Wettbewerbsstrategien für ökologische Produkte - Produktion und ...
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<strong>Wettbewerbsstrategien</strong> <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong><br />
Ein forschungsprogrammatisches Leerstellengerüst <strong>für</strong> die Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung<br />
von Positionierungs- <strong>und</strong> Ressourcenstrategien <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong><br />
Arnt Meyer<br />
ISBN 3-931974-75-8<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong> Umwelt (PUM) an der Carl v. Ossietzky Universität Oldenburg<br />
Birkenweg 5, D-26111 Oldenburg<br />
Tel.: 0049-441-798 8256, Fax: 0049-441-798 8341<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung ................................................................................... 1<br />
2 Wettbewerbsvorteile von Unternehmen................................... 3<br />
2<br />
2.1 Überlegene Marktposition(ierung) ..................................................... 5<br />
2.2 Überlegene Ressourcen(kombination) .............................................. 7<br />
2.3 Geschäftsmodell-Ansatz.................................................................. 10<br />
3 (Produkt-)Ökologie <strong>und</strong> Wettbewerbsvorteile ....................... 16<br />
3.1 Logik der <strong>ökologische</strong>n Transformation........................................... 16<br />
3.2 Positionierungs- <strong>und</strong> Profilierungsstrategien <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong><br />
........................................................................................................ 18<br />
3.3 Ressourcenstrategien <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> ............................. 29<br />
4 Fazit <strong>und</strong> Ausblick ................................................................... 40<br />
5 Literaturverzeichnis................................................................. 42
Vorwort<br />
Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich im wesentlichen um den theoretischkonzeptionellen<br />
Teil der Dissertation des Autors, die am Institut <strong>für</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Ökologie<br />
an der Universität St. Gallen (IWÖ-HSG) entstanden ist. 1 Gleichzeitig ist es ein theoretisch-konzeptioneller<br />
Beitrag zum Projekt „Von der Öko-Nische zum <strong>ökologische</strong>n Massenmarktes<br />
im Bedürfnisfeld Textilien (EcoMTex 2 )“. Das 3-Jahres Projekt begann im November<br />
1999 unter finanzieller Unterstützung durch das B<strong>und</strong>esministerium <strong>für</strong> Bildung<br />
<strong>und</strong> Forschung (BMBF). Das Ziel des Projektes besteht darin, Erkenntnisse, Instrumente<br />
<strong>und</strong> Umsetzungsstrategien zur Durchsetzung von ökologisierten Textilprodukten in Massenmärkten<br />
zu entwickeln.<br />
Am Projekt sind die Universität Oldenburg mit den Lehrstühlen <strong>für</strong> <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong> Umwelt<br />
(Prof. Dr. Uwe Schneidewind) sowie Allgemeine Betriebswirtschaft, Betriebliche<br />
Umweltpolitik <strong>und</strong> Strategische Unternehmensführung (Prof. Dr. Reinhard Pfriem), das<br />
Institut <strong>für</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> Ökologie an der Universität St. Gallen (Prof. Dr. Thomas Dyllick),<br />
der Fachbereich Design <strong>und</strong> Kommunikation an der Fachhochschule Hannover (Prof.<br />
Christiane Wöhler), das Öko-Institut Freiburg (Dr. Dirk Bunke), die Firma BorgMann sowie<br />
die Unternehmen Klaus Steilmann GmbH & Co. KG <strong>und</strong> OTTO Versand beteiligt.<br />
Der Autor bedankt sich an dieser Stelle <strong>für</strong> die finanzielle Unterstützung durch das BMBF<br />
<strong>und</strong> die anregenden Diskussionen mit den Projektpartnern.<br />
1 Vgl. Meyer 2001b: 8-33.<br />
2 EcoMTex steht <strong>für</strong> „Ecological Mass Textiles“.<br />
1
1 Einleitung<br />
Auf vielen Märkten haben umweltverträgliche <strong>Produkte</strong> in den vergangenen Jahren eine<br />
«Öko-Nische» erobert. Kleine, <strong>ökologische</strong> Pionierunternehmen konnten sich auf diese<br />
Weise in speziellen Marktsegmenten etablieren. Eine über diese Nischen hinausgehende<br />
Diffusion in den Massenmarkt kann jedoch nur in wenigen Einzelfällen beobachtet werden.<br />
Die Rentabilität <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> innerhalb der Nischen <strong>und</strong> auch ihr weiteres<br />
Wachstumspotential wird z.T. sogar als begrenzt angesehen.<br />
Eine breitere Diffusion <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> ist aus gesellschaftspolitischer Sicht wünschenswert,<br />
da hierdurch ein Beitrag zu einer mindestens <strong>ökologische</strong>n Nachhaltigkeit 3<br />
geleistet werden würde. Vor einem einzel- <strong>und</strong> betriebswirtschaftlichen Hintergr<strong>und</strong> wird<br />
sich eine stärkere Marktdurchdringung jedoch nur dann einstellen, wenn Unternehmen<br />
durch die <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong>/ oder den Vertrieb <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> einen Wettbewerbsvorteil<br />
erzielen können. Es ist zu vermuten, dass dies nicht jedem Unternehmen – unabhängig<br />
von Branche oder Geschäftstyp – gelingen wird.<br />
Die vorliegende Arbeit basiert auf der Gr<strong>und</strong>annahme, dass eine Schnittmenge von (Produkt-)-Ökologie<br />
<strong>und</strong> unternehmerischen Wettbewerbsvorteilen prinzipiell denkbar ist. Von<br />
entscheidender Bedeutung ist es jedoch, ob Unternehmen diese Schnittmenge erkennen,<br />
nutzen <strong>und</strong> ggf. sogar erweitern können. 4 Dies ruft die Frage nach unternehmerischen<br />
Handlungsoptionen, aber auch –grenzen, <strong>für</strong> ein solches Schnittmengenmanagement hervor.<br />
Im folgenden wird diese Frage wettbewerbstheoretisch diskutiert. In Kapitel 2 werden zunächst<br />
wesentliche Ansätze zur Erklärung der Ursachen dauerhafter Wettbewerbsvorteile<br />
dargestellt. Anschliessend wird ein konzeptionelles Leerstellengerüst <strong>für</strong> die Untersuchung<br />
von Handlungsoptionen <strong>und</strong> –grenzen im Spannungsfeld von Produktökologie<br />
<strong>und</strong> unternehmerischen Wettbewerbsvorteilen entwickelt (Kapitel 3). Als wettbewerbsstrategisch<br />
relevante Handlungsfelder werden der Umgang mit unternehmerischen Ressourcen<br />
5 sowie das Auftreten am Absatzmarkt <strong>und</strong> gegenüber Anspruchsgruppen (Positio-<br />
3 Vgl. World Commission on Environment and Development 1987, Minsch 1993: 34ff., Roger 1993.<br />
4 Vgl. hierzu Schneidewind 1998: 49.<br />
5 Der Begriff „Ressourcen“ wird ausführlich in Kapitel 0 erklärt.<br />
1
nierung/ Profilierung 6 ) vorgeschlagen. Die theoretischen Ausführungen werden zur Veranschaulichung<br />
von praktischen, vorzugsweise textilrelevanten Fallbeispielen begleitet.<br />
6 Die Begriffe „Positionierung“ <strong>und</strong> „Profilierung“ werden in Kapitel 0 erklärt <strong>und</strong> voneinander abge-<br />
2<br />
grenzt.
2 Wettbewerbsvorteile von Unternehmen<br />
Die betriebswirtschaftliche Forschung begann in den späten 1950er Jahren, sich mit der<br />
Frage zu beschäftigen, warum manche Unternehmen trotz Wettbewerbs dauerhaft erfolgreicher<br />
sind als andere. 7 Diese Frage ist <strong>für</strong> die vorliegende Arbeit von zentraler Bedeutung<br />
<strong>und</strong> bedarf einer Klärung. Neben der relativen Höhe des Erfolgs interessiert dabei insbesondere<br />
die Natur von Wettbewerbsvorteilen sowie das Zukunftspotential <strong>und</strong> die Dauerhaftigkeit<br />
von Wettbewerbsvorteilen. 8<br />
Erfolg wird zumeist mittels Indikatoren wie Rentabilität 9 , Cash Flow, Marktanteil, Wachstumsrate<br />
oder Umsatzzahlen beurteilt. Diese Indikatoren beziehen sich vor allem auf die<br />
Absatzleistung des Unternehmens <strong>und</strong> beruhen auf der Idee, dass sich ein Unternehmensangebot<br />
letztlich im Markt „beweisen“ muss. Aus mikroökonomischer <strong>und</strong> betriebswirtschaftlich-wettbewerbsstrategischer<br />
Sicht kaufen K<strong>und</strong>en dann ein bestimmtes Produkt<br />
(oder eine Dienstleistung 10 ), wenn es ihnen einen besonderen Mehrwert liefert. 11 Dies bedeutet,<br />
dass K<strong>und</strong>en sich von diesem Produkt im Vergleich zu Konkurrenzangeboten einen<br />
höheren individuellen Nutzen <strong>und</strong>/oder niedrigere Kosten versprechen. Analytisch können<br />
sowohl Kosten als auch Nutzen weiter aufgeteilt werden: 12 Neben dem häufig dominanten<br />
Produktpreis vervollständigen Beschaffungskosten (z.B. Suchaufwand bei schlechter Erhältlichkeit),<br />
Umstellungskosten (z.B. notwendige Verhaltensänderungen), Nutzungskosten<br />
(z.B. Stromkosten eines Fernsehers) sowie Entsorgungskosten (z.B. Müllgebühren) die<br />
gesamten Produktkosten. Hinsichtlich der Nutzenwahrnehmung kann zwischen Gebrauchsnutzen<br />
(Funktionalität, Langlebigkeit etc.), Anmutungsnutzen (Ästhetik),<br />
7 Vgl. zur Entwicklungsgeschichte der Unternehmensstrategieforschung Grant 1995: 13ff.<br />
8 Diese drei Aspekte werden in dieser Arbeit als wesentliche Bestimmungsgrössen <strong>für</strong> Wettbewerbsvorteile<br />
angesehen: (a) das „Wie?“ als relativer Ausdruck von Überlegenheit (relative Höhe des Erfolgs),<br />
(b) das „Warum?“ als Ausdruck <strong>für</strong> die Ursache(n) der Vorteile (Natur von Wettbewerbsvorteilen) sowie<br />
(c) das „Wie lange?“ als Ausdruck <strong>für</strong> die Tragfähigkeit der Vorteile (Dauerhaftigkeit der Wettbewerbsvorteile).<br />
9 Gemeint ist die Unternehmens-, Geschäftsfeld- als auch Produktrentabilität. Detailhandelsunternehmen<br />
operieren regelmäßig in verschiedenen Geschäftsfeldern <strong>und</strong> bieten unterschiedliche Produktlinien an.<br />
Ob <strong>und</strong> in welchem Bereich sich ein Unternehmen durch Wettbewerbsvorteile auszeichnet, ist aus der<br />
„Vogelperspektive“ der Unternehmensrentabilität aber nur bedingt festzustellen (vgl. auch Hinterhuber/<br />
Popp/ Zitt 1985: 349-353, zitiert nach Belz 1995: 18).<br />
10 Im folgenden wird der überwiegenden anglo-amerikanischen Verwendung entsprochen, in welcher unter<br />
„products“ sowohl <strong>Produkte</strong> als auch Dienstleistungen verstanden werden.<br />
11 Vgl. Varian 1999, Mas-Colell 1995, Porter 1998: 35ff., Hamel/ Prahalad 1996: 224ff., Kotler 1997:<br />
282ff.<br />
3
Selbstachtungsnutzen (z.B. Gewissen, Selbstbewusstsein) <strong>und</strong> Fremdachtungsnutzen (z.B.<br />
Image) unterschieden werden. 13<br />
Erfolg allein an Indikatoren zu messen, die sich an der Absatzleistung orientieren, ist jedoch<br />
wenig aussagekräftig. So können z.B. die Wachstumsrate eines Unternehmens oder<br />
die Rentabilität einer einzelnen Produktlinie von der Rentabilität eines Unternehmens vollständig<br />
entkoppelt sein. Auch Marktanteil oder Umsatz sind allein noch keine Anzeichen<br />
<strong>für</strong> einen dauerhaften Wettbewerbsvorteil. Und mitunter kann es <strong>für</strong> ein Unternehmen zur<br />
Steigerung der Gesamtrentabilität durchaus sinnvoll sein, eine einzelne verlustreiche, aber<br />
das Unternehmensprofil verbessernde Produktlinie zu führen. Es bedarf also in der Regel<br />
der Betrachtung mehrerer Indikatoren, der gesamten Absatzleistung <strong>und</strong> des Vergleichs mit<br />
Konkurrenzunternehmen, um den Erfolg eines Unternehmens beurteilen zu können. 14<br />
Ferner sind die angeführten Indikatoren vergangenheits- bzw. gegenwartsbezogen. Sie lassen<br />
damit nur bedingt Aussagen darüber zu, ob ein Unternehmen bestehende Wettbewerbsvorteile<br />
auch zukünftig erhalten bzw. sogar ausbauen kann (Dauerhaftigkeit). 15 Zudem<br />
kann mittels dieser Indikatoren nur bedingt beurteilt werden, ob ein gegenwärtig nur mässig<br />
erfolgreiches Unternehmen zukünftig Wettbewerbsvorteile realisieren kann. Damit ist die<br />
Frage nach zukünftigen Erfolgspotentialen 16 gestellt. Diese ist gerade angesichts des bisher<br />
häufig unterdurchschnittlichen Erfolgs <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> bei gleichzeitig vielversprechenden<br />
Zukunftsprognosen <strong>für</strong> die vorliegende Arbeit bedeutend.<br />
Schliesslich mögen die Indikatoren zwar in gewissem Masse andeuten, ob ein Unternehmen<br />
Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz besitzt, jedoch geben sie keinen Hinweis<br />
auf die Natur dieser Wettbewerbsvorteile. Seit den Anfängen der betriebswirtschaftlichen<br />
Forschung zu Wettbewerbsvorteilen haben sich viele unterschiedliche, meist monokausale<br />
12<br />
Vgl. ursprünglich Vershofen 1955, 1959 später Bänsch 1993: 13ff. oder Belz 1999: 167ff. Zu Kosten<br />
<strong>und</strong> Nutzen von (<strong>ökologische</strong>n) Bekleidungsprodukten vgl. Meyer 2001a.<br />
13<br />
Kosten <strong>und</strong> Nutzen sind allerdings keine objektiven, von allen Konsumenten gleich beurteilte Grössen,<br />
sondern abhängig von der individuellen Wahrnehmung. Dies bedeutet, dass jeder Konsument die Wichtigkeit<br />
einzelner Kosten- <strong>und</strong> Nutzenkategorien unterschiedlich einstuft. Zudem hängt die Beurteilung<br />
von der spezifischen Konsumsituation ab: So kann beim Kauf eines bestimmten <strong>Produkte</strong>s einmal der<br />
Preis das dominante Entscheidungskriterium sein, während ein anderes Mal der Fremdachtungsnutzen<br />
in den Vordergr<strong>und</strong> rückt.<br />
14<br />
Zunehmend muss gerade bei Grossunternehmen auch der Beitrag des Finanzvermögens zu Rentabilität<br />
<strong>und</strong> Bilanzsumme berücksichtigt werden.<br />
15<br />
Vgl. zu dieser Kritik auch Belz 1995: 16.<br />
16<br />
Vgl. Gälweiler 1987: 26. In der finanzwirtschaftlichen Bewertung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen<br />
wird beispielsweise die an zukünftige Erfolgpotentiale angelehnte „discounted cash flow analysis“<br />
durchgeführt (vgl. Superina 2000).<br />
4
Erklärungsansätze <strong>für</strong> die Natur von Wettbewerbsvorteilen herausgebildet. 17 Die aus der<br />
Perspektive der vorliegenden Arbeit wichtigsten Ansätze werden im folgenden dargestellt.<br />
2.1 Überlegene Marktposition(ierung)<br />
Eine erste theoretisch f<strong>und</strong>ierte <strong>und</strong> geschlossene Darstellung fand die Forschung zu unternehmerischen<br />
Wettbewerbsvorteilen mit den Arbeiten von Porter anfangs der 1980er Jahre.<br />
18 Seine Überlegungen basieren auf dem sogenannten Structure-Conduct-Performance-<br />
Paradigma, das dauerhafte, überdurchschnittliche Unternehmensrenten (Performance)<br />
durch<br />
• die Struktur der Branche (Structure) einerseits<br />
• <strong>und</strong> das strategische Verhalten (Conduct) des Unternehmens <strong>und</strong> seiner Wettbewerber<br />
andererseits erklärt. 19<br />
Porter argumentiert, dass diejenigen Unternehmen am erfolgreichsten sind, die sich im<br />
Vergleich mit den Mitanbietern am besten an die externen Umfeldbedingungen anpassen<br />
<strong>und</strong> damit den besten „Market-Fit“ erzielen. 20 Voraussetzung zur Generierung dauerhafter<br />
Wettbewerbsvorteile ist zunächst die Analyse der Strukturbedingungen derjenigen Branche,<br />
in welcher das Unternehmen tätig ist (mittels Porters „fünf Triebkräften des Wettbewerbs“<br />
21 ). Eine solche Branchenstrukturanalyse ermöglicht die Beurteilung der Attraktivität<br />
(Chancen <strong>und</strong> Risiken) unterschiedlicher Märkte. Darauf aufbauend können die eigentlichen<br />
Strategien „Kostenführerschaft“, „Differenzierung“ <strong>und</strong> „Fokus“ im Sinne strategischer<br />
Positionierungsziele abgeleitet werden (Porters „generische <strong>Wettbewerbsstrategien</strong>“<br />
22 ).<br />
Eine bestimmte Marktposition kann von einem Unternehmen zielgerichtet angestrebt werden.<br />
Ob sie erreicht wird, hängt jedoch neben den Aktivitäten des Unternehmens von der<br />
relativen Position der Konkurrenz <strong>und</strong> der Interpretation der jeweiligen Massnahmen durch<br />
17<br />
Trotz der kaum zu bezweifelnden Begrenztheit monokausaler Theorien sind Integrationsbemühungen<br />
selten zu beobachten. Vgl. als Ausnahmen Treacy/ Wiersema 1995 (siehe auch Kapitel 2.1.3.) sowie<br />
Grant 1995.<br />
18<br />
Vgl. Porter 1980, 1985.<br />
19<br />
Vgl. Porter 1998: 4 <strong>und</strong> auch Rühli 1994: 34.<br />
20<br />
Vgl. Porter 1998: 3.<br />
21<br />
Vgl. Porter 1998: 3ff.<br />
22<br />
Vgl. Porter 1998: 35ff. Im folgenden wird der Begriff „Wettbewerbsstrategie“ in Abwandlung zu Porter<br />
im Sinne einer „Positionierungs- <strong>und</strong> Ressourcenstrategie“ verwendet.<br />
5
die K<strong>und</strong>schaft ab. 23 Die Marktposition wird hier als ein von den Marktakteuren konstruiertes<br />
Bild verstanden. Eine Positionierungsstrategie ist folglich eine Leitidee, um die<br />
Richtung weiterer Unternehmensaktivitäten vorzugeben. 24<br />
Unter einer Positionierungsstrategie ist das langfristig <strong>und</strong> strategisch angelegte Verfolgen<br />
<strong>und</strong> Gestalten einer Marktposition zu verstehen, die ein möglichst grosses Marktpotential<br />
eröffnet <strong>und</strong> eine geringe Wettbewerbsintensität aufweist. 25<br />
An der Leitidee Positionierung orientiert sich insbesondere die quantitative <strong>und</strong> qualitative<br />
Ausgestaltung des Marketing-Instrumentariums <strong>und</strong> damit die operativ-taktische Profilierung.<br />
Die Profilierung ist folglich die handlungs- <strong>und</strong> absatzmarktbezogene Ausgestaltung<br />
der Positionierungsstrategie <strong>und</strong> kann dann wie folgt verstanden werden: 26<br />
Die Profilierung umfasst den tendenziell kurzfristigen <strong>und</strong> taktischen Einsatz des Marketing-Instrumentariums<br />
zur Unterstützung der angestrebten Marktposition.<br />
Die gewünschte Marktposition begründet den Wettbewerbsvorteil des Unternehmens. 27 Der<br />
Wettbewerbsvorteil ist dann dauerhaft, wenn er gegenüber der Konkurrenz verteidigt werden<br />
kann, d.h. wenn Konkurrenzunternehmen davon abgehalten werden können, die bestehende<br />
eigene Position im Markt einzunehmen. Zentrale Verteidigungsstrategien <strong>für</strong> einmal<br />
eingenommene Marktpositionen sind nach Porter der Aufbau <strong>und</strong> die Nutzung von<br />
Markteintritts- <strong>und</strong> Mobilitätsbarrieren:<br />
6<br />
„Mobility barriers provide the first major reason why some firms in an<br />
industry will be persistently more profitable than others.“ 28<br />
Aus Sicht des marktorientierten Strategieansatzes liegt die Quelle dauerhafter Wettbewerbsvorteile<br />
<strong>und</strong> überdurchschnittlicher Renten daher in der verteidigungsfähigen <strong>und</strong><br />
marktkonformen Positionierungsentscheidung („positioning school“ 29 ).<br />
23<br />
Vgl. Kotler 1997: 295.<br />
24<br />
Vgl. explizit Tomczak/ Roosdorp 1996: 26.<br />
25<br />
Vgl. Rudolph 1993: 19. Während Porter die Positionierung eher langfristig <strong>und</strong> stabil sieht, wird hier<br />
der Auffassung von Tomczak <strong>und</strong> Roosdorp (1996: 33f.) gefolgt, wonach die Positionierung in dynamischen<br />
Umfeldern auch dynamisch sein sollte.<br />
26<br />
Vgl. zur Abgrenzung der Begriffe „Positionierung“ <strong>und</strong> „Profilierung“ ausführlich Rudolph 1993: 17ff.,<br />
135. Die Ressourcenstrategie wird als das Spiegelbild zur Profilierung verstanden. Sie ist demnach die<br />
nach innen <strong>und</strong> beschaffungsseitig wirkende Ausgestaltung des Positionierungsplans.<br />
27<br />
Vgl. Porter 1991: 99.<br />
28<br />
Porter 1998: 134.<br />
29<br />
Vgl. die Aufstellung unterschiedlicher „Strategie-Schulen“ bei Mintzberg/ Lampel 1999.
