3 / 2012 - Heimat- und Bürgerverein Wattenscheid
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Vereinszeitschrift des <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong><strong>Wattenscheid</strong> e.V.<br />
37. Jahrgang - Heft 3, November <strong>2012</strong><br />
Übergabe der Traditionsfahne des<br />
MGV „Glück Auf“ an das <strong>Heimat</strong>museum<br />
Lesen Sie in dieser Ausgabe:<br />
Einladung zur traditionellen<br />
Weihnachtsfeier am 12.12.<strong>2012</strong><br />
20 Jahre Frauentreff des HBV<br />
20 Jahre Komitee St. Gertrud<br />
20 Jahre <strong>Wattenscheid</strong>er Bergbauwanderweg<br />
20 Jahre „R<strong>und</strong>er Tisch“ gegen<br />
Ausländerfeindlichkeit <strong>und</strong> Rechtsextremismus<br />
Endlich wieder möglich: Das - Autokennzeichen
In diesem Heft:<br />
Impressum 2<br />
Mitgliedernachrichten Juli – Dezember <strong>2012</strong> 3<br />
Auch in diesem Jahr war das<br />
Sommerfest des HBV ein großer Erfolg 4<br />
Wanderung über den Jakobsweg am 15.7. 5<br />
Einladung zur Weihnachtsfeier am 12.12. 5<br />
Tagesausflug nach Arnsberg <strong>und</strong> zur Burg Altena am 8.9. 6–7<br />
Der Tag des offenen Denkmals am 9.9. 7<br />
Vortrag am 26.9. über die Geschichte<br />
des Sankt-Gertrudis-Preises 8<br />
Erneut ein großer Erfolg:<br />
Die <strong>Wattenscheid</strong>er Kulturnacht am 28.9. 9<br />
HBV trauert um Alt-Propst Paul Neumann 10<br />
Trauer um die verdienten Mitbürger Wolfgang Schlott,<br />
Dieter Kieselstein, August Burdina <strong>und</strong> Johannes Czaplenski 11<br />
Nachruf auf Hermann Metzger 12<br />
Nachruf auf Dr. Rolf Köhling 13<br />
Das Gemälde<br />
„Die Hl. Gertrud mit dem Spaten im Frauenmuseum Bonn“ 14<br />
20 Jahre <strong>Wattenscheid</strong>er Bergbauwanderweg 15<br />
20 Jahre Frauentreff im HBV 16<br />
Endlich wieder möglich: Das Autokennzeichen „WAT“ 16<br />
20 Jahre „R<strong>und</strong>er Tisch gegen Ausländerfeindlichkeit<br />
<strong>und</strong> Rechtsextremisums“ 17<br />
20 Jahre Komitee St. Gertrud -<br />
Vortrag Mittelalterliche Reliquienschreine 18<br />
Seit 50 Jahren in der Kommunalpolitik -<br />
Klaus-Peter Hülder wird 70 19–20<br />
MGV GlückAuf stiftete eine Fahne für das <strong>Heimat</strong>museum 20–21<br />
Souvenirs - Eine Ausstellung für Frühjahr 2013 im Helfs Hof 22<br />
Beitrittserklärung/Einzugsermächtigung 23<br />
HBV-Markt 24<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong> e.V.,<br />
An der Papenburg 30 a · 44866 <strong>Wattenscheid</strong><br />
Telefon/Fax 02327/321720<br />
Postadresse: Postfach 600452, 44844 <strong>Wattenscheid</strong><br />
Internet/eMail: www.hbv-wat.de · info@hbv-wat.de<br />
Redaktion: Klaus-Peter Hülder (kphü)<br />
Heinz-Werner Kessler (hwk)<br />
Layout: Pia Annas<br />
Fotos: Klaus-Peter Hülder, Heinz-Werner Kessler<br />
Druck: Ritter-Druck, Bochum-<strong>Wattenscheid</strong>
Juli – Dezember <strong>2012</strong><br />
Geburtstage<br />
92 Jahre<br />
Johanna Niederlohmann<br />
91 Jahre<br />
Marta Hasslacher<br />
89 Jahre<br />
Franz-Werner Bröker – Ursula Rotthauwe-Riedel<br />
88 Jahre<br />
Karl-Heinz Braß – Heinz Jäger – Irmgard Scholten<br />
87 Jahre<br />
Bruno Herden – Helmut Rohsiepe –<br />
Dr. Paul Schönefeld – Else Schönrowski<br />
86 Jahre<br />
Renate Plewka – Elisabeth Kummer –<br />
Hans Henneke – Edith Görick<br />
85 Jahre<br />
Helmut Gorges – Hans Hartel – Marianne Halwer –<br />
Kurt Gruthoff – Wolfgang Grosse-Büning –<br />
Walburga Hellkamp – Rudolf Lange –<br />
Adelheid Piwellek – Hildegard Schopf – Günter Wirchan<br />
80 Jahre<br />
Alfred Winter – Berti Beck – Emmy Müller – Rolf Seier<br />
75 Jahre<br />
Vera Beckmann – Wolfgang Hammel – Hermann Jelberg –<br />
Ursula Neudorfer – Ursula Salewski – Hermann Schaper –<br />
Edith Schlenkhoff – Helmut Schlömann – Klaus Wangard –<br />
Elisabeth Schneider – Elisabeth Schmidt – Günter Gusseck<br />
Gestorbene Mitglieder<br />
Karl-Heinz Weitz – August Burdina – Wolfgang Schlott –<br />
Christel Bauchrowitz – Maria Rieks – Hannelore Osinga –<br />
Heinz Diestelhorst – Prälat Paul Neumann – Walter Fritsche –<br />
Ursula Hondele – Johannes Czaplenski – Werner Hucke –<br />
Karl van Boxem – Heinrich Hegemann – Esther Hombergs<br />
Neue Mitglieder<br />
Ulrich Schermer – Rita Frese – Hermann J. Lüke
Aufgeräumte Stimmung<br />
beim Sommerfest<br />
Auch in diesem Jahr war das<br />
Sommerfest des HBV ein großer Erfolg<br />
Die Sommerfeste des <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong><br />
gehören zur Tradition des HBV, wobei der Veranstaltungsort <strong>und</strong><br />
das jeweilige Programm auch Bezug nehmen auf die gr<strong>und</strong>sätzliche<br />
Aufgabestellung des HBV. Wie im letzten Jahr wurde das<br />
Fest mit großem Erfolg vor <strong>und</strong> im <strong>Heimat</strong>museum Helfs Hof in<br />
<strong>Wattenscheid</strong>-Sevinghausen, In den Höfen 37, durchgeführt.<br />
Für das <strong>Heimat</strong>museum im Helfs Hof hatte der HBV bereits 2003<br />
die Fachaufsicht übernommen. Am Helfs Hof wurden in den 80er-<br />
Jahren vom HBV bereits die heute noch gerühmten „Lampionfeste“<br />
veranstaltet. Jetzt ergeben das <strong>Wattenscheid</strong>er <strong>Heimat</strong>museum<br />
<strong>und</strong> das gesellschaftliche Ereignis des Sommerfestes mit<br />
rd. 300 Besuchern eine ideale Verbindung. Auch in diesem Jahr<br />
wurde am Samstag, 7.7., von 15 - 19 Uhr ein Festzelt aufgebaut,<br />
in dem vor allem die Live-Musik untergebracht war <strong>und</strong> in dem<br />
auch getanzt werden konnte. Im Freien waren Stände 4 unterschiedlicher<br />
Kunsthandwerker <strong>und</strong> eines Imkers untergebracht,<br />
die man auch in „Aktion“ sehen konnte. Wie immer war auch<br />
ein Bücherstand des HBV aufgebaut, an dem nicht nur der noch<br />
verfügbare Teil der mittlerweile über 30 Veröffentlichungen des<br />
HBV erworben werden konnte. Zwei Attraktionen wurden ebenfalls<br />
geboten: Der in einer besonderen Schatulle auf echter Kohle<br />
präsentierte berühmte Anstecker des HBV („Siegel der Stadt<br />
<strong>Wattenscheid</strong>“) <strong>und</strong> die gerade neu vom stadtgeschichtlichen<br />
Arbeitskreis des HBV gestaltete Broschüre über <strong>Wattenscheid</strong>s<br />
<strong>Heimat</strong>museum. Grillwürstchen, leckerer Kuchen nebst dazugehörigem<br />
Kaffee <strong>und</strong> Alkoholisches oder Alkoholfreies am eigens<br />
eingerichteten Bierstand durften natürlich nicht fehlen.<br />
Die Fa. Mercedes Lueg stellte ein Fahrzeug für einen Shuttle-<br />
Service zur Verfügung, der Teilnehmer von der Sevinghauser Bartholomäus-Kapelle<br />
(gleichzeitig Haltestelle der Bus-Linie 363) zu<br />
dem etwas abgelegenen Museum hin <strong>und</strong> wieder zurück brachte.<br />
Auch dabei das jüngste HBV-Mitglied, Linus Stuckstedde, gerade<br />
mal 6 Wochen alt, den seine Eltern, beide sind Vorstandsmitglieder<br />
des HBV, in einem HBV-T-Shirt mit zum Fest gebracht hatten.<br />
Unter den zahlreichen Besuchern auch Bezirksbürgermeister<br />
Hans Balbach, selbst Mitglied des HBV, der stellv. Bezirksbürgermeister<br />
Bodo Schmalstieg, ebenfalls Mitglied des HBV, der Leiter<br />
des Bochumer Kulturbüros Bernhard Szafranek sowie in kollegialer<br />
Verb<strong>und</strong>enheit der Vorsitzende des Eppendorfer <strong>Heimat</strong>vereins<br />
Gerd Robok. Großes Glück hatte der HBV mit dem Wetter:<br />
Nach einem heftigen Schauer, kurz vor der offiziellen Eröffnung<br />
des Sommerfestes, strahlte die Sonne über <strong>Wattenscheid</strong>.<br />
