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Wettbewerbsstrategien für ökologische Produkte - Produktion und ...

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anderen entwickelt werden (sowohl produzierende 131 als auch nicht-produzierende Unternehmen).<br />

Innovationsfähigkeit zeigt sich hier in einem effizienten Innovationsmanagement.<br />

132 Je komplexer die Wertschöpfungskette ist, desto weniger wahrscheinlich ist es,<br />

dass einzelne Unternehmen die Entwicklung <strong>und</strong>/ oder Förderung <strong>ökologische</strong>r Innovationen<br />

ohne Partner bewältigen können. In der Konsequenz ist daher häufig eine enge Zusammenarbeit<br />

mit anderen Akteuren in der Wertschöpfungskette (vertikale strategische<br />

Allianzen oder Kooperationen) notwendig. 133 Die Fähigkeit zu einer solchen organisatorischen<br />

Innovationen ist ebenso notwendig wie diejenige <strong>für</strong> materielle Innovationen. 134 Je<br />

nach Stellung des betroffenen Unternehmens innerhalb des Wertschöpfungsprozess kann<br />

dies Kooperationen mit Lieferanten oder Abnehmern oder – bei einer „Mittelstellung“ innerhalb<br />

der Wertschöpfungskette – beiden bedeuten. 135<br />

G Fallbeispiel 6<br />

Kettenmanagement beim OTTO Versand 136<br />

Wie in kaum einer anderen Branche ist es im Textilsektor notwendig, vertikale Kooperationen zu<br />

initiieren, um angesichts unvollkommener Beschaffungsmärkte <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> herstellen<br />

<strong>und</strong> anbieten zu können. Im OTTO Versand wurde hierzu ein zweistufiges Konzept zum Management<br />

der Wertkette entwickelt. In einer ersten Stufe wurden ausgewählte Lieferanten des Versandhandelsunternehmen<br />

überprüft, evaluiert <strong>und</strong> geschult, um sukzessive die Produktanforderungen<br />

gemäss des humantoxikologischen Öko-Tex Standard 100 einhalten zu können (Lieferantenqualifikation).<br />

Dieses Programms ist bereits weit vorangeschritten <strong>und</strong> der Erfolg deutlich sichtbar: Im<br />

Jahre 1999 entsprachen etwa 60% aller Bekleidungsprodukte im OTTO-Hauptkatalog den Anforderungen<br />

des Öko-Tex Standard 100.<br />

Die zweite Stufe zum Kettenmanagement ist weitreichender <strong>und</strong> umfasst die gesamte Wertschöpfungskette.<br />

Im Rahmen eines Marktentwicklungsvorhabens hat es sich der OTTO Versand zum Ziel<br />

131<br />

Für produzierende Unternehmen bezieht sich dies auf die <strong>ökologische</strong>n Innovationen vor der eigenen<br />

<strong>Produktion</strong>sstufe.<br />

132<br />

Innovationsmanagement wird mit Bleicher (1992: 458) verstanden als „die laufende Verbesserung aller<br />

Vorgänge <strong>und</strong> das fokussierte kreative Schaffen <strong>und</strong> Durchsetzen von Veränderungen durch die Gestaltung<br />

<strong>und</strong> Lenkung der Unternehmensentwicklung.“ In dieser Definition ist zugleich die in dieser Arbeit<br />

vorgenommene Aufteilung in materielle <strong>und</strong> organisatorische Innovationen enthalten.<br />

133<br />

Vgl. Groenewegen/ Vergragt 1991 (zitiert nach Russo/ Fouts 1997: 538), Hart 1995: 993, Schneidewind<br />

1998: 286ff. Kooperationen <strong>und</strong> Allianzen sind keine eigenständigen Ressourcen, sondern Mittel zur<br />

Erschliessung von Ressourcen.<br />

134<br />

Organisatorische Innovationsfähigkeit <strong>und</strong> Wissensmanagement hängen eng zusammen. In der vorliegenden<br />

Arbeit werden sie mit der Begründung analytisch getrennt, dass organisatorische Innovationsfähigkeit<br />

vor allem die Partnerwahl <strong>und</strong> die Strukturierung der Wertschöpfungskette betrifft, während<br />

Wissensmanagement insbesondere den Informationsfluss <strong>und</strong> die Umwandlung der Informationen in<br />

Wissen umschreibt.<br />

135<br />

Im vorliegenden Fall bedarf es vor allem der Zusammenarbeit mit Lieferanten, da der betrachtete Detailhandel<br />

das letzte Unternehmensglied in der Wertschöpfungskette darstellt.<br />

136<br />

Vgl. Merck 1997: 7ff., OTTO 1998: 8f.<br />

33

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