Diese einseitige Erklärung ist jedoch nicht unumstritten. Für die vorliegende Arbeit ist kritisch,<br />
dass Porter weitgehend von Unterschieden in der Struktur <strong>und</strong> den Fähigkeiten von<br />
Unternehmen abstrahiert. Damit unterstellt er implizit, dass alle Unternehmen die gleichen<br />
Chancen besitzen, eine bestimmte attraktive Marktposition einzunehmen. 30 Gerade mit<br />
<strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>n gelingt es aber nur wenigen (<strong>und</strong> zumeist immer den gleichen)<br />
Unternehmen, überdurchschnittlichen Erfolg zu erzielen. Es muss daher vermutet werden,<br />
dass der marktorientierte Ansatz als alleiniger Erklärungsansatz <strong>für</strong> die vorliegende Arbeit<br />
nicht ausreicht.<br />
2.2 Überlegene Ressourcen(kombination)<br />
Die vielfältige Kritik hat u.a. zur Ausbildung des Ressourcenansatzes geführt, dessen Vertreter<br />
31 dauerhafte Wettbewerbsvorteile auf Unterschiede in der unternehmerischen Ressourcenausstattung<br />
zurückführen. Für jedes Unternehmen resultieren angesichts dieser Ressourcenheterogenität<br />
andere Handlungsoptionen <strong>und</strong> –grenzen (Resource-Conduct-<br />
Paradigma). Gleichzeitig eröffnet eine Orientierung an Ressourcen dem Unternehmen stärker<br />
als eine solche an <strong>Produkte</strong>n die Möglichkeit, neue Geschäftschancen frühzeitig zu erkennen,<br />
mitzugestalten <strong>und</strong> wahrzunehmen. 32 Im Gegensatz zum marktorientierten Strategieansatz<br />
verfügt der Ressourcenansatz jedoch bisher über keine konsistente Darstellung<br />
<strong>und</strong> Theorie. 33 So herrscht beispielsweise schon über die genaue Definition von Ressourcen<br />
weitgehend Uneinigkeit. 34 Barney versteht hierunter ein Sammelsurium an Einzelkomponenten:<br />
„Firm resources include all assets, capabilities, organizational processes,<br />
firm attributes, information, knowledge etc. controlled by a firm<br />
that enable the firm to conceive of and implement strategies that improve<br />
its efficiency and effectiveness.“ 35<br />
30 Porter räumt dies ein (Porter 1981: 612, Porter 1996: 64), sieht aber gleichzeitig im Konzept der „Strategischen<br />
Gruppen“ (vgl. McGee/ Thomas 1986, Cool/ Dierickx 1993, Daems/ Thomas 1994) <strong>und</strong> in<br />
seinem Wertkettenansatz (Porter 1991: 102ff.) mögliche Auswege aus der Homogenitätsannahme (vgl.<br />
auch Jenner 1996: 36.).<br />
31 Wegweisende Werke sind Penrose 1959, Wernerfelt 1984, Prahalad/ Hamel 1990, Barney 1991, Grant<br />
1991, oder Peteraf 1993. Zur Gegenüberstellung von market-based view <strong>und</strong> resource-based view of<br />
strategy vgl. Conner 1991 sowie Rühli 1994.<br />
32 Vgl. Prahalad/ Hamel 1990: 81.<br />
33 Vgl. Rühli 1994: 44.<br />
34 Vgl. Hinterhuber/ Friedrich 1997: 1015, zitiert nach Fischer/ Nicolai 1998: 4f.<br />
35 Barney 1991: 101.<br />
7
Demgegenüber interpretiert Wernerfelt Ressourcen als unternehmerische Stärken <strong>und</strong><br />
Schwächen. 36 Da es nicht als Aufgabe der vorliegenden Arbeit angesehen wird, die diesbezügliche<br />
Theorie weiterzuentwickeln, wird von einem exakten eigenen Definitionsversuch<br />
abgesehen. Statt dessen sollen Ressourcen lediglich unterteilt werden in: 37<br />
• Tangible Ressourcen. Hierbei handelt es sich um die materielle, prinzipiell übertragbare<br />
Ausstattung eines Unternehmens, die sich in der Regel auch in Unternehmensjahresbilanzen<br />
wiederfindet. Beispiele sind die Finanzkraft oder das Anlage- <strong>und</strong> Umlaufvermögen<br />
eines Unternehmens.<br />
• Intangible Ressourcen (Assets). Hierbei handelt es sich um nicht materielle, aber trotzdem<br />
prinzipiell übertragbare Ressourcen. Beispiele sind Patente, geschützte Designs,<br />
Markennamen oder die Firmenreputation. Derartige Ressourcen tauchen selten in der<br />
Jahresbilanz eines Unternehmens auf.<br />
• Intangible Ressourcen (Skills). Skills sind ebenfalls nicht materiell. Sie unterscheiden<br />
sich von den intangiblen Assets dadurch, dass sie nicht übertragbar sind. Zu diesen Ressourcen<br />
zählen insbesondere die Fähigkeiten der Angestellten eines Unternehmens (deren<br />
Know-How, die Form ihrer Zusammenarbeit <strong>und</strong> Kommunikation, die durch sie gebildete<br />
Organisationskultur, die Art des Managements etc.).<br />
Auch die Frage, inwiefern Ressourcen Wettbewerbsvorteile begründen, teilt die Vertreter<br />
des Ressourcenansatzes. Insbesondere zwei „Schulen“ bestimmen derzeit die Diskussion. 38<br />
Die „structural school“ sieht die Quelle dauerhafter Wettbewerbsvorteile in den Ressourcen<br />
selbst. Kernfrage ist hier: „Was hat eine Unternehmung?“ Es wird argumentiert, dass manche<br />
Ressourcen nur limitiert verfügbar sind. Diejenigen Unternehmen, welche die limitierten<br />
Ressourcen besitzen <strong>und</strong> nutzen können, erlangen einen Wettbewerbvorteil, wenn die<br />
Ressourcen am Absatzmarkt verwertbar sind (Ricardo-Renten). 39 Der Wettbewerbsvorteil<br />
ist dann dauerhaft, wenn die Ressourcen nicht imitierbar, immobil <strong>und</strong> nicht substituierbar<br />
sind. 40<br />
36<br />
Wernerfelt 1984: 172.<br />
37<br />
Vgl. Fischer/ Nicolai 1998: 5, Hall 1992. Die Bezeichnung der Kategorien variiert bei verschiedenen<br />
Autoren, während sich die Inhalte zumeist stark ähneln.<br />
38<br />
Vgl. Schulze 1994 <strong>und</strong> Fischer/ Nicolai 1998.<br />
39 Vgl. Barney 1991: 106ff.<br />
40 Vgl. Barney 1991: 106ff.<br />
8
Die „process school“ hingegen vermutet den wesentlichen Gr<strong>und</strong> <strong>für</strong> strategische Vorteile<br />
erst in der Kombination der Ressourcen. 41 Diese Sichtweise ist gleichzeitig dynamischer.<br />
Wettbewerbsvorteile eines Unternehmens beruhen aus dieser Sicht in besonderem Masse<br />
auf einer überlegenen Managementleistung („Was kann das Unternehmen?“). Das Management<br />
versteht es besser als die Konkurrenz, vorhandene Ressourcen innovativ zu kombinieren<br />
<strong>und</strong> neue Ressourcen zu generieren. In Anlehnung an Hamel <strong>und</strong> Prahalad können<br />
fünf Formen eines „resource leverage“ 42 als besonders bedeutend eingestuft werden:<br />
1. Konzentration auf wenige operative Ziele gleichzeitig <strong>und</strong> ein langfristiges Ziel.<br />
2. Unternehmensinterne oder -externe Akkumulation von Ressourcen.<br />
3. Effiziente <strong>und</strong> Mehrwert-schöpfende Kombination der Ressourcen.<br />
4. Schützen der Ressourcen gegenüber der Konkurrenz <strong>und</strong> vor „Abnutzung“.<br />
5. Reduzierung der Zeitspanne zwischen Investition in eine Ressource <strong>und</strong> Gewinnerwirtschaftung.<br />
43<br />
Ressourcenkombinationen versprechen dann Wettbewerbsvorteile, wenn sie sich von Ressourcenkombinationen<br />
von Konkurrenzunternehmen unterscheiden (competitor differentiation),<br />
den K<strong>und</strong>en einen Mehrwert versprechen (customer value) <strong>und</strong> auch in zukünftigen<br />
Märkten <strong>und</strong> anderen Kontexten nutzbar sind (extendibility). 44 Die Wettbewerbsvorteile<br />
sind dann dauerhaft, wenn die Ressourcenkombinationen immobil <strong>und</strong> nicht imitierbar<br />
sind. 45<br />
Unter einer Ressourcenstrategie soll die Nutzung vorhandener <strong>und</strong> der zielorientierte Auf-<br />
bau neuer Ressourcen zur Entwicklung langfristiger Wettbewerbsvorteile verstanden wer-<br />
den.<br />
Die Nützlichkeit des Ressourcenansatzes <strong>für</strong> den vorliegenden Anwendungskontext liegt in<br />
der stärkeren Berücksichtigung von Ressourcenunterschieden zwischen Unternehmen. Der<br />
Ressourcenansatz kann damit eine wesentliche Erklärungslücke des marktorientierten<br />
Strategieansatzes schliessen: Den Aspekt, dass einzelne Unternehmen aufgr<strong>und</strong> ihrer Fähigkeiten<br />
mit <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>n erfolgreich sind, während andere Misserfolge erlei-<br />
41 Diese Ressourcenkombination führt mal zu „(core) competencies“ (insbesondere Prahalad/ Hamel<br />
1990), mal zu „capabilities“ (vgl. Grant 1991: 114ff.). Die Abgrenzung untereinander sowie von „skills“<br />
bleibt unklar (vgl. vor allem Hamel/ Prahalad 1996: 223ff.). Aus diesem Gr<strong>und</strong> wird nachfolgend im<br />
wesentlichen von „Ressourcenkombination“ gesprochen.<br />
42 Vgl. Hamel/ Prahalad 1996: 175ff.<br />
43 Im weiteren Verlauf der vorliegenden Arbeit interessieren insbesondere die Punkte 2, 3 <strong>und</strong> 4.<br />
44 Vgl. Hamel/ Prahalad 1996: 224ff.<br />
45 Vgl. Grant 1995: 138ff. sowie Barney 1991: 107ff.<br />
9
den. Ein wesentlicher Nachteil des Ressourcenansatzes ist die nur bedingte Beachtung unternehmensexterner<br />
Faktoren. 46 Insofern ist der Ressourcenansatz nicht in Konkurrenz zum<br />
marktorientierten Ansatz zu stellen, sondern als komplementäre Perspektive zu begreifen. 47<br />
Dieses Verständnis wird der weiteren Argumentation zugr<strong>und</strong>e gelegt. Als einen Versuch,<br />
den marktorientierten Strategieansatz mit dem Ressourcenansatz (<strong>und</strong> hier besonders der<br />
„structural school“) zu kombinieren, kann man den Geschäftsmodell-Ansatz von Treacy<br />
<strong>und</strong> Wiersema 48 ansehen. 49<br />
2.3 Geschäftsmodell-Ansatz<br />
In ihrem Geschäftsmodell-Ansatz 50 vertreten Treacy <strong>und</strong> Wiersema die Ansicht, dass sich<br />
dauerhafte Wettbewerbsvorteile nur durch eine zielgerichtete Ressourcenanordnung eines<br />
Unternehmens einerseits <strong>und</strong> seiner Positionierungs- <strong>und</strong> Profilierungsstrategie andererseits<br />
erzielen lassen. Ihrer Ansicht nach hängen Ressourcen <strong>und</strong> Positionierung unmittelbar voneinander<br />
ab, d.h. nur mittels bestimmter Ressourcen kann ein entsprechendes Positionierungsziel<br />
im Markt erfolgreich erreicht werden. 51 Im Sinne eines „ganzheitlichen Positionierungsmanagements“<br />
52 gilt es folglich, Ressourcen <strong>und</strong> Profilierung zielgerichtet (d.h. auf<br />
das Positionierungsziel bezogen) zu verknüpfen.<br />
Eine unternehmerische Wettbewerbsstrategie umfasst zugleich Positionierungs-, Profilie-<br />
rungs- <strong>und</strong> Ressourcenstrategie.<br />
Aus der Annahme der Interdependenz von Ressourcenanordnung <strong>und</strong> Marktpositionierung<br />
resultiert, dass nicht jedes Unternehmen gleichermassen schnell <strong>und</strong> erfolgreich beliebige<br />
46<br />
Vgl. zur Schwäche ferner Porter 1991: 107ff. <strong>und</strong> Fischer/ Nicolai 1998: 9ff.<br />
47<br />
Vertreter beider Strategieansätze haben auf die Wichtigkeit des jeweils komplementären Ansatzes hingewiesen<br />
(vgl. Porter 1991: 108, 1996: 64f., Collis 1991: 65, Grant 1995: 12ff.).<br />
48<br />
Vgl. Treacy/ Wiersema 1995.<br />
49<br />
Vgl. Rudolph 2000: 26.<br />
50<br />
Der Begriff „Geschäftsmodell“ ist vor allem in jüngster Zeit viel verwendet worden. Es gibt allerdings<br />
kaum anerkannte Definitionen. Im Zusammenhang mit Internet-Firmen sieht Timmers (1998: 4) drei<br />
zentrale Charakteristika eines Geschäftsmodell: (1) „An architecture for the product, service and information<br />
flows, including a description of the various business actors and their roles.“ (2) „A description<br />
of the potential benefits for the various business actors.“ (3) „A description of the sources of revenues.“<br />
Für die Darstellung des Geschäftsmodell-Ansatzes von Treacy <strong>und</strong> Wiersema sowie im weiteren Verlauf<br />
der vorliegenden Arbeit wird insbesondere das erste Merkmal berücksichtigt. Es wird erweitert um<br />
die aus der Architektur folgenden bzw. die Architektur stützenden strategischen <strong>und</strong> operativen Handlungen.<br />
Im weiteren wird statt des unklaren Begriffs „Geschäftsmodell“ weitgehend der in der vorliegenden<br />
Auslegung deutlichere Begriff „Unternehmenstyp“ verwendet.<br />
51<br />
Vgl. Treacy/ Wiersema 1995: 44f.<br />