Der HBV-Vorstand wird auch im nächsten Jahr ein Sommerfest<br />
veranstalten. (kphü)<br />
- 4 -
Wanderung über den Jakobsweg<br />
Am 7. Juli <strong>2012</strong> jährte sich zum zweiten Mal der Tag, an dem der<br />
<strong>Wattenscheid</strong>er Jakobsweg eingeweiht wurde. Aus diesem Anlass<br />
fand eine Wanderung über die Wegstrecke von der Jahrh<strong>und</strong>erthalle<br />
bis zum Helfs Hof statt, die von Heinz- Werner Kessler<br />
geführt wurde. Anfang <strong>und</strong> Endpunkt der Wanderung konnten<br />
sich Interessenten mit unterschiedlichen Pilgerstempeln dokumentieren<br />
lassen.<br />
An den einzelnen Etappen des Weges erlebten<br />
die Teilnehmer eine Reise durch die Geschichte vom Mittelalter<br />
bis in die Gegenwart. So erfuhren sie z.B. von Herrn Kessler über<br />
die Geschichte des Bochumer Vereins, der Zeche Engelsburg<br />
<strong>und</strong> ihren Bergarbeitersiedlungen, der Leproserie <strong>und</strong><br />
Bartholomäuskapelle in Höntrop.<br />
Nach einer Kaff eepause in der Aar besichtigte die Gruppe das<br />
Mahnmal auf der „Sauren Wiese“ (das ehemalige Zwangsarbeiterlager<br />
des Bochumer Vereins im Zweiten Weltkrieg), das erst<br />
im Frühjahr eingeweiht worden war. Dort mussten die Teilnehmer<br />
der Wanderung mit Erschrecken feststellen, dass das Mahnmal<br />
off ensichtlich von Rechtsradikalen geschändet worden war.<br />
Herr Kessler stellte deswegen nach Ablauf der Wanderung eine<br />
Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Bochumer Staatsanwaltschaft.<br />
Mittlerweile wurde das Verfahren eingestellt, weil die<br />
Täter nicht ermittelt werden konnten.<br />
Einladung zur Weihnachtsfeier<br />
am Mittwoch, 12. Dezember <strong>2012</strong>, 18.00 Uhr,<br />
in das Gertrudishaus, Auf der Kirchenburg<br />
In adventlicher R<strong>und</strong>e mit Weihnachtsliedern, besinnlichen Geschichten,<br />
Gedichtvorträgen <strong>und</strong> Berichten wollen wir zurückblicken auf das Jahr <strong>2012</strong>.<br />
Gleichzeitig wollen wir Ausblick halten auf das Jahr 2013.<br />
Allen Mitgliedern <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en wünschen<br />
Vorstand <strong>und</strong> Beirat des <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong> e.V.<br />
ein gesegnetes Weihnachtsfest <strong>und</strong> ein ges<strong>und</strong>es Jahr 2013,<br />
das uns den inneren <strong>und</strong> äußeren Frieden erhalten möge!<br />
- 5 -
Tagesausflug nach Arnsberg <strong>und</strong> Burg Altena<br />
„Hier ist ein schönes Fleckchen Erde!“<br />
Diesen Ausspruch von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen,<br />
den er 1817 in Arnsberg tat, konnten die Teilnehmer während des<br />
Tagesausfluges am 8. September bestätigen.<br />
Bei herrlichem Spätsommerwetter begann die Stadtführung in<br />
Arnsberg am Neumarkt - der „kleinen Berliner Stadt.“ Sie wurde<br />
nach dem Wiener Kongress von 1815 für die preußischen Verwaltungsbeamten,<br />
die von Berlin nach Arnsberg zogen, als ein<br />
eigenes Wohnviertel nach Entwürfen von K. F. Schinkel errichtet:<br />
mit 55 Bürgerhäusern, Behördenhäusern, der evangelischen Auferstehungskirche,<br />
dem Hotel zum König von Preußen, der Post<br />
<strong>und</strong> dem Casino.<br />
Im Anschluss konnten die wohl ältesten Glasmalereien Westfalens<br />
(um 1250 entstanden) im mittleren Chorfenster der Propsteikirche<br />
St. Laurentius besichtigt werden. Beeindruckend war hier<br />
auch der Marienaltar, der vom Kölner Domkapitel als Dank dafür<br />
gestiftet wurde, dass die Geistlichen während der napoleonischen<br />
Kriege mit dem Dreikönigenschrein im angrenzenden Kloster<br />
Zuflucht fanden.<br />
Wiederholtes Thema während der nachfolgenden Führung durch<br />
die Altstadt war die Hexenverfolgung in Arnsberg. So konnten die<br />
Teilnehmer den „Hexenkäfig“ in der Innenstadt besichtigen, in<br />
den die Verurteilten eingeschlossen <strong>und</strong> dem Spott der Bevölkerung<br />
ausgesetzt wurden. In dem Patrizierhaus „Zur Krim“ am<br />
Alten Markt lebte – so erfuhren die Teilnehmer - der Hexenrichter,<br />
dem selbst der 70jährige Bürgermeister von Arnsberg, Henneke<br />
von Essen, am 14. August 1631 zum Opfer fiel. Eine Rehabilitierung<br />
des Bürgermeisters <strong>und</strong> anderer Opfer der Hexenverfolgung in<br />
Arnsberg steht noch aus. Sie gelten immer noch im Sinne der<br />
Anklage als schuldig.<br />
Die Stadtführung endete auf der Schlossruine. Unterhalb der<br />
Burgmauern siedelten hier 1114 die ersten Familien. Damit wurde<br />
der ehemalige Aarberg (Adlerberg) zur Keimzelle der mittelalterlichen<br />
Stadt. - Überrascht waren die Teilnehmer über die<br />
Weinreben, die am Hang unterhalb der Ruine auf Initiative des<br />
Arnsberger Altstadtvereins gepflanzt worden waren <strong>und</strong> an den<br />
historischen Weinberg aus dem 13. Jahrh<strong>und</strong>ert erinnern sollen.<br />
Auf der Burg Altena warteten nach der Mittagspause weitere<br />
Attraktionen auf die Teilnehmer. - Zu den wichtigsten gehörte die<br />
Besichtigung der ältesten Jugendherberge Deutschlands, die von<br />
Richard Schirrmann (1874 – 1961) im Jahre 1914 gegründet wurde.<br />
- 6 -
Eine zweite Attraktion – besonders für <strong>Wattenscheid</strong>er - stellten<br />
die Glasfenster im Rittersaal dar, die Wappen mit dem Märkischen<br />
Schachbalken zeigten. Dieser Märkische Schachbalken, der auch<br />
das <strong>Wattenscheid</strong>er Wappen ziert, entstand wahrscheinlich zwischen<br />
1198 <strong>und</strong> 1220 in Anlehnung an die roten Zinnen der Märker<br />
<strong>und</strong> Altenaer Grafen. Durch deren Heiratspolitik verbreitete er<br />
sich in den Adelshäusern Europas: im westfälisch-niederlothringischen<br />
Raum, in England, Frankreich, Belgien, Luxemburg,<br />
Spanien, Italien <strong>und</strong> den Niederlanden.<br />
Der Tag des offenen Denkmals<br />
am 9. September <strong>2012</strong><br />
Der diesjährige Tag des offenen Denkmals stand unter dem<br />
Motto „Holz.“ Hierzu bot der <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong><br />
zwei Sonderveranstaltungen an: eine Besichtigung des<br />
Barockaltars in der evangelischen Kirche am Alten Markt <strong>und</strong><br />
eine Radtour zu historischen Bäumen in <strong>Wattenscheid</strong>.<br />
Ehrhard Salewski leitete die Führung durch die evangelische<br />
Kirche – dem ältesten evangelischen Gotteshaus in Bochum.<br />
Im Mittelpunkt seiner Erläuterungen stand der Kanzelaltar aus<br />
Lindenholz, der von dem Holzschnitzer Diedrich Körmann 1694<br />
aufgestellt wurde <strong>und</strong> zu den Kostbarkeiten Westfalens zählt.<br />
Eine Führung anderer Art leitete Heinz- -Werner Kessler.<br />
Sein Thema waren historische Bäume in <strong>Wattenscheid</strong>, die in<br />
den unterschiedlichsten Kontexten eine Rolle spielten:<br />
im Brauchtum (Gänsereiten), bei der Gestaltung von Parkanlagen<br />
(Ehrenmal, Stadtgarten, Südpark), in der Erinnerungskultur<br />
(Gedenkeichen), in der mittelalterlichen Rechtsprechung<br />
(Femegericht), in Sagen <strong>und</strong> Mythen, in der Siedlungs- <strong>und</strong><br />
Wirtschaftsgeschichte, in der Kunst (Märkische Schule).<br />
- 7 -<br />
Foto: Wilhelm Baumann
Vortrag über die Geschichte des Gertrudispreises<br />
In der off enen Mitgliederversammlung vom 26. September <strong>2012</strong><br />
referierte Stadtarchivar Andreas Halwer über den <strong>Wattenscheid</strong>er<br />
Gertrudispreis. Er verfolgte die Geschichte dieses Preises von<br />
