Kalenderwoche 46 - Gemeinde Reichenbach an der Fils

6 R EICHENBACH
18. November 2011 / Nr. 46
Reichenbacher Marktgeschichten
1. Ihre genaue Firmenbezeichnung, seit wann sind Sie auf dem
Reichenbacher Wochenmarkt und wie heißen Ihre Verkäufer?
Seit 26.10.2011 ist Herr Reitberger von der Käsealm Allgäu aus
Obermaiselstein auf dem Reichenbacher Wochenmarkt.
2. Sie stammen aus?
Obermaiselstein/Allgäu
3. Ihr Warensortiment umfasst?
Hartkäse - Schnittkäse - Frischkäse und Milchprodukte
4. Woher beziehen Sie Ihre Produkte?
Von diversen Sennereien im Oberallgäu
5. Was würden Sie den Kunden besonders aus Ihrem Warensortiment
empfehlen?
Schaf- und Ziegenkäse
6. Was ist Ihr eigenes Lieblingsprodukt bzw. -produkte?
"Schäferlaib" und "Gunzesrieder"
7. Haben Sie ein Rezept, einen Verzehr- oder Dekorationstipp?
Allgäuer Käsesuppe:
Zutaten: 60 g Butter, 50 g Mehl, 100 g Bergkäse, 100 g Emmentaler,
1 l Rindfleischbrühe (oder 1 l Milch), 1 Eigelb, 100 ml
Sahne, Salz, weißer Pfeffer, 4 Scheiben Weißbrot (in Würfeln)
und 1 Esslöffel Butterschmalz
Zubereitung: Aus Butter und Mehl eine helle Mehlschwitze herstellen.
Mit der Fleischbrühe oder Milch aufgießen und sofort
mit einem Schneebesen glatt rühren. Das Ganze ca. 15 Min.
köcheln lassen. Den geriebenen Käse unterrühren und so lange
köcheln lassen, bis sich der Käse gut auflöst. Das Eigelb mit
der Sahne verquirlen und unter die Suppe rühren, mit den Gewürzen
abschmecken.
Die Suppe nun nicht mehr kochen lassen.
Das gewürfelte Weißbrot - Sie können auch gerne kräftiges
Schwarzbrot verwenden - in Butterschmalz hellbraun rösten.
Die Brotwürfel kurz vor dem Servieren auf die Suppe geben.
Tipp: Wenn Sie dieser Suppe einen kräftigeren, deftigeren Geschmack
verleihen wollen, dann fügen Sie einfach etwas Romadur
und Weißlacker hinzu. Außerdem lässt sich die Suppe mit fein
gehacktem Bärlauch, Brunnenkresse oder Schnittlauch verfeinern.
Guten Appetit: Ihr Franz Reitberger, Allgäuer Käsealm
125 Jahre Sport und Spaß
Turnverein Reichenbach feiert Jubiläum
Reichenbach, November 2011 - Große Ereignisse werfen ihre
Schatten voraus. Im Jahr 2012 feiert der Turnverein Reichenbach
(TVR) sein 125-jähriges Jubiläum.
Vor 125 Jahren fanden sich in Reichenbach 26 Personen auf
Einladung von Gustav und Reinhold Blessing zusammen, um
ihren sportlichen Aktivitäten einen Rahmen zu geben. Dazu haben
sie am 23. Juli 1887 den TV Reichenbach gegründet. Heute
ist der Turnverein mit 1.550 Mitgliedern der größte Verein in
der Gemeinde. Unter dem Motto "TVR.verbindet" wird dieses
besondere Jubiläum das ganze Jahr 2012 über mit verschiedenen
Veranstaltungen gewürdigt. Die Auftaktveranstaltung bildet
das große Silvester-Galadinner im TV-Heim. 2012 folgen neben
einem vielfältigen Festprogramm der Abteilungen ein Sporttag,
ein Festakt und eine Sportgala.
Die Gründung
Reichenbach zählte gerade einmal rund 1.200 Einwohner als
die Söhne des Holzwarenfabrikanten Gustav und Reinhold
Blessing den Turnverein Reichenbach ins Leben riefen. Am 23.
Juli 1887 luden sie in das Gasthaus Adler zu einer Versammlung
ein. 26 Personen nahmen daran teil und gründeten den Turnverein,
dessen Vorstand Christian Stotz wurde. Die ersten Sportstätten
waren der Garten der Familie Blessing und im Winter
das Nebenzimmer des "Adlers". Als Sportgerät stand zunächst
lediglich ein Barren zur Verfügung. Schon bald erstanden die
rührigen Vereinsgründer weitere Turn- und Sportgeräte aus eigens
aufgebrachten Mitteln. Ein weiterer Fortschritt war der
Sportplatz auf dem Sailerwasen, der ihnen zugewiesen wurde.
