(73,8 %; vgl. Abb. 43).
+
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt -
n=144
"Alle Fitness-Studios werden sich einer regelmäßigen Qualitätsprüfung
unterziehen müssen"
100
80
60
40
20
0
%
73,8
20,7
5,5
0 0
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Abb. 43: Qualitätsprüfungen in Fitness-Studios – Beurteilung
n=145
39

Hintergrund dieser Einschätzung dürften (a) der Wunsch sein, dass ein qualitativ
hochwertiges Sportangebot bereitgestellt wird, sowie (b) ein Unbehagen über die
vorliegenden Informationsasymmetrien zwischen Anbietern und (potenziellen) Nutzern, die
bei dieser Art Dienstleistungen stets anzutreffen sind. Qualitätskontrollen können diese
Informationsasymmetrien nicht vollständig aufheben, doch zumindest für mehr Transparenz
und Vertrauenswürdigkeit sorgen sowie Anreize schaffen, diese Informationsasymmetrien
nicht zuungunsten des Verbrauchers auszunutzen.
4 Schulsport
Die Zukunft des Schulsports wird von den Experten wenig rosig eingeschätzt. Obwohl in
Sportwissenschaft und Sportpolitik Forderungen nach einer Ausweitung des Schulsports und
der Einführung täglicher Sport- bzw. Bewegungsstunden laut werden, meint ein Großteil der
Befragten (59,4 %), dass eine solche Entwicklung nicht eintreten wird (vgl. Abb. 44).
"Eine tägliche Sport- und Bewegungsstunde wird die Regel sein"
100
80
60
40
20
%
20,6
59,4
0
7,9
7,9
1,8 2,4
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 44: Tägliche Sport- und Bewegungsstunde – zeitliche Perspektive
n=165
40

Dennoch würden die meisten Experten eine solche Entwicklung begrüßen. Es bewerten
70,1 % der befragten Experten eine tägliche Sport- und Bewegungsstunde als sehr gut (vgl.
Abb. 45).
"Eine tägliche Sport- und Bewegungsstunde wird die Regel sein"
100
80
60
40
20
0
+
%
70,1
16,5
6,7
3,7 3
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 45: Tägliche Sport- und Bewegungsstunde – Beurteilung
Eine andere Möglichkeit, Sport- und Bewegungsaktivitäten an Schulen zu fördern, besteht in
einer Zusammenarbeit zwischen Schulen und Sportvereinen. Auch wenn bereits an einigen
Schulen in der Stadt Mülheim an der Ruhr derartige Kooperationen existieren, erwarten die
meisten Experten (55,4 %) erst in den kommenden sechs bis zehn Jahren einen deutlichen
Anstieg entsprechender Formen der Zusammenarbeit (vgl. Abb. 46).
-
n=164
41

100
80
60
40
20
"Deutlich mehr Schulen als heute werden mit Sportvereinen
zusammenarbeiten"
%
32,5
55,4
0
in bis zu 5 Jahren
6,6
in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
4,8
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 46: Zusammenarbeit Schule-Sportverein – zeitliche Perspektive
Zeitraum der Verwirklichung
n=166
Die große Mehrheit der Experten (95,8 %) bewertet eine stärkere Kooperation zwischen
Schule und Sportverein als gut bzw. sehr gut (vgl. Abb. 47).
100
80
60
40
20
"Deutlich mehr Schulen als heute werden mit Sportvereinen
zusammenarbeiten"
0
+
%
65,1
30,7
2,4 1,8 0
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 47: Zusammenarbeit Schule-Sportverein – Beurteilung
-
n=166
42

Über die Schaffung eines umfangreichen Netzwerks wären sowohl die Schulen und die
Schüler als auch die Vereine selbst Nutznießer. Der Schulsport würde einerseits eine
Aufwertung erhalten, könnte Vereinssportstätten potenziell nutzen und Vereinsangebote in
das Sportangebot der Schule integrieren. Vereine haben dagegen bei entsprechenden
Kooperationsstrukturen die Möglichkeit, an den Schulen potenzielle Mitglieder bzw. Übungsleiter
zu werben und zu rekrutieren. Zudem können Übungsleiter, Trainer und Sportlehrer
mittels Kooperationen das Sportangebot im Verein wie auch im Schulsport qualitativ und
quantitativ fundierter gestalten.
Gleichwohl sehen die meisten Befragten (87,4 %) einen großen bzw. sehr großen
Handlungsbedarf für die Sportplanung und die Sportanbieter, sollte diese Entwicklung
eintreten (vgl. Abb. 48).
100
80
60
40
20
"Deutlich mehr Schulen als heute werden mit Sportvereinen
zusammenarbeiten"
0
+
%
21,1
66,3
12
0,6 0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 48: Zusammenarbeit Schule-Sportverein – Handlungsbedarf
5 Leistungssport, Talentförderung, Sponsoring
5.1 Talentförderung
-
n=166
Bereits im vorangegangenen Abschnitt wurde deutlich, dass nach Einschätzung der Experten
in Zukunft mehr Schulen und Sportvereine zusammenarbeiten sollten und vermutlich auch
werden. Im Bereich der Talentsichtung und -förderung beziehen sich derartige
Kooperationsmaßnahmen auf
„[...] vielseitig ausgerichtete Talentsichtungs-, Talentaufbau- und Talentfördergruppen
(TSG, TAG, TFG), auf den Profilsport in sportbetonten Schulen
43

zw. auf Sichtungswettbewerbe im Schulsport. [...] [Hier sind] Verbundsysteme
von Leistungssport und Schule – sportbetonte Schulen und Sportinternate –
impliziert. Sie sollen optimierte Rahmenbedingungen zur Verbindung der Sport-
und Bildungslaufbahn insbesondere im Bereich des Aufbau- und
Anschlusstrainings, vor allem im Altersbereich der Sekundarstufe II,
gewährleisten“ (DSB, 1997, S. 27).
Zur Zeit gibt es in Nordrhein-Westfalen ca. 4.500 Schulen und ca. 2.000 Sportvereine, die im
Rahmen von Talentsichtungs- und Fördergruppen Partnerschaften gebildet haben (vgl. ibid.,
S. 11). In einem weiteren Aktionsfeld werden flankierende Betreuungsmaßnahmen
thematisiert, welche infolge des Spannungsverhältnisses zwischen sportlicher Laufbahn und
Schule bzw. Beruf erforderlich sind. So sollen pädagogische Fördermaßnahmen in der
Kooperation von Teilinternaten der Sportfachverbände und Partnerschaften der
Leistungsstützpunkte zur Sicherstellung der Laufbahn beitragen (ibid., S. 19).
Gegenwärtig erwarten die meisten Experten (64 %) in sechs bis zehn Jahren eine wesentlich
engere Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen bei der Talentförderung. Knapp ein
Viertel der Befragten vermutet eine Realisierung bereits in den nächsten fünf Jahren (vgl.
Abb. 49).
"Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein wird bei der
Talentförderung wesentlich enger werden"
100
80
60
40
20
%
23,8
64
0
6,1
0,6 1,2
4,3
in bis zu 5 Jahren
in 11-15 Jahren in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Zeitraum der Verwirklichung
n=164
Abb. 49: Zusammenarbeit im Bereich der Talentförderung – zeitliche Perspektive
Eine solche Entwicklung wird überwiegend als gut bis sehr gut bewertet (90,2 %;
vgl. Abb. 50).
44

"Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein wird bei der
Talentförderung wesentlich enger werden"
100
80
60
40
20
0
+
%
43,9
46,3
5,5 3 1,2
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 50: Zusammenarbeit im Bereich der Talentförderung – Beurteilung
-
n=164
Gleichwohl darf der Handlungsbedarf nicht unterschätzt werden, falls diese Entwicklung
eintritt. Die Mehrzahl der Befragten schätzt ihn als groß bzw. sehr groß ein (91,4 %; vgl. Abb.
51).
"Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein wird bei der
Talentförderung wesentlich enger werden"
100
80
60
40
20
0
+
%
78
13,4
7,9
0
0,6
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
-
n=164
Abb. 51: Zusammenarbeit im Bereich der Talentförderung – Handlungsbedarf
45

5.2 Sponsoring
Die Einschätzung der These, dass sich Sponsoren vermehrt vom Leistungssport abwenden
werden, ist ambivalent. 35,8 % der befragten Experten vermuten, dass dies nicht der Fall sein
wird. Dagegen erwarten 61,1 % eine vermehrte Abwendung von Sponsoren vom
Leistungssport in den nächsten zehn Jahren (vgl. Abb. 52).
"Sponsoren werden sich vermehrt vom Leistungssport abwenden"
100
80
60
40
20
%
44,4
16,7
0
in bis zu 5 Jahren
2,5
in 11-15 Jahren
0 0,6
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 52: Sponsorenrückzug – zeitliche Perspektive
35,8
Zeitraum der Verwirklichung
Die Experten beurteilen eine solche Entwicklung als schlecht bzw. sehr schlecht (92,7 %; vgl.
Abb. 53).
"Sponsoren werden sich vermehrt vom Leistungssport abwenden"
100
80
60
40
20
0
%
6,1
0
1,2
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
+ Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt -
Abb. 53: Sponsorenrückzug – Beurteilung
38,4
54,3
n=162
n=164
46

Dementsprechend hoch schätzen die Befragten auch den Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter ein, sollte das Szenario eintreten. 87,8 % der Experten bezeichnen den
Handlungsbedarf als groß oder sehr groß (vgl. Abb. 54).
"Sponsoren werden sich vermehrt vom Leistungssport abwenden"
100
80
60
40
20
0
+
%
50
37,8
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
11
0,6 0,6
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Abb. 54: Sponsorenrückzug – Handlungsbedarf
6 Sportanlagen
6.1 Zustand öffentlicher Sportanlagen
Sehr große Sorge bereitet den Experten der Zustand der öffentlichen Sportanlagen. 75 % der
Experten sind der Meinung, dass sich innerhalb der nächsten fünf Jahre der Zustand der
öffentlichen Sportanlagen, d.h. sowohl die Bausubstanz als auch die Ausstattung, im
Vergleich zu heute deutlich verschlechtern wird (vgl. Abb. 55).
-
n=164
47