den Anfängen in der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart <strong>und</strong><br />
erklärte, warum es diesen Preis gab <strong>und</strong> gibt.<br />
Ein besonderes Interesse fanden seine Ausführungen zu den<br />
frühen Preisträgern, deren Namen bei vielen schon in Vergessenheit<br />
geraten sind: Propst Hellmich, Dr. Eduard Schulte,<br />
Rektor Wilhelm Hüls, Musiklehrer Carl Otto Schauerte <strong>und</strong><br />
Künstler Werner Habig.<br />
Wenig bekannt war den Anwesenden auch die Tatsache, dass<br />
1967 das Statut des Gertrudispreises aufgehoben <strong>und</strong> stattdessen<br />
die Verleihung eines Ehrenringes durch die Stadt <strong>Wattenscheid</strong><br />
beschlossen wurde.<br />
Auf Initiative von Carl- Friedrich Beckmann, dem Vorsitzenden des<br />
<strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong>s <strong>Wattenscheid</strong> e.V., ist der Gertrudispreis<br />
dann neu erstanden. Die Statuten wurden off ener gestaltet:<br />
nicht nur allein künstlerisch- -kulturelle Verdienste sollten für die<br />
Preisvergabe entscheidend sein, sondern auch allgemein gesellschaftliche.<br />
Der Preis sollte alle drei Jahre verliehen werden.<br />
Für die Findung des Preisträgers <strong>und</strong> die Organisation der<br />
Preisverleihung sollte in Zukunft der <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong><br />
<strong>Wattenscheid</strong> e.V. verantwortlich zeichnen.<br />
Der erste Preisträger, der im Jahre 1990 nach den neuen Statuten<br />
den Gertrudispreis erhielt, war Prälat Hermann Mikus für die<br />
Initiierung der Völkerfre<strong>und</strong>schaft zwischen Nivelles <strong>und</strong> <strong>Wattenscheid</strong>.<br />
Nach ihm folgten Franz- Werner Bröker (1993), Klaus<br />
Steilmann (1996), Leni Lückenbach (1999), Annemarie Brinkmann<br />
(2002), Herbert Brandhoff (2005), Klaus- Peter Hülder (2008)<br />
<strong>und</strong> Oskar Pieneck (2011).<br />
Die nächste Preisverleihung wird im Jahre 2014 stattfi nden.<br />
- 8 -
Die Fünfte <strong>Wattenscheid</strong>er Kulturnacht am 28. 09. <strong>2012</strong><br />
Als das Feuerwerk um 23.15 Uhr über dem <strong>Wattenscheid</strong>er Rathaus<br />
aufblitzte, waren alle guter Stimmung <strong>und</strong> freuten sich über den<br />
schönen <strong>und</strong> gelungenen Abend. Das reichhaltige Programm, das<br />
Engagement der Mitwirkenden, das interessierte Publikum <strong>und</strong> nicht<br />
zuletzt das gute Wetter – sie alle hatten zum Gelingen der <strong>Wattenscheid</strong>er<br />
Kulturnacht beigetragen. Für den <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong><br />
<strong>Wattenscheid</strong> leitete Kunsthistorikerin Delia Albers eine Führung<br />
durch das <strong>Wattenscheid</strong>er Rathaus, bei der sie die Architektur <strong>und</strong><br />
die Kunstwerke erklärte <strong>und</strong> im allgemeinen historischen Kontext<br />
erläuterte. Auf dem Alten Markt hatten die FALKEN Zelte aufgebaut,<br />
in denen der HBV <strong>und</strong> andere <strong>Wattenscheid</strong>er Vereine sich präsentierten.<br />
Zu sehen waren hier z. B. die Tagesausstellung Klang-Farbe-<br />
Worte des Kunst4tel <strong>und</strong> die Kunstinstallation „W<strong>und</strong>ern sie sich ...“<br />
von Thomas Zehnter.<br />
Während am Tag des offenen Denkmals der Schutz alter, historischer<br />
Bäume in <strong>Wattenscheid</strong> noch Thema war, wurde jetzt vor den Zelten<br />
auf dem Alten Markt ein dicker Baum von dem Künstler Thomas Görler<br />
bei einem ohrenbetäubenden Lärm mit einer Kettensäge zersägt<br />
<strong>und</strong> zu einer Holzskulptur gestaltet. Das Publikum wurde hier Zeuge<br />
eines künstlerischen Schaffensprozesses, der sich zunächst in groben<br />
Zügen an das Motiv herantastete, um es dann in seiner Figürlichkeit<br />
detaillierter auszuarbeiten. Nach jeder Arbeitspause, die der Künstler<br />
einlegte, baute sich bei den Zuschauern Spannung auf; man fragte<br />
sich: „Wie geht es weiter? Was kommt jetzt? Wann ist die Figur fertig?<br />
Wird sie noch fertig?“ Zu den weiteren Höhepunkten des Abends<br />
zählte die Altstadtführung von Stadtarchivar Andreas Halwer, der<br />
sich hierzu als Nachtwächter Molle verkleidet hatte <strong>und</strong> mit seiner<br />
Laterne den Besuchern den rechten Weg wies. Sehr vielfältig gestalteten<br />
sich die musikalischen Programmpunkte. Unvergessen bei<br />
Fre<strong>und</strong>en der klassischen Musik bleiben das Orgelkonzert Zwischen<br />
Himmel <strong>und</strong> Erde von Bernd Ostmann in der evangelischen Kirche<br />
am Alten Markt, der Auftritt der Jungen Chorgemeinschaft in der<br />
Propsteikirche, die Gitarrenmusik, die der Musiker <strong>und</strong> Komponist<br />
Peter-Rainer Überbacher präsentierte, <strong>und</strong> die Musik von Händel bis<br />
Gershwin, die das Duo ReCuerdo unter dem Titel SaitenSprung darbot.<br />
Großes Publikumsinteresse fanden daneben auch die Arrangements<br />
des Workshop-Ensemble der „8. Bochumer Blechbläsertage“<br />
oder die traditionelle Musik aus Asien des koreanischen Kulturvereins<br />
Min-Jung oder der Jazz, den Milli Häuser <strong>und</strong> seine Jazz Party in<br />
Kombination mit Funk, Blues, Reggae <strong>und</strong> Pop im Foyer des Rathauses<br />
spielten. Literarische Höhepunkte erlebten die Besucher bei den<br />
Lesungen von Mirko Kussin, Heike Kreitschmann, Sandra Kas <strong>und</strong> Michael<br />
Starcke. Was am besten gefiel, konnte natürlich das Publikum<br />
immer selbst entscheiden - aber in erster Linie während der Show des<br />
Improtheaters DelikatEssen in der Katholischen Familienbildungsstätte<br />
im Gertrudenhof.<br />
- 9 -
<strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong><br />
trauert um Alt-Propst Paul Neumann<br />
Gottesdienst in Nivelles<br />
für Paul Neumann<br />
Der HBV trauert um Alt-Propst Paul Neumann,<br />
der am 8. September verstorben ist. Neumann gehörte dem HBV<br />
über 30 Jahre an <strong>und</strong> war Mitglied des stadtgeschichtlichen<br />
Arbeitskreises des Vereins. Der Träger des B<strong>und</strong>esverdienstkreuzes<br />
gehörte seit seiner Wiederbelebung 1990 viele Jahre der unabhängigen<br />
Findungskommission des Sankt-Gertrudis-Preises an.<br />
Monsignore Paul Neumann hat nach Überzeugung des HBV-Vorstandes<br />
seine Aufgaben als Seelsorger, Baumeister, Manager <strong>und</strong><br />
Stadtplaner großartig gemeistert. Viele seiner Schriften, Aufsätze<br />
<strong>und</strong> Beiträge zur Stadtgeschichte wurden im HBV-Buch „<strong>Wattenscheid</strong>er<br />
Stadtgeschichte(n)“ oder in der HBV-Vereinszeitschrift<br />
„Der <strong>Wattenscheid</strong>er“ veröffentlicht. Sein besonderes Interesse<br />
galt der heimatgeschichtlichen Forschung, so der Geschichte<br />
der Propsteigemeinde <strong>und</strong> der Stadtpatronin St. Gertrud von<br />
Brabant.<br />
Prälat Paul Neumann hat sich durch seine ansteckende besondere<br />
Volksnähe große Anerkennung allüberall in <strong>Wattenscheid</strong> erworben.<br />
Der HBV wird dem ehemaligen Stadtdechanten, der sich<br />
um <strong>Wattenscheid</strong> verdient gemacht hat, ein ehrendes Andenken<br />
bewahren.<br />
- 10 -
Trauer um verdiente Mitbürger<br />
Wolfgang Schlott, <strong>Wattenscheid</strong>er Zeichner <strong>und</strong> Maler, ist am 14. Juni <strong>2012</strong> im Alter<br />
von 68 Jahren gestorben. Seine Feder war unverwechselbar. Schlott bestach durch<br />