52 Rudolph 2000: 23.<br />
10
attraktive Positionen im Markt besetzen kann. 53 Bezogen auf den Anwendungskontext in<br />
der vorliegenden Arbeit hat dies eine bedeutende Relativierung zur Folge: Nicht jedes Unternehmen<br />
kann gleichermassen schnell <strong>und</strong> erfolgreich attraktive <strong>ökologische</strong> Marktpositionen<br />
einnehmen <strong>und</strong> (produkt-)<strong>ökologische</strong> Wettbewerbsvorteile realisieren (Pfadabhängigkeit<br />
54 ).<br />
Prinzipiell mögliche Marktpositionen eines Unternehmens bilden den Ausgangspunkt des<br />
Ansatzes von Treacy <strong>und</strong> Wiersema. Dabei fungiert die Nutzenstiftung <strong>für</strong> die K<strong>und</strong>en als<br />
Leitidee. Unternehmen sollten sich dementsprechend auf eine von drei Nutzenstrategien<br />
(Positionierung) konzentrieren: Geringste Lebenszykluskosten, innovativste <strong>Produkte</strong> oder<br />
beste Problemlösung. 55 Gemäss der Annahme von Treacy <strong>und</strong> Wiersema kann die Wahl<br />
einer Nutzenstrategie (unterstützt durch entsprechende Profilierungsmassnahmen) nur<br />
durch eine entsprechende Anordnung der unternehmerischen Ressourcen erfolgreich verfolgt<br />
werden. 56 Idealtypisch gelingt dies durch die Entscheidung <strong>für</strong> eines der drei aus den<br />
Nutzenstrategien resultierenden Positionierungsziele Kostenführerschaft (Nutzenstrategie:<br />
Geringste Lebenszykluskosten), Produktführerschaft (Nutzenstrategie: Innovativste <strong>Produkte</strong>),<br />
K<strong>und</strong>enpartnerschaft (Nutzenstrategie: Beste Problemlösung). Als die wesentlichen<br />
Ressourcendimensionen werden gesehen:<br />
“Operating models are made up of operating processes, business structure,<br />
management systems, and culture, all which are synchronized to<br />
create a certain superior value.” 57<br />
Jedes der drei so resultierenden Unternehmenstypen verfügt über spezifische Ausprägungen<br />
seiner Ressourcen (vgl. Abb. 2.1).<br />
53 Hingegen bedeutet die Annahme nicht, dass Unternehmen nicht langfristig ihre Wettbewerbsstrategie<br />
durch eine Veränderung der Ressourcenbasis <strong>und</strong> eine intelligente Re-Positionierung im Markt ändern<br />
können. Im weiteren Sinne entspricht dieser Sachverhalt auch der Debatte, ob die Struktur sich eher aus<br />
der Strategie ergibt oder die Strategie von den strukturellen Bedingungen abhängt (vgl. hierzu vor allem<br />
Chandler 1962 oder Giddens 1984).<br />
54 Vgl. zur Pfadabhängigkeit Hart 1995: 1005f.<br />
55 Vgl. Treacy/ Wiersema 1995: 31ff.<br />
56 Vgl. Treacy/ Wiersema 1995: 44f.<br />
57 Treacy/ Wiersema 1995: 32.<br />
11
12<br />
Kernressourcen<br />
Kernressourcen<br />
Produktführer<br />
Kostenführer<br />
Zentralisiertes<br />
Management<br />
Standardisierte<br />
Standardisierte<br />
Prozesse<br />
Effizienzorientierung<br />
<strong>Produkte</strong>ntwicklung & Marktforschung<br />
Flexible Organisation<br />
Know-how des Personals<br />
Innovationsorientierung<br />
Innovativste<br />
<strong>Produkte</strong><br />
Positionierung<br />
Geringste Positionierung<br />
Lebenszykluskosten<br />
Kernressourcen<br />
Verkaufs- <strong>und</strong> Beratungspersonal<br />
Netzwerkorganisation<br />
Beste Serviceorientierung<br />
Problemlösung<br />
Positionierung<br />
K<strong>und</strong>enpartner<br />
Abb. 2.1: Positionierung <strong>und</strong> ausgewählte Ressourcen unterschiedlicher<br />
Unternehmenstypen<br />
Quelle: In Anlehnung an Treacy/ Wiersema 1995: 45.<br />
Kostenführer zeichnen sich insbesondere durch effiziente Produktbereitstellung bei geringer<br />
<strong>Produkte</strong>auswahl <strong>und</strong> minimalem Service aus. Ihre <strong>Produkte</strong> sind (über den gesamten<br />
Konsumvorgang gesehen) günstiger als Konkurrenzerzeugnisse. Innerhalb der Organisation<br />
werden alle Möglichkeiten zur Nutzung von Skaleneffekten ausgeschöpft: Zentralisiertes<br />
Management, standardisierte Prozesse <strong>und</strong> Leistungsangebote, integrierte <strong>und</strong> kosteneffiziente<br />
Transaktions- <strong>und</strong> Kommunikationssysteme, Personalführung gemäss „command and<br />
control“. 58 Zudem setzen Kostenführer verstärkt auf vertikale Integrationen in der Wertschöpfungskette.<br />
Da Kostenführer ex definitionem günstiger anbieten als die Konkurrenz,<br />
misst sich der Unternehmenserfolg insbesondere an der Wachstumsrate des Unternehmens.<br />
Produktführer setzen demgegenüber auf überlegene <strong>und</strong> neuartige Leistungsangebote. Sie<br />
sind innovationsorientiert. Ihre <strong>Produkte</strong> sind bspw. schneller, langsamer, leiser, leistungsstärker,<br />
fehlerfreier oder verbrauchsärmer als Konkurrenzerzeugnisse. Um die <strong>Produkte</strong><br />
erfolgreich liefern zu können, legen Unternehmen dieses Typs einen Schwerpunkt auf die<br />
Prozesse Produkt-entwicklung <strong>und</strong> Marktforschung. 59 Zu deren Unterstützung ist die Organisation<br />
zellular <strong>und</strong> weitgehend ohne innovationshemmende Hierarchien strukturiert. Zu-<br />
58 Vgl. hier <strong>und</strong> im folgenden Treacy/ Wiersema 1995: 52ff.<br />
59 Vgl. hier <strong>und</strong> im folgenden Treacy/ Wiersema 1995: 90ff.
sätzlich wird die Informationstechnologie gezielt zur Förderung von Kommunikation <strong>und</strong><br />
Kooperation zwischen allen Mitarbeitern gestaltet. Organisationsintern zählen die Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> deren Know-how zu den wertvollsten Ressourcen des Unternehmens. Bezogen<br />
auf den Absatzmarkt gewinnen Produkt- <strong>und</strong> Firmenname sowie das entsprechende Image<br />
Bedeutung. Produktführer verfolgen nicht unbedingt eine Strategie des schnellen Wachstums,<br />
sondern erzielen mit Hilfe ihrer höheren Produktmargen überdurchschnittliche Renten.<br />
Nach Porter würde jedes Unternehmen, das einen Weg zwischen Kosten- <strong>und</strong> Produktführerschaft<br />
einschlägt, unweigerlich in eine strategische Dilemmasituation geraten. 60 Treacy<br />
<strong>und</strong> Wiersema hingegen argumentieren, dass viele K<strong>und</strong>en nicht unbedingt nach günstigsten<br />
Preisen oder innovativsten <strong>Produkte</strong>n suchen, sondern nach der besten <strong>und</strong> umfassendsten<br />
Problemlösung. 61 Diese Leistung zu liefern, ist Aufgabe von K<strong>und</strong>enpartnern. Derartige<br />
Unternehmen wissen in der Regel mehr über die aktuellen Bedürfnisse <strong>und</strong> Probleme<br />
der K<strong>und</strong>en als Konkurrenzanbieter. Sie bieten zwar teurer an als Kostenführer <strong>und</strong> ihre<br />
<strong>Produkte</strong> sind weniger innovativ als diejenigen von Produktführern. Aber K<strong>und</strong>enpartner<br />
kennen die angebotenen <strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> wissen, wie diese am besten anzuwenden sind. 62<br />
Gleichzeitig verfügen sie über einen aussergewöhnlichen Service, mit welchem K<strong>und</strong>en in<br />
der Produktanwendung unterstützt werden. Gute K<strong>und</strong>enbeziehungen sind <strong>für</strong> solche Unternehmen<br />
in besonderem Masse erfolgskritisch. Daher setzen K<strong>und</strong>enpartner auf ein hervorragend<br />
ausgebildetes <strong>und</strong> sehr variabel einsetzbares Verkaufs- <strong>und</strong> Beratungspersonal,<br />
das eine hohe Entscheidungsautonomie besitzt. 63 Zu deren Unterstützung gilt es, im Rahmen<br />
der internen Informations- <strong>und</strong> Kommunikationssysteme unternehmerische Informationen<br />
mit K<strong>und</strong>endaten zu verknüpfen. Die Organisationsstruktur ist häufig Netzwerkähnlich,<br />
um möglichst flexibel auf individuelle K<strong>und</strong>enwünsche eingehen zu können. Die<br />
<strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> Dienste eines K<strong>und</strong>enpartners sind selten zentral organisiert, sondern über<br />
viele Köpfe <strong>und</strong> mitunter ausgegliederte Tochterunternehmen verteilt. Der Erfolg von Kun-<br />
60<br />
Porter 1998: 41ff. („stuck in the middle“).<br />
61<br />
Vgl. Treacy/ Wiersema 1995: 127. In einem weiteren Sinne ist diese Hybridlösung mit der Diskussion<br />
um “Outpacing”-Strategien vergleichbar. Bei diesen wird argumentiert, dass Lösungen zwischen einer<br />
reinen Kosten- oder Differenzierungsstrategie wettbewerbsstrategisch sinnvoll sein können (vgl. Gilbert/<br />
Strebel 1986 oder auch Kotler 1997: 280).<br />
62<br />
Vgl. Treacy/ Wiersema 1995: 130.<br />
63<br />
Vgl. Treacy/ Wiersema 1995: 131.<br />
13
denpartnern wird langfristig angestrebt <strong>und</strong> misst sich insbesondere an der K<strong>und</strong>enbindung.<br />
64<br />
Treacy <strong>und</strong> Wiersema betonen, dass es sich bei den drei Unternehmenstypen um Ideale<br />
handelt. Sie sensibilisieren da<strong>für</strong>, dass die Konzentration auf eine Nutzenstrategie (Positionierung<br />
<strong>und</strong> Profilierung) <strong>und</strong> die entsprechende Anordnung der Ressourcen nicht zu einem<br />
Ignorieren der jeweils anderen beiden Nutzendimensionen führen darf. Damit lassen sie<br />
Abweichungen von idealtypischen <strong>Wettbewerbsstrategien</strong> (i.S.v. Hybridlösungen 65 ) bis zu<br />
einem gewissen Grad zu:<br />
14<br />
„Any market leader, whatever value it chooses to deliver, must maintain<br />
reasonable standards in the other dimensions as well. But it doesn’t have<br />
to excel in all of them – just one.” 66<br />
Die Nützlichkeit des Ansatzes <strong>für</strong> die vorliegende Arbeit liegt vor allem in der komplementären<br />
Berücksichtigung von Nutzenstrategie (Marktpositionierung <strong>und</strong> Profilierung)<br />
<strong>und</strong> Ressourcenausstattung. Der Ansatz zeigt auf, dass es darauf ankommt, Leistungen erfolgversprechend<br />
im Markt (<strong>und</strong> damit bei den K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> in Abgrenzung zu Konkurrenzangeboten)<br />
zu positionieren. Im Vorfeld („premarket competition“ 67 ) gilt es aber ferner,<br />
erfolgversprechende Fähigkeiten (Ressourcen) zur Identifikation <strong>und</strong> Umsetzung von Geschäftschancen<br />
aufzubauen <strong>und</strong> Leistungen besser als die Konkurrenz erbringen zu können.<br />
Die Verknüpfung von Ressourcen-, Positionierungs- <strong>und</strong> Profilierungsstrategie bei Treacy<br />
<strong>und</strong> Wiersema ist eine doppelte Harmonisierung. Einerseits argumentieren sie, dass die<br />
einzelnen Elemente gegeneinander abgestimmt werden müssen. Andererseits heben sie aber<br />
auch die von Hamel <strong>und</strong> Prahalad als bedeutend eingestufte konsistente Kombination der<br />
Ressourcen untereinander hervor. Damit beinhaltet der Ansatz wesentliche Elemente des<br />
marktorientierten <strong>und</strong> des ressourcenorientierten Strategieansatzes. Erweitert man diese<br />
Sichtweise zusätzlich um die Akkumulation neuer Ressourcen, erhält man ein Verständnis<br />
vom Zusammenspiel von Positionierungs-, Profilierungs- <strong>und</strong> Ressourcenstrategie. Idealtypisch<br />
richtet sich ein Unternehmen zunächst planmässig auf eine attraktive Marktposition<br />
aus (Positionierungsziel- <strong>und</strong> -plan). Profilierungsmassnahmen verdeutlichen die ange-<br />
64<br />
Vgl. Treacy/ Wiersema 1995: 138. K<strong>und</strong>enbindung beschreibt nach Meffert <strong>und</strong> Backhaus (1994) „[..]<br />
den Grad, zu dem [..] Nachfrager aufgr<strong>und</strong> faktischer oder emotionaler Bindungen beim Wiederkauf eine<br />
identische Entscheidung bei der Wahl einer Leistung, einer Marke [..] oder einer Geschäftsstätte treffen”<br />
(zitiert nach Ahlert/ Markmann 1999: 926).<br />
65<br />
Porter akzeptiert eine solche Strategie aus seinem marktorientierten Ansatz heraus nicht (vgl. Porter<br />
1998: 41ff.).<br />
66<br />
Treacy/ Wiersema 1995: 21f.