"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der öffentlichen
Sportanlagen (z.B. ...) wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern"
100
80
60
40
20
%
75
17,3
0
in bis zu 5 Jahren
1,2
in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
6
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 55: Zustand öffentlicher Sportanlagen – zeitliche Perspektive
Zeitraum der Verwirklichung
n=168
Eine solche Entwicklung wird von fast allen Experten als sehr schlecht bewertet (82,1 %; vgl.
Abb. 56).
"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der öffentlichen
Sportanlagen (z.B. ...) wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern"
100
80
60
40
20
0
+
%
16,7
0 1,2 0
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 56: Zustand öffentlicher Sportanlagen – Beurteilung
82,1
-
n=168
48

Entsprechend wird auch der Handlungsbedarf von den meisten Experten als sehr groß
eingeschätzt, sollte die Entwicklung eintreten (82,8 %; vgl. Abb. 57).
"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der öffentlichen
Sportanlagen (z.B. ...) wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern"
100
80
60
40
20
0
+
%
82,8
14,8
1,8 0,6 0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 57: Zustand öffentlicher Sportanlagen – Handlungsbedarf
6.2 Zustand von Sportanlagen im Vereinsbesitz
-
n=169
Die Zukunft der Sportanlagen im Vereinsbesitz wird nur wenig besser eingeschätzt als die der
öffentlichen Sportstätten. 15,4 % der Befragten in der Stadt Mülheim an der Ruhr glauben,
dass sich ihr Zustand, d.h. sowohl die Bausubstanz als auch die Ausstattung, im Vergleich zu
heute nicht verschlechtern wird. Allerdings sind 77 % der Befragten der Meinung, dass diese
Entwicklung in den nächsten zehn Jahren eintreten wird (vgl. Abb. 58).
49

"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der Sportanlagen im
Vereinsbesitz wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern"
100
80
60
40
%
53,3
20 23,7
15,4
0
in bis zu 5 Jahren
7,1
in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 58: Zustand von Sportanlagen im Vereinsbesitz – zeitliche Perspektive
n=169
Auch diese Entwicklung wird von den meisten Befragten als schlecht bzw. sehr schlecht
eingeschätzt (97,6 %; vgl. Abb. 59).
"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der Sportanlagen im
Vereinsbesitz wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern"
100
80
60
40
20
0
+
%
39,9
57,7
0,6 0,6 1,2
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 59: Zustand von Sportanlagen im Vereinsbesitz – Beurteilung
-
n=168
50

Entsprechend sehen die Experten auch einen großen bzw. sehr großen Handlungsbedarf für
die Sportplanung und die Sportanbieter, sollte diese Entwicklung eintreten (95,3 %;
vgl. Abb. 60).
"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der Sportanlagen im
Vereinsbesitz wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern"
100
80
60
40
20
0
+
%
62,9
32,4
3,5 1,2 0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 60: Zustand von Sportanlagen im Vereinsbesitz – Handlungsbedarf
6.3 Zustand kommerzieller Sportanlagen
-
n=170
Ein anderes Bild ergibt sich bei der eingeschätzten Entwicklung und Bewertung von
kommerziellen Sportanlagen.
Der Großteil der Experten glaubt nicht, dass sich der Zustand der kommerziellen
Sportanlagen, d.h. sowohl die Bausubstanz als auch die Ausstattung, im Vergleich zu heute
verschlechtern wird (79,3 %; vgl. Abb. 61).
51

"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der kommerziellen
Sportanlagen (z.B. ...) wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern"
100
80
60
40
20
%
0
7,1 7,7
1,8 1,8 2,4
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
79,3
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 61: Zustand kommerzieller Sportanlagen – zeitliche Perspektive
Die Experten bewerten es überwiegend als schlecht oder sehr schlecht (86,3 %), wenn die
beschriebene Entwicklung eintreten sollte (vgl. Abb. 62).
n=169
"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der kommerziellen
Sportanlagen (z.B. ...) wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern"
100
80
60
40
20
0
%
0,6 1,2
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
+ Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt -
12
Mülheim an der Ruhr
74,3
Abb. 62: Zustand kommerzieller Sportanlagen – Beurteilung
12
n=167
52

So sehen die meisten Experten bei Eintritt der Entwicklung auch einen großen
Handlungsbedarf für die Sportplanung und die Sportanbieter (60,4 %; vgl. Abb. 63).
"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der kommerziellen
Sportanlagen (z.B. ...) wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern"
100
80
60
40
20
0
%
60,4
+ Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter -
26
7,7
2,4
3,6
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Abb. 63: Zustand kommerzieller Sportanlagen - Handlungsbedarf
6.4 Hallenbäder
n=169
Die Sorge um den Zustand der Hallenbäder in der Stadt Mülheim an der Ruhr ist sehr groß.
82,5 % der Experten erwarten, dass sich ihr Zustand, d.h. sowohl die Bausubstanz als auch die
Ausstattung, in den nächsten zehn Jahren erheblich verschlechtern wird. Nur jeder zehnte
Befragte (9,4 %) ist nicht der Auffassung, dass sich der Zustand der Hallenbäder in Zukunft
erheblich verschlechtern wird (vgl. Abb. 64).
53

"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der Hallenbäder wird
sich im Vergleich zu heute erheblich verschlechtern"
100
80
60
40
20
%
50,9
31,6
7,6
9,4
0
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 64: Zustand der Hallenbäder – zeitliche Perspektive
Zeitraum der Verwirklichung
n=171
Eine Verschlechterung des Zustands der Hallenbäder wird als sehr schlecht bewertet (71,5 %;
vgl. Abb. 65).
"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der Hallenbäder wird
sich im Vergleich zu heute erheblich verschlechtern"
100
80
60
40
20
0
+
%
0 0,6 2,9
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 65: Zustand der Hallenbäder – Beurteilung
25
71,5
-
n=172
54

Dementsprechend hoch wird auch der Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter
eingeschätzt, sollte die Entwicklung eintreten. Er wird überwiegend als sehr groß eingestuft
(78,4 %; vgl. Abb. 66).
"Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der Hallenbäder wird
sich im Vergleich zu heute erheblich verschlechtern"
100
80
60
40
20
0
%
78,4
19,3
2,3 0 0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
+ Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter -
Abb. 66: Zustand der Hallenbäder – Handlungsbedarf
Die Bäder sind auch von der veränderten Sportnachfrage maßgeblich betroffen. 53,8 % der
Experten erwarten einen Rückgang der Besucherzahlen um 10 % in den nächsten 10 Jahren,
41,5 % rechnen indes nicht mit einem solchen Rückgang (vgl. Abb. 67).
"Die Hallenbäder werden im Vergleich zu heute von 10 % weniger
Personen besucht"
100
80
60
40
20
%
32,7
21,1
0
3,5
0,6 0,6
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
41,5
n=171
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 67: Besucherrückgang in Hallenbädern – zeitliche Perspektive
n=171
55

Die meisten Experten bewerten einen Besucherrückgang um 10 % als schlecht (67,6 %) bzw.
sehr schlecht (26,5 %; vgl. Abb. 68).
"Die Hallenbäder werden im Vergleich zu heute von 10 % weniger
Personen besucht"
100
80
60
40
20
0
+
%
67,6
5,3
0 0,6
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 68: Besucherrückgang in Hallenbädern - Beurteilung
Entsprechend groß bzw. sehr groß wird auch der Handlungsbedarf eingeschätzt, sollte die
Entwicklung eintreten (89,4 %; vgl. Abb. 69).
"Die Hallenbäder werden im Vergleich zu heute von 10 % weniger
Personen besucht"
100
80
60
40
20
0
+
%
28,8
60,6
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
26,5
8,2
1,8 0,6
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Abb. 69: Besucherrückgang in Hallenbädern - Handlungsbedarf
-
-
n=170
n=170
56

6.5 Umbau alter Sportanlagen
Die veränderte Sportnachfrage führt auch zu weiteren Problemen des Sportanlagenmanagements.
So sind mit veränderten Sport- und Bewegungsmotiven nicht nur
Besucherrückgänge in klassischen Einrichtungen zu verzeichnen, sondern die veränderten
Sportbedürfnisse gehen einher mit einer grundsätzlich gewandelten Nachfrage nach
Sportanlagen und Sportgelegenheiten. Entsprechend sind auch die meisten Experten der
Ansicht (78,5 %), dass die Nachfrage nach neuen Sportarten wie Trendsportarten innerhalb
der nächsten zehn Jahre eine große Zahl neuer Sportanlagen bzw. einen umfassenden Umbau
alter Sportanlagen erforderlich machen wird (vgl. Abb. 70).
"Die Nachfrage nach neuen Sportarten (...) wird eine große Zahl neuer
Sportanlagen bzw. einen umfassenden Umbau alter Sportanlagen
erforderlich machen"
100
80
60
40
%
35,5
43
20
12,8
0
7
0,6 1,2
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 70: Umbau alter Sportanlagen – zeitliche Perspektive
Zeitraum der Verwirklichung
n=172
Interessanterweise wird diese Entwicklung von gut der Hälfte der Befragten positiv bewertet
(57,9 %). Gleichzeitig wird aber auch Skepsis bei mehr als einem Drittel der Experten
(39,2 %) deutlich, das diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen (mittel) beurteilt (vgl.
Abb. 71).
57

"Die Nachfrage nach neuen Sportarten (...) wird eine große Zahl neuer
Sportanlagen bzw. einen umfassenden Umbau alter Sportanlagen
erforderlich machen"
100
80
60
40
20
0
+
%
49,1
39,2
8,8
1,2 1,8
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 71: Umbau alter Sportanlagen – Beurteilung
-
n=171
Bei Eintritt dieser Entwicklung wird der Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter
überwiegend als groß bis sehr groß eingeschätzt (83,6 %; vgl. Abb. 72).
"Die Nachfrage nach neuen Sportarten (...) wird eine große Zahl neuer
Sportanlagen bzw. einen umfassenden Umbau alter Sportanlagen
erforderlich machen"
100
80
60
40
20
0
+
%
31
52,6
15,8
0,6 0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 72: Umbau alter Sportanlagen – Handlungsbedarf
-
n=171
58