Vielseitigkeit <strong>und</strong> widmete sich besonders den Typen, Menschen <strong>und</strong> Landschaften<br />
des Reviers. Viele Zeichnungen <strong>und</strong> Veröffentlichungen sind von ihm erschienen.<br />
Als überzeugter <strong>Wattenscheid</strong> <strong>und</strong> HBV-Mitglied seit 1975 stellte er seine w<strong>und</strong>erbaren<br />
Zeichnungen auch für Veröffentlichungen in „Der <strong>Wattenscheid</strong>er“ zur Verfügung.<br />
Bei HBV-Festen stellte er des öfteren Bilder aus. Der gelernte Schau- <strong>und</strong><br />
Werbegestalter engagierte sich stets für soziale Anliegen <strong>und</strong> gehörte auch zu den<br />
Mitbegründern von „WAT-kreativ“, einer heute legendär gewordenen Ausstellung<br />
im <strong>Wattenscheid</strong>er Rathaus <strong>und</strong> später in der Stadthalle, um Menschen am<br />
künstlerischen Gestalten teilhaben zu lassen <strong>und</strong> sie zu kreativem Tun anzuregen.<br />
<strong>Wattenscheid</strong> <strong>und</strong> das Revier haben ihm viel zu verdanken <strong>und</strong> haben einen bedeutenden<br />
Chronisten verloren <strong>und</strong>. Der HBV wird Wolfgang Schlott, der engagierter<br />
Gänsereiter war, ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />
Am 1. September <strong>2012</strong> verstarb im Alter von 83 Jahren der b<strong>und</strong>esweit bekannte<br />
<strong>und</strong> renommierte Dieter Kieselstein. Kieselstein war leidenschaftlicher Handpuppen-<br />
<strong>und</strong> Marionettenspieler, Figurenbauer <strong>und</strong> Lehrer für Figurenbau <strong>und</strong> bildete<br />
gemeinsam mit seiner Ehefrau Gisela das berühmte „Puppentheater Kieselstein“.<br />
In einem Nachruf des Verbands Deutscher Puppentheater heíßt es: „Das Puppentheater<br />
Kieselstein war maßgeblich beteiligt an der Entwicklung des Puppenspiels<br />
vom volkstümlichen Kasperletheater zum modernen Figurenspiel“. Das Puppentheater<br />
war in Alt-<strong>Wattenscheid</strong> ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens.<br />
Nach der Eingemeindung orientierte sich Kieselstein besonders nach Gelsenkirchen<br />
(Revierpark Nienhausen), wo er das Puppenfestival leitete. B<strong>und</strong>esweit<br />
bekannt wurde Kieselstein durch die Erfindung des „Lila-Laune-Bär“, jahrelang Star<br />
der RTL-Kindersendung. Eine große Anzahl von Angehörigen <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>en nahm<br />
in einer bewegenden „Gedenkfeier“ in der Alten Kirche am Markt in <strong>Wattenscheid</strong><br />
Abschied von diesem verdienten Mitbürger.<br />
Am 4. September <strong>2012</strong> verstarb mit 81 Jahren August Burdina. August Burdina war<br />
Fahrlehrer mit eigener Fahrschule <strong>und</strong> stadtbekannt. Von seinen Fach-Kenntnissen<br />
profitierten sowohl sein Berufsverband als auch schon in Alt-<strong>Wattenscheid</strong>er<br />
Zeiten der damalige Verkehrsausschuß des Rates. Der für seinen sprichwörtlichen<br />
Humor gerühmte August Burdina wirkte auch einige Jahre im HBV, dem er seit<br />
Dezember 1974 angehörte, als Revisor mit. Auch die Pflege des seit 1598 bekannten<br />
Brauchtums des Gänsereitens lag dem überzeugten <strong>Wattenscheid</strong>er sehr am<br />
Herzen. Der HBV verliert in August Burdina einen wirklichen „Pohlbörger“ <strong>und</strong><br />
wird sich stets dankbar <strong>und</strong> anerkennend an ihn erinnern.<br />
Am 5. Oktober <strong>2012</strong> verstarb im Alter von 74 Jahren Johannes Czaplenski, bekannt<br />
als „Hannes, der liebe Jung‘ aus <strong>Wattenscheid</strong>“. Czaplenski gehörte fast 10 Jahre<br />
dem HBV an, war ‚bekennender‘ <strong>Wattenscheid</strong>er <strong>und</strong> hat als Alleinunterhalter auch<br />
bei Veranstaltungen des HBV mitgewirkt <strong>und</strong> dabei viel Freude verbreitet. In der<br />
Todesanzeige heißt es: „Er entschlief nach einem glücklichen Leben, das bis zuletzt<br />
von Tatkraft <strong>und</strong> Fürsorge erfüllt war“. Der HBV wird Hannes Czaplenski ein ehrendes<br />
Gedenken bewahren.<br />
- 11 -
Mosaik<br />
von Hermann Metzger<br />
„Weißer Riese“<br />
Nachruf auf Hermann Metzger<br />
Im September <strong>2012</strong> ist Hermann Metzger im Alter von 93 Jahren<br />
gestorben. Hermann Metzger war in den 1960er Jahren Kunsterzieher<br />
an der Märkischen Schule <strong>und</strong> gehört mit seinem umfangreichen<br />
Oeuvre zu den namhaftesten Künstlerpersönlichkeiten<br />
des Ruhrgebiets.<br />
Hermann Metzger wurde am 13. Mai 1919 in Essen geboren. Sein<br />
Abitur legte er 1937 an der Märkischen Schule in <strong>Wattenscheid</strong> ab.<br />
Danach folgten der Arbeits- <strong>und</strong> Militärdienst. Er geriet für zwei<br />
Jahre in russische Kriegsgefangenschaft.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg studierte er an der Essener Folkwang-<br />
Werkkunstschule. Schon während seiner Studienzeit wurden Buchillustrationen<br />
von ihm veröffentlicht, u. a. zu Märchen von Hans<br />
Christian Andersen. Im Anschluss an sein Kunststudium arbeitete<br />
er als freier Maler, Grafiker <strong>und</strong> als Dozent an der Volkshochschule<br />
in Essen. Ab der Mitte der 1950er Jahre gestaltete er Wandbilder<br />
<strong>und</strong> Mosaike im öffentlichen Raum. Eines seiner Mosaike aus dieser<br />
Zeit befindet sich im Foyer des <strong>Wattenscheid</strong>er Rathauses.<br />
Hermann Metzgers Kunst ist dem Figürlichen verpflichtet. Dies<br />
zeichnete auch seinen Kunstunterricht an der Märkischen Schule<br />
aus. Ich erinnere mich noch an Tuschezeichnungen von Stadtansichten<br />
oder bunten Linolschnitten von Bäumen, die er uns<br />
Schülern in der Quarta als Aufgabe stellte. Die besten Schülerarbeiten<br />
ließ er im Schaukasten ausstellen. Wenn der große Kunstraum<br />
belegt war, nahm er eine Reproduktion eines bekannten Malers von<br />
der Flurwand in unserer Schule <strong>und</strong> ging mit uns in den normalen<br />
Klassenraum, wo wir dann in einer Doppelst<strong>und</strong>e das Kunstwerk<br />
im Bildaufbau analysierten <strong>und</strong> interpretierten. Als Kunsterzieher<br />
war Hermann Metzger insgesamt 22 Jahre tätig. Neben Kunst<br />
unterrichtete Hermann Metzger auch Spielturnen. Bei schönem<br />
Sommerwetter beaufsichtigte er uns Schüler, die wir im Wasser<br />
des Schwimmbades von Beck-mannshof planschten <strong>und</strong> tobten, in<br />
Badehose vom Schwimmbeckenrand. Von 1973 bis 1981 war Hermann<br />
Metzger Vorsitzender des Bochumer Künstlerb<strong>und</strong>es, dessen<br />
Arbeit er entscheidend prägte. Er arbeitete unermüdlich <strong>und</strong> war<br />
als Künstler bis ins hohe Alter aktiv. Gern arbeitete er an mehreren<br />
Bildern gleichzeitig. Die Zahl seiner Kunstwerke – vor allem Zeichnungen,<br />
Druckgrafiken <strong>und</strong> Ölgemälde – geht in die Tausende. Mit<br />
seinen Arbeiten war er an mehr als 100 Ausstellungen beteiligt.<br />
Als ich Hermann Metzger zuletzt im Dezember 2011 besuchte, war<br />
er von Krankheit gezeichnet, aber seine Leidenschaft für die Kunst<br />
war ungebrochen. Er lebte – umgeben von seinen Lieblingsbildern<br />
– in seiner Wohnung im „Weißen Riesen“, im Gertrudenhof in<br />
<strong>Wattenscheid</strong> – ganz in der Nähe der Märkischen Schule.<br />
Heinz- -WernerKessler<br />
- 12 -
Nachruf auf Dr. Rolf Köhling<br />
Im Alter von 89 Jahren ist am 11. Juni <strong>2012</strong> Dr. Rolf Köhling gestorben.<br />
Er war ein langjähriges Mitglied des <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong>s<br />
