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Einkaufen! - Von gestern bis heute - Freilichtmuseum am Kiekeberg

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Interview mit Frau Jansohn<br />

Liebe Kinder!<br />

Frau Jansohn (67) arbeitet immer dienstags morgens bei uns im Museumsladen.<br />

Ich habe mit ihr gesprochen, weil sie vor fast 50 Jahren, nach ihrer Schulzeit, eine Ausbildung zur<br />

Drogistin gemacht hat. Dass heißt, sie hat in einem Laden gelernt und gearbeitet, indem man<br />

Schminke, Parfüm, Pflegeprodukte und Heilmittel kaufen kann.<br />

Sie hat mir einiges über die Zeit dort erzählt, aber lest doch einfach mal selbst:<br />

Wann und wo haben Sie die Ausbildung gemacht?<br />

In einer kleinen Drogerie n<strong>am</strong>ens „Drogerie Dippel“ in einer hessischen Kleinstadt von<br />

1959 <strong>bis</strong> 1963. Mit mir gab es dort nur fünf Verkäufer.<br />

Hat Ihnen die Zeit Spaß bereitet?<br />

Auf jeden Fall, es war zwar anstrengend, weil man viel in der Schule lernen musste, aber es hat sich<br />

gelohnt, denn man hat vor allem auch für das Leben gelernt.<br />

Wie war der Umgang mit den Kunden?<br />

Es war ein sehr persönlicher Umgang. Man musste die Kunden viel beraten, da es noch keine Selbstbedienung<br />

gab. Diese Gespräche haben mir immer <strong>am</strong> meisten Freude bereitet.<br />

Doch heutzutage fehlt den Verkäufern leider die Zeit für die ausführliche Beratung! Das ist sehr schade!<br />

Haben Sie im Laden direkt noch Waren abgewogen?<br />

Natürlich! Es gab dort viele Schubladen und Fächer, aus denen man dann die entsprechenden Mengen<br />

genommen hat. Das hat ziemlich lange gedauert!<br />

Was haben Sie gelernt während Ihrer Ausbildung?<br />

Ich habe viel über Pflanzen gelernt und kann so meinen Enkelkindern während Spaziergängen viel erzählen.<br />

Nachdem ich eine Prüfung über Gifte gemacht habe, durfte ich Mittel verkaufen, die in verschlossenen<br />

Schränken aufbewahrt wurden. Das fand ich immer besonders spannend!<br />

Was ist besonders wichtig für Sie?<br />

Am wichtigsten ist, dass man über seine Waren Bescheid weiß.<br />

Ich könnte zwar auch einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen, jedoch ist es ein schöneres Gefühl,<br />

wenn man selbst davon überzeugt ist und Ahnung davon hat.<br />

Und zum Schluss: Wie gefällt Ihnen die Arbeit<br />

im Museumsladen?<br />

Die Arbeit macht total viel Spaß, weil ich immer<br />

wieder an meine Zeit in der „Drogerie Dippel“<br />

erinnert werde. Denn hier im Laden wird auch<br />

noch ganz viel mit den Kunden gesprochen.<br />

Wir haben hier die Zeit, die Besucher zu<br />

beraten und Ihnen unsere Produkte näher zu<br />

bringen.<br />

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