7 Sport als Gegenstand in der Politik
7.1 Einfluss des Sports in der Kommunalpolitik
Das Gros der Experten ist sich darin einig, dass der Einfluss des Sports in der
Kommunalpolitik gegenüber heute nicht ansteigen wird (77,6 %; vgl. Abb. 73).
"Der Einfluss des Sports in der Kommunalpolitik wird gegenüber heute
erheblich steigen"
100
80
60
40
20
%
6,8
0
in bis zu 5 Jahren
9,9
2,5
in 11-15 Jahren
3,1
0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
77,6
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 73: Einfluss des Sports in der Kommunalpolitik – zeitliche Perspektive
n=161
Dennoch würde ein Anstieg des Einflusses des Sports in der Kommunalpolitik von den
meisten Befragten überwiegend als gut bewertet (54 %; vgl. Abb. 74).
59

"Der Einfluss des Sports in der Kommunalpolitik wird gegenüber heute
erheblich steigen"
100
80
60
40
20
0
+
%
54
30,4
4,3
8,1
3,1
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 74: Einfluss des Sports in der Kommunalpolitik – Beurteilung
7.2 Intersektorale Kooperation
-
n=16 1
Um die gesellschaftspolitischen Potenziale des Sports voll entfalten zu lassen, werden immer
häufiger interinstitutionelle bzw. intersektorale Kooperationsformen und Netzwerkmuster
zwischen den verschiedenen Akteuren gefordert, z.B. zwischen Sportverein und
Gesundheitsamt oder zwischen Sportverein und Jugendamt (vgl. Rittner & Breuer, 2000a;
2000c).
7.2.1 Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt
Folgt man den befragten Experten, so dürfte sich in Mülheim an der Ruhr die Anzahl an
Kooperationen zwischen Sportvereinen und dem Gesundheitsamt mittelfristig spürbar
erhöhen. Über die Hälfte der Experten erwartet, dass in den nächsten sechs bis zehn Jahren
deutlich mehr Vereine als heute mit dem Gesundheitsamt kooperieren (56,2 %; vgl. Abb. 75).
60

100
80
60
40
20
"Deutlich mehr Sportvereine als heute werden mit dem
Gesundheitsamt zusammenarbeiten"
%
56,2
9,9
10,5
0
0,6 1,2
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
21,6
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 75: Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt – zeitliche Perspektive
Allerdings glauben immerhin 21,6 % der Befragten nicht, dass diese Entwicklung eintreten
wird.
Die meisten Experten bewerten eine solche Entwicklung als gut (70,4 %), nur 1,2 %
beurteilen diese als schlecht (vgl. Abb. 76).
100
80
60
40
20
0
+
"Deutlich mehr Sportvereine als heute werden mit dem
Gesundheitsamt zusammenarbeiten"
%
12,3
70,4
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
16
1,2 0
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 76: Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt – Beurteilung
n=162
-
n=162
61

Gleichwohl wird der Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter als nicht gering
eingeschätzt, sollte es zu einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und dem
Gesundheitsamt kommen. Mehr als die Hälfte der Experten sehen in diesem Falle einen
großen Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter (61,1 %; vgl. Abb. 77).
100
80
60
40
20
0
"Deutlich mehr Sportvereine als heute werden mit dem
Gesundheitsamt zusammenarbeiten"
%
61,1
30,9
4,9
2,5 0,6
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
+ Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter -
Abb. 77: Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt – Handlungsbedarf
7.2.2 Zusammenarbeit mit dem Jugendamt
n=162
Auch die These, dass in Zukunft deutlich mehr Sportvereine als heute mit dem Jugendamt
zusammenarbeiten werden, wird ambivalent eingeschätzt. Die meisten Experten erwarten eine
solche Entwicklung in sechs bis zehn Jahren (54,9 %). Allerdings glaubt auch hier knapp ein
Viertel der Befragten (24,4 %) nicht, dass diese Entwicklung eintreten wird (vgl. Abb. 78).
62

"Deutlich mehr Sportvereine als heute werden mit dem Jugendamt
zusammenarbeiten"
100
80
60
40
%
54,9
20
24,4
14
0
in bis zu 5 Jahren
6,1
in 11-15 Jahren
0 0,6
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 78: Zusammenarbeit mit dem Jugendamt – zeitliche Perspektive
Die meisten Experten beurteilen eine solche Entwicklung als gut (67,7 %) bzw. sehr gut
(17,1 %; vgl. Abb. 79).
+
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
n=164
"Deutlich mehr Sportvereine als heute werden mit dem Jugendamt
zusammenarbeiten"
100
80
60
40
20
0
%
17,1
67,7
14,6
0
0,6
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 79: Zusammenarbeit mit dem Jugendamt – Beurteilung
-
n=164
63

"Deutlich mehr Sportvereine als heute werden mit dem Jugendamt
zusammenarbeiten"
100
80
60
40
20
0
%
64
6,7
1,2 0,6
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
+ Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter -
27,4
Mülheim an der Ruhr
Abb. 80: Zusammenarbeit mit dem Jugendamt – Handlungsbedarf
Gleichwohl sehen auch hier die meisten Experten einen großen bzw. sehr großen (70,7 %)
Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter, sollte es zu einer stärkeren
Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und Jugendamt kommen (vgl. Abb. 80).
7.3 Sozialarbeiterische Sportangebote
Eine andere Möglichkeit, die Gemeinwohlpotenziale des Sports (teilweise auch in
Zusammenarbeit mit dem Jugendamt) systematisch zu wecken, stellen sozialarbeiterische
Sportangebote mit dem Ziel der Gewalt- oder Drogenprävention dar (z.B. „Basketball um
Mitternacht“).
Die Mehrzahl der Befragten (77,6 %) ist der Ansicht, dass in den nächsten zehn Jahren die
Anzahl an Sportangeboten mit dem Ziel der Gewalt- bzw. Drogenprävention im Vergleich zu
heute deutlich ansteigen wird (vgl. Abb. 81).
n=164
64

"Die Anzahl an Sportangeboten mit dem Ziel der Gewalt- und /oder
Drogenprävention (z.B. ...) wird im Vergleich zu heute deutlich steigen"
100
80
60
40
20
%
22,4
55,2
0
in bis zu 5 Jahren
6,1
in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 81: Sozialarbeiterische Sportangebote – zeitliche Perspektive
15,8
Zeitraum der Verwirklichung
n=165
Eine solche Entwicklung wird von den Experten für sehr gut (34,3 %) bzw. gut (53,6 %)
befunden. Nur 3 % der Befragten stufen eine solche Entwicklung als schlecht oder sehr
schlecht ein (vgl. Abb. 82).
"Die Anzahl an Sportangeboten mit dem Ziel der Gewalt- und /oder
Drogenprävention (z.B. ...) wird im Vergleich zu heute deutlich steigen"
100
80
60
40
20
0
+
%
34,3
53,6
9
1,2 1,8
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 82: Sozialarbeiterische Sportangebote – Beurteilung
-
n=166
65

"Die Anzahl an Sportangeboten mit dem Ziel der Gewalt- und /oder
Drogenprävention (z.B. ...) wird im Vergleich zu heute deutlich steigen"
100
80
60
40
20
0
%
28,9
59
9
3
0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
+ Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter -
Abb. 83: Sozialarbeiterische Sportangebote – Handlungsbedarf
Allerdings schätzen die Befragten den Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter
als groß oder sehr groß ein (87,9 %), sollten entsprechende Angebote ausgebaut werden (vgl.
Abb. 83).
7.4 Gemeinwohlorientierte Kontextsteuerung
Möglichkeiten zu einer gemeinwohlorientierten Kontextsteuerung des Sports im lokalen
Raum stellen z.B. (1) die Bevorzugung von Vereinsangeboten in den Bereichen der Jugend-
und Gesundheitsförderung bei der Vergabe von Hallenzeiten, (2) die Kopplung von
Übungsleiterzuschüssen an Leistungen in der Jugendarbeit oder (3) an Leistungen der
Gesundheitsförderung dar.
7.4.1 Vergabe von Hallenzeiten
Dass in den nächsten zehn Jahren eine Änderung der Vergabepraxis von Hallenzeiten mit dem
Ergebnis einer Bevorzugung von Vereinsangeboten in den Bereichen der Jugend- und
Gesundheitsförderung verabschiedet wird, glauben die meisten Experten (83,5 %;
vgl. Abb. 84).
n=166
66

"Vereinsangebote in den Bereichen der Jugend- und
Gesundheitsförderung werden bei der Vergabe von Hallenzeiten
bevorzugt"
100
80
60
40
20
%
38,7
44,8
11,7
0
in bis zu 5 Jahren
4,3
in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 84: Vergabe von Hallenzeiten – zeitliche Perspektive
Zeitraum der Verwirklichung
Eine Bevorzugung von Vereinsangeboten in den Bereichen Jugend- und
Gesundheitsförderung bei der Vergabe von Hallenzeiten bewertet die Mehrzahl der Experten
als gut (67,1 %) bzw. sehr gut (13,4 %). Zugleich wird der Handlungsbedarf als groß
eingeschätzt, sollte es zu dieser Entwicklung kommen (63,4 %; vgl. Abb. 85 und 86).
+
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
-
n=163
"Vereinsangebote in den Bereichen der Jugend- und
Gesundheitsförderung werden bei der Vergabe von Hallenzeiten
bevorzugt"
100
80
60
40
20
0
%
13,4
67,1
14,6
3,7 1,2
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 85: Vergabe von Hallenzeiten – Beurteilung
n=164
67

"Vereinsangebote in den Bereichen der Jugend- und
Gesundheitsförderung werden bei der Vergabe von Hallenzeiten
bevorzugt"
100
80
60
40
20
0
+
%
63,4
26,8
9,1
0,6 0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 86: Vergabe von Hallenzeiten –Handlungsbedarf
7.4.2 Kopplung der Übungsleiterzuschüsse an Leistungen in der Jugendarbeit
-
n=164
Eine große Zahl der Experten ist auch der Ansicht, dass den Sportvereinen nur noch dann
Übungsleiterzuschüsse gewährt werden, wenn sie Leistungen in der Jugendarbeit nachweisen.
66 % der Befragten meinen, dies würde binnen der nächsten fünf Jahre eintreten. 83,9 % sind
der Ansicht, dies würde innerhalb der nächsten zehn Jahre stattfinden. 13,6 % sind der
Meinung, dass eine solche Entwicklung nicht eintreten wird (vgl. Abb. 87).
68