<strong>Wattenscheid</strong> <strong>und</strong> schrieb zusammen mit Walter Gantenberg<br />
<strong>und</strong> Wilhelm Spieker über die <strong>Wattenscheid</strong>er Bergbaugeschichte<br />
das Buch Kohle <strong>und</strong> Stahl bestimmten ihr Leben (Essen, 2000), das<br />
zu den lokalgeschichtlichen Standardwerken zählt. Rolf Köhling<br />
wurde am 10. Januar 1923 in <strong>Wattenscheid</strong> geboren <strong>und</strong> gehörte<br />
zu den alten Höntroper Familien. Am <strong>Wattenscheid</strong>er<br />
Gymnasium konnte er im Zweiten Weltkrieg das letzte reguläre<br />
Abitur ablegen, ehe er zur Wehrmacht eingezogen wurde. Er<br />
kämpfte als Fallschirmjäger auf Kreta. In Belgien geriet er<br />
in Kriegsgefangenschaft <strong>und</strong> betreute dort – zusammen mit<br />
einem Priester – die inhaftierten Kameraden. Wenn Rolf<br />
Köhling von der Kriegszeit erzählte, erinnerte er sich gerne<br />
an das von deutschen Soldaten damals gesungene Lied:<br />
„Habt ihr Jesus gesehen, wie er in der Ecke steht <strong>und</strong> seine<br />
Zigarette dreht!“ Während des Krieges lernte er die französische<br />
Sängerin Edith Piaf kennen, deren Kochkünste er zu schätzen wusste<br />
<strong>und</strong> die er nicht nur deswegen am liebsten geheiratet hätte. –<br />
Edith Piafs Chanson La vie en rose, das bei Rolf Köhlings Trauerfeier<br />
gespielt wurde, erinnerte an diese Liaison.<br />
Nach Frankreich fühlte sich Rolf Köhling auch in seinem späteren<br />
Leben hingezogen. Häufi g verbrachte er mit seiner Familie den<br />
Urlaub in Frankreich, mit Vorliebe in Hourtin an der französischen<br />
Atlantikküste. Als passionierter Camper <strong>und</strong> Wohnwagenfahrer<br />
liebte er die Nähe zur Natur <strong>und</strong> den unmittelbaren Kontakt zur<br />
Tier- <strong>und</strong> Pfl anzenwelt sowie den Umgang mit Menschen.<br />
Die gemeinsamen Urlaube im Südwesten Frankreichs haben<br />
seine Kinder immer noch in bleibender Erinnerung.<br />
Seinen ursprünglichen Berufswunsch, Priester zu werden, gab Rolf<br />
Köhling nach dem Krieg auf. Stattdessen entschied er sich, Bergbau<br />
zu studieren. Da er in Clausthal- Zellerfeld abgelehnt wurde,<br />
begann er sein Studium in Aachen, wo er dann auch promovierte.<br />
Rückblickend auf diese Zeit dichtete er:<br />
Ein Bergmann, der was auf sich hält,<br />
studiert in Clausthal-Zellerfeld.<br />
Da können wir aus Aachen<br />
Nur kräftig drüber lachen.<br />
Denn schließlich ist es ja Berlin,<br />
da zieht’s den echten Bergmann hin.<br />
Seine letzten drei Lebensjahre verbrachte Dr. Rolf Köhling im<br />
Höntroper Seniorenheim St. Vinzenz. Zuletzt schrieb er Gedichte,<br />
die er veröff entlichen wollte.<br />
- 13 -
Die hl. Gertrud mit Spaten im Bonner Frauenmuseum –<br />
Eine Leihgabe von Helfs Hof<br />
Nun ist sie wieder zurück <strong>und</strong> hängt wieder am alten Platz in Helfs<br />
Hof – unsere hl. Gertrud mit dem Spaten. Mehrere Wochen lang<br />
schmückte sie als <strong>Wattenscheid</strong>er Leihgabe die Ausstellung über<br />
die hl. Gertrud im Bonner Frauenmuseum. Neben ihrem Bildnis<br />
waren noch einige andere Kleinodien aus <strong>Wattenscheid</strong>er zu<br />
sehen: mehrere Sticker des <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong>s <strong>Wattenscheid</strong><br />
mit dem Emblem der hl. Gertrud <strong>und</strong> Bilder der Gertrudisgemeinde<br />
von der Heiligen.<br />
Herr Delander, Schauspieler, Entertainer <strong>und</strong> Filmemacher, hatte<br />
die Ausstellung initiiert <strong>und</strong> organisiert. Mit ihr wollte er die<br />
Geschichte der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gertrudiskapelle<br />
in Bonn darstellen <strong>und</strong> ihre Bedeutung im Kontext des Gertrudiskultes<br />
beleuchten. Seine Kontakte zu <strong>Wattenscheid</strong> kamen über<br />
die Tour de Sainte Gertrude in Nivelles im Jahre 2011 zustande, bei<br />
der ihn ein Filmteam begleitete <strong>und</strong> Prozession in ihren einzelnen<br />
Etappen fi lmte. Mittlerweile hat das Filmteam auch <strong>Wattenscheid</strong><br />
besucht <strong>und</strong> während des 20jährigen Jubiläums des Komitees<br />
Sankt Gertrud im Sommer diesen Filmszenen eingefangen.<br />
Der geplante Dokumentarfi lm über die hl. Gertrud darf mit Spannung<br />
erwartet werden.<br />
Als einzigartiges Objekt präsentierte das Frauenmuseum in der<br />
Ausstellung eine Gertrudenminne, ein steinernes Brunnenbecken<br />
von der Bonner Gertrudenkapelle aus dem Mittelalter, an dem<br />
sich müde Pilger ihre Füße waschen <strong>und</strong> den Durst stillen konnten.<br />
Sehr beeindruckend waren aber auch die lebensgroßen, weißen<br />
Papierplastiken, die Museumsleiterin Marianne Pitzen für die<br />
Ausstellung angefertigt hatte. Sie verkörperten Frauengestalten<br />
<strong>und</strong> waren alle in einer Reihe<br />
hintereinander aufgestellt,<br />
angeführt von der hl. Gertrud<br />
mit Äbtissinnenstab.<br />
Die Figuren fungierten als ein<br />
Identifi kationsangebot an die<br />
Besucher, sich in die Schar<br />
illustrer Frauen einzureihen.<br />
Zu entdecken waren noch<br />
viele andere interessante<br />
Details zur Gertrudenverehrung.<br />
Schade, dass die<br />
Ausstellung jetzt zu Ende<br />
gegangen ist.<br />
- 14 -
Der <strong>Wattenscheid</strong>er Bergbauwanderweg wird 20 Jahre -<br />
Probleme heute: Vandalismus<br />
Im Oktober 1992 wurde unter großer öffentlicher Anteilnahme<br />
der „<strong>Wattenscheid</strong>er Bergbauwanderweg in Höntrop <strong>und</strong> Eppendorf“<br />
eingeweiht. Aufgr<strong>und</strong> einer Initivative von Gerhard Lutter<br />
war 1990 vom HBV-Vorstand der „Arbeitskreis Bergbauwanderweg“<br />
eingerichtet worden. Gerhard Lutter betreut auch heute<br />
noch den Bergbauwanderweg. Die Bezirksvertretung <strong>Wattenscheid</strong>,<br />
die Ruhrkohle AG, die Revierarbeitsgemeinschaft für kulturelle<br />
Bergmannsbetreuung (REVAG, Herne), die NRW-Stiftung,<br />
die Fachhochschule Agricola <strong>und</strong> die Montan-Technologie haben<br />
dazu beigetragen, diesen 5 km langen Weg, der die Geschichte<br />
des frühen Bergbaus in dieser Region anhand von 14 kupfernen<br />
Infotafeln nachzeichnet, einzurichten. Der damalige stellvertretende<br />
HBV-Vorsitzende Helmut Laaser fertigte hierfür nach alten<br />
Fotos die Zeichnungsunterlagen an. Große Verdienste um den<br />
Weg haben sich Dr. Rolf Köhling, Wilhelm Spieker, Walter Gantenberg,<br />
Prof. Fritz Claas, Karl Graulich, Rolf Tasche <strong>und</strong> Dr. Joachim<br />
Huske erworben. Heute ist der Weg in allen wichtigen regionalen<br />
<strong>und</strong> überregionalen Wanderwegkarten eingezeichnet. Eine informative<br />
Broschüre (= Wanderwegführer) ist beim HBV erhältlich.<br />
Es finden auch öffentliche Führungen durch den HBV statt. Und<br />
auch die Stadt Bochum hat ihr kulturpolitisches Interesse an<br />
diesem Weg deutlich gemacht. So werden gelegentlich notwendige<br />
Kleinreparaturen <strong>und</strong> Säuberungen vom Grünflächenamt der<br />
Stadt vorgenommen. Das größere Problem ist <strong>und</strong> bleibt jedoch<br />
der Vandalismus. Die Tafeln stehen oft abseits von stark begangenen<br />
Wegen <strong>und</strong> entziehen sich so der sozialen Kontrolle. Der HBV<br />
konnte vor wenigen Monaten mit Unterstützung der Kulturstiftung<br />
der Sparkasse die wertvollen Kupfertafeln durch Spezialglas<br />
sichern. Allerdings wurden auch einige dieser Tafeln wieder zerstört<br />
oder beschädigt. Daher versucht der HBV zu erreichen, daß<br />
