Gemeindebrief - Home: Sankt Bonifatius Giessen
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Geistliches Wort<br />
4<br />
Liebe Gemeinde,<br />
mein erstes Weihnachtsfest als<br />
Kaplan in Gießen steht unmittelbar<br />
bevor. Wir befinden uns<br />
in der Adventszeit und nicht nur<br />
die zahlreichen hell erleuchteten<br />
Schaufenster, und Straßen unserer<br />
Stadt zeigen, dass die Menschen<br />
schon mitten in den Vorbereitungen<br />
auf den Heiligen Abend und<br />
das Weihnachtsfest stehen.<br />
Viele Menschen unternehmen in<br />
der Zeit des Advents alles Mögliche,<br />
um ein schönes und gelingendes<br />
Weihnachtsfest vorzubereiten.<br />
Im Grunde aber wissen<br />
wir, dass sich ein solches Fest<br />
nie ganz planen lässt. Aus eigener<br />
Erfahrung ist uns klar: Selbst<br />
wenn all unsere Vorbereitungen<br />
bestens erledigt sind, genügt am<br />
Ende ein einziges ungutes Wort,<br />
um den Heiligen Abend gründlich<br />
zu verderben. Vielleicht versagen<br />
wegen einer kleinen Ungeschicklichkeit<br />
die ohnehin schon strapazierten<br />
Nerven der Mutter. Oder<br />
es reicht eine kleine Anspielung<br />
oder gestresste Bemerkung, damit<br />
am Fest des Friedens und der<br />
Freude beim Familienvater auf<br />
einmal Ärger und Unzufriedenheit<br />
die Oberhand behalten. Die<br />
Sache mit dem Fest der Geburt<br />
Jesu wird auch dadurch nicht einfacher,<br />
dass wir oft genug die Geschenke<br />
und kleinen Gesten, die<br />
wir einander geben, viel zu ernst<br />
nehmen. Wenn wir uns vornehm-<br />
lich den Kopf über gemachte<br />
oder nichtgemachte Geschenke<br />
zerbrechen, kann der tiefere Sinn<br />
von Weihnachten nur allzu schnell<br />
verloren gehen.<br />
Dies alles sollte Grund genug dafür<br />
sein, dass wir die Adventszeit<br />
dafür nutzen, uns auf den tieferen<br />
Sinn des Weihnachtsfestes zu besinnen<br />
und vorzubereiten. Denn<br />
gerade dies gehört zu Weihnachten<br />
dazu, dass wir uns öffnen für<br />
die eigentliche Freude des kommenden<br />
Festes. Wir Christen feiern<br />
an Weihnachten, dass Gott<br />
mit uns Menschen in Kontakt treten<br />
will und uns dazu ein Zeichen<br />
schenkt: Die Geburt eines Kindes,<br />
durch das Gott uns in ganz besonderer<br />
Weise nahe ist. Was für<br />
ein Zeichen! In nichts anderem als<br />
der Hilf- und Wehrlosigkeit eines<br />
neugeborenen Kindes ist Gott bei