"Den Sportvereinen werden nur noch dann ÜL-Zuschüsse gewährt,
wenn sie Leistungen in der Jugendarbeit nachweisen"
100
80
60
40
20
%
66
17,9
0
in bis zu 5 Jahren
2,5
in 11-15 Jahren
0 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
13,6
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 87: Kopplung der Übungsleiterzuschüsse an Leistungen in der Jugendarbeit –
zeitliche Perspektive
Die Bewertung einer solchen Entwicklung fällt sehr heterogen aus. Auch wenn die meisten
Experten diese Entwicklung als gut oder sehr gut (41,4 %) einschätzen, bewertet sie immerhin
knapp ein Drittel der Befragten als schlecht oder sehr schlecht (29 %; vgl. Abb. 88).
"Den Sportvereinen werden nur noch dann ÜL-Zuschüsse gewährt,
wenn sie Leistungen in der Jugendarbeit nachweisen"
100
80
60
40
20
0
+
%
24,1
17,3
29,6
12,3
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
16,7
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 88: Kopplung der Übungsleiterzuschüsse an Leistungen in der Jugendarbeit –
Beurteilung
-
n=162
n=162
69

Die meisten Experten sehen einen großen Handlungsbedarf (74,2 %; vgl. Abb. 89).
"Den Sportvereinen werden nur noch dann ÜL-Zuschüsse gewährt,
wenn sie Leistungen in der Jugendarbeit nachweisen"
100
80
60
40
20
0
+
%
74,2
16,6
8
0,6 0,6
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 89: Kopplung der Übungsleiterzuschüsse an Leistungen in der Jugendarbeit –
Handlungsbedarf
-
n=163
7.4.3 Kopplung der Übungsleiterzuschüsse an Leistungen in der Gesundheitsförderung
Analog kann gemeinwohlorientierte Kontextsteuerung der Sportentwicklung z.B. auch
bedeuten, dass den Sportvereinen nur noch dann Übungsleiterzuschüsse gewährt werden,
wenn sie Leistungen in der Gesundheitsförderung nachweisen. Hierzu ist die Meinung der
Befragten allerdings ambivalent. Während eine große Zahl der Experten (59,6 %) damit
rechnet, dass die These in den nächsten zehn Jahren Wirklichkeit wird, glauben immerhin
34,8 % der Befragten nicht an eine solche Entwicklung (vgl. Abb. 90).
70

"Den Sportvereinen werden nur noch dann ÜL-Zuschüsse gewährt,
wenn sie Leistungen in der Gesundheitsförderung nachweisen"
100
80
60
40
20
%
16,1
43,5
0
in bis zu 5 Jahren
5,6
in 11-15 Jahren
0 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
34,8
Zeitraum der Verwirklichung
n=16 1
Abb. 90: Kopplung der Übungsleiterzuschüsse an Leistungen in der Gesundheitsförderung
– zeitliche Perspektive
Ein Drittel der Experten steht einer solchen Entwicklung neutral („mittel“), ebenso viele
negativ („schlecht“, bzw. „sehr schlecht“) gegenüber (je 31,5 %). 37,1 % der Befragten halten
sie für „gut“ bzw. „sehr gut“ (vgl. Abb. 91).
Im Vergleich zu der Beurteilung einer Kopplung der Übungsleiterzuschüsse an Leistungen in
der Jugendarbeit (Abb. 88) zeigt sich, dass die Befragten einer Anbindung dieser an
Leistungen in der Jugendarbeit insgesamt etwas positiver gegenüberstehen als einer Kopplung
der Zuschüsse an Leistungen in der Gesundheitsförderung.
71

"Den Sportvereinen werden nur noch dann ÜL-Zuschüsse gewährt,
wenn sie Leistungen in der Gesundheitsförderung nachweisen"
100
80
60
40
20
0
+
%
34,6
31,5
25,3
2,5
6,2
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 91: Kopplung der Übungsleiterzuschüsse an Leistungen in der Gesundheitsförderung
– Beurteilung
Die meisten Experten sehen bei Eintritt des prognostizierten Trends einen großen
Handlungsbedarf (60,5 %; vgl. Abb. 92)
"Den Sportvereinen werden nur noch dann ÜL-Zuschüsse gewährt,
wenn sie Leistungen in der Gesundheitsförderung nachweisen"
100
80
60
40
20
0
+
%
60,5
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
34
3,1
0,6
1,9
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Abb. 92: Kopplung der Übungsleiterzuschüsse an Leistungen in der Gesundheitsförderung
– Handlungsbedarf
-
-
n=162
n=162
72

7.5 Übernahme von Aufgaben der öffentlichen Sportverwaltung durch Sportverbände
Ein Charakteristikum der jüngeren Sportentwicklung ist, dass im Zuge neuer kommunaler
Steuerungsmodelle die Sportorganisationen des Dritten Sektors zunehmend Aufgaben der
öffentlichen Sportverwaltung übernehmen. Eine derartige Entwicklung antizipieren die
befragten Experten mittelfristig auch für den Mülheimer Sportbund. Die meisten Experten
(65 %) ist der Meinung, dass der Mülheimer Sportbund in sechs bis zehn Jahren einen
Großteil der Aufgaben der kommunalen Sportverwaltung übernehmen werden (vgl. Abb. 93).
"Der MSB und die Sportvereine werden einen Großteil der Aufgaben
der kommunalen Sportverwaltung übernehmen"
100
80
60
40
20
%
65
10,4
11,7
11,7
0
in bis zu 5 Jahren in 11-15 Jahren
1,2 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Zeitraum der Verwirklichung
n=163
Abb. 93: Übernahme von Aufgaben der öffentlichen Sportverwaltung – zeitliche
Perspektive
Über eine solche Entwicklung besteht eine eher neutrale Meinung. Die meisten Experten
bewerten eine stärkere Übernahme von Aufgaben der kommunalen Sportverwaltung durch die
Sportselbstverwaltung als mittel (57,4 %; vgl. Abb. 94).
73

"Der MSB und die Sportvereine werden einen Großteil der Aufgaben
der kommunalen Sportverwaltung übernehmen"
100
80
60
40
20
0
+
%
24,1
57,4
13,6
2,5
2,5
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
-
n=162
Abb. 94: Übernahme von Aufgaben der öffentlichen Sportverwaltung – Beurteilung
Sollten die jeweiligen Sportverbände in nächster Zeit einen Großteil der Aufgaben der
kommunalen Sportverwaltung übernehmen, so sehen die meisten Befragten einen großen
(63 %) bzw. sehr großen (11,1 %) Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter.
Lediglich 2,5 % schätzen den entsprechenden Handlungsbedarf als gering bzw. nicht
vorhanden ein (vgl. Abb. 95).
74

"Der MSB und die Sportvereine werden einen Großteil der Aufgaben
der kommunalen Sportverwaltung übernehmen"
100
80
60
40
20
0
+
%
63
23,5
11,1
sehr groß groß mittel
2,5
gering
0
kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 95: Übernahme von Aufgaben der öffentlichen Sportverwaltung – Handlungsbedarf
7.6 Sparmaßnahmen
Da der Sport in vielen Kommunen Deutschlands als Feld des Sparens entdeckt worden ist,
wurde auch hier exemplarisch nach den diesbezüglichen Zukunftsperspektiven für den Sport
in Mülheim an der Ruhr gefragt. Dabei wurden als Felder des kommunalen Sparens (1)
Einsparungen bei den Übungsleiterzuschüssen und (2) die Einführung bzw. Erhöhung von
Sportstätten-Nutzungsgebühren fokussiert.
7.6.1 Kürzung der Übungsleiterzuschüsse
Eine Kürzung der Übungsleiterzuschüsse um 10 % oder mehr im Zuge kommunaler
Konsolidierungsmaßnahmen befürchtet die große Mehrzahl der Befragten. 89,5 % der
Experten erwarten diese Entwicklung bereits in den nächsten fünf Jahren (vgl. Abb. 96).
-
n=162
75

"Die ÜL-Zuschüsse werden im Vergleich zu heute um 10 % gekürzt "
100
80
60
40
20
%
89,5
0
in bis zu 5 Jahren
4,3
0,6
in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
4,9
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Zeitraum der Verwirklichung
Abb. 96: Kürzung der Übungsleiterzuschüsse – zeitliche Perspektive
Erwartungsgemäß bewertet der Großteil der Experten (78,3 %) eine entsprechende, mögliche
Kürzung der Übungsleiter-Zuschüsse als sehr schlecht (vgl. Abb. 97).
+
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
n=164
"Die ÜL-Zuschüsse werden im Vergleich zu heute um 10 % gekürzt"
100
80
60
40
20
0
%
17,4
78,3
0,6 0,6
3,1
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 97: Kürzung der Übungsleiterzuschüsse – Beurteilung
-
n=161
76

Dementsprechend sehen die meisten Experten einen sehr großen bzw. großen
Handlungsbedarf (94,5 %) für Sportplanung und Sportanbieter, sollte diese Entwicklung
eintreten (vgl. Abb. 98).
"Die ÜL-Zuschüsse werden im Vergleich zu heute um 10 % gekürzt "
100
80
60
40
20
0
+
%
69,3
25,2
4,3
1,2 0
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 98: Kürzung der Übungsleiterzuschüsse – Handlungsbedarf
7.6.2 Sportstätten-Nutzungsgebühren
-
n=163
Mit der kommunalen Sparpolitik geht häufig auch die Erhebung von Sportstätten-
Nutzungsgebühren einher. Es sei jedoch angemerkt, dass Sportstätten-Nutzungsgebühren sich
nicht unbedingt nachteilig auf den Vereinssport auswirken müssen, da (a) entsprechende
Abgaben über Verteilungsmechanismen der kommunalen Sportförderung wieder an die
Vereine zurückfließen können und (b) Sportstätten-Nutzungsgebühren auch ein effektives
Lenkungsinstrument gegen das „Horten“ von Hallenzeiten darstellen kann und so
insbesondere Vereinen mit einem hohen tatsächlichen Bedarf an Hallenzeiten
entgegenkommt.
Eine Erhöhung der Sportstätten-Nutzungsgebühren innerhalb der nächsten zehn Jahre
erwarten 77,9 % der Experten (vgl. Abb. 99).
77