mit Unterstützung des City-Service der Arbeitsverwaltung durch<br />
regelmäßige Kontrollen Beschädigungen frühzeitig gemeldet<br />
<strong>und</strong> beseitigt werden können. Diese Kontrollen sollen auch dazu<br />
beitragen, dem Vandalismus präventiv zu begegnen. (kphü)<br />
- 15 -
Der HBV-Frauentreff wird 20 Jahre alt<br />
Am 25. November 1992 trafen sich das erste Mal Frauen des HBV<br />
zum sogenannten „Frauentreff “, der sich bis heute jeweils am<br />
dritten Dienstag im Monat im Café Dries triff t. Seit 20 Jahren leitet<br />
Doris Hülder diese Treff en. Im HBV sind alle Altersklassen <strong>und</strong> Neigungsgruppen,<br />
eben an <strong>Wattenscheid</strong> interessierte Mitmenschen<br />
vertreten. Einige HBV-Frauen wollten seinerzeit wie heute keine<br />
typische Vereinsatmosphäre an Abenden, sondern an Nachmittagen<br />
ein Treff en, in dem man sich austauschen kann <strong>und</strong> in denen<br />
über die Vereinsarbeit informiert wird. Die Begeisterung über<br />
die damalige Gründung hält noch heute an. Mittlerweile ist der<br />
Treff aus der Vereinsarbeit nicht mehr wegzudenken. Mithilfe bei<br />
vielen HBV-Ereignissen ist dabei selbstverständlich. Der Frauentreff<br />
hat in den letzten 20 Jahren aber auch Museumsbesuche,<br />
Wanderungen oder Ausfl üge unternommen. In den 20 Jahren<br />
sind so viele Fre<strong>und</strong>schaften zustande gekommen. Doris Hülder:<br />
„Ich hoff e, daß es den Frauentreff noch lange geben wird“.<br />
Blick in den Frauentreff<br />
Endlich wieder möglich: Das Autokennzeichen „WAT“<br />
Der Kampf um das alte WAT-Autokennzeichen geht seinem Ende<br />
entgegen. Nachdem die Bochumer Ratsfraktionen der Oberbürgermeisterin<br />
grünes Licht gegeben haben, neben dem gültigen<br />
„BO“ sich auch für das ehemalige „WAT“ einzusetzen <strong>und</strong> der<br />
B<strong>und</strong>esrat einer entsprechenden Verordnung des B<strong>und</strong>es zugestimmt<br />
hat, steht einem neuen „WAT“ (hoff entlich) nichts mehr<br />
im Wege. Viele <strong>Wattenscheid</strong>er warten mit großem Interesse<br />
auf das alte WAT-Kennzeichen, mit dem sich viele Bürgerinnen<br />
<strong>und</strong> Bürger identifi zieren. Der HBV hat seit dem Zwangs-Zusammenschluß<br />
von Bochum <strong>und</strong> <strong>Wattenscheid</strong> im Jahre 1975 einen<br />
sehr begehrten WAT-Aufk leber herausgebracht, der schon einige<br />
Neuaufl agen erlebte. Das „neue alte“ Autokennzeichen kann<br />
möglicherweise noch in diesem Jahr beantragt werden. (kphü)<br />
- 16 -
20 Jahre R<strong>und</strong>er Tisch gegen Ausländerfeindlichkeit<br />
<strong>und</strong> Rechtsradikalismus<br />
Am 17. November 1992 konstituierte sich im großen Sitzungssaal<br />
des <strong>Wattenscheid</strong>er Rathauses auf Initiative des damaligen SPD-<br />
Landtagsabgeordneten Heinz Wirtz der „R<strong>und</strong>e Tisch gegen<br />
Rechts-radikalismus <strong>und</strong> Ausländerfeindlichkeit in <strong>Wattenscheid</strong>“.<br />
Der HBV <strong>und</strong> ca. 50 Organisationen aus <strong>Wattenscheid</strong><br />
nahmen an der Gründungsversammlung teil.<br />
Die damalige Erklärung des HBV, verfaßt <strong>und</strong> vorgetragen vom<br />
mittlerweile verstorbenen unvergessenen stellvertretenden HBV-<br />
Vorsitzenden Helmut Laaser, der auch das Logo zu dieser Initiative<br />
(„Nur Mut“) entwarf, möchten wir an dieser Stelle wegen der<br />
Gültigkeit ihrer Aussagen noch einmal widergeben:<br />
„Der <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong> e.V. begrüßt die Initiative des<br />
SPD-Vorsitzenden <strong>und</strong> Landtagsabgeordneten Heinz Wirtz, angesichts der<br />
grauenhaften <strong>und</strong> besorgniserregenden rechtsradikalen Übergriffe einen sogenannten<br />
‚R<strong>und</strong>en Tisch‘ ins Leben zu rufen. Mit Bestürzung hat der Vorstand<br />
des Vereins zur Kenntnis genommen, daß heute offenbar wieder Gewalt als<br />
Mittel zur Durchsetzung von politischen Forderungen eingesetzt wird, auch um<br />
aufrechte Demokraten, die um ihre körperliche Integrität bemüht sind, einzuschüchtern.<br />
Das darf jedoch nicht geschehen. Selbst in der das Vertrauen in die<br />
Demokratie heftig erschütternden Auseinandersetzung um die Eingemeindung<br />
<strong>und</strong> um die Rückgemeindung hat sich der <strong>Heimat</strong>verein <strong>Wattenscheid</strong> stets um<br />
die politische, d.h. die gewaltlose Lösung des Problems bemüht. Wir lehnen jede<br />
Form des Extremismus ab. Die Demokratie kann nur funktionieren, wenn der<br />
Respekt in die sie tragenden Institutionen nicht in Zweifel gezogen wird. Der<br />
HBV-Vorstand fordert alle seine Mitglieder auf, sich stets für demokratische<br />
Gr<strong>und</strong>sätze <strong>und</strong> Tugenden einzusetzen <strong>und</strong> auch öffentliche Demonstrationen<br />
in dieser Hinsicht zu unterstützen“.<br />
Heute trägt der ‚R<strong>und</strong>e Tisch‘ den Namen „Arbeitskreis Solidarität<br />
gegen Ausländerfeindlichkeit <strong>und</strong> Rechtsextremisums“. An jedem<br />
9. November, an dem an die schrecklichen Ereignisse der Reichspogromacht<br />
von 1938 erinnert wird, gehört auch der Sprecher des<br />
Arbeitskreises, Rechtsanwalt Hans-Jürgen Müller, zu den Rednern.<br />
Vorsitzender des AK ist heute Ahmad Ali Matin.<br />
Der HBV hat die Gedenktafel, die an der Stelle der ehemaligen Synagoge<br />
angebracht wurde, <strong>und</strong> die Tafel am Rathaus „Nie wieder<br />
Faschismus“ in seinen Historischen R<strong>und</strong>weg mit aufgenommen,<br />
ist Mitglied des Fördervereins Bochumer Synagoge <strong>und</strong> unterstützt<br />
auch die „Aktion Stolpersteine“, bei der durch im Straßenboden<br />
von dem Künstler Gunter Demnig vor den Wohnhäusern<br />
ehemaliger jüdischer Mitbürger eingelassene Kupferplatten an<br />
deren Verfolgung <strong>und</strong> Ermordung durch die Nazis erinnert wird.<br />
(kphü)<br />
- 17 -<br />
Sprecher Hans-Jürgen Müller<br />
<strong>und</strong> der Vorsitzende<br />
Ahmad Ali Matin
Komitee St. Gertrud wurde 20 Jahre -<br />
Mittelalterliche Reliquienschreine<br />
Vom 22. bis 24. Juni <strong>2012</strong> feierte das Komitee Sankt Gertrud mit einem Fest auf der<br />
Kirchenburg sein 20jähriges Bestehen. Der <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong><br />
beteiligte sich hierbei mit einem Vortrag von Heinz- Werner Kessler über die Bedeutung<br />
mittelalterlicher Reliquienschreine. Dieses Thema habe - wie der Referent betonte - für<br />
die partnerschaftlichen Beziehungen der Gertrudisgemeinden in <strong>Wattenscheid</strong> <strong>und</strong> Nivelles<br />
einen besonderen Stellenwert, weil bei der alljährlichen Tour de Sainte- Gertrude<br />
in Nivelles der Schrein der hl. Gertrud im Mittelpunkt der Heiligenverehrung stehe.<br />
Er werde in der Tradition einer mittelalterlichen Feldprozession auf einem Pferdewagen<br />
um die Stadt herumgeführt. Der Referent erinnerte daran, dass der mittelalterliche<br />
Gertrudenschrein in Nivelles während der Bombardierung der Stiftskirche im Jahre 1944<br />
durch die deutsche Wehrmacht zerstört wurde <strong>und</strong> heute nur noch wenige Bruchteile<br />
erhalten sind. Die heutige Prozession werde mit einer modernen Nachbildung, die der<br />
belgischen Künstler Rouland anfertigte, durchgeführt.<br />
Wie groß der Verlust durch die Zerstörung des Gertrudenschreinswar, lasse sich in etwa<br />
ermessen, wenn man sich die Geschichte <strong>und</strong> Kunst der großen Reliquienschreine des<br />