strebte Marktposition nach aussen (absatzmarktseitig). Insbesondere die (erweiterten) Instrumente<br />
des Marketingmix, d.h. die Sortiments- <strong>und</strong> Produktpolitik, Preis- <strong>und</strong> Konditionenpolitik,<br />
Kommunikations-, Distributions- <strong>und</strong> Strukturpolitik dienen dazu, dem angestrebten<br />
Positionierungsziel handlungsbasiert näher zu kommen. 68 Als notwendige Bedingung<br />
<strong>für</strong> den Weg dorthin bedarf das Unternehmen bestimmter (interner <strong>und</strong> beschaffungsseitiger)<br />
Ressourcen, die es im Rahmen seiner Ressourcenstrategie aufbaut <strong>und</strong> einsetzt.<br />
Die Ressourcenstrategie wird folglich als das Spiegelbild zur Profilierung verstanden. Sie<br />
ist die nach innen <strong>und</strong> beschaffungsmarktseitig wirkende Ausgestaltung des Positionierungsplans.<br />
Insgesamt ergibt sich <strong>für</strong> die Entwicklung <strong>und</strong> Ausgestaltung einer unternehmerischen<br />
Wettbewerbsstrategie das folgende Bild (vgl. Abb. 2.2):<br />
Kombination der<br />
Ressourcen<br />
Interne <strong>und</strong><br />
beschaffungsseitige<br />
Unterstützung <strong>und</strong><br />
Flankierung<br />
(Ressourcenstrategie)<br />
Akkumulation<br />
neuer Ressourcen<br />
K<strong>und</strong>enpartner<br />
Kostenführer<br />
Produktführer<br />
Nutzung der<br />
Ressourcen<br />
Absatzmarktseitige<br />
Unterstützung <strong>und</strong><br />
Flankierung<br />
(Profilierung)<br />
Zielorientierte <strong>und</strong><br />
planmässige<br />
Positionierung in<br />
attraktiven Märkten<br />
Absatzmarktseitige<br />
Unterstützung <strong>und</strong><br />
Flankierung<br />
(Profilierung)<br />
Schaffen eines<br />
„K<strong>und</strong>en-Mehrwerts“<br />
Absatzmarkt<br />
Abgrenzung von der<br />
Konkurrenz<br />
Rückwirkungsmechanismus<br />
Abb. 2.2: Wettbewerbsstrategie im Zusammenspiel von Positionierungs-, Profilierungs-<br />
<strong>und</strong> Ressourcenstrategie<br />
Quelle: Meyer 2001b: 17.<br />
67<br />
Vgl. Hamel/ Prahalad 1996: 51.<br />
68<br />
Vgl. Kotler 1986 sowie in einer ersten Anwendung auf die Vermarktung <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> Villiger/<br />
Wüstenhagen/ Meyer 2000.<br />
15
3 (Produkt-)Ökologie <strong>und</strong> Wettbewerbsvorteile<br />
Die vorliegende Arbeit fragt aus einer betriebswirtschaftlichen Perspektive, ob <strong>und</strong> inwiefern<br />
ein Unternehmen mittels <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> Wettbewerbsvorteile erlangen kann.<br />
Ein Produkt kann dann als „ökologisch“ bezeichnet werden, wenn es über die gesamte<br />
Wertschöpfungskette gesehen weniger Umweltbelastungen verursacht als solche <strong>Produkte</strong>,<br />
die aus Konsumentensicht die Befriedigung eines möglichst identischen Nutzenbündels<br />
versprechen. 69<br />
Wie sich schon aus dem Kapitel 2 ergibt, kann auch die Frage des Zusammenhangs von<br />
(Produkt-)Ökologie <strong>und</strong> unternehmerischen Wettbewerbsvorteilen nicht allgemein beantwortet<br />
werden, sondern hängt von der spezifischen Situation eines jeden Unternehmens<br />
ab. 70 Ökologisch sinnvolle Handlungen sind nicht in jedem Fall auch betriebswirtschaftlich<br />
sinnvoll (et vice versa). Hingegen kann davon ausgegangen werden, dass eine Schnittmenge<br />
von (Produkt-)Ökologie <strong>und</strong> unternehmerischen Wettbewerbsvorteilen sehr wohl existiert<br />
<strong>und</strong> unter bestimmten Umständen <strong>und</strong> mittels bestimmter Massnahmen auch erweitert werden<br />
kann. 71 Die Grösse dieser Schnittmenge hängt einerseits davon ab, in welchem Masse<br />
ein Unternehmen oder eine Branche Umweltbelastungen verursacht <strong>und</strong> sich damit öffentlichen<br />
Ansprüchen zur Verminderung dieser Umweltbelastungen aussetzt. Andererseits<br />
wird die Grösse der Schnittmenge aber auch vom Marktpotential der <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong><br />
(Differenzierungspotential <strong>und</strong> Mehrwert <strong>für</strong> die K<strong>und</strong>en) <strong>und</strong> der Nutzung <strong>und</strong> Erweiterung<br />
dieses Potentials durch unternehmerische Handlungen direkt mit beeinflusst.<br />
3.1 Logik der <strong>ökologische</strong>n Transformation<br />
Umweltprobleme (<strong>ökologische</strong> Belastungen) werden zu Diskussionsgegenständen, wenn<br />
sie von öffentlichen, politischen oder marktlichen Anspruchsgruppen 72 aufgegriffen wer-<br />
69<br />
vgl. stellvertretend Strebel 1978, Türck 1990. Abgesehen von dieser „<strong>ökologische</strong>n Begründung“ unterscheiden<br />
sich <strong>ökologische</strong> von konventionellen <strong>Produkte</strong>n in der Regel dadurch, dass (1) <strong>für</strong> ihre <strong>Produktion</strong><br />
zusätzliches naturwissenschaftlich-technisches Wissen erforderlich wird, (2) sie unter unvollständiger<br />
Beschaffungsmarktstrukturen entwickelt werden <strong>und</strong> (3) ihre Vermarktung aufgr<strong>und</strong> der zumeist<br />
vorzufindenen Vertrauenseigenschaften überdurchschnittliche Kommunikationsfähigkeiten erfordert.<br />
70<br />
Vgl. auch Freimann 1990: 7f., Schneidewind 1998: 63 oder Reinhardt 1998: 44.<br />
71<br />
Vgl. auch Freimann 1990: 7, Ulrich 1991: 10, Pfriem 1995: 92f., Schneidewind 1998: 50.<br />
72<br />
Anspruchsgruppen vertreten Interessen, deren Zielerreichung von bestimmten Unternehmen abhängen<br />
<strong>und</strong> von denen die Unternehmen ihrerseits abhängen (vgl. Schaltegger/ Sturm 1992: 8f.).<br />
16
den. Empfindet eine Anspruchsgruppe einen Umweltzustand als nicht akzeptabel, können<br />
aus Umweltproblemen sozio-ökonomisch relevante <strong>ökologische</strong> Ansprüche entstehen,<br />
indem die aus Sicht der Anspruchsgruppe verantwortlichen Urheber damit konfrontiert<br />
werden. Als Urheber werden häufig Unternehmen angesehen. Umweltprobleme werden<br />
markt- <strong>und</strong> damit wettbewerbswirksam (<strong>ökologische</strong> Wettbewerbsfelder), wenn ihre Lösung<br />
Wettbewerbsvorteile <strong>für</strong> Unternehmen verspricht oder ihre Ignorierung zu Wettbewerbsnachteilen<br />
führt. 73<br />
Indirekter<br />
Prozess<br />
Ökologische Belastungen<br />
Ökologische Ansprüche<br />
Öffentlichkeit Öffentlichkeit<br />
Politik<br />
werden transformiert in<br />
durch Anspruchsgruppen aus<br />
Markt<br />
führen zu<br />
Ökologische Wettbewerbsfelder<br />
Direkter<br />
Prozess<br />
Abb. 3.1: Logik der <strong>ökologische</strong>n Transformation<br />
Quelle: Villiger/ Wüstenhagen/ Meyer 2000: 7, in Anlehnung an Belz 1994: 51.<br />
Empirische Untersuchungen aus anderen Branchen 74 weisen darauf hin, dass zunächst öffentliche<br />
Anspruchsgruppen (Wissenschaftler, Umweltschutzgruppen, Anwohner, Medienvertreter<br />
etc.) Umweltprobleme wahrnehmen <strong>und</strong> sie in Forderungen gegenüber Unternehmen<br />
umformulieren. Dabei sind zwei Wege denkbar, wie die öffentlichen Ansprüche in<br />
marktrelevante Sachverhalte umgewandelt werden (vgl. Abb. 3.1):<br />
• Indirekter Prozess: Die Forderungen werden von politischen Anspruchsgruppen aufgegriffen.<br />
Dabei verändert die Diskussion ihren Charakter, indem sie sich von einer zuvor<br />
primär wissenschaftlichen zu einer nunmehr politischen Debatte wandelt. 75 Diese Politi-<br />
73 Vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 57.<br />
74 Vgl. stellvertretend Belz 1995, Schneidewind 1995, Volle 1997.<br />
75 Vgl. auch den ”Lebenszyklus gesellschaftlicher Anliegen” von Dyllick 1990: 241ff.<br />
17
18<br />
sierung kann durch die Massenmedien beschleunigt <strong>und</strong> von der Richtung her verändert<br />
werden. Die Forderungen werden marktwirksam, wenn politische Instanzen eine verbindliche<br />
Regelung gef<strong>und</strong>en haben.<br />
• Direkter Prozess: Die öffentlichen Ansprüche überspringen die Stufe der Politik <strong>und</strong><br />
werden direkt im Markt wirksam. Für diesen Prozess bedarf es jedoch <strong>ökologische</strong>r<br />
Schlüsselakteure 76 , welche die öffentliche Meinung beeinflussen <strong>und</strong> mobilisieren können.<br />
Die massenmediale Verbreitung des Themas ist daher unabdingbar.<br />
Die Logik der <strong>ökologische</strong>n Transformation verdeutlicht, dass sowohl die Art von Umweltproblemen<br />
als auch die Intensität externer Ansprüche die Grösse der Schnittmenge von<br />
Ökologie <strong>und</strong> Ökonomie beeinflussen können. Hieraus wird deutlich, dass ein rein marktbezogenes<br />
Verständnis unternehmerischer Wettbewerbsvorteile zu kurz greift. Entwicklungen<br />
aus dem nicht-marktlichen Umfeld eines Unternehmens können ebenfalls einen bedeutenden<br />
Einfluss ausüben, obwohl sie vermutlich vergleichsweise seltener zum Tragen<br />
kommen.<br />
Unternehmen sind einem solchen <strong>ökologische</strong>n Transformationsprozess jedoch nicht vollständig<br />
ausgeliefert, sondern können ihn ihrerseits in bestimmtem Masse verändern. Sowohl<br />
durch ihre Positionierungs- <strong>und</strong> Profilierungsstrategie als auch durch ihre Ressourcenstrategie<br />
können sie im Sinne eines „strukturpolitischen Akteurs“ 77 auf den Transformationsprozess<br />
einwirken <strong>und</strong> ihn dadurch verlangsamen oder beschleunigen. 78 Vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> besteht bspw. die Aufgabe einer Positionierungsstrategie (wie in Kapitel 0<br />
eingeführt) eben nicht nur in der langfristigen <strong>und</strong> strategischen Wahl einer attraktiven<br />
Marktposition, sondern auch in der Gestaltung derselben.<br />
3.2 Positionierungs- <strong>und</strong> Profilierungsstrategien <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong><br />
Produziert <strong>und</strong> vertreibt ein Unternehmen <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong>, so kann es da<strong>für</strong> verschiedene<br />
Beweggründe geben. Ein Unternehmen kann eher defensiv auf externe Ansprüche<br />
reagieren oder offensiv nach Geschäftschancen suchen <strong>und</strong> sich als Umweltpionier zu positionieren<br />
versuchen. Je mehr ein Unternehmen dem Umweltschutz Bedeutung <strong>für</strong> die eigene<br />
Wettbewerbsfähigkeit beimisst, desto stärker kann eine Ausrichtung der Positionierungs-<br />
<strong>und</strong> Ressourcenstrategie an <strong>ökologische</strong>n Erfordernissen erwartet werden. Untersu-<br />
76 Vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 43<br />
77 Vgl. Pfriem 1995: 31 sowie ausführlich Schneidewind 1998.<br />
78 Vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 76ff.
chungen deuten an, dass die Erwartung einer nicht über Nischen hinausgehenden Marktdiffusion<br />
<strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> zu einer entsprechenden Ausrichtung der Umweltstrategie auf<br />
eben diese Nischen <strong>und</strong> einer weniger anspruchsvollen Zielsetzung führt („self-fulfilling<br />
prophecy“ der Öko-Nische 79 ).<br />
Dyllick, Belz <strong>und</strong> Schneidewind 80 differenzieren hinsichtlich der Ausrichtung des unternehmerischen<br />
Umweltmanagements allgemein zwischen einer Marktabsicherungsstrategie<br />
<strong>und</strong> einer Kostenstrategie als defensive Reaktionsmuster sowie einer Differenzierungsstrategie<br />
<strong>und</strong> einer Marktentwicklungsstrategie als offensive unternehmerische Handlungsformen.<br />
Dabei ordnen sie <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> im wesentlichen der Differenzierungsstrategie<br />
zu. 81 Ein Blick auf die durch die Lancierung <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> verfolgten theoretischen<br />
Zielsetzungen lässt jedoch erkennen, dass einerseits mit <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>n<br />
auch Marktabsicherungs- <strong>und</strong> defensive Kostenstrategien verfolgt werden können. Andererseits<br />
gibt es auch innerhalb einer offensiven, auf den Absatzmarkt bezogenen Strategie<br />
weitere Abstufungen. Die bestehende Typologie ist daher in Bezug auf <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong><br />
zu spezifizieren <strong>und</strong> zu verfeinern (vgl. Abb. 3.2).<br />
Strategiebezug<br />
Strategieausrichtung<br />
defensiv<br />
offensiv<br />
Gesellschaft<br />
Ökologische<br />
Marktabsicherungsstrategie<br />
Ökologische<br />
Marktentwicklungsstrategie<br />
Markt<br />
Ökologische<br />
Kostenstrategie<br />
(Vermeiden von<br />
Kostennachteilen)<br />
Offensive Image-Strategie<br />
Kostenstrategie<br />
(Realisierung von<br />
Kostenvorteilen)<br />
Konventionelle<br />
Differenzierung<br />
Ökologische<br />
Differenzierung<br />
(„Öko-Nische“)<br />
Abb. 3.2: Erweiterte Typologie „<strong>ökologische</strong>r“ Positionierungsstrategien<br />
79 Vgl. Villiger/ Wüstenhagen/ Meyer 2000: 46.<br />
80 Vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 75ff.<br />
81 Vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 77.<br />
19
20<br />
Quelle: Erweiterung zu Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 76.<br />
Dienen die <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong> in erster Linie dazu, von anderen, weniger umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />
Sortimentsbereichen oder unternehmerischen Handlungen „abzulenken“ bzw.<br />
diese zu „legitimieren“, so kann von einer <strong>ökologische</strong>n Marktabsicherungsstrategie gesprochen<br />
werden. Ihr geht zumeist öffentlicher oder politischer Druck auf das Unternehmen<br />
voraus, der den Unternehmenserfolg allgemein zu verringern droht. Um das weniger umweltfre<strong>und</strong>liche<br />
Kerngeschäft des Unternehmens nicht zu gefährden, können <strong>ökologische</strong><br />
<strong>Produkte</strong> als zusätzlicher Sortimentsteil lanciert werden („Alibifunktion“). 82 Sie können<br />
ferner auch die Funktion besitzen, dem Unternehmen ein „Sicherheitsstandbein“ <strong>für</strong> mögliche<br />
zukünftige <strong>ökologische</strong> Wettbewerbsentwicklungen zu garantieren. 83 Die Produktpositionierung<br />
bzw. vielmehr -profilierung bezieht sich in diesen Fällen primär auf öffentliche<br />
oder politische Anspruchsgruppen <strong>und</strong> nur sek<strong>und</strong>är auf marktliche Zielgruppen. 84 Derartig<br />
lancierte <strong>Produkte</strong> fristen – isoliert betrachtet – zumeist ein wenig erfolgreiches Dasein, da<br />
sie eher der Vermeidung von Wettbewerbsnachteilen als der konsequenten Entwicklung<br />
von Wettbewerbsvorteilen dienen.<br />
G Fallbeispiel 1<br />
Ökologische Marktabsicherung durch Solarenergie bei Shell <strong>und</strong> BP Amoco 85<br />
Die grossen Ölkonzerne dieser Welt stehen seit etlichen Jahren immer wieder im Kreuzfeuer der<br />
öffentlichen Kritik. Neben sozialen Fragen werden sie vor allem wegen der von ihren Aktivitäten<br />
ausgehenden Umweltbelastungen mit Ansprüchen konfrontiert. Im Zentrum der Umweltkritik steht<br />
die Erdölförderung. Nach Expertenmeinungen trägt sie <strong>und</strong> die spätere Nutzung des Rohstoffs in<br />
signifikantem Ausmass zum weltweiten Klimawandel bei.<br />
Während viele Ölkonzerne keinen Zusammenhang zwischen ihren Aktivitäten <strong>und</strong> dem weltweiten<br />
Klimawandel akzeptieren <strong>und</strong> dem entsprechend „business as usual“ zu praktizieren versuchen,<br />
reagieren andere. Vor allem Shell <strong>und</strong> BP Amoco haben vor einigen Jahren begonnen, ihre strategischen<br />
Spielräume in Sachen Energieressourcen zu erweitern. Neben einem Engagement in Erdgas<br />
haben beide Konzerne begonnen, die Nutzung von Photovoltaik voranzutreiben. Damit kommen sie<br />
den öffentlichen Ansprüchen am weitesten entgegen. Unklar ist sowohl bei Shell als auch bei BP<br />
82 Es ist jedoch darauf zu verweisen, dass Unternehmen auf bestehenden oder erwarteten öffentlichen<br />
Druck eher mit weniger aufwendigen Kommunikationsmassnahmen oder einem angepassten Risikomanagement<br />
reagieren (vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 81ff.).<br />
83 Die Aktivitäten der Firmen Shell <strong>und</strong> BP im Bereich Solarenergie (Hamschmidt 1998) können in dieser<br />
Hinsicht sowohl als Alibifunktion als auch als Sicherheitsstandbein interpretiert werden. Ob sie wirklich,<br />
wie von beiden Firmenseiten immer wieder betont, dem Aufbau strategischer Ressourcenvorteile<br />