"Sportstätten-Nutzungsgebühren werden um 50 % teurer" bzw.
"Sportstätten-Nutzungsgebühren werden flächendeckend erhoben"
100
80
60
40
20
%
46
31,9
17,8
0
in bis zu 5 Jahren
3,7
in 11-15 Jahren
0,6 0
in mehr als 20 Jahren
in 6-10 Jahren
in 16-20 Jahren
gar nicht
Mülheim an der Ruhr
Abb. 99: Sportstätten-Nutzungsgebühren – zeitliche Perspektive
Zeitraum der Verwirklichung
n=163
Erwartungsgemäß wird die Einführung entsprechender Gebühren bzw. ihre Erhöhung von der
Mehrheit der Befragten (69,3 %) als sehr schlecht angesehen (vgl. Abb. 100).
"Sportstätten-Nutzungsgebühren werden um 50 % teurer" bzw.
"Sportstätten-Nutzungsgebühren werden flächendeckend erhoben"
100
80
60
40
20
0
+
%
20,9
0,6
2,5
6,7
sehr gut gut mittel schlecht sehr schlecht
Mülheim an der Ruhr
Beurteilung der Entwicklung, unabhängig davon, ob sie eintritt und wann sie eintritt
Abb. 100: Sportstätten-Nutzungsgebühren – Beurteilung
69,3
-
n=163
78

Entsprechend wird der Handlungsbedarf von den meisten Befragten (92,1 %) als groß oder
sehr groß eingeschätzt, sollte die These eintreten (vgl. Abb. 101).
"Sportstätten-Nutzungsgebühren werden um 50 % teurer" bzw.
"Sportstätten-Nutzungsgebühren werden flächendeckend erhoben"
100
80
60
40
20
0
+
%
54,3
37,8
6,1
0
1,8
sehr groß groß mittel gering kein Handlungsbedarf
Mülheim an der Ruhr
Bei Eintritt der Entwicklung: Handlungsbedarf für Sportplanung und -anbieter
Abb. 101: Sportstätten-Nutzungsgebühren – Handlungsbedarf
-
n=164
79

V. Prioritäre Zukunftsprobleme des Sports in Mülheim an der Ruhr
Um den Handlungsdruck aller Handlungsbereiche vergleichend zu bestimmen, wurden die
drei Bewertungsperspektiven aller Bereiche in einem weiteren Schritt integrativ analysiert.
Hierzu wurden die Antworten zu Thesen mit positiven Entwicklungsaussagen in einem ersten
Schritt invers rekodiert. In einem zweiten Schritt wurden Mittelwerte zu allen Thesen und
Fragebereichen gebildet. Abschließend wurden in einem dritten Schritt schließlich
Mittelwerte zu allen Thesen über die Fragebereiche hinweg berechnet. Dabei gilt: Je geringer
der Mittelwert ist, desto eher wird die Verwirklichung der jeweiligen These erwartet, desto
schlechter wird diese Entwicklung von den Experten bewertet und desto größer ist der
Handlungsbedarf. Wenn man die durch dieses Verfahren ermittelten zehn dringlichsten
Handlungsbereiche betrachtet, wird deutlich, dass der größte Handlungsdruck insbesondere
auf der kommunalen Sportverwaltung und der Sportpolitik lastet, aber auch – allerdings in
einer etwas weniger dramatischen Weise – auf den Sportvereinen (vgl. Tab. 4).
Als größtes Zukunftsproblem des Sports in der Stadt Mülheim an der Ruhr wird der Zustand
der öffentlichen Sportanlagen eingestuft (1,31). Gleich bedrohlich wird eine Reduktion der
Übungsleiter-Zuschüsse eingestuft (1,32). Eine Abnahme der Anzahl ehrenamtlicher
Mitarbeiter wird als drittgrößtes Problem der zukünftigen Sportentwicklung in Mülheim an
der Ruhr prognostiziert (1,49). Auch die zukünftige Situation der Hallenbäder wird von den
Experten als prekär angesehen. Die These, dass sich ihr Zustand (Bausubstanz und
Ausstattung) erheblich verschlechtern wird, erreicht den vierthöchsten Prioritätsgrad (1,51).
Ein nicht minder großes zukünftiges Problem wird in einer flächendeckenden Einführung von
Sportstätten-Nutzungsgebühren gesehen. Dieses Problem rangiert in der Prioritätenliste auf
dem fünften Platz (1,77). Weitere vordringliche Zukunftsprobleme des Sports in Mülheim an
der Ruhr bestehen in einer Verschlechterung des Zustands der Sportanlagen im Vereinsbesitz
(1,79), einer Ausweitung der Ladenöffnungszeiten und Flexibilierung der Arbeitszeiten mit
Auswirkungen auf die ehrenamtliche Mitarbeit (1,99), einem verstärkten Abwenden von
Sponsoren vom Leistungssport (2,07). Sehr problematisch wird auch die weitere Entwicklung
der Sportvereine eingestuft. Eine Entwicklung des Sportvereins von einer Gemeinschaft hin
zu einem Dienstleister sowie ein Rückgang der Bindung der Mitglieder an den Sportverein
werden als zukünftige Hauptprobleme Nr. 9 und 10 der Mülheimer Sportentwicklung
angesehen.
Zentrale Unterschiede zu den Zukunftsproblemen des Sports in Essen liegen darin, dass in
Mülheim an der Ruhr eine Entwicklung des Zustands der Sportanlagen im Vereinsbesitz
sowie eine Abwendung von Sponsoren vom Leistungssport als besorgniserregender eingestuft
werden. Hauptproblem der kommunalen Sportentwicklung ist jedoch in beiden Städten der
Zustand der öffentlichen Sportanlagen.
80

Tab. 4: Handlungsdruck verschiedener Bereiche der Sportentwicklung in Mülheim
an der Ruhr (Top Ten)
Rang These Handlungsdruck
1 Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der öffentlichen
Sportanlagen (z.B. Bezirkssportanlagen, Schulsportanlagen) wird
sich im Vergleich zu heute erheblich verschlechtern.
1,31
2 Die Übungsleiter-Zuschüsse werden im Vergleich zu heute um
10% gekürzt werden.
1,32
3 Die Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter um 10% abnehmen. 1,49
4 Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der Hallenbäder wird
sich im Vergleich zu heute erheblich verschlechtern.
1,51
5 Sportstätten-Nutzungsgebühren
flächendeckend erhoben.
für Sportvereine werden 1,77
6 Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der Sportanlagen im
Vereinsbesitz wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern.
1,79
7 Durch eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten und eine
Flexibilisierung der Arbeitszeiten werden die Sportvereine im
Vergleich zu heute 10% ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter
verlieren.
1,99
8 Sponsoren werden sich vermehrt vom Leistungssport abwenden. 2,07
9 Die Sportvereine werden sich mehr als Dienstleister denn als
Gemeinschaft verstehen.
2,28
10 Die Bindung der Mitglieder an den Sportverein wird im Vergleich
zu heute deutlich abnehmen.
2,29
81

Tab. 5: Handlungsdruck verschiedener Bereiche der Sportentwicklung in Essen
(Top Ten)
Rang These Handlungsdruck
1 Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der öffentlichen
Sportanlagen (z.B. Bezirkssportanlagen, Schulsportanlagen) in
der Stadt Essen wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern.
1,36
2 Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der Hallenbäder in
der Stadt Essen wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern.
1,37
3 Die Übungsleiter-Zuschüsse werden in der Stadt Essen im
Vergleich zu heute um 10% gekürzt werden.
1,47
4 In der Stadt Essen wird die Anzahl ehrenamtlicher Mitarbeiter um
10% abnehmen.
1,54
5 Die Sportstätten-Nutzungsgebühren für Sportvereine werden in
der Stadt Essen um 50% teurer werden.
1,67
6 Durch eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten und eine
Flexibilisierung der Arbeitszeiten werden die Sportvereine in der
Stadt Essen im Vergleich zu heute 10% ihrer ehrenamtlichen
Mitarbeiter verlieren.
1,91
7 In der Stadt Essen wird die Bindung der Mitglieder an den
Sportverein im Vergleich zu heute deutlich abnehmen.
2,07
8 Die Sportvereine in der Stadt Essen werden sich mehr als
Dienstleister denn als Gemeinschaft verstehen.
2,17
9 Nur noch 80% der Jugendlichen in der Stadt Essen werden
mindestens einmal die Woche Sport treiben.
2,17
10 Durch eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten und eine
Flexibilisierung der Arbeitszeiten werden die Sportvereine in der
Stadt Essen im Vergleich zu heute 10% ihrer Mitglieder verlieren.
2,25
82