Ein Meilenstein in der TV-Geschichte war der Bau des lang
ersehnten Heimes für Turnen und geselliges Beisammensein:
Die Halle. 1907 wurde sie größtenteils von Mitgliedern des Vereins
aufgebaut. 79 Jahre lang waren die Räumlichkeiten der
Dreh- und Angelpunkt der TVR-Aktivitäten.
Die Weiterentwicklung
Auch die weitere Entwicklung des TVR über den "klassischen"
Turnverein hinaus ist bemerkenswert. Mit Ausnahme der Kriegsjahre,
in denen der Turnbetrieb zum Erliegen kam, wuchs die Mitgliederzahl
beständig. Es wurde eine Reihe neuer Abteilungen aus
der Taufe gehoben. 1920 wurden die Abteilungen Frauen- und
Kinderturnen gegründet, Leichtathletik wurde in die Turnbewegung
integriert. Bis 1933 etablierten sich die Handball- und die
Skiabteilung sowie eine Theatergruppe. 1947 folgt die Tischtennisabteilung,
1958 die Abteilung Hausfrauenturnen, denen neben der
sportlichen Betätigung besonders die Bemutterung des ganzen
Vereins am Herzen lag. In den weiteren Jahren entstanden das
Mutter- und Kind-Turnen, das Vorschulturnen, die "Ballermänner",
eine Männergymnastikgruppe, die Faustball- und die Volleyballabteilung
sowie das gemischte Seniorenturnen. Verstärkt engagierte
sich der TVR auch in der Kinder- und Jugendarbeit. Die Jugendarbeit
in den bestehenden Abteilungen wurde forciert, es entstanden
einige Jugendmannschaften. Neben dem Mädchenturnen entwickelte
sich die Mädchengymnastik. Der Nachwuchs erntete schon
bald sportliche Erfolge.
Der Erfolg
Heute bietet der TVR eine gelungene Mischung aus Breiten-, Gesundheits-
und Leistungssport in 13 Abteilungen. "Die Mitgliederzahlen
sind stabil, die Jugendarbeit bleibt intensiv und erfolgreich",
berichtet Christian Leinert, erster Vorsitzender des TVR. Über 1.500
Mitglieder zählt der Verein heute, darunter sind etwa 600 sportbegeisterte
Kinder und Jugendliche. "Allerdings stoßen wir seit Jahren
bei neuen Übungsgruppen an Kapazitätsgrenzen bei den Reichenbacher
Sport- und Gymnastikhallen", merkt Leinert an.
Stolz kann der Turnverein auf seine herausragenden Mitglieder
und Mannschaften sein. "Die sportlichen Erfolge können sich
sehen lassen - besonders der Aufstieg der ersten Männermannschaft
Handball in die Landesliga und die bundesweiten Wettkämpfe
von Wettkampfgymnastik und Tischtennis", so Leinert.
Auch die Qualifikation der Trainerinnen und Trainer wird stetig
verbessert.
Die Geselligkeit
Neben dem sportlichen Aspekt steht auch die soziale Komponente
im Mittelpunkt des Vereins. Geselliges Beisammensein
wird großgeschrieben. Einen passenden Rahmen dafür bildet
das 1982 bezogene TV-Heim, nachdem "Die Halle" der Verlegung
der B 10 zum Opfer fiel. Schnell wurde das TV-Heim mit
seiner gemütlichen Vereinsgaststätte zum Herzstück der TV-
Familie. Leinert ist überzeugt: "Wir haben nach wie vor viele
sehr engagierte Kräfte, die rund um den Sport und in der Vereinsorganisation
tätig sind. Seit Jahrzehnten gewährleisten die
Mitglieder durch den Thekendienst die Bewirtschaftung der
Vereinsgaststätte - das ist uns künftig auch sehr wichtig. Die
Mitglieder sind über ihren engeren Kreis in ihrer Trainingsgruppe
hinaus im Verein aktiv - das unterscheidet uns von einem
reinen Sportunternehmen." In das Vereinsvermögen wird stetig
investiert. Es wurden die Terrasse und der Parkplatz des TV-
Heims saniert und die Außenbeleuchtung erneuert.
Das 125. Jubiläum
So ist in 125 Jahren aus einer kleinen Gruppe turnbegeisterter
Männer ein vielfältiger und engagierter Verein geworden, der
rund ein Fünftel der Reichenbacher Bevölkerung aktiv begeistert.
Die Festschrift zum 125. Geburtstag spiegelt die wechselvolle
Geschichte und lebendige Gegenwart des Vereins wider.
Entstanden ist eine spannende Chronik mit vielen Bildern, ein
wertvolles Erinnerungsstück und Dokument Reichenbacher
Vereinsgeschichte. Im eindrucksvollen TVR-Kalender 2012 ist