dienen, muss abgewartet werden.<br />
84 Vgl. zu den Zielgruppen von <strong>ökologische</strong>n Strategien Belz/ Dyllick 1996: 173.<br />
85 Vgl. Loughran 1999, McIvor 1999, Hamschmidt 1998.
Amoco die strategische Bedeutung ihrer Photovoltaik-Zweige. Viele Beobachter be<strong>für</strong>chten, es<br />
handele sich nur um die Befriedigung der öffentlichen Ansprüche. Tatsächlich erscheinen die Investitionen<br />
der Firmen in <strong>und</strong> ihre realisierten Umsätze aus Photovoltaik wie Tropfen auf den heissen<br />
Stein. Bei BP Amoco würde der <strong>für</strong> das Jahr 2010 anvisierte Umsatz von $1bn aus Photovoltaik<br />
gerade mal etwas mehr als 1% des Konzernumsatzes ausmachen <strong>und</strong> auch Shells diesbezüglichen<br />
Vorstellungen sind nicht anders. Positiv eingestellte Beobachter halten diese Geschäftszweige hingegen<br />
<strong>für</strong> strategische Sicherheitsstandbeine. Und tatsächlich verzeichnen die jeweiligen Photovoltaik-Geschäftszweige<br />
überdurchschnittliche Wachstumsraten <strong>und</strong> können sich der scheinbar uneingeschränkten<br />
Unterstützung durch die jeweiligen CEOs erfreuen. Ob es aber Strategien sind, die<br />
über eine <strong>ökologische</strong> Marktabsicherung hinausgehen <strong>und</strong> der Erzielung dauerhafter Wettbewerbsvorteile<br />
dienen, bleibt abzuwarten.<br />
Selten sind defensive produkt<strong>ökologische</strong> Kostenstrategien zu beobachten. Sie sind vor<br />
allem dann denkbar, wenn bestimmte <strong>ökologische</strong> Produktattribute durch gesetzliche Regelungen<br />
vorgeschrieben (z.B. der Katalysator eines Autos) oder bereits weit in die Unternehmenspraxis<br />
diff<strong>und</strong>iert sind (z.B. Energiesparvorrichtungen in elektrischen Geräten).<br />
Ein Unternehmen hätte dann mit erheblichen Zusatzkosten (in Form von Strafen, höheren<br />
Beschaffungskosten oder niedrigeren Umsätzen) zu rechnen, wenn es die erforderlichen<br />
<strong>ökologische</strong>n Massnahmen nicht umsetzt. Der defensive Charakter dieser Strategie wird<br />
daran deutlich, dass dem Unternehmen durch die Integration <strong>ökologische</strong>r Aspekte in die<br />
Produktgestaltung keine Kostenvorteile gegenüber der Konkurrenz entstehen, sondern Kostennachteile<br />
vermieden werden.<br />
Der in der Unternehmenspraxis häufig verfolgte Pfad einer offensiven, auf den Absatzmarkt<br />
ausgerichteten <strong>ökologische</strong>n Positionierungsstrategie ist die <strong>ökologische</strong> Differenzierung.<br />
Sie hat vor allem in gesättigten Märkten eine gewisse Erfolgsaussicht, insbesondere<br />
wenn die konventionellen <strong>Produkte</strong> hinsichtlich Preis <strong>und</strong> Qualität zunehmend austauschbar<br />
werden. 86 Die <strong>ökologische</strong>n Eigenschaften eines <strong>Produkte</strong>s werden dann von bestimmten<br />
K<strong>und</strong>en möglicherweise als Mehrwert (insbesondere höherer Selbst- <strong>und</strong> Fremdachtungsnutzen)<br />
angesehen, <strong>für</strong> den sie einen Aufschlag zu zahlen bereit sind. Bei der <strong>ökologische</strong>n<br />
Differenzierung dienen die <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>igenschaften zumeist als dominierendes<br />
Produktprofilierungskriterium. 87 Die Betonung der <strong>ökologische</strong>n Vorteile erfolgt<br />
umso stärker, je umfangreicher die <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>igenschaften gleichzeitig zu Nutzeneinbussen<br />
(z.B. geringere Funktionalität oder Qualität) oder Kostensteigerungen füh-<br />
86 Vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 123.<br />
87 Vgl. Meffert/ Kirchgeorg 1998: 277. Die Profilierung erfolgt dann entweder direkt über den <strong>ökologische</strong>n<br />
Vorteil eines <strong>Produkte</strong>s oder über mittelbare, aber mit dem <strong>ökologische</strong>n Vorteil untrennbar verb<strong>und</strong>ene<br />
Aspekte wie höhere Selbstachtungs- oder Fremdachtungsnutzen (Öko-Image).<br />
21
en. 88 Im Extremfall bleibt der <strong>ökologische</strong> Vorteil als einziger kommunizierbarer Produktvorteil<br />
übrig. Erfolgsmindernd wirkt zum einen, dass nur eine Minderheit besonders umweltbewusster<br />
Konsumenten („Umweltaktive“ 89 , „True Blue Greens“ 90 ) solche Nebeneffekte<br />
akzeptiert (vgl. Abb. 3.3). Zum anderen lassen sich die <strong>ökologische</strong>n Vorteile der<br />
<strong>Produkte</strong> nur schwer vermitteln. 91 Es handelt sich zumeist um komplexe naturwissenschaftliche<br />
Zusammenhänge, <strong>für</strong> die das Wissen <strong>und</strong> das Verständnis der Konsumenten<br />
i.d.R. nicht ausreicht (Informationsasymmetrie). Auch können die Abnehmer die <strong>ökologische</strong>n<br />
Eigenschaften der <strong>Produkte</strong> zumeist nicht überprüfen. Es handelt sich um Vertrauenseigenschaften<br />
92 , die der Konsument dem anbietenden Unternehmen glauben muss. Als<br />
Folge von Nebeneffekten <strong>und</strong> Vermittlungsproblemen werden derartige <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong><br />
vor allem <strong>für</strong> eine „Öko-Nische“ angeboten. 93 Um aus einer solchen Nische herauszutreten,<br />
bedarf es entweder einer konsequenten Re-Positionierung oder einer Vielzahl von<br />
Profilierungsmassnahmen, die sich von der Nischenprofilierung zum Teil deutlich unterscheiden.<br />
94<br />
22<br />
True Blue Greens („waschechte Grüne“): 11%, berufstätig<br />
umweltbewusst, mit Kindern, hohes Einkommen, höhere Bildung<br />
Greenback Greens („Geldschein-Grüne“): 5%, jung, reich,<br />
berufstätig, hohes Einkommen, zeitknapp<br />
Sprouts („aufkeimende Grüne“): 33%, knapp<br />
überdurchschnittlich in Bildung <strong>und</strong> Einkommen, verheiratet,<br />
latent umweltbewusst, bequem<br />
Grousers („Meckerfritzen“): 15%, latent umweltbesorgt, wenig<br />
aktiv, viele Ausreden, <strong>für</strong> low effort-Umweltschutz-Massnahmen<br />
erreichbar, u.a. Arbeiter, ältere Menschen<br />
Basic Browns („gr<strong>und</strong>sätzlich Braune“): 34%, umweltignorant,<br />
männlich (53 %), Bildung <strong>und</strong> Einkommen gering<br />
umweltaktiv<br />
umweltaktivierbar<br />
umweltignorant<br />
Abb. 3.3: Zielgruppen inner- <strong>und</strong> ausserhalb der Öko-Nische<br />
88<br />
Vgl. exemplarisch Bänsch 1990, Wong/ Turner/ Stoneman 1996: 270ff., Villiger/ Wüstenhagen/ Meyer<br />
2000: 43, Meyer 2001a.<br />
89<br />
Vgl. Hopfenbeck/ Roth 1994: 83ff.<br />
90<br />
Vgl. Roper Starch Worldwide 1998.<br />
91<br />
Vgl. Hüser 1996: 27ff., Kaas 1993: 32ff., Hüser/ Mühlenkamp 1992: 150.<br />
92<br />
Vgl. ursprünglich Darby/ Karni 1973 <strong>und</strong> Nelson 1974 sowie im Kontext <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> stellvertretend<br />
Hüser 1996: 27ff., Kaas 1993: 32 oder Hüser/ Mühlenkamp 1992: 150.<br />
93<br />
Vgl. hierzu ausführlich Villiger/ Wüstenhagen/ Meyer 2000: 42ff.<br />
94 Vgl. Villiger/ Wüstenhagen/ Meyer 2000: 46ff.
G Fallbeispiel 2<br />
Quelle: Vgl. Hopfenbeck/ Roth 1994: 83f., Roper Starch Worldwide 1998.<br />
Ökologische Differenzierung von Hess natur 95<br />
Das deutsche Versandhandelsunternehmen Hess natur wird weithin als der <strong>ökologische</strong> Pionier <strong>für</strong><br />
Naturtextilprodukte angesehen. Seit Beginn der Geschäftstätigkeit in den 1970er Jahren setzte das<br />
Unternehmen konsequent auf die ökologisch <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitlich besten (sprich: am wenigsten belastenden)<br />
Technologien <strong>und</strong> Einsatzstoffe <strong>für</strong> seine <strong>Produkte</strong>. Im Bewusstsein, dass Hess natur sich<br />
damit gerade anfangs deutlich von allen Konkurrenten unterschied, wählte das Unternehmen eine<br />
entsprechende Positionierung. Bis heute lobt Hess natur die Umwelt- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsvorteile der<br />
Textilprodukte in besonderem Masse aus <strong>und</strong> betreibt damit eine <strong>ökologische</strong> Differenzierungsstrategie.<br />
Der Erfolg dieser fokussierten Strategie zeigte sich in überdurchschnittlichen Umsatzzuwächsen<br />
in einer sonst stagnierenden Branche <strong>und</strong> einen sich sukzessive erweiternden Kreis an<br />
Stammk<strong>und</strong>en.<br />
In der jüngsten Zeit stellte sich jedoch auch bei Hess die Frage des weiteren Potentials dieser reinen<br />
<strong>ökologische</strong>n Differenzierung. Das Wachstum des Unternehmens hat sich merklich verlangsamt<br />
<strong>und</strong> der Kreis ökologisch bewusster K<strong>und</strong>en gilt allgemein sogar als abnehmend. Für eine Erweiterung<br />
der Zielk<strong>und</strong>schaft gibt es eine Reihe von Problemen: Die <strong>Produkte</strong> von Hess natur gelten als<br />
teuer. Auch wird dem Unternehmen nachgesagt, es könne angesichts der strengen Anforderungsprofile<br />
<strong>für</strong> seine Waren bestimmte Modetrends nicht mitgehen oder Qualitätsmassstäbe nicht immer<br />
einhalten. Schliesslich würde eine Abkehr von den hohen <strong>ökologische</strong>n Anforderungen, die Hess<br />
natur an seine <strong>Produkte</strong> stellt, möglicherweise die bestehende K<strong>und</strong>schaft verprellt werden. Wohin<br />
also in Zukunft?<br />
Gelingt es einem Unternehmen, mittels der <strong>ökologische</strong>n Eigenschaften der <strong>Produkte</strong> absolute<br />
Kostenvorteile gegenüber der Konkurrenz zu erzielen (Ökologie als Katalysator <strong>für</strong><br />
Kosteneinsparungen), kann es eine Kostenstrategie verfolgen. Im Unterschied zur vorgenannten<br />
defensiven <strong>ökologische</strong>n Kostenstrategie kann ein Unternehmen in diesem Fall die<br />
Kostenführerschaft in einem bestimmten Markt oder einer spezifischen Produktgattung<br />
übernehmen. Eine solche Kostenführerschaft kann über den Produktpreis erfolgen, wenn<br />
ein Unternehmen bspw. durch <strong>ökologische</strong> <strong>Produktion</strong>sverfahren die <strong>Produktion</strong>skosten<br />
<strong>und</strong> damit letztlich den Angebotspreis senken kann. Der Kostenvorteil kann aber auch in<br />
niedrigeren Beschaffungs-, Umstellungs-, Nutzungs- oder Entsorgungskosten <strong>für</strong> den K<strong>und</strong>en<br />
bestehen (z.B. bei verbrauchsarmen Autos oder anderen öko-effizienten <strong>Produkte</strong>n 96 ).<br />
G Fallbeispiel 3<br />
95 Vgl. Meyer 2000a, Meyer 2000b: 196ff.<br />
96 Vgl. Weizsäcker/ Seiler-Hausmann 1999.<br />
23
Kostenvorteile durch CarSharing: Mobility CarSharing Schweiz 97<br />
Beim Carsharing wird die Idee verfolgt, die hohen Fixkosten des Eigentums von Personenkraftwagen<br />
auf viele Personen aufzuteilen, indem das Fahrzeug nur bei Bedarf genutzt wird <strong>und</strong> der entsprechende<br />
Fixkostenanteil auf die Nutzungszeit umgerechnet wird. Dieses theoretisch erfolgversprechende,<br />
weil kostengünstigere Modell ist in der praktischen Umsetzung häufig auf Probleme<br />
gestossen. Tatsächlich verfügen die meisten europäischen Carsharing-Initiativen über weniger als<br />
50 Automobile. Neben gr<strong>und</strong>sätzlichen sozialen Restriktionen (z.B. Auto als Statussymbol) steht<br />
einem grösseren Erfolg vermutlich entgegen, dass zu häufig statt der Kostenvorteile die Umweltverträglichkeit<br />
hervorgehoben wurde.<br />
Eine Ausnahme ist das 1987 gegründete schweizerische Unternehmen Mobility CarSharing. Das<br />
Unternehmen setzt konsequent darauf, die Kostenvorteile von Carsharing zu vermitteln <strong>und</strong> sogar<br />
zu erhöhen. Dabei fokussiert es nicht ausschliesslich auf den reinen Nutzungspreis, der gerade <strong>für</strong><br />
Wenigfahrer deutlich günstiger als ein Kaufpreis ist. Mobility CarSharing reduziert gleichzeitig die<br />
Such- <strong>und</strong> Beschaffungskosten <strong>für</strong> die Nutzer, indem es möglichst viele Fahrzeuge in unmittelbarer<br />
Nähe der Nutzer oder an zentralen, hochfrequentierten Orten aufstellt sowie interessante Kombinationsmodelle<br />
mit der Schweizerischen Bahn <strong>und</strong> der Mietwagenfirma Hertz anbietet. Der Vorteil<br />
des Carsharing <strong>für</strong> die Umwelt wird in deutlich geringerem Ausmass kommuniziert. Mit einer jährlichen<br />
Wachstumsrate von 50%, einer Nutzerzahl von 33.000 Personen in der Schweiz <strong>und</strong> deutlich<br />
über 1.000 Personenkraftwagen (Zahlen von 1999) ist Mobility CarSharing das bei weitem erfolgreichste<br />
Unternehmen seiner Art in Europa.<br />
Anders als bei der <strong>ökologische</strong>n Differenzierung müssen die <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>igenschaften<br />
unter solchen Bedingungen in der Positionierung des <strong>Produkte</strong>s im Markt nicht<br />
dominant hervorgehoben werden. Sie können vielmehr gleichberechtigt neben den Kostenvorteil<br />
gestellt werden, untergeordnet sein oder sogar komplett ignoriert werden. 98 Dadurch<br />
erhöht sich sowohl der unternehmerische Spielraum <strong>für</strong> die Produktpositionierung <strong>und</strong> –<br />
profilierung als auch das Zielgruppen- <strong>und</strong> Diffusionspotential (<strong>und</strong> damit das<br />
Umsatzpotential). Insbesondere können mit einer solchen Strategie Zielgruppen jenseits der<br />
Öko-Nische angesprochen werden. Ökologische Marktsegmentierungsmethoden <strong>und</strong><br />
Zielgruppendefinitionen fungieren in diesen Fällen jedoch (wenn überhaupt) nur noch als<br />
grobe Orientierungsraster. Für eine spezifischere Bestimmung möglicher Zielgruppen<br />
werden andere Verfahren hinzugezogen. Für eine solche Strategie scheinen neben „reinen<br />
Öko-Pionieren“ besonders diejenigen Unternehmen prädestiniert zu sein, die ohnehin schon<br />
effizienzorientiert arbeiten (Kostenführer).<br />
Das Spiegelbild zur Kostenstrategie ist die konventionelle Differenzierungsstrategie. Diese<br />
bietet sich <strong>für</strong> solche <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong> an, die den K<strong>und</strong>en auch einen überdurch-<br />
97 Vgl. Hockerts/ Meyer 2000.<br />
24
schnittlich hohen Gebrauchs-, Anmutungs-, Selbstachtungs- oder Fremdachtungsnutzen<br />
liefern (Ökologie als Katalysator <strong>für</strong> Qualitätssteigerungen):<br />
• Biologisch angebaute Lebensmittel zeichnen sich häufig dadurch aus, dass sie besser<br />
schmecken als konventionell hergestellte Lebensmittel. 99<br />
• Durch die Verwendung biologisch angebauter Baumwolle werden manche Textilien<br />
weicher als <strong>Produkte</strong> aus konventionell hergestellter Baumwolle. 100<br />
• Mittels ihres Leasingsystems <strong>für</strong> Kopiergeräte hilft die Firma Xerox ihren K<strong>und</strong>en nicht<br />
nur, Kosten zu sparen, sondern garantiert angesichts eines integrierten Reparatur- <strong>und</strong><br />
Austauschservices auch gleichzeitig eine höhere Funktionalität der <strong>Produkte</strong>. 101<br />
98<br />
Vgl. auch Meffert/ Kirchgeorg 1998: 277.<br />
99<br />
Vgl. Villiger 2000a 121.<br />
100<br />
Vgl. Meyer/ Hohmann 2001.<br />
101<br />
Vgl. ähnlich Hockerts/ Meyer 2000: 152.<br />
25
G Fallbeispiel 4<br />
Technologie-Führerschaft von Patagonia 102<br />
Patagonia ist ein in Kalifornien ansässiges Unternehmen, dass sich auf Sport- <strong>und</strong> Outdoor-<br />
Bekleidung spezialisiert hat. Seit Jahren zählt es innerhalb der Textilbranche sowohl zu den Technologieführern<br />
als auch zu den Pionieren im produktbezogenen Umweltschutz. In den vergangenen<br />
fünf Jahren konnte das Unternehmen ein durchschnittliches Umsatzwachstum von jährlich 15%<br />