VI. Literaturverzeichnis
Blind, K. & Cuhls, K. (2001). Der Einfluss der Expertise auf das Antwortverhalten in Delphi-
Studien: Ein Hypothesentest. ZUMA-Nachrichten, 25 (49), 57-80.
Deutscher Sportbund (Hrsg.) (1997). Nachwuchs-Leistungssport-Konzept. Frankfurt am
Main: DSB.
Deutscher Sportstudio-Verband (DSSV). Allgemeine Eckdaten. Zugriff am 29.9.2001 unter
www.dssv.de.
Häder, M. (2000). Subjektiv sicher und trotzdem falsch? Methodische Ergebnisse einer
Delphi-Studie zur Zukunft des Mobilfunks. In ZUMA-Nachrichten 46, 89-116.
Häder, M. & Häder, S. (1994). Die Grundlagen der Delphi-Methode. Ein Literaturbericht
(ZUMA-Arbeitsbericht 94/02). Mannheim: ZUMA.
Häder, M. & Häder, S. (1998). Neuere Entwicklungen bei der Delphi-Methode.
Literaturbericht II (ZUMA-Arbeitsbericht 98/05). Mannheim: ZUMA.
Häder, M. & Häder, S. (2000). Die Delphi-Methode als Gegenstand methodischer
Forschungen. In M. Häder & S. Häder (Hrsg.), Die Delphi-Technik in den
Sozialwissenschaften. Methodische Forschungen und innovative Anwendungen (S. 11-
31). Opladen: Westdt. Verlag.
Häder, M., Häder, S. & Ziegler, A. (1995). Punkt- vs. Verteilungsschätzungen: Ergebnisse
eines Tests zur Validierung der Delphi-Methode (ZUMA-Arbeitsbericht 95/05).
Mannheim: ZUMA.
Heinemann, K. & Schubert, M. (1994). Der Sportverein. Ergebnisse einer repräsentativen
Untersuchung. (Schriftenreihe des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, 80).
Schorndorf: Hofmann.
Horch, H.-D. (1995). Selbstzerstörungsprozesse freiwilliger Vereinigungen. Ambivalenzen
von Wachstum, Professionalisierung und Bürokratisierung. In T. Rauschenbach, C.
Sachße & T. Olk (Hrsg.), Von der Wertgemeinschaft zum Dienstleistungsunternehmen.
Jugend- und Wohlfahrtsverbände im Umbruch (S. 280-296). Frankfurt am Main:
Suhrkamp.
Klein, M.-L. & Kothy, J. (1998). Entwicklung und Regulierung ethnisch-kultureller Konflikte
im Sport. Migranten im Spannungsfeld von deutschem Vereinssport und ethnischer
Konflikte. In W. Heitmeyer, R. Dollase & O. Backes (Hrsg.), Die Krise der Städte.
Analysen zu den Folgen desintegrativer Stadtentwicklung für das ethnisch-kulturelle
Zusammenleben (S. 416-439). Frankfurt am Main: Suhrkamp.
Klein, M.-L. (1999). Annäherung und Distanzierung? Zur Qualität interethnischer
Beziehungen im Sport. (Vortrag im Rahmen der Fachtagung „Sport als Mittel zur
Integration“ der Landesarbeitsgemeinschaft der Ausländerbeiräte NRW am 5.6.99,
Manuskript). Düsseldorf.
Köhler, G. (1992). Methodik und Problematik einer mehrstufigen Expertenbefragung. In
Hoffmeyer-Zlotnik, J.H.P. (Hrsg.), Analyse verbaler Daten. Über den Umgang mit
qualitativen Daten (S. 318-332). Opladen: Westdeutscher Verlag.
Meffert, H. & Bruhn, M. (2000). Dienstleistungsmarketing. Grundlagen - Konzepte -
Methoden. Wiesbaden: Gabler.
Rittner, V.& Breuer, C. (2000a). Kommunale Sportpolitik. Wege aus dem Dornröschenschlaf.
Köln: Sport & Buch Strauß.
83

Rittner, V. & Breuer, C. (2000b). Soziale Bedeutung und Gemeinwohlorientierung des Sports
(Wissenschaftliche Berichte und Materialien des Bundesinstituts für Sportwissenschaft,
13). Köln: Sport & Buch Strauß.
Rittner, V. & Breuer, C. (2000c). Soziale Offensive im Jugendsport. Frankfurt am Main:
Deutsche Sportjugend.
Saliger, E. & Kunz, C. (1981). Zum Nachweis der Effizienz der Delphi-Methode. In
Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 51 (5), 470-480.
84

VII. Anhang
85

Delphi-Studie zur Sportentwicklung in der Stadt Mülheim an der Ruhr
(Welle 2)
Sehr geehrte Damen und Herren,
vielen Dank für Ihre Teilnahme an der 1. Welle der Delphi-Studie zur Sportentwicklung in der Stadt
Mülheim an der Ruhr. Ihre Einschätzungen und Bewertungen haben wichtige Ergebnisse zur zukünftigen
Entwicklung des Sports in Mülheim an der Ruhr geliefert. Auch Ihre Anmerkungen und Kommentare
waren uns sehr hilfreich.
In der 2. und abschließenden Welle geht es nun um Reflektion und Konsensfindung. Hierzu finden Sie
zu jeder These eine graphische Umsetzung der Auswertung der 1. Welle. Die Größe der Punkte über
den einzelnen Antwortmöglichkeiten gibt den jeweiligen Zuspruch bei der 1.Welle wieder: Je größer der
Punkt, desto größer die Zustimmung (vgl. auch S. 2). Wir möchten Sie bitten, sich mit den Ergebnissen
der 1. Welle auseinander zu setzen und die Fragen zu den Thesen erneut zu beantworten. Dabei ist
Ihnen natürlich freigestellt, bei Ihrer ehemaligen Einschätzung zu bleiben oder Ihre Bewertungen zu
ändern. Die Auswertung dieser 2. Welle ist für den Erfolg der Delphi-Studie sehr wichtig, sie dient der
Qualitätssicherung der Prognosen.
Daher wäre es sehr wichtig, wenn Sie dieses Anliegen unterstützen würden.
Das Vorgehen bei dieser 2. Welle entspricht dem der 1. Welle. Sie werden zu denselben 55 Thesen aus
verschiedenen, für die Sportentwicklung der Stadt Mülheim an der Ruhr relevanten Bereichen befragt.
Dabei geht es wie zuvor auch um folgende Fragestellungen: 1. Ob und, wenn ja, wann die in der These
genannte Entwicklung vollzogen sein wird; 2. wie Sie eine solche Entwicklung beurteilen; 3. wie groß der
Handlungsbedarf für Sportplanung und Sportanbieter ist.
Die Antworten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und anonym ausgewertet.
Wir bitten Sie, den ausgefüllten Fragebogen in dem beiliegenden Rückumschlag bis zum 18.11.2002 an
folgende Adresse zu senden (gerne mit dem Vermerk „Gebühr bezahlt Empfänger“):
Mülheimer Sportservice
Kennwort „Delphi“
Haus des Sports
Südstr. 23
45470 Mülheim an der Ruhr
Nach dieser 2. Welle ist die Delphi-Befragung abgeschlossen. Die Ergebnisse können Sie dann
voraussichtlich ab Januar 2003 beim Mülheimer SportService erfragen.
Für das Gelingen der Untersuchung ist Ihre Mitarbeit sehr wichtig. Bei Rückfragen stehen Ihnen Herr
Fuhrmann und Herr Förg von der Deutschen Sporthochschule Köln unter der Telefonnummer 0221-
4982-335 gerne zur Verfügung.
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!
Dr. Christoph Breuer
Bevor es richtig losgeht, haben wir noch einige wenige Fragen zu Ihrer Person.

Sind Sie (in) einem/einigen der folgenden Bereiche bzw. Gruppen tätig oder zugehörig?
Falls ja, bitte ankreuzen (Mehrfachnennungen sind möglich).
Sportselbstverwaltung
Sportverband
� Vorstand
� Hauptamtliche Tätigkeit (z.B. Geschäftsstelle)
� Übungsleiter/in bzw. Trainer/in
� Sonstiges_________________
Kommunalverwaltung
� Sportamt
� Jugendamt
� Gesundheitsamt
Kommunalpolitik
� Sportpolitik (ehrenamtlich)
� Jugendpolitik (ehrenamtlich)
� Gesundheitspolitik (ehrenamtlich)
Bereich Sport und Wirtschaft
� Fitness-Studio
� Sportreisen
2
Sportverein
� Vorstand
� Hauptamtliche Tätigkeit (z.B. Geschäftsstelle)
� Abteilungsleiter/in
� Übungsleiter/in bzw. Trainer/in
� Sportpolitik (hauptamtlich)
� Jugendpolitik (hauptamtlich)
� Gesundheitspolitik (hauptamtlich)
� Sonstiger gewerblicher Sportanbieter
� Sportartikelbedarf
Medien
� Sportjournalismus � Lokaljournalismus
Schulsport
� Sportlehrer/in
� Absolvent/in der DSHS � Andere:____________________________
Ihr Alter? _________________
Ihr Geschlecht? � männlich
� weiblich
So viel zu Ihrer Person. Auf der nächsten Seite beginnt nun die zweite Welle der Delphi-Studie zur
Sportentwicklung in Mülheim an der Ruhr.