Hochmittelalters im Rhein- Maas- Gebiet vergegenwärtige, von denen der Gertrudenschrein<br />
in Nivelles - nach dem Dreikönigenschrein in Köln - der bedeutsamste war. Unter<br />
Berücksichtigung der Forschungsansätze der Mediävisten Georges Duby <strong>und</strong> Jean<br />
Delumeau, Anton Legner <strong>und</strong> Arnold Angenendt erläuterte Herr Kessler die kultur- <strong>und</strong><br />
kunstgeschichtliche, religions- <strong>und</strong> mentalitätsgeschichtliche Bedeutung der großen Reliquienschreine<br />
in der Zeit des Hochmittelalters. Das Thema Reliquienschreine - so das<br />
Fazit des Referenten - scheine in der wissenschaftlichen Forschung nicht immer die<br />
Beachtung gef<strong>und</strong>en habe, die ihm zukomme. Erst die vom 26. bis zum 28. Mai <strong>2012</strong> in<br />
Münster gezeigte Ausstellung Goldene Pracht - Mittelalterliche Schatzkunst in<br />
Westfalen habe auf diesem Gebiet aufholen können.<br />
Gertrudenschrein in Nivelles<br />
- 18 -<br />
Nivelles
Seit 50 Jahren in der Kommunalpolitik -<br />
Klaus-Peter Hülder wird 70!<br />
Klaus-Peter Hülder vollendet am 4. Dezember <strong>2012</strong> sein<br />
70. Lebensjahr.<br />
Seit 1975 gehört der gebürtige <strong>Wattenscheid</strong>er ununterbrochen<br />
zum Vorstand/Beirat des <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong>.<br />
Von 2000 bis 2011 war Hülder Vorsitzender des HBV.<br />
Hülder stand von Anfang an in der ersten Reihe derjenigen, die<br />
für die Aufrechterhaltung der kommunalen Selbständigkeit<br />
<strong>Wattenscheid</strong>s kämpften. So gehörte Hülder 1972 zu dem <strong>Wattenscheid</strong>er<br />
Ratsausschuß, der die damalige Verfassungsklage<br />
der Stadt gegen den drohenden Zwangszusammenschluß mit<br />
Bochum begleitete, 1974 war Hülder bei dem ersten landesweiten<br />
Volksbegehren der „Aktion Bürgerwille“ Leiter der Arbeitsgruppe<br />
Werbung, 1983 war er Mitbegründer des „Kettwiger Kreises“,<br />
in dem sich 6 „eingemeindete“ Städte zusammengeschlossen<br />
hatten, um eine „Rückgemeindung“ ihrer Städte zu erreichen.<br />
Am 6. November 1996 war Klaus-Peter Hülder in Düsseldorf <strong>Wattenscheid</strong>er<br />
Sprecher in der offiziellen Anhörung des Landtages<br />
zum <strong>Wattenscheid</strong>er Rückgemeindungsbegehren, das seinerzeit<br />
u.a. von allen Parteien mitgetragen wurde. Hülder erreichte zuvor<br />
1985 zusammen mit dem unvergessenen Carl-Friedrich Beckmann<br />
die Überprüfung der Neuordnungsfolgen durch staatliche Gutachter<br />
sowie 1996 eine repräsentative Befragung der Bürgerschaft in<br />
Bochum <strong>und</strong> <strong>Wattenscheid</strong>, bei der 87,7 % der befragten <strong>Wattenscheid</strong>erinnen<br />
<strong>und</strong> <strong>Wattenscheid</strong>er für eine erneute Selbständigkeit<br />
<strong>Wattenscheid</strong>s votierten <strong>und</strong> am 2. Oktober 1997 eine<br />
sogenannte „2. Abstimmung“ im Landtag, bei der sich damals<br />
alle Landtagsfraktionen endgültig gegen eine Rückgemeindung<br />
aussprachen.<br />
- 19 -<br />
Lesen Sie bitte weiter – Seite 20
Bereits seit 1962 ist Hülder politisch aktiv. Von 1963 bis 1969 war<br />
Hülder Vorsitzender eines großen politischen <strong>Wattenscheid</strong>er<br />
Jugendverbandes. Im Dezember 1969 gehörte Hülder zu den<br />
Mitbegründern der Unabhängigen Wähler-Gemeinschaft (UWG),<br />
die er mittlerweile seit 1974 führt. Am 9. November 1969 wurde<br />
Hülder als jüngstes Mitglied für die UWG in den Rat der Stadt<br />
<strong>Wattenscheid</strong> gewählt <strong>und</strong> wirkte dort als stellv. Fraktionsvorsitzender<br />
im Ältestenrat, Hauptausschuß <strong>und</strong> in der Wirtschaftsförderung.<br />
Seit ihrer Gründung gehört Hülder der <strong>Wattenscheid</strong>er<br />
Bezirksvertretung an <strong>und</strong> ist mittlerweile 34 Jahre Vorsitzender<br />
der UWG-Bezirksfraktion. Seit dem 12. September 1999 ist Hülder<br />
auch Vorsitzender der UWG-Fraktion im Rat der Stadt Bochum.<br />
Seine Arbeits-Schwerpunkte sind dort neben dem Haupt- <strong>und</strong><br />
Finanzausschuß der Kultur- <strong>und</strong> der Umweltausschuß.<br />
Bereits 1997 erhielt Klaus-Peter Hülder durch B<strong>und</strong>espräsident<br />
Roman Herzog das B<strong>und</strong>esverdienstkreuz am Bande verliehen.<br />
Die höchste <strong>Wattenscheid</strong>er Auszeichnung, den Sankt-Gertrudis-<br />
Preis, erhielt Hülder 2008.<br />
Der gelernte Industriekaufmann war viele Jahre Gruppenleiter<br />
<strong>und</strong> Ausbildungsbeauftragter in der Hauptabteilung Finanzwirtschaft<br />
der Krupp Stahl AG. 20 Jahre, davon die meiste Zeit<br />
ehrenamtlich, gehörte Hülder dem Betriebsrat der KS-Hauptverwaltung<br />
an.<br />
Klaus-Peter Hülder ist verheiratet, hat 1 Tochter <strong>und</strong> ist seit<br />
einigen Monaten stolzer Großvater eines Enkels.<br />
„Glück Auf“ stiftet eine Fahne für Helfs Hof<br />
Chormitglieder des Männergesangvereins<br />
„Glück Auf Höntrop 1872 e.V.“ fanden bei der Ordnung des Vereinsarchivs<br />
eine Fahne aus dem Jahre 1875. Sie w<strong>und</strong>erten sich<br />
sehr, dass auf dieser Fahne – noch gut erhalten – auf der Vorderseite<br />
der Name gewebt ist: Quartettverein „Philomene“ <strong>Wattenscheid</strong>.<br />
Auf der Fahnenrückseite leuchtet das Stadtwappen der<br />
Alten Freiheit <strong>Wattenscheid</strong> mit der hl. Gertrud <strong>und</strong> das Wappen<br />
der Provinz Westfalen mit dem springenden Pferd.<br />
Ein Schätzchen für das <strong>Heimat</strong>museum, darüber waren sich die<br />
Sänger sofort einig <strong>und</strong> der Vorstand auch. Herbert Brandhoff<br />
machte sich die Mühe, etwas über die Fahne zu erfahren <strong>und</strong> kam<br />
zu dem Ergebnis:<br />
- 20 -
An der Fahnenstange ist nicht nur die Fahne befestigt, sondern<br />
auch zwei schmale Fahnentücher mit der Beschriftung:<br />
1) Den Sängern zur Fahnenweihe gewidmet 1875<br />
2) Die Damen des Vereins 3. August 1935<br />
Fakt ist wohl, dass der Quartettverein „Philomene“ <strong>Wattenscheid</strong><br />
im Jahre 1875 gegründet wurde <strong>und</strong> noch 1935 bestand.<br />
Festschriften des MGV „Glück Auf“ Höntrop beweisen auch, dass<br />
der Quartettverein 1922 an einem Wettsingen mit 16 Sängern in<br />
Höntrop teilnahm <strong>und</strong> 1932 an einem Fre<strong>und</strong>schaftssingen, bei<br />
dem die Vereinsfahne präsentiert wurde.<br />
Die Tatsache, dass 16 Sänger an dem Wettsingen teilnahmen,<br />
lässt vermuten, dass in dem Quartettverein besonders stimmbegabte<br />
Männer sangen, die auch in den übrigen <strong>Wattenscheid</strong>er<br />
Chören ihre <strong>Heimat</strong> hatten. Dirigent des Quartettvereins war<br />
1922 Musikdirektor Ottens aus Essen. Herbert Brandhoff erforschte<br />
auch, woher der Name „Philomene“ den Ursprung hat:<br />
Und siehe da, unsere Vorfahren kannten sich schon in der griechischen<br />
Sage aus. Philomene war eine Tochter des Königs von<br />
Athen. Sie sollte getötet werden. Die Götter schützten sie <strong>und</strong><br />
verwandelten sie in eine Nachtigall. Die Gründer des Quartettvereins<br />
gaben sich den Namen „Philomene“ (Nachtigall), weil sie<br />
wohl andeuten wollten, dass sie einen hohen Qualitätsanspruch<br />
hatten. Herbert Brandhoff<br />
- 21 -<br />
Neue Fahne<br />
Hl. Gertrud<br />
auf der neuen Fahne
Andenken, Erinnerungen <strong>und</strong> Nippes –<br />
Eine Sonderaus-stellung im <strong>Heimat</strong>museum Helfs Hof<br />
vom 17. März bis zum 28. Juli<br />