erzielen (Umsatz 1999: etwa US$ 190 Mio.). Dies ist etwa doppelt so hoch wie das durchschnittliche<br />
Umsatzwachstum der Konkurrenz in diesem Produktbereich.<br />
Patagonia’s <strong>Produkte</strong> geniessen bei den K<strong>und</strong>en den Ruf, qualitativ höchsten Ansprüchen zu genügen<br />
<strong>und</strong> selbst in extremen Situationen funktionstauglich zu bleiben. Für die K<strong>und</strong>schaft ist dies<br />
besonders wichtig, rekrutiert sie sich doch überwiegend aus Extremsportlern wie Bergsteigern, Skifahrer,<br />
Snowboardern, Kanuten oder Surfern. Um dem Ruf qualitativ höchst anspruchsvoller <strong>Produkte</strong><br />
gerecht zu werden, setzt Patagonia auf die Innovationskarte. Das Unternehmen war eines der<br />
ersten, das <strong>für</strong> Wäscheprodukte von Baumwolle bzw. Wolle auf funktionale Kunstfasern umstieg.<br />
Gleichzeitig lancierte Patagonia als erstes Handelsunternehmen sogenannte Fleece-Pullover.<br />
Umweltschutz ist bei Patagonia Unternehmensphilosophie. 1993 begann Patagonia, die Synchilla®<br />
Fleece-Kollektion zu lancieren. Sie besteht zu einem Grossteil auf Polyethylenterephthalat, das aus<br />
rezyklierten Flaschen gewonnen wird. 1996 erweiterte das Unternehmen sein <strong>Produkte</strong>ngagement,<br />
indem es seine Naturfaserwaren auf kontrolliert biologisch angebaute Baumwolle umstellte. Trotz<br />
der überdurchschnittlich guten Umweltleistungen konzentrierte sich Patagonia in seiner Positionierungsstrategie<br />
weiterhin auf die überlegene Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> Funktionalität seiner <strong>Produkte</strong>.<br />
An dieser Positionierung mussten sich die produktbezogenen Umweltaktivitäten messen, indem ein<br />
Abweichen von den konventionellen Produktvorteilen nicht zur Diskussion stand. Die Kommunikation<br />
des Umweltschutzgedankens bei Patagonia erfolgt gemeinsam mit dem Qualitätsverständnis:<br />
„We expanded our definition of quality to include the environment.” 103<br />
Wie bei der Kostenstrategie müssen die <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>igenschaften auch bei der<br />
konventionellen Differenzierung nicht notwendig genannt werden. Dadurch erweitert sich<br />
ebenfalls der strategische Positionierungsspielraum <strong>für</strong> Unternehmen über die Öko-Nische<br />
hinaus. Für diese Strategie kann neben „reinen Öko-Pionieren“ eine besondere Eignung von<br />
konventionellen Produktführern erwartet werden.<br />
Ferner kann ein Unternehmen durch die <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong> den Vertrieb <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong><br />
auch eine offensive Image-Strategie verfolgen. 104 Im Unterschied zur <strong>ökologische</strong>n<br />
102 Vgl. Meyer 2000a.<br />
103 Chouinard/ Brown 1997: 124.<br />
104 Eine Image-Strategie könnte auch als Spezialfall einer Differenzierungsstrategie verstanden werden<br />
(vgl. Kotler 1997: 292ff.). Aufgr<strong>und</strong> der hohen Bedeutung des Images <strong>und</strong> der Besonderheiten von Positionierungsstrategien<br />
im Kontext des unternehmerischen Umweltmanagements (vgl. Belz/ Dyllick<br />
1996), wird die Image-Strategie hier eigenständig behandelt.<br />
26
Differenzierungsstrategie liegt der Schwerpunkt bei dieser Strategie weniger auf der Erzielung<br />
von produktbezogenen Renten. In den Mittelpunkt rückt vielmehr die Schaffung <strong>und</strong><br />
Verbesserung des Umweltimages der gesamten Unternehmung. Dieser Zielunterschied ist<br />
zwar aus einer unternehmensexternen Sicht nicht oder kaum ersichtlich, erweitert den unternehmerischen<br />
Handlungsspielraum aber ausserordentlich (z.B. in Bezug auf die Preisgestaltung<br />
der <strong>Produkte</strong>). Aus einem positiven Umweltimage können bessere Vertragskonditionen<br />
im Beschaffungsmarkt, eine höhere Akzeptanz durch nicht-marktliche Anspruchsgruppen,<br />
eine stärkere K<strong>und</strong>enbindung <strong>und</strong> möglicherweise „spill-over-Effekte“ 105 auf andere<br />
Sortimentsbereiche oder eine Steigerung des Shareholder-Values 106 (z.B. durch die<br />
Aufnahme in Öko- oder Sozialfonds) resultieren. 107 Problematisch an dieser Strategie ist<br />
die Messbarkeit der Übertragungseffekte 108 von den <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>n auf das<br />
Image. Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> werden Unternehmen eher selten ausschliesslich eine offensive<br />
Image-Strategie verfolgen. In der Regel wird sie mit anderen Strategien gekoppelt.<br />
Manche <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> verharren schliesslich auch deshalb in Nischen, weil die gesellschaftlichen<br />
<strong>und</strong> ordnungspolitischen Rahmenbedingungen eine breitere Diffusion erschweren.<br />
109 So ist Strom aus Photovoltaik unter anderem deswegen nur bedingt wettbewerbsfähig,<br />
weil seine <strong>Produktion</strong> unter ordnungspolitischen Rahmenbedingungen einer<br />
unvollständigen Internalisierung externer Kosten überdurchschnittlich teuer ist. 110 Eine<br />
Veränderung dieser Rahmenbedingungen (z.B. durch eine Öko-Steuer) im Sinne einer<br />
<strong>ökologische</strong>n Marktentwicklungsstrategie könnte da<strong>für</strong> sorgen, dass einstige Kosten- oder<br />
Nutzennachteile von <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>n ausgeglichen werden. Eine solche Strategie<br />
kann als Voraussetzung <strong>für</strong> die erfolgreichere Durchsetzung offensiver marktlicher Positionierungsstrategien<br />
fungieren. 111<br />
105<br />
Vgl. Villiger 2000b: 223, Belz/ Villiger 1997: 29.<br />
106<br />
Vgl. hierzu die Untersuchung von White 1995 (zitiert nach Schneidewind 1998: 63ff.).<br />
107<br />
Die Grenze zur defensiven Marktabsicherungsstrategie ist aus einer unternehmensexternen Sicht nicht<br />
vollkommen scharf zu ziehen, da ein wesentlicher Unterschied in der Dauer <strong>und</strong> internen Umsetzung<br />
beider Strategien zu sehen ist.<br />
108<br />
Vgl. ausführlich Black/ Carnes/ Richardson 2000: 31ff. zu den Problemen <strong>und</strong> Optionen von Image-<br />
Messung.<br />
109<br />
Vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 78.<br />
110<br />
Vgl. Wüstenhagen 2000: 276ff.<br />
111<br />
Ähnlich wie eine <strong>ökologische</strong> Marktabsicherungsstrategie ist auch die <strong>ökologische</strong> Marktentwicklungsstrategie<br />
nur bedingt als „echte“ Positionierungsstrategie zu verstehen. Genau genommen positioniert<br />
das Unternehmen im Porter’schen Sinne von Positionierung weder sich selbst noch seine <strong>Produkte</strong>. Es<br />
versucht vielmehr, die Rahmenbedingungen <strong>für</strong> eine Positionierung zu verbessern. Der Vollständigkeit<br />
halber wird es hier unter Positionierungsstrategien aufgeführt. In der unternehmenspraktischen Anwendung<br />
fallen die hierunter gefassten Massnahmen in den Bereich strukturpolitischer Aktivitäten.<br />
27
G Fallbeispiel 5<br />
Coop <strong>und</strong> die schweizerische Bio-Verordnung <strong>für</strong> Agrarprodukte 112<br />
Der schweizerische Lebensmitteleinzelhandel ist durch ein Oligopol geprägt, in dem die beiden<br />
führenden Unternehmen, Migros <strong>und</strong> Coop, etwa <strong>für</strong> die Hälfte des Jahresgesamtumsatzes verantwortlich<br />
sind. Seit etlichen Jahren besteht in der Branche eine intensive <strong>ökologische</strong> Wettbewerbsdynamik<br />
bezüglich der Vorherrschaft bei <strong>ökologische</strong>n Lebensmittelprodukten. Migros spielte in<br />
dieser gerade zu Beginn eine Pionierrolle, indem das Unternehmen mit seinem M-Sano-Programm<br />
massgeblich <strong>für</strong> die Ausbreitung von Lebensmitteln aus integrierter <strong>Produktion</strong> sorgte. Seit Beginn<br />
des Jahres 1993 bietet auch Coop umweltfre<strong>und</strong>liche Lebensmittel an (Coop NATURAplan). Anders<br />
als Migros setzte Coop jedoch von Beginn an auf die ökologisch weitergehende biologische<br />
Anbauweise. Damit etablierten sich im Markt zwei unterschiedliche <strong>ökologische</strong> Qualitätsstandards.<br />
Diese waren <strong>für</strong> Verbraucher nur schwer zu unterscheiden, zumal beiden Unternehmen erlaubt<br />
war, ihre <strong>Produkte</strong> als umweltfre<strong>und</strong>lich zu kennzeichnen.<br />
Im Jahre 1992 signalisierte der Schweizerische B<strong>und</strong>esrat, in der Landwirtschaftspolitik zukünftig<br />
stärker als bisher auf Marktmechanismen <strong>und</strong> <strong>ökologische</strong> Ziele zu setzen. Ein erster Schritt zur<br />
Unterstützung dieser Linie bestand in der Entrichtung von Direktzahlungen an Bauern, die ihre<br />
Anbauweise auf umweltfre<strong>und</strong>liche Methoden umstellen. Diese Entscheidung ging u.a. auf das<br />
Lobbying beider Handelshäuser zurück, die hierin eine Chance sahen, sich gegenüber weiterer<br />
Konkurrenz dauerhafte Wettbewerbsvorteile zu sichern. Für Coop bedeutet diese Entscheidung<br />
jedoch noch nicht, dass damit auch die Unterschiede zwischen NATURAplan <strong>und</strong> M-Sano transparenter<br />
wurden. Daher setzte das Unternehmen sein politisches Lobbying fort. Durch den Einsatz<br />
seiner hauseigenen Massenmedien beeinflusste Coop die öffentliche Meinungsbildung. Zudem beschleunigte<br />
es mittels der aktiven Teilnahme in Expertenkommissionen <strong>und</strong> Verbänden weitergehende<br />
politische Aktivitäten. Im Herbst 1997 erliess der schweizerische B<strong>und</strong>esrat die „Verordnung<br />
über die biologische Landwirtschaft <strong>und</strong> die entsprechende Kennzeichnung der pflanzlichen Erzeugnisse<br />
<strong>und</strong> Lebensmittel“ (kurz: Bio-Verordnung). Diese Verordnung regelt, unter welchen Bedingungen<br />
ein <strong>Produkte</strong> als „Bio-“ oder „Öko-Produkt“ gekennzeichnet werden darf. Migros hat<br />
seither mit seinem M-Sano-Programm das Nachsehen, weil die integrierte <strong>Produktion</strong> nicht unter<br />
die Bio-Verordnung fällt. Coop verschaffte sich durch seine strukturpolitische <strong>ökologische</strong> Marktentwicklungsstrategie<br />
einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil <strong>und</strong> war Ende 1999 mit einem Jahresumsatz<br />
an biologisch erzeugten Lebensmittel von SFr 467,3 Mio. das bedeutendste Handelshaus<br />
<strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> Lebensmittelprodukte in Europa.<br />
Dyllick, Belz <strong>und</strong> Schneidewind weisen darauf hin, dass eine <strong>ökologische</strong> Marktentwicklungsstrategie<br />
neben der Ordnungspolitik an drei weiteren Punkten ansetzen kann: 113 Der<br />
<strong>ökologische</strong>n Problemerforschung, der Öffentlichkeitsentwicklung <strong>und</strong> der Beseitigung<br />
marktendogener Hindernisse. Den somit vier Handlungsfeldern einer <strong>ökologische</strong>n Mark-<br />
112<br />
Vgl. Belz 1998, Villiger 1998: 33ff., Villiger 2000a 134f.<br />
113<br />
Vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 156f.<br />
28
tentwicklungsstrategie können vor allem zwei primär zuständige unternehmerische Funktionsbereiche<br />
zugeordnet werden: Public (and political) Relations <strong>und</strong> Innovationsmanagement.<br />
Für ökologisch proaktive Unternehmen gilt, sich ihrer Möglichkeiten als strukturpolitische<br />
Akteure nicht nur in reaktiver Weise (s.o.) bewusst zu werden, sondern mittels der<br />
Beeinflussung politischer <strong>und</strong> gesellschaftlicher Rahmenbedingungen auch aktiv die eigenen<br />
Handlungsspielräume <strong>und</strong> die Erfolgschancen <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> zu erweitern. 114<br />
Ressourcenstrategie<br />
Determiniert mögliche Marktpositionen<br />
Unternehmung<br />
Determiniert die erforderliche<br />
Ressourcenbasis<br />
Positionierungsstrategie<br />
verändert<br />
bestimmen<br />
Unternehmensexterne<br />
Rahmenfaktoren<br />
z.B.<br />
Konsumentenpräferenzen,<br />
Konkurrenzverhalten,<br />
ordnungspolitische<br />
Rahmenbedingungen,<br />
öffentliche Meinung<br />
Abb. 3.4: Interdependenz unternehmerischer <strong>Wettbewerbsstrategien</strong> <strong>und</strong> externer<br />
Rahmenfaktoren<br />
Quelle: Meyer 2000b: 26, in Anlehnung an Villiger/ Wüstenhagen/ Meyer 2000: 10,<br />
Schneidewind 1998: 214f.<br />
3.3 Ressourcenstrategien <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong><br />
Die von einem Unternehmen erwartete Bedeutung des Umweltschutzes <strong>für</strong> die eigene<br />
Wettbewerbsfähigkeit hat nicht nur Rückwirkungen auf die Positionierungsstrategie, sondern<br />
auch auf die Ausgestaltung der Ressourcenstrategie. Je stärker ein Unternehmen die<br />
zukünftige Bedeutung des Umweltschutzes einstuft, desto umfangreicher wird es seine<br />
Strukturen, Prozesse <strong>und</strong> Strategien darauf ausrichten.<br />
Aus einer statischen Perspektive determiniert die unternehmerische Ressourcenausstattung<br />
den Möglichkeitsraum zu verfolgender Positionierungsstrategien (Nutzung vorhandener<br />
114 Vgl. Villiger/ Wüstenhagen/ Meyer 2000: 50f. sowie Kotler 1986.<br />
29
Ressourcen). 115 In dynamischer Hinsicht kann der Möglichkeitsraum <strong>für</strong> Positionierungen<br />
durch den Aufbau neuer Ressourcen (Akkumulation) mittel- bis langfristig erweitert wer-<br />
den.<br />
Diese neuen Ressourcen gilt es in die bestehende Ressourcenstruktur zu integrieren (Kombination).<br />
Da dieser Prozess nicht immer konfliktfrei erfolgt, sind unternehmerische Umweltschutzstrategien<br />
<strong>und</strong> –aktivitäten in der Regel als ein Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsprozess<br />
zu verstehen. 116<br />
Um <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> erfolgversprechend produzieren, beschaffen <strong>und</strong> vermarkten zu<br />
können, bedarf es zumeist einer Erweiterung der vorhandenen unternehmerischen Ressourcen<br />
(Akkumulation). Diese Herausforderung ist abhängig von der vorhandenen Ressourcenausstattung<br />
<strong>und</strong> der bestehenden oder anvisierten Positionierung. Kleine, stark überzeugungsgetriebene<br />
Öko-Pioniere beispielsweise orientieren ihre gesamten Geschäftsprozesse<br />
zumeist vorrangig an <strong>ökologische</strong>n Überlegungen <strong>und</strong> verfolgen entsprechend eine <strong>ökologische</strong><br />
Differenzierungsstrategie. 117 Sie besitzen in der Regel bereits die <strong>für</strong> die Beschaffung,<br />
<strong>Produktion</strong> <strong>und</strong> Vermarktung von <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>n erforderlichen Ressourcen.<br />
Eine Ressourcenakkumulation wird notwendig, wenn diese Unternehmen eine Re-<br />
Positionierung im breiten Markt anstreben. In diesem Fall müssen sie möglicherweise umfangreiche<br />
konventionelle Ressourcen (z.B. breite Distributionskanäle <strong>und</strong> mengenstarke<br />
Lieferanten 118 ) aufbauen, die je nach anvisiertem Unternehmenstyp differieren.<br />
Dem gegenüber verfügen konventionelle Mehrproduktunternehmen über eine primär an<br />
ökonomischen Überlegungen ausgerichtete Ressourcenstruktur. Möglicherweise stehen sie<br />
mit ihrem produktbezogenen Umweltmanagement erst am Anfang einer Entwicklung. Dann<br />
gilt es, die <strong>für</strong> die Beschaffung, <strong>Produktion</strong> <strong>und</strong> Vermarktung von <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>n<br />
erforderlichen Ressourcen aufzubauen. Mittels einem an unternehmerischen Funktionalbereichen<br />
<strong>und</strong> der Porterschen Wertkette sowie dem <strong>Produkte</strong>rstellungs- <strong>und</strong> -<br />