Abschnitt I: Sportverhalten der Bevölkerung
In diesem Abschnitt werden verschiedene Fragen zum allgemeinen Sporttreiben der Bevölkerung in Mülheim an der Ruhr gestellt. Unter allgemeinem
Sporttreiben verstehen wir sowohl Sportaktivitäten in Vereinen, Fitness-Studios und anderen Organisationsformen als auch informell – d.h. alleine oder mit
Freunden bzw. der Familie – betriebenen Sport.
Wir stellen Fragen, in welchem Ausmaß Jugendliche und Erwachsene in Mülheim an der Ruhr zukünftig Sport treiben werden, wie sich die Nachfrage nach
bestimmten Sportarten (z.B. Inline-Skating, Jogging) entwickeln wird und ob zukünftig Professionalität in der Sportbetreuung stärker nachgefragt wird.
Wie schätzen Sie Ihre Sachkenntnis in Bezug auf das Thema ein?
groß mittel gering überhaupt keine ⇒ falls überhaupt keine, bitte weiter mit Abschnitt II, S. 6
Thesen
1. Über 30 % der Erwachsenen in der Stadt
Mülheim an der Ruhr werden mindestens einmal
die Woche Sport treiben.
Hintergrundinformation: 27 % der Erwachsenen in
Deutschland geben an, mindestens einmal die Woche Sport
zu treiben.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
3
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
� � � � � � � � � � � � � � � �
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2. Nur noch 80 % der Jugendlichen in der Stadt
Mülheim an der Ruhr werden mindestens einmal
die Woche Sport treiben.
Hintergrundinformation: 90 % der Jugendlichen (7-11.
Klasse) in Nordrhein-Westfalen geben an, mindestens
einmal die Woche Sport zu treiben.
3. In der Stadt Mülheim an der Ruhr wird die
Nachfrage nach Trendsportarten (z.B. Inline-
Skating, Beachvolleyball, Mountainbiking) die
Nachfrage nach traditionellen Sportarten
übersteigen.
Hintergrundinformation: Trotz des Anstiegs an
Trendsportarten werden heute immer noch überwiegend
traditionelle Sportarten betrieben..
4. In der Stadt Mülheim an der Ruhr werden die
sportaktiven Bürger ihre Sportart(en) häufiger
wechseln.
5. In der Stadt Mülheim an der Ruhr werden im
Vergleich zu heute weniger Personen aktiv
klassische Mannschaftssportarten (z.B. Fußball,
Handball, Volleyball) betreiben.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
4
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
� � � � � � � � � � � � � � � �
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Thesen
6. Die Anzahl regelmäßig aktiver Skateboardfahrer
wird in der Stadt Mülheim an der Ruhr im
Vergleich zu heute um 10% zunehmen.
Hintergrundinformation: Die Anzahl regelmäßig
aktiver Skateboardfahrer wird in Deutschland auf
etwa 350.000 geschätzt.
7. Die Anzahl regelmäßig aktiver Inline-Skater
wird in der Stadt Mülheim an der Ruhr im
Vergleich zu heute um 10% zunehmen.
Hintergrundinformation: Die Anzahl regelmäßig
aktiver Inline-Skater wird in Deutschland auf etwa 4
Millionen geschätzt.
8. Die Anzahl regelmäßig aktiver Jogger und
Walker wird in der Stadt Mülheim an der Ruhr
im Vergleich zu heute um 5% zunehmen.
Hintergrundinformation: Die Anzahl regelmäßig
aktiver Jogger und Walker wird in Deutschland auf
etwa 5 Millionen geschätzt.
9. Die sportaktive Bevölkerung in der Stadt
Mülheim an der Ruhr wird im Vergleich zu
heute deutlich stärker Professionalität in der
Sportbetreuung nachfragen.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
5
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
� � � � � � � � � � � � � � � �
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� � � � � � � � � � � � � � � �
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Abschnitt II: Sportverein
In diesem Abschnitt werden verschiedene Fragen zur Entwicklung in den Sportvereinen in Mülheim an der Ruhr gestellt. Dabei geht es im einzelnen um
mögliche Veränderungen der Mitgliederzahlen, der Mitgliederstruktur (Anteil an ausländischen Mitbürgern, Senioren, Frauen), der Mitgliedsbeiträge, um
Entwicklungen im Bereich der Ehrenamtlichkeit und um Qualitätskontrollen der Gesundheitsangebote der Sportvereine.
Wie schätzen Sie Ihre Sachkenntnis in Bezug auf das Thema ein?
groß mittel gering überhaupt keine ⇒ falls überhaupt keine, bitte weiter mit Abschnitt III, S. 11
Thesen
1. In der Stadt Mülheim an der Ruhr wird die
Bindung der Mitglieder an den Sportverein im
Vergleich zu heute deutlich abnehmen.
2. Die Sportvereine in der Stadt Mülheim an der
Ruhr werden sich mehr als Dienstleister denn
als Gemeinschaft verstehen.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
6
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
� � � � � � � � � � � � � � � �
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� � � � � � � � � � � � � � � �
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Thesen
3. In der Stadt Mülheim wird die Anzahl ehrenamtlicher
Mitarbeiter um 10% abnehmen.
Hintergrundinformation: Bundesweit gibt es in den
Sportvereinen 1,4 Millionen ehrenamtliche
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
7
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
� � � � � � � � � � � � � � � �
Mitarbeiter. � � � � � � � � � � � � � � � �
4. In der Stadt Mülheim an der Ruhr werden neue
Konzepte der Freiwilligenarbeit (z.B. Praktika,
interne Fortbildungen, zeitlich und thematisch begrenzte
Projektarbeit) die Bereitschaft zum
ehrenamtlichen Engagement in den
Sportvereinen erhöhen.
5. In der Stadt Mülheim an der Ruhr werden 10%
der ausländischen Mitbürger Mitglieder in
Sportvereinen sein.
Hintergrundinformation: In NRW waren 1990 7,6%
der ausländischen Mitbürger Mitglieder in
Sportvereinen.
6. Der Anteil an Senioren (d.h. der über 60-
Jährigen) an den Sportvereinsmitgliedern in der
Stadt Mülheim an der Ruhr wird mehr als 20%
betragen.
Hintergrundinformation: In Mülheim beträgt der Anteil
an Senioren in den Sportvereinen derzeit 14,4 %.
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Thesen
7. Der Anteil an Frauen und Mädchen in den
Sportvereinen wird in der Stadt Mülheim an der
Ruhr auf ca. 45% steigen.
Hintergrundinformation: In Mülheim an der Ruhr
beträgt der Anteil an Frauen und Mädchen in den
Sportvereinen derzeit 41,3%.
8. Die Gesundheitsangebote der Sportvereine
werden sich einer regelmäßigen Qualitätsüberprüfung
unterziehen müssen.
9. Die meisten Sportvereine in der Stadt Mülheim
an der Ruhr werden ihre monatlichen
Mitgliedsbeiträge für Erwachsene auf
durchschnittlich 20,00 DM erhöhen.
Hintergrundinformation: Der durchschnittliche
Mitgliedsbeitrag für Erwachsene liegt in
Sportvereinen in Westdeutschland bei 14,30 DM pro
Monat.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
8
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
� � � � � � � � � � � � � � � �
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Thesen
10. Durch eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten
und eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten
werden die Sportvereine in der Stadt
Mülheim an der Ruhr im Vergleich zu heute
10% ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter verlieren.
11. Durch eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten
und eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten
werden die Sportvereine in der Stadt
Mülheim an der Ruhr im Vergleich zu heute
10% ihrer Mitglieder verlieren.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
9
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
� � � � � � � � � � � � � � � �
� � � � � � � � � � � � � � � �
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Bitte schätzen Sie, ob und in welchem Ausmaß die Anzahl der aktiven Mitglieder in den
Sportvereinen in der Stadt Mülheim an der Ruhr bis zum Jahr 2005 im Vergleich zu heute ab-
oder zunehmen wird. Die durchschnittliche Einschätzung der ersten Welle befindet sich in den
Klammern in den einzelnen Zeilen.
1. Anzahl aktiver Mitglieder in den Turnabteilungen der Sportvereine
bzw. in den Turnvereinen
(durchschnittliche Schätzung Welle 1: -5,9%)
Hintergrundinformation: Derzeit gibt es in der Stadt Mülheim an der Ruhr
7.025 Vereinsmitglieder im Turnsport (Stand Dez. 2001).
2. Anzahl aktiver Mitglieder in den Fußballabteilungen der
Sportvereine bzw. in den Fußballvereinen
(durchschnittliche Schätzung Welle 1: +3,7%)
Hintergrundinformation: Derzeit gibt es in der Stadt Mülheim an der Ruhr
5.604 Vereinsmitglieder im Fußballsport (Stand Dez. 2001).
3. Anzahl aktiver Mitglieder in den Tennisabteilungen der Sportvereine
bzw. in den Tennisvereinen
(durchschnittliche Schätzung Welle 1: -4,1%)
Hintergrundinformation: Derzeit gibt es in der Stadt Mülheim an der Ruhr
4.506 Vereinsmitglieder im Tennissport (Stand Dez. 2001).
4. Anzahl aktiver Mitglieder in den Schwimmsportabteilungen der
Sportvereine bzw. in den Schwimmsportvereinen
(durchschnittliche Schätzung Welle 1: -1,3%)
Hintergrundinformation: Derzeit gibt es in der Stadt Mülheim an der Ruhr
3.212 Vereinsmitglieder im Schwimmsport (Stand Dez. 2001).
5. Anzahl aktiver Mitglieder in den Handballabteilungen der
Sportvereine bzw. in den Handballvereinen
(durchschnittliche Schätzung Welle 1: -5,1%)
Hintergrundinformation: Derzeit gibt es in der Stadt Mülheim an der Ruhr
1.735 Vereinsmitglieder im Handballsport (Stand Dez. 2001).
6. Anzahl aktiver Mitglieder in den fernöstlichen Kampfsport-
Abteilungen (Judo, Taekwon-Do, etc.) der Sportvereine
(durchschnittliche Schätzung Welle 1: +5,7%)
Hintergrundinformation: Derzeit gibt es in der Stadt Mülheim an der Ruhr
1.295 Vereinsmitglieder in den fernöstl. Kampfsportarten (Stand Dez.
2001).
7. Anzahl aktiver Mitglieder in den Leichtathletikabteilungen der
Sportvereine bzw. in den Leichathletikvereinen
(durchschnittliche Schätzung Welle 1: -0,8%)
Hintergrundinformation: Derzeit gibt es in der Stadt Mülheim an der Ruhr
1.241 Vereinsmitglieder in der Leichtathletik (Stand Dez. 2001).
8. Anzahl aktiver Mitglieder in den Reitsportabteilungen der
Sportvereine bzw. in den Reitsportvereinen
(durchschnittliche Schätzung Welle 1: +2,3%)
Hintergrundinformation: Derzeit gibt es in der Stadt Mülheim an der Ruhr
1.128 Vereinsmitglieder im Reitsport (Stand Dez. 2001).
9. Anzahl aktiver Mitglieder in den Badmintonabteilungen der
Sportvereine bzw. in den Badmintonvereinen
(durchschnittliche Schätzung Welle 1: +0,7%)
Hintergrundinformation: Derzeit gibt es in der Stadt Mülheim an der Ruhr
967 Vereinsmitglieder im Badmintonsport (Stand Dez. 2001).
10. Anzahl aktiver Mitglieder in den Hockeyabteilungen der Sportvereine
bzw. in de Hockeyvereinen.
(durchschnittliche Schätzung Welle 1: +5,0%)
Hintergrundinformation: Derzeit gibt es in der Stadt Mülheim an der Ruhr
868 Vereinsmitglieder im Hockeysport (Stand Dez. 2001).
10
Zunahme um____%
Abnahme um____%
Zunahme um____%
Abnahme um____%
Zunahme um____%
Abnahme um____%
Zunahme um____%
Abnahme um____%
Zunahme um____%
Abnahme um____%
Zunahme um____%
Abnahme um____%
Zunahme um____%
Abnahme um____%
Zunahme um____%
Abnahme um____%
Zunahme um____%
Abnahme um____%
Zunahme um____%
Abnahme um____%
Abnahme um____%