Menschen haben <strong>und</strong> hatten schon immer ein Bedürfnis, ihre Erinnerungen<br />
an vergangene Ereignisse, Erfahrungen <strong>und</strong> Erlebnisse<br />
in irgendeiner Form festzuhalten. Zu diesem Zweck wurden <strong>und</strong><br />
werden Andenken geschaffen, mit denen man sich gerne umgibt<br />
<strong>und</strong> mit deren Hilfe man sich anderen Menschen mitteilen kann.<br />
Sie gehören zu einer privaten Erinnerungskultur, die in unserer<br />
Zeit eigene Industriezweige begründete <strong>und</strong> einen beachtenswerten<br />
Wirtschaftsfaktor ausmachen. Der Formen- <strong>und</strong> Artenvielfalt<br />
von Andenken waren <strong>und</strong> sind keine Grenzen gesetzt. Es gibt sie<br />
als Blumenvase, Postkarte, Sticker, Kaffeetasse <strong>und</strong> Kaffeelöffel,<br />
Pilgerzeichen, Heiligenbild, Wimpel <strong>und</strong> Fahne, Fest- <strong>und</strong> Jubiläumsschriften,<br />
Fliese, T-Shirt, Unterhose, Schnaps- <strong>und</strong> Weinglas,<br />
Bierseidel, Magnetbild, Aufkleber, Karnevalsorden, Handtuch,<br />
Zahlteller usw. Immer sind sie mehr oder weniger nützlich, kitschig<br />
oder kunstvoll, originell oder phantasielos, liebenswert oder aufdringlich,<br />
manchmal auch abstoßend <strong>und</strong> geschmacklos.<br />
Die Exponate der Ausstellung konservieren ein Stück <strong>Wattenscheid</strong>er<br />
Geschichte. Sie stammen in der Regel von <strong>Wattenscheid</strong>ern<br />
bzw. wurden in oder für den Verkauf in <strong>Wattenscheid</strong> produziert.<br />
Sie rufen die <strong>Wattenscheid</strong>er Vergangenheit in Erinnerung <strong>und</strong> bringen<br />
sie auf eine ihnen jeweils charakteristische Weise zur Anschauung.<br />
Sie berichten von Höhen <strong>und</strong> Tiefen im gesellschaftlichen <strong>und</strong><br />
privaten Leben: von Katastrophen, Jubiläumsfeiern, Brauchtumsfesten.<br />
Sie berichten von der Schulzeit, vom Krieg, von sportlichen<br />
Höhepunkten, von kirchlichen Festen.<br />
Für Historiker – <strong>und</strong> insbesondere für solche, die sich mit der<br />
<strong>Wattenscheid</strong>er Geschichte beschäftigen – besitzen Andenken<br />
einen besonderen Wert: weil sie den Zeigeist einfangen, meist den<br />
Geschmack einer breiten Öffentlichkeit widerspiegeln; weil sie über<br />
Nützlichkeitserwägungen, kulturelle Vorlieben <strong>und</strong> Wertschätzungen<br />
Auskunft geben. Für Historiker <strong>und</strong> historisch Interessierte,<br />
für die die Alltags- <strong>und</strong> Mentalitätsgeschichte von Bedeutung ist,<br />
scheinen Andenken eine wahre F<strong>und</strong>grube bei ihrer Erkenntnissuche<br />
zu sein.<br />
Besucher des <strong>Heimat</strong>museums im Helfs Hof, die ein ähnliches Erkenntnisinteresse<br />
teilen, werden in der von Rudolf Wantoch kuratierten<br />
Ausstellung, die vom 17. März bis zum 28. Juli 2013 zu sehen<br />
ist, auf ihre Kosten kommen <strong>und</strong> viele Anregungen finden. Vielleicht<br />
wird aber auch der eine oder andere Ausstellungsbesucher<br />
seine persönliche Vorliebe bei der präsentierten Souvenirauswahl<br />
wiedererkennen <strong>und</strong> sich darüber freuen, mit seiner Fetischliebe<br />
nicht allein dazustehen.<br />
- 22 -
<strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong> e.V. – Beitrittserklärung<br />
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt ab ___________________<br />
zum <strong>Heimat</strong> <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong> e.V.<br />
Im Rahmen meiner Mitgliedschaft erhalte ich die Vereinszeitschrift<br />
»Der <strong>Wattenscheid</strong>er«.<br />
Der Mitgliedsbeitrag wird von der Mitgliederversammlung festgelegt.<br />
Er beträgt ab dem 1. Januar 2002 jährlich 12,- €<br />
für Familienmitglieder, Schüler, Studenten <strong>und</strong> Rentner 9,- €<br />
für juristische Personen 25,- €<br />
Der Betrag soll von dem untenstehenden Konto abgebucht werden.<br />
Mit der Nutzung meiner Daten zu Vereinszwecken bin ich einverstanden.<br />
Die Kontodaten des HBV lauten:<br />
Sparkasse Bochum BLZ 430 500 01, Konto 95 15 82<br />
Name, Vorname: ______________________________________<br />
geboren am: ______________________________________<br />
Straße: ______________________________________<br />
PLZ, Wohnort: ______________________________________<br />
Telefon (priv., dienstl.): ______________________________________<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
______________________________________<br />
Einzugsermächtigung<br />
Hiermit ermächtige ich den <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong> e.V. widerruflich,<br />
den Mitgliedsbeitrag in Höhe von __________ €<br />
<strong>und</strong> eine Zuwendung in Höhe von __________ €<br />
einmal jährlich vom nachstehend genannten Konto abzubuchen.<br />
Kontoinhaber: ________________________________________<br />
Kontonummer: ________________________________________<br />
Bankleitzahl: ________________________________________<br />
Geldinstitut: ________________________________________<br />
________________________________________<br />
Ort, Datum, Unterschrift<br />
<strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong> e.V.,<br />
An der Papenburg 30a, 44866 <strong>Wattenscheid</strong>
Bei Unzustellbarkeit oder Mängeln in der Anschrift<br />
Anschriftenberechtigungskarte senden an<br />
<strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> <strong>Wattenscheid</strong> e.V.<br />
An der Papenburg 30a<br />
44866 Bochum-<strong>Wattenscheid</strong><br />
Der <strong>Heimat</strong>- <strong>und</strong> <strong>Bürgerverein</strong> bietet seinen Mitgliedern <strong>und</strong> Interessierten aus der Reihe<br />
der Beiträge zur <strong>Wattenscheid</strong>er Geschichte folgende Veröffentlichungen sowie Fahnen,<br />
Aufkleber <strong>und</strong> Anstecker an:<br />
Heinz-Jürgen Brand: Kirche <strong>und</strong> Krankenhaus –<br />
Zur Geschichte der »leibhaftigen« Liebe<br />
im Christentum zu den Armen <strong>und</strong> Kranken 2,50 €<br />
Peter Zimmermann: <strong>Wattenscheid</strong> in der Notgeldzeit 1,50 €<br />
Rudolf Wantoch: Die <strong>Wattenscheid</strong>er Postgeschichte 1,50 €<br />
Peter Zimmermann: <strong>Wattenscheid</strong>er Hausinschriften<br />
mit Zeichnungen von Helmut Laaser 1,50 €<br />
Franz-Werner Bröker: 300 Jahre Kanzelaltar in der evangelischen Kirche am Alten Markt –<br />
Ein Beitrag zur evangelischen<br />
Kirchengeschichte <strong>Wattenscheid</strong>s 5,00 €<br />
HBV (Hrsg.): <strong>Wattenscheid</strong>er Geschichte(n) 15,00 €<br />
HBV (Hrsg.): <strong>Wattenscheid</strong>er Geschichte(n)<br />
im Spiegel historischer Zeitungsartikel 15,00 €<br />
HBV (Hrsg.): Anstecker »Siegel der Stadt <strong>Wattenscheid</strong>« 4,00 €<br />
HBV (Hrsg.): WAT-Aufkleber (klein <strong>und</strong> groß) 1,00 €<br />
HBV (Hrsg.): <strong>Wattenscheid</strong>er Wimpel (15 x 25 cm) 8,00 €<br />
HBV (Hrsg.): <strong>Wattenscheid</strong>er Fahne mit Stadtpatronin<br />
»Sankt Gertrud« (60 x 120 cm) 25,00 €<br />
HBV (Hrsg.): <strong>Wattenscheid</strong>er Fahne (80 x 180 cm) 45,00 €<br />
Franz-Werner Bröker: Illustrierte Stadtgeschichte (digitalisierte s/w-Neuauflage) 15,00 €<br />
Kupitz, Wilmes,<br />
Gerz, Weinhold: Glocken der <strong>Wattenscheid</strong>er Kirchen <strong>und</strong> Kapellen 9,00 €<br />
Jost Benfer: Der Kampf der <strong>Wattenscheid</strong>er<br />
gegen die Eingemeindung 1972–1974 12,00 €<br />
Jost Benfer: Rückgemeindung – Sechs Städte begehren auf 12,00 €