vertriebsprozess orientierten Ausschlussverfahren können einige Eigenheiten der Beschaffung,<br />
<strong>Produktion</strong> <strong>und</strong> Vermarktung von <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>n identifiziert werden. 119<br />
Demnach unterscheiden sich die Ressourcen <strong>für</strong> erfolgreiche <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> hinsichtlich<br />
ihrer Ausprägung <strong>und</strong> gegenseitigen Abhängigkeit i.d.R. von denjenigen <strong>für</strong> kon-<br />
115 Vgl. ausführlich Hockerts/ Meyer 2000: 152f.<br />
116 Vgl. Dyllick 1999: 69, Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 78, Roome 1994 (zitiert nach Cramer<br />
1998:164) sowie allgemein Mintzberg/ Waters 1985, Mintzberg/ Lampel 1999: 25.<br />
117 Vgl. Wüstenhagen 1998a.<br />
118 Vgl. Villiger/ Wüstenhagen/ Meyer 2000: 46ff.<br />
119 Vgl. Porter 1991: 102f. zur Wertkette.<br />
30
ventionelle <strong>Produkte</strong>. 120 Neben einer gr<strong>und</strong>sätzlichen Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsfähigkeit 121<br />
sind – zunächst unabhängig vom Typus eines konventionellen Mehrproduktunternehmens –<br />
mindestens vier Ressourcen <strong>für</strong> erfolgreiche <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> erforderlich: 122<br />
• Wissen<br />
• Innovationsfähigkeiten<br />
• Kommunikationsfähigkeiten<br />
• Glaubwürdigkeit<br />
Ökologische <strong>Produkte</strong> sind wissensintensiv. 123 Ein Unternehmen kann häufig erst dann<br />
<strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> erzeugen, beschaffen <strong>und</strong> vermarkten, wenn es über das notwendige<br />
naturwissenschaftlich-technische Wissen um <strong>ökologische</strong> Zusammenhänge, Technologiefolgen<br />
<strong>und</strong> Alternativverfahren verfügt. Auch benötigt ein Unternehmen dieses Wissen, um<br />
die Schnittmenge aus <strong>ökologische</strong>n Entlastungspotentialen im Produktlebenszyklus <strong>und</strong><br />
ökonomischen Wettbewerbschancen zu erkennen <strong>und</strong> ggf. zu erweitern. 124 Das Wissen ist<br />
folglich <strong>für</strong> die Beschaffung <strong>ökologische</strong>r Vorprodukte ebenso erforderlich wie <strong>für</strong> die Logistik,<br />
das Kostenmanagement, die Personalentwicklung oder das Marketing. 125 Wissen um<br />
<strong>ökologische</strong> Aspekte unterscheidet sich gr<strong>und</strong>sätzlich von demjenigen Wissen, mit dem<br />
Unternehmen gewöhnlich in ihren konventionellen Geschäftsabläufen umgehen. 126 Es ist<br />
zunächst nicht ökonomischer, sondern zumeist naturwissenschaftlicher Natur. Ein wichtiger<br />
120<br />
Zentral sind die Aspekte Ausprägung <strong>und</strong> gegenseitige Abhängigkeit. So kann kaum bestritten werden,<br />
dass etwa die Ressource „Wissen“ auch <strong>für</strong> die Entwicklung anderer Innovationen erforderlich ist. In ihrer<br />
Ausprägung „<strong>ökologische</strong> Informationen“ schränkt sie den Innovationsbezug jedoch stark ein. Ebenso<br />
sind aussergewöhnliche Kommunikationsfähigkeiten, die sich aus der Vertrauenseigenschaft vieler<br />
<strong>ökologische</strong>r (<strong>und</strong> anderer) <strong>Produkte</strong> ergeben, bei alleiniger Existenz noch kein hinreichendes Kriterium<br />
<strong>für</strong> Markterfolg. Erst in der Kombination (<strong>und</strong> damit gegenseitigen Abhängigkeit) mit den anderen drei<br />
erforderlichen Ressourcen werden sie zu einer Eigenheit <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong>.<br />
121<br />
Die Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsfähigkeit wird nicht als Eigenheit einer <strong>ökologische</strong>n Wettbewerbsstrategie<br />
verstanden. Es wird kein signifikanter Unterschied zu der in anderen Kontexten strategischer Unternehmensführung<br />
erforderlichen Lern- <strong>und</strong> Entwicklungsfähigkeit erwartet.<br />
122<br />
Es ist zu unterstreichen, dass es sich hier um Minimalerfordernisse handelt. Die hier definierten Ressourcen<br />
können in bestimmten Kontexten durchaus um weitere Ressourcen ergänzt werden. Unterschiede<br />
zwischen den Unternehmenstypen ergeben sich einerseits in der Intensität der Ressourcenakkumulation<br />
sowie andererseits in der nachfolgenden Integration der neuen Ressourcen in die bestehende Ressourcenbasis.<br />
123<br />
Vgl. Ries 2001: 17. In Anlehnung an von Krogh/ Köhne (1998: 236) werden unter Wissen im weiteren<br />
sämtliche Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten verstanden, „[..] die Individuen zur Lösung von Aufgaben einsetzen<br />
<strong>und</strong> welche Handlung sowie Interpretation u.a. von Informationen ermöglichen“.<br />
124<br />
Vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 9ff., 126.<br />
125<br />
Vgl. Meffert/ Kirchgeorg 1998: 19f., Russo/ Fouts 1997: 538.<br />
126<br />
Dies beruht u.a. darauf, dass Wissen kontextabhängig ist (vgl. Nonaka/ Takeuchi 1995, zitiert nach von<br />
Krogh/ Köhne 1998: 236).<br />
31
Aspekt des Wissensmanagements <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> ist daher der Wissenserwerb. 127<br />
Im Sinne der Ressourcenakkumulation ist diese intangible Ressource (Asset) in einem ersten<br />
Schritt aufzubauen. Ein solcher Prozess kann bis zu einem bestimmten Grad unternehmensintern<br />
erfolgen. Zum Teil muss aber auch auf die Kenntnisse anderer Unternehmen<br />
aus der Wertschöpfungskette zurückgegriffen werden, damit der Komplexität der <strong>ökologische</strong>n<br />
Probleme innerhalb einer Wertschöpfungskette adäquat begegnet werden kann <strong>und</strong><br />
sinnvolle Handlungsprioritäten gesetzt werden können. 128 Dies setzt zumeist einen Fluss<br />
relevanter (<strong>ökologische</strong>r) Informationen durch die gesamte Wertschöpfungskette voraus.<br />
Unter dem Stichwort Ressourcenkombination ist das Wissen darüber hinaus in den bestehenden<br />
Wissensvorrat zu integrieren, um bei Entscheidungsprozessen adäquat berücksichtigt<br />
werden zu können. Diese Wissensspeicherung wird im weiteren als nachrangig betrachtet.<br />
Unternehmen haben in diesem Bereich bereits ausführliche Erfahrungen. Zudem<br />
unterscheidet sich die Speicherung <strong>ökologische</strong>n Wissens nicht gr<strong>und</strong>legend von derjenigen<br />
anderen Wissens.<br />
Weiterhin benötigen Unternehmen Innovationsfähigkeiten (Skill). Diese sollen im folgenden<br />
in Fähigkeiten zur materiellen <strong>und</strong> organisatorischen Innovation unterteilt werden. 129<br />
Hinsichtlich dieser Fähigkeiten ist zu unterscheiden zwischen produzierenden <strong>und</strong> nichtproduzierenden<br />
Unternehmen. 130 Materielle Innovationsfähigkeit bezieht sich auf die <strong>ökologische</strong>n<br />
<strong>Produkte</strong> selbst. Sie ist erforderlich, da die meisten Branchen <strong>und</strong> Sub-Branchen<br />
<strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> Innovationen unterentwickelt sind. Angebotsmengen sind gering (z.B. von<br />
Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft), Preise sind hoch (z.B. von Brennstoff- oder Photovoltaikzellen),<br />
die Produktauswahl ist gering (z.B. von biologisch angebauter Baumwolle<br />
oder rezyklierten Kunstfaserprodukten) oder die <strong>Produkte</strong> entsprechen nicht gängigen Qualitätsstandards<br />
(z.B. Naturfarbstoffe in Bezug auf Licht- <strong>und</strong> Waschechtheit). Vor diesem<br />
Hintergr<strong>und</strong> müssen <strong>ökologische</strong> Innovationen entweder selbst (weiter) entwickelt werden<br />
können (ausschliesslich produzierende Unternehmen) oder durch gezielte Förderung von<br />
127 Aufgr<strong>und</strong> der vermuteten hohen Bedeutung des Wissenserwerbs wird von einer Unterscheidung des<br />
Wissensbegriffs in „implizites“ <strong>und</strong> „explizites“ Wissen abgesehen (vgl. zur Unterscheidung Nonaka/<br />
Takeuchi 1995). Es kann davon ausgegangen werden, dass implizites Wissen im Rahmen der hier behandelten<br />
Aspekte des Wissensmanagements nur eine geringe Bedeutung hat.<br />
128 Ries (2001: 55f.) nennt dies die organisationsübergreifende Ebene von Wissensressourcen.<br />
129 Innovationsprozesse bestehen in der Regel aus mindestens drei Komponenten: (1) einem inhaltlichen<br />
Aspekt (was wird entwickelt?), der im folgenden als materielle Innovation verstanden wird, (2) einem<br />
personellen Aspekt (wer <strong>und</strong> mit wem entwickelt?), der als organisatorische Innovation bezeichnet wird<br />
sowie (3) einem prozessuralen Aspekt (wie wird entwickelt?), der im weiteren aus Gründen der Einschränkung<br />
der Untersuchung nicht berücksichtigt wird.<br />
130 Vgl. Büchner 1999: 46ff.<br />
32
anderen entwickelt werden (sowohl produzierende 131 als auch nicht-produzierende Unternehmen).<br />
Innovationsfähigkeit zeigt sich hier in einem effizienten Innovationsmanagement.<br />
132 Je komplexer die Wertschöpfungskette ist, desto weniger wahrscheinlich ist es,<br />
dass einzelne Unternehmen die Entwicklung <strong>und</strong>/ oder Förderung <strong>ökologische</strong>r Innovationen<br />
ohne Partner bewältigen können. In der Konsequenz ist daher häufig eine enge Zusammenarbeit<br />
mit anderen Akteuren in der Wertschöpfungskette (vertikale strategische<br />
Allianzen oder Kooperationen) notwendig. 133 Die Fähigkeit zu einer solchen organisatorischen<br />
Innovationen ist ebenso notwendig wie diejenige <strong>für</strong> materielle Innovationen. 134 Je<br />
nach Stellung des betroffenen Unternehmens innerhalb des Wertschöpfungsprozess kann<br />
dies Kooperationen mit Lieferanten oder Abnehmern oder – bei einer „Mittelstellung“ innerhalb<br />
der Wertschöpfungskette – beiden bedeuten. 135<br />
G Fallbeispiel 6<br />
Kettenmanagement beim OTTO Versand 136<br />
Wie in kaum einer anderen Branche ist es im Textilsektor notwendig, vertikale Kooperationen zu<br />
initiieren, um angesichts unvollkommener Beschaffungsmärkte <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> herstellen<br />
<strong>und</strong> anbieten zu können. Im OTTO Versand wurde hierzu ein zweistufiges Konzept zum Management<br />
der Wertkette entwickelt. In einer ersten Stufe wurden ausgewählte Lieferanten des Versandhandelsunternehmen<br />
überprüft, evaluiert <strong>und</strong> geschult, um sukzessive die Produktanforderungen<br />
gemäss des humantoxikologischen Öko-Tex Standard 100 einhalten zu können (Lieferantenqualifikation).<br />
Dieses Programms ist bereits weit vorangeschritten <strong>und</strong> der Erfolg deutlich sichtbar: Im<br />
Jahre 1999 entsprachen etwa 60% aller Bekleidungsprodukte im OTTO-Hauptkatalog den Anforderungen<br />
des Öko-Tex Standard 100.<br />
Die zweite Stufe zum Kettenmanagement ist weitreichender <strong>und</strong> umfasst die gesamte Wertschöpfungskette.<br />
Im Rahmen eines Marktentwicklungsvorhabens hat es sich der OTTO Versand zum Ziel<br />
131<br />
Für produzierende Unternehmen bezieht sich dies auf die <strong>ökologische</strong>n Innovationen vor der eigenen<br />
<strong>Produktion</strong>sstufe.<br />
132<br />
Innovationsmanagement wird mit Bleicher (1992: 458) verstanden als „die laufende Verbesserung aller<br />
Vorgänge <strong>und</strong> das fokussierte kreative Schaffen <strong>und</strong> Durchsetzen von Veränderungen durch die Gestaltung<br />
<strong>und</strong> Lenkung der Unternehmensentwicklung.“ In dieser Definition ist zugleich die in dieser Arbeit<br />
vorgenommene Aufteilung in materielle <strong>und</strong> organisatorische Innovationen enthalten.<br />
133<br />
Vgl. Groenewegen/ Vergragt 1991 (zitiert nach Russo/ Fouts 1997: 538), Hart 1995: 993, Schneidewind<br />
1998: 286ff. Kooperationen <strong>und</strong> Allianzen sind keine eigenständigen Ressourcen, sondern Mittel zur<br />
Erschliessung von Ressourcen.<br />
134<br />
Organisatorische Innovationsfähigkeit <strong>und</strong> Wissensmanagement hängen eng zusammen. In der vorliegenden<br />
Arbeit werden sie mit der Begründung analytisch getrennt, dass organisatorische Innovationsfähigkeit<br />
vor allem die Partnerwahl <strong>und</strong> die Strukturierung der Wertschöpfungskette betrifft, während<br />
Wissensmanagement insbesondere den Informationsfluss <strong>und</strong> die Umwandlung der Informationen in<br />
Wissen umschreibt.<br />
135<br />
Im vorliegenden Fall bedarf es vor allem der Zusammenarbeit mit Lieferanten, da der betrachtete Detailhandel<br />
das letzte Unternehmensglied in der Wertschöpfungskette darstellt.<br />
136<br />
Vgl. Merck 1997: 7ff., OTTO 1998: 8f.<br />
33
gesetzt, innerhalb eines Jahres 1000 Tonnen kontrolliert biologisch angebaute Baumwolle anzubieten.<br />
Hier<strong>für</strong> wurde ein Baumwollprojekt in der Türkei initiiert, das von der türkischen OTTO-<br />
Einkaufsstelle <strong>und</strong> der Umweltabteilung in der hamburgischen OTTO-Zentrale koordiniert wird.<br />
Gleichzeitig steht das Handelshaus mit einigen wenigen, zentralen Akteuren auf den weiteren Verarbeitungsstufen<br />
in ständigem Kontakt, um einen reibungslosen Ablauf der <strong>Produktion</strong>sprozesse zu<br />
gewährleisten.<br />
Obwohl OTTO bereits etwa 500 Tonnen kbA-Baumwolle anbietet (Stand: 2000), verursacht das<br />
1000 Tonnen Programm auch Probleme. Hierzu gehören exemplarisch: geringe Erfahrung im Wertkettenmanagement,<br />
Abstimmungsprobleme zwischen allen Beteiligten, hohe Transaktionskosten<br />
(insbesondere Koordinationskosten) auf Seiten des Handelshauses, Unflexibilitäten in der Beschaffung.<br />
Diese gilt es, in naher Zukunft zu lösen.<br />
Auch <strong>für</strong> die kommunikative Vermarktung <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> im Rahmen der unternehmerischen<br />
PR sind ggf. zusätzliche Ressourcen aufzubauen. Dies gilt insbesondere<br />
bei einer <strong>ökologische</strong>n Differenzierungsstrategie. Je geringer der konventionelle Nutzen<br />
oder je höher der Produktpreis eines <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>s ausfällt, desto stärker muss<br />
der <strong>ökologische</strong> Vorteil kommuniziert werden. Die hierbei auftretenden Schwierigkeiten<br />
der Vermittlung der Produktvorteile verlangen nach aussergewöhnlichen Kommunikationsfähigkeiten<br />
der mit dem Marketing beauftragten Personen (Unternehmensmitarbeiter<br />
oder externe Agenturen) <strong>und</strong> einem erneut umfangreichen Wissen. 137 Da die meisten Unternehmen<br />
in mehr oder weniger ausgeprägter Form Kommunikationsfähigkeiten (Skill)<br />
besitzen, ist vor allem die Nutzung dieser Fähigkeiten als eine Kernvoraussetzung <strong>für</strong><br />
Markterfolg zu verstehen. Kommunikationsfähigkeiten werden auch erforderlich, wenn ein<br />
Unternehmen im Sinne einer <strong>ökologische</strong>n Marktentwicklung auf gesellschaftliche oder<br />
politische Rahmenbedingungen Einfluss ausüben will. 138<br />
34<br />
“The proactive involvement of environmentalists, media, and regulators<br />
appears essential if a strategy of product stewardship is to become credible.”<br />
139<br />
Die in diesem Fall benötigten Kommunikationsfähigkeiten unterscheiden sich allerdings<br />
von denjenigen, die in reinen Marktkontexten zum Tragen kommen. Es handelt sich um<br />
Kommunikationssituationen in politischen Arenen. Werbe- <strong>und</strong> PR-Kenntnisse werden in<br />
diesen Fällen nur geringe Wirksamkeit entfalten können. Verhandlungs- <strong>und</strong> Vermittlungsgeschick,<br />
Überzeugungskraft, Diplomatie <strong>und</strong> nicht zuletzt eine Portion Macht scheinen<br />