Abschnitt III: Fitness-Studios
In diesem Abschnitt werden verschiedene Fragen zur Entwicklung der Fitness-Studios in Mülheim an der Ruhr gestellt. Es wird nach einer möglichen Zunahme
an Fitness-Studios in Mülheim an der Ruhr gefragt, nach einer Ausweitung des Angebots sowie nach möglichen Qualitätsüberprüfungen.
Wie schätzen Sie Ihre Sachkenntnis in Bezug auf das Thema ein?
groß mittel gering überhaupt keine ⇒ falls überhaupt keine, bitte weiter mit Abschnitt IV, S. 13
Thesen
1. Die Anzahl an Fitness-Studios wird in der Stadt
Mülheim an der Ruhr im Vergleich zu heute um
10% steigen.
Hintergrundinformation: Zur Zeit gibt es in
Deutschland ca. 6000 Fitness-Studios.
2. 20% aller Fitness-Studios in der Stadt Mülheim
an der Ruhr werden Multifunktionsanlagen
sein, d.h. auch weitere Sportmöglichkeiten wie
z.B. Badminton, Klettern und Beachvolleyball
anbieten.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
11
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
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Thesen
3. Alle Fitness-Studios in der Stadt Mülheim an
der Ruhr werden sich einer regelmäßigen
Qualitätsüberprüfung unterziehen müssen.
Hintergrundinformation: Bislang werden nur
vereinzelt und auf freiwilliger Basis regelmäßige
Qualitätsüberprüfungen
vorgenommen.
in Fitness-Studios
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
12
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
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Abschnitt IV: Schulsport
In diesem Abschnitt werden Fragen zur Entwicklung des Schulsports in der Stadt Mülheim an der Ruhr gestellt.
Wie schätzen Sie Ihre Sachkenntnis in Bezug auf das Thema ein?
groß mittel gering überhaupt keine ⇒ falls überhaupt keine, bitte weiter mit Abschnitt V, S. 15
Thesen
1. Eine tägliche Sport- und Bewegungsstunde wird
in der Stadt Mülheim an der Ruhr die Regel
sein.
Hintergrundinformation: Es existieren Forderungen von
den Sportverbänden und der Sportwissenschaft nach einer
täglichen Sport- und Bewegungsstunde.
2. Sponsoren werden an einzelnen Schulen in der
Stadt Mülheim an der Ruhr eine Ausweitung
des Schulsportangebots ermöglichen.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
13
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
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Thesen
3. Deutlich mehr Schulen als heute werden in der
Stadt Mülheim an der Ruhr mit Sportvereinen
zusammenarbeiten.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
14
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
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Abschnitt V: Leistungssport, Talentförderung und Sponsoring
In diesem Abschnitt werden verschiedene Fragen zur Entwicklung im Leistungssportbereich in der Stadt Mülheim an der Ruhr gestellt. Im einzelnen geht es um
die Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein bei der Talentförderung und um mögliche Rückgänge bei den Zuwendungen von Sponsoren für den
Leistungssport.
Wie schätzen Sie Ihre Sachkenntnis in Bezug auf das Thema ein?
groß mittel gering überhaupt keine ⇒ falls überhaupt keine, bitte weiter mit Abschnitt VI, S. 16
Thesen
1. In der Stadt Mülheim an der Ruhr wird die
Zusammenarbeit zwischen Schule und Verein
bei der Talentförderung wesentlich enger
werden.
Hintergrundinformation: In Mülheim an der Ruhr gibt es
derzeit 13 Projekte zur Talentsichtung und 11 Projekte zur
Talentförderung in Kooperation zwischen Schulen und
Sportvereinen.
2. Sponsoren werden sich in der Stadt Mülheim an
der Ruhr vermehrt vom Leistungssport
abwenden.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
15
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
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Abschnitt VI: Sportanlagen
In diesem Abschnitt werden verschiedene Fragen zur Entwicklung der Sportanlagen in der Stadt Mülheim an der Ruhr gestellt. Es werden Fragen nach dem
Zustand – damit meinen wir sowohl die Bausubstanz, als auch die Ausstattung – von Sportanlagen in der Hand unterschiedlicher Träger gestellt. Außerdem geht
es um den Bedarf an neuen Sportanlagen, z.B. für Trendsportarten (Skateparks, Kletteranlagen etc.), und um den Zustand sowie die Auslastung der Hallenbäder.
Wie schätzen Sie Ihre Sachkenntnis in Bezug auf das Thema ein?
groß mittel gering überhaupt keine ⇒ falls überhaupt keine, bitte weiter mit Abschnitt VII, S. 19
Thesen
1. Die Nachfrage nach neuen Sportarten (z.B.
Skateboarding, Inline-Skating, Beachvolleyball,
Klettern) wird eine große Zahl neuer
2.
Sportanlagen bzw. einen umfassenden Umbau
alter Sportanlagen in der Stadt Mülheim an der
Ruhr erforderlich machen.
Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der
Hallenbäder in der Stadt Mülheim an der Ruhr
wird sich im Vergleich zu heute erheblich
verschlechtern.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
16
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
� � � � � � � � � � � � � � � �
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Thesen
3. Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der
kommerziellen Sportanlagen (z.B. Fitness-
Studios, kommerzielle Tennis- und Squashanlagen)
in der Stadt Mülheim an der Ruhr wird sich im
Vergleich zu heute erheblich verschlechtern
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
17
in
mehr
als 20
Jahren
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gar
nicht
�
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
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4. Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der
öffentlichen Sportanlagen (z.B. Bezirkssportanlagen,
Schulsportanlagen) in der Stadt
Mülheim an der Ruhr wird sich im Vergleich zu
heute erheblich verschlechtern. � � � � � � � � � � � � � � � �
5. Der Zustand (Bausubstanz und Ausstattung) der
Sportanlagen im Vereinsbesitz in der Stadt
Mülheim an der Ruhr wird sich im Vergleich zu
heute erheblich verschlechtern.
6. Die Hallenbäder in der Stadt Mülheim an der
Ruhr werden im Vergleich zu heute von 10%
weniger Personen besucht werden.
Hintergrundinformation: Die Hallenbäder in Mülheim an
der Ruhr wurden 2001 von 381.183 Personen besucht.
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Abschnitt VII: Sport als Gegenstand in der Politik
In diesem Abschnitt werden verschiedene Fragen zu möglichen politischen Entscheidungen im Sportbereich gestellt. Im einzelnen geht es um die Rolle des
Sports in der Kommunalpolitik in der Stadt Mülheim an der Ruhr, um eventuelle finanzielle Kürzungen bei den Übungsleiter-Zuschüssen bzw. konkrete
Forderungen (z.B. Gesundheits-, Jugendangebote), die an die Vergabe von Zuschüssen und Hallenzeiten geknüpft werden. Weiterhin werden Fragen zu einer
möglichen Ausweitung von Sportstätten-Nutzungsgebühren und zur Übernahme von Aufgaben der kommunalen Sportverwaltung durch den organisierten Sport
gestellt.
Wie schätzen Sie Ihre Sachkenntnis in Bezug auf das Thema ein?
groß mittel gering überhaupt keine ⇒ falls überhaupt keine, bitte weiter mit S. 23
Thesen
1. In der Stadt Mülheim an der Ruhr wird der
Einfluss des Sports in der Kommunalpolitik
gegenüber heute erheblich steigen.
2. Deutlich mehr Sportvereine als heute werden in
der Stadt Mülheim an der Ruhr mit dem
Gesundheitsamt zusammenarbeiten.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
18
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
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Thesen
3. Deutlich mehr Sportvereine als heute werden in
der Stadt Mülheim an der Ruhr mit dem
Jugendamt zusammenarbeiten.
4. In der Stadt Mülheim an der Ruhr wird die
Anzahl an Sportangeboten mit dem Ziel der
Gewalt- und/oder Drogenprävention (z.B.
Basketball um Mitternacht) im Vergleich zu
heute deutlich steigen.
5. Der ESPO und die Sportvereine werden einen
Großteil der Aufgaben der kommunalen Sportverwaltung
übernehmen.
Hintergrundinformation: In einigen Städten und
Gemeinden in NRW werden kommunale Sportämter
umstrukturiert bzw. aufgelöst und ihre bisherigen
Aufgaben von den Sportverbänden und -vereinen
übernommen.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
19
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
� � � � � � � � � � � � � � � �
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Thesen
6. Vereinsangebote in den Bereichen der Jugendund
Gesundheitsförderung werden in der Stadt
Mülheim an der Ruhr bei der Vergabe von
Hallenzeiten bevorzugt werden.
7. Die Übungsleiter-Zuschüsse werden in der
Stadt Mülheim an der Ruhr im Vergleich zu
heute um 10% gekürzt werden.
Hintergrundinformation: Im Haushalt der Stadt Mülheim
an der Ruhr waren 2001 57.650 € für Übungsleiterzuschüsse
veranschlagt.
8. In der Stadt Mülheim an der Ruhr werden den
Sportvereinen werden nur noch dann
Übungsleiter-Zuschüsse gewährt werden, wenn
sie Leistungen in der Jugendarbeit nachweisen.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
20
in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
� � � � � � � � � � � � � � � �
� � � � � � � � � � � � � � � �
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Thesen
9. In der Stadt Mülheim an der Ruhr werden den
Sportvereinen nur noch dann Übungsleiter-
Zuschüsse gewährt werden, wenn sie
Leistungen
nachweisen.
in der Gesundheitsförderung
10. Sportstätten-Nutzungsgebühren für Sportvereine
werden in der Stadt Mülheim an der
Ruhr flächendeckend erhoben.
Hintergrundinformation: Zur Zeit werden mit Ausnahme
der Bäder keine Sportstätten-Nutzungsgebühren für
Vereine erhoben.
Wann glauben Sie, wird die in der
These genannte Entwicklung
vollzogen sein?
in bis
zu 5
Jahren
in 6-10
Jahren
in 11-
15
Jahren
in 16-
20
Jahren
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in
mehr
als 20
Jahren
gar
nicht
Wie beurteilen Sie solch eine
Entwicklung, unabhängig davon,
ob sie eintritt und wann sie
eintritt?
sehr
gut
gut mittel schlecht sehr
schlecht
Wenn diese Entwicklung eintreten
würde: Wie groß wäre der
Handlungsbedarf für Sportplanung
und Sportanbieter?
sehr
groß
groß mittel gering kein
Handlungsbedarf
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Vielen Dank für Ihre Bereitschaft, an dieser Studie mitzuarbeiten!

Schema zur Entsprechung der Punkte in Prozent (Ergebnisse von Welle 1):
� 0-2,5 %
� 2,6-5 %
� 5,1-7,5 %
� 7,6-10 %
� 10,1-12,5 %
� 12,6-15 %
�
15,1-17,5 %
�
17,6-20 %
20,1-22,5 %
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�
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�
�
�
�
�
�
�
23
22,6-25 %
25,1-27,5 %
27,6-30 %
30,1-32,5 %
32,6-35 %
35,1-37,5 %
37,6-40 %
40,1-42,5 %
42,6-45 %
45,1-47,5 %
47,6-50 %
50,1-52,5 %
52,6-55 %
55,1-57,5 %
57,6-60 %
60,1-62,5 %
62,6-65 %
65,1-67,5 %
67,6-70 %