137 Vgl. auch Hüser 1996: 172ff.<br />
138 Vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 160ff., Russo/ Fouts 1997: 540.<br />
139 Hart 1995: 1002.
gegenüber gesellschaftlichen <strong>und</strong> politischen Akteuren effektiver zu sein. Für <strong>ökologische</strong><br />
Marktentwicklungsstrategien können zur Stützung der Kommunikation auch strategische<br />
Allianzen <strong>und</strong> Kooperationen mit den relevanten Anspruchsgruppen hilfreich sein. 140<br />
Die vierte wichtige Ressource <strong>für</strong> erfolgreiche <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> ist die Glaubwürdigkeit<br />
eines Unternehmens. 141 Gerade Grossunternehmen stehen häufig im Verdacht, <strong>ökologische</strong><br />
Versprechungen nur als kommerziellen „PR-Gag“ zu machen. Die tatsächliche Verbesserung<br />
der Umweltleistung wird bezweifelt. 142 Glaubwürdigkeit ist deshalb erforderlich,<br />
weil sich nicht nur die <strong>ökologische</strong>n Eigenschaften von <strong>Produkte</strong>n, sondern das gesamte<br />
Umweltmanagement eines Unternehmens in gewissem Rahmen den öffentlichen Kontrollmöglichkeiten<br />
entziehen. Sie ist – ähnlich wie die Reputation – eine sozial komplexe,<br />
intangible Ressource (Asset). 143 Fehlt die Ressource Glaubwürdigkeit, wird der Erfolg lancierter<br />
<strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> in der Regel eng begrenzt sein. 144 Der Aufbau von Glaubwürdigkeit<br />
im Sinne eines Credibility Managements ist ein langwieriger Prozess. Glaubwürdigkeit<br />
basiert auf verschiedenen, zumeist langjährigen Handlungen. 145 Will ein Unternehmen<br />
langfristig ein Image als Umweltpionier aufbauen, bedarf es häufig mehr als „nur“<br />
den Besitz besonderer Kommunikationsfähigkeiten oder die Fähigkeit, <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong><br />
herzustellen <strong>und</strong> zu vertreiben. Umweltschutz muss als Signal auch in anderen Formen<br />
(z.B. mittels Umweltmanagementsystemen, Umweltsponsoring) ins Unternehmen integriert<br />
werden. 146 Ehemalige Umweltsünden oder andere Negativereignisse eines Unternehmen,<br />
die sich auf das Unternehmensimage ausgewirkt haben, können diesen Aufbauprozess<br />
noch weiter verzögern (Pfadabhängigkeit 147 ). Daher versuchen Unternehmen i.d.R.,<br />
eine bestehende Glaubwürdigkeit aufrecht zu erhalten:<br />
„Ein Agent [hier: Unternehmen], der bereits hohe Reputation erlangt<br />
hat, wird lieber auf ein Geschäft verzichten, bei dem er das Ergebnis<br />
nicht durch Sorgfalt unter Kontrolle hat, als die Gefahr auf sich zu neh-<br />
140<br />
Vgl. Schneidewind 1998: 363ff.<br />
141<br />
Vgl. Hüser 1996: 136ff.<br />
142<br />
Vgl. GfK 1999: 21f.<br />
143<br />
Vgl. Kapitel 2.2 sowie ausführlich die Literaturzusammenstellung bei Jones/ Jones/ Little 2000: 22ff.<br />
144<br />
Vgl. hierzu Dyllick/ Belz/ Schneidewind (1997: 147), die von der Gefahr einer „<strong>ökologische</strong>n Glaubwürdigkeitsfalle“<br />
sprechen.<br />
145<br />
Vgl. Dyllick/ Belz/ Schneidewind 1997: 147.<br />
146 Vgl. Kaas 1993: 36ff.<br />
147 Vgl. Hart 1995: 1005f.<br />
35
36<br />
men, bei einem möglicherweise schlechten Resultat durch Kritik Reputation<br />
zu verlieren.“ 148<br />
Die Akkumulation neuer Ressourcen kann häufig nur dann erfolgreich vonstatten gehen,<br />
wenn sie durch die Geschäftsführung gestützt <strong>und</strong> von den Mitarbeitern getragen wird. 149<br />
Dies kann bei vielen Unternehmen nur durch eine Veränderung der internen Anreizsysteme<br />
<strong>und</strong> durch eine Integration des Umweltschutz-Gedankens in die Organisationskultur, Unternehmenszielsetzung<br />
<strong>und</strong> Wettbewerbsstrategie erfolgen. Dies allein ist schon häufig mit<br />
weitreichenden Folgen <strong>für</strong> die <strong>Produktion</strong>s-, Beschaffungs-, Vermarktungs- <strong>und</strong> sonstigen<br />
Unternehmensstrukturen verb<strong>und</strong>en. 150 Insbesondere bei Unternehmen, die sich aus Risikogründen<br />
nicht ausschliesslich über den Faktor „Umweltschutz“ positionieren wollen, müssen<br />
die neu akkumulierten Ressourcen zudem mit den vorhandenen, an sonstigen Geschäftsbereichen<br />
des Unternehmens ausgerichteten Ressourcen abgestimmt werden. 151 Damit<br />
ist die Kombination der Ressourcen mit der vorhandenen Ressourcenausstattung die<br />
logisch folgende Management-Herausforderung. Eine fehlende Integration <strong>und</strong> Kombination<br />
vergrössert die Gefahr, dass die <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong> <strong>und</strong> die hier<strong>für</strong> aufgebauten Ressourcen<br />
zu „Fremdkörpern“ im Unternehmen werden. Die Effizienz einzelner oder aller<br />
Geschäftsbereiche <strong>und</strong> der Gesamterfolg des Unternehmens könnten ebenfalls in Mitleidenschaft<br />
gezogen werden.<br />
G Fallbeispiel 7<br />
Exemplarische Probleme der Integration von Ressourcen bei Kostenführern<br />
Kostenführer können angesichts der idealtypisch bestehenden vertikalen Rückwärtsintegration stärker<br />
als andere eine Gesamtbetrachtung der Wertschöpfungskette vornehmen, die <strong>für</strong> die <strong>Produktion</strong><br />
<strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> unabdingbar ist. Ihre Effizienzorientierung eröffnet zudem die Chance,<br />
brachliegende <strong>ökologische</strong> Kostensenkungspotentiale zu erkennen <strong>und</strong> zu nutzen. Auf der anderen<br />
Seite sind die bestehenden Informationssysteme, die eben an dieser Effizienz orientiert sind, nur<br />
bedingt systematisch mit <strong>ökologische</strong>n Informationen (Wissen) zu füllen, da die Entwicklung <strong>und</strong><br />
Bewahrung <strong>ökologische</strong>n Wissens zumeist aufwendig <strong>und</strong> teuer ist. Problematisch ist ferner, dass<br />
sich Kostensenkungspotentiale in der Beschaffung <strong>ökologische</strong>r Vorprodukte erst nach Überwindung<br />
einer „Nischen-Falle“ (geringe Beschaffungsmengen, hohe Einstandspreise, langsame Skaleneffekte)<br />
einstellen. Die preisorientierte Beschaffungspolitik von Kostenführern kann demnach<br />
langfristige Optionen verdecken. Auch das häufig bestehende Niedrigqualitätsimage von Kosten-<br />
148<br />
Vgl. Spremann 1988: 626 (Anm. 18) sowie gr<strong>und</strong>legend Williamson 1985.<br />
149<br />
Vgl. Dyllick 1998: 67 im <strong>ökologische</strong>n Kontext.<br />
150<br />
Vgl. Roome 1994, Shrivastava/ Hart 1995 (jeweils zitiert nach Cramer 1998: 164), Russo/ Fouts 1997:<br />
538.<br />
151<br />
Vgl. auch de Bakker/ Fisscher/ Brack 1999: 8.
führern kann einer <strong>ökologische</strong>n Positionierung, die in der Regel auf einem höheren Qualitätsverständnis<br />
aufsetzt 152 , entgegenstehen. Kostenführer legen weiterhin häufig weniger als andere Unternehmen<br />
Wert auf Werbung <strong>und</strong> PR. Die geringer ausgeprägten Kommunikationsfähigkeiten können<br />
bei der Vermittlung <strong>ökologische</strong>r Produktvorteile fehlen. Schliesslich wird „Umweltschutz von<br />
unten“, also von einzelnen Mitarbeitern getrieben, durch die hierarchische, zentralisierte Unternehmensstruktur<br />
von Kostenführern erschwert.<br />
Derartige Problemfelder tauchen nicht nur bei Kostenführern auf, sondern sind in ähnlicher<br />
Form auch bei Produktführern <strong>und</strong> K<strong>und</strong>enpartnern zu erwarten. Es kann vermutet werden,<br />
dass die Ressourcen <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> alle vier Kernelemente eines jeden Unternehmenstyps<br />
(Organisationsstruktur, Organisationskultur, Kernprozesse, Managementsysteme)<br />
beeinflussen. So kann das zusätzlich erforderliche Wissen ebenso Rückwirkungen<br />
auf die Informationssysteme <strong>und</strong> Verantwortlichkeiten (beides Organisationsstruktur) haben<br />
wie auf die Formen der internen Zusammenarbeit (Unternehmenskultur) oder die Entlohnungspraktiken<br />
<strong>und</strong> Arbeitsprioritäten der Mitarbeiter (beides Managementsystem).<br />
Vertikale Kooperationen können die bestehenden Kernprozesse verändern oder gar in Frage<br />
stellen. Die erforderlichen Kommunikationsfähigkeiten müssen unter Umständen mit einer<br />
höheren Verantwortung <strong>und</strong> Flexibilität der mit der Kommunikation beauftragten Personen<br />
einher gehen, so dass standardisierte Prozesse oder zentralisierte Entscheidungen kritisch<br />
überprüft werden müssen.<br />
Die Art dieser Effekte fällt je nach Branche, Geschäftsmodell <strong>und</strong> betroffenem Geschäftsmodell-Element<br />
unterschiedlich aus. Auf eine explizite Ausführung dieser Effekte wird an<br />
dieser Stelle verzichtet. Das aufgestellte Leerstellengerüst (vgl. Abb. 3.5) wird jedoch später<br />
in dieser Arbeit anhand der unterschiedlichen Geschäftsmodelle im Bekleidungsdetailhandel<br />
gefüllt.<br />
152 Vgl. Russo/ Fouts 1997: 540.<br />
37
38<br />
Wissen<br />
Kooperation<br />
Kommunikationsfähigkeiten<br />
Glaubwürdigkeit<br />
Integration in<br />
bestehende<br />
Informationssysteme<br />
Erweiterung der<br />
Wertschöpfungsperspektive<br />
Umweltschutz als<br />
Unternehmensziel<br />
<strong>und</strong> in<br />
Stabsabteilung<br />
Organisationsstruktur<br />
Neue Formen<br />
der internen<br />
Zusammenarbeit<br />
Kooperative<br />
Arbeitsatmosphäre<br />
Offener interner<br />
<strong>und</strong> externer<br />
Dialog<br />
„Gelebter“<br />
Umweltschutz<br />
im Unternehmen<br />
Organisationskultur<br />
Mitarbeiter-<br />
Weiterbildung<br />
Anreize <strong>für</strong><br />
Kooperationen<br />
setzen<br />
Verändertes<br />
Erfolgsverständnis<br />
(z.B. Image)<br />
Managementsystem<br />
Systematisches<br />
Wissensmanagement<br />
Veränderung<br />
bestehender<br />
Beschaffungsstrukturen<br />
Betonung des<br />
Absatz-<br />
Markerting<br />
Integration<br />
<strong>ökologische</strong>r<br />
Aspekte in alle<br />
Prozessstufen<br />
Kernprozesse<br />
Abb. 3.5: Exemplarische Herausforderungen der Integration von Ressourcen <strong>für</strong><br />
<strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong><br />
Quelle: Meyer 2000b: 31.<br />
Sowohl aus Sicht eines marktorientierten als auch eines ressourcenorientierten Strategieverständnisses<br />
misst sich der Erfolg einer unternehmerischen Wettbewerbsstrategie<br />
schliesslich auch an der Fähigkeit, bestehende Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz<br />
zu sichern. In Bezug auf die gewählte Positionierungsstrategie ruft dies den Aufbau<br />
von Markteintritts- <strong>und</strong> Mobilitätsbarrieren nach sich. Hinsichtlich der Ressourcenstrategie<br />
geht es um die Bewahrung wertvoller Ressourcen. Beides ist auch bei der Ausgestaltung<br />
von <strong>Wettbewerbsstrategien</strong> <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> ausdrücklich zu berücksichtigen. In<br />
einem weiteren Verständnis sind Mobilitätsbarrieren wie überlegene Skaleneffekten, Technologie-,<br />
Image- oder Machtvorteile letztlich Ressourcenvorteile.<br />
Im Kontext <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> kann die Sicherung überlegener, aber prinzipiell mobiler<br />
oder imitierbarer Ressourcen gegenüber der Konkurrenz bspw. mittels Patentierung bestimmter<br />
<strong>Produktion</strong>sverfahren, Lizenzierung, durch die Aushandlung eines exklusiven<br />
Nutzungsrechts limitierter Ressourcen (z.B. begrenzt vorhandener <strong>ökologische</strong>r Vorpro-
dukte 153 ) oder durch die Entwicklung eines Öko-Labels zur Definition bestimmter <strong>ökologische</strong>r<br />
Produktmindeststandards erfolgen. Sind die Ressourcen immobil <strong>und</strong> ggf. sogar in<br />
komplexe soziale Zusammenhänge (wie z.B. ein positives Verhältnis des Unternehmens zu<br />
seinen externen Anspruchsgruppen) eingeb<strong>und</strong>en, erübrigt sich häufig eine aktive Sicherungsstrategie<br />
gegenüber der Konkurrenz. 154 Ressourcenvorteile drohen auch dann zu verschwinden,<br />
wenn die Ressourcen nicht gepflegt werden. So kann das positive Umweltimage<br />
eines Unternehmens schnell in Vergessenheit geraten, wenn seine Berechtigung nicht<br />
ständig mit entsprechenden Leistungen unterstrichen wird. Ferner lassen sich die <strong>ökologische</strong>n<br />
Eigenschaften von <strong>Produkte</strong>n mittelfristig von der Konkurrenz kopieren, wenn sie<br />
nicht ständig korrigiert werden. Unternehmen sollten folglich dem bei Umweltmanagementsystemen<br />
bekannten Prinzip der „kontinuierlichen Verbesserung“ auch bei <strong>ökologische</strong>n<br />
<strong>Produkte</strong>n entsprechen. 155<br />
G Fallbeispiel 8<br />
Sicherung von Ressourcenvorteilen bei Rohner Textil 156<br />
Das schweizerische Unternehmen Rohner Textil stellt textile Bezugsstoffe <strong>für</strong> Möbel her. Diese<br />
Bezugsstoffe sind vollständig biologisch abbaubar <strong>und</strong> enthalten keine Farbstoffe, die <strong>für</strong> den Menschen<br />
oder die natürliche Umwelt schädlich sein könnten. Um solche <strong>Produkte</strong> herstellen zu können,<br />
untersuchte das Unternehmen gemeinsam mit der deutschen Umweltdesign-Agentur MBCD in<br />
einer fünfjährigen Studie mehrere H<strong>und</strong>ert Farbstoffe <strong>und</strong> identifizierte einen Katalog, der den Anforderungen<br />
des Unternehmens entsprach. Dieser Farbstoffkatalog sowie das Know-how bezüglich<br />
der <strong>Produktion</strong> 100%ig abbaubarer Bezugsstoffe sind das bestgehütete Geheimnis von Rohner Textil.<br />
Rohner hat sich in einer Vereinbarung mit MBCD das exklusive Verfügungsrecht an der Farbstoffliste<br />
gesichert. Jegliche Weitergabe der Informationen sind per Vertrag untersagt. Obwohl diese<br />
vertragliche Ressourcensicherung aus einer gesellschaftlichen Perspektive mindestens umstritten<br />
sein könnte, ist sie betriebswirtschaftlich absolut rational: sie garantiert dem Unternehmen, dass die<br />
beiden wertvollen Ressourcen nicht von Konkurrenten imitiert oder an sie übertragen werden <strong>und</strong><br />
sichert damit die Dauerhaftigkeit der Wettbewerbsvorteile.<br />
153 Vgl. Hockerts/ Meyer 2000, Hart 1995: 994f. In diese Kategorie sind auch Massnahmen zur Vorbeugung<br />
einer Überfischung der Meere (vgl. Marine Stewardship Council 2000) oder Übernutzung der<br />
Wälder (vgl. Forest Stewardship Council 2000) sowie zu einem nachhaltigen Management anderer<br />
knapper natürlicher Ressourcen (wie Erdöl) zu zählen.<br />
154 Vgl. auch Barney 1991: 110.<br />
155 Vgl. ISO 1996: 6.<br />
156 Vgl. Hockerts/ Meyer 2000.<br />
39
4 Fazit <strong>und</strong> Ausblick<br />
Die Ausführungen haben verdeutlicht, dass der Erfolg <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> von verschiedenen<br />
Faktoren abhängt. Pauschalisierte, einfache Antworten auf die Frage, unter welchen<br />
Umständen <strong>und</strong> mittels welcher Massnahmen <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> dauerhafte Wettbewerbsvorteile<br />
begründen, sind fehl am Platz.<br />
Für weitere Untersuchungen ist es zunächst bedeutend zu identifizieren, ob <strong>ökologische</strong><br />
<strong>Produkte</strong> angesichts der allgemeinen Wettbewerbssituation einer Branche ein Erfolgspotential<br />
besitzen. Daneben sollte berücksichtigt werden, dass die von dieser Branche ausgehenden<br />
<strong>ökologische</strong>n Belastungen, die an die Branche formulierten externen Ansprüche<br />
sowie die daraus hervorgegangenen <strong>und</strong> potentiell hervorgehenden <strong>ökologische</strong>n Wettbewerbsfelder<br />
das Erfolgspotential <strong>ökologische</strong>r <strong>Produkte</strong> beeinflussen.<br />
Die theoretischen Überlegungen haben ferner gezeigt, dass die Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen,<br />
aus <strong>ökologische</strong>n <strong>Produkte</strong>n Wettbewerbsvorteile zu schöpfen, je nach Unternehmenstyp<br />
unterschiedlich sind. Sie lassen aber auch vermuten, dass Unternehmen jeglichen Typs<br />
prinzipiell eine Schnittmenge von Wettbewerbsvorteil <strong>und</strong> (Produkt-)Ökologie identifizieren<br />
<strong>und</strong> diese auch erweitern können. Unter Berücksichtigung der bestehenden Unterschiede<br />
zwischen Unternehmen wurde drei verschiedene Unternehmenstypen vorgestellt, die <strong>für</strong><br />
nachfolgenden Untersuchungen ebenfalls leitend sein können. Es wurde aufgezeigt, dass<br />
sich diese Unternehmenstypen sowohl hinsichtlich ihrer jeweiligen Positionierungs- als<br />
auch Ressourcenstrategien deutlich unterscheiden. Gleichzeitig wurde hergeleitet, dass sich<br />
Positionierungs- <strong>und</strong> Ressourcenstrategien gegenseitig beeinflussen <strong>und</strong> nicht isoliert betrachtet<br />
werden können. Dies gilt es <strong>für</strong> ein ökologisch-ökonomisches „Schnittmengen-<br />
Management“ zu berücksichtigen.<br />
In einem weiteren Schritt wurden schliesslich gr<strong>und</strong>sätzliche Optionen <strong>für</strong> <strong>und</strong> Herausforderungen<br />
an Positionierungs- <strong>und</strong> Ressourcenstrategien <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> entwikkelt.<br />
Diese sind als forschungsprogrammatisches Leerstellengerüst zu verstehen, welches<br />
im konkreten Fall <strong>und</strong> in weiteren Untersuchungen zu füllen ist. Gleichzeitig können sie als<br />
Orientierungsrahmen <strong>für</strong> produkt<strong>ökologische</strong> Aktivitäten von Unternehmen fungieren.<br />
Ausgehend von der aktuellen <strong>und</strong> vermuteten zukünftigen Bedeutung des produktbezogenen<br />
Umweltschutzes <strong>für</strong> die Wettbewerbsfähigkeit eines spezifischen Unternehmens gilt es,<br />
Ressourcen <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> (oder andere Herausforderungen) aufzubauen <strong>und</strong><br />
sinnvoll in die bestehende Ressourcenausstattung des Unternehmens zu integrieren. Bezüglich<br />
der Ressourcenkombination bietet sich eine Orientierung an den zentralen Elementen<br />
40
eines Geschäftsmodells an. In einem iterativen Entwicklungsprozess ist es darüber hinaus<br />
erforderlich, erfolgversprechende Positionierungsstrategien <strong>für</strong> <strong>ökologische</strong> <strong>Produkte</strong> zu<br />
entwickeln <strong>und</strong> – gestützt durch Profilierungsmassnahmen – umzusetzen. Die möglicherweise<br />
entwickelten Wettbewerbsvorteile sind über den gesamten Prozess hinweg gegenüber<br />
der Konkurrenz abzusichern, um ihre Dauerhaftigkeit zu gewährleisten.<br />
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